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Hifi-Oldies und HiFi-Klassiker bis in die Moderne ---- Hier der technische Bereich.... => Sonstige internationale Firmen und Spezialisten => Eumig => Thema gestartet von: raphael am Dienstag, 15.Juni.2010 | 08:30:42 Uhr

Titel: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Dienstag, 15.Juni.2010 | 08:30:42 Uhr
Hallo Leute!

Auf dem örtlichen Flohmarkt habe ich ein sehr schönes Kassettendeck Eumig FL 900 in Schwarz entdeckt (plus Tuner T 500 aus der Serie).
Das Deck spult in beide Richtungen, Abspielen geht aber nicht.

Nun meine Frage:  Ist das Eumig FL 900 (angeblich baugleich Alpine 300) wartungsfreundlich und sind die entsprechenden Riemen leicht zu tauschen, weiß das vielleicht wer?
Ein schönes FL 1000 HC in Silber steht bei mir leider nur rum, da es nicht will. An dem Deck bin ich z.B. gescheitert, das gebe ich gerne zu.

Wenn aber der Riementausch beim FL 900 leicht machbar ist, würde ich es kaufen, 20 Euro für Deck und Tuner will der Händler haben, fünf kann ich ihm sicher noch runterhandeln.

Vielen Dank im Voraus für eure Meinung! Ich vertraue auf die TB - Kompetenz hier im Forum.


Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Dienstag, 15.Juni.2010 | 09:18:48 Uhr
Hi Raphael,

Zitat von: raphael am Dienstag, 15.Juni.2010 | 08:30:42 Uhr
Ich vertraue auf die TB - Kompetenz hier im Forum.

Eumig ? - Genau meine Baustelle  :grinser: - da helfe ich doch gerne aus  .,a095

Das FL-900 kenne ich leider (noch) nicht persönlich, "lediglich" das 1000'er (habe zwei davon komplett restauriert).
Daß das 900'er baugleich mit dem Alpine ist, stimmt wohl.
Zudem soll das 900'er ein durchaus sehr gutes Deck sein, wenngleich es auch bei weitem nicht ans 1000'er dran kommt.
Problematisch sei wohl, daß der Kopfschlitten mit einem Hubmagneten wohl derart hart hoch und runter geknallt wird, daß es gerne mal Azimutprobleme hat. Das ist der einzige mir bekannte Haken an dem Modell.

Der Innenaufbau ist komplett anders als beim 1000'er, weil Eumig beim 1000'er eine 100%-ige Eigenentwicklung gemacht hat, das 900'er aber komplett zugekauft wurde. Deswegen hat das 1000'er auch so'n exotisches LW.

Beim 900'er würde ich meinen, daß es einen "klassichen" LW-Aufbau hat, also mit Riemen/Idler.
Sollte sich also vglw. einfach machen lassen, wobei es bei den riemengetriebenen LW'en ja auch welche gibt, bei denen man an die Riemen nicht sooooo leicht dran kommt.

20€ sind für FL-900 + T-500 ein "Muß-Man-Nehmen" Argument. Allein der Tuner geht schon mal um die 30-40€ weg.
Im Fall der Fälle bekommst Du auch ein defektes FL-900 für ca. 70-80€ wieder los, machst also bei dem Preis auf keinen Fall Verlust.

Was machst Du mit Deinem 1000'er ?
(wenn Du's verkaufen möchtest, dann schick mir doch mal 'ne PN)

Ansonsten - muß ich einfach sagen, solltest Du meinen FL-1000 Thread mal durchakern.
Da steht eigentlich alles drin, was man wissen muß um das 1000'er LW wieder zu reanimieren (kann da auch gerne mit Tips zur Seite stehen).
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 08:50:20 Uhr
Hallo Kuni!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Ja, ich werde das Eumig-Gespann wohl nehmen, denn ich denke mir auch, dass der Riemenwechsel keine Hexerei sein kann, obwohl ... ich habe schon Decks erlebt, da machte das Service keine Freude!

Zum FL 1000 (und generell zu TB und CC):
Ich habe mehrere hochwertige Decks (auch TB), die ich nicht nütze, leider! Nun ist DAT auch noch dazugekommen und vor Monaten geschenkt bekommene Revox A 77 und Uher Royale habe ich noch nicht mal ausgepackt...

Das große Eumig ist ein Kultdeck, deswegen möchte ich es gerne behalten, umso mehr, da ich mal schon eines hergegeben habe.
Aber ich denke an dich, wenn ich es doch loswerden wollte. Deinen Thread habe ich angelesen, da muss ich mich aber noch vertiefen.

Bin Österreicher, hier findet man häufig was von Eumig auf Flohmärkten, vor allem die Metropolitans.
Da habe ich einige schon besessen, das sind Problemgeräte!
Deren Laufwerk ist dem des FL 1000 bis auf die Kopfbestückung aber sehr ähnlich.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 10:26:26 Uhr
Hi Raphael,

ja, bei dem Preis kann man die beiden Eumig's eigentlich nicht stehen lassen. Der T-500 Tuner soll ja eigentlich auch ein ganz reelles Gerät sein, wenn auch nicht "echt Eumig" und auch nicht "first Class".
Riemenwechsel ist sicher keine Hexerei, ein FL-1000 LW richten aber auch nicht. Ist immer eine Frage des Aufwands, den man eben investieren möchte. Riemen als E-Teile bekommen ist natürlich einfacher, als die Spezialgummis des 1000'er.

Schade, daß Du das 1000'er nicht in Betrieb hast. Zum rumstehen lassen ist es eigentlich zu schade. Vlt. machst Du Dich doch noch an die Reparatur, weil stehende Geräte sind doch irgendwie nicht sooooo prickelnd, oder ?
Nach der ganzen Mühe die ich in mein 1000'er gesteckt habe, gehört das Deck für mich auch (a) zu den wenigen Geräten die ich definitiv nicht mehr hergebe und (b) zu jenen, bei für mich keinen Wunsch offen lassen. Man hat sich da bei Eumig wirklich Gedanken zum Praxisnutzen gemacht und die notwendigen/nützlichen Features reingepackt. Alles andere ist Schnickschnack.

Während der Reparaturstory hatte ich ja öfter mal Kontakt zu einem Landsmann von Dir, der auch schon etliche 1000'er, CCD's und Metropolitan's repariert hat. Der kannte/kennt wohl auch einige Leute aus der Eumig Entwicklung und hatte mir mal erzählt, daß diese Entwicklermanschaft dort wohl sehr ambitioniert war bzgl. der Tapedeck Technik - ähnlich wie man das immer wieder auch von Revox hört.
Daß diese Leute da "ihre Babys" gebaut haben, merkt man irgendwie. Zumindest an Solidität ist das FL-1000 kaum noch zu schlagen.

Nochwas zu den Metropolitan/CCD:
Das FL-1000 LW hatte ja wohl seinen Ursprung genau in den beiden Geräten und ist deswegen praktisch baugleich - zumindest prinzipiell.
Daß das Metropolitan/CCD einen schlechten Ruf hat, kenne ich. Ich würde aber auch hier meinen, daß das zu Unrecht so ist.
Eigentlich ist dieser LW-Typ (konkret kenne ich aber nur das FL-1000) sogar super solide und langlebig (wenn er denn mal richtig instandgesetzt wurde).
Nach 30 Jahren haben alle Decks so ihre Ausfallserscheinungen, aber das FL-1000 läßt sich (abgesehen vom Zeitaufwand) prinzipiell recht einfach wieder richten.

Typische Altersbeschwerden:
- Zermahlene Teflon U-Scheiben (hatten meine beiden 1000'er aber nicht) -> kann man im Fachhandel bekommen.
- Plastikdeckel der Freiläufe gesprungen (Freilauf funktioniert nicht mehr richtig ) -> Konnte ich in allen Fällen wieder kleben.
- Gummi unter oberem Freilauf -> Mit Sorgfalt und etwas Präzision unproblematisch aus Eckventildichtungsgummi nachzubauen.
- Capstan-Gummi -> Kann man durch sorgfältiges und präzises übereinanderkleben zweier passender Flachriemen wieder "rekonstruieren".

Potentielle "Super-GAU"-Teile sind Köpfe und Motoren, weil super Eumig spezial.
Aussteuerungsanzeige ist ebenfalls gerätespezifisch und der uC ist ein ROM-Masken-Device, also auch nicht zu ersetzen.
Glücklicherweise gehen alle diese Teile typischerweise nicht kaputt (und zumindest aktuell sind die auch noch in Wien zu bekommen).

Ein "Total GAU" ist eigentlich nur die Tachoscheibe auf der Capstan-Achse, die ist nämlich gar nicht mehr zu bekommen und auch nicht zu reparieren.
Sowas geht natürlich auch nie kaputt, aber u.U. haben stümperhafte Reparateuere das Teil verkrazt (mir wurden solche Fälle berichtet).
In diesem einen Fall war's das dann mit dem FL-1000.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 13:17:29 Uhr
Moin.

Anmerken möchte ich, daß die Motoren von Faulhaber kommen und auch dort noch erhältlich sind. Natürlich nicht als E-Teil für Eumig gelistet, sondern nach deren Nomenklatur zu suchen. Sind aber nicht billig. Dafür ist Faulhaber aber auch allererste Wahl.

Die Fluoreszenz-Anzeige ist z.B. auch bei ASC 2000 / 2001 verbaut. Ich habe sie auch schon in Japanern gesehen, die man günstig schießen kann. Fragt mich jetzt aber nicht welche das waren, ich habe es mir nicht gemerkt.
Unter Umständen differiert das Aussehen der Segmente ab 0 dB etwas.

Viel Spaß, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 18:40:52 Uhr
Hallo Kuni!

Danke für deine fundierten Ratschläge, die können einem wirklich weiterhelfen!
Mein Problem ist, dass ich noch ein Intensiv-Hobby habe, nämlich Trommelbau und Trommeln.
Macht auch Musik, kostet aber viel Zeit, doch  macht das mir derzeit mehr Spaß als das Gewühle in Laufwerken.
Man merkt dir dein Wissen und deine Begeisterung an.
Übrigens, ist das Kunststoffstrobo an der Capstanwelle der Metropolitans ident mit dem des FL 1000?
Ich finde immer welche auf dem Bauhof oder auf Flohmärkten.


Hallo Arnulf!

Auch dir ein Dankeschön für deinen Beitrag!

Ich berichte weiter nach dem Kauf.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 19:01:27 Uhr
Zitat von: raphael am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 18:40:52 Uhr
Mein Problem ist, dass ich noch ein Intensiv-Hobby habe, nämlich Trommelbau und Trommeln.
Macht auch Musik, kostet aber viel Zeit, doch  macht das mir derzeit mehr Spaß als das Gewühle in Laufwerken.

Ja klar, hat auch was.
Trommel gespielt habe ich übrigens vor Jahren auch mal, zusammen mit Christoph Haas (kennst Du vielleicht).
Danach bin ich aber wegen Umzug in eine Mietwohnung auf elektr. Schlagzeug umgestiegen, das konnte man halt über Kopfhörer in der Whg. spielen.
War aber nicht so prickelnd wie akustisches Schlagzeug, also hab ich's nach einigen Jahren dann ganz aufgehört selbst Musik zu machen.
Seitdem höre ich halt wieder mehr  :grinser:

Zitat von: raphael am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 18:40:52 Uhr
...und deine Begeisterung an.

Jepp, kann man sagen  :grinser:

Zitat von: raphael am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 18:40:52 Uhr
Übrigens, ist das Kunststoffstrobo an der Capstanwelle der Metropolitans ident mit dem des FL 1000?

Kann ich Dir leider nicht sagen, weil ich bisher weder Metropolitan noch CCD in den Fnigern hatte.
Müßte man im Fall der Fälle mal probieren, bzw. ausmessen.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 20:39:00 Uhr
Hallo Leute.

Ich gehe eigentlich davon aus, daß der Capstan Metropolitan / 1000µP identisch ist. Ich meine, daß mir das mal ein Wissender definitiv betästigt hat. Seitdem halte ich jedenfalls die Augen offen. Meine Photoscheibe im 1000er ist nämlich leider vom Werk aus nicht 100%ig. Ein Balken ist etwas dicker, als die anderen. Das nimmt man zwar nicht weiter wahr, aber Wow & Flutter lassen sich dadurch nicht nach Spezifikation messen. Der Zeiger zuckt einmal pro Umdrehung.

@Raphael.
Wenn ich deinen Wink auf Bauhof und Flohmarkt richtig deute, würde ich gerne mal hier schreien. Wenn du so´n Ding für lau, oder wenig bekommen könntest und den Capstan hier als Photo postest, ließe sich das sicher identifizieren. Das wäre es mir wert (Bezahlung). Wenn´s das richtige Teil ist, wie ich denke, würde ich es natürlich gerne zugeschickt bekommen.
Alles zusammen wäre mir das 15,- € Wert. Das würde ich jedenfalls auch hier auf dem Flohmarkt ausgeben, wenn mir denn mal ein betreffendes Eumig begegnen würde.

Mein 1000er begeistert mich zwar auch so, aber dummerweise weiß ich ja, daß da ein Balken dicker ist. Und das wurmt mich dann immer. Ach ja. Die Andruckrolle mit Träger bräuchte ich auch noch. Ich möchte einen für 2 mm Achsen umbauen, damit handelsübliche Rollen passen. Da das aber auch fehlschlagen könnte, laß ich von meinem erstmal die Finger.

@ Kuni.
Du hast schon recht. Das Leben ohne FL 1000µP ist zwar möglich, aber nicht erstrebenswert. Wegen meiner Verkaufsabsichten (der Vernunft halber), habe ich ihn in letzter Zeit intensiver, als sonst benutzt. Die Vorstellung, das zur Vergangenheit zu machen, scheint mir irreal. Bislang ist das dritte ASC zum Reservegerät für die anderen degradiert.
Dafür habe ich umso mehr Zeit, mich mit eurer Hilfe eines Tages "professionell" über die Justieranweisungen des ASC-SM hinwegzusetzen. Der Bezug auf Typ III-Bänder ist einfach nicht mehr zukunftstauglich.

So, nun genug OT, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 16.Juni.2010 | 21:46:48 Uhr
Mensch, das wäre ja ein Ding, wenn die Scheibe passen würde.
Also wenn dem so ist und es Dir (Raphael) nichts ausmacht, dann melde ich auch mal Interesse an einem Metropolitan Schlachtopfer an (aber nur wenn sie wirklich passen  .,111).....  :_good_:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Donnerstag, 17.Juni.2010 | 07:52:20 Uhr
Hallo Leute!

Ein solch ein Capstan-Strobo aus einem Metropolitan  müsste ich irgendwo noch herumkugeln haben, bin mir aber nicht sicher.
Leider bin ich wahrscheinlich der weltweit einzige intensive Netz-Nutzer, der keine Photos machen kann.
BIn zu blöd dafür... bitte keine Erläuterungen, wie "geht doch eh so einfach!", ich kann´s einfach nicht.

Falls mich jedoch in meiner HIFi-Höhle wieder wer besucht, bitte ich ihn, ein Bild einzustellen.

MIt freundlichen  Grüßen
Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 17.Juni.2010 | 08:47:28 Uhr
Hi Raphael,

schade zwar, das mit den Fotos, aber wenn's so ist  .,045 - dabei ist's wirklich nicht schwer  ;0001.
Bin da aber auch ähnlich veranlagt = einer der Wenigen die kein Handy bedienen können, die meißten kann ich noch nicht mal richtig einschalten  :flööt: (brauch' halt kein Handy, hatte nie eins und freue mich schäbich drüber, wenn sich an mir die Mobilfunkvertragsverkäufer die Zähne ausbeißen  :_rofl_:).

Well. Hab' nun zwar keine Maße der Tachoscheibe aus dem 1000'er, aber ein Foto:
(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_Eumig_FL1000_Capstan_Welle_hinten.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/Eumig_FL1000_Capstan_Welle_hinten.jpg)

Evtl. kannst Du mal optisch vergleichen.

Btw. - Bevor das hier ganz zum zweiten FL-1000 Thread wird, nochmal die Bitte:
Wenn Du das FL-900 bekommst, würdest Du das dann hier mal etwas vorstellen ?
Ich hatte mich schon mehrfach für das Teil interessiert, deswegen würd's mich freuen, da mal was aus verläßlicher Quelle zu erfahren.
Auch wie der Riemenwechsel lief wäre interessant - am besten mit Bildern  ;0001  :_rofl_:  :flööt:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 17.Juni.2010 | 11:00:44 Uhr
Unter anderem auch zum FL-900, gibt's hier http://forum2.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=7618 (http://forum2.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=7618) einen äußerst lesenswerten Beitrag von "Matthias_M", der sich ja allgemein richtig viel Mühe macht die historischen Zusammenhänge zu recherchieren.

