Hi zusammen,
ich habe zu Weihnachten u.A. ein Onkyo TA-2040 als Bastelobjekt geschenkt bekommen, das ich in den letzten Wochen wieder fit gemacht habe.
Das Gerät war zunächst in recht desolatem Zustand - ganz so wie ich's mag ;-) und obendrein recht versifft.
Hatte zwar keinen Nikotinsiff, aber das Gehäuse, die Frontplattenteile und die Kassettenfachabdeckung mußten erst mal ein Vollbad nehmen.
Darunter kam ein neuwertiges Gerät zum Vorschein, ohne Kratzer etc.
Technisch tat sich erst mal absolut gar nichts, d.h. einschalten ging, man hörte den Motor aber das LW reagierte nur per "Anzeige" auf Tastenkommandos.
Zudem waren fast alle Lämpchen hinüber.
Ein Blick ins Innere offenbarte dann die Ursache der LW Probleme:
Alle Riemen lagen kreuz und quer verstreut in vielen kleinen Bröseln im Gerät herum.
Nach einer ersten Berührung dieser Brösel zeigte sich dann anhand "schwarz verschmierter Finger", daß das nicht einfach nur Brösel waren, sondern jener berühmt berüchtigte "Gummischleim".
Den kannte ich bisher nur aus Berichten, aber nicht aus eigener Erfahrung. Ich kann nur sagen, daß das eine ganz schöne Sauerei ist. Gott sei Dank ging das Zeug prima mit Isoalkohol ab.
Gut. Als erstes war also ein LW Ausbau + Zerlegen, Säubern, Ölen und Einsetzen neuer Riemen fällig.
Der Play-Idler stellte sich dann auch noch als verhärtet heraus und wurde gleich mitgetauscht wohingegen die Andruckrolle lediglich der Säuberung bedurfte.
Zu guter Letzt noch die Lämpchen getauscht und das war's dann auch schon.
Danach waren alle Funktionen gegeben und es ging an den Abgleich.
Als ich das Gerät das erste Mal sah, dachte ich mir erst so "ooooooch, wieder nur so'n Einsteigerdeck"....
Die Facts in Kürze:
- 1 Motoren LW von Sanyo
- 2 Köpfe
- Metallbandtauglich
- BIAS Regler an der Front
- ansonsten "Purismus"
Beim Anheben und beim Blick in die Innereien bemerkt man dann aber schon, daß das Deck noch aus der "Schwermetallära" stammt (Baujahr um 1980).
Also dachte ich mir, schau'mer mal was es dann so kann - ich laß mich ja gerne auch bei so einfachen Decks überraschen, immer auf der Suche nach "Wölfen im Schafspelz".
Ein erstes "Aha" stellte sich dann bei der Azimut Einstellung ein. Obwohl der Kopfschlitten per Hubmagnet bewegt wird, waren die Köpfe nach der langen Zeit fast perfekt ausgerichtet. Da waren nur minimale Justagen notwendig.
Das zweite "Aha" kam dann beim REC Abgleich. Bei 2-Köpfern macht man ja die Aufnahme, spult zurück, spielt ab, mißt und stellt nach. Vor allem bei 2-Köpfern ist mir bei der Wiedergabe schon öfter aufgefallen, daß die Pegel am Zeiger des MVM nicht 100% stabil sind, d.h. der Zeiger wackelt immer etwas und eine Einstellung auf's letzte mV ist nicht 100%-ig möglich. An diesem Onkyo TA-2040 ist das aber alles anders - da Stand der Zeiger wie 'ne Eins und vor allem mal richtig sauber reproduzierbar. Das spricht mMn für eine recht gute Bandführung.
Insgesamt ist die Einstellung per SM recht einfach und war locker innerhalb 1h zu erledigen. So schnell hatte ich das noch bei keinem Deck hinbekommen.
Nach der ganzen Säuberungsaktion mit den klebrigen Riemenresten war das mal ein richtiges Erfolgserlebnis.
Ein vorläufiges Ende fanden die Einstellarbeiten dann am gestrigen Abend, als ich dann noch mal kurz den Frequenzgang bei Typ I Band (TDK-AD) checken wollte.
Das SM verspricht bei Typ I bis 15kHz, Typ II bis 17kHz und Typ IV bis 19kHz, was für ein Gerät dieser Klasse ja schon eine Ansage ist.
Gut. Ich habe gestern den F-Gang nur einmal durchlaufen lassen, aber was sich dabei ergab war schlicht faszinierend:
Der F-Gang ist schnurgerade und geht gut bis 17kHz - bei Typ I wohlgemerkt.
Die nächsten Tage werde ich noch Bilder und detaillierte F-Gangschriebe nachreichen ..... und Hörberichte dann auch noch zu gegebener Zeit.
Für's erste habe ich bzgl. Onkyo schon mal Blut geleckt.
Das TA-2040 wird zwar längerfristig wieder gehen, weil's mir einfach zu spartanisch ausgestattet ist, aber von den inneren Werten bin ich schon jetzt angetan.
Also habe ich versucht, mich bzgl. der Nomenklatur und bzgl. den Topmodellen der Serie/Jahrgänge schlau zu machen (bei "VintageCassette.com" und "Wegavision"), steige da aber nicht so ganz durch.
Deswegen an dieser Stelle kurz der Aufruf zur Nachhilfe:
Das TA-2040 stammt lt. "VintageCassette.com" aus dem Jahr 1980.
Also suchte ich auf Grund o.g. Qualitäten nach dem Topmodell aus der Zeit, mit gleichem oder ähnlichem Frontplattendesign und möglichst in silber (man kennt mich ja ;-)).
Folgende Geräte sind mir dabei aufgefallen:
- TA-2050 (1980-1982) silber, aber ganz anderes Design
- TA-2060 (1981-1983) silber, gleiches Design
- TA-2070 (1981-1984) schwarz, anderes Design
- TA-2080 (1979-1980) silber, einigermaßen ähnliches Design, aber auch älter
Wenn man also nun die Kriterien "ähnliches Frontplattendesign & silber" mit berücksichtigt, dann käme ich zu folgender Schlußfolgerung:
- TA-2080 könnte der "Top of the line" Vorgänger gewesen sein
- TA-2060 war das etwas neuere (1 Jahr) und höherwertigere Gerät aus der Zeit (damit wäre das TA-2040 ja eh schon ziemlich oben gewesen in der Modellpalette).
Die anderen beiden Kandidaten (TA-2050, TA-2070) kommen zumindest für mich nicht in Frage (wegen der Farbe und des anderen Designs).
Btw: Die Nomenklatur ist irgendwie "schräg"......
Nun zu meinen Fragen:
- Was war denn nun das Topmodell aus dem Zeitraum (ungeachtet der Farbe) ?
- Welches wäre das "höchstwertigste" silberne Gerät aus der Zeit ?