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Ella Fitzgerald | Sings Sweet Songs for Swing - Erstauflage Stereo vs. Mono

Begonnen von be.audiophil, Donnerstag, 12.Februar.2009 | 11:24:49 Uhr

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be.audiophil

Moin,

sobald man sich auf das Sammeln von frühen Pressungen versteift hat, kann man es sich manchmal einfach nicht aussuchen, welche Ausführung man von einer bestimmten Einspielung nun ergattert. So kommt es, daß man unter Umständen zuerst mit der Mono-Pressung Vorlieb nehmen muß und evtl. erst sehr viel später die Stereo-Pressung in seiner Sammlung ergänzen kann.

Genau diese Möglichkeit bot sich mir Ende letzten Jahres bei der Verve Einspielung von Sings Sweet Songs for Swing aus dem Jahre 1958. Ich hatte also bereits seit Jahren die Mono mit dem frühen T-Label (MGV-4032) und suchte immer mal wieder nach der Stereo, die ich in Form der MGVS-6072 mit dem Stereophonic-Label habe ergänzen können.



Diese betreffende Mono kaufte ich zu einem Zeitpunkt, als ich mich mit der Labelgeschichte von Verve noch nicht wirklich ernsthaft auseinander gesetzt hatte. Und nach den ersten Abspielvorgängen ging ich auch anfänglich von einer Stereopressung aus ... die Räumlichkeit und Tiefenstaffelung dieser frühen Monos ist also derart frappierend, als daß man durchaus meinen könnte, es handelte sich hier um eine Stereopressung ...

... aber das, was die alte Stereophonic genannte Erstauflage hier nochmals dazulegte, ist einfach erstaunlich ... der Raum wird erhörbar breiter, tiefer, höher, Ellas Stimme bekommt nochmals mehr Brust und wirkt sonorer, voluminöser ... das Orchester steht sehr sauber skizziert im Raum und man fühlt sich in einen kleinen Jazzclub in Harlem auf einen Stuhl vor der Bühne gesetzt und alle anderen Zuhörer halten ebenso wie man selbst den Atem an, um diese zauberhafte Aufnahme und Atmosphäre nicht nur genießen können, sondern vor Allem auch nicht zu zerstören ... gleichzeitig heiß und kalt laufen kleine Schauer vor lauter Verzückung den eigenen Rücken hinunter ... eine echt Meisterleistung der Aufnahmetechnik ... Chapeau ...  :_good_:

UBV

Zitat von: be.audiophil
... die Räumlichkeit und Tiefenstaffelung dieser frühen Monos ist also derart frappierend, als daß man durchaus meinen könnte, es handelte sich hier um eine Stereopressung

Hallo Rolf,

...das stimmt. Wenn ich nicht selbst so eine Monoplatte von L.Armstrong gehört hätte , welche mich klanglich derart faszinierte , würde ich wohl ungläubig über deine Aussage schmunzeln.

:drinks:
Gruß Bertram

be.audiophil

Moin Bertram,

cool, daß Du ein ähnliches Erlebnis hattest ... ja, vor Allem diese irre Tiefenstaffelung bei den alten Monos verblüfft, da man eigentlich immer davon ausgeht, daß dies ein Effekt der Stereophonie sein müßte ...

... diese alten Monos sind für mich immer mal wieder Ansporn auch über eine echte Monokette nachzudenken ... mal sehen, was ich in dieser Sache unternehme ... alten Studioabtaster oder ein heute verfügbares Monosystem? ... zeitgenössischen Entzerrer oder eine Eigenkreation?

Ich habe hier übrigens noch einige Monos, die diese tolle Räumlichkeit aufweisen ... L. Armstrong & Ella Fitzgerald, Ella and Louis ... MGV-4003



... oder Crazy Rhythm von Linoel Hampton (Emarcy MG36034)



... oder Trav´lin´ light von Jimmy Giuffre auf Atlantic SD-1282



... oder Hubert Laws The Law of Jazz - Atlantic SD-1432



wobei es bei Atlantic wirklich darauf ankommt, daß die Pressung so nah wie möglich an der Erstauflage ist ... jede weitere Auflage wird bei Atlantic klanglich deutlich schechter ...