Dort hat er u.A. auch eine Nachricht von Herrn Rollenitz (ehem. Eumig Angestellter) bzgl. Abstammung des FL-900 gepostet. Damit sollte ja dann eigentlich auch mal Schluß sein, daß man zum FL-900 immer mal wieder liest es wäre doch eine Eumig Entwicklung. Ich persönlich vermute hinter solchen Behauptungen ja immer den Versuch, die Preise des FL-900 in die Region des FL-1000 zu treiben  ;0006.

Der Thread dort ist in sofern interessant, als daß Eumig FL-900 und Alpine AL-300 noch etliche (weitestgehend baugleiche) Brüder unter diversen (länderspezifischen) Marken besitzen. Davon dürften die meißten Marken (weitestgehend und bei "oberflächlicher Betrachtung") im Buchtgeschehen als "No-Name" durchgehen. Das wiederum könnte bedeuten, daß man ggf. in der Bucht eines jener Derivate sehr viel günstiger bekommen könnte, als die "Markenlabels" Eumig und Alpine - gleich dem Motto "What the hell is Erres ?"  :grinser:.

Bleibt als Hauptunterscheidungsmerkmal die Optik. Da gefiele mir das Eumig mit seinen "soft gerundeten" Tasten einfach sagenhaft, aber andere sehen das anders.

Noch ein äußerst bemerkenswertes technischen Detail ist in dem Thread versteckt:
Nämlich ein "Workaround" (Parallelschaltung eines Elkos zum Hubmagneten) um diesen elendigen Kopfschlittenknall etwas einzudämmen.
"Könnte" für künftifge FL-900 Besitzer relevant werden.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Donnerstag, 17.Juni.2010 | 16:11:17 Uhr
Hallo Kuni!

Ja, das Teil genau meinte ich, danke für das Bild!
Leider find ich´s nicht, gesucht habe ich.
Die Metropolitan haben ja noch ein zweites Strobo, so hat mir ein Freund erklärt, als er es mir zeigte, nämlich eines aus Stahlblech im Laufwerk drin.

Zum FL 900: Ja, optisch geben die Knöpfe schon was her. Mir gefällt das Deck auch gut. Die Sache mit dem Hubmagneten ist wirklich arg, der Eumig knallte bei der Vorführung in der Flohmarkthalle --- wo es nicht eben leise zugeht --- nach dem Einschalten gehörig.
Ich, den Blick streng auf den Verkäufer richtend: "Was war das denn?!"
Dass der Azimuth beim Eumig durch den Schlag ins Wackeln kommt, ist anzunehmen, ein elektromechanisches Wunderwerk scheint da nicht am Wirken zu sein!
Umso besser, wenn es Abhilfe gibt. Danke für den Hinweis!

Übrigens habe ich etliche Eumig CCs und CCds besessen und nochmehr auf Flohmärkten ignoriert.
Wären einen eigenen Thread wert, diese schwarzen Pulte, oder läuft schon ein Metropolitan-Thema?

Wie auch immer, Photoswird es keine geben, denn meine Kamera --- die ich ohnehin nie benutzt habe, wurde von einer meiner Töchter entführt, ich kenne sie, die bekomme ich --- wenn überhaupt --- nur defekt zurück.

Ich besitze übrigens auch den Eumig Vorverstärker in Silber, leider fehlt mir der runde Power-Knopf.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 17.Juni.2010 | 18:51:46 Uhr
Nein, ich glaube einen Metropolitan-Thread haben wir hier noch nicht ...
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: beldin am Donnerstag, 17.Juni.2010 | 20:04:32 Uhr
Moin Matthias!

Schade das Raphael es immer noch nicht gelernt zu haben meint, Bilder einzustellen....

Man könnte ja mal eine Information geben, und sei es nur in bildlicher Form.



Ich kann mir nicht vorstellen, dass seine Verkaufsauktionen bilderlos sind...
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: ratfink am Freitag, 18.Juni.2010 | 05:25:39 Uhr
Hallo, da ich schon einige male bei Raphael war, kann ich bestätigen, daß er leider noch immer bilderlos ist.Dafür kennt er sich bei PS umso besser aus.Wenn ich ihn das nächste Mal besuche, werd ich ein paar Bilder machen. Aber das kann noch dauern, da der Nachwuchs und der Umbau viel Zeit beanspruchen.
Gruss DIeter
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Samstag, 19.Juni.2010 | 16:36:28 Uhr
Hallo Leute!

Ich habe das Gespann Eumig FL 900 und T 500 nun gekauft und der Kassettenrekorder hat wirklich einen völlig überdehnten Riemen von einem Motor zur Schwungmasse, Schlupf ohne Ende!
Doch wie befürchtet, gestaltet sich der Ausbau als schwierig.
Meist muss die Front runter, das habe ich auch getan, doch wie das Laufwerk herauszuschälen ist, das habe ich noch nicht herausgefunden.
Ein Service-Plan wäre sicher hilfreich.
Ich muss mich noch schlau machen, bevor ich weiterschraube.
Ganz schön vollgebaut ist das Gerät ja und schwer dazu.

Niemand da, der bereits bei einem Alpine A 300 oder dem baugleichen Eumig FL 900 Riemen getauscht hätte?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: hifikauz am Samstag, 19.Juni.2010 | 19:28:47 Uhr
Mit Bildern könnte man Dir vielleicht helfen.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Samstag, 19.Juni.2010 | 19:50:01 Uhr
Zitat von: raphael am Samstag, 19.Juni.2010 | 16:36:28 Uhr
Meist muss die Front runter, das habe ich auch getan, doch wie das Laufwerk herauszuschälen ist, das habe ich noch nicht herausgefunden.

Also oft ist's so, daß man die hinteren Lagern der Schwungmassen weg machen kann und so die Riemen von hinten drauf "pfriemeln" kann und zwar ohne das LW komplett ausbauen zu müssen. Da muß man schauen wie das ganze zusammengebaut ist und wie/wo man da hinkommt.
Öfters habe ich auch schon vollkommen verschlungene Pfade zwischen den Rädchen hindurch gefunden.

Zitat von: raphael am Samstag, 19.Juni.2010 | 16:36:28 Uhr
Niemand da, der bereits bei einem Alpine A 300 oder dem baugleichen Eumig FL 900 Riemen getauscht hätte?

Bei beiden muß ich leider passen.

Zitat von: hifikauz am Samstag, 19.Juni.2010 | 19:28:47 Uhr
Mit Bildern könnte man Dir vielleicht helfen.
:_rofl_:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Sonntag, 20.Juni.2010 | 11:46:36 Uhr
Hallo Leute!

Habe nun das Manual, das hilft mir gewaltig weiter.
Für den Wechsel von zwei der drei Riemen ist tatsächlich das Laufwerk auszubauen.

Grüße Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Sonntag, 20.Juni.2010 | 12:47:50 Uhr
Ok, wenn das im SM so beschrieben ist, dann müßte der LW-Ausbau dort ja auch beschrieben sein und es dürfte nicht allzu kompliziert sein....
:_55_:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Montag, 21.Juni.2010 | 15:15:51 Uhr
Hallo  Kuni!

Trotz SM geriet der Riemenausbau zum Gefrickel! Der reine Wahnsinn, sowas tue ich mir nimmer so schnell an, das ist sicher!
Ob mir der Einbau gelingt? Ich hoffe es jedenfalls.
Hatte mal ein Nakamichi 600, das schräge Deck, da waren die Riemen viel leichter zu tauschen.

Irgendein Narr --- wahrscheinlich eh der Flohmarktstandler --- wollte dem Abspielschaden durch reichlich Sprühen aus einer Dose beikommen, mit dem Ergebnis, dass nun auf allen Rädern ein schmieriger Film ist.
Der ist zuallererst zu beseitigen, bevor ich überhaupt an den Einbau eines neuen Capstan-Riemens denken kann.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael



Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Montag, 21.Juni.2010 | 17:30:16 Uhr
Ei ei  - Öl im LW ist was feines  :wallbash.
Also mindestens mal alle Flächen auf denen irgendwelche Riemen oder Idler laufen entfetten (besser natürlich das ganze LW).
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Mittwoch, 23.Juni.2010 | 09:54:48 Uhr
Hallo Leute!

Ich habe nun das Laufwerk des FL 900 wieder zusammengebaut. Meine Erfahrungen für alle, die irgendwann das Gleiche vorhaben:

Ohne Service Manual wird es schwer, außer man ist sehr versiert.
Das SM bekommt man aber gratis bei Elektro Tanya, was fein ist, doch die Beschriftungen schauen aus, als hätte sie ein minderbegabter Schüler gezeichnet, leicht zu entziffern sind die wahrlich nicht!
Ich habe mich an alle Vorgaben des SM gehalten, bis auf einen Punkt: Man solle alle oberen Kabel von den  Stiften des Zwischenprints abwickeln.
Der alte Raphi dachte, er käme ohne aus, prompt hat er fünf Kabel abgerissen, was aber kein wirkliches Problem darstellte, da sie farblich zu den unteren Kabeln passen. Beim Abwickeln von ca. 15 Kabeln wären mir mit Sicherheit auch ein paar abgerissen.

Was aber wirklich mistig war: Die kleine Kunststoff-Sicherungsscheibe wieder aufzusetzen, nämlich auf das Gelenk des Hebels, der mitten durch die Runde, die der Capstanriemen beschreibt, durchführt.
Grrrr! Grummel!
Platz ist keiner da und man kann kaum eine Pinzette führen, geschweige denn ein zweites Werkzeug einbringen, womit man die Scheibe auf die Achse drückt. Nach unendlich vielen Versuchen und dauerndem Scheibensuchen, wenn wieder mal weggesprungen, ist das schließlich doch gelungen. Eine Scheibe aus knallrotem Kunststoff wäre da vorteilhaft gewesen beim Wiederfinden.

Wie auch immer, jetzt wird alles geputzt und gestriegelt, dann erfolgt die Erprobung.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

PS: Wenn ich erfolgreich war, kommt der FL 1000 dran, der wird aber eine noch härtere Nuss, befürchte ich.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 23.Juni.2010 | 10:05:14 Uhr
Zitat von: raphael am Mittwoch, 23.Juni.2010 | 09:54:48 Uhr
PS: Wenn ich erfolgreich war, kommt der FL 1000 dran, der wird aber eine noch härtere Nuss, befürchte ich.

Das 1000'er LW ist auch nicht schwieriger zu zerlegen wie jedes andere auch - hat nur vlt. ein paar Schrauben mehr  :grinser:

Glückwunsch auch zur geglückten Reanimation des 900'er - wenn's jetzt auch noch funzt  :_good_:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 23.Juni.2010 | 16:03:25 Uhr
Moin, moin.

Ich glaube, Raphael hat weniger Bammel vor´m Zerlegen, als vor dem Wiederzusammenbau. :_hi_hi_:

Und weg, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Mittwoch, 23.Juni.2010 | 16:46:04 Uhr
Hallo Arnulf!

Ja, ich war schon immer ein großer Zerleger, doch ein wesentlich kleinerer Zusammenbauer.
Vor offenen Baustellen habe ich besonders Angst, besonders, wenn es zuviele werden.

Hallo Leute!

Zum FL 900:
Noch sind die Tonkopfleitungen nicht angelötet an der Hauptplatine, auch ist die Vorderfront nicht drauf und ich hoffe, das bewirkt dann, dass irgendwas wirksam wird, worauf das Laufwerk einsetzt, denn ohne Front dreht das Deck nur, wenn ich den Eject-Hebel drücke. Das kann´s ja wohl nicht sein.
Habt ihr Erfahrungen in die Richtung? Oder habe ich wieder was verbrochen?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 23.Juni.2010 | 19:45:39 Uhr
Hi Raphael,

mMn dürften weder die TK Leitungen noch die Frontplatte was mit dem LW zu tun haben.
Allerdings ist es manchmal so, daß die Masse über die ungewöhnlichsten Wege durchs Gerät geschleust wird.

Was ich eher für wahrscheinlich halte:
Kann es sein, daß am Eject Knopf irgendwo noch ein Schalter sitzt, der dem Deck sagt daß die Klappe zu ist ?
Macht ja schließlich keinen Sinn das LW losrödeln zu lassen, wenn die Klappe offen ist.
Vlt. so'n kleiner Zungenschalter, der nach dem Zusammenbau mechanisch nun nicht mehr richtig bedient wird oder vlt. auch eh schon Kontaktprobleme hatte...
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Donnerstag, 24.Juni.2010 | 08:05:30 Uhr
Hallo Kuni!

Ja, auf sowas hoffe ich. Ich habe die Frontplatte jetzt gesäubert, die ist makellos und Grund zur Freude.
Die Knöpfe werde ich einweichen, denn die sind ziemlich verdreckt, die werden aber auch wieder schön.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Freitag, 25.Juni.2010 | 08:28:44 Uhr
Hallo Leute!

Weitere Erfahrungswerte: Mit wieder angebauter Vorderfront und der Kassettentüre passt´s, das Laufwerk dreht, offensichtlich gibt es wirklich irgendwo einen versteckten Hebel.

Ich werde auch den Riemen fürs Umspulen wechseln müssen, das geht mir nämlich zu langsam.
Interessant in dem Zusammenhang: Habe im Fundus einen kürzeren Riemen, etwas stärker als der Vierkant, der drinsteckte und mit dem spult das Eumig FL 900 Deck wie die Hölle. Dafür dreht der rechte Wickeldorn beim Abspielen nicht! Was aber wesentlich wäre...
Alten Riemen wieder eingebaut und gut war´s.
Was heißt, dass man da ja keinen zu straffen Riemen verwenden darf. Muss nun noch einen passenden besorgen,
Gott sei Dank ist das der einzige, der einfach zu wechseln ist!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: ratfink am Freitag, 25.Juni.2010 | 13:12:40 Uhr
Hallo Raphael, gut zu wissen das es jemanden gibt der alte Eumig Decks reparieren kann, dann weiß ich wenigstens wo ich es hinbringen kann, falls ich mal eines finde ;0001
Gruss Dieter
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Freitag, 25.Juni.2010 | 15:14:08 Uhr
Hallo Dieter!

Ja, aber dafür musst du bei einem Besuch mindestens tausend Photos meiner Geräte und Trommeln machen, damit ich alle meine 16 Foren mit Bildern beliefern kann und natürlich Ebay, denn ich stolpere bereits über meine Plattenspieler und Verstärker.

Grüße Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Montag, 28.Juni.2010 | 15:17:15 Uhr
Hallo Leute!

So, nun ist der Eumig FL 900 zusammengebaut und er spult und spielt wieder ab. Macht schon was her, rein äußerlich betrachtet.
Aber ohne die Hilfe einer BDA aufzunehmen, ist das überhaupt sinnvoll?
Wie man das Dolby kalibriert, kann ich mir leider nicht aus den Fingern saugen und wenn schon Test, dann sollte man wohl alles durchchecken.

Werde aber doch eine Aufnahme ohne Dolby machen, vorher aber ist Tonkopf-Reinigung angesagt, plus Einsatz der Entmagnetisier-Drossel.
Dann wandert das Deck in den Fundus, wo schon so manches ruht.

Kuni, wenn ich mehr Zeit habe (baue derzeit zwei Trommeln), werde ich den FL 1000-Thread studieren und versuchen, deine Erkenntnisse der Laufwerks-Wiederbelebung umzusetzen.
Verdient hätte es sich der große Eumig ja!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Montag, 28.Juni.2010 | 16:57:43 Uhr
Hi Raphael,

Zitat von: raphael am Montag, 28.Juni.2010 | 15:17:15 Uhr
So, nun ist der Eumig FL 900 zusammengebaut und er spult und spielt wieder ab. Macht schon was her, rein äußerlich betrachtet.
Aber ohne die Hilfe einer BDA aufzunehmen, ist das überhaupt sinnvoll?

Na suppi  :_good_:

Zitat von: raphael am Montag, 28.Juni.2010 | 15:17:15 Uhr
Wie man das Dolby kalibriert, kann ich mir leider nicht aus den Fingern saugen und wenn schon Test, dann sollte man wohl alles durchchecken.

Der komplette Abgleich sollte im SM beschrieben sein.

Zitat von: raphael am Montag, 28.Juni.2010 | 15:17:15 Uhr
Dann wandert das Deck in den Fundus, wo schon so manches ruht.

Wie  .,a015 - Du reparierst ein Deck und stellst es dann irgendwo ab ? - Why ?
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: AndreasTV am Montag, 28.Juni.2010 | 18:46:57 Uhr
Zitat von: kuni am Montag, 28.Juni.2010 | 16:57:43 Uhr
....
Wie  .,a015 - Du reparierst ein Deck und stellst es dann irgendwo ab ? - Why ?


DAmit Es sich "Kaputt - stehen" kann  :wallbash ...
Also ehrlich  - ein "Bramborio" um die Wiederbelebung eiens guten Decks machen mit Restaurierung um Es dann nutz - und vor Allem Klanglos in die Ecke zu stellen ... :girl_devil:.

Matthias - helf´ dem Raphael mal wacker "auf die Sprünge"  :drinks:.

