Sollten Geräte die 25 Jahre und älter sind mit Kondensatoren und hochomigen Wiederständen neu bestückt werden, auch wenn sie prinzipiell funktionieren? Weichen Geräte, die so alt sind stark von den vorgesehen Spezifikationen und der vorgesehen Klangqualität ab?
Ich kann an dieser Stelle nur für mich sprechen und meine Erfahrungen in der Tonband/Cassettensparte.......
Es gibt bestimmte Bauformen/Typen an Elkos, die dafür bekannt sind dass diese sehr unter Ihrem Alter zu leiden haben.....
sie messen sich zwar mittels Kapazitätenmessgerät noch so dass sie innerhalb der Toleranzen liegen, sie sind aber innerlich Hochohmig geworden (deshalb auch ihre Messwerte meist am oberen Randbereich der Tolaranz und knapp drüber), sie sind aber nicht mehr stromlieferfähig (im landläufigen Sinne).
D.h. unter Last bricht bei ihnen fast immer die Spannung zusammen.
Da diese Typen zumeist auch dann in den Aufnahme-/Wiedergabeverstärkern an zu treffen sind, dort wo also auch sich die Potis zur Einmessung befinden, ergibt sich dadurch meist dass die Messwerte nicht stabil bleiben, die ganze Einmessung wird zum Lotteriespiel.
Daher gehe ich mittlerweile, Aufgrund meiner Erfahrung, dazu über diese bestimmten Typen ohne Nachdenken zu ersetzen. Es erspart viel Ärger und schont die Nerven.
Übrigens wir reden hier Teils über Geräte die 35 Jahr und älter sind.... Auch Dein Kenni taucht in den Prospekten schon 1974 auf..... 78/79 verschwand er dann aus den Prospekten.
Es schadet sicher nichts, wenn es ersetzbare Standardtypen sind, aber blind alle pauschal tauschen ist oft auch wenig sinnvoller overkill. Ich habe bisher nur selektiv getauscht und war völlig ausreichend.
Ich würde meinen, wenn man's ganz "high endig" hinkriegen möchte, dann ist der Weg von Jürgen sicher der richtige.
Ich für meinen Teil tausche erst, wenn ich einen Kandidaten als definitiv defekt lokalisiert habe.
Wenn ich dann aber sehe, daß es z.B. ein bestimmter Elko, Trimmer osä ist, dann tausche ich meißt alle gleichen Typen im selben Gerät (unter der Voraussetzung daß ich nicht die ganze Kiste komplett mit erheblichem Zeitaufwand zerlegen muß).
Ich seh's also pragmatisch raucher01
Matthias,
ich sehe dies auch nur unter dem pragmatischen Gesichtspunkt in meinem Falle...... die güldenen und weißen Elkos von Frako sind allgemein in der A-77 als Problembereiter bekannt Aufgrund ihren Alters. ;0006
Da habe ich keine Lust mehr dran die alle einzeln zu Überprüfen, da sitze ich länger dran als der Wert ist, sie aus zu tauschen. raucher01
Vor allem schone ich meine Nerven. .,73
Ja klar Jürgen, wenn man die Kandidaten kennt.
Du hast da halt einfach schon riesig Erfahrung mit Revox und dann eben auch mit den Frako.
Mir geht es letzten Endes ähnlich:
Seitdem ich mal rausgefunden habe, daß die Endstufe meines Akai AA-1050 wegen eines maroden BIAS Potis abgeraucht ist, nehme ich diesen Typ japanischen Potis (die mit der runden halbtransparenten Plastikkappe) auch immer genauer unter die Lupe - vor allem wenn sie an "zentraler" Position sitzen.
Wenn man aber insgesamt so vorgeht, dann braucht's halt auch Erfahrung um die Kandidaten auszumachen.
Wenn man die nicht hat, dann tauscht man zig Teile womöglich unnötig.
Hallo
bei Kondensatoren sollte man das wohl tun.
ZitatSollten Geräte die 25 Jahre und älter sind mit Kondensatoren und hochomigen Wiederständen neu bestückt werden, ...
Bei den Widerständen sieht das schon ein wenig anders aus. Grade die von Haus aus hochohmigen Teile sind ja recht robust und die Schaltungen wurden damals meist für hohe Bauteiltoleranzen konzipiert.
Mein Fazit: Grosse Widerstände (>1k Ohm) sind zwar billig, gehen aber auch kaum kaputt. Kleine Widerstände müssen oft etwas mehr vertragen und sind deshalb auch teurer. Grade diese werden aber oft auch thermisch arg gestresst.
