Hallo und Willkommen im Kreise der Alteisen-Liebhaber(innen).
"Class A" beschreibt den Arbeitspunkt des Transistors. In diesem Punkt auf der Kennlinie eines Transistors (bzw. im Bereich um diesen Punkt herum) weist ein Transistor die geringsten Verzerrungen auf, was dem Klang (theoretisch) zu gute kommt. Ich schreibe bewusst "theoretisch" weil man es nicht zwangsläufig hört. Vielleicht hört man es eher noch bei hohen Pegeln (= hoher Lautstärke) aber viele sogenannten "A"-Verstärker verschieben bei zunehmender Leistungsabgabe den Arbeitspunkt zu Gunsten des Wirkungsgrades in Richtung "B" (der Wirkungsgrad ist näml. bei einem reinen "Class A" Verstärker nicht besonders hoch - die Endstufen nehmen viel Leistung am Netz auf, geben aber relativ wenig davon an die LS ab, der Rest "verpufft" in Wärme. Reine "A"-Endstufen werden sehr heiss - auch im Teillastbereich). Durch das Verschieben des Arbeitspunktes wäre die Massnahme also wieder kompensiert. Um also wirklich etwas davon zu haben, müsste es sich also schon um einen reinen "A"-Verstärker handeln. Im direkten Vergleich zu einem "normalen" Verstärker ("A-B" Betrieb) muss der "A"-Amp. aber nicht zwangsläufig besser (klirrärmer) ausfallen. Wenn die Schaltung (die verwendeten Bauteile) im "normalen" Vergleichsgerät von höherer Qualität sind, reduziert sich ein "A"-Amp. mit schlechteren Bauteilen auf einen Marketing-Schachzug, weil man nun mal gemeinhin annimmt, dass "A" zwangsläufig besser klingen müsse, als "A-B".
Andererseits: unterstellt man einem Hersteller, nicht vordergründig an einem Argument für den Kauf zu basteln sondern es mit dem Schaltungsentwurf auch wirklich ernst zu meinen, dann kommt bei einem reinen Class-A-Amp auch was Vernünftiges raus. Zudem schont er bei hohen Pegeln die Lautsprecher, denn die können durch starke Verzerrungen der Endstufentransistoren durchaus Schaden nehmen (lange bevor sie elektrisch überlastet sind).
Dies nach meinem Wissen zur Theorie...
Für die von Dir gewählten Geräte bedeutet das aber nichts, da alle drei Kandidaten keine "Class-A" Endstufen aufweisen.
Auch wenn die Canton LE500 recht unkritisch sind, würde ich nach meiner Erfahrung zum Yamaha CA-810 raten. Es sei denn, Du brauchst auch den Tunerteil - den hat nur der CR-800 (=Receiver). Im Grunde ist der Onkyo sicher nicht dramatisch schlecht aber der Yamaha markiert im Reigen seiner damaligen Brüder und Schwestern aus gleichem Hause schon die gehobene Mittelklasse. Das tut der A-7022 nicht. Seinen in den Datenblättern angegeben Klirrgrad von 0,03% "schafft" er auch nur bis 10W Leistungsabgabe. Zwar kann man mit 10W schon mehr Radau machen, als es den Nachbarn lieb ist aber manchmal hat man ja "sturmfreie Bude" und dann sind ein paar Reserven nicht zu verachten. Und davon hat die Endstufe des CA-810 nun mal im Vergleich zu den anderen beiden Kandidaten das Meiste zu bieten. Was die regelbare Loudness angeht, ist diese (beim Yamaha) ebenfalls nicht zu verachten. Ich schätze diese Funktion sehr (Yamaha hat das bei vielen Amps drin gehabt).
Schlussendlich muss natürlich der Zustand des Gerätes stimmen. Was nützt der ehemals beste Amp, wenn er einen Defekt hat und nicht das tut, was er könnte. Schau Dir die Kandidaten also genau an. Wenn sie absolut fehlerfrei agieren, nimm' den CA-810. Aber das ist natürlich nur (m)eine Meinung.
Gruß