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Hifi-Oldies und HiFi-Klassiker bis in die Moderne ---- Hier der technische Bereich.... => Sonstige internationale Firmen und Spezialisten => Tandberg => Thema gestartet von: kuni am Samstag, 20.Oktober.2012 | 16:12:40 Uhr

Titel: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 20.Oktober.2012 | 16:12:40 Uhr
Hi zusammen,

diese Woche mit einigem Risiko in der US Bucht erstanden: Ein TCD-3014  :flööt:

Kontakt mit dem Verkäufer war sehr gut (hat auch über 1000 100% Pluspunkte), dennoch bleibt ein mulmiges Gefühl, wie/ob es ankommen wird und was der deutsche Zoll dazu sagen wird.

Per Mail zugesandte Bilder sind mittelprächtig:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_01_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/01_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_02_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/02_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_03_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/03_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_04_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/04_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_05_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/05_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_06_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/06_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_07_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/07_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_08_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/08_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_09_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/09_TCD3014_Verkaeufer_Foto.jpg)

Also was hab' ich da (noch nicht) ?
Es scheint zumindest zu laufen. Ein Riemen wurde wohl mal neu gemacht, die anderen beiden nicht.
Die Beleuchtung der VU's ist ausgefallen und lt. Verkäufer gehen die VU's permanent an den rechten Anschlag, sind dort aber nicht blockiert, sondern zappel eben an den Anschlag.

Zudem ist es ein 110V Gerät, was aber nach einem Blick ins SM nicht so tragisch sein sollte.
Man kann es wohl intern umlöten. Hat einen Trafo mit 2 Primärwicklungen, die für USA parallel geschalten werden und für 220V in Europa dann in Reihe.

Jou, mehr weiß ich im Moment auch noch nicht. Man kann gespannt sein  :grinser:

Habe heute etwas Material zusammengetragen, und u.A. 2 Tests gefunden:
Test Stereo 11/1983 (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/11_TCD3014_Test_Stereo_11-1983.pdf)
Test Audio 06/1985 (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/10_TCD3014_Test_Audio_06-1985.pdf)
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Onkel Theo am Samstag, 20.Oktober.2012 | 18:47:18 Uhr
Hallo Kuni, was hast Du dafür bezahlt?.
Danke für eine Antwort.
Grüße - Theo
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 20.Oktober.2012 | 20:17:18 Uhr
$625,00 + $126,00 Versand.
Dann kommt evtl. noch der Zoll dazu, man wird sehen ....
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: bo am Donnerstag, 25.Oktober.2012 | 10:28:55 Uhr
Tolles Gerät.
Glückwunsch.

Beste Grüße,
Boris
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: teax am Donnerstag, 25.Oktober.2012 | 17:19:00 Uhr
Zitat von: kuni am Samstag, 20.Oktober.2012 | 20:17:18 Uhr
Dann kommt evtl. noch der Zoll dazu, man wird sehen ....
...das Ergebnis würde mich dann auch mal brennend interessieren, ab und an gucke ich da auch mal und bin doch recht unsicher, was am laaaaangen Ende dann dabei ´rauskommt.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 25.Oktober.2012 | 21:31:52 Uhr
Klar, ich halte Euch auf dem Laufenden was rausgekommen ist.
Bisher habe ich vom VK eine Tracking Nr. von USPS (US Post) bekommen, die es auf der USPS Seite auch gibt  :_good_: - soll heißen, da ist anscheinend was auf dem Weg. Ist ja schon mal was  :_yahoo_:

Bzgl. Zoll:
Nach meinen Recherchen kann da alles rauskommen. Von "Zoll winkt durch" bis hin zu 19% MwSt + 2% Einfuhrzoll auf Kaufpreis + Versandkosten.
Die Zollämter sind sich da wohl selbst nicht einig, was sie wollen.
Ich hatte das aber für mich worst case schon mit zzgl. 20% kalkuliert. Man - äääähmm ICH - hat da aber auch keine Chance, in diesem Fall.
Ein 3014 in D zu bekommen ist extrem selten und wenn, dann sind die typischerweise immer in top Zustand gewesen und haben dann gerne auch mal die 1000€ Marke geknackt. In USA sind die Dinger deutlich häufiger anzutreffen, obgleich auch dort selten genug. Dort wurden in der Vergangenheit auch schon öfter mal Defekte verkauft, allerdings bisher in einem für mich nicht wirklich abschätzbaren Schadenszustand. Das war diesmal etwas anders.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 26.Oktober.2012 | 19:13:55 Uhr
Gestern noch lt. USPS Tracking:
Status of Your Item: Processed Through Sort Facility GERMANY, October 25, 2012, 6:20 pm

Heute:
Status of Your Item: Customs clearance processing complete, GERMANY, October 25, 2012, 8:00 pm

Und ?
Was heißt das "Customs clearance ... complete" ?
Hat der deutsche Zoll das nun schon durchgewunken oder heißt das, daß ich demnächst Post vom deutschen Zoll bekomme ?

PS:
Bei DHL finde ich die Tracking-Nr. nun auch:
Do, 25.10.12 19:59 Uhr: IPZ-Ffm, Deutschland - Die Sendung aus dem Ausland ist im Import-Paketzentrum eingetroffen.
Fr, 26.10.12 16:25 Uhr: Rodgau, Deutschland - Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.
Nächster Schritt: Die Sendung wird zum Ziel-Paketzentrum transportiert.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 27.Oktober.2012 | 13:05:59 Uhr
Seit heute bei DHL:
Sa, 27.10.12 05:29 Uhr: Köngen, Deutschland - Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.

Köngen ist nun nur noch ca. 30km von Stuttgart. Es kommt also näher  :_yahoo_:
Richtig spannend ist das, da jeden Tag mal die Verfolgung zu beobachten.

Bin jetzt aber schon gespannt, ob das Ding in Frankfurt/Main (Ffm) schon aus'm Zoll raus kam, oder ob die das nun auf den letzten Metern von Köngen an den stuttgarter Zoll übergeben  .,35

Nachtrag:
Sa, 27.10.12 10:27 Uhr: Die Sendung wird dem für den Empfänger zuständigen Zollamt übergeben. Der Empfänger kann die Sendung dort mit der Benachrichtigung des Zolls abholen.

Shit, also doch Verzollung  :girl_devil:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 31.Oktober.2012 | 15:40:10 Uhr
Sodele, ich durfte heute das Packet aus dem stuttgarter Zoll befreien.
Es waren zunächst 4,5% Einfuhrzoll fällig und zwar nur auf den Kaufpreis.
Zzgl. dann, aus dem Betrag Kaufpreis + Einfuhrzoll, nochmal 19% MwSt.

Warennummer des Zoll: 85198919
Tonwiedergabegeräte, ohne eingebaute Tonaufnahmevorrichtung (ausg. magnetische, optische oder Halbleiter-Aufzeichnungsträger verwendend, solche die durch Eingabe von Münzen, Banknoten, Bankkarten, Wertmarken oder anderer Zahlungsmittel betätigt werden, Plattenteller, Telefonanrufbeantworter, Schallplattenspieler sowie Diktiergeräte)

Lt. Auskunft des Zöllners sei es dabei vollkommen egal, wie alt das Gerät ist, bzw. ob es defekt ist oder nicht. Wird alles gleich verzollt. Ein Unterschied ergibt sich wohl erst ab 100 Jahre alter, dann geht das als Antiquität, wobei das Alter dann aber nachgewiesen werden muß.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: m_ETUS_alem am Mittwoch, 31.Oktober.2012 | 16:52:49 Uhr
Öha.... dann wird der Preis insgesammt schon sehr heftig.....bekommst Du da keine "Hautabschählung ohne Betäubung" von Deiner Holden ?

BTW läufts und wie wars verpackt ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 01.November.2012 | 12:06:16 Uhr
Hi Dominik,

Zitat von: m_ETUS_alem am Mittwoch, 31.Oktober.2012 | 16:52:49 Uhr
Öha.... dann wird der Preis insgesammt schon sehr heftig.....

Na ja, ist alles relativ. Es ist damit zwar kein Schnäppchen mehr (was auch gar nicht zu erwarten war), liegt aber durchaus im preislichen Mittel dessen, was ich in den letzten Jahren beobachtet hatte. Von daher bin ich nach wie vor recht zufrieden damit.

Zitat von: m_ETUS_alem am Mittwoch, 31.Oktober.2012 | 16:52:49 Uhr
bekommst Du da keine "Hautabschählung ohne Betäubung" von Deiner Holden ?

Eigentlich nicht. Ich, bzw. wir habe an der Stelle eine klare Vereinbarung: Das Hobby muß "kostenneutral" laufen.
Ich verkaufe ja auch immer mal wieder was und damit füllt sich die "Spielgeldkasse", so daß dann auch wieder Money da ist, mal kräftiger zu zulangen  :grinser:

Zitat von: m_ETUS_alem am Mittwoch, 31.Oktober.2012 | 16:52:49 Uhr
BTW läufts und wie wars verpackt ?

Verpackung war ok. Nicht dolle aber ausreichend. Waren zwei Kartons ineinander, im äußeren mit Styropor gedämmt. Hatte ich so mitgeteilt und lief auch so.
Zustand ist mittel dreckig, mit keinen Macken an der Front. Nur auf dem Deckel hat's ein paar Kartzer.

Tut auch soweit, bis auf die beschriebenen Mängel.
Hab's gestern mal an einem Stell-Trenntrafo mit 110V laufen lassen. LW geht in allen Funktionen, Ton kommt raus.

Erster Befund:
- Capstans machen Laufgeräusche, die laufen wohl trocken.
- VU Beleuchtung niO
- VU's waren am linken Anschlag. Nach Einschalten hart "klebend" am rechten Anschlag.

Hab auch Rost gefunden. Ich denke das Ding stand etwas feucht und da sind die Zeiger wohl eingegammelt.

Ich bau das jetzt erst mal auf 220V um und zerlege das LW samt Frontplatte. Riemen mache ich alle neu. Die VU's werden ausgebaut und zerlegt.
Danach sieht man weiter.

Ihr kennt das ja von mir, ich werde dann so sukzessive berichten.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: m_ETUS_alem am Donnerstag, 01.November.2012 | 13:27:14 Uhr
Zitat von: kuni am Donnerstag, 01.November.2012 | 12:06:16 Uhr


Eigentlich nicht. Ich, bzw. wir habe an der Stelle eine klare Vereinbarung: Das Hobby muß "kostenneutral" laufen.
Ich verkaufe ja auch immer mal wieder was und damit füllt sich die "Spielgeldkasse", so daß dann auch wieder Money da ist, mal kräftiger zu zulangen  :grinser:
Da bin ich weit davon entfernt.....ich kann mich doch so schlecht von meinen Teilen trennen  :cray:

Zitat
- Capstans machen Laufgeräusche, die laufen wohl trocken.
Tot und feucht gestanden ?
Achse und Buchse spühlen und mit Graphitfett einlaufen lassen

Zitat
Hab auch Rost gefunden. Ich denke das Ding stand etwas feucht und da sind die Zeiger wohl eingegammelt.
Edler AMI-Rost  ;0001

Denk an die Bilder...bin doch so lesefaul  :-handshake:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 01.November.2012 | 15:57:43 Uhr
Ja Dominik, die Bilder kommen noch so pö à pö...

Habe gerade mal auf 220V umgebaut:

Trafo mit 110V Beschaltung:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_12_TCD3014_Trafo_110V.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/12_TCD3014_Trafo_110V.jpg)

und mit 220V Beschaltung:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_13_TCD3014_Trafo_220V.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/13_TCD3014_Trafo_220V.jpg)

Netzkabel muß ich noch tauschen...

Ach ja, Sicherung nicht vergessen, da muß eine 315mA rein:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_14_TCD3014_Sicherung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/14_TCD3014_Sicherung.jpg)

Das Thema mit den hängenden VU ist auch durch. Die waren mech. festgefressen.
Ich habe da die Spielschraube etwas geöffnet und wieder neu verlackt. Jetzt zappeln sie wieder wie's sein soll.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_15_TCD3014_VU_Instrumente.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/15_TCD3014_VU_Instrumente.jpg)
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 01.November.2012 | 19:13:21 Uhr
Hier mal noch nachgereicht, die Trafobeschaltungen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/16_TCD3014_Trafobeschaltung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/16_TCD3014_Trafobeschaltung.jpg)

Wie man sieht, hat Tandberg hier bzgl. Entstörung etwas Aufwand getrieben, d.h. es sind anstatt 2 (wie mWn üblich) hier 3 Entstörkondensatoren am Netzschalter verbaut.

Hat sich gelohnt, die Schalterplatine auszubauen und zu schauen, was für Kondensatoren drauf sind:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_17_TCD3014_Entstoerkondensatoren_alt.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/17_TCD3014_Entstoerkondensatoren_alt.jpg)

Die bekannten RIFA Knallfrösche, hatte ich vermutet - und Risse haben sie auch schon, also gleich mal getauscht (neues Netzkabel mit Eurostecker ist jetzt auch schon dran):

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_18_TCD3014_Entstoerkondensatoren_neu.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/18_TCD3014_Entstoerkondensatoren_neu.jpg)
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 01.November.2012 | 19:21:20 Uhr
... und weil's grad so gut läuft, mal ein paar kurze Impressionen vom Innenleben:

Die Bias & Rec-Level Platine, an der man von außen durch Löcher in der Frontplatte einstellt:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_19_TCD3014_Bias_RecLevel_Platine.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/19_TCD3014_Bias_RecLevel_Platine.jpg)

Das ist bzgl. Aufbau ähnlich wie beim "ITT Clone" TCD-3034, nur daß man dort einfache Poti verwendet hat und hier beim TCD-3014 die hochwertigere Variante mit Keramikkörper  :_good_:

Innenaufbau links:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_20_TCD3014_Innen_links.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/20_TCD3014_Innen_links.jpg)

Hinten links das Netzteil, stehend das uC Board.
Die beiden liegenden Platinen sind wegen der Größe (Schutz gegen Durchhängen) aus Epoxydmaterial und nicht wie sonst so oft üblich aus Pertinax.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_21_TCD3014_Innen_links.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/21_TCD3014_Innen_links.jpg)

Zudem beachte man die akkurate Ausrichtung der Bauteile. Wirklich alles schön der "Reihe nach geordnet".

Hier noch die beiden stehenden Dolby-Platinen, auch hier schön ordentlich gebaut mit Laschen zum Einhängen von Messpitzen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_22_TCD3014_Dolby_Platinen.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/22_TCD3014_Dolby_Platinen.jpg)

Toller Innenaufbau  :_good_:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 04.November.2012 | 20:10:27 Uhr
Heute ging's an die Hinterseite des Laufwerks, also Lager, Riemen und Schwungscheiben...

Hier eine Ansicht von hinten:
- Links und rechts oben: Motoren für die Wickel (werden über je einen Vierkantriemen auf der Vorderseite angetrieben)
- Mitte oben: Der Assist-Motor, der die Kopfbrücke auf/ab bewegt.
- Mitte links: Der Antriebsmotor, verbunden mit Flachriemen zum antreibenden Capstan. Von dort geht's auf dem zu sehenden kleineren Durchmesser mit einem zweiten Flachriemen zum zweiten Capstan

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_23_TCD3014_LW_hinten.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/23_TCD3014_LW_hinten.jpg)

Hier die abgeschraubte Alu-Guß-Traverse mit den beiden hinteren Capstanlagern:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_24_TCD3014_LW_Deckel_abmontiert.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/24_TCD3014_LW_Deckel_abmontiert.jpg)

Und die zwei wirklich monströs großen und schweren Schwungscheiben. Der Durchmesser beträgt ca. 9cm. Gewicht beim antreibenden Capstan ca. 200g.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_25_TCD3014_LW_Schwungmassen.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/25_TCD3014_LW_Schwungmassen.jpg)

Montiert ist das Ganze an einer massiven, ca. 6mm starken Alu-Platte. Die ist die Montagebasis des gesamten Laufwerks.

Zu machen war hier nicht viel, zumindest nichts außergewöhnliches. Einer der Riemen war wohl mal neu gemacht worden, der andere ist aber noch vollkommen ok. Die Guß-Traverse wurde dabei wohl nicht mehr richtig festgeschraubt und daher wohl auch die komischen Mahlgeräusche, die ich eingangs erwähnt hatte.

- Ich habe beide Capstanwellen ausgebaut. Sie zeigen keine Lagerabnutzspuren.
- Riemenlaufflächen und Motorpulley habe ich neu poliert und entfettet
- Riemen ebenfalls entfettet
- Dann die Capstanlager geölt und die Gegenlager gefettet und die Traverse wieder montiert
- Zum Schluß noch das Lagerspiel eingestellt

Das war soweit der rückwärtige Teil. Die Tage kommt dann die Vorderseite dran.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: m_ETUS_alem am Montag, 05.November.2012 | 19:15:12 Uhr
Schicke Fotos :)

Eine Bemerkung hätte ich noch:
Die Kapstanlager NIE ölen, immer ausspülen und mit Graphitfett "füttern"
Gerade bei schweren Schwungmassen, die stehend gelagert sind......frag mal Feinmechaniker umme Ecke ;)
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 05.November.2012 | 19:48:06 Uhr
Wieso stehend gelagert, die liegen doch ?  .,a015

Die Capstanlager nicht zu ölen (also mit Sinterlageröl) ist mir eigentlich neu. Ich dachte bislang immer, das sei der Königsweg  :flööt:
Kannst' mir das mal genauer erklären ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 05.November.2012 | 19:55:40 Uhr
... und so lange sich Dominik die Antwort überlegt  raucher01 hier noch was zu einem der "Schmankerl" des Decks.

Die Azimut-Verstellung des Aufnahmekopfs...

Da kommt links seitlich ein Knopf aus der Front, der hinten an einem Zahnriemen endet:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_26_TCD3014_Azimut_Riemen.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/26_TCD3014_Azimut_Riemen.jpg)

Dieser Zahnriemen führt hinter die Montageplatte und bewegt dort ein Schräubchen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_27_TCD3014_Azimut_Schraube.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/27_TCD3014_Azimut_Schraube.jpg)

Dieses Schräubchen scheint lt. Herrn Schmidt vom Tandberg-Service eine kleine Schwachstelle zu sein. Sie gammelt nämlich wohl gerne ein und dann is nix mehr mit Verstellen. So auch hier. Ging zwar noch, aber schwergängig. Ein paar Tropfen Öl und etwas Bewegung, haben das Ding dann wieder fitt und leichtgängig gemacht.

Hier sieht man, daß der Aufnahmekopf an einem "Z"-förmigen Winkel befestigt ist.
Ungefähr dort wo die Achse der linken Andruckrolle ist, dort mündet das Schräubchen und bewegt den Kopf wie abgebildet:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_28_TCD3014_Azimut_Verstellung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/28_TCD3014_Azimut_Verstellung.jpg)

Lagerpunkt ist die Mitte des Kopfes (die lange Linie).
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 09.November.2012 | 21:19:20 Uhr
Tja die Sache mit der Azimutverstellung:
Es ergab sich bei einigem Hin- und herkurbeln, daß doch noch immer mal wieder das Ganze um einen Zahn durchrutscht.

Kam mir von Anfang an komisch vor, daß der Zahnriemen zwar nicht (gummiartig) nachgiebt, aber doch irgendwie zu locker schien:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_29_TCD3014_Azimut_Riemen_ohne_Spannrolle.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/29_TCD3014_Azimut_Riemen_ohne_Spannrolle.jpg)

Habe dann bei Hr. Schmidt von Tandberg Service angerufen, wegen eines neuen Riemens, worauf er mich fragte, ob denn dort ein Zapfen sei, an dem der Zahnriemen eingehängt sein solle, um ihn somit zu spannen. "Nöööö" sagte ich  :flööt: .

Er hat mich dann darauf hingewiesen, daß es da mal einen "Bugfix" gab. Sprich frühe 3014'er hatten einen solchen Zapfen nicht, später dann doch, weil sich wohl herausstellte, daß die Riemen gerne mal "einen Zahn weiter flutschen".

Also habe ich diesen "Bugfix" im DIY Verfahren mal "nachgerüstet":

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_30_TCD3014_Azimut_Riemen_mit_Spannrolle.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/30_TCD3014_Azimut_Riemen_mit_Spannrolle.jpg)

Einfach ein M3 Loch in die Platte, Schraube rein, mit einer Kunststoffrolle drauf.

