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Joan Baez --- von Folk über Protest, Pop bis Songwriter ist alles vertreten

Begonnen von Jürgen Heiliger, Freitag, 10.August.2007 | 01:58:09 Uhr

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Jürgen Heiliger

Porträt
Als Anhängerin Martin Luther Kings begleitete sie mit ihren Liedern die Bürgerrechtsbewegung. Der alte Protestsong "We shall overcome" wurde zu ihrem Markenzeichen.
   
Joan Chandos Baez wurde am 9. Januar 1941 in Staten Island, New York, als Tochter eines mexikanischen Physikers und einer Schottin geboren. In ihrer Kindheit wechselte die Familie auf Grund der Tätigkeit des Vaters in der amerikanischen Rüstungsindustrie fast jährlich den Wohnsitz. Dies änderte sich erst, als der Vater sich den Quäkern anschloss und seine Arbeit im Rüstungsbereich aufgab. 
 
Nach dem College studierte Joan Baez kurze Zeit an der Fine Art School of Drama in Boston. In ihrer Kindheit hatte sie zunächst Unterricht auf der Ukulele erhalten, später stieg sie auf Gitarre um. Ihr musikalisches Interesse galt in dieser Zeit besonder dem Rock and Roll und den Rhytm-and-Blues-Solisten. 
 
Der Folkmusik verschrieben
In den späten 50er Jahren entdeckte Baez ihre Liebe für den Folk. Sie schloss sich verschiedenen Gruppen an und trat in Kaffeehäusern und Folkclubs auf. Der Folksänger Bob Gibson lud Joan Baez 1959 zur Teilnahme am Newport-Folk-Festival ein. Der gemeinsame Auftritt der beiden wurde ein großer Erfolg und verhalf Baez zum Durchbruch. Bereits 1960 nahm sie ihre erste Schallplatte auf, die sowohl traditionelle Stücke als auch eigene Lieder umfasste. Diese Platte "Joan Baez" wurde zu einem der meistverkauften Folkalben in der Geschichte.

Baez' berufliche Entwicklung hing eng mit der politischen Situation in Amerika zusammen. Hatte sie zunächst als unpolitische Sängerin begonnen, so trat sie bald insbesondere gegen die Rassendiskriminierung an. Als Anhängerin Martin Luther Kings begleitete sie mit ihren Liedern die Bürgerrechtsbewegung. Der alte Protestsong "We shall overcome" wurde zu ihrem Markenzeichen. 1968 heiratete Baez den linken Studentenführer David B. Harris. Mit ihm hat sie Sohn Gabriel. Die Ehe hielt allerdings nur bis 1973.
 
Baez kämpft für Menschenrechte
Joan Baez galt in den 60ern als Aushängeschild der jungen amerikanischen Folkbewegung. In den frühen 60ern verhalf sie Bob Dylan durch gemeinsame Auftritte zu einem enormen Popularitätsschub. Ihren größten kommerziellen Erfolg hatte sie 1971 mit dem Titel "The Night They Drove Old Dixie Down", der Platz drei in den amerikanischen Charts erreichte. Baez trat gegen Menschenrechtsverletzungen und Krieg auf. Sie rief auch eine eigene Menschenrechtsorganisation ins Leben. Auch in den Achtzigern war sie bei zahlreichen Konzerten in den USA und Kanada zu hören. 1987 erschien ihre Autobiographie "We shall overcome - Mein Leben".

Anfang der 90er wurden ihre Auftritte seltener. Die Sängerin stellte in dieser Zeit weniger soziale und politische Themen in den Vordergrund sondern konzentrierte sich mehr auf das Musikalische.



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Ihr Einsatz gegen Rassendiskremenierung und Ungerechtigkeit ist als beispielhaft zu bezeichnen.


Gruß
Jürgen
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Jürgen Heiliger

{RE} --  Joan Baez - Live Europe 83 (Children of the Eighties)

Side One
Farewell Angelina, Wariuos of the Sun, A Hard Rain's a Gonna Fall, Lady Di and I, Wozu sind Kriege da (Udo Lindenberg), Wenn unsere Brüder kommen (Konstantin Wecker)

Side Two
(For the) Cilodren of the Eighties, The Love I unide, Me and Bobby Mc Gee, No Woman No Cry, Imagine, Jaria Hamuda, Here's to you, The Land of a Thownsand Dancees


Ein Album, welches auch gut in die Reihe Unplugged passen würde, hier wie dort akustische Instrumente, sehr gute Akustik, feinfühlig das Ganze am Mischer eingefangen. Man erlebt regelrecht, wie bei einzelnen Titel das Publikum beim Refrain mit einsteigt. Da ist Gänehautfeeling pur angesagt. -- So muss für mich Musik sein--

Insbesondere sei hier einmal stellvertretent Imagine, im Orginal von John Lenon, genannt. gerade bei diesem Stück merkt man sehr gut wie Textfest das Publikum ist, der Raum sich öffnet. Hier wäre es mal ein Traum von mir eine Kopie vom Masterband zu bekommen.
Bei Jaria Hamuda, einem reinen Vokalstück, erlebt man was ihre Stimme zu leisten vermag. Mitreisend frisch für die türkischen Landsleute.
Here's to you, einer ihrrer Klassiker überhaupt, lebendig wie selten auch durch das Publikum.
Besonders die Zweite Seite erfährt einen Stimmungsbogen, der immer mehr nach oben geht um dann beim letzten Stück seinen absoluten Höhepunkt, meiner Meinung nach erfährt. Ein richtiger Knaller, Ihre Stimme gegen ein Schlagzeug (hauptsächlich Bassdrumm).


