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Lack am Lackdraht entfernen

Begonnen von dcmaster, Sonntag, 02.November.2014 | 10:10:33 Uhr

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dcmaster

Hallo Leute,

ich weiß nicht, ob ich diese Frage schon mal gestellt habe. Auf die Gefahr hin, gesteinigt zu werden, stelle ich die Frage aber trotzdem.

Der Eine oder Andere kennt sicher die Referenzbauteile (Kondis) von Intertechnik mit den mehrdrahtigen Anschlussenden. Diese 7 Drähte sind für sich betrachtet ja nur massive Kupferdrähte mit einer Lackschicht, vermutlich die selben Drähte wie bei den Spulen und Trafos. Genau um diese Lackschicht geht es hier. Da die Drähte ziemlich stramm gedrillt und an den letzten 10 mm gemeinsam verzinnt sind, möchte ich diese "innige" Verbindung nicht aufbrechen. Dennoch möchte ich die Lackierung zumindest ein deutlich längeres Stück vom Lack befreien, ohne den Drall dabei zu lösen.

Ich habe das schon mit Verdünnung und Aceton versucht. Leider erfolglos. Hat jemand eine Idee, wie ich den Lack bis aufs blanke Kupfer - auch innen im Drall - auf bzw. abgelöst bekomme, ohne dabei das Kupfer selbst zu schädigen?

Für funktionierende Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

Klausi
Wer Musik mag, sollte sie nicht nur hören sondern besser noch genießen - und ich genieße sie sehr.

Die aufrichtigste Form der Anerkennung ist - Neid

UBV

Hallo Klausi,

heiß machen , etwas  über 150 Grad ( wird nicht gehen ? ) oder dann mechanisch von außen. Dabei wirst Du aber innen im Drall nichts wegbekommen. Warum willst Du das überhaupt tun?

Gruß Bertram
Gruß Bertram

gyrator


dcmaster

Zitat von: UBV am Sonntag, 02.November.2014 | 10:30:59 Uhr
Hallo Klausi,

heiß machen , etwas  über 150 Grad ( wird nicht gehen ? ) oder dann mechanisch von außen. Dabei wirst Du aber innen im Drall nichts wegbekommen. Warum willst Du das überhaupt tun?

Gruß Bertram
Hallo Bertram,

danke erst mal für die Antwort. Warum will ich das überhaupt tun? Naja, wenn man mehrere dieser Teile parallelschalten will / muss, reicht das kurze 10mm Ende zum verdrillen mit den anderen Kondis ganz sicher nicht aus. Da brauchts mindestens 30mm oder mehr.

Du hast es aber schon gut erkannt. Den inneren Draht erreicht man mit der "Kratzmethode" nicht und damit wäre dieser innere 7. Drat nicht kontaktiert. Genau deshalb suche ich ja nach einer Methode, dies doch zu bewerkstelligen. Das Ganze soll aber dennoch gut aussehen und selbstverständlich technisch auch vollumfänglich funktionieren.

Wenn ich wüsste, aus welchem Material dieser Lack besteht, könnte ich den mit dem passenden Gegenmittel "klein" kriegen. Der Lack hat ja im Ursprung eine isolierende Schutzfunktion. Bei dieser Anwendung an den Kondis ist aber genau das kontraproduktiv und "zwiebelt" mich gewaltig.

Klausi
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dcmaster

Zitat von: gyrator am Sonntag, 02.November.2014 | 10:54:52 Uhr
Vorgesehen ist eigentlich die Verwendung eines Werkzeuges.

Z.B. : http://www.reichelt.de/Abisolierer-Kabelschneider/KN-15-11-120/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=35176;GROUPID=573;artnr=KN+15+11+120

oder man nimmt Schmirgelpapier etwa 400er Körnung.

Gruß

Thomas
Hallo Thomas,

danke auch Dir für die Antwort, auch wenn diese mir nicht weiterhilft. Für die "Kratzmethode" reicht auch ein simples Messer. Nur damit komme ich nicht an den inneren Draht. Genau um den geht es hier aber hauptsächlich.

Ausserdem habe ich mit eben dieser Kratzmethode schon mal versucht, solche Teile zu verbinden. Das ging in ähnlicher Weise von statten. Dabei war das Verlöten genau diesen "frei gemachten" Stellen gelinde gesagt eine Katastrophe und glaube mir: ich kann wirklich sehr gut löten. Es sieht scheußlich aus und aus dem Grund möchte ich das heute so nicht mehr machen.

