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MFSL ---- Unterschiede in den Pressungen/Ausgaben....

Begonnen von Jürgen Heiliger, Mittwoch, 20.August.2008 | 13:34:58 Uhr

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Jürgen Heiliger

Hi Jungs ich bin gebeten worden einmal die Diskusion, entstanden in **, in einem gesonderten Thread zusammen zu fassen, da das Thema sehr interessieren würde.
Meinen Text aus Gründen der Kenntlichmachung eingefärbt





Hi Roberto,

gab es die nur als Anadisc, oder auch als normale MFSL?



Zitat von: finalvinyl am Mittwoch, 20.August.2008 | 08:39:39 Uhr
Hallo Jürgen,

meines Wissens nach gab es die "Tales" nur als Anadisc.


Grüße aus der Rhön, Roberto

Zitat von: Kappa8.2i am Mittwoch, 20.August.2008 | 08:41:36 Uhr
Ihr macht mich kirre. Was heisst/bedeutet denn "Anadisc"?

Hi Volker,

Anadisc nennen sich die 200g Pressungen von MFSL. Genaueres kann Dir bestimmt Roberto sagen, der damals den Vortrag von Achim über MFSL lauschen durfte. :zwinker: Dem MFSL-Kenner aus dem Verein. :__y_e_s:


Zitat von: Kappa8.2i am Mittwoch, 20.August.2008 | 09:05:29 Uhr
Thx! Interessant.
Aber weiss immer noch nicht auf welcher Grundlage eure MFSL-Vinyl fusst.
Auch Mercury wie bei dem CD-Pendant?

Hallo Volker,

MFSL schreibt sich auf die Fahne von den aufgelegten Platten, sowie den CDs sich zunächst die jeweiligen Masterbänder zu besorgen. Ob diese Bänder auch noch bearbeitet wurden, spricht mit Equalizern behandelt, sei einmal außer acht gelassen, aber wahrscheinlich. Da ja beim jeweiligen Schnitt mehr Zeit ist die jeweiligen Signale getreuer in die Folie einzuritzen ist.

Bei der Plattenherstellung werden dann diese Masterbänder nicht mit originaler Geschwindigkeit, sondern mit halber Geschwindigkeit auf die Lackfolie übertragen (Half-Speed-Masterd). Soll heißen, Bandgerät (mit der speziellen Entzerrung für die volle Geschwindigkeit) läuft mit halber Geschwindigkeit, der Schneidstichel (auch mit der normalen RIAA-Entzerrung) schneidet die Signale auf die mit halber Umdrehung drehende Lackfolie auf.
Die weitere Plattenherstellung ist wie gewohnt.

Anfangs produzierte/presste MFSL diese Platten bei JVC in Japan, weil deren Vinylmischung etwa 3dB rauschärmer war, als wie die der restlichen Presswerke weltweit. Die Platten waren meist zwischen 120-150 g schwer und leicht lichtdurchlässig. Erst zum Ende der JVC-Produktion stellte man auf die schwereren 180g Pressungen um. Als JVC dann ganz aufhörte, suchte man eine Möglichkeit gleichwertig oder besser weiter zu arbeiten.

Laut MFSL gelang dies mit den sogenannten Anadisc, bzw. mit deren Vinylmischung. Die genaue Mischung wie bei JVC benutzt wurde leider nie bekannt, da deren Unterlagen mit der Einstellung vernichtet wurden. So meine Informationen. Die Mischwerke bei JVC dazu wurden jedenfalls vernichtet.

Soweit mein Wissen aus der Erinnerung.


Zitat von: Captn Difool am Mittwoch, 20.August.2008 | 09:55:03 Uhr
..............
Tales:
Macht die MFSL einen Unterschied zum Remix und wie hört sich das an?

PS. Die sog. Japanpressungen (nicht nur JVC) hatten noch einen giftigen Zusatz im Vinyl, welcher hier schon aus arbeitsgesundheitlichen Gründen verboten war. Dadruch wurde die Oberfläche glatter, welches folgerichtig weniger Rillenrauschen erzeugte. Ich meine, darüber mal einen Artikel in einer HiFi-Zeitung gelesen zu haben.

Zitat von: BlueAce am Mittwoch, 20.August.2008 | 11:17:10 Uhr
als ergänzende Info habe ich hier eine Übersicht der dort dokumentierten Versionen gefunden ......

Zitat von: Captn Difool am Mittwoch, 20.August.2008 | 12:19:13 Uhr
Zitat aus dem Link
Nicht einmal Parsons selber, denn seine folgenden Alben hatten zwar immer ein Highlight dabei, aber es fehlte ihnen die durchgängige Konsequenz der "Tales". Wahrscheinlich war die eine Idee zu diesem Album bereits so perfekt umgesetzt, daß sich diese nicht wiederholen ließ.

