Moin Leute.
So eine Einstellehre für die Eintauchtiefen hätte ich auch gerne noch.
Die muß aber entsprechend genau hergestellt werden. Mag mit einer Fräsbank recht überschaubare Arbeit sein.
Aber ohne? Wenn man parallel plane Metallstücke der benötigten Dicken findet, könnte man die "Umrisse" mit Laubsäge und Feile bearbeiten.
Sollte ich da aktiv werden, berichte ich hier.
Der Hintergrund. Man findet identische Geräte mit den gleichen verbauten Köpfen, die aber bei Draufsicht ins LW sowohl nach links geneigt, als auch nach rechts geneigt montiert wurden. Bei Kombiköpfen mit Hinterbandkontrolle könnte man sich da noch theoretisch was erklären. Wenn man in der Praxis die Winkelunterschiede sieht, kann man sich solche Streuungen in der Serie aber nicht mehr vorstellen. Es wäre also interessant herauszufinden, ob der Grund Nachlässigkeit, oder tatsächlich optimale Einstellung war.
Ein sehr schönes Beispiel für solche Decks sind die Marantz Compudecks (z.B. SD 9000, 9010, 7)
Die stehen oft in der Bucht mit guten Bildern. Den Tonkopfwinkel kann man meist sehr gut sehen.
Habe mich darüber schon mit Marantz-Fans ausgetauscht, aber den meisten war es nichtmal aufgefallen.
Zu den Rutschkupplungen.
Die elektronischen Regelungen wird man nur bei Geräten finden, die je Wickel einen eigenen Motor besitzen. Solche Decks haben keine mechanische Abwickelbremse. Die Bandzüge werden durch die unterschiedlich geregelten Motoren erzeugt. Auch beim Spulen, da man solche Geräte eigentlich nur in Qualitätsklassen findet, wo die verbauten Wickelmotore gute Leichtläufer sind. Schon wegen des Ansprechverhaltens der Regelung, würde man hier eine Schwergängigkeit mit dem benötigten Gegenzug nicht tolerieren. Es würde auch viel vom betriebenen mechanischen Aufwand ad absurdum führen. Es sind mir bislang auch nur direktgetriebene untergekommen, also nicht mit Riemen zum Wickel. Und am besten dort dann eine Rutschkupplung

.
Bei den "Räder"-Laufwerken möchte ich behaupten, daß eher 95% einstellbar sind. Also alles, was nicht der "Wegwerfklasse" angehört.
Zum einen findet man oft die von Ulrich gezeigte Blattfederlösung. Zum anderen auch eine Druckfeder, deren Gegenhalt auf der Welle klemmt, aber mit sanfter Kraft verschoben werden kann, um die Vorspannung zu verändern. In den entsprechenden SMs ist dann auch eine Federkraft angegeben und der Abstand, den die Feder füllt.
Wenn bei "Play" der Aufwickel nicht durch ein separates Reibrad angetrieben wird, sondern auch durch das beim Spulen aktive Reibrad, gibt´s oft Zweierlei.
Einmal die starke Rutschkupplung im Reibrad. Bei Play muß der Bandzug ja gegen den Capstan aufgebaut werden. Der nun frei laufende Abwickel hat dann meist unter der Radscheibe noch eine Rutschkupplung zum festen Teil des LW-Chassis. Hier kann man dann den Bremszug einstellen. Entweder auch mit drehbarer Blattfeder, oder mit Druckfeder, die zur Einstellung mit verschieden dicken Anlaufscheiben gespannt wird. In ganz einfachen Decks findet man dort auch nur eine Feder, die dann auf dem LW dreht und kratzt, bis sie stehenbleibt und anfängt, den Wickeldom einzufräsen. Also es gibt selbst in der Wegwerfklasse solche Lösungen. Durch verbiegen der Feder im Prinzip auch einstellbar. Gibt´s auch einfach mit Ringfeder und Filz, der außen gegen die Radscheibe drückt. Dort wird die Ringfeder in verschiedene Stufen eingehängt.
Bei "Rückspulen" wird der linke Dom dann auch über die starke Kupplung angetrieben. Die schwache eigene Bremsung des Doms wird dann "überlagert". Es gibt also dauernd eine Belastung der Mechanik. All diese Dinge zusammen funktionieren schon gut. Sie sind aber heute meist der Grund, weshalb man lieber das ganze Laufwerk überholt, obwohl eigentlich nichts wirklich "kaputt" ist.
Wenn es ein extra Rad für den Antrieb des Aufwickeldoms bei Play gibt. Habe ich auch schon folgende Lösung gesehen.
Der Motor des Zwischenrades besitzt einen kleinen Pulley. An einem Arm ist die Achse des Zwischenrades angebracht. Den Kraftschluß besorgt eine Zugfeder, die das eine Reibrad über den Arm an den Pulley zieht. Bei Motorstillstand pendelt der Arm dann in die Mitte, so daß er die Wickeldome nicht berührt.
Soweit ist alles normal.
Es gibt aber auch einen Mechanismus, wo die kleine Zugfeder nicht in Höhe der Motorachse sitzt, sondern deutlich darüber. Das bewirkt, daß das Reibrad an den Pulley gezogen wird und seitlich dann vorbei möchte. Das geht aber nicht, weil es sich an einen der Wickeldome anlegt. Durch die Drehrichtung bei Play will der Abwickel jetzt das Zwischenrad noch weiter dazwischen zwängen, da der Gummibelag des Reibrades genug Grip hat und elastisch ist. Der Motor des Zwischenrades bleibt weiter stehen, da die Übersetzung viel zu hoch ist und der Motor genug gegenhält.
Das Gummi des Zwischenrades wird also als Bremsbelag mißbraucht