Feddisch  :_good_: - nix mehr mit Durchrutschen .... :_yahoo_:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: teax am Freitag, 09.November.2012 | 22:05:15 Uhr
...ich gebe ja unumwunden zu, daß ich nur bewundernd staunen kann...ich habe leider den falschen Beruf gewählt, sowas könnte ich alles nicht...und sieht so spielerisch elegant aus...  :drinks:

Gruß
teax
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: m_ETUS_alem am Samstag, 10.November.2012 | 10:33:08 Uhr
..und schicke Bilderchen dazu....fein  .,a095
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 11.November.2012 | 11:06:12 Uhr
Hi Frank,

Zitat von: teax am Freitag, 09.November.2012 | 22:05:15 Uhr
...sowas könnte ich alles nicht...und sieht so spielerisch elegant aus...

das kann mMn wirklich jeder, wenn er nur ein bischen handwerkliches Geschick hat. Ich meine gerade die Überholung von Mechaniken braucht doch im Wesentlichen keine größeren Fachkenntnisse, sondern ist mehr eine Fleißaufgabe. Bei elektronischen Defekten mag das anders aussehen.

Es ist ja nun auch nicht so, daß ich ein Deck sehen würde und dem gleich ansehe was ihm fehlt. Man muß da einfach mal die Mechanik beobachten und schauen wie's funktioniert und beobachten wo, was, wie klemmt. Der Rest ist dann einfach nur das "Doing".
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 11.November.2012 | 11:17:05 Uhr
Habe gestern die Vorderseite des Laufwerk's gerichtet und es wieder eingebaut und dann mal getestet.
Hier war nur eine Reinigung der beiden Vierkantriemen notwendig und dann natürlich noch etwas Öl/Fett an der einen oder anderen Stelle.

Zudem habe ich noch die Einstellung des Assist-Motorgetriebes geprüft. Lt. SM muß die Nase an dem weißen Zahnrad von oben gesehen fluchten, mit der darunter sichtbaren Naht an der schwarzen Hülse. Das hatte soweit aber gepaßt.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_31_TCD3014_Assist_Motor_Getriebe_Einstellung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/31_TCD3014_Assist_Motor_Getriebe_Einstellung.jpg)

Die Vorderseite des LW in der Totalen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_32_TCD3014_LW_vorne_gesamt.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/32_TCD3014_LW_vorne_gesamt.jpg)

Hier noch ein paar Detailaufnahmen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_33_TCD3014_LW_vorne_oben.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/33_TCD3014_LW_vorne_oben.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_34_TCD3014_LW_vorne_Wickel.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/34_TCD3014_LW_vorne_Wickel.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_35_TCD3014_LW_vorne_unten_rechts.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/35_TCD3014_LW_vorne_unten_rechts.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_36_TCD3014_LW_vorne_unten_links.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/36_TCD3014_LW_vorne_unten_links.jpg)

Zwei kleinere Probleme habe ich nun nach dem Einbau beobachtet:

(1) Mir ist eine LED am Tastenfeld abgebrochen. Das sind welche, die vorne einen ca. 5mm langen, zylindrischen "Zapfen" mit 2mm Durchmesser haben. Eine Spezialform also.
Kennt die jemand ?
Weiß jemand Ersatz, z.B. mit einer LED die über die ganze Baulänge max. 2mm dick ist, so daß man sie durch das Loch in der Frontplatte stecken könnte ?

(2) Bei einigen MC's ist mir im Betrieb folgendes aufgefallen:
Der Wickel ist auf der linken Seite.
Schaltet man von schnellem Vorlauf auf Play um, dann bleibt der linke Wickel stehen. Soweit ok.
Ohne Kassette sieht man, daß der linke Wickel sogar mit kleinem Drehmoment im UZ Sinn dreht, also aufwickelt. Soweit auch ok.
Trotzdem bildet sich in der Kassette eine Schlaufe, die manchmal nicht richtig glatt gezogen wird und es bildet sich Knitter.
Passiert nur, wenn das Band mehrheitlich auf dem linken Wickel ist.
Kann das daran liegen, daß die linke Andruckrolle später am linken Capstan in Eigriff kommt, als die rechte ?
Sonst irgendwelche Ideen dazu ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 11.November.2012 | 11:42:26 Uhr
zu (1):
Conrad hätte welche (Best.-Nr.: 180276 - 62)
http://www.conrad.de/ce/de/product/180276/LED-Flat-Top-rund-Kingbright-L-13ID-Rot-70-Gehaeuseart-2-mm-10-mcd/0212029&ref=list
leider hat die einen gerade Kopf, ich bräuchte rund ....  .,a015
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: m_ETUS_alem am Sonntag, 11.November.2012 | 15:31:33 Uhr
du meinst den Zapfen oben in "Halbkugel " ?

Wenn Du keine Drehe hast, dann evtl einen Dr.emel oder eben einen Akkuschrauber oder Bohrmaschine ?
Dann schick mit abschmirgeln oder feilen ;)
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 12.November.2012 | 12:21:54 Uhr
Zitat von: m_ETUS_alem am Sonntag, 11.November.2012 | 15:31:33 Uhr
du meinst den Zapfen oben in "Halbkugel " ?

Genau den.

Zitat von: m_ETUS_alem am Sonntag, 11.November.2012 | 15:31:33 Uhr
Wenn Du keine Drehe hast, dann evtl einen Dr.emel oder eben einen Akkuschrauber oder Bohrmaschine ?
Dann schick mit abschmirgeln oder feilen ;)

Na ja, dann kann ich auch einfach alle 6 durch flache ersetzen, dann ist's auch wieder einheitlich....
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: m_ETUS_alem am Montag, 12.November.2012 | 15:29:40 Uhr
Zitat von: kuni am Montag, 12.November.2012 | 12:21:54 Uhr
Genau den.

Na ja, dann kann ich auch einfach alle 6 durch flache ersetzen, dann ist's auch wieder einheitlich....

...aber nedde so schööön men jung  .,a095
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Studerchen99 am Dienstag, 13.November.2012 | 00:38:48 Uhr
Zitat von: kuni am Sonntag, 11.November.2012 | 11:17:05 Uhr
Zwei kleinere Probleme habe ich nun nach dem Einbau beobachtet:

(2) Bei einigen MC's ist mir im Betrieb folgendes aufgefallen:
Der Wickel ist auf der linken Seite.
Schaltet man von schnellem Vorlauf auf Play um, dann bleibt der linke Wickel stehen. Soweit ok.
Ohne Kassette sieht man, daß der linke Wickel sogar mit kleinem Drehmoment im UZ Sinn dreht, also aufwickelt. Soweit auch ok.
Trotzdem bildet sich in der Kassette eine Schlaufe, die manchmal nicht richtig glatt gezogen wird und es bildet sich Knitter.
Passiert nur, wenn das Band mehrheitlich auf dem linken Wickel ist.
Kann das daran liegen, daß die linke Andruckrolle später am linken Capstan in Eigriff kommt, als die rechte ?
Sonst irgendwelche Ideen dazu ?

Sehe ich Richtig das das Laufwerk keine Mechanischen Bremsen hat, sondern NUR über die Antriebs-Motoren die Wickel abbremst ?

Wenn es so wäre würde Ich dort erstmal nachschauen, da muss doch was im SM zu finden sein !?!

Du sagst der Linke Wickel dreht sich im Uhrzeiger-Sinn, also aufwickelt, WANN macht er das denn, im Play-Betrieb oder
nach drücken der Stopp-Taste aus dem Schnellem Umspulen ?

BTW.: Vielleicht haben diese beiden Antriebsriemen (der Wickel) ja ein wenig "Schlupf" ?!

Ansonsten fällt mir erstmal nix ein, ausser: Schöne Fotos, Geiles Deck !  :grinser:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Dienstag, 13.November.2012 | 09:53:48 Uhr
Hi,

Zitat von: Studerchen99 am Dienstag, 13.November.2012 | 00:38:48 Uhr
Sehe ich Richtig das das Laufwerk keine Mechanischen Bremsen hat, sondern NUR über die Antriebs-Motoren die Wickel abbremst ?

Jepp, zumindest habe ich keine Wickelbremsen entdecken können.
Die ganze Motorensteuerung läuft an diesem Deck auch, wenn keine MC eingelegt ist. Das ist Klasse um das mal alles im "Leerlauf" testen zu können.
Wenn man da in den Play- oder FF-Mode geht, dann sieht man, daß der linke Wickel mit kleinem Drehmoment rückwärts (UZS) dreht, also das Band straffen soll.
Schaltet man auf FR, dann dreht der rechte Wickel mit kleinem Drehmoment rückwärts (GUZS) und der linke Wickel schnell und mit höherem Drehmoment. Kann man gut testen, in dem man den Dorn mit dem Finger versucht abzubremsen.

Soweit sieht mir das erst mal gut aus.

Zitat von: Studerchen99 am Dienstag, 13.November.2012 | 00:38:48 Uhr
Wenn es so wäre würde Ich dort erstmal nachschauen, da muss doch was im SM zu finden sein !?!

Ich schau mal, aber ich meine ich hätte nichts speziell bzgl. der Motoren gefunden. Zumindest nichts in Richtung Einstellung.

Zitat von: Studerchen99 am Dienstag, 13.November.2012 | 00:38:48 Uhr
Du sagst der Linke Wickel dreht sich im Uhrzeiger-Sinn, also aufwickelt,

Zitat von: Studerchen99 am Dienstag, 13.November.2012 | 00:38:48 Uhr
WANN macht er das denn, im Play-Betrieb oder nach drücken der Stopp-Taste aus dem Schnellem Umspulen ?

In beiden Fällen (s.o.), jeweils mit kleinem Drehmoment immer dann, wenn nicht schnell zurück gespult wird.
Es drehen übrigens auch beide Wickel dauerhaft, jeweils "bandspannend" mit kleinem Drehmoment, wenn das LW in "Stop" steht.

Zitat von: Studerchen99 am Dienstag, 13.November.2012 | 00:38:48 Uhr
BTW.: Vielleicht haben diese beiden Antriebsriemen (der Wickel) ja ein wenig "Schlupf" ?!

Ich denke nicht, weil im Spulbetrieb mit dem Finger am Dorn beide Wickel ordentlich durchziehen (Riemen und Scheiben hatte ich sauber gemacht und Riemen hatten auch gut Spannung, waren nicht rissig).
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Dienstag, 13.November.2012 | 14:41:13 Uhr
Kurz nochmal zu der LED Geschichte:

Da gäbe es einen taiwanesischen Hersteller "Victory Electronics":
http://www.v-electronics.com

Der hätte solche LEDs im Angebot:
(http://www.v-electronics.com/upload/classimg/854/class_854.bmp)

In rot wäre das "VT T7A6.29":
http://www.v-electronics.com/product/product-list.asp?pg=vpg&pc=859

Leider habe ich keinen Verkäufer gefunden, der an Privat verhökert, also habe ich mal höflich nach "Samples" gefragt  :grinser:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 15.November.2012 | 12:55:42 Uhr
Hi zusammen,

mit der Ursachenergründung dieser Schleifenbildung bin ich nun einen Schritt weiter, allerdings noch ohne die genaue Ursache zu kennen.

Das Problem tritt immer auf, wenn:
- Der linke Wickel mehr Band hat als der rechte (je mehr, desto schlimmer)
- In Play geschalten wird (letzten Endes egal, ob aus dem schnellen Vorspulen oder aus Stop heraus)

Passieren tut da folgendes:
- In der Situation (FFWD oder Stop) wird der linke Wickel schwach bestromt (Bandstraffung)
- Beim Umschalten auf Play wird der rechte Wickel normal bestromt und gleichzeitig der linke Motor abgeschalten
- In dem Moment zuckt dann das Band nach rechts, der rechte Wickel bekommt einen Ruck und durch die vglw. große Maße (wegen des augewickelten Bands) läuft der rechte Wickel noch etwas nach und legt dabei eine Schlaufe ins Kassettengehäuse.

Man kann das recht gut testen. Wenn man nämlich den linken Wickel an der Motorriemenscheibe etwas bremst, dann passiert das nicht.

Nun gibt es da leider mehrere Möglichkeiten wieso das so sein könnte:

(1) Der linke Motor wird einen Tick zu früh abgeschalten, und zwar früher, als die Andruckrollen im Eingriff sind.
Nun ist es aber so, daß in der Ansteuerung der beiden Wickelmotoren mMn keinerlei Kondesatoren sind (die defekt sein könnten), die den linken Motor z.B. noch etwas nachbestromen würden.
Es gibt dort auch keinerlei Einstellmöglichkeiten. Die jeweiligen Treiber Transistoren werden direkt aus dem uC heraus geschalten und sind lt. Beschreibung reine Schalter.
Die Logik an sich funktioniert, also kann man den uC mit Sicherheit ausschließen. Ansonsten sehe ich in der Schaltung nichts, was mMn irgendwie ausfallgefärdet sein könnte.
Ich schließe deswegen einen elektrischen Defekt an dieser Stelle aus.

(2) Die Andruckrollen kommen zu spät in Eingriff.
Die Andruckrollen werden zusammen mit der Kopfbrücke hochgefahren.
Mal angenommen die Rollen (vor allem die Rechte) sind noch nicht an den Wellen, wenn der linke Motor aber schon abgeschalten wurde und der rechte Motor schon angelaufen ist.
Dann würde der Ruck vom rechten Wickel direkt über das Band an den linken Wickel (der schon stromlos ist) durchgereicht werden.
Das würde bedeuten, daß die Steuerung der Kopfbrückenposition nicht 100%-ig stimmt.
Irgendwo habe ich was im SM dazu gelesen, daß man da was einstellen kann. Muß ich nochmal schauen.

(3) Die Andruckrollen kommen nicht gleichzeitig in Eingriff.
Hängt u.U. mit (2) zusammen. Im SM ist erwähnt, daß beide Rollen gleichzeitig an die Wellen fahren sollen, bzw. ggf. die rechte einen Tick früher. Wieviel früher ist leider nicht näher beschrieben.
Es gibt dazu eine Exzenterschraube, mit der man das an der rechten Rolle einstellen kann. Allerdings ist das an meinem Deck nicht auf gleichzeitige Wellenberührung beider Rollen einzustellen.
Beide Rollen sehen mir original aus, aber mir scheint da entweder die rechte im Durchmesser etwas zu groß oder die linke etwas zu klein zu sein.
Wenn ich also nun an dieser Exzenterschraube drehe und beobachte wie weit die linke Rolle noch von der Welle weg ist, wenn die rechte gerade berührt, dann sehe ich, daß ich mit der Exzentereinstellung hier zwischen ca. 1 und 1,5mm Abstand einstellen kann. Wie auch immer, jedenfalls ist die rechte Rolle als erste an der Welle.
Angenommen die rechte Rolle ist gerade an der Welle angekommen, wenn die Motoren für den Play-Betrieb umgeschalten werden, dann würde ja alleine das den unter (2) beschriebenen Ruck verhindern.
Wenn zeitgleich die linke Rolle an der Welle ankommen würde, dann würde das mMn bzgl. dieses "Rucks" nichts mehr groß ändern.
Demzufolge würde ich meinen, daß das nicht der eigentliche Grund für diese Schlaufenbildung sein kann.

Ich werde mich also mal auf den Punkt (2) fokussieren.....
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 16.November.2012 | 08:12:32 Uhr
Moin zusammen,

die Punkte (2) und (3) habe ich nun abgeklopft. Das ist es alles nicht.

Ich habe mich da meiner "Rollen-Fundus-Kiste" bedient. Zwar alles alte Rollen, aber zum Testen sollte das ja reichen.
Wegen (2) habe ich mal rechts eine kleinere Rolle als links verbaut, ohne Änderung.
Wegen (3) zwei gleich große Rollen, auch ohne Änderung.

Kommt dann wohl vlt. doch aus der Elektronik, bin aber da im Moment ehrlich gesagt ziemlich ratlos  .,a015
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 17.November.2012 | 12:00:18 Uhr
Moin zusammen,

bin einen Schritt weiter, bräuchte nun aber mal Eure kompetente Schaltungshilfe...

Folge dieser Schleifenbildung im Kassettengehäuse war ja, daß anschließend das Band verknittert wurde. Wie ich gestern herausgefunden habe, lag das auch daran, daß der Löschkopf samt Bandführung verstellt war. Das habe ich jetzt mal so gut wie möglich eingestellt. Schön wäre es, hierzu eine Bandpfadlehre (sowas -> http://www.willyhermannservices.com/whsf_011.htm) von jemandem ausleihen zu können.

Das ist aber noch nicht alles. Ich habe mal die "Back Tension" im Play-Betrieb gemessen und die liegt bei 0gcm. D.h. also, daß der linke Wickel keinerlei Bremsmoment mitbringt. Ob das so sein soll/darf, weiß ich nicht genau, ich meine aber nicht.

Im Schaltplan findet man einen Teil der mit "Back Tension" beschriftet ist. Kann gut sein, daß da der Wurm drin steckt.
Leider verstehe ich die Schaltung an der Stelle so rein gar nicht und es sind dort auch keine Spannungsangaben zu finden.

Hier mal der Auszug:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_37_TCD3014_Motoransteuerung_Schaltung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/37_TCD3014_Motoransteuerung_Schaltung.jpg)

und die Schaltungsbeschreibung, die aber leider den "Back Tension" Teil nicht erwähnt:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_38_TCD3014_Motoransteuerung_Beschreibung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/38_TCD3014_Motoransteuerung_Beschreibung.jpg)

Für erklärende Hilfe und Tips wäre ich hier wirklich sehr dankbar...  :_hi_hi_:

Hier mal die Spannungen die ich zur Kontolle direkt an den Motoren gemessen habe:








Mode

Motor links

Motor rechts

Release

0V

0V

REW

9,7V

-0,3V

WIND

-0,26V

9,7V

Stop

2,14V

2,14V

Play

-0,28V

7,3V

Man sieht also, daß in Play, der abwickelnde Motor kein Bremsmoment erzeugt.

Anm.:
Release = Kopfbrücke unten, beide Motoren aus
Bei den kleinen Spannungen um 0V stehen die jeweiligen Motoren
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 17.November.2012 | 20:26:12 Uhr
Noch eine Anmerkung:
Lt. Plan sollte in der "Back Tension" Schaltung R1122 = 22 Ohm und R1124 = 18 Ohm haben.
Bei mir ist aber beide Male ein 18 Ohm Widerstand drauf, R1122 wäre demnach also falsch und sieht zudem auch anders aus als alle anderen im Gerät

Hier ein Bild:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_39_TCD3014_Motoransteuerung_R1122_R1124.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/39_TCD3014_Motoransteuerung_R1122_R1124.jpg)

Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 18.November.2012 | 11:48:28 Uhr
Moin zusammen,

zuerst mal an Hans-Joachim:
Ich hoffe Du liest das, bevor Du Dir die Mühe machst, weitere Nachforschungen in der Schaltung zu betreiben.
Vielen lieben Dank aber trotzdem, daß Du Dich der Sache annehmen wolltest. Hatte mir Jürgen am Tel. erzählt  :_hi_hi_:

@All:
Es hat sich erledigt, d.h. Problem ist gefunden.

Ich hatte gestern mal noch mit der Sony TW-2131 "Torque Meter" Kassette geprüft, wie den eigentlich die Momente im Stop Mode sind:
Links ~50g-cm, rechts ~60 g-cm -> rechts also höheres Moment

D.h. mein oben skizziertes Szenario (2) (siehe -> http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153619#msg153619) stimmte im Prinzip schon, nur daß die Ursache elektrischer Natur war.

Es lag an genau jenem R1122. Der war eben mit 18Ohm falsch bestückt, was ein Bremsmoment von annähernd 0 g-cm bei Play ergab.
Den habe ich zunächst ausgelötet und etwas mit unterschiedlichen Werten gemessen:

R1122 = unendlich -> 10g-cm
R1122 = 100 Ohm -> 10g-cm
R1122 = 56 Ohm -> ~8g-cm
R1122 = 33 Ohm -> ~5g-cm
R1122 = 22 Ohm -> ~2g-cm

22 Ohm und 3g-cm erschien mir dann etwas zu wenig, also habe ich jetzt 56 Ohm eingelötet.

Damit hat sich nun auch die Momentensituation im Stop Mode verändert. Nun ergeben sich da, je nach Versuch:
Links ~50-60g-cm, rechts ~50 g-cm -> nun also links tendenziell mit höherem Moment

Das mit der Schlaufenbildung beim Umschalten von Stop auf Play ist damit nun auch vom Tisch und das Geknittere hat auch aufgehört.