MfG

Andreas
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Montag, 28.Juni.2010 | 19:00:58 Uhr
Zitat von: AndreasTV am Montag, 28.Juni.2010 | 18:46:57 Uhr
DAmit Es sich "Kaputt - stehen" kann  :wallbash ...
Also ehrlich  - ein "Bramborio" um die Wiederbelebung eiens guten Decks machen mit Restaurierung um Es dann nutz - und vor Allem Klanglos in die Ecke zu stellen ... :girl_devil:.

Hmmmmm - ich sinniere immer noch, was wohl Raphael's Gründe sein könnten  .,a015

Zitat von: AndreasTV am Montag, 28.Juni.2010 | 18:46:57 Uhr
Matthias - helf´ dem Raphael mal wacker "auf die Sprünge"  :drinks:.

Wo denn  ;ich? wie denn ? - Es tut doch schon .... das FL-900....
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Montag, 28.Juni.2010 | 19:18:24 Uhr
Hallo Leute!

Ich weiß ja nicht, wie´s bei euch ausschaut, aber ich besitze alleine an Plattenspielern über 30 Geräte.
Da stehen noch ganz andere Kaliber in der Garage als es das FL 900 ist...

Habe aber noch andere Hobbys, die ich fallweise (extrem) auslebe, z.B. das Schüttelreimen oder die Philosophie.
Das Leben ist zu kurz, als dass man sich an bloß eine Sache hängt.

Danke für den SM Einmess-Tipp zum FL 900! Habe zwar alles runtergeladen, aber bloß die Teile ausgedruckt, die aktuell nötig waren.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: AndreasTV am Montag, 28.Juni.2010 | 19:23:42 Uhr
Hallöle zusammen  :_hi_hi_:.
Nun ja - gegen eine etwas größere Anzahl von Hobbys ist ja auch Nichts einzuwenden - aber wenn ich ein Gerät wieder von Grund auf auf Vordermann bringe so soll Es anschließend auch genutzt werden; eventuell habe ich da auch einfach die falsche Einstellung ... :give_rose:.

Matthias - Du kannst ja telefonisch mit dem Raphael den kompletten Abgleich machen = Das würde eventuell so manche Unklarheit beim Arbeiten von vornherein "im Keim" ersticken und das Gerät sofort funzen z. Bspl. beim Dolby  .,045.

MfG

Andreas
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Montag, 28.Juni.2010 | 19:29:02 Uhr
Zitat von: raphael am Montag, 28.Juni.2010 | 19:18:24 Uhr
Ich weiß ja nicht, wie´s bei euch ausschaut, aber ich besitze alleine an Plattenspielern über 30 Geräte.

Deswegen habe ich keine 30 Geräte - weil ich sie dann nicht mehr betreiben könnte  :grinser:

Ne, im Ernst:
Hobby hin oder her, aber die Mühe machen und dann stehen lassen  :cray:

Bei mir ist das so:
Entweder ich hol mir was, was schon lange auf der Wunschliste steht, oder ich hol mir ein Gerät das ich nicht kenne und checke es erst mal ab.
Erst wenn ich mir sicher bin, daß ich es (länger) behalte stecke ich auch viel Arbeit rein.
Bei allem anderen wird es so la la gangbar gemacht.... feddisch.

PS @Andreas:
Du kennst ja mein Verhältnis zu Dolby, gelle  .,111
Wenn Dolby und ich aufeinander prallen, dann gibt's entweder kaputte IC's oder dellige Frequenzgänge  .,a020.
Deswegen: Das beste Dolby ist das, welches man abschalten kann  :_rofl_:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: AndreasTV am Montag, 28.Juni.2010 | 19:38:50 Uhr
Hast ja Recht, Matthias  :drinks:. Aber Du weißt doch Wie´s bei mir ausschaut => Dolby rules  :flööt: .,a020.

MfG

Andreas
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: hach520 am Montag, 05.Juli.2010 | 10:57:17 Uhr
Hallo Raphael,
habe nach ca. 20 Jahren meine Eumig FL 900 wiedergefunden - Klasse -.
Das Spulen, schnell vor und Abspielen funktioniert nicht mehr (ohne Band alles OK)
Nun hat man mir gesagt, ich bräuchte neue Riemen insbesondere für den Kapstan.
Da ich kein Schrauber bin kannst Du mir vielleicht die Art und Grösse der Riemen
sagen (evtl. wo man die Dinger herbekommen kann??=
Wäre Toll. Vielleicht kann ich dann nen Laden finden der mir die Eumig repariert 
mfg
hach520
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Freitag, 09.Juli.2010 | 15:47:17 Uhr
Hallo!

Nun, ich habe einen der beiden Riemen in meinem Fundus entdeckt (den Vierkant, der hauptsächlich für den schnellen Vor- und Rücklauf verantwortlich ist) den anderen --- einen Flachriemen für die beiden Capstane --- besorgte mir der örtliche RB-Ladenbesitzer (Radiobastler, die gibt´s in Österreich), nachdem ich ihm den alten Riemen als Muster gezeigt hatte.
Etwas kürzer als der alte Riemen, das ist die Regel, aber auch nicht zu straff.
Längen weiß ich leider keine, aber es sind durchaus gängige Größen für Kassettendecks.

Der Flachriemen darf ruhig breiter sein als das Original, denn Platz ist auf den beiden Schwungmassen genug, der Vierkantriemen soll querschnittsmäßig möglichst dem originalen entsprechen. Letzteren könntest sogar du tauschen, denn da muss man nur den Gehäusedeckel runter, aber der allein bringt´s nicht ohne den Flachriemen für den Capstan, und letzterer ist mistig.
Den Zählwerksriemen würde ich bei der Gelegenheit auch tauschen.
Alle drei Riemen zusammen kosten zwar bloß ein paar Euro,  aber ich möchte nicht wissen, wieviel eine Werkstatt da für die Arbeit verrechnet!
Übrigens solltest du dir vorher die PDF Datei zum FL 900 herunterladen (findest du gratis bei Elektro Tanya), vielleicht ist da auch die Länge der nötigen Riemen irgendwo angeführt im Service-Manual.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael




Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Dienstag, 27.Juli.2010 | 22:53:18 Uhr
Hi zusammen,

das FL-900 von Joachim (aka "hach520") befindet sich seit einigen Wochen zur Reparatur bei mir, weswegen ich den hiesigen Thread mal etwas fortführen möchte.

Problem war erst mal, daß das Deck nicht vorspulte. Schuld daran waren abgenudelte Gummis an den Wickeltellern (siehe Bilder unten).
Zählwerkriemen und Antriebsriemen waren zwar augenscheinlich noch iO, aber Joachim wollte da 'ne komplette Kur.

Wie Raphael uns schon berichtete, ist der Laufwerksausbau am FL-900 eine Sache für sich. An die Wickelteller + Zählwerkriemen und Antriebsriemen kommt man "vglw."  :flööt: leicht dran, aber zum Wechsel des Capstanriemens muß das ganze LW raus und dazu muß der ganze Drahtverhau ab   :wallbash - eine Konstruktion die einen allein vom Zuschauen schon WAHNSINNIG  :_tease: werden läßt.

Hier mal Bilder, die uns Raphael ja vorenthalten  :grinser: hat:

Frontplatte ab:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_01_Eumig_FL-900_Geraet_zerlegt.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/01_Eumig_FL-900_Geraet_zerlegt.jpg)

LW von oben:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_02_Eumig_FL-900_Laufwerk_oben.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/02_Eumig_FL-900_Laufwerk_oben.jpg)

Hier der ganze Kabelsalat, der ab muß um das LW auszubauen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_03_Eumig_FL-900_Laufwerk_oben.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/03_Eumig_FL-900_Laufwerk_oben.jpg)

Ein Blick in den Zwischenraum mit den vorderen Riemen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_04_Eumig_FL-900_Capstan_Riemen.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/04_Eumig_FL-900_Capstan_Riemen.jpg)

Vorderer Antriebsriemen der Wickel:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_05_Eumig_FL-900_Wickelantrieb_Riemen.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/05_Eumig_FL-900_Wickelantrieb_Riemen.jpg)

Rechter Wickelteller (mit dem Gummi der bei Joachim aaaaalglatt war), mit Antriebspulley im PLAY Betrieb und Riemen zum Zählwerk:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_06_Eumig_FL-900_Wickelantrieb_rechts.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/06_Eumig_FL-900_Wickelantrieb_rechts.jpg)

Das andere Ende des Zählwerkriemens:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_07_Eumig_FL-900_Z%C3%A4hlwerk_Riemen.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/07_Eumig_FL-900_Z%C3%A4hlwerk_Riemen.jpg)

Um an das vordere "Gerieme" zu kommen, muß erst die Front ab, dann rechts neben der Kassettenklappe an dem folgenden Winkel zwei Schrauben lösen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_08_Eumig_FL-900_Kassettenklappe_Winkel_rechts.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/08_Eumig_FL-900_Kassettenklappe_Winkel_rechts.jpg)

Auf der linken Seite dann den Splint abmachen und dann kann man die Klappe nach rechts aushebeln:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_09_Eumig_FL-900_Kassettenklappe_links.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/09_Eumig_FL-900_Kassettenklappe_links.jpg)

Folgende Gummis passen (bekommen bei Gummi Meyer):

- Gummi am Wickelteller: Außen-D = 22mm, Innen-D = 16,8mm, Breite = 2,9mm, Dicke = 2,9mm
- Vierkantriemen Zählwerk:  63mm X 1mm X 1mm (Nr. 17228)
- Vierkantriemen Wickelantrieb: 51,5mm X 1,3mm X 1,3mm (Nr. 17146)

Spulen tut's nun wieder, aber abspielen ist trotzdem noch nicht.
Die Capstanwellen laufen zwar ohne Kassette, sobald aber nur ein bischen Last auf die Welle kommt (sanft mit einem Q-Tip abbremsen reicht da schon), rutscht der Riemen hinten am Motor durch und alles steht. Der Riemen müßte also gemacht werden, was dann wohl der nächste Schritt sein wird.....
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: raphael am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 08:08:08 Uhr
Hallo Kuni!

Super Bilder als Anleitung!
Irgendwie habe ich den Capstan-Riemen getauscht, ohne die Klappe rauszuhebeln, vielleicht war die Arbeit ja deshalb so mistig...

Grüße Raphael
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Jürgen Heiliger am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 09:25:43 Uhr
Hi Matthias,

das der Capstanriemen hin ist kann man schon auf Deinem Bild erahnen. Sonst wie immer sauber dokumentiert, Danke.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 12:05:52 Uhr
Jepp, der Riemen hat schon einen "Hänger" und schlabbert lustlos in der Führung. Geht nur noch tauschen.
Mir scheint auch, das die deutschen Konstrukteure die Geräte gern besonders kompliziert aufgebaut haben.  .,a015
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 12:27:45 Uhr
Hi zusammen,

Zitat von: raphael am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 08:08:08 Uhr
Irgendwie habe ich den Capstan-Riemen getauscht, ohne die Klappe rauszuhebeln, vielleicht war die Arbeit ja deshalb so mistig...

Die Klappe muß eigentlich nur raus um an die Gummis an den Wickeln zu kommen. Anders bekommt man die nicht von der Achse, weil eben die Klappe im Weg ist. Die beiden vorderen Riemen für den Wickelantrieb und Zählwerk würde man auch ohne die Klappe zu demontieren da rein gepopelt bekommen.

Für den Capstanriemen muß die Klappe nicht ab, aber das komplette LW muß raus und da das alles kabeltechnisch gewrapt ist, muß da etliches an Kabeln ab. Nicht weiter schwierig aber eben zeitaufwendig.

Zitat von: Jürgen Heiliger am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 09:25:43 Uhr
das der Capstanriemen hin ist kann man schon auf Deinem Bild erahnen. Sonst wie immer sauber dokumentiert, Danke.

prost02

Ich konnte es ja auf Grund Raphaels ersten Berichten nicht glauben, aber der Capstanriemenwechsel ist hier wirklich mühsig.

Zitat von: Captn Difool am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 12:05:52 Uhr
Mir scheint auch, das die deutschen Konstrukteure die Geräte gern besonders kompliziert aufgebaut haben.

Aber Obacht Herr André:
Das ist keine deutsche Konstruktion und auch keine österreichische, sondern ein Abklatsch eines Alpage - also japanisch, weil nur die bekommen solche Konstruktionen hin .....
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 15:50:57 Uhr
Zitat von: kuni am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 12:27:45 Uhr
Aber Obacht Herr André:
Das ist keine deutsche Konstruktion und auch keine österreichische, sondern ein Abklatsch eines Alpage - also japanisch, weil nur die bekommen solche Konstruktionen hin .....

Au weia, wahrscheinlich haben die in D studiert.. :smile. Nee, ich habe schon einige deutsche Konstruktionen gesehen, die von der Intention eben "perfekt deutsch" waren, aber leider auch umständlich wie anfällig. Als "Japanisch" kenne ich auch eher den "Drahtverhau", mußte eben in der Produktion schnell gehen....  :flööt:

Wie auch immer, ich denke bei den meisten Decks, so auch bei meinen japanischen Yamahas muß das Laufwerk zum Riemenwechsel komplett ausgebaut und teils sogar zerlegt werden.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 08.September.2010 | 00:02:14 Uhr
Heut' ging's am FL-900 weiter, deswegen eine kleine Anleitung wie man den Capstanriemen raus bekommt:

Kabel am Zwischenprint abwickeln (da sind zwei Lagen auf die Pins gewickelt, die obere "Lage" abmachen reicht):

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_10_Eumig_FL-900_Zwischenprint.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/10_Eumig_FL-900_Zwischenprint.jpg)

Print am Zählwerk abschrauben:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_11_Eumig_FL-900_Print_am_Zaehlwerk.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/11_Eumig_FL-900_Print_am_Zaehlwerk.jpg)

Sicherungsscheibe (auf dem Foto nicht zu sehen, weil schon ab) am Schalthebel abziehen und Schalthebel aushängen (obacht, diese sch...ß Sicherungsscheibe ist aus Kunststoff und hat mir erst mal einen Satz durch's Zimmer gemacht  :wallbash):

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_12_Eumig_FL-900_Schalthebel.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/12_Eumig_FL-900_Schalthebel.jpg)

Dann müssen am Geräteboden 4 Schrauben raus gedreht werden und das LW läßt sich nach oben rechts raus heben.
Im SM ist noch die Rede davon die TK-Kabel am Hauptprint abzulöten, ging aber auch ohne, wenn man das LW nicht ganz ausbauen möchte.

Nachdem also dann das LW mit der Unterseite nach oben liegt, kann man 2 Schrauben (LW-Unterseite) der Distanzstifte aufschrauben. Die beiden oberen Schrauben braucht man nur anlösen. Gerade so, daß sich die hintere Platte um ca. 5mm aufmachen läßt. Das reicht dann, um den Riemen durch das ganze Gedöns durchzufädeln.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_13_Eumig_FL-900_Laufwerksdeckel.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/13_Eumig_FL-900_Laufwerksdeckel.jpg)

Übrigens sind die hinteren Capstan-Lager dann immer noch verlackt in der hinteren Platte, d.h. eine neue Einstellung kann so entfallen, wenn man die Lagerschrauben nicht geöffnet hat.

Im ausgebauten Zustand, habe ich den alten Riemen wie folgt gemessen:
Umfang = 266 mm, Breite = 4 mm, Dicke = 0,5 mm

Abzgl. 8% komme ich dann ca. auf den folgenden Riemen von Gummi Meyer:
Nr. 17094: 77,0 x 4,10 x 0,60 mm

Der ist nun bestellt.....
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 15.September.2010 | 01:43:02 Uhr
Kleiner Nachtrag zum heutigen Stand:
O.g. Capstan-Riemen von Gummi Meyer (Nr. 17094) paßt prima.

Der rechte Wickel zog das Band aber immer noch nicht richtig an. Nach genauerer Nachforschung stellte sich heraus, daß hinter dem Wickel eine Rutschkupplung ist:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_14_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_lose.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/14_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_lose.jpg)

Dieser Filz war wohl nicht mehr frisch und das ganze Teil vrmtl. nicht mehr zu bekommen.
Habe deswegen die Kupplung per UHU+ "stillgelegt".

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_15_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_festgeklebt.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/15_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_festgeklebt.jpg)

Das festzukleben ist in diesem Fall nicht weiter tragisch, weil auf der Vorderseite (hier nicht im Bild) ein Messing-Pulley auf der Achse steckt, der wiederum einen Gummi am Wickel antreibt. Wenn es also haken sollte, dann rutscht der Pulley dort eh und es braucht die Rutschkupplung hinten nicht unbedingt.

Abgesehen davon wäre das Dingens nur raus zu bekommen gewesen, in dem man das LW nicht nur ausbaut, sondern anfängt es teil zu zerlegen.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 15.September.2010 | 11:03:01 Uhr
Das ist eigentlich keine Lösung.
Pulley bzw. das Gummi werden das nicht lange mitmachen, der normgemäße Bandzug
wird nicht erreicht werden.

