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Grundig A905 mit "Edelholzwangen"

Begonnen von stephan1892, Dienstag, 24.März.2009 | 14:27:05 Uhr

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stephan1892

Ich habe mir den A905 für meinen Dreher zugelegt.Das er beschädigte Edelholzwangen hatte,wusste ich.Doch das sich bei einem doch ziemlich hochwertigem Gerät der Grundig Fine Arts Linie hinter den Edelholzwangen Edelholzspannplatten verbergen hätte ich nicht gedacht.
Auf jeden Fall müssen beide Wangen neu werden.Nachdem ich nun eure Posts dazu gelesen habe,bin ich mir nicht sicher,was ich machen soll?Soll ich massives Edelholz nehmen,und das ganze wachsen oder wieder furnierte Spanplatte und hochglanzlackieren.Ich bin auf Eure tipps gespannt.
Gruss Stephan

Captn Difool

#1
Hallo Stephan,
massives Edelholz ist deutlich teurer und auch schwieriger zu verarbeiten. Massivholz neigt leichter zu Rissen und verzieht sich auch gerne. Spanplatten sind einfacher und anspruchsloser. Daher werden selbst bei teuren Schränken Spannplatten verwendet und gegenüber billigeren nur das Furnier statt Kunststoff in Echtholz ausgeführt.

So auch bei praktisch allen HiFi-Geräten. Allerdings sollten wir erstmal den Schadensumfang klären. Kannst Du da Bilder einstellen? (Siehe Menu oben Rechts "Bilder upload") 

Bei meinem TD126MkII siehst Du ein Beispiel, wie man ein altes Furnier aufarbeiten kann. Weitere Infos findest Du hier.

Ups, da ich aus dem Link "aktuelle Postings" gekommen bin, habe ich übersehen, das Du schon im richtigen Forum gepostet hast, daher hat sich mein letzter Link erübrigt. Also zeige erstmal Bilder, dann können wir sagen, ob da wirklich neue Wangen angefertigt werden müssen, oder ob man diese Aufarbeiten kann. Jürgen ist als gelernter Lackierer zudem ein Mann vom Fach und kann Dir viele gute Tipps geben.

stephan1892

Ja das hat mir der Jürgen bei seiner Hilfsaktion(Wie lade ich ein Bild hoch)auch erzählt,das er Lackierer oder Maler ist.Auf den Wangen sind richtig tiefe Kratzer,bis aufs Furnier.Da mein Schwiegervater seit 30 Jahren eine Autolackiererei betreibt,wäre das mit dem lackieren kein Problem.Da sich die Kratzer auch auf dem Deckel fortsetzen muss ich Ihn sowieso bemühen.Wenn meine Freundin wieder zu Haus ist,werde ich mal versuchen ein Photo zu schicken.
Deinen Restaurationsbericht von Deinem Thorens habe ich übrigens auch gelesen.Tolle Arbeit.

stephan1892


Captn Difool

Hallo Stephan,
das ist natürlich ärgerlich. Aber schon hier sehe ich, das es sich um furnierte Spanplatten handelt. Wie ist der Deckel, fühlt er sich nach Kunststoffbeschichtung an, oder nach Lack? Letzteren kann man anschleifen und eine Bei- oder Konmplettlackierung mit Anthrazit machen.

Das Holzfurnier muß an den ausgebrochenen Stellen gespachtelt (Clou Holzspachtelmasse mit echten Holzpulver, hier wohl Mahagoni) werden, dann kannst Du den Lack verschleifen, bis die Kratzer verschwinden und anschließend den Lack neu auftragen, in der Art wie es Jürgen in seinen Ausführungen beschrieben hat, hier mit Klarlack. Die Kanten gut abkleben, dann kannst Du die Übergänge später naßschleifen und nachpolieren, dann ist praktisch nichts mehr zu sehen. Nur die gespachtelte Stelle wird bei genauem Hinschauen immer etwas auffallen, aber die Teile sind dann immer noch Original.