Wie auch immer, eine gute Pressung, oder eine MFSL und selbst die Remix-CD sind alle auf ihre Art gelungen und gut zu hören. Bei der Remix-CD kann ich nur noch positiv erwähnen, das Parsons hier noch nicht die Höhenexpansion* späterer Produktionen eingesetzt hat, dadurch bleibt der Sound natürlicher. Ich weiß jetzt nicht, ob sich das bei den Original-Tales-Ausgaben auch so verhält.

--

*In einem Interview darauf angesprochen meinte er, es wollen mit dieser Höhenexpansion erreichen, das seine Produktion auch auf schlechteren Anlagen gut klingen. Das mag stimmen, leider fängt diese Abstimmung auf wirklich guten Anlagen an zu nerven. :(
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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be.audiophil

Moin,

Zitat von: Jürgen Heiliger am Mittwoch, 20.August.2008 | 13:34:58 Uhr
Anfangs produzierte/presste MFSL diese Platten bei JVC in Japan, weil deren Vinylmischung etwa 3dB rauschärmer war, als wie die der restlichen Presswerke weltweit. Die Platten waren meist zwischen 120-150 g schwer und leicht lichtdurchlässig. Erst zum Ende der JVC-Produktion stellte man auf die schwereren 180g Pressungen um. Als JVC dann ganz aufhörte, suchte man eine Möglichkeit gleichwertig oder besser weiter zu arbeiten.

... hmm ...  .,a015 ... Du meinst wahrscheinlich die japanische Victor ... die gehört heute zu JVC, stammt aber ursprünglich aus der Enteignung der amerik. RCA nach dem Ereignis von Pearl Harbour ... die amerik. RCA hat nach dem WW II die Victor nie zurückverlangt ... so erschienen bis in die Siebziger in Japan auch noch Einspielungen aus dem RCA-Katalog von vor 1943 auf Victor ...

Dort ... also bei Victor ... wurden z.B. auch die Denon PCM-Vinyls gepresst ... obwohl das Cover Nippon Columbia ausweist ... darüber wurde mbMn irgendwo mal gesondert berichtet ... ich glaube es war in einer alten Ausgabe des BAS Speaker ...

Jürgen Heiliger

Hallo Rolf,

da die Firmengruppe JVC schon seit den Anfang 70ern als JVC-Victor firmiert gehören diese für mich schon zusammen, bzw. sind eins.
Zumal in dieser Zeit von MFSL keinerlei Rede sein kann.
Gruß
Jürgen

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be.audiophil

#3
Moin,

Zitat von: Jürgen Heiliger am Donnerstag, 11.September.2008 | 19:14:15 Uhr
da die Firmengruppe JVC schon seit den Anfang 70ern als JVC-Victor firmiert gehören diese für mich schon zusammen ...

... nur ... wenn ich das noch richtig im Kopf habe, dann bezog sich das Victor in JVC-Victor nicht auf die Plattenproduktzion ... das Label Victor gehört zwar zum JVC-Konzern, wurde aber immer eigenständig geführt ... war also nicht wirklich in JVC-Victor integriert ...

... aber die Firmenzusammenhänge sind eh nur Haarspalterei ...

... es ging mir in meinem Beitrag um das Label, welches auch ein eigenes Presswerk betrieb ... und das hieß auch zu Zeiten von MFSL ... also so ungefähr ab 1977 ...  nur Victor und nicht JVC-Victor ...

@ Volker

... ja, MFSL masterd angeblich auf Basis der Masterbänder neu ... im Vergleich zur  Normalpressung erschien bei den mir vorliegenden MFSLs die Räumlichkeit arg übertrieben ... die Bühne ist deutlich breiter, dafür aber bei einigen "Soundkreationen" flacher und auch weniger tief ... dafür ist sozusagen der Solist deutlich in die Mitte/ den Mittelpunkt gerückt ... das muß man mögen ...

... .,a015 ... meines ist dieses MFSL-Soundspektakel nicht ... deshalb habe ich auch die meisten MFSL wieder abgegeben und nur noch einige wenige wie die Isaac Hayes Hot buttered Soul oder Earl Klugh Finger Paintings behalten ... aus purer Sentimentalität  .,70

Eine frühe Pressauflage von Atlantic, Verve, RCA, EMI, DECCA, Blue Note, Prestige, Impulse, Harvest oder A&M ist meistens ... so zumindest für meine Ohren ... der klanglich deutlich bessere Griff ...

... nur mal als Beispiel ... Reissue (hier dann Speakers Corner) gegen alte Erstpressung (noch das Stereophonic Label) bei z.B. Verve, Gerry Mulligan, The Concert Jazzband ... die Erstpressung ist sozusagen zu über 100% besser, authentischer, räumlicher, dynamischer, sogar tonal livehaftiger, natürlicher und emotionaler ...

... und beide schlagen ungefähr das gleiche Loch in die Brieftasche ... ca. $ 25 zzgl. Versand und Zoll ... ich geh´ seither nur noch auf die alten Originale und dann immer so frühe Pressauflagen, wie möglich ...

@ All

Die Anadiscs sind doch angeblich wegen deutlicher Pressmängel eingestellt worden, oder?