Wenn die Kraft nicht übertragen wird liegt es bei diesen Rutschkupplungen meist nicht am Filz.
Oft ist irgendwo eine Kunststoffhülse gebrochen und der Federdruck der Kupplung stimmt nicht mehr.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Mittwoch, 15.September.2010 | 11:30:55 Uhr
Das sehe ich auch so. Es gibt doch von DeCeFix auch Filzfolien zum Aufkleben, mach davon was neues drauf und sollte dann wieder schön gleiten. Alternativ gibt in den Heimbastelabteilungen auch dünnen Filz in verschiedenen Farben. Die Filzbeschichtungen meiner Yamahas waren noch ok, sonst hätte ich sie auch mit den Materialien neu belegt.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 15.September.2010 | 14:31:27 Uhr
Moin, moin.

Mit der Klebung hast du dir nur mehr Arbeit gemacht. So kann´s nicht bleiben.
Warum wurde ja schon gesagt.

Ein gerissenes Kunststoffteil habe ich erst selten erlebt.
Meistens war der Filz schmutzig, bzw schmierig geworden. Oder ein Idiot hatte ihn geölt.

Geholfen hätte ausbauen, zerlegen, alles reinigen, Filz waschen und wieder zusammenbauen. Neue Filze habe ich selten gebraucht, aber dann nehme ich lieber einen aus einem E-Teil einer Schlachtaktion eines Videorecorders. Vom Müll mitgenommen spendet so´n VCR allerlei Kleinkram, den man bei Reps von Tapedecks gut brauchen kann. Da z.B. die Filze größer sind, kann man maßgenau zuschneiden. Ansonsten natürlich auch fleißig Billigtapes schlachten.

Wenn es einen Riss geben sollte, würdest du ihn dann auch sehen und behandeln können.

@Andre.
Den Klebefilz gibt´s schon lange nicht mehr. Sei froh, wenn du noch irgendeinen Rest ergattern kannst. Das Zeug ist inzwischen schon wertvoll.

Viele Grüße, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 15.September.2010 | 19:09:07 Uhr
'n Abend zusammen,

ja, ja - ich weis schon, daß das "sub-optimal" ist so, aber ...

Zitat von: Araso am Mittwoch, 15.September.2010 | 14:31:27 Uhr
Geholfen hätte ausbauen, zerlegen, alles reinigen, Filz waschen und wieder zusammenbauen.

...genau das ist das Problem.
Dazu darf man LW nicht nur ausbauen, sondern auch noch bis zur Hälfte zerlegen. Allein das Ausbauen für den Capstan-Riemen war ja schon eine Aktion, aber dann das Dingens auch noch zerlegen ist beim FL-900 echt eine Tortur, wohingegen der Gummitausch flott geht  :flööt:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 15.September.2010 | 20:45:19 Uhr
"Suboptimal" ist gut. Es ist halt gar keine Lösung.

Manchmal muß man wegen so einer Kleinigkeit viel Arbeit machen. Trotzdem, ganz oder garnicht. Alles andere macht unnütz Arbeit und die ist dann wirklich zuviel.

Ahn mal, wie oft ich schon Dinge 2 mal gemacht habe. Beim 2ten mal kommt immer die Erkenntnis, daß es richtig noch am einfachsten ist. Die Welt der Technik ist oft verbaut.

Wenn du nicht auf silberne Geräte fixiert wärst, würde ich dir mal ein ASC ans Herz legen. Hier ist die Arbeit am LW regelrecht eine Wohltat :-) .

Also auf und durch, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Donnerstag, 16.September.2010 | 11:58:07 Uhr
Wer ein schönes Gerät haben will muß leiden, da ist bei alten Decks eine nahezu komplette Laufwerkszerlegung schon obligatorisch. Da muß man durch...  :flööt:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Freitag, 17.September.2010 | 09:09:55 Uhr
Moin Ulrich, Arnulf und André,

Zitat
Ahn mal, wie oft ich schon Dinge 2 mal gemacht habe. Beim 2ten mal kommt immer die Erkenntnis, daß es richtig noch am einfachsten ist. Die Welt der Technik ist oft verbaut.

Wem sagst Du das, Arnulf .....

Zitat
Wenn du nicht auf silberne Geräte fixiert wärst, würde ich dir mal ein ASC ans Herz legen. Hier ist die Arbeit am LW regelrecht eine Wohltat :-)

Also insgesamt macht das LW des FL-900 schon einen guten Eindruck, nur daß es eben zu der "üblichen" Gummi- und Zwischenradfraktion gehört.
So'n ASC 3001 ist schon länger auf meiner Wunschliste, aber - wie Du richtig bemerkt hast  :_good_: - käme nur silber in Frage.
Ich hatte hier doch mal einen "Silberne Tapedecks" Thread aufgemacht und da hatte jemand angemerkt, daß es dem Vernehmen nach auch ASC in silber gab.
Bisher habe ich noch keins gesehen - wurden wohl in homöopathischen Stückzahlen gebaut, wenn überhaupt.
Wenn sich da in den nächsten Jahren nix tut, dann muß ich wohl mal eine "schwarze Ausnahme" machen  raucher01

Übrigens hatte ich ja seinerzeit auch die beiden LW'e meiner Revox B215 und B710 zerlegt. Das ist insgesamt auch 'ne Aktion von gerade mal 2h.
So schlimm der Ruf des FL-1000 Laufwerks auch ist, aber im Vergleich zum 900'er ist das auch 'ne vglw. einfach Angelegenheit.
Zeitmäßig zwar auch nicht weniger aufwendig, aber bei weitem nicht so eng verbaut.
Das hatte mich am 900'er echt mürbe gemacht, daß da so'n Sicherungsring ist, der mitten im LW sitzt und fast nicht wieder drauf zu bekommen ist.

Na ja, lassen wir das Jammern....

Zitat
Wer ein schönes Gerät haben will muß leiden, da ist bei alten Decks eine nahezu komplette Laufwerkszerlegung schon obligatorisch. Da muß man durch...

Es ist halt so, daß mir das FL-900 ja gar nicht gehört. Es ist das o.g. Gerät von Joachim (alias "hach520").
D.h. es ist nicht einfach nur eine Sache von "machen wir halt mal", sondern es sollte deswegen eben auch wirtschaftlich im Rahmen bleiben.
Stand heute war ich mit den geschilderten Aktionen rund 15h beschäftigt, wenn ich das LW jetzt nochmal ausbaue und dann noch zerlege, dann sprengt das mMn den "wirtschaftlich rentablen" Rahmen.

How ever, habe gestern mal mit ihm telefoniert um ihm das zu schildern, mit dem Fazit, daß er das Gerät wohl vor Zeiten gekauft hatte und Erinnerungen dran hängen.
Kurzum, er möchte da auch lieber eine reelle Lösung - was ich ja immer begrüße, weil ich ja selbst kein Fan von Murks bin.
Also hat er mir "die Freigabe erteilt" den Filz wieder fit zu machen.

LW muß dann also nochmal raus und zerlegt werden, damit ich den Hebel samt Pulley und Rutschkupplung herausbekomme.
Den UHU+ kann ich dann leicht wieder abkratzen und dann sollte sich die Kupplung zerlegen lassen um an den Filz zu kommen.

Dazu noch 'ne Frage:
Diese Filzscheibe ist ca. 1mm dick und hat einen Durchmesser von ca. 10mm. Ob sie einseitig verklebt ist konnte ich noch nicht ermitteln.
Die "Reib-Paarung" Kunststoffscheibe + Filz" bestimmt hier ja das Aufwickelmoment.
Daß der rechte Wickel das Band mitunter nicht richtig aufwickelt, kann - wie Ulrich auch schon bemerkt hatte - am Filz oder an der Feder liegen.
An ein gebrochenes Kunststoffteil glaube ich in diesem Fall nicht, weil das Deck mit leichtgängigen MC's prima funzt.
Also wird's der Filz und/oder die Feder sein. Die Feder werde ich beim ausbauen wieder etwas "stretchen", damit sie wieder ein bischen mehr Anpressdruck bringt.
Den größten Effekt erwarte ich aber vom "Filz Rework".

Jetzt will ich natürlich nicht nach dem Trial & Error Prinzip zig fach das LW aus/einbauen, deswegen wüßte ich gerne, welche Reparaturmethode des Filz auf Anhieb den größten Erfolg verspricht:
(1) Einfach nur den Filz waschen und alles entfetten.
(2) Neue Filzscheibe aus (wegen der passenden Dicke ggf. mehrfach verklebtem) Bastelfilz, also jener dünne, schlabbrige und feinfasrige Filz.
(3) Neue Filzscheibe aus festerem und grofasrigem Filz, ähnlich dem wie man ihn in diesen Filznägeln findet, die man unter Stuhlbeine machen kann.
(4) Alternativen ?

Falls eine neue Filzscheibe reinkommt, sollte die etwas dicker sein (also ggf. um die 1,5mm) ?
Oder doch besser die alte Dicke "nachbilden". Ich denke mir, daß sich der Filz halt im Laufe der Jahre auch etwas verpresst hat und ursprünglich eh dicker war.

Also her mit Euren "Filzfrickeltips" .....  .,73
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Freitag, 17.September.2010 | 11:34:13 Uhr
Ich weiß nicht, wie es beim Eumig bestellt ist, aber wenn Du mal in meinen Yamaha K-560 Thread schaust, dort ist die gleitende Andruckscheibe auf dem Filz mit einer Bronzefeder arretiert. Die kann man in mehreren Höhenlagen rasten und somit den Bandzug per Andruckkraft einstellen. Zu dick sollte der Filz nicht sein, sonst wird die Haftreibung zu undefiniert. Ich würde besser schauen, ob man nicht am Andruck was machen kann. Die Andruckfeder des Gummirades ist meistens ok, scchaue auch hier, ob der Gummibelag nicht schon angespeckt oder gar verhärtet ist. Meistens die Ursache für unwilliges Vorspulen, da diese Seite auch viel mehr abgenutzt wird.  
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 12:56:34 Uhr
Noch mal zum Filz

Zitat von: kuni am Freitag, 17.September.2010 | 09:09:55 Uhr

Die "Reib-Paarung" Kunststoffscheibe + Filz" bestimmt hier ja das Aufwickelmoment.


Hier fehlt das dritte Element, der Andruck zwischen den Kupplungsscheiben.
Da ist irgendwo ein Federelement das gezielten Druck ausübt.
Vor dem "Auseinanderreißen"  der Kupplung  oder "Stretchen" der Feder erst mal genau schauen was Sache ist.
Ich kann nur wiederholen, bei verschlissenem Filz ist es selten so, das der Bandzug extrem gering ist.  Im Gegenteil verschlissene Filze reagieren oft mit zu hohem und rupfendem Antrieb (Oberflächenänderung des Materials und damit des Reibwertes).
Wenn jetzt planlos der Filz erneuert wird, wird oft um die eigentlich Ursache drum rum gebaut.
Wobei man natürlich bedenken muss, das zur normalen Nutzungszeit dieser Geräte die Kupplung immer komplett erneuert wurde. Heute muss man natürlich improvisieren.

Gruß Ulrich

Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Freitag, 17.September.2010 | 12:57:17 Uhr
Hi André und Ulrich,

ich werde mehr sehen, wenn das Teil ausgebaut ist.
Im eingebauten Zustand kann ich keine irgendwie geartete "Arretierfeder" erkennen.
Die einzige Feder ist die, welche die beiden Kupplungsplatten (mit dem Filz dazwischen) zusammenpreßt.

Die Gummibeläge an den Wickeln sind übrigens schon erneuert, die hatte ich ja zu allererst im Verdacht bevor ich gesehen habe, daß da noch diese Rutschkupplungen drin sind.

Zitat von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 12:56:34 Uhr
Hier fehlt das dritte Element, der Andruck zwischen den Kupplungsscheiben.
Da ist irgendwo ein Federelement das gezielten Druck ausübt.

Jepp, die Feder gibt's.

Zitat von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 12:56:34 Uhr
Ich kann nur wiederholen, bei verschlissenem Filz ist es selten so, das der Bandzug extrem gering ist.

Der Bandzug ist auch nicht extrem gering, bei leichtgängigen MC's packt's die Kupplung nämlich.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 13:03:52 Uhr
Das ist doch extrem Gering.
Noch was, bei solchen Sachen sollte man Bandzüge messen können.
Hast du eine Messcassette?

PS: Die Feder kann neben einer Spiralfeder auch eine Blattfeder sein, die sieht man oft nicht auf den ersten Blick.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Freitag, 17.September.2010 | 13:10:29 Uhr
Zitat von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 13:03:52 Uhr
Noch was, bei solchen Sachen sollte man Bandzüge messen können.
Hast du eine Messcassette?

Ne, fehlt mir noch in meinem Equipment, genauso wie eine Spiegelkassette.
Bzgl. Bandzug-Meßkassette habe ich hier gerade heute morgen ein Suchinserat eingestellt.

Wenn Du da was zu veräußern hättest ? :flööt:

Zitat von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 13:03:52 Uhr
Die Feder kann neben einer Spiralfeder auch eine Blattfeder sein, die sieht man oft nicht auf den ersten Blick.

Du meinst für den Andruck der Kupplung ?
Da sitzt eine Spiralfeder auf der Achse, die sehe ich von außen.
Ich werde da mal Bilder machen, wenn das LW zerlegt ist.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 13:28:13 Uhr
Nein, zumindest hab ich keine Übrig. Meine über 30 Jahre alte Grundig Kassette ist wahrscheinlich eh nicht mehr das Maß der Dinge.

Wenn du eine Bandzugmesskassette bekommst kann man übrigens einen verschlissenen Filz gut daran erkennen das der Bandzug, egal welch absoluter Wert, nicht gleichmäßig ist. Das oben erwähnte "Rupfen".

Diese Rupfen kann man manchmal auch gut mit einem W&F Messgerät messen, es schlägt sich im Gleichlauf wieder.
Daher auch nach arbeiten an der Kupplung immer den Gleichlauf messen.

PS: Der Gleichlauf wird jetzt mit blockierte Kupplung wahrscheinlich Katastrophal sein..

Gruß Ulrich

Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Jürgen Heiliger am Freitag, 17.September.2010 | 13:48:24 Uhr
Hi Matthias,

ich habe da eventuel noch eine Quelle für die Benötigte Bandzugmess- und auch die Spiegelkasette.
Hast dazu eine Mail von mir.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Sonntag, 19.September.2010 | 13:18:41 Uhr
Hi zusammen,

habe gerade mal die Rutschkupplung ausgebaut:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_16_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/16_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_17_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/17_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_18_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/18_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_19_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/19_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

Leider geht die hintere Messingscheibe nicht ab. Ich habe die Vermutung, daß diese Scheibe und der Pulley auf die Achse aufgepresst ist.
Dooferweise ist das ganze Rutschkupplungsteil im SM auch als Ganzes gezeichnet, was für mich darauf hin deutet, daß es nicht zerlegbar ist.

So und nu ?
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Sonntag, 19.September.2010 | 15:31:24 Uhr
Und nu würde ich die Klebe entfernen und das ganze mal mit Bremsi reinigen. Sieht mir zumindest von hinten etwas ölig aus.
Mit den Fingern dann die Kupplungsscheibe wegdrücken und den Filz mit Bremsi spülen. Nicht wegspülen, sondern mal von der einen Seite, dann mit den Fingern irgendwie umgreifen und den Filz zur anderen Seite schieben und von dort reinigen. Dazwischen immer den Bremsi verdunsten lassen. Dann sieht man, wenns Ölfrei und sauber ist, außerdem sollte man verhindern, daß der Filz unter Druck trocknet, damit er "in Form" bleibt.

Das Ergebnis dann mal mit Hand prüfen, ob die Friktion stimmen könnte. Da du ja nicht das erste Tapedeck befummelst, hast du ja sicher einen vagen Vergleich. Zum Testen mußt du es ja wieder einbauen. Und dann mal sehen, ob´s so schon geht.

Zum zerlegen müßte es gehen, den Pulley in einem Stiftenkloben oder Modellbohrfutter zu spannen. Dann die geklemmte Kunststoffscheibe unter drehen abziehen. Vorher aber messen, wie weit sie auf der Achse war. Sicher wird damit in diesem Fall der Anpreßdruch der Feder verändert. Also wenn das Reinigen nicht genug bringt, hier vielleicht mal drehenderweise weiter raufschieben.

Schönen Sonntag, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Sonntag, 19.September.2010 | 16:48:20 Uhr
Hi Arnulf,

Zitat von: Araso am Sonntag, 19.September.2010 | 15:31:24 Uhr
Und nu würde ich die Klebe entfernen und das ganze mal mit Bremsi reinigen. Sieht mir zumindest von hinten etwas ölig aus.
Mit den Fingern dann die Kupplungsscheibe wegdrücken und den Filz mit Bremsi spülen. Nicht wegspülen, sondern mal von der einen Seite, dann mit den Fingern irgendwie umgreifen und den Filz zur anderen Seite schieben und von dort reinigen. Dazwischen immer den Bremsi verdunsten lassen. Dann sieht man, wenns Ölfrei und sauber ist, außerdem sollte man verhindern, daß der Filz unter Druck trocknet, damit er "in Form" bleibt.

