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Marantz 2440 - nun hats ihn erwischt

Begonnen von lyticale, Samstag, 09.August.2008 | 22:20:02 Uhr

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lyticale

Nabend zusammen,

wie es scheint, bekommt dieser Zusatzverstärker irgendwo Probleme.
Bisher lief er immer einwandfrei. Vor ein paar Tagen hat er beim Einschalten erst sehr leise, dann gut wahrnehmbar "Plopp" gemacht beim Anstellen. Soweit nicht schlimm, aber schonmal ungewöhnlich. Und gestern hat er dann ganz leise während des Hörens rythmisch geklopft - eben dieses eigenartige tieffrequente "Plopp" wie beim Einschalten. Allerdings nur auf der rechten Seite und egal, ob  Lautsprecher Front oder Rear angeschlossen sind.
Und heute nochmal angetestet wird dieses Geräusch mal etwas lauter und erhöht und verringert ein klein wenig den Takt.
Das Geräusch ist bei allen Schalterstellungen und auch ohne angeschlossenen Quellen gleich.
Meine vermutung liegt bei einem Problem in der Stromversorgung, weil sich auch die Beleuchtung deutlich im Takt verdunkelt.
Meine Elektronikkenntnisse sind aber sehr begrenzt .....  ;0003

Tja, watt kriegt er nun für ein Problem?

Andi


Jürgen Heiliger

Hi Andi,

dies deutet, wie Du zu Recht vermutest, auf einen sich anbahnenden Defekt in der Stromversorgung hin.
Meist einen der Hauptelkos, der kurz vor dem Durchgehen steht...... und so größere Spannungsschwankungen im Netzteil/Spannungsaufbereitung verursacht.

Tip
Das Gerät bitte sofort von der Netzspannung trennen, damit der Elko nicht platzt (gibt meist eine mittlere Sauerei) und dann die Elkos überprüfen.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Skype: juergen_heiliger

Stormbringer667

Ich würde auch mal auf das Netzteil tippen. Es ist ja bekannt, daß gerade dort bei Marantz leider gespart wurde. Elkos raus, Gleichrichter gleich mit und wenn noch irgendwelche Stabis drinsitzen ( leicht erkennbar an der Bezezeichnung 78xx oder 79xx). Das sind alles Pfennigartikel. Die Stabis auch gleich mit Kühlkörpern versehen. Kleine Alubleche reichen da schon, etwas Wärmeleitpaste dazwischen und dann bist du meist auf der sicheren Seite. Wenn es geht, auch den Gleichrichter, wenn es denn einer ist, der in einem Gehäuse steckt, mit entsprechender Kühlung versehen.

lyticale

Danke erstmal für die Antworten!

Also ich hab bisher noch kein Service Manual, welches die Angelegenheit doch sicher vereinfachen würde, oder? Ich arbeite daran.
Und wenn ich das bisher richtig verstanden habe, ist das Netzteil möglicherweise zu klein dimensioniert, funktioniert aber noch ordnungsgemäß.
Nur bei der "Aufbereitung" der vom Netzteil produzierten Spannung läuft was schief.
Ist es richtig, daß die Elkos die Reserven liefern, die vom Netzteil bei hohen Leistungsanforderungen nicht mehr schnell genug geliefert werden können? 
Und noch ne Fragen: Der Fehler tritt ja nur auf einer Seite auf. Ist die Energieversorgung der Endstufe völlig getrennt zwischen dem rechten und linken Kanal? 

Stormbringer667

Hallo Andreas!

Zück doch einfach mal deine Knipse und zeig mal Bilderchen vom NT, damit wir uns besser orientieren können.  :foto01

Die Elkos sind dazu da, um die Spannung, die aus dem Gleichrichter kommt, zu glätten. Was aus dem GR kommt, ist nämlich eine pulsierende Gleichspannung und muß erstmal auf Linear "Getrimmt" werden. Wenn diese Elkos an Kapazität verlieren, stimmt der Siebfaktor nicht mehr und du hast  wieder eine pulsierende Gleichspannung, die je nach Belastung mal höher, mal niedriger ist. Die nachgeschalteten Stabis (Längstransitoren) dienen der weiteren Stabilisierung.

lyticale

Ok, ich schraub den mal auf und mache Bilder.

Ich hab bis grad eben noch gedacht, daß Netzteil = Trafo ist. Nun hab ich mich heute etwas eingelesen und weiß, das dem nicht so ist.
Sorry, das ich hier Verwirrung gestiftet habe. Also: Trafo ok!  :grinser:

Ich hätte noch weitere Verständnisfragen zu einzelnen Bauteilen/Baugruppen. Werde dazu mal nen Fred eröffnen - ich denke, daß der ein oder andere (mich eingeschlossen) ein kleines Nachschlagewerk zum besseren Verständnis der Innereien unserer Klassiker auch interessant finden könnte. Ich lese immer quer durch alle möglichen Quellen und versteh das fachchinesisch teilweise überhaupt nicht.  ;ich?




