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Du hast doch nen Sprung in der Platte!

Begonnen von rappelbums, Donnerstag, 10.April.2008 | 01:25:19 Uhr

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rappelbums

Richtig, ich hab nen Sprung in der Platte.
Das ist leider unangenehm und soll behoben werden.
Nur wie? Habt Ihr Hausfrauentips oder Geheimrezepte, wie den kleinen fiesen Sprüngen beizukommen ist?
Oder hilft da nur wegwerfen und neu kaufen?

Gruß,
der rappelbums


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Compu-Doc

Hi,

definiere doch bitte mal den Begriff "Sprung" ! Ein Tick, ein Tock, eine Gap?
Vinylplatten haben normalerweise keine-durchgehenden-Risse/Anrisse, anders bei den alten Schelllack-Scheiben.

Kratzer ist Kratzer, da wird immer Material "verschoben/entfernt", da polliertst Du nixxx raus!

Einzige Möglichkeit, wenn der Kratzer mit dem Fingernagel fühlbar ist, mit "selbigem" in Rillenrichtung versuchen, daß "aufgelaufene" (Vinyl)Material wegzuschieben/abzutransportieren, aber da ist eher der Wunsch der Vater des Gedankens.
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

rappelbums

Hi,
definiere bitte Tick, Tock und Gap.
Trotzdem danke für die Antwort.
Also: Die Nadel des Plattenspielers wird an einer bestimmten Stelle der langen Rille der Platte aus der Spur gehebelt, über den Rillenrand gehoben und setzt an späterer Stelle der Rille wieder ein.
Ein Sprung halt, nicht nur ein Kratzer der zwar gehört werden kann, den normalen Verlauf des Stückes aber nicht beeinflußt.

Gruß,
der rappelbums


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raaabe

Also, ich hatte diesen Fall auch einmal. Habe eine ganz feine Nadel genommen und unter dem Vergrößerungsglas, ganz vorsichtig, in Längsrichtung der Rille, den enstandenen Grad weggezogen. Auswirkung: Der Arm springt nicht mehr aber an der beschädigten Stelle ist deutlicher Knacks zu hören. Das Ganze ist natürlich mit einem sehr hohen Risiko behaftet.

Gruß Paul

rappelbums

Werde die Platte jetzt noch einmal gründlich reinigen und hoffen, daß sich nur viel Dreck in der Rille angesammelt hat. Sonst werde ich die Nadel-Methode mal testen.
Lieber ein Knackser als ein Sprung!

Gruß,
der rappelbums


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schlafmütze

nur mal so aus reiner neugier gefragt: welche platte isses denn?
See the blind man, shooting at the World.

Eisbären müssen nie weinen.

rappelbums

Marillion, Misplaced Childhood, B-Seite.
Hat mich zwar nur 50 Cent gekostet, ist aber trotzdem ärgerlich.

Gruß,
der rappelbums


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Don Tobi

Mnachmal ist es ein fettes Staubkorn oder ähnliches, welches sich in der Rille verhakt.

Solche Probleme habe ich manches mal schon auf diese Weise beheben können:

Man bewaffne sich mit Lupe und feiner Nadel, identifiziere die Sprungstelle und versucht das Hindernis mit der Nadel durch eine feine Bewegung in Rillenrichtung zu entfernen. Es kann passieren, dass man sich dadurch einen leichten Kratzer einhandelt, aber der der Weg für die TA-Nadel ist dann frei.

Wenn es sich um einen echten Kratzer handelt, also Materialverlust an der Rille selbst, dann gibt es wohl kein Mittel.

Bevor der "Nadeltrick" angewendet wird, würde ich es natürlich zuerst mit einer Carbonbürste versuchen.

Gruß

Tobi

Jürgen Heiliger

Moin Rappelbums,

zuerst mal die Frage an Dich mit welchem Tonarm/Tonabnehmer kommt es zu diesem Springen.....
Hintergrund: wenn dies mit einem Sphärischem Schliff der Nadel passiert muss dies noch nicht mit einem Schliff nach vdHul passieren.
Weiterhin mit welchem Auflagedruck passiert dies? Hast Du auch schon mal versucht den Auflagedruch um 20% zu erhöhen? Ist es dann auch noch?