Schien mir so nicht machbar zu sein, weil das Spiel zwischen den beiden Scheiben arg klein war.

Zitat von: Araso am Sonntag, 19.September.2010 | 15:31:24 Uhr
Das Ergebnis dann mal mit Hand prüfen, ob die Friktion stimmen könnte. Da du ja nicht das erste Tapedeck befummelst, hast du ja sicher einen vagen Vergleich. Zum Testen mußt du es ja wieder einbauen. Und dann mal sehen, ob´s so schon geht.

Tja, so'n antrainiertes Fingerfeeling habe ich leider noch nicht  :_sorry:

Zitat von: Araso am Sonntag, 19.September.2010 | 15:31:24 Uhr
Zum zerlegen müßte es gehen, den Pulley in einem Stiftenkloben oder Modellbohrfutter zu spannen. Dann die geklemmte Kunststoffscheibe unter drehen abziehen. Vorher aber messen, wie weit sie auf der Achse war. Sicher wird damit in diesem Fall der Anpreßdruch der Feder verändert. Also wenn das Reinigen nicht genug bringt, hier vielleicht mal drehenderweise weiter raufschieben.

Das war's  :;aha.
Diese hintere Messingscheibe war nur auf die Achse gepreßt.
Wie Du gesagt hast (in Modellbohrfutter spannen und dann die Messingscheibe mit Drehbewegungen abziehen) ging prima.
Messen, wie weit sie auf der Achse war, ist nicht nötig. Die Achse war hinten bündig.

So, nun ist der Filz raus, sieht so aus:

Was hier so schmierig aussieht (an der Kunststoffscheibe) ist aber kein Öl/Fett sondern der Kunststoff glänzt einfach so komisch.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_20_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/20_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

Hier der Filz auf der Messingscheibe (die beiden sind verklebt - aber nicht von mir  :grinser:).

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_21_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/21_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

Leider ist wohl mein Kleber seitlich in den Filz gelaufen. Wenn ich das alles wieder wegschneide, dann wird der Durchmesser des Filzes kleiner und die Reibung damit ebenfalls noch kleiner.

Ich gedenke den Filz nun doch zu ersetzen. Als geeignet scheint mir der im Folgenden abgebildete Klebefilz (Bodenschutz für Stuhlbeine), wenn man ihn zuvor passend zurecht schneidet.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_22_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/22_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

Was meint Ihr, könnte das gut gehen ?
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: hifikauz am Sonntag, 19.September.2010 | 17:46:21 Uhr
Hallo Kuni!

Das mit Deine Filzggleitern könnte klappen.
Versuche den Filzring mit Stanzeisen zu erzeugen, damit es rund wird.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Sonntag, 19.September.2010 | 18:44:39 Uhr
Hi,

habe gerade mal zum Testen ein Plättchen mit der Schere ausgeschnitten.
Das wird nix. Schon gefühlsmäßig hat das zu wenig Reibung. Der Filzgleiter ist da einfach aus zu grobem Filz.
Bastelfilz habe ich auch noch ausprobiert - hat auch zu wenig Grip....

.....  .,a015
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Sonntag, 19.September.2010 | 19:02:57 Uhr
Hast du nicht irgendein Schlachtteil? Bisher ist mir immer das gleiche Filzmaterial untergekommen. Allerdings anderes, als im Handel, bzw. falsche Dicken.
Ich würde ihn auch frei montieren, also an keiner Seite geklebt.

Miss doch mal den Ring aus. Vielleicht habe ich was brauchbares in meinen Katakomben.

Erstmal...Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Montag, 20.September.2010 | 08:01:35 Uhr
Moin,

Ne, habe leider kein Schlachtteil. Dooferweise repariere ich immer alle Decks wieder und dann sind sie mir zu schade zu schlachten  :flööt:.

Der Ring ist ca. 10mm im Durchmesser (außen) und 1mm dick. Die Dicke ist wichtig wie ich gestern gelernt habe. Wenn es dicker wird, dann wird die Feder zur stark zusammengedrückt oder ich bekomme diese Aluscheibe gar nicht mehr auf die Achse. Außendurchmesser könnte auch größer sein, weil das kann ich ja dann zurechtschneiden.

Bzgl. des Materials habe ich gestern nochmal etwas rumprobiert:
Alle Filze und Stoffe die ich so gefunden habe kommen mMn definitiv nicht in Frage, weil die gefühlsmäßig einfach viel zu wenig Reibung aufbringen.

Das Plastikrad hat auf der Kupplungsseite konzentrische Rillen und ist zudem ein recht glattes Material. Der Filz flutscht darauf regelrecht wie geschmiert. Die linke Wickelseite (dort ist ja auch so'ne Kupplung drin) hat mir als Vergleich gedient. Da muß man mit den Fingern schon vglw. ordentlich dran drehen, daß sich was bewegt.

Ich bin mittlerweile zur Einsicht gelangt, daß der originale Filz nicht einfach nur Filz sein kann, sondern daß der entweder mit irgendwas gummiartigem getränkt wurde, oder daß da noch Gummifasern mir eingewirkt wurden. Der ist auch vom Anfassen her leicht gummiartig und dehnt sich auch etwas wie Gummi.

Was mMn am nächsten kommt, wäre ein Plättchen aus Hartgummi. Da habe ich aber Angst, daß der Gummi sich im Laufe der Zeit abschleift, sich dann feiner Gummiabrieb in den Rillen festsetzt und die Kupplung dann nicht mehr gleichmäßig durchrutscht, sondern rubbelt.

Was auch evtl. in Frage kämme, wäre dünnes Leder. Da will ich heute mal das Oberleder von alten Birkenstock Sandalen probieren.

Wenn Du natürlich was finden würdest, dann wäre das auch 'ne Option  :_yahoo_:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Montag, 20.September.2010 | 08:34:06 Uhr
Du könntest den Bastelfilz mal ein wenig mit groben Schleifpapier aufrauhen, vielleicht bringt das was. Ggf. auch mal im Waschbecken handwaschen, manche Filze haben Imprägnierer und ähnliches drin, die diesen glatter machen. Mit einer Nagelschere kann man schon recht gut Kreise ausschneiden. Ein exakter Rundlauf ist auch gar nicht nötig, da ja hier flächig angelegt wird.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Montag, 20.September.2010 | 10:45:30 Uhr
Hi André,

waschen wäre vlt. auch 'ne Möglichkeit, wobei ich nicht ganz glaube, daß das hinkommt.
Ist leider auf meinen Fotos nicht detailliert genug zu erkennen, aber wenn man die Filze mal unter der Lupe anschaut, dann stellt man fest, daß der Originalfilz wesentlich feinfasriger ist, als die anderen Filze die ich habe.

Die Kunststoffscheibe hat ganz feine Rillen (kann man auf meinem Foto ganz gut erkennen). Ich meine, daß diese Kombination aus feinfasrigem Filz und den Rillen dazu führt, daß sich die Fasern in den Rillen soz. leicht "einkrallen" und sich damit ein höherer Reibwert ergibt, als mit langfasrigem Filz.

Genau das hat mich auf die Idee gebracht, vlt. mal mit Leder zu experimentieren. Das Oberleder meiner alten Birkenstocks hat ein ganz glattes Wildleder, das von der Struktur dem originalen Filz recht ähnlich ist.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Waschen ist bei gebrauchten Filzen Pflicht. Dann ist wieder gut. Der gezeigte scheint aber auch schon gelitten zu haben. Meist ist es ja nur Schmutz und Schmier, der die Funktion beeinträchtigt.

Da ich sowieso ´ne Menge Bastelmaterial habe (oder Quellen), habe ich auch am Anfang Versuche mit allerlei Material gemacht. Die Freude war immer groß, wenn´s dann wieder lief........., um nach ein bis drei Tagen, oder 1 bis 3 Wochen sich soweit verändert zu haben, daß es doch nichts taugte.

Seitdem betrachte ich Orion VCR´s und andere Turbo-Wind Schleudern, oder diese 1 kg Doppeltapedecks (oder Single) mit anderen Augen  :;aha

Da musst du nichts restaurieren, die darf man schlachten. .,111 Besser als völlig ungenutzt in die Tonne.

Zu deinem Filzl. Also 1 mm dick und außen (!?!) 10 mm Durchmesser?
Schreibe bitte nochmal soweit genau den Innen- und Außendurchmesser, bevor ich da was missverstehe.

Übrigens. Bei meiner bisherigen Suche habe ich auch einen Filz gefunden, der zwischen Messingscheibe und geriefter Kunststoffscheibe läuft. Der ist tatsächlich am Messing geklebt. Kann schon sein, daß bei dieser Paarung geklebt wird, gegenüber Kunststoff / Kunststoff. Das Messing würde sich sonst abarbeiten, bzw. polieren und damit den Reibwert verändern.

Könnte gut sein, daß ich was für dich habe, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Montag, 20.September.2010 | 18:48:35 Uhr
Hi Arnulf,

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Der gezeigte scheint aber auch schon gelitten zu haben.

Der ist so mMn auf jeden Fall unbrauchbar. Gelitten hat er wohl hauptsächlich deswegen, weil ein bischen Kleber in den Filz rein gelaufen ist (das ist das Zeugs außen rum).

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Die Freude war immer groß, wenn´s dann wieder lief........., um nach ein bis drei Tagen, oder 1 bis 3 Wochen sich soweit verändert zu haben, daß es doch nichts taugte.

Hmmm  .,a015

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Da musst du nichts restaurieren, die darf man schlachten. .,111 Besser als völlig ungenutzt in die Tonne.

Na ja, so gaaaaanz üble hatte ich bisher auch noch nicht, ansonsten wären die tatsächlich ins Reparaturlager gekommen.
Vlt. hast Du recht und ich sollte beim nächsten Sperrmüll all das Plastikzeugs mitnehmen, an dem ich sonst verachtend vorbeifahren  :flööt:

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Zu deinem Filzl. Also 1 mm dick und außen (!?!) 10 mm Durchmesser?
Schreibe bitte nochmal soweit genau den Innen- und Außendurchmesser, bevor ich da was missverstehe.

Aber logo  :_hi_hi_::
Dicke = 1mm, Außen-D = 16mm, Innen-D = 8mm

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Könnte gut sein, daß ich was für dich habe, Arnulf.

.,d040
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 19:44:07 Uhr
So, Filz habe ich. Sogar gleich 2.
7 mm innen, 17 mm außen und einen dick. Jeweils einseitig geklebt.
Das heißt, du wirst das etwas erwärmen müssen, oder auch mit etwas Reinbenzin vorarbeiten  :__y_e_s:

Benzin erst ablüften lassen, wenn nötig und auf deine Scheibe kleben. Voilá
Wenn man das eins zu eins umsetzt, klappt´s prima. Wenn ich die hier schon ablöse, müßte ich sie auf eine Trägerfolie kleben. Das möchte man sich wegen der Klebkraft lieber sparen.

Außerdem hast du 2 Versuche........, oder schon einen Filz liegen, wenn das nächste kommt.  .,73

Viel Spaß, Arnulf.

P.S. Ich bräuchte dann mal deine Adresse.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Montag, 20.September.2010 | 20:31:52 Uhr
Bastelfilz mit 1mm hätte ich notfalls auch noch.
Leder (Rauhleder) wird nicht funktionieren, das schleift sich mit der Zeit speckig und klebt dann mehr oder wird hart wie Plastik und rutscht dann wieder.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Dienstag, 21.September.2010 | 09:02:18 Uhr
Moin Jungs,

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 19:44:07 Uhr
So, Filz habe ich. Sogar gleich 2.
...
P.S. Ich bräuchte dann mal deine Adresse.

Im Namen von Joachim (übrigens ein netter Kerl) bedanke ich mich schon mal ganz aaaaarg  :_good_:.
Er hatte mir am Telefon gesagt, daß er manchmal mitliest, ich denke er wird sich dann auch nochmal zu Wort melden.

Meine Adresse habe ich Dir per PN geschickt.

Zitat von: Captn Difool am Montag, 20.September.2010 | 20:31:52 Uhr
Leder (Rauhleder) wird nicht funktionieren, das schleift sich mit der Zeit speckig und klebt dann mehr oder wird hart wie Plastik und rutscht dann wieder.

Das mit dem Wildleder meiner ausgedienten Birkenstock Sandalen hatte ich gestern auch noch getestet. Hatte auch zu wenig Grip und mit der Vermutung, daß sich das runter schleift kannst Du gut recht haben.

Bislang ist mir also kein geeignetes Ersatzmaterial untergekommen. Wenn Arnulf jetzt keine Ersatzfilze gehabt hätte, dann hätte ich die - auf 1mm Dicken zurechtgeschliffenen - Hartgummischeiben genommen. Die sind ganz sicher auch nicht optimal, aber immer noch das Beste was ich bisher ausprobiert habe.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Dienstag, 21.September.2010 | 19:03:06 Uhr
Ich versuche es noch mal :)

Das ist eine vereinfachte und verzerrte Skizze der Rutschkupplung (ein begnadeter Zeichner bin ich leider nicht).

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/RKuk64bsp1.jpg)

Dazu eine noch weiter vereinfachte Gleichung zur Reibung (Friktion), die Haftreibung und der Übergang zur Gleitreibung (Slip Stick Effekt, bei ungünstigen Verhältnissen führt das zu dem oben genanten ,,Rupfen") mal unter den Tisch fallen gelassen

FR= µ * FN

,,FN" ist hier die Federkraft, der Druck mit dem die beiden Materialien angepresst werden.
Diese Kraft geht linear in die Formel ein.
,,µ" ist der Reibungskoeffizient, hier drin steckt die Oberflächenbeschaffenheit der Materialien.
Die Bestimmung von ,,µ" ist nicht so einfach. Aber egal wie der Filz oder die Riemenscheibe sich ändert, ,,µ" wird nicht zu Null werden.
Hier findet man ein paar Beispiele für den Reibwert ,,µ":

http://de.wikipedia.org/wiki/Reibwert

Kuni, du beschäftigst dich im Moment nur mit ,,µ", wenn ,,FN" aber nahezu Null ist, ist das Aussichtslos.
,,µ" und ,,FN" sollten auch in einem bestimmten Verhältnis zu einander stehen damit man im Normalbetrieb einen Abstand vom Übergang Haft zu Gleitreibung einhält.
,,µ" erhöhen um ein geringes ,,FN" auszugleichen kann nach hinten losgehen.
Man kann die Filze zwar dicker machen (bei gleichem ,,µ"), damit steigt auch ,,FN" da die Feder wieder eine höhere Spannung erhält, aber das ist nur der oben genante ,,Work Arround".

Wenn das rechte Federlager (Zeichnung) mit der Achsklemmung nachgegeben hat ( nach ,,rechts" gewandert ist) ändert sich nun mal ,,FN".
Dort wo Kunststoff auf Metal geklemmt wird sind oft die kritischen Stellen.

PS: Mir ist natürlich klar, das nach der Kleberei der Filz nun trotz allem ersetzt werden muss.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 22.September.2010 | 09:39:33 Uhr
Hi Ulrich,

Zitat von: uk64 am Dienstag, 21.September.2010 | 19:03:06 Uhr
Ich versuche es noch mal :)

:grinser:

Die Kupplung am FL-900 sieht in der Tat fast so aus, wie auf Deiner (übrigens doch sehr guten !) Zeichnung.
Allerdings hat sie im FL-900 keinen Filz zwischen Feder und Riemenscheibe, sondern nur zwischen Achsantriebs- und Riemenscheibe (in Deiner Zeichnung links).

Nur z.I.:
Die Achsklemmung ist bei mir keine "Klemmung" im Sinne, daß da eine Madenschraube o.ä. wäre. Das ist nur eine, auf die Achse aufgepreßte Metallhülse.

(1) Urlich, die Sache mit "µ" und "FN" ist mir schon klar, allerdings sieht's in dem FL-900 so aus:
Sowohl Klemmung, als auch Pulley sind auf die Achse gepreßt. Die ganze Achse hat im Lager nur geringes Axialspiel. Zudem ist die Achse leichtgängig.
Deswegen scheint mir diese Achsklemmung nicht verrutscht zu sein, bzw. durch das Aufpressen kann sie auch gar nicht so einfach "verrutschen".

(2)
Zitat von: uk64 am Dienstag, 21.September.2010 | 19:03:06 Uhr
Dort wo Kunststoff auf Metal geklemmt wird sind oft die kritischen Stellen.

In der FL-900 Kupplungskonstruktion gibt es keine Kunststoffteile, die auf Metall geklemmt wären (zumindest nicht auf der Achse).

(3) Daß die Feder zu wenig Druck aufbringt kann natürlich sein, aber außer "etwas Aufdehnen" sehe ich da keine großen Möglichkeiten an der Feder groß was zu machen.