Klausi
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Compu-Doc

Wenn Du Dir ein Lötzinnbad baust und den gelackten Draht tauchst, ist-vllt.-der "Lack ab"!?!  :Bar:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

dcmaster

Hi Doc,

das könnte wohl sein, aber dann ist gleich das Kupfer mit verlötet und danach wohl nicht mehr gut zu verbiegen bzw. mit den anderen Kondis zu verdrillen. Wenn man das trotzdem versucht, könnten diese "Verlötungen" evt. brechen. Davor habe ich dann schon Angst. Deshalb suche uich auch nach der Methode, die ohne das Lötbad auskommt.

Sicher dürfte das soweit wohl dem erst gedachten Zweck dienen, aber die "Nebenwirkungen" schrecken mich doch ab. Grundsätzlich scheint größere Hitze das Mittel der Wahl werden. Ich will aber das Kupfer dabei nicht unbedingt ausglühen, weil es dann seine Eigenschaften verändert. Ich gehe auch dayvon aus, dass hier wohl OFC verbaut ist und wie das auf größere Hitze reagiert weiß ich nicht. Andererseits, muss es ja auch der Verlötung stand halten und da kommen schon mal 400° C vor.

Ob das Ganze evt. mit einer kleinen Brennerflamme geht? Ich denke da an so ein Ding aus der Kücher zum flambieren.

Klausi
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Lothar H.

Tach Klausi,

ggf. steckst Du die Enden in Abbeizer oder ähnliche Produkte wie Säure. Pinselreinger könnte ebenfalls funzen. Dann gibt es noch in der KFZ Brange Entferner für Kleber an Köpfen und Ventildeckeln. Sehr wirkungsvoll. Hatte mir den Autolack sogar punktuell entfernt.
Alles Chemie, ich weiß.

Und warum möchtest Du den Drall nicht auflösen? Das ist doch nach dem Endlacken wieder herstellbar!


Tüsss
Lothar
Es gibt Tatsachen!
Verwirre mich nicht mit Deiner Meinung.

SonyFreak


Hallo Klaus.

Die Lackisolierung an Cu-Lack Drähten ist meines Wissens Polyurethan Lack. Das Zeug ist unterschiedlich Temperaturfest, je nach Zusammensetzung. So 400 Grad braucht es schon um es mit Hitze zu vernichten!


Anstatt dem Brenner (offene Flamme) kann man dem PU Lack auch mit der Heißluft Pistole zu Leibe rücken.
Oder eben einem genügend heißen Lötbad, wobei die Zugabe von Kolophonium hilfreich sein soll, bei der Lötbad Methode.

lukas

Den Lack einfach abschmirgeln. Es ist nicht erforderlich, dass die Innenlitze auch blank ist, weil sie ja über die Verzinnung am Ende ohnehin ihren Kontakt hat. Widerstandsmäßig ist es daher völlig unerheblich, ob die Innenlitze blank ist oder nicht.

Viele Grüße
Lukas

dirk777

Hallo Klaus,

Du meinst doch sicher die Audyn Cap Reference mit den Anschlußlitzen, oder? Warum willst du für die Parallelschaltung so einen Aufwand betreiben, um die doch recht feinen Drähtchen vom Schutzlack zu befreien? Das Ergebnis sieht bestimmt keinesfalls beser aus oder weist einen geringeren Widerstand auf, als die Verwendung einer Art "Stromschiene" aus massivem Kupfer auf die Du die Anschlusslitzen der Kondensatoren auflötest. Hierzu wird häufig der massive Draht von massiver NYM-Leitung verwendet. Hatte mal einen passiven Subwoofer M6000 von Teufel der ab Werk mit einer "High-End"-Weiche ausgestattet wurde. Hier wurden wirklich "zich" Audyn MKP Folienkondensatoren mit kleiner Kapazität parallelgeschaltet um die große Parallelkapazität im Tiefpass (12dB 40 Hz) hinzubekommen. Das sah aus wie ein Miniatur Umspannwerk, von dem ich leider keine Fotos gemacht habe. Technisch und klanglich hätten hier im Tieftonzweig nach meinem  Dafürhalten gute Elkos keine schlechtere Arbeit geleistet, aber das sah schon nach was aus.
Wieder zum Thema: wenn es sich um Polyurethanlack handelt, kannst Du diesen mit Bremsflüssigkeit lösen, das dauert zwar etwas, funktioniert aber einwandfrei. Ich würde trotzdem eine "Stromschiene" bevorzugen.