Die Platte mal unter einer Lupe (min. 10-fache Vergrößerung) an..... vielleicht kannst Du ja ein Foto machen....
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

rappelbums

Zitat von: Jürgen Heiliger am Donnerstag, 10.April.2008 | 13:02:01 Uhr
mit welchem Tonarm/Tonabnehmer kommt es zu diesem Springen.....
Antwort auf die Schnelle, bin eigentlich gar nicht mehr am Rechner ...
Es ist ein DUAL CS 1249 Plattenspieler mit allen Original-Bauteilen und den Einstellungen abgeleitet aus der Bedienungsanleitung. Also alles Standard.
Lupe mit passender Vergrößerung habe ich nicht, ein Bild stelle ich später mal ein, wenn mir das mit meiner Cam gelingt.

Gruß,
der rappelbums


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Macek

Servus Rappelbums, erst vor kurzem kommt Kumpel mit feuchten Augen vorbei, ob ich seine Platte waschen könnte. Gesagt getan, hinterher bei mir abgespielt, (Goldring G1042) kein Problem. Auf seinen Teller, tanzt sie weiterhin Breakdance.  .,a015

Denke, Schliff und Gewicht spielen oft eine Rolle. Einfach mal am anderen Dreher testen.  :__y_e_s:


Armin777

Hallo alle,

also meist genügt es, wie ja auch schon Jürgen geschrieben hat, die Auflagekraft etwas zu erhöhen!

:drinks:

rappelbums

Hallo!
Zitat von: Macek am Donnerstag, 10.April.2008 | 13:48:47 Uhr
Denke, Schliff und Gewicht spielen oft eine Rolle. Einfach mal am anderen Dreher testen.
Habe leider nur diesen Plattenspieler :( (Das muß sich ändern!)

Zitat von: Armin777 am Donnerstag, 10.April.2008 | 13:55:10 Uhr
also meist genügt es, wie ja auch schon Jürgen geschrieben hat, die Auflagekraft etwas zu erhöhen!
Werde ich testen, vielen Dank.
Weiß aber nicht, ob ich heute noch dazu komme ...

Gruß,
der rappelbums


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rappelbums

Läßt mir doch keine Ruhe ...
Habe nun von Einstellung "2" für Auflagekraft auf "2,4" hochgeregelt. Das brachte aber leider nicht den erhofften Erfolg :(

Gruß,
der rappelbums


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MAC

Mir würde auch nur noch ein anderer Schliff einfallen...

Wobei ein Tangentialspieler für solche sachen auch optimal ist, da springt normalerweise auch nix, sofern er nicht durch die Rille Zugesteuert ist, also optisch geführt wird, wie Technics z. B., kann man schon für 15 Euro was schiessen (sl-15)...
Gruß,

Matthias

beldin

Aus eigener Erfahrung kann ich nur Jürgens Ansatz bzgl. eines anderen Nadelschlifess bestätigen. Durch falsch justierte Nadeln verschlissene Platten konnte bei mir mir einem v.d.Hul-Schlfff eien zweiten Frühling erleben!
Liebe Grüße

von beldin .,73

rappelbums

Nach Einbau eines neuen Riemens, Dank noch mal an Armin, habe ich mich noch mal etwas mit dem Dreher beschäftigt.
Offenbar scheint nach all den Jahren des Gebrauchs die Mechanik nicht mehr so leichtgängig zu sein, wie sie es sein sollte. Die Einstellung eines höheren Anti-Skating-Wertes als per Liste vorgegeben, bewirkte jedenfalls, daß die Nadel weniger Drang zur Plattenmitte hatte und somit nicht mehr so oft aus der Rille hüpfte.
Werde den Plattenspieler wohl mal auseinanderbauen und reinigen müssen, um ihn danach neu zu schmieren. Wenn ich mal einen ruhigen Abend habe ...