=> Wenn man nun unbedingt Widerstände tauschen will, dann eher diese. Meist sind die Widerstände aber nicht das Problem.
Natürlich gibt es sicher genug Einzelbeispiele die das Gegenteil sagen, aber in der Masse ist es wohl so.
Transistoren sind da oft eher ein lohnendes Ziel.
Jain,
es gibt natürlch Kondensatortypen, die aus produktionsgründen gerne abtrocknen bzw im Netzteil auch gerne leicht nässen (Nein, ich meine nicht den Transportkleber!)
Grundsätzlich sollte man nach der Zeit
- Elko´s im NT in 105Grad-Typen tauschen (Gerade im Bereich der Leistungselektronik "Verstärker/Receiver"
kann einem das in Zukunft vor größeren Schäden des Leistungsteiles schützen.
- Elko´s im Klangregelteil, wenn sich dieser klangtechnisch nach dieser Zeit verändert hat ( dazu sollte
man das Gerät auch schon von anfang an gekannt haben und sich auch noch erinnern können wie es war ;) )
- Elkos im Filterteil nach Digitaldecoder ( CD / DAT ...)
- Filter mit eingebauten RöKo´s (TOKO´s) im Tunerteil (Man muß den Filter aber danach einstellen !!!!)
- Sicherheits-R´s wenn diese schon farblich auffällig sind (ansonsten keine R´s wenn sie nicht mechanisch oder el. def. sind!)
- Trimmer deren versilberung der Schleifenhalter schon schwarz sind und/oder das Pertinax vor Fett / Öl / "Sprühhinterlassenschaften" trieft.
- WIMA-Popel aus Röhrengeräte.
- Natürlich die Philips-C´s ( die blauen) aus Phili / Marntze / B&O / Grundig / BASF / TELEFUNKEN / Echt- WEGA ....
nehr fällt mir imMo nicht ein.... .,a095
Moin, moin,
dazu zur Ergänzung eine weitere Frage: Wie haltet Ihr das mit Frequenzweichen?
Auch hier sitzen ja Kondensatoren an zentraler Stelle. Immer wieder höre ich, insbesondere die Tieftonwiedergabe würde besser, würde man die alten Kondensatoren erneuern.
ABER gegen was? Den exakt "gleichen" Typ? Mir sagte jemand, schon eine andere Bauweise gleicher Toleranzen, oder ein Kondensator höherer thermischer Stabilität bei sonst gleichen Daten, könnte anders "klingen" als gewünscht. Andererseits liest man immer wieder von "Tuning-Tips", in denen "höherwertige" (teure) Kondensatoren und Wiederstände empfohlen werden.
Hat da jemand von Euch eigene Erfahrungen gemacht oder sogar Fachkenntnis?
Tschüß, Matthias
Hallo Matthias,
du sprichst hier m.E. (indirekt) den Punkt der Bauteile-Selektion an. Da stellt sich immer (also nicht nur bei der Frequenzweiche) die Frage,
ob der Erbauer aus der Kiste gegriffen hat (d.h. unselektriert aus laufender Fertigung) oder die verwendeten
Bauteile "handverlesen" hat. Bei Geräten (und Boxen) der Unter-/Mittel-/Standard-Klasse darf so etwas eher nicht
vermutet werden. Da müsste man es schon mit Vertretern der Premiumklasse oder Kleinstserien zu tun haben.
Konkret: ...die Kondensatoren in F-Weichen präventiv zu tauschen lohnt sich eigentlich nur, wenn es sich um Tonfrequenz-Elkos handelt
(was i.d. R. in höherwertigen Weichen ohnehin nicht oft vorkommt). Andere Kondensatoren würde ich nur tauschen, wenn
sie zweifelsfrei durch Überspannung defekt sind - auf Verdacht zu tauschen, ist bei Folien-Kond. recht teuer.
Einem so extremen Alterungsprozess wie Elkos unterliegen sie nicht.
Austausch immer gegen den gleichen Wert... ...logisch. Dass sich danach der Klang der Box verändern kann, liegt auf der Hand -
hat doch möglicherweise der alte Elko die Stabilität nicht mehr gehabt. Ob das Ergebnis dann als "positiv" oder "negativ" wahrgenommen wird,
bleibt m.E. Glücksache. Wenn man die Konstruktionsidee des Erbauers nicht kennt, weis man auch nicht, in welche "Richtung" man tauschen soll.
In den meisten Fällen wird aus einer "defekten" Box wieder eine "intakte" Box, d.h. gegenüber dem Serienzustand ändert sich klanglich nichts.
Soweit meine Kenntnis...
Gruss
Peter