Viel Spaß beim Basteln!

Dirk


Clatronic Uhrenradio v.d.Hul getuned, Medion USB Plattenspieler mit viel Cardas und noch anderes Geraffel

Compu-Doc

Ja, ich würde es dann auch mit Chemie versuchen, da brennt nix weg, dauert evtl. ein Stück länger. prost02
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dcmaster

Zitat von: dirk777 am Freitag, 07.November.2014 | 07:41:31 Uhr
Hallo Klaus,

Du meinst doch sicher die Audyn Cap Reference mit den Anschlußlitzen, oder? Warum willst du für die Parallelschaltung so einen Aufwand betreiben, um die doch recht feinen Drähtchen vom Schutzlack zu befreien? Das Ergebnis sieht bestimmt keinesfalls beser aus oder weist einen geringeren Widerstand auf, als die Verwendung einer Art "Stromschiene" aus massivem Kupfer auf die Du die Anschlusslitzen der Kondensatoren auflötest. Hierzu wird häufig der massive Draht von massiver NYM-Leitung verwendet. Hatte mal einen passiven Subwoofer M6000 von Teufel der ab Werk mit einer "High-End"-Weiche ausgestattet wurde. Hier wurden wirklich "zich" Audyn MKP Folienkondensatoren mit kleiner Kapazität parallelgeschaltet um die große Parallelkapazität im Tiefpass (12dB 40 Hz) hinzubekommen. Das sah aus wie ein Miniatur Umspannwerk, von dem ich leider keine Fotos gemacht habe. Technisch und klanglich hätten hier im Tieftonzweig nach meinem  Dafürhalten gute Elkos keine schlechtere Arbeit geleistet, aber das sah schon nach was aus.
Wieder zum Thema: wenn es sich um Polyurethanlack handelt, kannst Du diesen mit Bremsflüssigkeit lösen, das dauert zwar etwas, funktioniert aber einwandfrei. Ich würde trotzdem eine "Stromschiene" bevorzugen.

Viel Spaß beim Basteln!

Dirk
Hi Dirk,

ja das Thema mit der Stromschiene ist mir zwar geläufig, aber dafür ist in der schmalen Box schlicht kein Platz. Und ja, es handelt sich tatsächlich um die AudyCap Reference. Was den Klang angeht, kann ich aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass hier sehr wohl ein deutlicher Klangunterschied besteht. Das gilt allerdings nicht für den Bassbereich, wie in Deinem Fall. Da hast Du dann wiederum recht: hier reichen Elkos locker aus.

Da in meinem Fall aber nur der Mittel / Hochtonbereich betroffen ist, hat das mit den Ref. Teilen durchaus seine Berechtigung, wenn man bereit ist, diese stolzen Summen hin zu legen. Der Klang ist einfach überragend und schlägt selbst meine bisher geglaubte "Reference Standard 1". Die Rs1 hat gegen diese Bauteile keine Chance mehr. Das musste ich neidvoll anerkennen.

Ich habe mir jetzt mal Beize in Gelform geholt und mach am WE mal einen Versuch. Ich berichte dann, was geworen ist.

Klausi
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dcmaster

So Freunde,

die Lösung heisst: Bürsten mit der Stahldraht-Rundbürste. Die Bürste, die ich gefunden habe, besitzt relativ feine Stahldrähte, die selbst auf dem Kupfer noch etwas nachgeben. Das reicht aber immer noch aus, um den Lack auch in der Tiefe zwischen den Windungen noch gut zu entfernen. Es ist zwar eine Schweinearbeit und kostet viel Zeit, aber es funktioniert letztendlich.

Jetzt kann ich auch die Anschlussleitungen der Bauteile verbiegen und das blanke Kupfer bleibt immer an der Obfläche. Das war mir für die weitere Verarbeitung sehr wichtig.

Danke für Eure Beteiligung.

Klausi
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Compu-Doc

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