Nun hat sich Ulrich gemeldet und schickt mir seine Bandpfadlehre:
(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/CassLehre.jpg)

Dann kann ich den Löschkopf noch korrekt einstellen, dann sollte das Thema Bandpfad gegessen sein  :_good_:.

Ich danke allen Beteiligten recht herzlich, weil das war 'ne harte Nuß  :_hi_hi_:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 18.November.2012 | 12:46:53 Uhr
Noch ein Nachtrag:

Was ist von einem Aufwickelmoment bei Play von 90 g-cm zu halten ?
(üblicherweise hatte ich immer ca. 30-60 g-cm)
Das Manual des 3014 schweigt sich hierzu leider aus.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 19.November.2012 | 22:04:33 Uhr
'n Abend zusammen,

bzgl. der Frage "Aufwickelmoment bei Play von 90 g-cm ?" erreichte mich über Jürgen ein Statement von Friedrich Engel, daß das nicht ok sei.
Ja, stimmt. Nach einigen Versuchen vo gestrigen Abend hat's mir nämlich glatt das Band aus dem Wickelkern gefetzt.
So also nicht  ;0006

Ich beziehe mich nochmal auf den Schaltungsauszug von oben.
Jürgen meinte, daß der Wert von R1124 (Moment des rechten Wickels) auch den linken Wickel beeinflussen könnte. Dem ist definitiv nicht so.
Hab' da etwas rumlaboriert, wodurch mir Q1122 sein Köpfchen entgegengesprengt hat  :0keule .
Mangels pinkompatiblem Ersatz in meiner Kruschtelkiste ist da jetzt ein BC640 drin, zwar nicht pinkompatibel, hat aber eine höhere Vce und paßt lt. ECA auch.

Dann nochmal etwas im Plan gestöbert, wobei ich über R1175 im P/REC Treiber gestolpert bin.
Also mal auf der Platine nachgeschaut und da sprang mir dann das folgende halbamtliche Konstrukt ins Auge:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_40_TCD3014_Motoransteuerung_R1175.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/40_TCD3014_Motoransteuerung_R1175.jpg)

Ist mir von Anfang an aufgefallen, aber solche Ersatzreihenschaltungen sieht man ja öfter, also nichts weiter bei gedacht.
Nun aber, da unter Verdacht, mal genauer hingeschaut: 10 + 12 = 22 Ohm und eben keine 33 wie im Plan.

Alles klar -> getauscht gegen 33 Ohm und schon sind's nur noch 70g-cm im Play Betrieb.

Das Ganze habe ich nun etwas feingetunt, mit:
R1122 = 33 Ohm (anstatt 22) um im Play ein Abwickelmoment um die 5g-cm (anstatt ~2g-cm) hinzubekommen.
R1124 = 18 Ohm (wie im SM) - kann da keine negativen Auswirkungen finden
R1175 = 39 Ohm (anstatt 33) um im Play ein Aufwickelmoment < 60g-cm, nun ~57g-cm hinzubekommen.

Damit bleibt das Momentenverhältnis im Stop (beide Wickel drehen gegenläufig, bandstraffend) bei ca. 60g-cm links zu 50g-cm rechts.
Links also nach wie vor tendenziell mit höherem Moment als rechts. Somit bildet sich auch nach wie vor keine Bandschlaufe mehr im Gehäuse, beim Wechsel von Stop auf Play. Knitter bleibt ebenfalls aus.

Damit sollte nun das Thema Motorsteuerung und Momente an den Wickeln wirklich erledigt sein.

Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 25.November.2012 | 17:40:51 Uhr
Hi zusammen und ein kleines Update:

Nach etlichen Tests erschien mir nun das Abwickelmoment bei Play doch noch etwas zu niedrig.
Ich habe R1122 also nun doch noch auf 56 Ohm erhöht, womit sich nun um die 8g-cm am linken Wickel ergeben.

Dann habe ich die Höhe der Köpfe eingestellt, mit Ulrich's toller Lehre:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_41_TCD3014_Kopfkehre_gesamt.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/41_TCD3014_Kopfkehre_gesamt.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_42_TCD3014_Kopfkehre_links.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/42_TCD3014_Kopfkehre_links.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_43_TCD3014_Kopfkehre_rechts.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/43_TCD3014_Kopfkehre_rechts.jpg)

Dann den Azimut, im Folgenden gemessen mit der König BFC-41.

Bei 6,3kHz

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/44_TCD3014_Azimut_Koenig_6300Hz.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/44_TCD3014_Azimut_Koenig_6300Hz.jpg)

und bei 10kHz:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/45_TCD3014_Azimut_Koenig_10000Hz.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/45_TCD3014_Azimut_Koenig_10000Hz.jpg)

Ich muß sagen, das sind mit die besten Azimut Lissajous-Figuren, die ich bekommen habe. Der ganze Aufwand in der Mechanik scheint sich gelohnt zu haben (bei Tandberg und bei mir  :grinser:).
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 26.November.2012 | 09:44:08 Uhr
Moin zusammen,

folgende Einstellung aus dem SM verstehe ich nicht:
Nach messen der BIAS Oszillatorfrequenz (80-85kHz) geht es um die Einstellung der BIAS traps:


Encoder
- Set the audio signal generator to read oscillator frequency and connect the signal to the record sockets.
- Set monitor/test selector to tape position and turn down the master control.
- Adjust to minimum signal in TP2 on both Dolby NR boards with L581/L681.


Hier ist die Rede von einem "generator", dann "read" und wieder "connect the signal".
Was denn nun ? - Ein Generator generiert und misst doch nichts.
Bei den BIAS traps geht's doch um Notch Filter, die die BIAS Frequenz aus der Aufnahme raushalten sollen.

Ich würde das so interpretieren, daß man die zuvor gemessene BIAS Frequenz (je nach Messung 80-85kHz) an den Record-Eingängen einspeisen soll und dann am Testpunkt TP2 auf den Dolby Platinen messen und auf Spannungsminimum abgleichen soll.

Richtig ?
Wie hoch speist man ein, wenn der Aufnahmeregler dann noch runter gedreht sein soll ?
Evtl. 0dB nach Anzeige und dann hinterher den Aufnahmeregler runter drehen ?

Das Ganze soll bei Hinterbandkontrolle ("Set monitor/test selector to tape position") geschehen.
Einfach so, oder während einer laufenden Aufnahme ?


Decoder
- Set the monitor/test selector to tape position and turn down the master control.
- Set the deck to record.
- Adjust C356/C456 to minimum bias on the play sockets.


Hier soll offenbar nichts eingespeist werden.
Deck im Aufnahmemodus und dann an den Wiedergabebuchsen messen und auf Spannungsminimum abgleichen.
Da geht es offenbar darum, daß nur noch ein Minimum der BIAS Frequenz bei Wiedergabe rauskommt.

Richtig ?

Dann noch was zum Playback Level:
Da ist im SM die Rede von einer "Tandberg Test Cassette No.24".
Mit der sei bei 1kHz auf 750mV an den Line-Out einzustellen.
Wenn eine Dolby NR Pegelkassette Verwendung fände, dann sei auf 580mV an TP4 der Dolby Boards abzugleichen.

Ok  .,a015 - welcher Bandfluß liegt dem dann zu Grunde ?
Bei 200nWb/m müßten das die 580mV im Dolby Kreis sein, dann aber ja auch 775mV (und nicht 750mV) an den Line-Out

Diese Testkassette No. 4 wird in vielen Tandberg SM's erwähnt.
Mit welchem Bezugsbandfluß hat also Tandberg ansonsten gearbeitet, z.B. bei TCD-330, 440 etc. ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: PhonoMax am Montag, 26.November.2012 | 13:22:54 Uhr
Lieber Kunibert,

trotz der etwas kratzigen englischen Formulierungen unserer schwedischen Sprachkollegen sehe ich die Sache nicht ganz so wie du.

Zunächst haben wir es hier NICHT mit einer klassischen Vormagnetisierungsfalle zu tun wie in den späteren Versionen der G36 und der A77 von Anfang an. Es handelt sich hier um die Schutzeinrichtung für den Dolby-Coder, der aufgrund der hohen Grenzfrequenzen neuzeitlicher Elektronik mit eigenen Maßnahmen hf-frei gehalten werden muss, um im Sinne des Erfinders nur auf Nf reagierend arbeiten zu können. Quasi-Hf wird für ihn in Gestalt der Vormagnetisierung eines AM-Magnetofons und ides Pilottons einer stereofonen FM-Aufzeichnung (19 kHz) 'gefährlich'.

Hier geht es aber um die im Gerät vagabundierende Hf (80-85 kHz. Sie ist nebenbei auffällig niedrig!).

Die Schweden sprechen meiner Intepretation nach definitiv von einem anzuschließenden Tongenerator ("signal generator" und "connect the signal" und "record sockets" sind drei Hinweise darauf, denen nur einer mit "read" entgegensteht), der möglichst scharf auf die zuvor ja verbindlich gemessene Vormagnetisierungsfrequenz einzustellen ist und diese damit "anzeigt" ("read"). Es ist daher auch der Generator möglichst auf wenige Hertz genau (möglichst < ± 1%) auf die gerätespezifische Hf-Frequenz hin zu kontrollieren.
     
Was man allerdings wirklich unter den "record sockets" versteht, weiß ich nicht, darf aber vermuten, dass du da durch genaueres Studium der Service-Anleitung bereits eine Erklärung parat hast (Cinch-Einbgangsbuchsen? Siehe unten). Mit einem hinreichend breitbandigen Millivoltmeter misst man dann am Messausgang TP2, ob und wie man unter den angegebenen Messbedingungen mit L581/681 zu einem Anzeigeminimum kommt. Der Pegel dürfte dabei nur insoweit wichtig sein, dass man durch irgendwelche Übersteuerungen keine Partialtöne erzeugt, die einem wieder das Messergebnis an TP2 verfälschen. Ich würde dort deshalb parallel zum Millivoltmeter auch noch ein Oszilloskop zusätzlich anschließen, um beizeiten auf solche Missgriffe aufmerksam zu werden, da diese durch die Tandberger nicht per Vorgabe verhindert werden.

Aufnahme sollte hierbei nicht laufen müssen, weil -soweit ich sehe- keine Logik-Umschaltungen an den Coding-Dolby-Prozessoren erfolgen. Es geht lediglich darum, die 'Anlage' mit 'Hf anzufüllen' und durch die Einstellung der Fallen vom Dolby-Prozessor fernzuhalten. Der beginnt nämlich auf Hf-VM und Pilotton-Anlegungen (auch im niedrigsten Pegelbereich) ein unerwünschtes Eigenleben zu entfalten, weil das zu behandelnde Signal bei Aufnahme und Wiedergabe potenziell nicht gleich ist.

Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang darauf, dass die Mischung von VM-Hf und Nutz-Nf beim Tandberg 3014 nicht etwa unmittelbar am Aufsprechtonkopf erfolgt, wie man das sonst fast regelhaft kennt. Hier wird vor der Aufsprechendstufe gemischt.


Wiedergabeseitig ist hingegen eine Aufnahme wie im Tandberg-Text beschrieben erforderlich, wobei am Cinch-Ausgang des Recorders zu messen ist. Durch die Verwendung des terminus "socket" an dieser Stelle ist recht wahrscheinlich, dass die "record sockets" oben nichts anderes sind als die Eingangscinche des Cassettenrecorders. Eine gewisse Gefahr besteht hier, dass man die per C356/C456 einzustellenden 85-kHz-FIlter mit C350/450 für das Equalizing verwechselt. Hier also drei Male hinschauen, ehe das Verkurbeln anhebt.

Der MC-Dolby-Bezugsbandfluss beträgt 200 nWb/m, die MC-VA (bei FE-Bändern) 250 nWb/m; die Differenz beträgt also 1,9 dB. Das ist übrigens auf der Skala der 3014-VU-Meter auch schon so (per Symbol nämlich) vermerkt. Dass diese VUs (sollten sie solche sein) irgendeinen Lead haben, versteht sich von selbst (aber bitte nicht 2 dB) und dürfte dir vertraut sein. Dass ich zwischen VU-Meter und Spitzenspannungsmesser bewusst und systematisch unterscheide, sollte forenbekannt sein.

Hans-Joachim
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 26.November.2012 | 16:49:34 Uhr
Danke Hans-Joachim  :_hi_hi_: , damit sollte alles soweit klar sein und sich hoffentlich auch einstellen lassen  :flööt:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 30.November.2012 | 12:19:00 Uhr
Hi zusammen,

also mit dem Norweger habe ich meinen Meister gefunden....

Die bisherigen Einstellungen, auch die Sache mit den BIAS Traps hat sich Dank der Hilfe gut machen lassen.
Bis dahin war alles prima einstellbar, kein Poti auf Anschlag, gute Übereinstimmung zwischen beiden Kanälen.

Ab dem Abgleichpunkt im SM zum Playback Level geht das Debakel aber los.

Hier werden bei 1kHz 750mV am Line-Out und 580mV am Dolby Board erwartet, wie wir annehmen, bei 200nWb/m.
Bei 250nWb/m wären das also 938mV am Line-Out und 725mV am Dolby Board.

Die 940mV erreiche ich mit den Potis nicht, die 725mV am Dolby Board lassen sich problemlos einstellen.
Dann messe ich aber 700mV an den Line-Out. Also weniger als intern und das kann schon mal mMn nicht sein  ;0003
Allerdings messe ich bei 315Hz, was aber mMn keinen Unterschied machen sollte, oder doch ?

Danach folgt im SM der Playback EQ Abgleich, bei dem die Einsteller keinerlei Wirkung zeigen.
Der nachfolgende Aufnahmeabgleich geht dann in fast allen Punkten in die Hose.

Also, der Grundlagen erinnert: Kein Aufnahmeabgleich, wenn nicht die Wiedergabeseite iO ist.

Dann ein wenig Ursachenforschung:

Erstmal geschaut, was Vorband (Schalter auf "Source") durch geht. Eingespeist mit Frequenzgenerator in die Line-In, gemessen an den Line-Out.
Da ist alles perfekt.

Dann den -20dB Wiedergabefrequenzteil der König Kassette hergenommen und mal geschaut was da noch so rauskommt.
Da sieht man dann, daß so ab 10kHz der Pegel stetig und dramatisch abnimmt.
Sprich der Hochtonanteil kommt wiedergabeseitig gar nicht mehr durch. Lustigerweise auf beiden Kanälen.

Ich könnte mir da nun folgendes vorstellen, es sei denn jemand hat bessere Vorschläge:
Ich mache mir eine Kassette mit dem Revox, auf dem auf einer Seite durchgehend immer abwechselnd ein 400Hz und ein 15kHz Ton drauf ist.
Dann verfolge ich ausgehend vom Wiedergabekopf den ganzen Signalweg und schau, ab wo da der Pegel auf der Strecke bleibt.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 02.Dezember.2012 | 18:50:38 Uhr
Kleiner Fortschritt:
Der Wiedergabeteil unterliegt doch keiner Dämpfung.
Habe nochmal den Umschalter Tape/Source mit Kontaktspray behandelt.
Keine Ahnung das daran lag, oder ob ich neulich Mist gemessen habe.

Jedenfalls ergab ein Test mit einer Aufnahme auf dem B215 mit den Frequenzen 400Hz, 10kHz, 16kHz bei -20dB, daß die höheren Frequenzen max. um ca. 3dB gedämpft durchkommen. Das ist ja soweit im Rahmen des (mehr oder weniger) Normalen.
Auch ein weiterer Test mit dem Wiedergabefrequenzteil der König Kassette ergab ein ähnliches Bild.
Damit scheint der Wiedergabeteil für mich doch iO zu sein.

Habe heute nochmal die problematischen Abgleichpunkte aus dem SM ab Playback EQ ausprobiert, sehe aber an den Line-Out nach wie vor keine Veränderung, in dem Sinne, daß die Einsteller einen Effekt hätten. Allerdings ist mir nun aufgefallen, daß die VU durchaus Reaktion zeigen.

Die Cinch Buchsen sind auf einer extra Platine verlötet, auf der noch erkläglich Elektronik drauf sitzt.
Bei Gelegenheit werde ich mal versuchen, irgendwo davor zu messen. Vlt. ist der Bock ja auf dieser Platine, kurz bevor das Signal an die Buchsen geht.

Ich berichte...
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 00:10:45 Uhr
So, nun bin ich einige gereinigt Kontakte und Potis weiter und wieder da wo ich angefangen hatte  :wallbash

Aber der Reihe nach...

Problem Playback-Level:

Zitat von: kuni am Freitag, 30.November.2012 | 12:19:00 Uhr
Hier werden bei 1kHz 750mV am Line-Out und 580mV am Dolby Board erwartet, wie wir annehmen, bei 200nWb/m.
Bei 250nWb/m wären das also 938mV am Line-Out und 725mV am Dolby Board.

Die 940mV erreiche ich mit den Potis nicht, die 725mV am Dolby Board lassen sich problemlos einstellen.
Dann messe ich aber 700mV an den Line-Out. Also weniger als intern und das kann schon mal mMn nicht sein  ;0003

Nach etwas Überlegung, kann man drauf kommen:
Das Deck hat 2 Line-Out, 1x mit variabler und 1x mit fester Spannung.
Gemessen wird am "fixed line output", der auf dem rückwärtigen Deckel mit "700mV" beschriftet ist (den Deckel hatte ich aber bei Seite gelegt und das nicht gelesen  :wallbash).

Ich denke, daß hier eben ganz einfach vor dem Ausgang auf 700mV begrenzt wird.
Deswegen auch der Hinweis im SM, im Falle von abweichenden Referenzkassetten am Dolby-Board auf 580mV @ 200nWb/m einzustellen.

Problem Playback-EQ:

Zitat von: kuni am Sonntag, 02.Dezember.2012 | 18:50:38 Uhr
... nochmal die problematischen Abgleichpunkte aus dem SM ab Playback EQ ausprobiert, sehe aber an den Line-Out nach wie vor keine Veränderung, in dem Sinne, daß die Einsteller einen Effekt hätten. Allerdings ist mir nun aufgefallen, daß die VU durchaus Reaktion zeigen.

Hier bin ich nur ein bischen weiter. Habe folgendes gemacht:

- Umschalter Tape/Source prophylaktisch mit Kontaktspray gereinigt.
- Balance Poti war verdreckt und zeigte bei einem praktisch keine Wirkung (-> mit Tunerspray + Ballistol behandelt).

Nun sehe ich beim Drehen an den Playback EQ Einstellern (L350/L450) bei 18kHz zwar Wirkung am Line-Out, aber der rechte Kanal hinkt um gute 15dB hinterher. Bei 400Hz ist auf beiden Kanälen alles noch gleich, aber ab ca- 10kHz laufen beide Kanäle auseinander, d.h. der linke ist iO, der rechte wird gedämpft.

Ich bin nun meßtechnisch bei laufender Aufnahme (Monitorschalter auf "Tape", beide Kanäle vergleichend) durch den ganzen Signalpfad durch:
- beginnend an den Line-In Buchsen
- durch den gesamten Aufnahmeverstärker hindurch
- bis zum Aufnahmekopf
- dann hinterband wieder beginnend am Wiedergabekopf
- in den Wiedergabeverstärker
- Am Ausgang des Dolby Decoders (J452/Pin 6) sind noch beide Kanäle gleich.
- Schluß endlich bin ich am Ausgang (J453/Pin 5) des Dolby Decoders gelandet. Da ergeben sich die Unterschiede das erste Mal.

Hier der Schaltplanausschnitt (allerdings linker Kanal, aber da ist der Signalfluß eingezeichnet):
(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_46_TCD3014_Playback_Amp_MC14053.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/46_TCD3014_Playback_Amp_MC14053.jpg)
(J453/Pin 5 rechts, entspricht hier J353/Pin 5)

Die Dolby Boards sind es nicht, weil der Fehler bei Umstecken der beiden Platinen nicht mitwandert.
Nun habe ich den Analogschalter U3 (MC14053BCP) im Verdacht.