Habe mir die Tage die ähnlichen Kupplungen in meinen anderen Decks mal angeschaut. Die bringen alle erheblichen Druch auf, d.h. man muß schon vglw. fest mit den Fingern "klemmen & drehen" um gegen den Reibwiderstand der Kupplung "anzukämpfen".

Zudem scheint mir der Kunststoff (gerillte Seite der Riemenscheibe zum Filz hin) sehr glatt zu sein (sieht ja auf meinen Bildern auch aus, als wär's eingeölt). Mir scheint das fast so zu sein, als hätte der Filz im Laufe der Jahre den Kunststoff poliert.

Wenn ich jetzt z.B. mal einen Filz mit dem Daumen auf diese Reibfläche drücke, dann bekomme ich gefühlsmäßig nicht annähernd den gleichen Widerstand, als bei den anderen Kupplungen. Erst wenn ich z.B. ein Gummiplättchen nehme scheint das "µ" hinzukommen.
Klar kann bekomme ich mit dem Filz ein ähnliches "µ" hin, aber dann muß ich richtig fest drauf drücken und diese Kraft bekommt die dünne Feder nie und nimmer hin.

Das ist der Grund wieso ich mich in erster Linie auf den Reibwert konzentriere.

Man muß auch sehen, daß das Deck leichtgängige Kassetten ja umgespult hat, nur eben nicht etwas schwergängigere.
Das ist ein weiterer Grund, wieso ich die Feder nicht so recht im Verdacht habe, sondern eher einen "ausgelutschten" Filz.

Ulrich, verstehst Du was ich meine ?
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Freitag, 24.September.2010 | 19:04:18 Uhr
@Arnulf: Da wurden heute Filze in der Post gesichtet  raucher01 - Danke nochmal.
Ich berichte, wenn sie drin sind.

Um das Thema aus dem Einstell-Kassetten Thread (http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=5743.0) rüberzuholen:

Zitat von: uk64 am Freitag, 24.September.2010 | 18:28:23 Uhr
Das wer mir doch jetzt fast untergegangen.

Zitat von: Araso
Zum anderen auch eine Druckfeder, deren Gegenhalt auf der Welle klemmt, aber mit sanfter Kraft verschoben werden kann, um die Vorspannung zu verändern.

Das ist genau das bzw. die Stelle auf die ich bei besagtem FL900 hinauswollte.

Gruß Ulrich

Ok, aber wie oben schon gesagt, sehe ich in der Konstruktion des FL-900 nicht wirklich eine "Verstellung"  .,a015
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Freitag, 24.September.2010 | 19:34:12 Uhr
Moin.

Schön, daß sie heil angekommen sind.

Wenn ich das Foto deines Idlers richtig interpretiere, drückt die Feder auf die Kupplung und die Anlaufscheibe. Die Anlaufscheibe stützt sich auf das Wellenlager im Idlerarm. Auf der anderen Seite hält der aufgeklemmte Pulley dagegen.
Wenn man den nun unterschliedlich weit raufpresst, ergibt sich eine unterschiedliche Vorspannung der Feder.

Das hatte Ulrich wohl ausdrücken wollen.
Und ich hatte deshalb darauf hingewiesen, daß du dieses "Aufpressmaß" messen solltest, bevor du den abziehst.

Nun sollte es klick machen, Arnulf. :__y_e_s:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Freitag, 24.September.2010 | 21:25:56 Uhr
Nicht ganz, Arnulf.
Der Aufbau dieser FL-900 Mimik ist im Prinzip genau so wie es Ulrich skiziert hat, mit zwei Unterschieden:
(1) Es gibt nur einen Filz (in der Skizze links außen zwischen Messingkupplung und Kunststoffscheibe)
(2) Die "Achsklemmung" in Ulrich's Skizze ist fest auf die Achse gepreßt, genauso wie Pulley und Messingkupplung

Wenn man nun annimmt, daß man auch die "Achsklemmung" am FL-900 verschieben könnte (in Richtung Kupplung, um die Feder besser zu spannen / mit viel Kraft ginge das vielleicht), dann würde sich auch das Axialspiel am Lager vergrößern. Deswegen gehe ich davon aus, daß es hier keine Verstellvorrichtung gibt.

Sollte ich mal Bilder von dem auseinandergebauten Teil machen ?
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Freitag, 24.September.2010 | 21:50:21 Uhr
Zitat von: kuni am Freitag, 24.September.2010 | 21:25:56 Uhr
Sollte ich mal Bilder von dem auseinandergebauten Teil machen ?

Ja bitte.
Falls ich daneben liege will ich doch wenigstens Wissen warum :)

Gruß Ulrich
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Samstag, 25.September.2010 | 09:54:45 Uhr
Moin.

Würde mich auch interessieren.

Wenn die dicke weiße Gegenhaltescheibe das ist, was du mit Achsklemmung meinst, muß die bei der Werksmontage ja auch aufgepresst werden, nachdem die Feder aufgeschoben ist.
Wie weit sie aufgedrückt wird, bestimmt dann die Federspannung. Will sagen, trotz Klemmung muß man sie dann auch verschieben können. Das Lagerspiel wird dann durch die Aufpresstiefe des Pulleys bestimmt. Sinn wäre natürlich, daß das alles im Lager frei dreht. Wenn die Feder recht stark ist, würde sie bei "loser" Abstützung natürlich für Bremsung am Lager sorgen.

Wenn man mal die Standzeiten berücksichtigt, die angepeilt waren und meist übertroffen wurden, kann man davon ausgehen, daß diese "Einstellung" nur bei Werksmontage vonnöten war, aber nicht nachträglich beim Service.

So gesehen reicht ja eine Einstellmöglichkeit dieser Art. Eine dosierbare Verstellmöglichkeit, die keinen Arbeitsaufwand macht, wäre nur bei Dingen sinnvoll, die zwischendurch nachgestellt werden müssen, bevor Service, bzw. Unterhaltung des Geräts unwirtschaftlich werden.

Unser Arbeitsaufwand ist aber in jedem Fall unwirtschaftlich. Deshalb sollte man vielleicht eher von Restauration sprechen. Der kleine Unterschied ist eben, daß man eventuell auch Arbeiten ausführen muß, die nach Werksmontage noch nie nötig waren.

Hast du da eigentlich irgendwelche Maßangaben, oder mechanische Werte im SM?

Viele Grüße, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Samstag, 25.September.2010 | 11:28:15 Uhr
Moin auch hier im Thread,

bin heute schon seit 4:00 auf Achse und deswegen genug Zeit  raucher01

Zitat von: Araso am Samstag, 25.September.2010 | 09:54:45 Uhr
Hast du da eigentlich irgendwelche Maßangaben, oder mechanische Werte im SM?

Nö, gar nix.
Im SM gibt's eine Explosionszeichnung des LW, wobei die beiden Komplettteile mit den Rutschkupplungen links und rechts als komplette Teile gezeichnet sind. Deswegen ging ich ja weiter oben davon aus, daß man sie gar nicht zerlegen kann.
Ansonsten sind nur noch Angaben zu den Drehmomenten für Play und Spulen drin.

Jetzt mal zu den Bildern, daß Ihr Euch mal einen rechten Eindruck machen könnt:

(1) Kupplungsseite (Messingscheibe):
- Fest verpreßt mit Achse
- Filz ist daran angeklebt
- Riemenscheibe wird angetrieben und per Kraftschluß über die Kupplung wird somit Achse und Pulley angetrieben

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_23_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/23_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

(2) Unterseite der Riemenscheibe:
Die Feder drückt auf der einen Seite gegen die Riemenscheibe.
Auf der anderen Seite stützt sich die Feder ab, :
- einer frei drehenden Kunststoffscheibe, die noch eine Art "Zentrierungserhöhung" für die Feder besitzt
- dann kommt eine kleine U-Scheibe
- und dann der kleine Messingring, der mMn nicht verstellt werden kann und lediglich das Axialspiel zum Pulley bestimmt.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_24_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/24_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

(3) Hier das ganze mal auseinandergeklappt:
- Filz ist hier noch der alte mit den Kleberesten
- Die Riemenscheibe liegt mit der Seite nach oben, die in Richtung Feder geht

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_25_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/25_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

(4) Die zerlegte Federmimik (von links):
- Feder
- Kunststoffscheibe mit Zentrierung
- Messingring

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_26_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/26_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

(5) Messingring
Dieser jener sollte Eurer Meinung nach doch der sein, der zum Spannen der Feder verschoben werden sollte, oder ?
Für mich sieht das wie gesagt nicht nach Verstellung aus.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_27_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/27_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

(6) Pulley-Seite

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_28_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/28_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

Jetzt sei noch angemerkt, daß der Pulley bündig mit der Achse aufgepreßt ist, ebenso ist die Messingscheibe in Bild (1) bündig auf die Achse gepreßt.
Damit ergeben sich automatisch alle Maße, die Spannung der Feder und bei passendem Filz sollte sich damit auch der richtige Rutschpunkt in der Kupplung einstellen. Deswegen war ich immer nur hinter dem "µ" her  .,70

Der Messingring in Bild (5) dient wie gesagt mMn nur dem Axialspiel und natürlich als Abstützpunkt für die Feder.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Samstag, 25.September.2010 | 13:02:52 Uhr
Nun ja.

Etwas anders hatte ich mir das vorgestellt. Den kleinen Messingring vor dem Lager hatte ich als herausstehenden Teil des Lagers gedeutet. Also feststehend, nicht drehend.

Aber so bestimmt wiederum das Aufpreßmaß der ersten Ms-Scheibe (1) die FN. Auf dem Bild ist es nicht bündig mit der Achse, denke aber mal, daß du das für das Foto nur locker aufgedrückt hast.
Trotzdem ist nirgends gesagt, daß es bündig bleiben muß.

Bei geringen Fertigungstoleranzen der Bauteile mag der Hersteller zwar dafür gesorgt haben, daß es bei richtiger Federspannung auf bündig hinausläuft, um den Montageaufwand gering zu halten.
Trotzdem ergibt sich hier eine Eingriffsmöglichkeit.

Wenn Ulrich´s Vermutung, daß sich das im Betrieb "verschoben" haben könnte stimmt, war es am Anfang nicht bündig.
Solche unmerklich langsamen "Verschübe" kommen durchaus vor, allerdings kenne ich das noch nicht bei Ms-Teilen auf Stahlachsen. Was Kunststoffteile anbetrifft, verweise ich auch auf Ulrich´s Tip, nach Rissen in den Teilen zu suchen. Dann verschiebt´s sich nämlich auf jeden Fall.
Ohne Angaben im SM wird man sich also darüber hinwegsetzen müssen.

So, oder so, wirst du die richtige Federkraft einstellen können. Wenn die Bauhöhe (alles bündig) erhalten werden soll, machst du es mit Beilagscheiben, wo jetzt auch schon die kleine U-Scheibe sitzt.

Wenn ich mir die Scheibe mit Kragen genau anschaue, auf der sich die Feder abstützt, scheint diese unter dem Druck mit der Zeit nachgegeben (gewölbt) zu haben. Das würde was erklären.
Lösung wäre dann halt, weitere kleine Beilagscheiben zum Ausgleich, oder eine mit gleich großem Außendurchmesser, wie die Kragenscheibe hat, in der Dicke der jetzigen "kleinen U-Scheibe", einzusetzen.

Dieses würde ich zuerst versuchen. Das hätte den Vorteil, daß man dann die Ms-Scheibe mal bündig (mit neuem Filz natürlich) aufdrückt und testet, ob sich merkbar die Reibung erhöht hat. Dann könnte man "trocken" schon Rückschlüsse ziehen.
Sonst müßte man zu jedem Versuch alles wieder einbauen, was in diesem Fall ja besonders viel Aufwand macht.

Wird schon werden, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Samstag, 25.September.2010 | 16:06:39 Uhr
Zitat von: Araso am Samstag, 25.September.2010 | 13:02:52 Uhr
Den kleinen Messingring vor dem Lager hatte ich als herausstehenden Teil des Lagers gedeutet. Also feststehend, nicht drehend.

Ne, der dreht mit der Achse.

Zitat von: Araso am Samstag, 25.September.2010 | 13:02:52 Uhr
Auf dem Bild ist es nicht bündig mit der Achse, denke aber mal, daß du das für das Foto nur locker aufgedrückt hast.

Ja, habe ich nur für's Foto aufgesteckt. Bei der Demontage war's aber bündig.

Zitat von: Araso am Samstag, 25.September.2010 | 13:02:52 Uhr
Wenn die Bauhöhe (alles bündig) erhalten werden soll, machst du es mit Beilagscheiben, wo jetzt auch schon die kleine U-Scheibe sitzt.

Stimmt, das könnte ich machen.
Was spräche denn dagegen einfach die Feder etwas aufzudehnen ?

Zitat von: Araso am Samstag, 25.September.2010 | 13:02:52 Uhr
Wenn ich mir die Scheibe mit Kragen genau anschaue, auf der sich die Feder abstützt, scheint diese unter dem Druck mit der Zeit nachgegeben (gewölbt) zu haben. Das würde was erklären.

Habe ich nochmal nachgeschaut. Scheint schon so zu sein, daß die etwas nachgegeben hat, aber das ist wirklich minimal und kommt auf dem Foto stärker raus, als es mir in echt erscheint.

Ich werd' mich dann die Tage mal dran machen.
Jetzt geht's erst mal Grillen  :shok: und das bei dem Sch...wetter, aber ein Freund von mir geht für 4 Jahre nach Brasilien und feiert heute Aschied  :_sorry:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Samstag, 25.September.2010 | 16:36:21 Uhr
Stimmt, das könnte ich machen.
Was spräche denn dagegen einfach die Feder etwas aufzudehnen ?

Es dürfte schwer fallen, das entsprechend dosiert, bzw. gefühlvoll zu machen.
Und wenn´s zuviel war, wirst du sie ja nur innerhalb ihres Elastizitätsmoduls zusammendrücken können. Spätenstens die anschließende plastische Verformung mit Zangen erledigt weiteres.

Besser wäre, wenn du ähnliche Federn zum ausprobieren hättest. Wenn die Andruckkraft mit dem neuen Filz und bündig aufgepresster Scheibe nicht auf Anhieb im richtigen Bereich liegt, könnte man sich besser rantasten. Wenn du dann am Ende weißt, wie weit du die Feder dehnen mußt, könnte man es riskieren.

Eine große U-Scheibe statt der kleinen hätte aber noch einen Vorteil. Jeder harte Werkstoff verhält sich zähflüssig bei Raumtemperatur. Bei Metall dauert es Ewigkeiten, bei Kunststoffen erleben wir es über Jahre / Jahrzehnte sichtbar.
Deine Scheibe wird sich also noch weiter verformen. Durch die Schwachstelle beim Übergang der dünnen Federfläche zur dicken Zentrierung, wird es da dann brechen. Mit der größeren U-Scheibe würde die Druckbelastung aber nicht mehr auf der Kunststoffscheibe liegen, sonder durch das Metall übertragen werden. Dann wäre eine weitere Verformung der Kunststoffscheibe aufgefangen. Ich gehe mal davon aus, daß die kleine, originale mindestens 0,5 mm dick ist. Dann wäre eine große stabil genug.

Um´s zu klären. Diese U-Scheibe ist natürlich keine. Sie wird Beilagscheibe, oder Paßscheibe genannt. Sie ist dann präzise gefertigt und auch härter. Eben genau für diese Art Anwendungen. Wenn du nach U-Scheiben fragst, erhältst du gestanzte Blechringe, deren Zweck vor allem ist, sich Sicherungsringen zu opfern, bevor die die Oberfläche der zu verschraubenden Teile beschädigen.

Mach mal bitte ein Foto der kleinen Beilagscheibe und poste die Maße. Das Außenmaß der "Gegenhalte" auch.

Viele Grüße, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Sonntag, 26.September.2010 | 11:59:57 Uhr
Moin Arnulf,

ach weißt Du, für mich als Informatiker ist alles was eine Scheibe ist und ein Loch hat irgendwie 'ne U-Scheibe  :grinser:

Hier mal ein Foto:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_29_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/29_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

Maß: Außen-D = 4,5mm, Innen-D = 1,6mm, D = 0,1mm

Außen-D der "Gegenhalte" = 4mm
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Montag, 27.September.2010 | 17:48:42 Uhr
Zitat von: kuni am Sonntag, 26.September.2010 | 11:59:57 Uhr

ach weißt Du, für mich als Informatiker ist alles was eine Scheibe ist und ein Loch hat irgendwie 'ne U-Scheibe  :grinser:

Naja. Ist ja normal. Ist für den Hinterkopf gedacht, damit du zugreifst, wenn du einen Bastelrest angeboten kriegst, o.ä.

ZitatMaß: Außen-D = 4,5mm, Innen-D = 1,6mm, D = 0,1mm

Außen-D der "Gegenhalte" = 4mm

Damit kann ich jetzt gar nichts anfangen. Der Außendurchmesser der Gegenhalte ist kleiner, als der der U-Scheibe?

