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Anbindung einer externen Rauschunterdrückung an ein Bandgerät

Begonnen von Jürgen Heiliger, Montag, 08.April.2013 | 16:39:49 Uhr

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Jürgen Heiliger

Hallo Freunde der drehenden Spulen,

vieler Orts kann man von den Problemen lesen die Einzelne haben mit der Anbindung einer externen NR (Rauschunterdrückung) an ein beliebiges Bandgerät, sei es ein Tapedeck oder eine Bandmaschine.

Ich möchte an dieser Stelle die Erklärung zunächst einmal an dem Beispiel Nakamichi HighCom II und einer ASC AS-6002 Euch an die Hand geben.

Entgegen den Aufdrucken in den Zerigerinstrumenten des Nakas sind diese der Schaltung nach keine nach Peak ausgelegten Aussteuerungsanzeigen, sondern eher nach VU-Charakteristik. Dies aber nur am Rande in diesem Zusammenhang.
Die Aussteuerungsinstrumente der AS-6002 arbeiten ebenfalls nach VU.

Das HighCom II hat zum Zwecke des Abgleiches zwischen NR und Bandgerät einen Testtongenerator mit 400 Hz verbaut, so dass damit alle benötigten Mittel zum Abgleich vorhanden sind.


Bei diesem Abgleich ist folgendermaßen vor zu gehen..........

Am HighCom II wird am Mode-Schalter auf REC umgeschaltet und am Filter/Tone-Umschalter der Teston (CAL 400 Hz) angeschaltet.....

Die Aussteuerungsinstrumente zeigen als dann 0 dB an beim Nakamichi.


An der AS-6002 sind die Aussteuerungsregler komplett aufzuziehen, den Pegel danach mittels der auf der Rückseite des HighCom II angebrachten REC-Out Trimmern so abgleichen dass die VU-Meter der AS-6002 0 dB anzeigen.


  • Anmerkung 1:
    Diese Weise der Pegelung, bei der die Eingangs- bzw. Ausgangsregler des Bandgerätes auf Rechtsanschlag stehen, hat den Vorteil, dass sich durch sie die Eingangsempfindlichkeit bzw. Ausgangsspannung des Bandgerätes für kodierte Aufnahmen und dekodierende Wiedergaben mit einem einzigen Handgriff ('Rechtsdrehung bis zum Anschlag') immer in eine eindeutig definierte Position bringen lässt. Bei kodierten Aufnahmen und dekodierenden Wiedergaben darf diese Einstellung nämlich während der Aufnahme bzw. Wiedergabe ja nicht verändert werden.


Nun muss man diesen Testton auf der AS-6002 aufnehmen.

Nun zu Teil zwei des Abgleichs........

  • Anmerkung 2:
    Damit der /die NR spiegelbildlich arbeiten kann, sollten die Pegelverhältnisse, sowie der Frequenzverlauf linear (also das Bandgerät sauber eingemessen), innerhalb der AS-6002 also korrekt sein, es darf an dieser Stelle kein Unterschied zwischen dem Vorband- und Hinterbandsignal vorhanden sein. (Pegelungleichheiten und / sowie nicht liniearer Frequenzverlauf innerhalb eines Bandgerätes führen zu zusätzlichen Dekodierfehlern durch das/die NR)
  • Weitergehende Anmerkung:
    Es gibt Bandgeräte, deren Line-Empfindlichkeit bei diesem Verfahren soweit hinaufgetrieben wird, dass ein Eingangsrauschen hörbar wird. Da hat man dann ein Problem, das an sich leicht zu bekämpfen wäre, weil ein höherer Pegel seitens des Nakamichis ja vorhanden ist, zuvor aber vernichtet wurde. Es ist aber für den Nichtschaltungsleser allemal einfacher, so vorzugehen, wie beschrieben, als mit irgendwelchen fragwürdigen Hilfsmitteln von klassischen Laien die Aussteuerbarkeit eines Line-Eingangs oder Line-Ausgangs zu verlangen.
    Ähnliches gilt für Ausgänge vom Typ TEAC/TASCAM bzw. A77, bei denen die 1:1-Position (Eingang gleich Ausgang) nicht am Rechtsanschlag, sondern davor liegt. Hier verzichtet man (vgl. unmodifizierte A77!!) so nämlich auf einiges an Aussteuerbarkeit des Ausgangs.

........
Danach ist noch der Pegelabgleich wiedergabeseitig am HighCom II erfolgen. Dazu ist es nötig am Mode-Schalter auf Play umzustellen, das Bandgerät auf Wiedergabe (den Sourceschalter auf Tape) und den Ausgangspegelregler an dem Bandgerät ( die AS-6002 besitzt deren keinen) voll aufzuziehen. -- Ich erwähne dies mit voller Absicht, da es einige Bandgeräte gibt die die VUs wiedergabeseitig in Zusammenhang mit dem Ausgangspegel setzen und es daher auch zu Pegelverschiebungen innerhalb eines Bandgerätes kommen kann. --

Nun mit den Play-In Poti-Reglern den Pegel am Eingang des HighCom II so abgleichen dass die Zeiger des Nakas auch 0 dB anzeigen.


Damit sollte der eigentliche Abgleich vollzogen sein und es zu keinerlei Komplikationen kommen, genaues Arbeiten während des Abgleichs voraus gesetzt.

Diese Pegel dürfen nun auch nicht mehr geändert werden und die Aufnahmen werden in der Zukunft nicht mehr am Bandgerät ausgesteuert sondern die Aussteuerung erfolgt nur noch über die Rec-Level und den Masterregler an der Vorderseite des Highcom II. (siehe dazu auch das erste Bild im Beitrag)


Anmerkung im Allgemeinen:
Leicht unterschiedliche Aussteuerungsanzeigen an der Instrumenten des NR und des Bandgerätes können in der Ursache der unterschiedlich ausgelegten Charakteristik der Ausstuerungsinstrumente geschuldet sein.
Typische VU-Meter haben in der Regel einen Lead (Vorlauf) von etwa 4 - 12 dB, dies deren Trägheit geschuldet, und dies führt bei statischen (Sinus-) Tönen dann zu falschen Pegelverhältnissen zwischen NR und Bandgerät, wenn eines von Beiden Anzeige-Instrumente hat, die nach Peak die Aussteuerung anzeigen.

Die unterschiedlichen Anzeigecharakteristika zwischen Peak- und VU- Anzeigeinstrumenten sind beim Abgleich NR <=> Bandgerät zu berücksichtigen.

Alle Bilder Dankens werter Weise von Klaus Pohlig zur Verfügung gestellt.
Gruß
Jürgen

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