Folgende Fragen hätte ich dazu:

Weiß jemand, ob diese Analogschalter besonders anfällig sind ?
Was passiert, wenn ich zum Test Pin 12 und 14 brücke, um zu sehen ob's das ist ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 20:29:31 Uhr
Hi,

hier mal das Datasheet
http://www.datasheetcatalog.com/datasheets_pdf/M/C/1/4/MC14053.shtml

den Fehler mit den Höhen ist mir noch nicht untergekommen. aber einen "guten Frequenzgang" haben die Teile nicht grad.
Warum sie so heufig verbaut wurden weis ich auch nicht. Evtl. weil es "Modern" war elektronische Schalter zu verwenden.

Ich denke wenn du den Pin 13 noch los lötest kannst du deinen "Kurzen" gerne setzen. Letztendlich soll ja nur geschaltet werden.

Gr.
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 21:34:48 Uhr
Hi Thomas,

Datenblatt des MC14053 hatte ich schon gesaugt - trotzdem Danke  .,a095

Zitat von: Frickler am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 20:29:31 Uhr
Warum sie so heufig verbaut wurden weis ich auch nicht. Evtl. weil es "Modern" war elektronische Schalter zu verwenden.

Vlt. dachte man damals auch, daß sie eben doch besser seien, als mech. Schalter ....
Im B215 sollen ja auch etliche dieser CMOS Schalter verbaut sein und sind dort wohl nicht unbedingt besonders ausfallträchtig.
Allerdings habe ich einige US Foreneinträge gefunden, die das beim B215 mit 74HC4053 "gemoddet" haben. Angeblich mit Klangverbesserung.
Well, ist hier erst mal nicht das Problem.

Zitat von: Frickler am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 20:29:31 Uhr
Ich denke wenn du den Pin 13 noch los lötest kannst du deinen "Kurzen" gerne setzen. Letztendlich soll ja nur geschaltet werden.

Ja, kann man kurzschließen (wenn man nicht umschaltet, weil man dann auch noch den Pin13 mit ins Boot holt) - hab's vorher ausprobiert.
Leider ohne Effekt.

Die logikseitige Ansteuerung (Ansteuerkanäle ABC, Pin 9/10/11) habe ich auch gecheckt.
Da ist alle iO.

So geht's danach weiter in den "fixed line Amp":

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_47_TCD3014_Playback_Fixed_Line_Amp.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/47_TCD3014_Playback_Fixed_Line_Amp.jpg)

Rein ohm'sch, habe ich mal an beiden Kanälen von Pin12 (L)/Pin2 (R) und Pin14 (L)/Pin15 (R) gegen Masse gemessen.
Beide Male messe ich gleiche Werte von 9,8kOhm und 26,6kOhm.
D.h. zumindest DC mäßig scheint dort alles in Butter zu sein.

Bleiben mMn nur zwei Möglichkeiten:
(a) der 100uF Elko (C501) schwächelt:
Kann aber irgendwie auch nicht sein, weil das CR-Glied ist ja ein Hochpaß mit fg=0,03Hz.
Wenn da der Elko alt geworden wäre geht doch die Kapa runter, damit die fg hoch.
Dann hätte ich aber das Problem bei niederen Frequenzen, wenn ich richtig denke.

(b) der U3 ist doch der Böse, wenn z.B. intern von Pin12 was frequenzabhängig gegen Masse abgeleitet wird.

Ideen ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 21:56:23 Uhr
OK,
erstmal Elko´s im Signalweg ist nie wirklich gut - neben dem Kapazitätsverlust steht auch noch die Gleichspannungsentkopplung.
Wenn die Dinger Ohmig werden weis ich nicht was im Dolby Kreis entsteht - ist aber unwahrscheinlich.
Die Elko´s zu wechseln wird aber auch nicht verkehrt sein. Neuer werden sie nicht mehr.

Falls die Dolby Bausteine o.K. sind würd ich meine Suche vor den Bausteinen fortsetzen.
Nur weil der Fehler nach der Dolby Stufe auftritt muß es nicht heißen, das er nicht schon vorher da war.

Soweit ich mich noch erinnern kann wird doch das Kopfsignal nach der Verstärkung direkt in die Dolby Kiste geschliffen und dort zu einer "vernümftigen NF gestreckt".
Evtl. mal die Anschlüsse am Kopf tauschen und nochmal probieren.

Gr.
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 06.Dezember.2012 | 22:10:52 Uhr
Den Elko habe ich gerade mal ausgelötet. Auch ohne Ergebnis.
Witzig ist ja eben, daß ich diesen Pegelunterschied nur an den Line-Out sehe (an beiden, am fixen und am variablen), an den VU aber nicht.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Samstag, 08.Dezember.2012 | 10:13:09 Uhr
Hi,

also wenn du NF siehst, glaub ich nicht an die Bewegung der Membran. D.H. du hast irgend ein Anzeigeinstrument.
Aus deinem Satz les ich, das es kein VU Meter sein soll - also wie list du die NF denn ab? und hast du denn hörbare Unterschiede?

Gr.
Thomas

Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 08.Dezember.2012 | 16:53:21 Uhr
Thomas, ich messe die Unterschiede mit dem Millivoltmeter am Ausgang und habe da eben bei laufender Aufnahme und bei 400Hz genau die -20dB Hinterband, die ich Vorband auch einspeise und das auf beiden Kanälen gleich.
Drehe ich die Frequenz am Frequenzgenerator hoch (Signal in die Line-In) dann sehe ich am MVM am Line-Out daß ab 10kHz der Pegel auf dem rechten Kanal zurück geht, während der linke Kanal bei -20dB (+/- ein paar dB) konstant bleibt. Zu 18kHz hin wird das dann immer schlimmer um dann schlußendlich bei einem Kanalunterschied von 15dB zu enden. D.h. links habe ich dann immer noch ~ -20dB, rechts dann -35dB.

Speist man mit 0dB ein, dann sieht's ähnlich aus, wobei ich an den Instrumenten aber eben bei 18kHz immer noch die 0dB sehe, aber am Line-Out mit dem MVM eben nicht. Nun wird das Signal nach dem IC U3 eben geteilt. Ein Teil geht in den Verstärker für die Line-Out, der andere in den VU Verstärker.

Den Kondensator C501 und sein Pendant auf dem anderen Kanal habe ich getauscht. Das war wie ich erwartet hatte eine Nullnummer.

Habe im Moment aber eine andere Vermutung:
Das Balance Poti war ja madig. Evtl. fehlt dem Deck gar nichts mehr, aber ich hatte ja einen Teil des Abgleichs schon mal gemacht. Evtl. lag ich da nun einfach wegen des korrupten Potis bei der Einstellung kollossal daneben ohne das zu merken. Dabei wurden auch die VU's abgeglichen und da habe ich u.U. unbewußt die Differenz wieder einstellseitig ausgeglichen.

Ich werde den Abgleich noch mal neu machen und dann schauen, was rauskommt.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 09.Dezember.2012 | 19:55:13 Uhr
Also, heute noch mal den kompletten Abgleich durchgemacht:

Bei Wiedergabe, vergleichend 315Hz und 18kHz bei -20dB bekomme ich am Line-Out:
(a) mit der König Referenzkassette: -20,5dB (315Hz) und -30dB (18kHz)
(b) mit einer Aufnahme vom B215: -22,5dB (315Hz) und -30dB (18kHz)
jeweils bei 18kHz also rund 10dB weniger auf beiden Kanälen

Dann mal eine Eigenaufnahme gemacht bei -20dB:
Da bewegt sich der linke Kanal konstant zwischen -22dB und -20dB (Bereich 20Hz - 20kHz).
Der rechte ebenso, fällt dann aber ab 5kHz ab, um dann bei 20kHz bei -28dB zu enden.

Irgendwo ist der Wurm:
Bei Fremdaufnahme habe ich diesen Höhenverlust auf beiden Kanälen gleich, bei Eigenaufnahme nur auf einem Kanal.

Ich bin vollkommen ratlos .....  .,a015

PS:
Wiedergabe und Aufnahmekopf sind peinlichst genau eingestellt (Höhe und Azimut)
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Sonntag, 09.Dezember.2012 | 21:08:10 Uhr
Hi Kuni,
du machst dir aber wirklich mühe mit dem Tapedeck. Alle achtung.

Mein ehemaliger Meister pflegte bei solchen Sachen immer zu sagen: Dann vergessen mir alles mal und fangen nochmal von vorne an.
Als allererstes solltest du die Widergabe vernünftig haben. D.h. am ehesten nochmal die Köpfe ausrichten.
Ich bezweifle, das es sich hier um ein elektrisches Problem handelt.

Schönen Gruß
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 10.Dezember.2012 | 10:38:58 Uhr
Hi Thomas und Jürgen (hatte mich gestern freundlicherweise kurz angerufen),

@Thomas
Ja, da mache ich mir wohl viel Mühe, aber ich hoffe doch stark, daß es das Gerät wert ist, d.h. wenn nicht das, welches dann ?
Daß die Mechanik stimmen muß und Voraussetzung für ein erfolgreiches Einstellen ist, ist mir klar. Da hatte ich ja schon leidige Erfahrungen mit.

Ich denke aber trotzdem nicht wirklich, daß die Köpfe schuld sind.
Höhe und Azimut habe ich peinlichst genau justiert. Die Höhe sogar mit der Lehre von Ulrich. Die hatte ich zuvor nochmal an meinen anderen Decks gegengecheckt, weil ich sicher sein wollte, daß die überhaupt stimmt. An den Stellen würde ich wirklich nicht meinen, daß da was im Argen liegt.

Nach dem Telefonat mit Jürgen denke ich vielmehr, daß Du mit Deiner Vermutung vor dem Dolby Kreis zu suchen doch richtig gelegen haben könntest (s.u.)

@Jürgen
Ich habe mir Deine Worte zum Thema Kopf-Parallelität nochmal durch den Kopf gehen lassen. Die Parallelität der Köpfe ist der einzige Punkt, den ich mit der Lehre von Ulrich nicht, bzw. u.U. nur grob prüfen konnte, weil die Lehre dafür mWn nicht gemacht ist.

Bei genauer Überlegung bin ich aber nun doch der Meinung, daß es nicht an der Parallelität liegen kann:
(a) Wäre der Band-Kopf-Kontakt am Wiedergabekopf einseitig (also auf einem Kanal etwas "abgehoben"), dann würde ich mMn bei Wiedergabe immer einseitige Wiedergabe bekommen und nicht nur bei Eigenaufnahmen.
(b) Wäre der Band-Kopf-Kontakt am Aufnahmekopf einseitig, dann würde das den Höhenabfall bei Eigenaufnahme erklären, aber nicht den Pegelabfall bei Fremdaufnahmen.

Zum anderen hatte ich diese Kanalungelichheit bei Eigenaufnahme ja neulich durch den kompletten Signalpfad verfolgt.
Am Aufnahmekopf habe ich dabei gleiche Pegel gemessen und ebenso direkt am Wiedergabekopf.
Das schließt mMn eine Parallelitätsfehlstellung auch aus.

Hierzu hätte ich aber noch eine Idee:
Was, wenn ich den Wiedergabekopf abhänge und dort ein Signal vom Frequenzgenerator in den Wiedergabeverstärker einspeise ?
Wenn's dann immer noch nicht funktioniert, dann kann das definitiv nicht von den Köpfen kommen.

Jetzt hatte der Jürgen aber wegen identischer Probleme, die er mit einer TD-20 hatte, den Trimmer im Playback-EQ-Kreis im Fokus (war dort wohl ursächlich).
Beim 3014 gibt es ja auch einen ähnlichen Abgleich, bei dem über 2 Spulen der Wiedergabepegel bei 18kHz um 1,5dB höher als bei 315Hz eingesteltl werden soll.
Wenn ich an diesen Spulen die Kerne so weit raus drehe, daß ich diese Einstellung erfüllen kann, dann fängt der Kreis vermutlich zu schwingen an.
D.h. wenn ich bei der Einstellung dann eine Frequenzgangmessung mit MVM an den Line-Out mache, dann bekomme ich bis weit über 40kHz immer noch Eingangspegel.
Für mich bedeutet das (ohne das bisher mit dem Oszi angeschaut zu haben), daß der Kreis eben schwingt und ich am Ausgang mit dem MVM gar nicht mehr den Anteil des Eingangssignals messe, sondern die Eigenresonanzfrequenz des Abstimmkreises.

Nun habe ich mir die Schaltung an der Stelle nochmal angeschaut und dort tatsächlich auch einen Trimmer gefunden.
Dort spielen L350 (36mH) und C356 (10-60pF) mit. L350 ist die Sache mit dem Playback-EQ Abgleich, C356 bezieht sich auf das BIAS Notch Filter.
Beide liegen in einem gemeinsamen Schwingkreis.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_48_TCD3014_Playback_EQ.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/48_TCD3014_Playback_EQ.jpg)

Im SM gibt's dazu auch etwas Text:

L350/L450 forms a treble adjustment together with C357/C457. By adjusting the inductor it is possible to match the playback head to the standard playback tape (New IEC standard). The 18kHz should be played back at +2dB compared to the 315Hz.

L350/L450 is also forming a bias notch together with C355/C455 and the adjustable C356/C456. If the inductor is ever adjusted, C356/C456 has to be readjusted to give minimum bias at TP4 on the Dolby NR boards during recording of metal tape.


Der hervorgehobene Satz könnte das Problem darstellen. In der Abgleichanleitung des SM ist zum Thema Playback-EQ Abgleich (die 18kHz Sache) zudem auch erwähnt, daß die Einstellung nur bei einem Tausch des Wiedergabekopfs notwendig sei. Kann nun gut sein, daß ich mich durch die Dreherei an L350 und C356 erst richtig ins Nirvana gekurbelt habe.

Ich denke ich sollte erst mal mit dem Oszi schauen, ob meine Theorie mit dem selbstschwingenden Kreis stimmt und dann nochmal versuchen, ob sich L350 (18kHz EQ) und C356 (BIAS Trap) so einstellen lassen, daß beide Einstellkriterien erfüllt werden, der Kreis dabei aber nicht schwingt.

Wenn das nicht fruchtet, dann probier ich die Sache mit dem Einspeisen vom Frequenzgenerator, anstatt vom Wiedergabekopf. Bleibt der Fehler dann immer noch, dann werden L350 und C356 mal getauscht.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 10.Dezember.2012 | 20:50:47 Uhr
Heute noch ein paar Untersuchgungen gemacht:

Kopfparallelität:
Habe ich nicht mehr weiter untersucht, weil das SM keinerlei Hinweise hergibt, wie die wohl einszustellen wäre.
Es steht da nur "prüfen".

Spannungen bei Wiedergabe:
Habe ich in der EQ Stufe nochmal nachgemessen. Beide Kanäle laufen hier gleich.

Frequenzgenerator anstatt Wiedergabekopf:
Blöde Idee, weil die Spannungen sind so klein, daß selbst ein kleines Stück Kabel schon mehr Einstreuung bringt, als Nutzsignal da wäre.
Geht mit meinem Equipment nicht.

Hochohmige R's:
Sollen ja gerne mal kaputt gehen. R362/R462 geprüft. Beide iO.

Schwingkreis L350 und C356:
Wie die beiden zusammenhängen wollte ich mal sehen, also habe ich das mal kurz durch eine LTSpice Simulation gelassen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_49_TCD3014_Playback_EQ_SimCircuit.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/49_TCD3014_Playback_EQ_SimCircuit.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_50_TCD3014_Playback_EQ_SimPlot.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/50_TCD3014_Playback_EQ_SimPlot.jpg)

Wenn man nun mit den Werten von L350 und C356 spielt sieht man sehr schön die Einflüsse.
Beide haben Einfluß aufeinander, allerdings L350 auf die "Notch" Frequenz sehr viel mehr als es C356 auf die 18kHz Anhebung hat.
Dreht man an L350, dann ändert sich die Notch-Frequenz im etliche 10kHz, dreht man an C356 tut sich in dem Maximum bei 35kHz fast gar nichts.
Deswegen o.g. Bemerkung im SM, was mir nun aber nicht weiter hilft. Ich hatte ja gehofft, daß C356 einen erheblichen Einfluß auf die 18kHz Anhebung haben könnte. Dem ist aber nicht so.

L350/L450:
Nachdem sich beim Drehen an dem Ding ja nach wie vor nichts bewegt, habe ich beide mal ohm'sch nachgemessen. Beide liegen bei 55Ohm, sind also nicht durch - hätte ja auch sein können. Die Kerne habe ich mal ganz raus geschraubt, kann aber auch innen nichts entdecken, daß da was abgebrochen wäre oder so. Wäre ja auch komisch gewesen, daß es auf beiden der Fall wäre.

Fazit:
Nix, genauso ratlos wie gestern.
Ich denke das war's an dieser Stelle. Mir ist das auf jeden Fall zu hoch.
Ich denke, ich schicke das Ding nun zum Tandberg Service und laß mich überraschen was der Herr Schmidt herausfindet.
Ansonsten kann ich an dem Deck noch die nächsten 6 Monate sinnlos rummessen....

Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Montag, 10.Dezember.2012 | 20:57:39 Uhr
Zitat von: kuni am Montag, 10.Dezember.2012 | 20:50:47 Uhr

Frequenzgenerator anstatt Wiedergabekopf:
Blöde Idee, weil die Spannungen sind so klein, daß selbst ein kleines Stück Kabel schon mehr Einstreuung bringt, als Nutzsignal da wäre.
Geht mit meinem Equipment nicht.


Den Kopf belassen und hochohmig (>1Meg) über Widerstände parallel zum Kopf einspeisen, die Widerstände in räumlicher Nähe zum Einspeisepunkt.
Die Induktivität des Kopfes wird so mit einbezogen, der 1/f Gang bleibt erhalten.
Dazu kommt, das die Ausgangsspannung des Tongenerators wesentlich höher sein kann.
Den Frequenzgang des  Wiedergabeverstärkers kann man so auch ohne "Spezialgeräte" mit dem Audiotester messen.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Montag, 10.Dezember.2012 | 21:37:38 Uhr
Hi Kuni,

ich kann verstehen, wenn du dir fiel mühe zum einmessen des Decks machen möchtest.

ZitatKopfparallelität:
Habe ich nicht mehr weiter untersucht, weil das SM keinerlei Hinweise hergibt, wie die wohl einszustellen wäre.
Es steht da nur "prüfen".

Mir Persönlich ist es bislang nicht gelungen Tonköpfe nur mit der Optik ein zu stellen.
Falls ein Kunde sein Video, Camvcorder oder Tapedeck eingestellt haben möchte, fragen wir normalerweise nach einer "Bezugsband".
Da die Tonköpfe bei verschiedenen Herstellern vom Werk schon unterschiedlich eingestellt wurden hab ich zum Schluss nur noch selbstaufgenommene Cassetten benutzt.
Zuerst den Widergabekopf optisch richten und dann Verstärker auf Mono schalten und den Azimut einstellen. Bei der Summenschalten wirst du am ehesten den Höhenverlust merken.
Da ja eine Abweichung von wenigen Grad schon zu deinem Problem führen kann, solltest du dich nicht nur auf die Optik verlassen.
Erst wenn der Widergabekopf richtig steht kannst du den Aufnahmekopf einstellen.
Ich muß ja ehrlich gestehen, das ich für solche Arbeiten auch kein Frequenzgenerator oder Oszilloskop oder ähnliches benutze - mein Gehör reicht mir vollkommen.
Bitte beim Einstellen die Tonköpfe nicht aus dem Auge verlieren.

Ich kann auf deinen Bildern leider nicht erkennen, welche Möglichkeiten du zum Einstellen des Tonkopf hast.

Schönen Gruß
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Dienstag, 11.Dezember.2012 | 08:43:17 Uhr
Moin,

Zitat von: uk64 am Montag, 10.Dezember.2012 | 20:57:39 Uhr
Den Kopf belassen und hochohmig (>1Meg) über Widerstände parallel zum Kopf einspeisen

Ok. Probier ich nochmal aus - Danke für den Tip.

Zitat von: Frickler am Montag, 10.Dezember.2012 | 21:37:38 Uhr
ich kann verstehen, wenn du dir fiel mühe zum einmessen des Decks machen möchtest.