Jürgen Heiliger

Zitat von: be.audiophil am Donnerstag, 11.September.2008 | 19:35:44 Uhr
Moin,

... nur ... wenn ich das noch richtig im Kopf habe, dann bezog sich das Victor in JVC-Victor nicht auf die Plattenproduktzion ... das Label Victor gehört zwar zum JVC-Konzern, wurde aber immer eigenständig geführt ... war also nicht wirklich in JVC-Victor integriert ...

... aber die Firmenzusammenhänge sind eh nur Haarspalterei ...

... es ging mir in meinem Beitrag um das Label, welches auch ein eigenes Presswerk betrieb ... und das hieß auch zu Zeiten von MFSL ... also so ungefähr ab 1977 ...  nur Victor und nicht JVC-Victor ...

....................
@ All

Die Anadiscs sind doch angeblich wegen deutlicher Pressmängel eingestellt worden, oder?

Hallo Rolf,

meiner Erinnerung nach aus einem Vortrag von Achim, verwendete die JVC für MFSL das von der JVC speziell für die Quadrotechnik entwickelte und eigens zusammengesetzte Vinyl.
Aus Unterhaltungen mit Heinrich Schläfer aus dem Hause Quinton weiß ich zumindestens das die Rezepturen bei der JVC in den Tresoren lagerten bevor man sie vernichtete. Die Mischapparaturen liegen, oder lagen 2003, zumindestens noch auf den Geände der JVC..... ebenso wie die Quadroschneidstichel der JVC. Beides aber nur in desolatem Zustand.

Zu Deiner letzten Frage, sind nicht auch die aktuellen Pressungen der MFSL Anadiscs?
Gruß
Jürgen

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Skype: juergen_heiliger

be.audiophil

Moin,

Zitat von: Jürgen Heiliger am Donnerstag, 11.September.2008 | 19:55:43 Uhr
Zu Deiner letzten Frage, sind nicht auch die aktuellen Pressungen der MFSL Anadiscs?

... nö ... die neuen MFSL-Veröffentlichungen sind keine Anadiscs ...

... sondern durchweg aus Qualitätsgründen 180 gr. Pressungen ...

... vgl. z.B. http://www.mofi.com/productcart/pc/viewPrd.asp?idcategory=28&idproduct=151 ... weil ich´s eh grad recherchiert hatte  raucher01

finalvinyl

#6
Hallo ihr beiden,

um noch mal auf die frühen Pressungen zurück zu kommen.

Auf der Innenhülle (der Pappschuber) der ersten Serie - ich meine damit Pressungen bis ca. 1980 - die "an audiophile's dream come true" überschrieben ist, findet sich folgender Satz:

"The Victor Company of Japan (JVC) ist the sole producer of this vinyl and also presses our discs"

Für mich heißt das, dass die Platten von JVC hergestellt wuren.


Grüße aus der Rhön, Roberto

be.audiophil

Moin Roberto,

Zitat von: finalvinyl am Donnerstag, 11.September.2008 | 21:15:35 Uhr
"The Victor Company of Japan (JVC) ist the sole producer of this vinyl and also presses our discs"

... ich möcht´ ja nicht den Besserwisser geben ... aber ...

... genau das ist strenggenommen nicht der Weltkonzern JVC sondern das Label Victor ... Company of Japan war zur Unterscheidung von der amerik. RCA Victor ... und nicht der Hinweis auf die Zugehörigkeit zu JVC ... :_55_:

Udo

JVC st doch nur eine Abkürzung für Victor Company of Japan und gehört schon seit über 50 Jahren zu Matsushita. In Japan hießen selbst die Hifi-Geräte von JVC immer Victor.

Das amerikanische Victor-Label (die mit dem Hund und dem Grammophon, übrigens auch das Markenzeichen der alten Electrola) wurde schon in den 20ern von RCA aufgekauft.

be.audiophil

#9
Moin Udo,

yepp ... auch Du hast recht ... aber ...

Zitat von: be.audiophil am Donnerstag, 11.September.2008 | 19:35:44 Uhr
... nur ... wenn ich das noch richtig im Kopf habe, dann bezog sich das Victor in JVC-Victor nicht auf die Plattenproduktzion ... das Label Victor gehört zwar zum JVC-Konzern, wurde aber immer eigenständig geführt ... war also nicht wirklich in JVC-Victor integriert ...

... so wurden die gepressten Scheiben z.B. immer unter dem Namen Victor verkauft ...

... that´s my Point ... aber ich kann auch durchaus falsch liegen ... mir ging´s ja eh nur um die Labelzuordnung ... :_hi_hi_:

In Amiland ... war es ... Labelname ... Victor Talking Machine Company ... zuerst Phonographen, dann Schellackplatten ... Logo war der berühmte Nipper ... wurde ca. 1929 von der Radio Corporation of America (RCA) aufgekauft ... der neue Labelname war dann anfänglich Radio-Victor Division of the Radio Corporation of America und später RCA Victor ... der Nipper und His Master´s Voice blieben aber die Markenzeichen ...

... übrigens ... auch die japan. Victor führt bis heute den Nipper ...