Gruß,
der rappelbums


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Compu-Doc

ZitatDie Einstellung eines höheren Anti-Skating-Wertes als per Liste vorgegeben,

Je höher die Antiscatingkraft, desto heftiger wird der TA nach innen "gezogen".
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

rappelbums

Zitat von: Compu-Doc am Sonntag, 18.Mai.2008 | 20:39:41 Uhr
Je höher die Antiscatingkraft, desto heftiger wird der TA nach innen "gezogen".
Mmm, ist ja paradox  .,a015

Großreinemachen wird aber trotzdem nicht schaden.

Gruß,
der rappelbums


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Jürgen Heiliger

Zitat von: Compu-Doc am Sonntag, 18.Mai.2008 | 20:39:41 Uhr
Je höher die Antiscatingkraft, desto heftiger wird der TA nach innen "gezogen".

Hi robert,

da ist ein Denkfehler drin......
Die Skatingkraft zieht den Tonarm nach Innen, die Antiskating nach außen!

=>Rappelbums,

versuche mal folgendes.....
den Tonarm ausbalancieren, also in den Schwebezustand bringen...... Antiskating auf Null.....
und nun mal leicht von oben anpusten..... was passiert?
Pendelt er nur auf und ab?
..... Zieht er zur Mitte hin oder nach außen......
ohne erkennbares Rucken? ----- dann wird mit aller wahrscheinlichkeit die Antiskating hängen
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

Compu-Doc

#20
Hallo Jürgen,

habe ich mich da evtl. falsch ausgedrückt? Natürlich wirkt die "Scatingkraft" nach aussen,also muss man mit einer ANTI-Scatingkraft kompensieren.

Je grösser die ANTI-Scatingkraft ist, desto stärker wird der TA/Tonarm nach innen "gezogen".

right?  :pleasantry:

edit: jetzt bin ich doch leicht verwirrt!

Die Rotation der Platte drängt den TA nach aussen, es entsteht also eine "Scatingkraft".

Um dem Abhilfe zu schaffen,korregiert man das mit einer Anti-Scatingkraft, welche den TA nach innen zieht!?!
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

Udo


Compu-Doc

.....dann habe ich schluppdiwupp einfach die beiden Begriffe  vertauscht,....tzzze tzzze tzzze :_55_:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.


Compu-Doc

.....und da sich aber die ERDE gegen den Uhrzeigersinn dreht, sollte man global betrachtet die Corioliskrat nicht ganz ausser Betracht lassen!  .,111:_55_:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

Stormbringer667

Zitat von: Compu-Doc am Sonntag, 18.Mai.2008 | 23:36:30 Uhr
.....und da sich aber die ERDE gegen den Uhrzeigersinn dreht, sollte man global betrachtet die Corioliskrat nicht ganz ausser Betracht lassen!  .,111:_55_:

Und in Australien läuft die Scheiße auch falschrum ab..... :_55_:

rappelbums

Zitat von: Jürgen Heiliger am Sonntag, 18.Mai.2008 | 23:13:31 Uhr
und nun mal leicht von oben anpusten..... was passiert?

Beule an der Stirn!

Der Dreher steht im Schrank ;)

Werde ich dennoch bei Gelegenheit mal testen. Gleichzeitig kann ich dann putzen und den Steuerpimpel reparieren. Werde dann aber einen eigenen Thread starten. Um der Ausgangsfrage dieses Threads gerecht zu werden bleibt aber festzuhalten: Der Plattenspieler muß fehlerfrei funktionieren und richtig eingestellt sein, um als Fehlerquelle ausgeschlossen zu werden.