Ich weiß jetzt, daß das Loch 1,6 mm haben muß.
Ich ahne, daß die U-Scheibe nur 1/10 mm dick ist. Das wäre sehr schlecht, weil für meine Idee erstmal zu wenig.
Dann wäre der Außendurchmesser der U-Scheibe (4,5mm) nicht sicher.
Der Außendurchmesser der "Feder-Gegenhalte-mit-Zentrierung-Kunststoffscheibe" wäre wichtig. Der muß sehr deutlich größer sein, als der der U-scheibe.

Was für ein Sprach-gebrech zur Eindeutigkeit. Ich lach mir schon einen weg  ;0008
Aber das ist das schöne. Sprache ist verabredbar. Hauptsache, man erreicht das Ziel.

herrlich, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Dienstag, 28.September.2010 | 09:05:16 Uhr
Moin Arnulf,

au weia weia ...  .,a015

Jetzt weis ich was Du mit Gegenhalte gemeint hast, nämlich die "Zentrierungs-Kunststoffscheibe".
Ich hatte mit dem Außen-D 4mm aber diesen Messingring auf dem sich die Kunststoffscheibe samt Beilagscheibe (!!!!  .,a020) abstützt gemessen und als "Gegenhalte" angenommen. Wird schon wieder wirr hier  :_tease: ...

Also, ohne das nun gemessen zu haben, aber der große Kragen der Kunststoffscheibe dürfte so um die 8mm haben.

Zitat von: Araso am Montag, 27.September.2010 | 17:48:42 Uhr
Ich ahne, daß die U-Scheibe nur 1/10 mm dick ist. Das wäre sehr schlecht, weil für meine Idee erstmal zu wenig.

U-Scheibe ? .,a015 - aaah  :;aha Beilagscheibe meint er.....
Da brauchst Du nichts "ahnen", die hat die Maße die ich gemessen hatte (Außen-D = 4,5mm, Innen-D = 1,6mm, D = 0,1mm)  .,111

Wie auch immer, die Idee war ja die Folgende:
Feder -> "Gegenhalte-mit-Zentrierung-Kunststoffscheibe" -> stützende U-/Beilag-Scheibe (Außen-D dann um die 8mm um den "Kragen" zu stützen) -> originale Beilagscheibe

Drehen tut sich die ganze Mimik auf der kleinen Beilagscheibe, d.h. damit das weiterhin funktioniert müßte die neue/stützende Beilag-Scheibe ein Loch mit ebenfalls 1,6mm haben (alles was ein größeres Loch hat würde ja dort sonst um die Achse eiern und die alte Beilagscheibe im Laufe der Zeit "zerreiben"). Sowas habe ich bisher in meinem Fundus noch icht gesichtet, aber es gibt noch einen kaputten Videorekorder im Keller, der da vlt. was hergibt.

Sollten da alle Stricke reißen, mache ich Plan B:
Diese "Gegenhalte-mit-Zentrierung-Kunststoffscheibe" hat sich ja nur minimal verbogen. Evtl. findet sich eine passende U-Scheibe (das meine ich nun auch so), die auf der Zentrierungsseite unter die Feder aufgesteckt wird und noch etwas von diesem "Zentrierungs-Hütchen" (federseitig) übrig läßt.
U-Scheibe wäre da auch ok, weil sich dort ja eigentlich nichts drehen soll und ein gewisser "Stützeffekt" würde sich dann auch einstellen, wenn das Loch der U-Scheibe stramm über "Zentrierungs-Hütchen" paßt.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Dienstag, 28.September.2010 | 17:08:33 Uhr
Moin, Kuni.

Die Maße hatte ich so genau wissen wollen, da ich da auch so einen kleinen Fundus habe  :flööt:

Das wird uns aber nix nutzen. Die Form der Kunststoffgegenhalte macht da einen Strich durch, weil der Bereich der kleinen Beilagscheibe eingezogen ist. Wenn man eine große Scheibe nähme, würde man die Bauhöhe zu sehr verändern.

Langsam drängt sich da ein Gedanke vom Hinterkopf an meine Kommunikationsoberfläche.
Wie schön wäre es, das Teil aus Messing nachzufertigen. Und zufällig steht hier eine kleine Drehbank und ein bischen Ms ist immer über  .,a095

Viele Grüße, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Dienstag, 28.September.2010 | 22:38:12 Uhr
Zitat von: Araso am Dienstag, 28.September.2010 | 17:08:33 Uhr
Moin, Kuni.

Und das am späten Nachmittag  ;0008

Zitat von: Araso am Dienstag, 28.September.2010 | 17:08:33 Uhr
Die Maße hatte ich so genau wissen wollen, da ich da auch so einen kleinen Fundus habe  :flööt:

Tja und mein Fundus - also der alte Video-Rekorder scheint wohl doch beim letzten Sperrmüll rausgeflogen zu sein. Das war's also mit meinem Fundus  :wallbash.
Der nächste auftauchende VCR wird auf jeden Fall geschlachtet und um alle Beilagscheiben, Federn und Gummis erleichtert  .,111

Zitat von: Araso am Dienstag, 28.September.2010 | 17:08:33 Uhr
Die Form der Kunststoffgegenhalte macht da einen Strich durch, weil der Bereich der kleinen Beilagscheibe eingezogen ist. Wenn man eine große Scheibe nähme, würde man die Bauhöhe zu sehr verändern.

Nicht ganz, d.h. ein bischen Platz (etwas weniger als 1mm) wäre da schon gewesen, aber dann ist die Feder natürlich voll auf Anschlag.

Zitat von: Araso am Dienstag, 28.September.2010 | 17:08:33 Uhr

Langsam drängt sich da ein Gedanke vom Hinterkopf an meine Kommunikationsoberfläche.
Wie schön wäre es, das Teil aus Messing nachzufertigen. Und zufällig steht hier eine kleine Drehbank und ein bischen Ms ist immer über  .,a095

Ne, is klar 'ne  ;0003 - laß uns mal lieber nachdenken, wie wir dem Ulrich seine Einstellehre günstig abkupfern können, aber das dann im anderen Thread  .,73
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Dienstag, 28.September.2010 | 22:48:55 Uhr
Nachtrag: Habe die Kupplung gerade wieder eingebaut ....

... die Kupplung mit dem neuen Arnulf'schen Filz:
Von der alten Scheibe per Fön abmachen war übrigens nicht - da blieb der Kleber glatt am Metall hängen.
Hab' ihn dann mit Pattex neu "aufgepappt".

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_30_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/30_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG)

Aus Ermangelung passender Beilag- / U- oder sonstwas-Scheiben, habe ich alles wieder zusammengefrickelt wie's war:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_31_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/31_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG)

Aber die Kupplung nicht mehr bündig aufgesteckt, sondern etwas weiter (mit ca. 0,5mm Überstand):

Obacht: Es ist wie Ulrich weiter oben schon schrieb. Die Feder darf man nicht komplett zusammendrücken (um so de facto die Kupplung stillzulegen).

Das äußert sich:
(a) in Quitschgeräuschen, weil der Pulley dann auf dem Gummi durch rutscht, wenn die Kupplung zu hart eingestellt ist (gleicher Effekt wie bei meinem Versuch mit der verklebten Kupplung)
(b) in jämmerlichen W&F Werten (hab's ausprobeirt)  :_thumbdown_:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_32_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/32_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG)

Zu guter letzt noch "Sicherungslack" - wie Hans-Joachim sagen würde - vom Typ "erötende Jungfrau":

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_33_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/33_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG)

Nicht daß das zwecks "Sicherung" groß was bringen würde, aber beim nächsten Öffnen sieht man dann, ob mal einer dran war, bzw. ob sich die Kupplung auf der Achse verschoben hat  :grinser:.

Aber das Wichtigste: Tut's auch ?
Jepp, sieht so aus. Das Deck hat zwar sporadisch immer noch Schwierigkeiten, aber dann immer nach dem Einlegen einer Kassette, weil der Schacht so mäßig konstruiert ist, daß die Kassette nicht ganz auf die Auflagestifte fällt, deswegen nicht genau sitzt und sich die Dorne zu schwer bewegen.

Immerhin läuft's jetzt schon 2 Kassettenseiten ohne Haker und Spulen tut's auch wieder wie 'ne Eins.

Jou, dann will ich mal dem Joachim "Vollzug" melden   :_55_:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 29.September.2010 | 00:39:29 Uhr
Moin Kuni. (sagt man in HH rund um die Uhr :-) )

Das ist ja schön.
Ich will auch nicht unken, aber laß das mal lieber einen Langzeittest absolvieren.
0,5 mm Versatz sind auch ganz schön viel.

Wenn die Federkraft jetzt zu hoch ist, wird´s nicht lange dauern, genauer gesagt die Zeit, bis der erste Schmutzansatz vom Gummi gebildet ist, bis es wieder Macken machen kann.

Daß der Kleber am Träger hängen blieb, ist natürlich der ungünstigste Fall. Wenn er sich aber gleichmäßig abgelöst hat (sind ja so Kleberinge), hast du mit dem Pattex-Ersatz genau richtig gehandelt.

Viele Grüße, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 29.September.2010 | 01:46:39 Uhr
Da wurde jetzt aber wirklich an jedem Parameter der Rutschkupplung gedreht.

Ausgehend vom Originalzustand

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_25_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/25_Eumig_FL-900_Rutschkupplung.jpg)

Wurde der Filz in Art und Größe, auch der "Reibfläche", geändert (das "µ").

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_30_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/30_Eumig_FL-900_Rutschkupplung_jpg.JPG)

Zusätzlich wurden die beteiligen Kräfte (das "FN") geändert.

Die "wahre" Fehlerursache bleibt so leider verborgen.

Wie hoch ist nun das Drehmoment des Aufwickeltellers?
Wie sehen die Gleichlaufwerte aus?

PS: Das ist jetzt kein Vorwurf, wenn es jetzt Funktioniert dann ist es O.K.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 29.September.2010 | 13:12:52 Uhr
Moin ;-)) auch Ihr beiden,

wißt Ihr wieso ich dieses Forum als eines der besten im Hifi Bereich sehe ?
Wenn's mal so richtig ins Detail geht, dann kommt man hier mit "Wischi-Waschi" nicht durch, sondern wird angestoßen, die eigenen Lösungen immer wieder zu hinterfragen. Das liebe ich hier :-)

Also (wird etwas länger, aber Ihr wolltet es wissen ;-):

Ob's halten wird oder nicht, sagt uns dann das Licht ;-))) - man wird sehen.
Ich möchte das Deck ja noch nicht gleich an Joachim zurück schicken, sondern falls möglich wenigstens noch ein paar Tage/Wochen hier testen.
Da muß man halt abwarten....

Ob die Federkraft zu hoch ist ?
Gute Frage, weiß ich natürlich auch nicht, aber ich vermute mal eher nicht.

Grund:
Nach Zusammenbau mit dem neuen Filz hatte ich zunächst die Messingkupplungsscheibe wieder bündig mit der Achse aufgepreßt.
Der Wickel zog danach das Band bei Play besser durch als anfangs und hakte nur noch bei wirklich schwergängigen Kassetten.
Danach habe bin ich die Scheibe testhalber soweit aufgepreßt, daß die Feder praktisch spielfrei zusammengedrückt wurde.
Zugegebenermaßen war das ziemlich blöde, weil damit die Rutschkupplung ja de facto deaktiviert wurde und sich somit das gleiche Ergebnis eingestellt hat, wie mit verklebter Kupplung -> Der Pulley rutschte auf dem Gummirad durch und das Laufwerk quitschte wieder im Play-Betrieb.
Das hätte ich wissen können, weil ich die Erfahrung ja schon gemacht hatte.
Also habe ich die Scheibe wieder etwas gelockert, so daß die Feder wieder "Luft zum arbeiten" hat. Also praktisch an der maximalen "FN" Grenze, da sich ja schon gezeigt hatte, daß bei zu lockerer Spannung das Ergebnis auch nicht optimal ist.
Das zeigt mir dann, daß die Federkraft zumindest in dieser Konstellation noch ausreichend ist (aber natürlich grenzwertig).

Jetzt kann es natürlich sein, daß sich das Ganze im Laufe der Zeit "verpreßt" und wieder lockerer wird und die Durchrutscherei wieder losgeht.
Dann kommt man aber auch mit "einfachen" Mitteln wirklich nicht mehr weiter und müßte sich vlt. doch mal nach einem Ersatzteil umschauen.
In der Kupplung dieses Geräts gibt schließlich es noch weitere Problemchen, die mitspielen könnten (siehe dazu im Folgenden).

Die "wahre" Fehlerursache (bleibt so leider verborgen) ...
Ja Ulrich, aber ich habe eine starke Vermutung.
Arnulf hatte mir ja 2 Filze geschickt, von denen einer auf einer ähnlichen Kunststoffriemenscheibe war.
Zudem hatte ich die Tage mal kurz Leerlauf um den Capstan-Riemen an meinem Pioneer CT-F650 zu erneuern (übrigens ein Paradebeispiel dafür, daß man diese "Riemen-Idler-Gummi-Rutschkupplungs-Laufwerke" auch so bauen kann, daß eine Laufwerksüberholung nicht in eine unnötige Geduldsarbeit ausartet). Dort findet man ebenfalls eine ähnliche Kupplungskonstruktion.

In beiden Fällen ist mir aufgefallen, daß die Oberflächenbeschaffenheit des Kunststoff am Kupplungsteil eher "samtig" ist. Bei dem FL-900 ist der "geringelte" Kupplungsteil aber fast "glasig" glatt. Keine Ahnung ob das schon immer so war, aber ich vermute, daß die Kupplung diesen Teil im Laufe der Jahre schlicht glatt poliert hat. Sanftes Aufrauen mit feinstem Schleifpapier hatte ich mir überlegt, aber ich hatte schlußendlich nicht den Mumm dazu, weil irreversibel.

Einige weiter Problemchen in dem gesamten Kupplungsteil sind mir dann auch noch aufgefallen, wobei die mit dem "Durchrutschen" vermutlich nicht sooooo viel zu tun haben, aber darauf hindeuten könnten, daß man eine endgültig befriedigende Lösung in diesem Fall wohl nur durch kompletten Tausch erreichen wird:
(1) Der Pulley läuft nicht 100% rund, verändert also bei einer Umdrehung die Achsparallelität zur Achse des Gummirads auf dem er läuft.
(2) Das schwarze Kunststoffteil des gesamten Reibantriebs hat seitlich eine Bohrung, mit der das Teil auf einem Zapfen im Laufwerk steckt. Das ist der Drehpunkt des Teils im LW (+ weiterer Feder die für Andruck des Pulley am Gummirad sorgt). Hier ist mMn auch zuviel Spiel vorhanden. Evtl. ist hier auch der Kunststoff schon etwas "ausgerieben", was ebenfalls wieder Einfluß auf die Achsparallelität im Bezug zur Achse des Gummirads hat.

Bitte hierbei beachten: Diese Sachen sind nicht extrem, haben aber in Summe womöglich doch Effekt.

Wie hoch ist nun das Drehmoment des Aufwickeltellers ?
Kann ich im Moment noch nicht sagen. Meine neulich noch gekaufte Sony Bandzug-Kassette vom "coollpe" ist noch nicht da.
Ein weiterer Grund, wieso ich das Deck noch hier behalten möchte, da mir hier auch noch eine Messung lieb wäre.

Wie sehen die Gleichlaufwerte aus ?
Zielsicher trifft er den wunden Punkt ;-))

Im Moment liegen die bei round about 0,3% (bewertet - Das SM verheißt 0,038%). Liegt offensichtlich noch weit weg von der Spec.
Bei einem aufgezeichneten 400Hz Ton hört man's, bei Musik (gestern nur noch kurz getestet) kann ich zumindest kein gravierendes Jaulen ausmachen.
Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, ich fasse nur mal zusammen.

ABER:
Ich gebe zu beachten, daß bis gestern mit dem Deck ja gar kein Play-Betrieb möglich war und somit auch keine W&F Messung vom Zustand vorher existiert.
Kann also gut sein, daß das Deck nun W&F-mäßig und bzgl. der Kupplung erst mal nur auf dem Stand "von vorher" ist, schließlich spielen beim Gleichlauf auch noch andere Sachen mit.

Antriebsriemen scheidet aus, der ist schon erneuert.

Diese (anfänglich) ominöse Sony TW-2412 "Driving Power Meter" (Antriebskraft) Kassette hat mir dann schon gleich mal gute Dienste geleistet, die zeigte nämlich im FL-900 nur 50g an (meine anderen Decks liegen alle um die 80g). Das weist mir erst mal den Weg in Richtung Andruckrolle(n), zumal die trotz gründlicher Reinigung immer noch Belag zeigen - zumindest rechts. Da würde ich im Bezug auf W&F jetzt erst mal vorrangig weitersuchen.