Das Deck sollte eigentlich die Krönung meiner Sammlung sein und da es zu den Besten überhaupt gehören soll, sollte "etwas" mehr Aufwand als üblich auch drin sein. Allerdings hat das Deck jetzt schon enorm viel Zeit gekostet und ich beginne einfach immer mehr im Dunkeln zu tappen.
Ich vermute einfach, daß ich irgendwo was übersehe, was man nur als Insider wissen kann, deswegen denke ich, daß Hr. Schmidt vom Tandberg Service vermutlich nach ein paar Stunden anrufen würde und sagt, "ich habe jetzt einfach nur....." und ich sage mir nur "aha !"  :grinser:

Zitat von: Frickler am Montag, 10.Dezember.2012 | 21:37:38 Uhr
Mir Persönlich ist es bislang nicht gelungen Tonköpfe nur mit der Optik ein zu stellen.

Thomas, das mache ich auch nicht.
Die Kopfhöhe (also Spurlage) des Löschkopfs kann man eben nicht anders, als per Lehre einstellen. Mußte ich neumachen, weil das Deck mir Bänder verknittert hat, weil die Bandführung am LK nicht korrekt eingestellt war. Mit Ulrich's Lehre habe ich dann auch die Höhe des Widergabekopfs eingestellt. Azimut WK dann erst mit MVM auf Maximum, dann per Oszi + Lissajous auf 45°. Das Azimut-Band, das ich verwende, hat eine Mono-Vollspuraufnahme, da ist dann die Spurlage erst mal nebensächlich. Höhe des Aufnahmekopfs und Azimut wird dann per Eigenaufnahme, nach ausgerichtetem WK per Hinterbandkontrolle gemacht.

Zitat von: Frickler am Montag, 10.Dezember.2012 | 21:37:38 Uhr
Ich kann auf deinen Bildern leider nicht erkennen, welche Möglichkeiten du zum Einstellen des Tonkopf hast.

Der LK hat nur eine Höheneinstellung. WK und AK haben Azimut und Höhe. Mehr gibt das SM nicht her.
Da sind noch ein paar Schrauben mehr, die mMn aber nur die Fixpunkte der 3-Punktauflagen der Montageplatten sind, an denen die Köpfe montiert sind.

Nun habe ich ja auch eine König BFC-41 Referenzkassette, die ebenfalls in Mono-Vollspur aufgenommen ist. Auf Grund dieser Tatsache können sich Spurfehler (Höheneinstellung) mit der König Kassette zunächst nicht auswirken und da sehe ich die 18kHz Dämpfung ja auch schon. Vergleiche ich das dann mit einer Aufnahme auf einem B215, dann kämen Spurfehler sehr wohl zum Tragen. Ich sehe aber bzgl. der Dämpfung bei 18kHz keinen Unterschied zwischen Wiedergabe der König Kassette oder einer Aufnahme vom B215.

Verstehst Du ?
Deswegen bin ich der Meinung, daß die Kopfeinstellung eigentlich stimmen müßte und zwar auch inkl. Parallelität, weil bei nicht korrekter Parallelität eben auch wieder kanalunterschiedliche Abweichungen meßbar sein müßten.

Wir reden ja im Moment nur von der Wiedergabe und da sehe ich die Dämpfung zu hohen Frequenzen hin auf beiden Kanälen +/- 2dB gleichartig. Lediglich bei Eigenaufnahmen sehe ich größere Kanaldifferenzen, aber das können ja Hausnummern durch falsches Einmessen sein, solange die Wiedergabe noch nicht reproduzierbar stimmt.

Nun ist das Messen im Wiedergabeverstärker vor Q357 nicht wirklich möglich. Überall wo ich da meine Messpitze hinhalte, streue ich mehr Signal ein, als da Nutzsignal wäre.

Noch was:
Wenn beide Kanäle einer Höhendämpfung unterliegen und in beiden Kanälen die 18kHz EQ nicht funktioniert, dann liegt da mMn was Systematisches vor. Ich glaube nicht an einen Bauteiledefekt in beiden Kanälen, der exakt gleichartig auftritt. Das muß irgendwas Generelles sein, was sich auf beide Kanäle auswirkt. Die Versorgungsspannungen hatte ich dazu schon im Visier, sind aber auch ok.
Nun ist das Deck ja aber trafomäßig umgeschaltet von 110V auf 220V. Ich messe an den Versorgungen keine +/-10V, sondern nur +/-9,6V. Mir scheint das nicht weiter problematisch, aber ich weiß auch nicht, wie genau die sein müßten. Das könnte z.B. so 'ne Sache sein, bei der Hr. Schmidt einfach besser Bescheid wissen könnte.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: lukas am Dienstag, 11.Dezember.2012 | 10:40:42 Uhr
Hallo Kuni,
nur nicht vorschnell aufgeben, lieber das Ding mal für eine Zeit ins Eck stellen und drüber schlafen. Mit etwas Abstand zum Problem sieht man dann oft auch neue Lösungsansätze.
Probier mal eine Tandbergaufnahme auf deinen anderen Decks abzuspielen und dort den Fraquenzgang zu ermitteln. Sollte der Wiedergabekopf selbst ein Problem haben, was bei Abnutzung sein kann, dann neigt man durch den Versuch das Deck auf linearen Frequenzgan einzumessen dazu, den Aufbnahmefrequenzgang in die Höhe zu schrauben. Das siehst du aber nur bei einem ordnungsgemäß funktionierenden anderen Tapedeck.
Und da solltest du in deiner Sammlung ja eins finden.

Viele Grüße
Lukas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Dienstag, 11.Dezember.2012 | 13:35:14 Uhr
Hi Lukas,

danke für die aufmunternden Worte  .,a095 - bin wirklich mittlerweile etwas "gereizt" mit dem Gerät.

Stehen lassen, denken, wieder was probieren mache ich schon seit Wochen - wirkt aber nicht  :cray:

Dein Vorschlag mit der Tandbergaufnahme auf einem anderen Deck in Ehren, aber soweit sind "wir" an der Baustelle ja noch gar nicht.
Sprich: Momentan ist ja (noch) nicht die Aufnahme das eigentliche Problem, sondern "noch" die Wiedergabe.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Dienstag, 11.Dezember.2012 | 18:14:34 Uhr
Hallo Matthias,
als Beispiel. Nur mit  PC, Audiotester und zwei hochohmigen Widerständen.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_fgWAonkyota2066.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/fgWAonkyota2066.jpg)

Ich glaube übrigens auch nicht an einen elektrischen Fehler.

PS: Bitte den "Step Count" im Audiotester erhöhen, die Messung wird sonst Prinzipbedingt zu ungenau.


Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Dienstag, 11.Dezember.2012 | 18:32:29 Uhr
Hi Ulrich,

hab's gerade mal auf die schnelle erst mal nur mit dem F-Generator gemacht:
- 2,2M am Kopf direkt
- dann bei 400Hz solange aufgedreht, bis ich am Line-Out -20dB hatte
- dann weiter in Richtung 20kHz
- dort sehe ich dann am Line-Out +5dB
Also ein Hub von 25dB, was Deinem Bsp. entsprechen würde.
Ich messe das die Tage noch mit dem Audiotester.

Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 11:48:04 Uhr
Den Frequenzgang vom Wiedergabekopf zu den Line-Out mittels Audio-Tester zu messen ist leider nicht gelungen.
Irgendwie lies sich da bei mir am PC der Pegel nicht feinfühlig genug einstellen, entweder zu viel und in der nächsten Raste wieder viel zu wenig.
Hab's also händisch gemacht und per Excel ein Diagramm'le zeichnen lassen. Ist natürlich nun nur bei einigen gemessenen Frequenzen (16 Stück), aber den Trend der Kurve kann man trotzdem gut sehen, auch daß sich beide Kanäle gleich verhalten.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_51_TCD3014_FGang_Wiedergabekopf_LineOut.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/51_TCD3014_FGang_Wiedergabekopf_LineOut.jpg)

Wenn ich mal die Kurve von Ulrich als Referenz nehme, dann deckt sich das ja fast 100%-ig  :_good_:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 12:01:37 Uhr
Nun hatte Jürgen gestern gebeten, doch die Kopfplatte nochmal abzusuchen, wo denn da die Schrauben sitzen könnten.

Lt. SM soll das so aussehen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_52_TCD3014_Kopfeinstellung_SM.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/52_TCD3014_Kopfeinstellung_SM.jpg)

Im SM wird bei der Höheneinstellung davon gesprochen, beide (!!) öhen-Einstellschrauben um den gleichen Betrag zu verdrehen, damit sich die Parallelität nicht ändert.

Eine Höhen-Einstellschraube unten hatte ich gefunden, die zweite hatte ich auf Grund der Zeichnung im SM von unten (daneben) vermutet, dort aber nicht gefunden. Ich bin deswegen davon ausgegangen, daß mein Deck (es ist ein 3014 - ohne A, S/N 2203) einfach eine andere Kopfaufhängung hat, als das 3014A.

Jürgen meinte nun gestern, es müsse da eine Einstellung für die Parallelität geben. Ich war, wie gerade gesagt, der Meinung daß nicht.

Hier also die Bilder (Achtung: Hoch aufgelöst) ...

Totale:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_53_TCD3014_Koepfe_frontal.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/53_TCD3014_Koepfe_frontal.jpg)

Kugellagerung Wiedergabekopf unten (die Kugel wird durch einen Konus - an der unteren Madenschraube - senkrecht zur Taumelplatte bewegt)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_54_TCD3014_Wiedergabekopf_unten.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/54_TCD3014_Wiedergabekopf_unten.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_55_TCD3014_Wiedergabekopf_frontal.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/55_TCD3014_Wiedergabekopf_frontal.jpg)

Hier die beiden unteren Höhen-Einstellschrauben:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_56_TCD3014_Wiedergabekopf_Hoeheneinstellung_unten.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/56_TCD3014_Wiedergabekopf_Hoeheneinstellung_unten.jpg)

und die anderen beiden habe ich nun anscheinend doch auch noch gefunden, und zwar von oben (ich vermute in den Löchern):

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_57_TCD3014_Wiedergabekopf_Hoeheneinstellung_oben.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/57_TCD3014_Wiedergabekopf_Hoeheneinstellung_oben.jpg)

So, und nun ?
Jetzt habe ich ja "nur" an den unteren Höhenschrauben gedreht und damit ja mit Sicherheit die Parallelität ins Jenseits geschraubt  .,35 - und zwar an Wiedergabe- und Aufnahmekopf.

Mit Ulrich's Lehre läßt sich die Parallelität nicht einstellen. Dafür ist sie nicht gemacht.
Also mit Jürgen's Fettstiftmethode ?
Damit ändert sich ja aber die Höhe auch wieder.
D.h. ich bräuchte dann Ulrichs Lehre nochmal und jockle mich mit dann Fettstift und Lehre langsam ins Optimum ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
An einen falsch Einstellung der Parallelität glaube ich nicht.
Du hättest nur an die Lehre einen rechten Winkel anlegen müssen, Tonwelle und Köpfe sollten dann im rechten Winkel zur Grundfläche der Lehre liegen.
Du hast doch eine Bandlauf/Spiegelcassette, so ein Ding ohne jegliche Bandführung.
Wenn der Kopf nicht parallel zum Band steht wird das Band in eine Richtung gedrückt. Es sind dann aber auch in der Regel beide Kanäle betroffen.

Es könnte natürlich sein, das dein Problem darin besteht  einen alten eingelaufenen Kopf neu justiert zu haben, nur dann wäre aber hauptsächlich die äußere Spur (Bandkante) und damit der linke Kanal betroffen.

Siehst du vielleicht eine Möglichkeit provisorisch einfach mal einen anderen Kopf reinzuhängen?
Kannst du mal ein Foto des Kopfspiegels machen? 

Meist ist es halt doch der Kopf selbst.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:57:51 Uhr
Hi Ulrich,

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Du hättest nur an die Lehre einen rechten Winkel anlegen müssen, Tonwelle und Köpfe sollten dann im rechten Winkel zur Grundfläche der Lehre liegen.

Ja schon, nur muß man da halt was g'scheites Rechtwinkliges haben. Das Beste in der Richtung wäre ein "Geodreieck" gewesen  .,a015

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Du hast doch eine Bandlauf/Spiegelcassette, so ein Ding ohne jegliche Bandführung.

Ja, habe ich.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Wenn der Kopf nicht parallel zum Band steht wird das Band in eine Richtung gedrückt.

Da ist halt nicht wirklich was zu erkennen (für mich), weil die Bandführungen am Wiedergabekopf ja ein Stück weit verhindern, daß sich das Band zu weit aus der Mitte weg bewegt.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Es sind dann aber auch in der Regel beide Kanäle betroffen.

Jepp, das ist ja auch genau der Fall, eben (wie im letzten Verlauf beschrieben) so ab ca. 10kHz vom Band und gemessen am Line-Out.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Es könnte natürlich sein, das dein Problem darin besteht  einen alten eingelaufenen Kopf neu justiert zu haben

Also wenn ich mit dem Fingernagel über den Kopfspiegel fahre, dann spüre ich da absolut nix, keine Riefen, Absätze o.ä.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Siehst du vielleicht eine Möglichkeit provisorisch einfach mal einen anderen Kopf reinzuhängen?

Ne. Ich habe keinen anderen.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 13:31:59 Uhr
Kannst du mal ein Foto des Kopfspiegels machen? 

Jepp, s.u. (besser geht nicht, weil ich scharf nicht näher dran komme):

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_58_TCD3014_Koepfe.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/58_TCD3014_Koepfe.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_59_TCD3014_Koepfe.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/59_TCD3014_Koepfe.jpg)
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
Das ist leider nicht Nah genug, so wirklich sehen kann ich da nichts.

Allerdings erscheint mir die Oberfläche außerhalb des Kopfspiegels
eigenartig, auch der Kopfspiegel selbst wirkt sehr matt.
Das Foto kann aber täuschen.  

Der Kopf selbst könnte von Canon kommen, nur die Befestigung ist halt speziell.

http://forum2.magnetofon.de/board13-verst%C3%A4rker-phono-decks/board61-cassetten-decks/9007-zeigt-her-eure-k%C3%B6pfe/index2.html#post108907

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 21:31:26 Uhr
Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
Das ist leider nicht Nah genug, so wirklich sehen kann ich da nichts.

Hmmmm...  .,a015

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
Allerdings erscheint mir die Oberfläche außerhalb des Kopfspiegels eigenartig,

Das ist wie so'ne Art ganz feiner Rostpickelchen. Hört sich nun "grob" an, ist aber nur eine leichte Rauhigkeit.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
auch der Kopfspiegel selbst wirkt sehr matt.
Das Foto kann aber täuschen.  

Das täuscht vom Foto. Der Teil innerhalb der grünen Umrandung ist mMn schon wie polliert.
Ich versuche mal bei Tageslicht noch ein besseres Foto zu schießen.

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 12.Dezember.2012 | 15:33:23 Uhr
Der Kopf selbst könnte von Canon kommen, nur die Befestigung ist halt speziell.

Der hier:
(http://forum2.magnetofon.de/bildupload/P1000995a.jpg)

Kommt hin.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: hifikauz am Donnerstag, 13.Dezember.2012 | 01:12:15 Uhr
Gäbe es dann etwa doch noch Ersatzköpfe ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 13.Dezember.2012 | 14:19:34 Uhr
Angeblich soll die Ersatzteillage beim Tandberg Zentralservice gut sein.
Den oben abgebildeten Canon Kopf einbauen, wäre im Fall der Fälle sicher eine Möglichkeit, aber die andere Kopfbefestigung macht das ja auch zur Herausforderung.

Habe heute nochmal versucht bessere Bilder der Köpfe bei Tageslicht zu machen. Gelingt aber nicht, weil der Zoom meiner Kamera da einfach nicht ausreicht.

Ist jetzt aber denke ich auch mal egal. Habe nun heute morgen mit Hr. Schmidt vom Tandberg Service gesprochen, er stellt mir die Köpfe nun ein. Ich kenne den Aufwand dafür und da ist sein veranschlagter Preis absolut ok. Er meinte selbst, daß die Kopfkonstruktion der Tandbergs sehr ausgefeilt ist, weil sie eben Einstellmöglichkeiten in alle Richtungen bietet. Das bürgt auf der einen Seite für ein optimales Ergebnis, ist aber andrerseits halt auch eine einstelltechnische Herausforderung.

Die Sache wäre für mich und meine Möglichkeiten einfach zu aufwendig geworden. An die oberen Schrauben der Höheneinstellung kommt man im eingebauten Zustand nicht heran. Also wäre wieder LW ausbauen angesagt gewesen. Ausgebaut kann ich das LW aber nicht laufen lassen. Geendet hätte das darin, daß ich vermutlich das LW mehrfach ein- und ausbauen hätte müssen, um es (a) ausgebaut einzustellen und (b) eingebaut zu prüfen. Zudem steht ja auch noch im Raum, daß es nicht nur an der Kopfeinstellung liegen könnte. Wenn sich dann herausstellen sollte, daß doch irgendwo ein spezielles Bauteil (z.B. eine der vielen Spulen, oder einer der Köpfe) hinüber ist, dann wäre ich am Ende auch auf seine Hilfe angewiesen gewesen. Dann also doch gleich bei ihm.

Er stellt mir also alle Köpfe und den Bandpfad ein, schaut auch nochmal auf die Motoransteuerung (die Sache mit den Momenten von weiter oben) und testet den Wiedergabefrequenzgang. Wenn das dann soweit steht, dann bekomme ich den elektrischen Rest dann auch wieder hin.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 09.März.2013 | 17:23:22 Uhr
Kleiner Nachtrag, weil ich gerade die Bilder dazu gefunden habe, aber das wohl noch nicht hier erwähnt hatte:

An dem Deck war mir ja beim rumfummeln an der Tastaturplatine der Kopf einer LED abgebrochen.
Daraufhin hatte ich erst mal als Ersatz eine kleine 2mm LED eingebaut, die aber wegen ihres zu dicken Körpers nicht durch die Frontplatte paßte.

Sah doch ziemlich doof aus und war dem Deck nicht gerecht:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_60_TCD3014_LED_alt.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/60_TCD3014_LED_alt.jpg)

Ich hatte dann einfach Standard-LED's mit rechteckigem Körper und 2mm dickem "Pinökel" genommen (z.B. Conrad Best.-Nr.: 180276-62, Kingbright L-13ID flat-Top, rund, 70°, 2 mm, 10 mcd).

Den Kopf habe ich dann zunächst mit grobem, dann immer feiner werdendem Schmirgelpapier abgerundet und anschließend mit etwas Xerapol poliert.

Oben das Original, unten die abgerundete und verbaute LED:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_61_TCD3014_LED_abgerundet.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/61_TCD3014_LED_abgerundet.jpg)

Hier im eingelöteten Zustand:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_62_TCD3014_LED_eingeloetet.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/62_TCD3014_LED_eingeloetet.jpg)

Hier das Ergebnis:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_63_TCD3014_LED_eingebaut.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/63_TCD3014_LED_eingebaut.jpg)

Daß die Rundung nicht exakt halbkugelförmig ist, sieht man in echt absolut nicht, weil die nur ganz wenig aus der Frontplatte rausschaut.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 09.März.2013 | 17:59:09 Uhr
Heute hatte mich dann auch noch Herr Schmidt vom Tandberg Service angerufen und mir mitgeteilt, daß mein Deck nun fertig sei.
Da gab's natürlich einiges zu quatschen und spannend für mich waren die Fragen, was denn nun bzgl. der schwachen Back Tension und des grützenhaften Wiedergabefrequenzgangs bei ihm herausgekommen ist. Letzteres war ja der Grund, wieso ich ihm das Deck zugeschickt hatte.

(a) Niedrige Back Tension am linken Wickel
Zur Erinnerung - das ist der Teil der ab hier http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153619#msg153619 nachzulesen ist.

Ich hatte auch schon herausgefunden, daß das Bremsmoment elektrisch gebildet wird und über R1122 einzustellen ist, der falsch bestückt war (http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153634#msg153634).

Ich hatte dann mit verschiedenen Werten experimentiert und herausgefunden, daß man ab Werten > 56 OHM für R1122 eigentlich keine signifikante Erhöhung des Bremsmoments mehr erreichen kann.