Also unter dem Strich ein Album welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Gruß
Jürgen
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Jürgen Heiliger

Diomands and Rust

Hallo Freunde,

Hier komme ich mal dazu,  mich einmal näher mit den verschiedenen Versionen der ,,Diomands and Rust" zu beschäfftigen. Zunächst einmal mit den Analogen Aufnahmen.

1974/75 herausgekommen bedeutete sie zunächst einmal eine Umstellung für Joan Baez, was die musikalischen Arragements betraf.

Zunächst einmal zu der deutschen Originalausgabe der DaR.
Im ersten Moment scheint alles in sich stimmig zu sein, doch erst beim zweiten hinhören merkt man, dass die Größenproportionen nicht ganz stimmen. Joan Baez scheint unter 1,50  :zwinker: groß zu sein, die Bühne  wirkt bedrückt (etwa auf 3 Meter zusammengerückt), die Instrumente nicht sauber getrennt. Die Musiker sitzen sich anscheinend auf der Pelle, man hat Angst, der Gitarrenhals haut jeden Augenblick ins Klavier   :Mundzh: (zwar etwas übertrieben, aber der Sache nahe kommend). Die Höhen sind nicht sauber auflösend.

Und dagegen die MFSL Ausgabe ist in der Bühnenwirkung wesentlich sauberer, d.h. Die Instrumente sind sauberer von einander getrennt, die Bühne wirkt weiter, breiter und sich alles vorne abspielend. Stimmmäßig hat man aber das Gefühl, wenn man länger hinhört, da stimmt was nicht.
Joan Baez hat auf einmal einen für eine Frau ihren Wuchses einen viel zu breiten Brustkorb und man meint sie sein mit Gewalt in die Leitung gepresst worden, ist leicht quäkend angestengt bei dem Titelsong.

Und nun, die meiner Meinung nach beste mir bekannte Ausgabe, die Nautilus Half-Speed Mastered Pressung. Hier stimmt nun die Weite und Tiefe der Bühne, d.h. Sie ist ausgeglichen, nicht so in die Breite der MFSL gezogen. Besonders fällt dies beim Titelsong auf, die Instrumente haben auf einmal eine Tiefenstaffelung.
Die Stimme Joan Baez' scheint von schwerer Last auf einmal befreit, locker und leicht. Auch Ihre Göße scheint mehr zu passen :zwinker: .Das Quäken im Titelsong ist weg.

Zum guter letzt im Vergleich die CD-Ausgabe....Sie scheint gegenüber der deutschen Orginalausgabe, die ich besitze, deutlich besser. Man möge fast geneigt sein zu sagen, auch besser als die MFSL-Ausgabe. Die Stimme klarer, nicht so sehr gepresst, die Instrumente besser von einander getrennt, aber auch hier wieder der Nachteil keine räumliche Tiefe besitzend, wie dies exorbitant bei der Nautilus der Fall ist. Auch ist hier die Stimme nicht ganz so klar wie bei der Nautilus.

Dabei stellt sich für mich persönlich die Frage, haben alle Ausgaben, für sich einmal gesehen, alle eine Kopie vom gleichen Master als Ursprung gehabt und wurde dann nicht bei den einzelnen Ausgaben eventuell unterschiedlich nachbearbeitet. :wink:

Lohnt sich also die Mehrausgabe der MFSL und der Nautilus gegenüber der normalen Platte oder der CD. Im Falle der MFSL (30-45€ je nach Zustand) ist meine persönliche Meinung gespalten, als Analoganhänger würde ich sagen ja. Ist doch mein Analoge Equipment feiner ausgerichtet, wie meine Digital-Sektion.
Im Falle der Nautilus ist die Aussage ganz klar zugunsten dieser, auch wenn diese selten und dementsprechend teuer (90-130€  keine Seltenheit) ist. Hat diese mich doch wesentlich klarer klanglich überzeugt und ich muss sagen Danke Tom, der diese für mich entdeckte und zur Seite tat :wink:.

Zur Musik selber, ein Muss für jeden JB-Fan. Eine ihrer Sternstunden mbMn.

Gruß
Jürgen
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Jürgen

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Ferguson 3930

#3
"Children of the Eighties" hatte ich lange Zeit, ich hatte mir die LP kurz nach dem Open Air Konzert im Opympiastadion in München Juni 1984 zugelegt. Sie brachte viele Stücke von diesem Album.

Es war wirklich ein schönes Konzert. Sozusagen als Vorgruppe Udo Lindenberg mit Konstantin Wecker. Dann kam Joan Baez, es windete stark, Joan wollte was vom Blatt spielen und Konstantin Wecker machte sich als Notenhalter nützlich.

Nach Joan Baez kam Carlos Santana. Es war faszinierend, wie die Percussionsorgien durch´s Stadion schwappten. Richtig gut klingen kann dort ja nichts, aber das ist ja fast Nebensache. Ich war so begeistert, dass ich Fritz Rau, dem Veranstalter, meine Begeisterung mitteilen konnte und er mir ein "Herzlichen Dank" zurückrief, als ich ihm irgendwo in den Katakomben begegnete.

Top-Act Bob Dylan, zum Schluss jam session, war eine herrliche Stimmung.

Joan Baez ist im Sommer auf dem Zeltmusik-Festival in Freiburg aufgetreten, habe das Konzert leider verpasst. Sie soll noch gut bei Stimme sein. Sie hat allerdings kürzlich in einem Interview gesagt, dass sie bald keine Konzerte mehr geben will, da die Kraft ihrer Stimme nachlässt.

Dies alles mal nur so hingeplaudert, ich hoffe, es ist nicht allzusehr zum Gähnen...

Christoph