Dann könnte man da sicher noch weitermachen und ins "Feintuning absteigen":
- Die Capstane zeigen z.B. leichte Riefen
- Man könnte sich auch mal um die Capstanlager kümmern.
- Das Deck hat einen Pitch-Control Regler. Dreht man daran, dann hatte das auch Einfluß auf den W&F. Da könnte also auch in der Elektronik noch was zu finden sein.

Letzten Endes muß sich da aber Joachim nochmal äußern, inwieweit er mit Schwankungen vs. weiterem Aufwand und den aktuellen Gleichlaufeigenschaften leben kann. Er sieht das ja aus emotional Gründen und einer Verbundenheit zu genau diesem Exemplar.

Für mich persönlich wäre spätestens nach neuen Rollen Schicht im Schacht (wenn's mein Gerät wäre). Ist alles nicht schlecht in diesem Gerät und eigentlich ein solider Aufbau (von der miserablen Servicefreundlichkeit mal abgesehen), aber soooooo besonders herausragend scheint es mir dann auch nicht wieder zu sein.

PS:

Zitat
Das ist jetzt kein Vorwurf, wenn es jetzt Funktioniert dann ist es O.K.
Ulrich, ich hab das schon verstanden (siehe am Anfang) :drinks:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 29.September.2010 | 13:48:02 Uhr
Ist ein bisschen spät, aber wenn noch Bedarf besteht:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/RKFilzbsp.jpg)

Hat exakt die gleichen Maße.

Gruß Ulrich

Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 29.September.2010 | 17:35:15 Uhr
Moin.

Noch ist ja nicht aller Tage Abend.
Spannend bleibt´s. Und sicher wird man einiges auch auf andere Reibradtypen übertragen können, die noch auf dem Tisch landen werden.

Ich weiß jetzt nicht, ob ich´s vergessen habe, oder im Brief geschrieben.
Das "glänzende" Kunststoffrad war mir auch aufgefallen.
Man könnte hier mit einem gleichmäßig feuchten Acetonlappen, der aber soweit abgelüftet ist, mit einem schnellen Wisch anrauen. Birgt aber ein hohes Risiko, wenn der Kunststoff das nicht verträgt. Man müßte es am besten an einem anderen Teil des LWs probieren, wenn es eines gibt, wo auch eine Nichtverträglichkeit keinen Schaden bewirkt.

Es gibt für industrieelle Verklebungen vieler Art auch einen chemischen Aufrauer für Kunststoffe, der funktionieren würde.
Gibt´s aber leider nicht in der 3g Flasche für 2,-€.

Meine Tippabgabe bis die Drehmo da ist. Federspannung noch zu hoch.

Viele Grüße, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 29.September.2010 | 19:01:00 Uhr
So genau hatte ich mir die Bilder gar nichtangeschaut.
Ich kenne diese Reibflächen der RKs nur mit  Struktur:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/Rutschkbsp2.jpg)

Wenn sie nicht mehr vorhanden ist bekommt man das nicht mehr zufriedenstellen hin, da nützt kein aufrauen oder anätzen.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 29.September.2010 | 19:50:08 Uhr
Hallo Ulrich.

Wenn ich das auf Kuni´s Bildern richtig sehe, scheint die Riefenstruktur vorhanden.

Aber was mir beim Betrachten der Bilder immer wieder auffällt und ich immer wieder zu fragen vergaß.
Auf der anderen Seite dieser Kupplungsscheibe, also zur Feder hin, sieht es so aus, daß da ein helleres Teil in das gilbliche eingesetzt ist.

Das haben wir noch gar nicht ergründet. Vielleicht sitzt dahinter doch noch ein zweiter Filz, wie in deiner Zeichnung?
Auf jeden Fall scheint mir da was 2-teilig.

Schoin´Abend, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Mittwoch, 29.September.2010 | 20:22:34 Uhr
Mannoman, was für ein Aufwand um eine Rutschkupplung. Scheint beim Eumig ja eine verzwickte Sache zu sein. Ich hatte aus den vorigen Bildern auch nur eine blanke Oberfläche in Erinnerung. Kann man das Teil in einer Drehbank einspannen, ließe sich diese Struktur wieder herstellen.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Mittwoch, 29.September.2010 | 20:38:21 Uhr
Auf dem einen Bild auf der letzten Seite ist es gut zu sehen.

Eigentlich ist der Aufbau der RK typisch. Am "verzwickten" Eumig liegt´s wohl nicht.

Eher, daß es ein paar "Kranke", wie uns braucht, sich damit so eingehend befassen zu wollen.  :_55_:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 29.September.2010 | 20:48:39 Uhr
'n Abend zusammen  :drinks:,

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 29.September.2010 | 13:48:02 Uhr
Ist ein bisschen spät, aber wenn noch Bedarf besteht:
Danke für das Angebot mit dem Ersatzteil, aber vorerst lassen wir's mal wie's ist. Die Bandzugkassette wird dann noch Klarheit bringen, was Sache ist.

Zitat von: Araso am Mittwoch, 29.September.2010 | 17:35:15 Uhr
Man könnte hier mit einem gleichmäßig feuchten Acetonlappen, der aber soweit abgelüftet ist, mit einem schnellen Wisch anrauen. Birgt aber ein hohes Risiko, wenn der Kunststoff das nicht verträgt.
Jepp, auch 'ne Idee - ich hätte aber trotzdem Bammel gehabt, weil sowas schnell mal alles komplett und endgültig versauen kann  :flööt:.
Nichts desto trotz ist die Idee besser als meine mit dem feinen Schleifpapier  .,70

Zitat von: Araso am Mittwoch, 29.September.2010 | 17:35:15 Uhr
Meine Tippabgabe bis die Drehmo da ist. Federspannung noch zu hoch.
Wir können hier ja ein Wettbüro aufmachen  :grinser: - Ich sag' mal aus dem Brustton meiner Arbeit: Alles TOP  :_rofl_:

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 29.September.2010 | 19:01:00 Uhr
Ich kenne diese Reibflächen der RKs nur mit  Struktur:
Ne ne, das meinte ich nicht mit der glatt polierten Oberfläche.
Diese Rillen sind schon noch vorhanden, nur die Rillen selbst sind glatt wie'n Baby-Popo - so glatt, daß es auf den Fotos aussieht, als wäre da Öl drauf.

Zitat von: Araso am Mittwoch, 29.September.2010 | 19:50:08 Uhr
Aber was mir beim Betrachten der Bilder immer wieder auffällt und ich immer wieder zu fragen vergaß.
Auf der anderen Seite dieser Kupplungsscheibe, also zur Feder hin, sieht es so aus, daß da ein helleres Teil in das gilbliche eingesetzt ist.

Das haben wir noch gar nicht ergründet. Vielleicht sitzt dahinter doch noch ein zweiter Filz, wie in deiner Zeichnung?
Auf jeden Fall scheint mir da was 2-teilig.
Tja, zum nochmal nachschauen und zerlegen ist's nun zu spät  :_tease:.
Ich denke aber, daß das nur eine "Lager"-Hülse ist. Hab' da nie dran gespielt, aber daß da was beweglich ist, ist mir nicht aufgefallen.

Zitat von: Captn Difool am Mittwoch, 29.September.2010 | 20:22:34 Uhr
Mannoman, was für ein Aufwand um eine Rutschkupplung.
André, nur so macht's Spaß, wenn man in die Technik so richtig rein kriecht und sich dann noch Gedanken macht so'n Plastikgegenhalter nach zu drehen  .,a015 (gelle Arnulf  :_55_:).

Zitat von: Captn Difool am Mittwoch, 29.September.2010 | 20:22:34 Uhr
Scheint beim Eumig ja eine verzwickte Sache zu sein.
Keine Beleidigungen bitte  .,111 - das ist kein EUMIG sondern ein Alpine (innen drin).
Eumig wäre nie auf die Idee gekommen so "profane" Laufwerke zu bauen  :grinser:

Neee mal im Ernst:
Wer glaubt, daß das FL-1000 Laufwerk schwer instandzusetzen wäre, der soll sich mal an dem FL-900 oder seinem Alpine Bruder versuchen.

Zitat von: Araso am Mittwoch, 29.September.2010 | 20:38:21 Uhr
Eher, daß es ein paar "Kranke", wie uns braucht, sich damit so eingehend befassen zu wollen.  :_55_:
Sag' ich doch: Minispuler sind alle Spinner  :_55_:

:drinks:
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 30.September.2010 | 10:23:19 Uhr
Hi Jungs,

habe gestern abend ein paar Stunden mit dem Deck gehört, ohne Auffälligkeiten.
Weder derart, daß die Wickel irgendwie gehakt hätten, noch daß mir ein störendes Jaulen aufgefallen wäre.

Zudem habe ich nochmal mit Joachim telefoniert:
Er wollte das Deck erst mal wieder in funktionierenden Zustand bekommen, was ja nun vermutlich gegeben ist.
Das Deck bleibt jetzt erst mal noch 1-2 Wochen bei mir zur Beobachtung was der Filz macht, bzw. um dann das Wickelmoment mit der noch anrollenden DrehMoKa zu messen.
Wenn das alles im akzeptablen Rahmen bleibt, dann geht das Deck wieder an Joachim zurück.
Die Sache mit neuen Andruckrollen haben wir jetzt erst mal zurückgestellt. Ein Tausch wäre zwar wünschenswert, aber hörtechnisch auch nicht akut notwendig.
Zudem ist der Tausch der Rollen nicht allzu schwierig, so daß das auch Joachim hinbekommen sollte.

Ich habe ihm geraten, zwischenzeitlich mal die Augen nach einem günstigen Schlachtgerät (entweder ein Eumig FL-900 oder das baugleiche Alpage AL-300) auf zu machen, bzw. den Wiener Reparaturbetrieb Dollansky zwecks Ersatzteil des rechten Wickels "anzubaggern". Für den Fall, daß der Defekt wieder kommt, hätte man dann eine reelle Lösung in petto.

Wenn also die nächsten Wochen alles glatt läuft, dann könnte man dieses "Auffrischungsprojekt" als vorerst erledigt betrachten :weinen: .

Für mich war's sehr lehrreich, hatten wir doch mal wieder eine nette Fachsimpelei hier beieinander  :_good_: und ich hatte eine prima Gelegenheit das Deck mal kennenzulernen, zumal es ja auch schon auf meiner Wunschliste stand. Jetzt weiß ich was es kann  .,70.

Btw: Jemand Interesse an einem Gerätebericht zu dem Teil ?
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Freitag, 01.Oktober.2010 | 08:19:45 Uhr
Moin zusammen,

die heiß erwartete DrehMoKa lag gestern in der Post, geiles Teil  :_yahoo_:, dazu schreibe ich noch was separates.

Das Ding hat dann gleich mal seine Runde durch alle meine Decks gemacht:
-> An allen Decks ca. die gleichen Werte: Aufwickelmoment um die 50g*cm, Abwickelmoment um die 10g*cm

Und dann ab ins FL-900:
Aufwickelmoment um die 100g*cm  :shok: (da hätte der Arnulf eine Wette nun doch glatt gewonnen  :_good_:), Abwickelmoment um die 10g*cm.

Also habe ich die Feder wohl doch etwas zu stark gespannt. Hab' also die Kupplungsscheibe wieder so verschoben, daß sie hinten mit der Achse bündig ist und komme dann auf die folgenden Werte:
Aufwickelmoment um die 60g*cm (SM erlaubt bis 70), Abwickelmoment unverändert um die 10g*cm.
So laß ich das jetzt.

Der Effekt auf die Gleichlaufschwankungen hat mich dann noch interessiert und siehe da, der W&F ging doch tatsächlich von 0,3% auf 0,25% runter.
Auch da laß' ich's jetzt gut sein.

Ulrich hatte ja noch nach der wahren Ursache gefragt:
Nachdem die Kupplungsscheibe nun wieder so sitzt, wie sie beim Ausbau war, ist ja das "FN" jetzt wieder wie gehabt.
Also lag's wohl doch an einem zu niedrigen "µ".

Eins war mir noch gar nicht so richtig bewußt, aber man kann das nun gut beobachten und zwar daß die Kupplung (zumindest im FL-900) eigentlich im dauernden "Schlupf" arbeitet. Ich weiß nicht ob das immer so ist, aber beim FL-900 ist das ganz offensichtlich beabsichtigt:
- Die Mimik wird über die große Riemenscheibe immer zu schnell angetrieben.
- Auf der anderen Seite sitzt der Pulley über Gummireibrad am Wickel, d.h. die Achse des Pulley läuft mit einer Geschwindigkeit, die sich nach der Bandgeschwindigkeit richten muß.
- Die Differenz der beiden Geschwindigkeiten wird dann in der Kupplung "versenkt".
- Durch den dauernden Schlupf und die Kupplung wird dann das Aufwickelmoment erzeugt.

Wenn die Kupplung aber im Dauerschlupf arbeitet, das Material nicht genügend "Standing" hat, dann ist doch eigentlich klar, daß sich da mal was glatt poliert, also z.B. die schwächsten Glieder = Filz + Kunststoff.

Jetzt wo ich das endlich gecheckt habe, stellt sich mir irgendwie die Frage, wie das Aufwickelmoment denn eigentlich bei Direkttrieblern (Revox B215/710) bzw. dem Eumig FL-1000 erzeugt wird. Beide haben mWn keine Rutschkupplungen  .,a015

Weis das jemand ?
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Captn Difool am Freitag, 01.Oktober.2010 | 12:39:32 Uhr
Von den Eumels habe ich keine Ahnung, bei meinen Yamahas, speziell vom K-560 weiß ich das, wird der Aufwickeldorn praktisch in Spulgeschwindigkeit angetrieben. Ebenfalls durch eine Rutschkupplung mit Filz und Kunststoff kommt dann das angepaßte Drehmoment zustande. Sprich beim Abspielen rutscht es so vor sich hin... :smile Wie auch immer, es funzt in seinem beabsichtigten Zweck, dabei ist der Gleichlauf gerade beim K-560 hervorragend  :_good_:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_hifi_classics_IMG_6951.JPG) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/hifi_classics_IMG_6951.JPG)

Hier sieht man das recht schön, unterhalb der Feder ist ein Rastzylinder, mit dem man verschiedene Vorspannungsstufen für dei Andruckfeder einstellen kann.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Freitag, 01.Oktober.2010 | 14:12:57 Uhr
Hi André,

das ist eine sauber Lösung bei Yamaha, weil es da eine explizite Einstellmöglichkeit gibt (im Gegensatz zum FL-900).
Nichts desto trotz ist diese Yamaha Lösung prinzipiell das Gleiche als beim FL-900.

Meine Frage ging jetzt eher in die Richtung, wie's denn die Decks machen, die eben grundsätzlich andere Laufwerkskonzepte habe, eben z.B. die direktgetriebenen Revox'e.... oder auch das 1000'er Eumig.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: uk64 am Freitag, 01.Oktober.2010 | 15:49:53 Uhr
Zitat von: kuni am Freitag, 01.Oktober.2010 | 08:19:45 Uhr
Ulrich hatte ja noch nach der wahren Ursache gefragt:
Nachdem die Kupplungsscheibe nun wieder so sitzt, wie sie beim Ausbau war, ist ja das "FN" jetzt wieder wie gehabt.
Also lag's wohl doch an einem zu niedrigen "µ".

Bist du dir  da bei dem stark veränderten Filz so sicher?

Das mit dem dauernden "Schlupf", ich war davon ausgegangen das dir das von Anfang an klar war.
Diese Rutschkupplungen sind ja keine Sicherungseinrichtung.
Der normale Betrieb ist die Kraftübertragung durch Gleitreibung.

Bei Geräten mit elektronischer Drehmomentregelung wird das über den Motorstrom gesteuert.

Gruß Ulrich


Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: Araso am Freitag, 01.Oktober.2010 | 17:37:52 Uhr
Jepp, Jepp.

Ist alles gesagt, Arnulf.
Titel: Re: Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?
Beitrag von: kuni am Freitag, 01.Oktober.2010 | 17:43:45 Uhr
Zitat von: uk64 am Freitag, 01.Oktober.2010 | 15:49:53 Uhr
Das mit dem dauernden "Schlupf", ich war davon ausgegangen das dir das von Anfang an klar war.

Um ehrlich zu sein: Nicht wirklich - habe da nie intensiver drüber nachgedacht.
Deswegen war das Projekt hier ja auch mal wieder eine Lehrstunde  :_good_:

Zitat von: uk64 am Freitag, 01.Oktober.2010 | 15:49:53 Uhr
Diese Rutschkupplungen sind ja keine Sicherungseinrichtung.
Siehst'e und genau das dachte ich anfangs.
Genau das war der Grund, wieso ich keine Bedenken mit der "Stillegung" per Kleber hatte - Du erinnerst Dich ...

Zitat von: uk64 am Freitag, 01.Oktober.2010 | 15:49:53 Uhr
Bei Geräten mit elektronischer Drehmomentregelung wird das über den Motorstrom gesteuert.
Aaaaahhh  :;aha