HisVoice

Zitat von: lyticale am Sonntag, 10.August.2008 | 17:27:07 Uhr
r quer durch alle möglichen Quellen und versteh das fachchinesisch teilweise überhaupt nicht.  ;ich?





Frag .............hier sind genug Koryphäen die dir das auch gerne Mundgerecht "servieren"

Fragen kostet nix  :-handshake:

lyticale

So hier die Bilder. Falls noch weitere Detailaufnahmen gewünscht, müßt ihr Bescheid geben.



Stormbringer667

Schau dir mal die Platine rechts neben dem Netzschalter an:



Die mit den 2 Elkos und dem Transistor. Ich kann das jetzt anhand der Bilder noch nicht wirklich sortieren. Aber mich dünkt, das könnte so eine Art Einschaltverzögerung sein. Ein Defekt könnte den "Plopp" erklären.

lyticale

#9
Ok, sieht aber ganz normal aus. Elkos sind weder aufgebläht noch ausgelaufen.

In diese Platine kommen 2 Leitungen (weiss und schwarz vom Netzschalter). Ist auf dem Bild nicht zu sehen, weil hinter dem linken Elko. Von dort geht eine schwarze Leitung Richtung Einschubschacht für den Decoder. Die 3 weissen Leitungen rechts auf der Platine: Eine führt ebenfalls zum Decoderschacht, die 2. an die Platine direkt rechts daneben und die 3. auf die Platine ganz rechts. KORREKTUR: auf die Platine der Unterseite.
Der dünne Rote links neben dem Transistor kommt vom längsten der 3 großen (Haupt)Elkos.


Stormbringer667

Schnapp dir eine alte Zahnbürste und klopf die Kiste erstmal auf kalte Lötstellen ab. Das kann nach 30 Jahren schon mal vorkommen.

lyticale

Soo, nun bin ich wieder einen Schritt weiter.
Wie drück ich das nur aus ......

ER LÜBBT WIEDER!   :_yahoo_:

Peer, meinen Dank!  :-handshake: Du hast wohl ins Schwarze getroffen. Ich habe die Platine rechts neben dem Netzschalter einfach komplett nachgelötet!
Da waren 2 -3 Lötpunkte mit einem kaum zu erkennenden bräunlichen Rand. Sind das Merkmal für kalte Lötstellen?
Weder das Einschaltgeräusch noch das "Klopfen" tritt jetzt mehr auf!
Werde das natürlich noch ein Weilchen beobachten.
Ich versteh nur den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht. Ist die Stromversorgung denn kanalgetrennt? Ich kann mir keine Reim darauf machen, warum sich das nicht auf alle Lautsprecherausgänge ausgewirkt hat.

Jürgen Heiliger

Hi Andi,

die Stromaufbereitung vielleicht nicht, aber meist die Abgriffe für die eigentliche Verstärkerplatine erfolgen kanalgetrennt.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Stormbringer667

Zitat von: lyticale am Sonntag, 10.August.2008 | 21:33:24 Uhr
Soo, nun bin ich wieder einen Schritt weiter.
Wie drück ich das nur aus ......

ER LÜBBT WIEDER!   :_yahoo_:

Peer, meinen Dank!  :-handshake: Du hast wohl ins Schwarze getroffen. Ich habe die Platine rechts neben dem Netzschalter einfach komplett nachgelötet!
Da waren 2 -3 Lötpunkte mit einem kaum zu erkennenden bräunlichen Rand. Sind das Merkmal für kalte Lötstellen?
Weder das Einschaltgeräusch noch das "Klopfen" tritt jetzt mehr auf!
Werde das natürlich noch ein Weilchen beobachten.
Ich versteh nur den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht. Ist die Stromversorgung denn kanalgetrennt? Ich kann mir keine Reim darauf machen, warum sich das nicht auf alle Lautsprecherausgänge ausgewirkt hat.


Tja, der "Master of Desaster" hat hin und wieder ein paar brauchbare Ideen.  :smile

Kalte Lötstellen kann man unter der Lupe sehr gut erkennen. Kalt sind sie auch nur, wenn das Gerät kalt ist. Nach längerem Betrieb stellt sich dann Besserung ein. Es gibt zwar Kontakt, aber das Lötzinn will sich trotzdem nicht mehr richtig verbinden. Falls das Gerät schon unter der Fuchtel von Philips entstanden ist, wundert mich das übrigens nicht. Philips hatte schon immer Probleme mit ihrem Wellenlötverfahren. Wahrscheinlich haben die ihr Lot damals zum Spottpreis tonnenweise irgendwo eingekauft.