Die Bremskraft wird dann dadurch verändert, daß der Aufhängepunkt der Feder ein angeschraubtes Blech ist, was sich im "weiteren Kreis" verschieben läßt. Dadurch kann man sogar rechts / links im Verhältnis ändern.
Der definierte Lagepunkt des Reibrades zur benötigten Funktion (Play / Autoreverse Play) wird durch einen kurzen Stromimpuls erzeugt.
Zu finden in moderneren Mittelklasse Decks, die über eine "Bandstraffung" verfügen und trotz des Komforts von Logicsteuerung und anderen Prozessoren nicht teuer sein durften. Die Doppelverwendung der Impulse, gepaart mit dem "Bremsgummi"-Verschleiß, ergibt eine wunderbare Einsparung von Produktionskosten bei gleichzeitiger Profitmaximierung durch kurze Standzeiten.
Ich habe mir überlegt, ob ich hier so einen langen Roman schreiben soll. Aber dann habe ich gedacht, daß eine reine Listung oder Bebilderung wenig aussagt. Hintergrunderklärungen und Nutzungsanweisungen würden das wohl eher praxistauglich abrunden.
Ich hätte mir am Anfang jedenfalls schon viele Infos zur Benutzung, die ich mir erst "erschrauben" mußte, gewünscht.
Und natürlich habe ich auch eine Reihe Servicecassetten am Bedarf vorbei gekauft. Durch das geduldige Beobachten der Buchtangebote bin ich vor Kauf darauf gestossen, daß die Drehmo-Tapes verschieden sind. Sonst hätte ich davon jetzt auch mehrere

Was meint ihr dazu? Wir stehen ja noch am Anfang des Threads. Schwerpunkt Listung oder Schwerpunkt Anwendung.
Viele Grüße, Arnulf.
P.S. Kuni. Nach meinem Verständnis sollte in deiner Sony links eine Federwirkung entsprechend der Skala vorhanden sein. Rechts sollte eigentlich eine Kupplung mit Kraftschluß in dem Bereich sein. Diese Kupplung sollte bei ca. 50% über dem höchsten Skalenwert links auslösen. Wenn die Cassette durchgelaufen ist, würde die "Meßfeder" sonst über Gebühr belastet. Ebenso beim Rückspulvorgang.
Meine wickel´ ich deshalb auch mit der Hand zurück, wenn die Messung nur kurz war. Ansonsten drehe ich sie lieber um und lasse sie mit play zurücklaufen.
Zu Ulrich. Drehmo-Tapes um den Spulmoment zu messen, haben meist Skalen bis über 200. Habe jetzt aber keine Sollangaben der Hersteller im Kopf.
Zu Jürgen. Bei diesen Dingen kannst du kaum von Tonbändern auf Cassetten schließen. Die Entwicklungen sind doch früh in eigene Richtungen gegangen.