Hallo Matthias,
das mit der Freifeld-Messung musst Du mit Deinen Nachbarn ausmachen - immerhin sind 1 Watt normgerechte Abgabeleistung schon eine hörbare "Menge", vor allem wenn es sich um nervtötende Sinus-Sweeps handelt.
Dieses eine "Watt" müsstest Du aber dem angeschlossenen Verstärker abverlangen, wenn Du den Wirkungsgrad
(normgerecht) erfassen willst.
Wenn Du die Impedanz des Tausch-HTs anzweifelst, dann mutmasse ich, dass es sich um gebrauchte Exemplare handelt. Aussagekraft hätten schonmal Datenblätter der "Töner". Liegen Dir für beide Versionen selbige vor?
Das wär schonmal ein erster Fingerzeig hinsichtlich Wirkungsgrad, Impedanz etc. und Du wüsstest, was die "Töner"
theoretisch tun, wenn sie im Neuzustand wären. Aber das wirst Du alles schon wissen und wieder mutmasse ich,
dass Du keine Datenblätter hast und diese auch nicht zu bekommen sind.
Wenn Du die LS hinsichtlich ihres Wirkungsgrades erstmal ganz grob vergleichen möchtest, könntest Du sie (jeweils ohne Frequenzweiche) nacheinander am Verstärker betreiben: der LS-Poti sollte erstmal recht niedrig stehen und die
Test-CD zwingend ein Track abspielen, das nur eine Frequenz wiedergibt, die den LS nicht zerschiesst (10000 Hz ... ...am besten am CD-Player auf REPEAT programmiert). Im festen Abstand auf der Mittelachse des zu untersuchenden Töners stellst Du ein Mikrofon (10000 Hz sollten für ein gutes Mikro keine Hürde darstellen) und nimmst
den Sinuston auf einer BaMa auf. Deutliche Unterschiede sollten sich an der Höhe des Pegels (= VU-Ausschlag am Bandgerät) ablesen lassen. Das Ganze kann man dann noch für ein paar niedrigere und höhere Frequenzwerte wiederholen. Die Aufnahmeregler des Bandgerätes bleiben dabei unverändert, der LS-Poti des Amps natürlich auch und an der Mikro-Position darfst Du auch nicht rütteln. Dabei ist natürlich, wie schon erwähnt, Vorsicht geboten: ein HT "verträgt" lediglich ein paar Watt Verstärkerleistung... ...und Deine Ohren übrigens auch: konstante Sinus-Signale können ab einem bestimmtem Schalldruck dem Gehör schaden! Und bei Frequenzen, die unterhalb der vom Hersteller angegebenen Trennfrequenz liegen, musst Du logischerweise auch Schluss machen. Wenn Du vorher die besagten Frequenzen der Test-CD direkt auf die BaMa aufnimmst, also ohne Lautsprecher-Mikrofon-Umweg, dann hast Du die Gewissheit, dass Deine BaMa bei den verschiedenen Signalen keinen "Mist" baut. (Im Bereich von 1000-15000 Hz sollte eine brauchbare BaMa keine Pegelsprünge bei der Aufnahme verzeichnen... ...sollte sie dies bei den höheren Frequenzen doch tun, kannst Du diesen Sprung mit in Deinen Vergleich einbeziehen)
Mir ist bewusst, dass das erstmal alles sehr kompromissbehaftet ist aber für einen ersten groben A-B-Vergleich sollte das ausreichen.
Zu den bisher von Dir gemachten Messungen: ...hast Du bei den Tausch-Tönern schon den Gleichstromwiederstand gemessen und mal mit den Werten der "alten" Töner verglichen?
Und nebenbei: hast Du die Weichenkondensatoren mit einem Schätzeisen gemessen (...so'n Messgerät, wie ich es mal
vor einiger Zeit mit dabei hatte... ...Du erinnerst Dich: diese Teile legen den Kondensator an eine recht niedrige Mess-
Spannung, was u.U. deutlich unter der Betriebsspannung liegt und deshalb nicht 100%ig verlässlich ist)
Gruß aus meiner "Senftube"...
P.
PS: ...kann sein, dass Du oben Genanntes auch schon im Sinn hattest - wenn ja, dann vergiss meine Ausführungen aber mache erstmal den geschilderten einfachen A-B-Vergleich (ohne absolute Messwertreihe). Dann wirst Du weiter sehen. Genaueres Equipment wird Dir auch nur eine Ist-Situation bringen, deren Ursachen weiterhin im Dunkel bleiben, wenn Du die Soll-Situation nicht kennst (...da wären wir wieder beim Datenblatt).