Hr. Schmidt hat mir nun erklärt, daß in dem Deck wohl Motoren neueren Datums drin sind, die extrem leichtgängig laufen, so daß die Schaltung z.B. den linken Motor nicht adäquat bremsen kann. Dazu gibt es keine Abhilfe, da selbst entfernen von R1122 das Bremsmoment nicht noch weiter nennenswert erhöhen würde.

Insgesamt ist aber das Bremsmoment aktuell ausreichend, daß da also auch keine akute Notwendigkeit besteht.

(b) Problem mit Wiedergabefrequenzgang
Nachzulesen ab hier: http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153711#msg153711

Hier ging es ja darum, daß ich in der Wiedergabe ab 10kHz einen immens abfallenden Frequenzgang hatte.

Eigentlich waren wir hier im Thread im Prinzip schon soweit, daß wir vermutet hatten, der Wiedergabekopf wäre falsch eingestellt.
Mir ist ja beim Einstellen entgangen, daß es da Schrauben gibt, die ich übersehen hatte. Somit hatte ich den Kopf vollkommen ins Jenseits verstellt.

Das hat nun auch Hr. Schmidt bestätigt und alle Köpfe korrekt ausgerichtet. Somit sei nun der Frequenzgang perfekt.

Sonstige Arbeiten
- rechte Andruckrolle hat Hr. Schmidt auch noch erneuert
- einige bei ihm bekannte und problematische Punkte auf den Platinen nachgelötet
- Testtongenerator und Anzeigeinstrumente eingestellt
- komplettes Einmessen

An einigen Stellen hatten wohl noch irgendwelche "Schnappnasen" o.ä. gefehlt. Fällt einem natürlich auch nur auf, wenn man das Gerät kennt. Ansonsten denke ich mir da immer: "Muß wohl so sein".

Herr Schmidt hat sich da also richtig viel Mühe gegeben und das zu einem wirklich mehr als akzeptablen Preis, um nicht zu sagen "das war mal richtig günstig". Auch aus dem Telefonat mit ihm erkennt man, daß er auch Leidenschaft hegt für die Tandberg's.

Das freut mich auch insofern, als daß das Geld hier nicht an eine "Schrauberklitsche" ging, sondern an jemanden, der sein Handwerk noch versteht.

An dieser Stelle ein herzliches DANKE SCHÖN an Herrn Schmidt  :_good_:

Sobald das Gerät wieder hier ist, berichte ich weiter wie es sich denn nun anhört.... :_yahoo_:

Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Jürgen Heiliger am Sonntag, 10.März.2013 | 02:39:21 Uhr
Hallo Matthias,

freut mich zu hören, dass die Köpfe doch nicht wie von anderen vermutet über den Jordan waren, sondern wie ich Dir gegenüber am Telefon damals anmerkte komplett verstellt waren.

Da Du nun die Möglichkeit hast die damals besten Tapdecks (bis auf das Dragon) bei Dir zu vergleichen, bin ich sehr gespannt auf einen abschließenden Bericht.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 10.März.2013 | 11:37:03 Uhr
Moin,

ja Jürgen, ein solcher Bericht wird noch folgen.
Jetzt muß aber das Deck erst wieder zuhause ankommen...
:_hi_hi_:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 22.März.2013 | 21:12:41 Uhr
Hi zusammen,

nach doch noch einigen Kontakten mit Herrn Schmidt, habe ich mir bei ihm auch noch eine "neue" (= erstklassig erhaltene gebrauchte) Frontplatte geleistet. Die Alte hatte ja in diesen feinen Riefen komische Flecken. Woher die stammen kann ich nur vermuten. Am Gehäuserahmen hatte ich etliche Rostspuren entdeckt, also nehme ich an, daß das Deck mal feucht gestanden ist und da etwas vom Alu unter der Eloxalschicht durchkorrodiert ist. Jedenfalls konnte man das nicht wegputzen und sah komisch aus. Als wären da irgendwelche Flecken dran. Ich war da nun einfach der Meinung: Technisch tip top muß nun auch optisch tip top heißen, zumal die Platte nun auch nicht die Welt gekostet hat.

Nun ist es also die Tage vom Tandberg-Service zurück gekommen und sah wirklich Klasse aus:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_64_TCD3014_nach_Rep_Tandberg-Service_Front_gesamt.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/64_TCD3014_nach_Rep_Tandberg-Service_Front_gesamt.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_65_TCD3014_nach_Rep_Tandberg-Service_Front_links.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/65_TCD3014_nach_Rep_Tandberg-Service_Front_links.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_66_TCD3014_nach_Rep_Tandberg-Service_Front_rechts.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/66_TCD3014_nach_Rep_Tandberg-Service_Front_rechts.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_67_TCD3014_nach_Rep_Tandberg-Service_Koepfe.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/67_TCD3014_nach_Rep_Tandberg-Service_Koepfe.jpg)

Was ich mir nun aber auch nicht verkneifen konnte ist, es noch kurz durch die Meßtechnik zu scheuchen.
Nicht daß ich Herrn Schmidt nicht vertrauen würde, aber ich wollte jetzt vor den Hörsessions einfach mal sehen, was es technisch kann.

Hier die Frequenzgangschriebe nach Einstellung / Einmessen entspr. BDA (Aufnahmekopf Azimut ebenfalls jeweils vorher ausgerichtet - kann man an dem Deck ja von der Front aus machen):

TDK AD @ -20dB (Dolby aus)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_68_TCD3014_FG_eingemessen_TDK-AD_EigenAufn_NR_aus.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/68_TCD3014_FG_eingemessen_TDK-AD_EigenAufn_NR_aus.jpg)

TDK SA @ -20dB (Dolby aus)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_69_TCD3014_FG_eingemessen_TDK-SA_EigenAufn_NR_aus.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/69_TCD3014_FG_eingemessen_TDK-SA_EigenAufn_NR_aus.jpg)

TDK MA @ -20dB (Dolby aus)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_70_TCD3014_FG_eingemessen_TDK-MA_EigenAufn_NR_aus.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/70_TCD3014_FG_eingemessen_TDK-MA_EigenAufn_NR_aus.jpg)

So ... und am WoE geht's dann an seinen Stammplatz und darf dann in den nächsten Wochen zeigen, was es akustisch kann.
Ich berichte ...
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: teax am Freitag, 22.März.2013 | 21:59:17 Uhr
...na, wenn ich da an die Linien des Aiwa denke... ;)

Bin ja mal sehr gespannt, was Du uns zum klanglichen Erlebnis bietest  :_55_:

Grüßle
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 22.März.2013 | 22:56:36 Uhr
Zitat von: teax am Freitag, 22.März.2013 | 21:59:17 Uhr
...na, wenn ich da an die Linien des Aiwa denke... ;)

Für Interessierte - die sind hier:
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6923.msg153874#msg153874

Aber Meßtechnik ist ja nicht alles.
Auf jeden Fall - zumindest meiner Erfahrung nach - äußert sich eine robuste Mechanik in geringerem Gezappel in den Frequenzgangschrieben. Vergleichsweise gerade Schriebe hatte ich bislang nur bei Geräten à la B215, B710, Eumig, ASC, die ja auch für ihre robusten LW'e bekannt sind.

Bei anderen Marken (z.B. Onkyo, Pioneer) gab's hin und wieder auch recht wenig Gezappel, aber nicht geräteübergreifend - d.h. ich würde das nicht als "Qualitätsmerkmal" an der Marke festmachen wollen, sondern vlt. eher am jeweiligen Gerät.

Auch das Naka LX-5 hatte hier nicht gerade den geradesten Verlauf.

Da Du sicher auch an einen Vergleich zum Dragon denkst, hier sind dazu auch Schriebe:
Typ II:
(http://forum2.magnetofon.de/bildupload/FrequenzgangRauschgrundEMTEC60II.jpg)

Typ IV:
(http://forum2.magnetofon.de/bildupload/FrequenzgangTDKMA90.jpg)

Den kompletten Beitrag dazu kennst Du sicher:
http://forum2.magnetofon.de/board13-verstärker-phono-decks/board61-cassetten-decks/11360-nakamichi-dragon/ (http://forum2.magnetofon.de/board13-verst%C3%A4rker-phono-decks/board61-cassetten-decks/11360-nakamichi-dragon/)

Eins ist an dem 3014 auf jeden Fall der Hammer:
Das ist die panzerschrankartige Verarbeitung - vor allem des Laufwerks.
Dabei geht das im Betrieb mal so richtig "soft" ran. Der Hubmotor bewegt die Köpfe richtig "schnurrend" auf und ab - kein nerviges "KLOCK" von irgendwelchen Hubmagneten  :grinser:

Wenigstens einen kleinen Eindruck, mag vlt. das kleine Video vermitteln:
http://www.youtube.com/watch?v=3vXhRxqc4rI
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 23.März.2013 | 19:18:07 Uhr
Hat also das norwegische Teil heute Platz genommen in meiner schwarzen Anlagenecke:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_71_TCD3014_in_Anlage_gesamt.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/71_TCD3014_in_Anlage_gesamt.jpg)

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_72_TCD3014_in_Anlage_nur_Decks.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/72_TCD3014_in_Anlage_nur_Decks.jpg)

(bin ich froh, daß es kein 3004 wurde, da hätte mords Überhöhe  :grinser: )

Einen ersten Höreindruck konnte ich heute auch gewinnen:

Das Ding geht ab wie Schmitz's Katze. Irre detailierend.
Das hat doch gleich bei einer der ersten eingelegten MC's so leichte Verzerrungen offenbart, die wohl von leicht übertriebener Aussteuerung herrühren. Hatte ich so auf meinen anderen Decks noch nicht wargenommen, läßt sich aber mit Kopfhörer gut verifizieren.

Ich mag ja gerne lateinamerikanische Musik, mit viel Percussion. Da gibt's sehr viele kleine Details in den diversen Trommeln, Glöckchen, Rasseln etc. Das alles löst das Tandberg wirklich sagenhaft auf. Dabei vermag es gerade diese harten Anschläge auf so manchem Instrument so richtig fetzig in den Raum zu schmeißen und bleibt bei leiseren Passagen schön "schmelzig".

Wirklich sagenhaft, ich bereue nichts  :_good_:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 28.März.2013 | 09:15:43 Uhr
Hi zusammen,

ich hätte da noch einmal eine Frage an die Sachverständigen in Schaltungsfragen unter Euch:

Das Tandberg hat leider immer noch ein Problem, daß es sporadisch Bänder (wenn, dann immer am Bandanfang) knittert. Zwar nicht immer, aber eben doch manchmal.

Ich habe dazu nochmal mit Herrn Schmidt telefoniert. Das Problem liegt eindeutig daran, daß der linke Motor extrem leichtgängig ist und deswegen das Bremsmoment des linken Wickels zu niedrig ist. Lösungen dafür konnte er leider auch nicht wirklich anbieten, außer: Motor tauschen oder die Motoren links/rechts tauschen.

Bevor ich das angehe, möchte ich aber gerne noch etwas anderes versuchen (ich/wir waren schon mal an dem Punkt, mehr zu Beginn des Beitrags -> http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6869.msg153627#msg153627).

Die Bremsmomente der beiden Motoren werden in diesem Deck elektrisch gebildet - "Back Tension" Schaltung in folgendem Auszug:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_37_TCD3014_Motoransteuerung_Schaltung.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/37_TCD3014_Motoransteuerung_Schaltung.jpg)

Je höher der Wert von R1122, desto größer das Bremsmoment des linken Wickels (R1124 ist nalog dazu für den rechten Wickel zuständig). Nun ist es in meinem Fall aber so, daß ich selbst mit ausgebautem R1122 nicht über ~ 4g-cm am linken Wickel komme.
D.h. die Schaltung ist so wie sie ist an ihrer Grenze. Ziel wäre es auf ~ 10g-cm zu kommen (das messe ich bei meinen anderen Decks).

Ich würde also nun gerne in einer geeigneten Art und Weise in die Schaltung eingreifen wollen, weiß aber nicht so ganz wie und wo  .,a015

(1) R1122 zu vergrößern ist nicht drin (s.o.)
(2) R1175 zu verkleinern ist kontraproduktiv, weil das auch den Zug am rechten Wickel zu sehr erhöht (ich hatte da schon mal anfänglich 100g-cm und habe den Widerstand geändert, daß nur noch knapp 60g-cm Zug entstehen).
(3) R1113 zu verkleinern dürfte einen ähnlichen Effekt haben wie (2) da R1175 und R1113 eben auf beide Motoren wirken.
(4) V+ (unstabilisierte Versorgung der "Back Tension" Schaltung, gemessen mit 16,7V) kommt aus dem Netzteil und wird dort direkt nach der Siebung - und vor der Stabilisierung der +10V Spannung - abgegriffen.
Hier sehe ich einen Angriffspunkt:
Man könnte z.B. die V+ Versorgung der "Back Tension" Schaltung dort abhängen und durch eine etwas verringerte Hilfsspannung ersetzen.

Was ist davon zu halten ?
Sieht jemand in der Schaltung noch andere Potentiale, wie man das hintricksen könnte ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 14:28:54 Uhr
Hallo Matthias,
nachdem dein Gerät in professionellen Händen war möchtest du wieder selbst ran gehen?

Erklärungsversuch der Schaltung.
Der passive Motor arbeitet als Generator, diese Generatorspannung wird kurzgeschlossen.

Gerät schaltet auf Play, der rechte Motor  wird aktiv angetrieben.
Die Kollektorspannung von Q1122 sinkt, an diesem Kollektor sitzt der Widerstand R1121.
Durch Absenkung des Kollektorpotenzials Q1122 fließt damit ein Strom durch R1121 und den Dioden CR1121/1122. Durch den Spannungsabfall über den Dioden wird Q1121 angesteuert, es fließt ein Basisstrom.
Über Kollektor/Emitter Q1121 wird die Generatorspannung des linken Motors kurzgeschlossen, der Motor wird abgebremst.

Jetzt müsste man herausfinden wo die Grenzen dieses Abbremsens liegen.
Dazu linken Motor von der Schaltung trennen und direkt am Motor kurzschließen.
So den Bandzug bei Wiedergabe messen, das ist dann der maximal erreichbare Bandzug des linken Wickels.
Ist dieser Bandzug hoch genug kann man eventuell durch Änderung von R1121 den Bandzug in den korrekten Bereich bringen.

Allerdings sind mir diese Schaltungsänderungen ein wenig suspekt, wenn das Gerät mal irgendwann mit der Originalschaltung gearbeitet hat, muss die eigentliche Ursache ja woanders liegen.

Nachtrag: Die Dioden CR1121/22 haben ja nur die Aufgabe den maximal möglichen Basisstrom Q1121 zu begrenzen. Ist eine dieser Dioden defekt (Kurzschluss) wird der Bandzug eventuell auch zu gering.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 28.März.2013 | 15:04:04 Uhr
Hallo Ulrich,

erstmal vielen Dank, daß Du Dich mit der Schaltung auseinandergesetzt hast.

Zitat von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 14:28:54 Uhr
nachdem dein Gerät in professionellen Händen war möchtest du wieder selbst ran gehen?

Eigentlich nicht, da Herr Schmidt wirklich tolle Arbeit geleistet hat.
Das Problem des Bandzugs hat er gesehen, wußte da aber auch nicht weiter und bei seinen Tests hat das Deck nichts mehr verknittert. Bei mir ist das Phänomen ja auch nur bei einigen MC's festzustellen, aber auch wenn es nur hin und wieder knittert ist das halt keine wirklich befriedigende Angelegenheit.

Zitat von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 14:28:54 Uhr
Allerdings sind mir diese Schaltungsänderungen ein wenig suspekt, wenn das Gerät mal irgendwann mit der Originalschaltung gearbeitet hat, muss die eigentliche Ursache ja woanders liegen.

Herr Schmidt hat mir die Ursache so erklärt:
Im neuen Zustand haben die Motoren eine gewisse Reibung in ihren Lagern, was von Haus aus für ein gewisses Bremsmoment führt.
Im Laufe der Zeit schlagen die Lager etwas aus, was ebenfalls zu einem gewissen Grundwiderstand führt.
In einigen wenigen Fällen sei es aber so, daß sich die Lager so sauber einschleifen, daß der Motor extrem leichtgänig läuft.
Das sei bei meinem Deck der Fall und deswegen könne man da nichts machen.

Zitat von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 14:28:54 Uhr
Erklärungsversuch der Schaltung.
Der passive Motor arbeitet als Generator, diese Generatorspannung wird kurzgeschlossen.

Ich hatte die Schaltung so verstanden, daß der passive Motor leicht rückwärts bestromt wird um eben aktiv ein kleines Bremsmoment aufzubauen. Ist dem also nicht so ?

Zitat von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 14:28:54 Uhr
Dazu linken Motor von der Schaltung trennen und direkt am Motor kurzschließen.

Werde ich ausprobieren.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 15:15:52 Uhr
Zitat von: kuni am Donnerstag, 28.März.2013 | 15:04:04 Uhr

Herr Schmidt hat mir die Ursache so erklärt:
Im neuen Zustand haben die Motoren eine gewisse Reibung in ihren Lagern, was von Haus aus für ein gewisses Bremsmoment führt.
Im Laufe der Zeit schlagen die Lager etwas aus, was ebenfalls zu einem gewissen Grundwiderstand führt.
In einigen wenigen Fällen sei es aber so, daß sich die Lager so sauber einschleifen, daß der Motor extrem leichtgänig läuft.


Ohne dem Herrn Schmidt zu nahe zu treten, das kann ich mir nicht vorstellen.
Das ergäbe ja je nach Verschleißzustand einen undefinierten Arbeitspunkt.

Nimm mal einen beliebigen Gleichstrommotor (mit mechanischer Kommutierung) in die Hand, mit offenen Anschlüssen lässt er sich normalerweise immer leicht drehen. Mit Kurzgeschlossenen Anschlüssen wirst du einen deutlichen Widerstand spüren.
Wenn man diesen Kurzschlussstrom durch eine Schaltung steuert kann man den Bandzug gezielt Steuern. Der Bandzug bleibt über weite Betriebszustände stabil.

Man kann den Motor auch aktiv in Gegenrichtung laufen lassen, das kann man als Kurzschluss mit negativem Widerstand betrachten.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 28.März.2013 | 19:29:14 Uhr
Sodele, ratz fatz mal eben ein paar Messungen gemacht:

Zitat von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 14:28:54 Uhr
Nachtrag: Die Dioden CR1121/22 .... Ist eine dieser Dioden defekt (Kurzschluss) wird der Bandzug eventuell auch zu gering.

Die sind i.O.

Zitat von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 14:28:54 Uhr
Jetzt müsste man herausfinden wo die Grenzen dieses Abbremsens liegen.
Dazu linken Motor von der Schaltung trennen und direkt am Motor kurzschließen.
So den Bandzug bei Wiedergabe messen, das ist dann der maximal erreichbare Bandzug des linken Wickels.

Wiedergabebandzug:
(a) bei abgetrenntem, nicht kurzgeschlossenem Motor:
~  5-8 g-cm  (das ist ungefähr das Gleiche, was ich auch bei angeschlossenem Motor messe)

(b) bei abgetrenntem, kurzgeschlossenem Motor:
~  15 g-cm

D.h. der Motor würde an sich genug Bremsmoment entwickeln, wird dann aber offensichtlich nicht ausreichend kurzgeschlossen ?

Zitat von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 14:28:54 Uhr
Über Kollektor/Emitter Q1121 wird die Generatorspannung des linken Motors kurzgeschlossen, der Motor wird abgebremst.

Wenn Du mir das bitte noch genauer erklären würdest ?
Über welchen Pfad wird denn da der Motor per Q1121 kurzgeschlossen ?

Zur Erinnerung:
Je größer R1122, desto größer das Bremsmoment.

Oder meinst Du das so, daß das Potential am Kollektor Q1121 so angehoben wird, daß es dem Potential über R1113 enstpricht (also ~ 0V am Motor) ?
Dann könnte es ja auch sein, daß man die 0V am Motor nicht einfach durch vergrößern von R1122 bekommt, sondern daß es einen bestimmten Wert gibt, bei dem sich ein Spannungsminimum am Motor ergibt, oder ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Donnerstag, 28.März.2013 | 20:01:48 Uhr
Zitat von: kuni am Donnerstag, 28.März.2013 | 19:29:14 Uhr

Über welchen Pfad wird denn da der Motor per Q1121 kurzgeschlossen ?