Gruß,
der rappelbums


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Udo

Und im Sommer ist Winter, ganz schön verzwickt :smile

Compu-Doc

Zitat von: Compu-Doc am Sonntag, 18.Mai.2008 | 23:36:30 Uhr
.....und da sich aber die ERDE gegen den Uhrzeigersinn dreht, sollte man global betrachtet die Corioliskrat nicht ganz ausser Betracht lassen!  .,111:_55_:
Spass bei Seite:

Scating-Kraft
Skating entsteht bei Radialtonarmen, da durch Reibung zwischen Plattenrille und Nadel eine Kraft entsteht, die aufgrund der Kröpfung (also durch die zur Plattenmitte weisende Anwinklung) des Tonarms/Tonabnehmers nicht vollständig vom Tonarmlager aufgenommen werden kann. Die Skating-Kraft wirkt zur Plattenmitte hin. Dies ist im ersten Augenblick vielleicht wenig anschaulich, manche vermuten spontan eine Fliehkraft, die nach außen wirken müsste. Die Skating-Kraft ist keine Fliehkraft! Folgende Zeichnung verdeutlicht die Verhältnisse:


© fairaudio  :_hi_hi_:



Die Reibung erzeugt eine zur Plattenrille tangentiale Gesamtkraft, die sich (wie alle Kraft-Vektoren) in zwei senkrecht zueinander stehende Kräfte aufteilt: Ein (größerer) Teil wird von Tonarmlager aufgenommen (Richtung des radialen Kraftvektors: "gedachter Tonarm", blaue Linie zwischen Nadel und Lager), ein kleinerer (hierzu senkrecht stehender) Teil ist genau die Skating-Kraft (roter Pfeil). Aufgrund der Kröpfung zeigen die Rillentangente und die Linie zwischen Lager und Nadel nicht in die gleiche Richtung - die "Restkraft" zieht den Tonarm also zur Plattenmitte.

Die Größe der Skating-Kraft ist abhängig von der auftretenden Reibung, und somit:

von der Auflagekraft
von der Rillengeschwindigkeit - somit bei 45 Upm höher als bei 33 1/3 Upm - aber auch von der Position der Nadel: Denn die weiter innen liegende Rille läuft langsamer, als die weiter außen liegende
vom Nadelschliff bzw. der Form der Nadel (und damit der Art und Größe der Kontaktfläche zur Rille).

Die Skating-Kraft verursacht eine einseitige Belastung der linken Rillenflanke, was folglich auch zu einer einseitigen Abnutzung von Nadel und Flanke führt und zudem die Wiedergabe beeinträchtig. Daher gibt es bei Radialtonarmen einen Anti-Skating-Mechanismus, der für eine entsprechende Gegenkraft sorgt.


.....and peace, please  .,a095
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

rappelbums

Muß mich nochmal melden ...
... und für die Hilfestellungen bedanken!

Und kann Erfolg vermelden.

1. Die entsprechende Platte habe ich noch einmal gründlich gereinigt.
2. Den Tonarm habe ich erneut ausbalanciert, exakt, wie in der Bedienungsanleitung des Plattenspielers vorgegeben.
3. Auflagekraft nach Vorgabe genau eingestellt.
4. Antiskating ebenso nach Vorgabe eingestellt.
5. Platte auf den Teller gehievt.

YES! So geht es!
Die Kratzerchen sind natürlich nicht verschwunden, die Nadel springt aber bei einem Kratzerchen nicht mehr in die benachbarte Rille, sondern setzt hinter dem Kratzer wieder in der selben Rille auf. So muß das sein!

Also wie immer: Erst mal alle möglichen Fehlerquellen ausschließen, wenn dann der Fehler immer noch auftritt, kann es an die oben im Thread genannten Reparaturversuche gehen.

Gruß,
der rappelbums


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Compu-Doc

Am Rande bemerkt:

Ich hatte schon mehrmals Platten, da hatte sich ein winziges Sandkörnchen in der "Spurrille" verklemmt, mit dem blossen Auge nicht sichtbar und mit dem Carbonbesen nicht entfernbar.

Erst mit dem Fingernageltest konnte ich den Übeltäter erfingern und mittels einer ultrafeinen Nähnadel zum gehen überreden.
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.