Kappa8.2i

Darf ich ganz vorsichtig fragen was es mit der weiter oben erwähnten "Zahnbürste" auf sich hat?
Sollte sich die Frage zu weit weg vom ursprünglichen Thema entfernen dann bitte löschen.

aileenamegan

Weil die aus Kunststoff ist. Du kannst auch einen Schraubendreher mit weichem KU-Griff nehmen. Natürlich mit dem Griff klopfen :_55_:

Stormbringer667

Zitat von: Kappa8.2i am Sonntag, 10.August.2008 | 21:48:53 Uhr
Darf ich ganz vorsichtig fragen was es mit der weiter oben erwähnten "Zahnbürste" auf sich hat?
Sollte sich die Frage zu weit weg vom ursprünglichen Thema entfernen dann bitte löschen.

Zahnbürste deswegen, da komplett aus Kunststoff und die Gefahr eines eventuellen Kurzschlusses nahezu ausgeschlossen. Man könnte natürlich auch einen Schraubendrehergriff oder einen Kochlöffel aus nicht-leitendem Material nehmen. Aber jeder sollte eine Zahnbürste im Haus haben.  :grinser:

Kappa8.2i


Jürgen Heiliger

Zitat von: Kappa8.2i am Sonntag, 10.August.2008 | 21:48:53 Uhr
Darf ich ganz vorsichtig fragen was es mit der weiter oben erwähnten "Zahnbürste" auf sich hat?
Sollte sich die Frage zu weit weg vom ursprünglichen Thema entfernen dann bitte löschen.

Was soll es mal wieder mit den Anspielungen gegen die Forenleitung?

Schlecht geschlafen? Oder Was?

Jürgen
Admin

Gruß
Jürgen

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lyticale

Also möglicherweise kenne ich den Zusammenhang mit der "Zahnbürste" auch nicht, aber ich hab das (wegen des nicht leitenden Materials) auch gleich richtig verstanden.
Zurück zum Thema: Hat jemand eine Idee? Mich interessiert immer das WARUM? Sonst gehe ich heut unwissend schlafen. Das könnt ihr nicht wirklich wollen .... .,c045



Stormbringer667

Um mal wieder die Kurve zum Topic zu bekommen.....


Alte, verbrauchte Zahnbürsten nicht gleich wegwerfen. Und wenn die Borsten noch so ranzig sind.....absägen. Die Dinger eignen sich für die vielfältigsten Dinge, da sie aus Thermoplast gefertigt sind. Zum Klopfen, zum Stochern und wenn die Borsten noch ansehnlich sind, auch zum Platinen putzen. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man sich auch ein prima Abgleich-Besteck daraus bauen. Ich hab sogar mal von einem gehört, der mit einer Zahnbürste und einem Feuerzeug ein Zylinderschloß geknackt hat.  raucher01

Kappa8.2i

#21
Ich habe es mit dem nicht leitenden Material nicht sofort verstanden (wenn auch einleuchtend),dachte vielmehr ob da irgendwas geputzt werden sollte.
deswegen meine Frage.

Und ja,ich habe sehr gut geschlafen und bin richtig ausgeruht.

lyticale

Mist, so einfach war es dann wohl doch nicht.

Wollte das gute Stück wieder auf seinen angestammten Platz stellen, nachdem ich ihn wieder zusammengebaut habe.
Wieder die gleichen Symptome. Und da mir das mit dem "links nix und rechts was" nicht einleuchten will, hab ich mal nach ganz vorsichtig an der Endstufenplatine geklopft. DA! Irgendwo hier hat der Fehler einen Verbündeten. Also mal ganz genau hingesehen.
Ich hab einen Transistor (NEC 2SC959 NA 28) im rechten Kanalweg gefunden, dessen Aluhütchen sich vom Plastiksockel löst.
Der hat auf jeden Fall ne Macke weg. Muss oder sollte ich durch den Austausch weitere Bauteile ersetzen, die ebenfalls was abbekommen haben könnten?



Stormbringer667

Alles nochmal sorgfältig und komplett nachlöten. Kostet zwar Zeit, aber wenig Geld. Wenn es nicht hilft, dann können wir ja immer noch weitersuchen.

Jürgen Heiliger

Hallo Jungs,

ich habe hier einige Beiträge um die Moderativen Eingriffe herausgetrennt und verschoben.....
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=3104.0

Jürgen
Admin

PS und ich werde keine weiteren Beiträge diesbezüglich in diesem Thread mehr dulden!
Gruß
Jürgen

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