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AIWA AD-6900 von Maxihighend - Fotostory!

Begonnen von Armin777, Dienstag, 18.März.2008 | 17:35:25 Uhr

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Armin777

Hallo alle, hallo Max,

Gestern nachmittag gegen 17 Uhr nahm ich mir das wunder, wunderschöne Tapedeck von 1978 in äußerlich wirklich gutem Zustand auf den Tisch, um neue Riemen einzubauen. Eigentlich keine große Sache, so dachte ich zumindestens. In den achtziger und neunziger Jahren hatte ich solche Decks oft auf dem Tisch, zu 98% wegen abgenutzer Gummizwischenräder (Idler) für den Wickelantrieb. Riemen mußte ich bisher noch nie erneuern bei diesem Modell.

So schaut er aus:



Also erst einmal geöffnet und angefangen das Laufwerk auszubauen. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht - auch Max hatte den Versuch die Riemengrößen zu ermitteln, wegen "Verbautheit" abgebrochen. Also zunächst das Service Manual befragt - Laufwerkausbau in zehn bebilderten Schritten (!) mit ca. 70 Schrauben (!!). Selbst der Netztrafo und der Hubmagnet mußten dazu ausgebaut werden, daneben noch der Netzschalter, die drei VU-Umschalter und noch so einge Platinen, Abschirmungen und Haltebleche.

die Anleitung:



Und das Ergebnis nach zwei Stunden Kassettendeck zerlegen:



Das Laufwerk im Ganzen ist überhaupt nicht herausnehmbar, jedenfalls nicht, wenn man weniger als eine kanppe Woche Zeit dafür hat. Aber mein Schreck war schon gewaltig, als ich die Überreste des Capstan-Riemens entdeckte. Er war nicht mehr im Stück vorhanden, sonder das gesamte Gummi hatte sich in einer schwarzen teerartigen, äußerst klebrigen Masse auf der Schwungmasse und dem Pully verteilt. Die Entfernung dieser Masse nahm über eine halbe Stunde in Anspruch, die Reinigung meiner Hände den Rest dieser Stunde.

Hier mal eines der verwendeten Papiertücher:



Dafür sahen aber die Schwungmasse und der Motorpully wieder aus, wie einst im Werk:



Nachdem der Riemen nun eingebaut war, machte ich erst einmal Feierabend, es war ja auch schon kurz vor 22 Uhr (man, das gab Mecker von meiner Frau!)
Das war aber auch schon nicht ganz leicht, da der Motor und die Schwungmasse ganz unten im Laufwerk sitzen:





Heute morgen dann noch den Zählwerksriemen und den Riemen am Wickelmotor erneuert, hierzu mußten noch das Zählwerk und der Wickelmotor ausgebaut
werden. So dann kam alles wieder an seinen Platz und das Deck sah wieder gut aus.




Netzstecker in die Dose und Kassette ins Fach: huchhh! nichts läuft!! Die Tonkopfplatte, die vom Hubmagneten hoch und runter gefahren wird ist verkantet und der komplette Wickelantrieb ist in seiner Gummkonsistenz genau so wie die Riemen - alles eine teerartige klebrige Masse!  Na, toll! Konnte ich ja leider nicht vorher ausprobieren, weil keine Riemen drin waren.

So, und nun die große Frage. was tut man an dieser Stelle? Weisungsgemäß die Riemen erneuert, aber Gerät läuft nicht! Dann nützt es dem Anwender ja auch nichts.  .,a015

Die zweite Frage, diesmal direkt an Max, wer hat Dich denn mit diesem, an sich extrem gut erhaltenen Gerät, so "beschissen" (wahrscheinlich noch nicht einmal vorsätzlich!) ?  Durch welche Art der Einlagerung können sämtliche Gummiteile solche Veränderungen erfahren?

Ich kann das Gerät so, wie es ist, nicht fertig stellen. Ich würde dazu so viel Zeit benötigen, daß es niemand auch nur annähernd bezahlen könnte und zudem weiß ich nicht, wo ich die Gummis aus dem Wickelantrieb herbekommen soll. Dort sind noch drei Zwischenräder auszutauschen, eines davon halte ich für unauftreibbar! Warum die Tonkopfplatte verkantet ist, kann ich nur herausbekommen, wenn ich das Laufwerk komplett zerlege, Das bekäme man dann auch wieder hin - aber wie kommt man das innere Laufwerk, ohne das Gerät bis aufs Gelbe zu zerlegen?

Mir kommt dieser AD-6900 vor wie ein 70jähriger Mann, der vollkommen durchtrainiert im Maßanzug und guter Haltung zu mir als Arzt kommt - und ich muß ihm dann Streukrebs im Endstadium diagnostizieren!

Max, was machen wir denn nun mit Deinem schönen AIWA AD-6900 ? 
(ehrlich, bis heute hielt ich den für das beste Gerät, was jemals aus dem Hause AIWA/SONY kam. Das hat sich aber jetzt geändert!)

:drinks:

aileenamegan

Ich hatte bis jetzt auch immer mal mit diesem Deck geliebäugelt - das ist mir jetzt gründlich vergangen. Zu viel Aufwand letztlich für so ein paar Riemen. Und wenn dann noch die gleiche Sauce drin wär' wie bei dem hier - nee nee.
Schade.

Jürgen Heiliger

Hallo Armin,

diese Verflüchtungstendenzen kannte ich bisher nur von den Riemen und Gummiräder der 60-70er Philipse.... Hatten die eventuell den selben Lieferanten? ;0006
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

rappelbums

Hallo, wo sind denn die Bilder? Bei mir wird nix angezeigt :(

Gruß,
der rappelbums


Bildergalerie It ain't what they call Rock and  Roll

Jürgen Heiliger

Gruß
Jürgen

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rappelbums


Gruß,
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Jürgen Heiliger

Gruß
Jürgen

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Jürgen Heiliger

Hi Udo,

wenn's bei Dir auch nur in diesem Thread ist..... nutzt Du den Feuervogel?

Wenn ja schau mal da in den Blocker..... seit einigen Tagen holt der sich Updates runter die nicht so ganz kompaktibel sind..... Beim Rappelbums war das der Fehler....
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Tedat

Gut zu wissen... mir gings mit dem FF auch so, aber komischerweise nur in diesem Thread.

Maxihighend

#10
Hallo Armin, hallo Leute!

Ich hab soeben mit Schrecken Armins Thread zur Kenntnis nehmen müssen  :mega_shock:.

So eine Sch..... auch  :wallbash :wallbash :wallbash. Ich hasse den VK immer mehr. Und Armin, das war sicher vorsätzlich, lt. VK überprüft und iO befunden. Vor 10 Jahren vermutlich. Ist dieselbe Kröte, die mir den def. 8700er Amp angedreht hat. Übermorgen gibt´s die nach-90-Tagen-Negative für diesen Schrott.

Ich wollte Armin eine Freude machen und ihm ein schön gereinigtes Gerät senden - was ja offensichtlich auch funktioniert hat  :flööt:.
Und jetzt? Preisgabe an good-old-hifi schätze ich mal........ .,a015

Edit: ist schon mit Armin "beschnackt"  :grinser:
Viele Grüße,
Max.

Randall221

Hallo,
mein AIWA 6900 ist von 1975, danach gab es das Gerät mit IR-Fernbedienung.
Kein Verkleben, alle Riemen/Riemchen noch OK. Seit ReVox-B215-Nutzung (1987) benutze ich es kaum noch, sporadisch nur LW-Kontrollen und heute wieder mal.
Es war damals mein bestes MC-LW, danach gab´s auf diesem Sektor nichts mehr in dieser Qualität von AIWA.
MfG, Randall221.

corrosion

Ich muss das mal aus der Versenkung kramen.
Wenn der 8700er nicht funktioniert, liegt es doch meistens nur an verpatteten Schaltern.
Die Verbindungen zwischen Vor- und Endstufe an der Rückseite wirst Du ja sicher drin stecken haben nehme ich an.

Die Riemenwechselei an den Dingern habe ich auch aufgegebenm nachdem ich ohne Anleitung soweit war, wie in deinem fünften Bild.
Da war noch lange kein Ende abzusehen. Ne Werkstatt, die das in Berlin macht wüßte ich.
Aber lohnt es sich, den Teer zu entfernen? Ne Kassette hört doch heute ehh niemand mehr - oder?
Meine 6700er und 6900er fungieren vor den Verstärkern, nur damit die VU - Meter mitlaufen.

kuni

Zitat von: corrosion am Freitag, 30.April.2010 | 20:59:18 Uhr
Ne Kassette hört doch heute ehh niemand mehr - oder?

Aber HALLLOOOOO  .,111

Da muß ich mich aus der "Minibandschneckenfraktion" doch gleich zu Worte melden.
Aber klar wird hier (bei mir  :grinser:) noch MC gehört und sogar wieder verstärkt neu aufgenommen  raucher01

:drinks:
Gruß, Kuni
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corrosion

#14
Hochachtung!
Ich hab mir nur zwei Reel to Reel Kassetten zugelegt, damit die Fächer gefüllt sind.

Noch 'n P.S. Was ist aus dem AA 8700 geworden? An sowas bin ich immer interessiert.

Terrorvogel

Zitat von: Maxihighend am Donnerstag, 20.März.2008 | 09:45:52 Uhr
Edit: ist schon mit Armin "beschnackt"  :grinser:


Hallo,
schade, dass Ihr hier nicht mehr geschrieben habt, ob das gute Stück doch noch erfolgreich repariert wurde?
Ich war schon fast entschlossen, mir ebenfalls ein oder zwei St. als defekt zu kaufen. Habe es aber nach dem Lesen hier doch gelassen.
Interessant finde ich:
Wie so ein Gerät damals entwickelt und halbwegs wirtschaftl. hergestellt wurde.
Wie im Vergleich zum gleichteuren deutschen DUAL C839 derart unterschiedlich konstruiert wurde.
Das bei dem zu erwartenden Reparaturaufwand für defekte 6900er noch rund 100,-€ bezahlt werden.

kuni

Zitat von: Terrorvogel am Sonntag, 27.November.2011 | 17:10:30 Uhr
Das bei dem zu erwartenden Reparaturaufwand für defekte 6900er noch rund 100,-€ bezahlt werden.

Das ist nichts besonderes.
Praktisch jedes heute gebraucht käufliche Deck (wenn es nicht aus vertraulicher Quelle stammt) muß so oder so ähnlich aufwendig instand gesetzt werden.
Das gilt genauso für Decks die für 100€ weggehen, als auch für die, die für 5€ weggehen.

Tapedecks sind heutzutage, genauso wie Bandmaschinen, einfach eher was für Fans des entsprechenden Mediums.
Gruß, Kuni
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