Ich habe die betreffenden Schaltungsteile mal vereinfacht raus gezeichnet:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_MotorTandVereinfacht.png) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/MotorTandVereinfacht.png)

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 29.März.2013 | 09:53:24 Uhr
Vielen Dank Ulrich, für die Mühen  :drinks: .

Wenn der Motor so über Q1121/R1122 kurzgeschlossen wird, dann müßte das ja auch bedeuten, daß die Bremswirkung größer wird, je mehr der Motor kurzgeschlossen wird. D.h. je kleiner R1122 desto größer die Bremswirkung. Es ist aber anders herum.

Mache ich einen Denkfehler ?

Lustig ist auch folgendes:
Mit angeschlossenem Motor messe ich: ~5g-cm
Bei abgetrenntem, nicht kurzgeschlossenem Motor: ~  8 g-cm (eindeutig etwas mehr als angeschlossen)
Bei abgetrenntem, kurzgeschlossenem Motor: ~  15 g-cm

Komisch, weil das würde ja bedeuten, daß er nicht kurzgeschlossen mehr Bremsmoment entwickelt, als kurzgeschlossen über die Schaltung  .,a015
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 14:54:43 Uhr
So ganz kann ich deine Beschreibung auch nicht verstehen.
Einerseits schreibst du von Veränderungen des Bandzugs durch ändern von R1122,
andererseits schreibst du:

Zitat von: kuni am Donnerstag, 28.März.2013 | 19:29:14 Uhr

Wiedergabebandzug:
(a) bei abgetrenntem, nicht kurzgeschlossenem Motor:
~  5-8 g-cm  (das ist ungefähr das Gleiche, was ich auch bei angeschlossenem Motor messe)


Demnach hätte dieser Schaltungsteil überhaupt keine Wirkung.

Bei dem Schaltungsauszug bedenken, der ist vereinfacht.
Hier fehlt der Schaltungsteil um Q1105 (Spooling Servo), über Q1105/R1113 fließt auch der Strom des rechten Motors. Die beiden Ströme beeinflussen sich.
Beim rechten Motor hast du ja auch eingegriffen, dort war der Bandzug viel zu hoch und selbst 60g-cm ist noch recht viel.
Es kann sein das diese Änderung den Schaltungsteil um Q1121 außer Betrieb gesetzt hat.
Ich habe das Gerät schließlich nicht vorm mir und rein theoretisch, nur anhand des Schaltplans, ist es halt schwierig.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 29.März.2013 | 15:16:24 Uhr
Sorry, wenn ich mißverständlich bin  :drinks:

Zitat von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 14:54:43 Uhr
Einerseits schreibst du von Veränderungen des Bandzugs durch ändern von R1122,

Ja. Da hatte ich mal verändert, bevor das Deck zum Service ging, weil damals der Bandzug links = 0 war.
Der Widerstand ist auch die richtige Stelle (hatte mir auch Hr. Schmidt nochmal bestätigt).
Ich hatte damals herausgefunden daß man ab einer Erhöhung über ca. 56 Ohm hinaus, keinen höheren Bandzug mehr bekommt, selbst nicht bei ausgebautem R1122.
Auch das hatte mir Hr. Schmidt bestätigt, d.h. daß man R1122 = undendlich machen müßte um maximalen Bandzug zu erhalten.

Zitat von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 14:54:43 Uhr
andererseits schreibst du:
...

Die Messungen sind etwas mit Vorsicht zu genießen, weil die Meßkassette da gerade zwischen den ersten beiden Skalenstrichen ist, man kann also in dem Bereich nur schätzen:
(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_Sony_Torque_Meter_TW-2131.JPG) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/Sony_Torque_Meter_TW-2131.JPG)

Zitat von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 14:54:43 Uhr
Demnach hätte dieser Schaltungsteil überhaupt keine Wirkung.

Hat er zumindest bei angelötetem Motor, weil ich da ja Veränderungen im Bandzug gesehen habe, wenn man R1122 ändert - zumindest vor Monaten war das noch so.

Zitat von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 14:54:43 Uhr
Hier fehlt der Schaltungsteil um Q1105 (Spooling Servo), über Q1105/R1113 fließt auch der Strom des rechten Motors. Die beiden Ströme beeinflussen sich.

Kann da irgendwo der Wurm begraben sein ?

Zitat von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 14:54:43 Uhr
Beim rechten Motor hast du ja auch eingegriffen, dort war der Bandzug viel zu hoch und selbst 60g-cm ist noch recht viel.

Richtig. Da hatte ich R1175 etwas erhöht, um von dem mords Bandzug runter zu kommen. Aber auch das hatte seine Grenzen und ist dann halt bei gerade noch akzeptablen 60g-cm so geblieben.

Zitat von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 14:54:43 Uhr
Ich habe das Gerät schließlich nicht vorm mir und rein theoretisch, nur anhand des Schaltplans, ist es halt schwierig.

Ist klar, ich versuche ja auch nur heraus zu bekommen, wo man evtl. sinnvoll angreifen könnte...
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 15:31:04 Uhr
Gebe doch mal anhand der unteren Skizze ein paar Messwerte bekannt, auch vor/hinter (bzw. über) den Widerständen.
Eventuell kommen wir so weiter. Kannst du ja in das Bild eintragen.

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_Tandbergskizze2.png) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/Tandbergskizze2.png)

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 29.März.2013 | 20:21:33 Uhr
Hi Ulrich,

super, habe ich gleich mal gemessen:

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_73_1_TCD3014_Motor_Driver_Spannungen_bei_Play_Matthias.png) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/73_1_TCD3014_Motor_Driver_Spannungen_bei_Play_Matthias.png)

(die blauen Angaben sind die R's, die ich drin habe - abweichend vom Schaltplan).
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Freitag, 29.März.2013 | 23:29:44 Uhr
Die Schaltung ist irgendwie Kappes.
Ich würde mir hier mehr Freiheitsgrade wünschen.
Du hast R1175 geändert, dadurch haben sich aber auch die Verhältnisse um Q1121 geändert.
Q1121 ist dadurch hochohmiger geworden.
Ändere mal  R1121 von 27k auf 22k.

PS: In den Bildern habe ich bei den unteren Transistoren PNP mit NPN verwechselt/verklickt.
Auch die Symbole der Motoren sind eigentlich Spannungsquellen, mein Programm kennt keine einfachen DC Motoren.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 30.März.2013 | 15:51:00 Uhr
Hi Ulrich,

Änderungen an R1121 haben keinen (an der Meßkassette) sichtbaren Effekt.
Ich bin da runter gegangen bis 15k, ohne Änderung.
Das isses wohl noch nicht  :cray:
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Samstag, 30.März.2013 | 17:14:37 Uhr
Irgendwo mache ich einen Denkfehler.
Rechnen wir mal ein paar Ströme aus, ich hoffe die Messwerte stimmen.

R1113:
(9,78V-9,61V)/1,2Ohm=142mA

R1175:
(7,4V-0,11V)/39Ohm=187mA

R1122:
(16V-15,74V)/56Ohm=4,6mA

Der Motorstrom Rechts ist somit höher als der Strom aus der Spannungsversorgung. Die Summe der ein und ausfließenden Ströme ist nicht Null. Bleibt nur der als Generator arbeitende Motor als Quelle.

Wie verhielt sich denn der Bandzug rechst als der linke Motor abgeklemmt war?

Wer er immer diese Schaltung verbrochen hat gehört bestraft:).

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Samstag, 30.März.2013 | 18:10:56 Uhr
Zitat von: uk64 am Samstag, 30.März.2013 | 17:14:37 Uhr
...ich hoffe die Messwerte stimmen.

Fehler passieren immer, aber das sind ja nicht meine ersten Messungen  :grinser:.
Ich werde heute oder morgen nochmal korrekturmessen.

Kleine Schwankungen sind drin in der Messung, weil das ca. 1h gedauert hat die Punkte zu finden.
Gemessen habe ich in Deinem Plan von oben nach unten, d.h. die oberen sind bei kaltem Gerät, die unteren bei warmem.
Da lagen tlw. ein paar mV dazwischen.

Zitat von: uk64 am Samstag, 30.März.2013 | 17:14:37 Uhr
Bleibt nur der als Generator arbeitende Motor als Quelle.

Bei Play und abgezogenem Motor messe ich 90mV Generatorpsannung.
Innenwiderstand des Motors ist 12 Ohm (bei beiden).

Zitat von: uk64 am Samstag, 30.März.2013 | 17:14:37 Uhr
Wie verhielt sich denn der Bandzug rechst als der linke Motor abgeklemmt war?

Bei angeklemmtem linken Motor, liegen rechts 55-60 g-cm an.
Bei abgeklemmtem linken Motor geht's auf 40-50 g-cm runter.

Zitat von: uk64 am Samstag, 30.März.2013 | 17:14:37 Uhr
Wer er immer diese Schaltung verbrochen hat gehört bestraft:).

z.I.:
Jürgen hat mich gerade  ;0009 und versucht einen Kontakt zu den Tandbergentwicklern in D herzustellen.
Da kommt vlt. auch noch was raus.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Samstag, 30.März.2013 | 18:49:38 Uhr
Hi,

ich find der linke Motor läuft eigentlich von den Spannungsangaben her mit (Kontraproduktiv) d.h. er bremst nicht richtig.

Der Strom fließt wahrscheinlich verkehrter weise vom Q1121 über den linken Motor zum rechten Motor.
Eigentlich sollte das Potential an den + Kontekten der Motoren höher sein, so das das von Ulrich beschriebene Verhalten auch eintreffen kann.

Gr.
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Samstag, 30.März.2013 | 23:35:40 Uhr
Ich würde mir den Teil der als Spooling Servo bezeichnet wird noch mal anschauen.
Dort wir ja die Betriebsspannung für die Wickelmotoren umgeschaltet  und sogar durch Rückkopplung der Induktionsspannung geregelt um beim umspulen eine lineare Geschwindigkeit zu halten.
Die gemessenen 9,7 Volt entsprechen ja der maximal möglichen Spannung.
Wenn die Motoren bei Wiedergabe ein zu hohe Spannung erhalten würde das auch den zu hohen Bandzug des rechten Wickelmotors bei Wiedergabe erklären.

Ich gehe weiter davon aus, das die Änderungen der beiden Widerstände nur einen Fehler zum Teil kompensieren, die eigentlich Ursache aber woanders liegt. Der Spooling Servo bietet sich da geradezu an.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 20:11:05 Uhr
Hi Kuni,

leider hast du schon einige Änderungen in der Schaltung vorgenommen und den Fehler dadurch umgangen.
Ich würd halt erst mal den Originalzustand wieder herstellen und dann mich durch die Schaltung arbeiten.

Falls wirklich bei ca. 190mA am rechten Wickelmotor das richtige Drehmoment erreicht ist,
sollte theoretisch am Emitter vom Q1105 ungefähr 8,5V anliegen (nach deinen Spannungsangaben).
Was ich dann nicht begreife ist, wie der linke Motor dann noch bremsen will - der muß doch dann erst recht mitlaufen ??
Die Konstandstromquelle mit Q1121 sollte ca. 25mA liefern (grob drübergerechnet) und bei Widergabe das Band abwickeln.

Das bei den Motoren die Lager verschleißen kenn ich zwar, nur das in der Elektronik der Reibungswiderstand teilweise aufgehoben wird - kenn ich nicht.
Falls die Motoren im Originalzustand wirklich super schwergängig waren, würde die Schaltung sinn ergeben - und das jetzige Problem auch.

Rechnet man mal 30mA auf den rechten Motor drauf (also ca. 220mA zum wickeln) käme ich mit den Originalwiderständen auf ca. 10V am Emitter vom Q1105. Das passt fast wie die Hand aufs Auge.
Auch die Schaltung für die Backtension macht dann wieder einen sinn. Demnach sollte der Motor von sich aus ein Bremsmoment haben, das deutlich höher liegt als gebraucht (ohne Kurzschluss oder gleichen) und die Aussage des Herrn Schmidt bekräftigen.

Evtl. kannst du es ja mal mit 68Ohm parallel zu beiden Motoren probieren (je Motor einen).
ch bezweifel nur, das du damit den Verschleiss aufgehoben kriegst.
Und vergiss nicht die restliche Schaltung in den Original zustand zu versetzen!!

Gr.
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 20:18:23 Uhr
Ich vergass, es sollten schon so 3W Widerstände sein. Ich hoffe nur dei Transistoren zum Spulen machen das noch mit.

Gr.
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 20:25:26 Uhr
schiete hab mich verrechnet - es sind um genau zu sagen 91 Ohm.
Immer dieses doowe theoretisieren - da haben halt nur Gelehrte was von - Handwerker weniger.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Sonntag, 31.März.2013 | 21:37:06 Uhr
Eine Änderung durch eine Andere ersetzen?

Im Manual steht :

"During Wind/Rewind and Play CR1101 and CR1102 are supplying voltage to the resistor network leading to the base of Q1103"

Das würde bedeuten das bei Play keine 10 Volt mehr am Emitter  von Q1105 mehr anliegen dürfen.
Warum sollte bei Wiedergabe auch die maximale Spannung anliegen?
Dann ist auch eventuell der Bandzug rechts selbst mit original Bauteilen wieder im richtigen Bereich und der Rest der Schaltung arbeitet auch wieder bestimmungsgemäß.

Leider befindet sich im Manual keine Wahrheitstabelle der Steuerung, dann wäre das eindeutiger.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 22:01:37 Uhr
Hi Ulrich,

du hast recht, das die 10V nicht sein müssen - hab ich auch drüber nachgedacht.
Nur leider liefert die Backtension einen Strom, der den Motor in die falsche Richtung betreibt.
Das sehe ich an der Schaltung für das Rückspulen.
Folglich muß ja irgendwo das Bremsen stattfinden. Also bleibt nur noch die Schwergängigkeit des Motors.
Das die Aufwickelseite durch den Widerstand funktioniert bezweifle ich nicht wirklich. Nur beim bremsen wirds wahrscheinlich nicht klappen!

Einig werden wir uns sein, das maximal 10V am Emitter vom Q1105 stehen werden (Motor plus).
Die V+ gemessen hat 16V - ergibt dann einen konstanten Strom mit Q1121 (Motor minus) durch den linken Motor, der nicht dem Bremsen dienlich ist (siehe Stromfluß Rückspulen).

Meiner Meinung nach gibts 3 Möglichkeiten
- den Motor schwergängiger machen
- die Schaltung grundlegend zu ändern
- damit leben

Nachdem ich alles mit einem theoretisch erhöhten mechanischen Motorwiderstand durchgerechnet hatte - hab ich erst gesehen, das die Schaltung einen sinn ergibt. Vorher war mir nicht klar, wie die Geschichte überhaut klappen soll. Wer geht schon hin und wickelt das Band links ab ohne es zu beremsen??

Gr.
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Sonntag, 31.März.2013 | 22:08:21 Uhr
Zitat von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 22:01:37 Uhr

Nur leider liefert die Backtension einen Strom, der den Motor in die falsche Richtung betreibt.


Nö, nicht zwingend.
Zudem ich mich mit der Theorie einer notwendigen Friktion in der Motorlagern einfach nicht anfreunden kann.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 22:20:15 Uhr
Wer will das schon.

Aber eine Konstantstromquelle bei einem minimum von 6V Potentialunterschied und einem Stromfluß in die falsche Richtung???
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 22:43:04 Uhr
Wenn man sich das ganze so betrachtet, das der Motor bei höheren Drehzahlen einen höheren Spannungsabfall hat (bei Konstantem Strom)
und im Manual die Aussage

Zitat"During Wind/Rewind and Play CR1101 and CR1102 are supplying voltage to the resistor network leading to the base of Q1103"

würde ich davon ausgehen, das im Spooling Servo dann das Aufwickeldrehmoment mit der Motorspannung nochmal geregelt wird.
Das hilft aber dem Abwickelmotor immer noch nicht zu bremsen.

Vieleicht fehlt in der Mechanik doch noch irgendwo das "Bremsband". Auf die Reibkräfte des Motors zu bauen hätt ich bei der Preisklasse auch nicht erwartet.

Gr.
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Dienstag, 02.April.2013 | 17:27:52 Uhr
Hi Ihr beiden,

...und danke, daß Ihr Euch die Mühe macht  .,a095 .
Ich kann nur leider den Tips in dieser Tiefe der Schaltungsanalyse mit meinen doch recht bescheidenen Kenntnissen nicht ganz folgen - Ihr habt mich also thematisch gerade etwas "abgehängt"  :shok:

Wenn ich die letzten Beiträge richtig gelesen und verstanden habe, dann scheint auch bei Euch ein wenig Ratlosigkeit zu herrschen.

Als Fazit nehme ich an dieser Stelle mal folgendes Resultat mit:

Zitat von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 22:01:37 Uhr
Meiner Meinung nach gibts 3 Möglichkeiten
- den Motor schwergängiger machen
- die Schaltung grundlegend zu ändern
- damit leben

Zitat von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 22:01:37 Uhr
Meiner Meinung nach gibts 3 Möglichkeiten
- den Motor schwergängiger machen

Hatte ich auch schon dran gedacht, widerstrebt mir im Moment aber noch, weil ich immer noch davon ausgehe, daß Tandberg genug "Luft" in die Schaltung designed haben müßte (waren ja auch keine Anfänger).

Zitat von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 22:01:37 Uhr
- die Schaltung grundlegend zu ändern

Da fehlt mir eindeutig das Know-How.
Ich habe am WoE versucht die Schaltung per LTSpice zu simulieren, was auch gelungen ist.
Verstanden habe ich sie aber immer noch nicht wirklich  ;0006 - vor allem den Spooling-Servo Teil.

Eine Sache habe ich mir als Notnagel überlegt:
Im kurzgeschlossenen Zustand hätte der Motor ja genügend Bremsmoment.
Man könnte ihn ja dann auch per Relais abhängen und kurzschließen, wenn das Deck in Play/Rec geschaltet wird.
In allen anderen Modi hängt man den Motor dann über das selbe Relais in die Schaltung, so wie sie gezeichnet ist.

Zitat von: Frickler am Sonntag, 31.März.2013 | 22:01:37 Uhr
- damit leben

Sieht im Moment alles ganz danach aus  .,a015

Gäbe es von Eurer Seite noch Hinweise, was ich konkret versuchen könnte ?

Wenn nicht, dann warte ich mal ab, was Jürgen's Kontakte in Richtung Tandberg Entwickler noch zu Tage fördert.
Danach kann ich immer noch den "Relais Notnagel" angehen.

BTW:
Falls es jemand brauchen kann, habe ich im Anhang mal die LTSpice Simulation angehängt.

LTSpice als Download gibt's hier:
http://www.linear.com/designtools/software/
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Dienstag, 02.April.2013 | 18:28:24 Uhr
Die genaue Simulation scheitert schon an den nicht vorhanden  Motormodellen.
Den angetrieben Motor als Widerstand funktioniert ja noch so leidlich, bei dem durch den Capstan gezogenen scheitert die Sache.
Der gezogene Motor wird mit steigender Drehzahl immer hochohmiger.

Bei dem Spooling Servo ist in deiner Simulation Q1102 gesperrt und Q1101 leitend, das wäre der "Full Speed" Modus. Da ist nichts mit "Servo".
Die Frage ist halt, ob dieser Modus für Wiedergabe der richtige ist.

Na ja, aber gehen wir mal vom Normalzustand  "schwergängige Motoren" und "Full Speed" aus.
Der rechte Motor steckt einen Teil seines  Drehmoments in die Friktion.
Der linke Motor ist im Normalzustand so schwergängig das er in Laufrichtung betrieben werden muss.
Das würde aber bedeuten, das die Motoren hier nun beide unbrauchbar geworden sind.
Der rechte Motor steckt weniger Drehmoment in die Friktion, dafür mehr ins Band.
Dem linken Motor fehlt die Reibung, die elektrische Antriebshilfe ist nun kontraproduktiv.

Nachtrag: Sind die beiden Riemen zu den Wickelmotoren neu/original?

