Hallo Matthias,
bisher entnehme ich Deiner Beschreibung nur, dass der Hochtöner Probleme hat. Der hat in der Weiche nur einen Kondi von genau 8,0 µF und eine Spule von 0,20mH (hier hatte ich im April fälschlicher Weise mit 20mH angegeben). Der Kondi liegt auf der Unterseite direkt neben dem lilafarbenen Elko mit 108µF. Die zugehörige Spule zum Hochton ist die ganz kleine und als einzig stehende Spule gleich daneben.
Welche Firmen trauen sich denn die Rep. nicht zu? Das ist doch ein Armutszeugnis und sehr bedauerlich. Das die Klinik gleich aus dem Vollen schöpfen will, war mir schon klar. Da bist Du auch nicht wirklich gut aufgehoben, weil das kein Fachmann ist. Frag ihn doch spaßenshalber mal nach der Handwerksrolle und der zugehörigen Nummer. Da wirst Du nur ausweichende Antworten bekommen, weil der sowas gar nicht hat.
Ok, zurück zur Problemlösung. Ich hatte gerade kürzlich eine solche Kappa9.2i hier. Daher kenne ich die nun auch durch und durch. Der Wert Wert für die kleine stehende Hochtonspule sollte 0,20 mH haben, also auf jeden Fall "Durchgang", aber keinesfalls 0-Ohm. Bei einer Überlastung durch den gewaltigen Amp könnte ich mir vorstellen, dass genau diese Spule durchgebrannt ist, weil die auch einen relativ dünnen Draht hat. Das würde auch die noch "leisen" Töne erklären.
Der Kondi hat wie gesagt 8,0 µF. Wenn dieser Wert nicht mehr da ist (weder 0-Ohm noch unendlich) oder drastisch von der Vorgabe abweicht, musst Du den ersetzen. Problem hier ist aber, dass es den Wert hier in EU nicht zu kaufen gibt. Es ist eine Folie und kein Elko. Den kannst Du aber durch folgende Werte in Parallelschaltung ersetzen: 4,7µ + 3,3µ das sind zusammen genau 8,0µF und beide sind hier Standards. Meine Empfehlung sind hier die AUDYN MKP QS Typen, die relativ günstig und dabei auch sehr hochwertig sind und dabei noch günstig.
Aaaaber...... und jetzt kommt es. Wenn Du die in der defekten Weiche einsetzt, solltest Du diese auch synchron in der anderen Weiche mit tauschen, damit der Klang auf beiden Seiten auch synchron bleibt. Wenn Du das nicht machst, wirst Du ganz schnell feststellen, dass die beiden Seiten nicht mehr "gleich" klingen. Also, wenn etwas repariert wird, sollten IMMER beide Seiten synchron gemacht werden. Glaube mir, den Unterschied bei Nichtbeachtung wirst Du hören und das willst Du ganz sicher nicht.
Die Dioden gehen im Normalfall nicht kaputt, weil die ja selbst als Schutzmaßnahme vorgesehen sind. Wenn wir schon beim Hochtonpfad sind. Hast Du schon mal den Regler für den Hochton geprüft? Das ist ja nur ein 5W poti mit 2 Ohm und bei solchen Amps kann das Poti auch ganz schnell in die ewigen Jagdgründe eingehen.
Und noch etwas ganz wichtiges. Prüfe auch die Funktion der Sicherung für den Hochton. Das ist der kleine stehende, meist blaue oder schwarze Block auf der Unterseite gleich neben der ganz großen Spule. Die Sicherung ist für 1,25 A vorgesehen. Diese Dinger werden mit den Jahren leider sehr unzuverlässig. Soll heißen, mit den Jahren brauchen die immer mehr Strom, um doch noch ab zu schalten. Ganz schlecht.......
Das genau könnte auch der Grund sein, warum in der Weiche die Teile gestorben sind. Obwohl die Sicherung bei 1,25 A abschalten sollte, tut sie das leider erst bei weit größeren Strömen, wenn die mal gealtert sind. Abhilfe kann hier nur der Austausch gegen eine sehr zuverlässige Variante sein. Ich ersetze die grundsätzlich gegen Schmelzsicherungen, weil die erstens sehr schnell und zugleich sehr zuverlässig beim Vorgabestrom auch druchbrennen. Nur so wird der Hochton auch wirklich geschützt. Glaube mir, darin habe ich nun schon jahrelange Erfahrungen gesammelt. Alle anderen "Sicherungsmaßnahmen" sind nicht 100% zuverlässig und schützen das, wofür sei vorgesehen sind. Auch nicht die immer wieder hoch gepriesenen "Circuitbreaker", denn auch die altern und verlieren ihre Zuverlässigkeit. Wenn die Sicherung durchbrennt, ist das ja ein Zeichen dafür, dass Du zu weit auf gedreht hast und Du solltest das dann auch als Warnung verstehen. Scheiß auf die 20 Cent für eine neue Sicherung. Der Hochtöner geht in die 80,- Euro.
Zu dem von Dir anvisierten Messgerät. Das ist zwar soweit ok und auch brauchbar, aber es kann keine Induktionen messen. Dazu brauchst Du dann ein anderes Teil, dass auch noch Induktivitäten beherrscht.
Noch Fragen? Fragen....
Klausi