stephan1892

Das es furnierte spanplatte ist hatte ich ja schon geschrieben.Habe es beim abbauen bemerkt.Deshalb fande ich es von Grundig ziemlich "abgehoben",in den katalogen von "Edelholzwangen"zu sprechen.Meine Idee war ja,massives Edelholz(vielleicht Kirsche oder ähnliches)einzusetzen und das ganze dann vielleicht zu ölen oder zu wachsen.Natürlich wäre das nicht mehr orig.Die Kunststoffhülsen zur befestigung der Wangen wollte ich mir aus Edelstahl anfertigen lassen,oder aus Messing.Ein bischen opt."Tuning".Techn.gesehen ist es ja der Hammer.Zum Musikhören auf jeden Fall besser als mein TEAC AVR.
Gruss Steffen

Jürgen Heiliger

#6
Hi Jungs,

zuerst einmal in diesem Falle keinesfalls nass schleifen, da an den zu sehenden Kanten die Spanplatte durchkommt.... da reicht schon höhere Luftfeuchtigkeit um die Spanplatte aufquillen zu lassen, und hat die erst einmal Feuchtigkeit gezogen hört dieses aufquillen nicht mehr auf, auch dann wenn das Ganze unter Lack kommt.

Noch eins... zu der Zeit der Grundigs wurden solche Oberflächen gerne Kunststoffversiegelt.... also da ist nichts mit einem 2-K-Lack anzufangen, so wie ich es beschrieben habe bei einem Neuaufbau....

Und nun zu dem wie ich vorgehen würde.....
Seitenwangen runterschleifen, und zwar bis aufs Furnier --- mittels eines Band- oder Rutschschleifers ---- (es darf keinerlei "Restlack" mehr sichtbar sein)..... nun erst mal die Ausbrüche im Furnier an den Kanten mittels Flüssigholz beispachteln (Spachtel schräg an der Kante ansetzen und dann zur Mitte des Werkstückes ziehen) ...... Stelle Trocknen lassen und anschließend mit einen Schleifklotz auf Maß schleifen.
..... Nun die Seitenwange zweiseitig ganz dünn mit Holzleim einstreichen/oder mit kleiner Zahnspachtes (0,5mm Zahnung) abziehen. Furnierstück ebenfalls so behandeln... Wenn beide nun milchig geworden sind (nach etwa 2 -3 Std.) nun das Furnier aufbügeln, genauso wie man dieses auch mit Kantenumleimer es macht....
Überstehendes Furnier mittels einer Stabfeile (kein Druck an der Feile beim Ziehen!) "Abfeilen".

Zum Lackieren siehe die Lackierung mittels 2-K-PURLack
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

Captn Difool

Kirsche Massiv wäre natürlich noch eine Option, aber lieber mit Seidenstar lackieren anstatt zu ölen. Bleibt länger "frisch", denn Seidenstar (von Herbol) ist ein sehr beständiger Lack. Mit Öl wirst Du dagegen nicht lange Freude haben.

Sollten die Originalseitenwagen mit Kunststoff laminiert sein (wie meine Edelholzleisten im Auto) dann ist es mit reparieren eh Essig. Die Schichten, vor allem auch das Holz sind so dünn, das sie kaum schleifbar sind, mit einer Maschine würde man das schnell durchschleifen, dann kann man auch gleich eine neue Platte nehmen und von Grund auf alles neu machen. Ich kann anhand der Fotos leider nicht genau erkennen, ob das Laminat oder Lack ist. 

Als "Edelholz" darf das schon so angeboten werden, wenn es sich bereits beim Furnier um ein solches handelt. Sonst müßte es als "Massivedelholz" beworben werden.

Jürgen Heiliger

Hi André,

Seidenstar ist ein eingetragenes Warenzeichen von Glasurit! und nicht von Herbol.
Gruß
Jürgen

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stephan1892

Ich werde morgen mal bei 2 Tischlereien in Wittenberg anfragen,ob die Irgend was an Edelhölzern haben.
Danke für Eure Tipps.
Ich wünsche allen noch einen schönen Abend.

Gruss Steffen

Captn Difool

@Jürgen
Sorry, da hatte ich was verwechselt. Ich hatte die Dose gestern gerade noch offen, sehe sie aber nur noch von oben...  :grinser:
Glasurit meinte ich aber  .,d040