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Onkel Theo am Dienstag, 02.April.2013 | 19:39:58 Uhr
Hallo zusammen, ohne mich jetzt zuviel einzumischen,
aber kann es nicht sein das Herr Schmidt recht hat mit den Motoren.
Der linke Motor muss bei Play langsam in Abwickelrichtung mitlaufen.
Auch würde ich, wenn es nicht viel Arbeit ist, und bei der Arbeit die schon in der Kiste
steckt geht das auch noch, die Motoren tauschen. Wisst Ihr wie viele Betriebsstunden
das Deck in USA auf  der Uhr hatte?. Bei den ganzen Fehlern würde mich nicht wundern
wenn es einige zuviel waren.
Grüße - Theo

Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Frickler am Dienstag, 02.April.2013 | 21:58:37 Uhr
Hi zusammen,

unbrauchbar werden die Motoren nicht.
Da das Potential am linken Motor höher ist als am rechten kann der Spooling Servo durch die Diode CR1101 die Generatorspannung vom linken Motor nutzen und den rechten Motor nachregeln.
Das heißt: - desto schneller der linke Motor dreht
                 - desto höher die Basisspannung am Q1103
                 - desto weniger Basisspannung am Q1104
                 - desto weniger Spannung liefert der Spooling Servo und
                 - desto langsamer wird der rechte Motor.

Die Backtension liefert einen konstanten Strom, der unter anderem auch eine gewisse "Vorspannung" für die Rückmeldung im Spooling Servo liefert. Dadurch kann mit den Dioden CR1101 und CR1102 eine Auswahl beim Spooling Servo getroffen werden (Vorlauf oder Rücklauf).
Die Transistoren Q1101 und Q1102 können dann die Effektivität der Regelung ändern.

Nur ist in der Schaltung nichts zu erkennen, was dem Motor beim Bremsen hilft (wenigstens kann ich das nicht).
Dazu kommt, wenn der linke Motor abgeklemmt wird funktioniert die Regelung nicht, das heißt am Bandende hat der Aufwickelmotor zu viel Kraft.
Vielleicht funktioniert es ja wirklich, wenn die beiden Motoren getauscht werden. Ich denke beim Spulen wird die Schaltung weniger empfindlich sein.
Andererseits, wenn da Riemen sind - warum nicht einen dickeren Riemen nehmen - der würde die Mechanik doch etwas schwergängiger machen - oder??
Man muß ja nicht den Motor zerstören.

Schönen Gruß
Thomas
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 03.April.2013 | 00:37:02 Uhr
Zitat von: Frickler am Dienstag, 02.April.2013 | 21:58:37 Uhr

unbrauchbar werden die Motoren nicht.


Ne, natürlich nicht. Sie würden ihren Dienst als Briefbeschwerer, Wurfobjekt und noch bei vielen anderen Sachen einwandfrei erfüllen können. ;0008

Aber das Ganze ist ja eh unter dem Vorbehalt einer tatsächlich notwendigen Motor-Friktion.
Im Gerät, mit der vorhandenen (nicht geänderten) Schaltung, ginge es dann halt nicht mehr.

Da dumme ist, das sich alles im Kreise dreht, R1122 geändert und es verschiebt sich gleichzeitig der Arbeitspunkt des Spooling Servos, damit eventuell wieder der Bandzug des rechten Motors nach oben.
R1175 geändert um den Bandzug nach unten zu korrigieren und es ändert sich der Strom durch R1121 und damit wieder (ganz leicht) der Strom durch R1122 da man irgendwann in den krummen Bereich der Kennlinie von CR1121/22 gerät.
Am Ende muss man mit irgendeiner Einschränkung leben und das für ein Gerät, das viel Geld gekostet hat.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 03.April.2013 | 14:32:20 Uhr
Zitat von: uk64 am Dienstag, 02.April.2013 | 18:28:24 Uhr
Die genaue Simulation scheitert schon an den nicht vorhanden  Motormodellen.
Den angetrieben Motor als Widerstand funktioniert ja noch so leidlich, bei dem durch den Capstan gezogenen scheitert die Sache.

Ja, richtig, aber ich wußte mir nicht anders zu helfen. Als Ersatzschaltung eine Serienanordnung aus Spg.quelle + R ist ja auch nicht ganz richtig.

Zitat von: uk64 am Dienstag, 02.April.2013 | 18:28:24 Uhr
Bei dem Spooling Servo ist in deiner Simulation Q1102 gesperrt und Q1101 leitend, das wäre der "Full Speed" Modus. Da ist nichts mit "Servo".
Die Frage ist halt, ob dieser Modus für Wiedergabe der richtige ist.

Das stimmt schon, zumindest stimmt es mit der Ist-Situation im Deck überein.
Ich hatte mich beim Erstellen der Schaltung gefragt, was vor R1103/R1102 aus der Logik kommend anliegt.
Da habe ich beide Male +5V gemessen.

Da wäre die Frage, ob vlt. die Logikansteuerung niO ist ?

Zitat von: uk64 am Dienstag, 02.April.2013 | 18:28:24 Uhr
Nachtrag: Sind die beiden Riemen zu den Wickelmotoren neu/original?

Ja, sind sie. Ich meine aber, daß die beiden iO sind.
Ich hatte zum Test die Riemenscheibe am Motor festgehalten und am Wickel von Hand gedreht und dabei gut Widerstand gefühlt.

Zitat von: Frickler am Dienstag, 02.April.2013 | 21:58:37 Uhr
...kann der Spooling Servo .... den rechten Motor nachregeln.

Nur ist in der Schaltung nichts zu erkennen, was dem Motor beim Bremsen hilft (wenigstens kann ich das nicht).

Mir ist Ulrich's Aussage, der Motor würde per Kurzschluß gebremst nach wie vor noch nicht ganz einleuchtend.

Das hat mehrere Gründe:
(1) Wenn ich mir den gezeigten Kurzschlußpfad anschaue, dann ist der gebildete Kurzschluß für mein Verständnis doch reichlich hochohmig.
Ich habe mir dazu gestern noch ein paar Gedanken gemacht, daß man den Begriff "Kurzschluß" hier vlt. nicht im Sinne einer niederohmigen Verbindung sehen darf, sondern eher darin, daß die Schaltung (der Servo ?) versucht am Motor die Spannungsdifferenz auf einen bestimmten Wert zu regeln.
Angenommen an den beiden Motoranschlußpins würde eine Spannung = 0V zu messen sein, dann würde das ja einem Kurzschluß entsprechen.
Ich weiß nicht, ob ich mich hier korrekt ausdrücke, jedenfalls ist das momentan mein Verständnis der Schaltung, so wie ich Euch verstanden habe.
Aus dem Gedanken heraus, daß die Bremswirkung duch ein "Nachregeln" des Potentials am Motor entstehen müßte, hatte ich die Simulation aufgesetzt.
Damit wollte ich die Eingriffspunkte/Bauelemente ermitteln, an denen man tricksen könnte (was ja nun nicht gelungen ist).

(2) Meine Momentenmessung zeigte ja, daß der Motor in abgestecktem Zustand mehr Bremswirkung entfacht, als eingesteckt (und am Meißten wenn er kurzgeschlossen wird).
Das bedeutet für mich, daß die Schaltung den Motor fälschlicherweise sogar leicht antreibt.

(3) Betreibt man das Deck in Play und ohne MC, dann kann man händisch fühlen, daß der Motor leicht mit dreht, bzw. mitdrehend einen spürbar geringeren Widerstand hat, als wenn man ihn von Hand rückwärts dreht.

Das kann nun natürlich Folge meiner Änderung sein, oder es liegt einfach daran, daß auch der Strom durch den rechten Motor mit eingeht und Auswirkungen auf die Ansteuerung des linken Motors hat.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 03.April.2013 | 15:07:24 Uhr
Zitat von: kuni am Mittwoch, 03.April.2013 | 14:32:20 Uhr

Mir ist Ulrich's Aussage, der Motor würde per Kurzschluß gebremst nach wie vor noch nicht ganz einleuchtend.


Vergesse es, das war mein Denkfehler.
Bei vielen andere Geräte wird es halt so gemacht, hier habe ich die Konstantstromquelle um Q1121 nicht schnell genug erkannt. Dadurch fließt ja immer ein Strom in Drehrichtung durch den Motor.
Es ist wohl tatsächlich so, das eine gewisse Grundreibung/Widerstand aufgehoben werden soll.
Entschuldige die von mir verursachte Verwirrung.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 03.April.2013 | 15:36:40 Uhr
Kein Problem Ulrich  :drinks: - wir sind ja hier unterwegs die Schaltung zu begreifen.
Mein permanentes Sinnieren über diese Kurzschlußgeschichte hat mich jedenfalls zu einigen Einsichten kommen lassen...

Gut, d.h. dann ja aber auch, daß der linke Motor nur durch zwei Umstände abgebremst werden kann:
(a) durch seine eigene Reibung
(b) durch einen aktiv angesteuerten Rückwärtsbetrieb durch die Schaltung

Wenn wir mal (b) annehmen, dann sieht man doch aus meinen Messungen von neulich
(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_73_1_TCD3014_Motor_Driver_Spannungen_bei_Play_Matthias.png) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/73_1_TCD3014_Motor_Driver_Spannungen_bei_Play_Matthias.png)

daß der linke Motor genau mit 180mV angetrieben wird und eben nicht gebremst.

Dann muß das doch auch irgendwie in der Schaltung  möglich sein, diese Spannung zumindest möglichst klein zu bekommen.
Also wenn schon nicht aktiv gebremst, dann doch wenigstens mit minimalem Antrieb.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 03.April.2013 | 16:06:42 Uhr
R1122 oder Q1121 entfernen.
Es kann dann nur sein, das der Spool Servo beim umspulen nicht mehr funktioniert.

Zitat von: kuni am Mittwoch, 03.April.2013 | 15:36:40 Uhr

daß der linke Motor genau mit 180mV angetrieben wird und eben nicht gebremst.


Denke hier in Strom und nicht in Spannung, da konstanter Strom und  Drehzahlabhängiger elektrischer Wiederstand des Motors wird die Spannung Drehzahlabhängig, das ergibt dann die Information für den Spool Servo.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Mittwoch, 03.April.2013 | 18:49:46 Uhr
Ok, ich denke wir können auf die elektrischen Punkte "einen Deckel drauf machen"  :-handshake: .

Wir sind somit ja genau dort angekommen, was Hr. Schmidt auch gesagt hatte, d.h. daß das Erhöhen oder Ausbauen von R1122 die einzige Möglichkeit sei.

Wie schon gesagt:
Ich hatte das ja schon mal ausprobiert den R1122 ganz entfallen zu lassen, aber das Bremsmoment hatte sich da nicht mehr nennenswert erhöht. Q1121 raus machen, hätte den gleichen Effekt.

Ich muß hier aber auch mal (wieder) sagen, daß (auch wenn wir uns irgendwie im Kreis gedreht haben) ich solche Diskussionen hier im Forum mehr als schön und lernenswert empfinde. Mir hat das doch mal wieder einen erheblichen Einblick in die Schaltungstechnik gebracht.

Herzlichen Dank - Dir Ulrich und "Frickler" - dafür  .,a095

Ich werde mal bei Gelegenheit die mechanische Seite nochmal unter die Lupe nehmen, d.h.:
- andere/neue/dickeren Riemen ausprobieren
- evtl. die Motoren tauschen

Evtl. ergibt sich dort noch was....



Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Mittwoch, 03.April.2013 | 19:07:12 Uhr
Ich kann es nicht auf deinen Bildern nicht genau erkennen, aber haben die Motoren hinten eine Möglichkeit das Achsspiel einzustellen?

(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_Tandmot12.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/Tandmot12.jpg)

Auch das kann ich nicht genau erkennen, sind die Motoren von Mitsubishi und steht da irgendeine Nummer drauf?

Auf den Bildern sieht das so aus als ob man die Motoren relativ einfach um 180 Grad drehen könnte.
Vielleicht einfach das erst mal ausprobieren.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 04.April.2013 | 20:08:59 Uhr
Den Pfropfen hatte ich noch gar nicht bemerkt.
Hab' da mal versucht dran zu drehen, bewegt sich aber kein bischen.

Aufschrift ist:
Matsushita KON-30EA7C 7VDC
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 05.April.2013 | 19:40:16 Uhr
Ein AAAHAAAA  :_yahoo_: Erlebnis:

Zitat von: uk64 am Mittwoch, 03.April.2013 | 19:07:12 Uhr
Auf den Bildern sieht das so aus als ob man die Motoren relativ einfach um 180 Grad drehen könnte.
Vielleicht einfach das erst mal ausprobieren.

Hab' ich ausprobiert:
Den linken gedreht um 180° und siehe da, nun sind das 15 g-cm auf der linken Seite.

Heißt das nun, daß der Motor einseitig eingelaufen ist ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Freitag, 05.April.2013 | 21:25:19 Uhr
Nun, das heißt zumindest ,das ich mich bezüglich der Motorfriktion endgültig geschlagen geben muss.

Kannst du den rechten Motor auch noch mal drehen?
Mich würde interessieren wie sich  der Bandzug rechts dann verhält.

Gruß Ulrich.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Freitag, 05.April.2013 | 23:27:24 Uhr
Klar habe ich schon  :grinser:, auch dort kommt man besser hin.

Hier mal eine kleine Tabelle, zwecks Übersicht:






Motor links                Motor rechts                Back Tension (links)                Take-Up Tension (rechts)
0° (nicht gedreht)0° (nicht gedreht)~8 g-cm60 g-cm
180° (gedreht)0° (nicht gedreht)15 g-cm60 g-cm
180° (gedreht)180° (gedreht)15 g-cm45 g-cm

Auch rechts bringt die 180° Drehung also eine deutliche Verbesserung.
Das scheint nun also des Rätsels Lösung zu sein.

Schlußfolgerung nach meinem Verständnis:

Ich erkläre mir den Effekt nun folgendermaßen:

Ich habe versucht, das hier mal grafisch darzustellen:
(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/74_TCD3014_Motor_Lagerreibung.png)

Eine Frage stellt sich noch:
Sind die 15g-cm links denn nun ok oder schon wieder einen Tick zu viel ?
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: Onkel Theo am Samstag, 06.April.2013 | 11:50:06 Uhr
Hallo, na also. Hat der Herr Schmidt doch recht gehabt, hätte man alles schneller hinbekommen können.
Man soll auch mal auf alte Leute hören. Hatte ich wohl auch recht das Dein Deck in den USA jede menge km
auf die Uhr bekommen hat.
Aber es freut mich und auch Herrn Schmidt das es jetzt wohl läuft.
Grüße - Theo
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Montag, 08.April.2013 | 22:08:23 Uhr
Na ja Theo, es wollte hier ja glaube ich keiner wirklich die Aussage von Hr. Schmidt als "Larifari" hinstellen, aber es ist doch immer mal wieder interessant, das eine oder andere kritisch zu hinterfragen, sich seine eigenen Gedanken zu machen und so zu bestimmten Einsichten zu kommen.

Auf Grund der Aussage "die Motoren laufen halt sehr leichtgängig", kommt mir zumindest als erstes Mal in den Sinn, das Leichtgängigkeit ja eigentlich ein positives Attribut eines Motors ist - nach dem Motto: Je leichtgängiger, desto besser.

Daß das auch in manchen Fällen (wie hier) kontraproduktiv sein kann, daran denkt man doch im ersten Moment nicht wirklich, oder ?

Wie auch immer - ist ja nun gelöst.




Die eine Frage hatte mich noch beschäftigt:

Zitat von: kuni am Freitag, 05.April.2013 | 23:27:24 Uhr
Sind die 15g-cm links denn nun ok oder schon wieder einen Tick zu viel ?

Ich hätte mal gesagt, daß das den Kohl nicht fett macht, zumal die Motoren von alleine wieder leichtgängiger werden - im Laufe der Zeit.

Nun hat Jürgen freundlicherweise mal seine Kontakte in "Bandentwicklerszene" bemüht und mir dazu noch einige Infos mitgeteilt, die ich hier der Vollständigkeit halber kurz anfügen möchte:
Insgesamt muß man dann aber auch annehmen, daß die Situation in den Motoren nur eine gewisse Zeit gut gehen wird.
Der Schaden wird aber vermutlich wiederkommen und das ggf. schneller als früher, weil das Lager ja nun schon aufgeweitet ist.

Ich habe also schon mal bei Hr. Schmidt angefragt, was denn 2 neue Motoren kosten würden....
... mal schauen.
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: uk64 am Dienstag, 09.April.2013 | 13:30:48 Uhr
Zitat von: kuni am Montag, 08.April.2013 | 22:08:23 Uhr

Ebenso wurde von dort bestätigt, daß ein einseitig eingelaufenes und O-förmig verformtes Motorlager (bei kleinen Axialkollektordurchmessern) zu einer Dejustierung des Motors führt und dadurch das Drehmoment reduzieren kann.


Hat auch vorher niemand bestritten, nur dein (rechter) Motor hatte augenscheinlich sein Drehmoment
durch Verschleiß? gesteigert.

Gruß Ulrich
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Donnerstag, 11.April.2013 | 21:21:12 Uhr
Hi zusammen,

Herr Schmidt hatte mich gebeten ihm mitzuteilen, was bei unserer Schaltungsanalyse (bzgl. möglicher Modifikation) herauskam.
Er meinte ja in einem früheren Gespräch, daß leichtgängig werdende Motoren bei den Tandberg Decks relativ selten seien, aber doch hin und wieder vorkommen.
Für das Problem hätte er dann auch keine Lösung in petto, außer links/rechts Tausch.

Ich hatte also gestern noch eine nette Unterhaltung mit Herrn Schmidt - der Mann ist richtg engagiert, hat sogar abends um 21:00 noch zurückgerufen...

Leider hatte ich ihn wohl mal falsch verstanden, was die Verfügbarkeit von neuen Ersatzmotoren betrifft.
Es gibt bei ihm keine mehr und auch sonst sind ihm keine Quellen oder anderweitiger Ersatz bekannt.

An einer Lösung wäre er im Prinzip auch interessiert, allerdings hällt er die Variante "Motor 180° drehen" bzw. "links/rechts Tauschen" auch längerfristig für tragfähig.
D.h. er vermutet nicht, daß die Motoren an den neuen Lagerstellen innerhalb kurzer Zeit wieder erneut einlaufen und leichtgängig werden, sondern geht seiner Erfahrung nach davon aus, daß dieser Prozeß erneut etliche Jahre/Jahrzehnte dauern wird.

Rückwärtige Kunststoffschraube am Motor:
Dazu habe ich ihn auch noch befragt. Leider konnte er dazu aber keine Infos geben, weil er noch nie einen Motor offen hatte und auch keinen Defekten rumliegen hat, den man ma öffnen könnte.
Ich habe mir diese Schraube neulich im ausgebauten Zustand der Motoren nochmal genauer betrachtet:

Möglichkeiten für die Zukunft:
Wenn nun also keine neuen Motoren verfügbar sind, dann stellt sich (mir) die Frage, was man in Zukunft tun könnte um dieses Motorproblem zu lösen.
Einige Möglichkeiten, die mir machbar erscheinen, würde ich hier gerne festhalten:

Motor drehen:

Motor kurzschließen:

Könnte beispielsweise so aussehen:
(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_75_TCD3014_Kurzschlusschaltung_mit_Relais.jpg) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/75_TCD3014_Kurzschlusschaltung_mit_Relais.jpg)

Motorlager ersetzen:

Nachtrag: Info von Dominik ("m_ETUS_alem"):

PS:
Seitdem die Motoren gedreht sind, hatte ich keine Bandknitter mehr....
Titel: Re: Tandberg TCD-3014
Beitrag von: kuni am Sonntag, 14.April.2013 | 15:58:14 Uhr
Nachtrag:
Pawel, ein Pole, hatte mich angeschrieben, da er auch Probleme mit knitternden Bändern (vorwiegend Metallbänder) hatte.
Freundlicherweise hat er auch Messungen an seinem 3014 gemacht, damit man mal vergleichen kann.




Hier nochmal an meinem Deck:Und zum Vergleich an Pawel's Deck:
(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_73_1_TCD3014_Motor_Driver_Spannungen_bei_Play_Matthias.png) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/73_1_TCD3014_Motor_Driver_Spannungen_bei_Play_Matthias.png)(https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/normal_73_2_TCD3014_Motor_Driver_Spannungen_bei_Play_Pawel.png) (https://magnetofon.de/nhc/Gallery/albums/userpics/73_2_TCD3014_Motor_Driver_Spannungen_bei_Play_Pawel.png)

Fazit: