Hallo Classic-Freunde!
Ich bin seit wenigen Tagen stolzer Eigentümer eines Tandberg TCD 310 MkII. Technisch - soweit ich es bisher prüfen konnte - einwandfrei.
Aber : Die ursprünglich mit Teac furnierten Seitenteile sind mit schwarzem Lack geradezu zugeschmiert - das muß man so dilettantisch erst
´mal hinkriegen.
Meine Frage: Wie lege ich das Teac-Furnier wieder frei. Ich habe da keierlei Erfahrung und möchte natürlich auch nicht, dass nach der
Behandlung Lack und Furnier verschwunden sind. .,a015
Gruß Peter
ist der "Lack" evtl. "weich" ?
...Tag Andreas!
..nein, der Lack ist nicht weich. Man kann z.B. mit dem Fingernagel nicht ´reindrücken.
Gruß Peter
ich würds mit abbeizer versuchen. :drinks:
Hallo Peter,
da gibt es im Prinzip nur eine Möglichkeit......
Seitenteile runterschrauben...... Abbeizer für Kunstharzlacke besorgen und die Seitenteile zweimal satt mit dem Abbeizer einsetzen. Wirkzeit etwa 10-20 min. beachten..... dann die Chose mittels einer Stilspachtel runterschieben. Eventuell den Vorgang nochmals wiederholen.
Wenn der schwarze Lack nur noch in den Holzporen zu sehen ist, die Oberfläche mit grober Stahlwolle (einmal oder zweimal OO) unter Zuhilfenahme von Nitroverdünnung schleifen, bis dass die Holzoberfläche sauber von Lackrückständen ist.
Die Seitenteile gut 1-2 Tage trocknen lassen und dann per Hand in Maserrichtung mittels 120er, oder feiner, schleifen. Vorsicht im Kantenbereich, dort nur ganz wenig Druck auf das Schleifpapier.
Danach Grundierung mit Holzschleifgrund farblos, oder einem um 15% verdünntem Klarlack (z.B. Glasurit Seidenstar, Herbol Kunstoffsiegel Hgl.). Zwischenschliff 220er Schleifpapier, Schlusslackierung nach Anweisung Lackhersteller unverdünnt.
2 Tage trocknen lassen, dann erst wieder montieren.
PS eventuelle Staubpickel bekommt man gut mit einem trockenen Fensterleder weg. Einfach wie Schleifpapier verwenden.
"möchte natürlich auch nicht, dass nach der
Behandlung Lack und Furnier verschwunden sind"
du möchtest ganz bestimmt das nach der Behandlung der Lack verschwunden ist :zwinker:
Sind die Seitenteile einzeln demontierbar? (Zwecks besserer Bearbeitung)
Selber würde ich zunächst die Teile mit einer Ziehklinge oder auch grossen Glasscherbe abziehen.
Dann in recht scharf angemachten Anlauger legen (damit die zeit recht kurz bleibt)
Mit der Wurzelbürste und Stahlwolle im nassen Zustand säubern und gut klar abspülen.
Trocknen lassen und dann die konventionelle Behandlung angedeihen lassen.
Oh seh grad Jürgen war schneller aber setz es trotzdem rein.
Moin Volker,
die Methode Ziehklinge/Glasscherbe hat etwas, aber diese sollte in meinen Augen nur dem Geübten überlassen werden. Die Möglichkeiten einer Beschädigung sind in meinen Augen zu groß. :zwinker:
Nix für Ungut Volker, wir beide sind im Umgang mit Ziehklinge und Scherbe geübt beruflich bedingt. Manch Anderer aber nicht..... .,111
Stebimmt,hast du Recht und ich hab ehrlich gesagt nicht drüber nachgedacht.
So wie von Dir beschrieben sollte man allerdings hinkriegen wenn nicht zwei ganz linke Hände. .,d040
Den Umgang mit der Ziehklinge kann man vorher üben, so schwer ist das eigentlich nicht. Ich habe schon viele Möbelstücke so von unpassender Lackierung befreit. Natürlich muss man aufpassen, dass man das Furnier nicht beschädigt.
..ich danke Euch für die schnelle Unterstützung. :drinks:
Sicherlich werde ich die "nichtmechanische" Methode wählen, also mit Abbeizer; bei der Klingenmethode hätte ich zu große "Berührungsängste". Abmontieren kann man die Seiten, von der Handhabung her ist das also kein Problem.
Jürgen, noch eine Frage: Weshalb soll nach dem Entfernen des Alt-Lackes ein Klarlack drauf? Ist es nicht ausreichend eine Holzpolitur
aufzutragen?
Gruß Peter
das ist wohl eine "Glaubensfrage", wie man Holz behandelt. Ich selber bevorzuge die offenporige Behandlung (wachsen, ölen ...), aber das soll jeder nach seinem eigenen Geschmack entscheiden.
....wenn dem objektiv nichts entgegensteht, dann werde ich wohl Politur, Öl, o.ä. benutzen.
Gruß Peter
Hi Peter,
ob Wachs/Öl oder Lack ist letztendlich eine Glaubensfrage, geht es aber um Haltbarkeit ist Lack nicht zu schlagen!
bei Wachs / Öl ist dann und wann eine "Wartung" fällig, dann ist aber auch eine lange Haltbarkeit problemlos möglich. Im Indoor-Bereich können die Wartungsintervalle sehr, sehr lang sein ....
:drinks:
Andreas,
ich weiß die "ölfraktion" will solche Argumente nicht hören...... Nur Lacke halten in der Regel mehere Jahrzehnte um nicht zu sagen mehr als ein Jahrhundert......
Ist doch logisch, nur ist lackieren halt nicht einfach.
Hi Udo,
wieso ich hab's doch auch gelernt...... ;0008 man muss noch nicht mal ein Studierter sein...... .,a020
Nein kein Seitenhieb in Deine Richtung oder eines Anderen, nur ich kann die angebliche Überlegenheit von Ölen/Wachsen nicht mehr hören..... denn es gibt keine Überlegenheit gegenüber lackieren, auch wenn's manche Schreiner gerne so darstellen..... die würden nämlich viel lieber lackieren, wenn's sie's denn dann richtig könnten!
Sag ich doch :smile
@kappa8.2i
ZitatSind die Seitenteile einzeln demontierbar? {...}Dann in recht scharf angemachten Anlauger legen
.,a015 die(se) Teile sind meist auf billigstem Pressspan
aufgeleimt,selbigen auch noch eine Tauchkur zu verpassen halte ich für äusserst
gefährlich! .,111
Ich kann das.
Ausserdem schrieb ich ausdrücklich wie ich es selber machen würde.
Klar :grinser: edit: :_good_:
Jürgen und Volker, Lack oder Öl sollte eigentlich so nicht gefragt werden, sondern immer mit dem Hintergrund für welches Holz und für welchen Zweck.
Beides hat Vor- und Nachteile. Die Nachteile kann man minimieren - wenn man das richtige Verfahren dem Zweck und Holz entsprechend anwendet. Dazu kommen dann die persönlichen Vorlieben über das Finish - ein Punkt, der gerade bei den Klassikern, wenn sie nicht nur als Sammelobjekte im Regal stehen, sondern Teil der Einrichtung sind, nicht außer Acht bleiben sollte.
Ich bin kein Maler und Lackierer, habe aber über 15 Jahre beide Varianten verkauft und das nicht wenig :-handshake: