• Willkommen im Forum „NEW HiFi-Classic“.

Quellen-/Verstärkerumschalter / Lautsprecherumschalter

Begonnen von kuni, Sonntag, 29.März.2009 | 20:07:58 Uhr

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

kuni

Hi,

auf besonderen Wunsch von beldin  :flööt: sei hier mal zum Thema Verstärker- und Lautsprecherumschalter ein Selbstbauprojekt vorgestellt.
Habe ich für mich nun schon zwei Mal selbst gebaut. Funktionieren beide ohne Probleme.
1.) 4x Receiver auf 2x LS
2.) 2x Receiver auf 1x LS

Auf meiner Homepage gibt's mehr Infos und eine Bauanleitung:
http://kuniseins.ku.funpic.de/AmpSwitch/AmpSwitch_Introduction_d.html

Der Umschalter kann sowohl als Ausgangsumschalter, wie auch als Eingangsumschalter verwendet werden. Lediglich die LS Buchsen müßte man dann durch Cinch ersetzen, aber das Schaltbild bleibt das Gleiche.
Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

kuni

Hi zusammen,

habe da einige Fragen von einem Forenmitglied zum Thema "Umbau als Quellenumschalter für Tapes" bekommen, was evtl. für andere User auch noch interessant sein könnte:

Zitat
Mein vorhaben ist, den vorhandenen Tape Anschluss zu erweitern. Da mein DVD Player über Tape 2 läuft und ich kein AUX Anschluss habe.

Nun möchte ich mein Tape Anschluss erweitern so das ich z.B. an Tape 1 den Umschaltpult anschließe, so das ich am pult 3 Tape (Aufnahme und Wiedergabe ) anschließen kann. auch die überspiel Möglichkeiten sollten gegeben sein. 1-3 / 2-3 / 3-1 / 3-2 / 2-3 / 2-1 und so weiter. Dadurch hätte ich Tape 2 frei am Verstärker. Von AKAI gibt es ja so was, aber ich sehe nicht ein das ich dafür 100€ oder mehr bezahle, wenn man das gleiche selbst zusammen bauen kann für weniger Geld. Steht eben nur kein AKAI drauf.

Ok, hab's verstanden:
- Zum einen brauchts je einen Aufnahme- und Wiedergabepfad vom Verstärker auf Tape 1-3
- Zum anderen noch je einen Aufnahme- und Wiedergabepfad von Tape 1-3 auf Tape 1-3

Zitat
Meine Frage(n) zum Umbau.
Was genau, müsste man an deiner Schaltung am Verstärkerumschalter ändern?

Zunächst einmal muß man natürlich als Buchsen Cinch oder DIN 5-pol verwenden.
Bei der Anwendung als Verstärkerumschalter werden ja LS-Ausgänge (Auswahl 1 aus 4) auf LS-Boxen (Auswahl 1 aus 4) geschalten.
Man muß nun die Umschaltepfade umdefinieren:
- Schaltergruppe 1 (3 Umschalter links im Bild): Auswahl der Wiedergabequelle (1 aus 4 = Verstärker + Tape 1-3)
- Schaltergruppe 2 (3 Umschalter rechts im Bild): Auswahl der Aufnahmequelle (1 aus 4 = Verstärker + Tape 1-3)

Zitat
Und wie würde die Änderung aussehen.?
Wäre es möglich die an deiner vorhandene Schaltung zu beschreiben?

Hier mal die geänderte Schaltung:



und einige Signalflußbeispiele:







Obacht: Da ist der Einfachheit halber nur ein Pol gezeichnet.
In echt braucht man diesen Signalpfad insgesamt 4 Mal:
1. Pol: Linker Kanal +
2. Pol: Linker Kanal -
3. Pol: Rechter Kanal +
4. Pol: Rechter Kanal -

Realisierung also mit insgesamt 6 Stück 4 poligen Umschaltern.
Ich würde welche mit 3 Schaltstellungen (M.K. aus ? an d. A3-ON) nehmen (wären dann die Gleichen wie bei meinem Verstärkerumschalter). Damit hat man die Möglichkeit momentan unbenutzte Signalpfade abschalten zu können (Mittelstellung). Ich empfinde das am Umschaltpult als übersichtlicher, weil die Schalter durch ihre Stellung eben dann schon anzeigen, welche aktiv sind und welche nicht.

Evtl. hat die Schaltung noch "Abspeckpotential", wenn alle Massen aller angeschlossenen Geräte in den Geräten sowieso kurzgeschlossen sind.
Dann kommt man mit 2 poligen Umschaltern aus und die Massen aller Stecker werden im Umschalter alle zusammengelötet (würde ich aber nicht machen).

Beim Verstärkerumschalter ist die OFF-Mittelstellung Pflicht, um Kurzschlüsse der LS-Ausgänge beim Umschalten im laufenden Betrieb zu verhindern.
Bei einem Quellenumschalter würden aber mMn prinzipiell auch einfache Umschalter mit 2 Schaltstellungen (ON-ON) ausreichen (die dürften ggf. etwas billiger sein).

Mit o.g. Schaltung ist halt auf jeden Fall der eine Tape-Anschluß am Verstärker belegt. D.h. wenn man z.B. von Tape 2 auf Tape 3 überspielt, dann kann man nicht gleichzeitig von Tape 1 auf den Verstärker wiedergeben.

Zitat
Wichtig wäre ob man ohne Schalter auskäme, damit meine ich, das man automatisch von 1 - 3 überspielen kann ohne ein Schalter zu betätigen. Dürfte doch machbar sein oder nicht ?

Müßte auch gehen, wenn man die Schaltergruppe 2 (Auswahl der Aufnahmequelle) weg läßt und statt dessen alle Aufnahme-Eingänge miteinander verbindet:



und ein Signalflußbeispiel:



Ob diese Parallelschaltung der Eingänge aber sonst noch negative Auswirkungen hat, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.
Mal angenommen, daß alle Eingänge den gleichen Eingangswiderstand haben, dann würde sich der Gesamteingangswiderstand (aus Sicht der Schaltergruppe 1) vierteln  :shok:. Das ist evtl. nicht ganz unerheblich !

Zitat
Ein passendes Gehäuse dürfte ja kein Problem darstellen und die cinchbuchsen ja auch nicht.

Wenn die Buchsen alle unterzubringen sind, dann müßte evtl. sogar das gleiche Gehäuse passen, weil sich die Zahl der Schalter ja nicht ändert.

PS:
Kommentare (vor allem zur Parallelschaltung) würden mich auch mal interessieren  .,a015

Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

Jürgen Heiliger

Hi Kuni,

wäre es nicht sinnvoller um Umschaltgeräusche zu vermeiden einen Umschalter mit mindestens zwei Ebenen mehr zu nehmen, um somit das jeweilige Signal bei der Umschaltung erst einmal auf Masse legen zu können?

Oder das Ganze über Relais zu realsieren?
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

HiFifan01

Hallo Jürgen,

was die masse betrifft, könnte man es nicht so machen wie bei den Plattenspielen die masse am Verstärker anzuschließen?  Könnte das funktionieren?  .,a015 o.k. ist nur ne Idee von mir.

Gruß Manni
Kenwood KA-2200 / KT-1100 / DP-2000 / Heco - Superior 800 / Yamaha YP-D6

kuni

#4
Zitat von: Jürgen Heiliger am Dienstag, 31.März.2009 | 21:55:49 Uhr
Hi Kuni,

wäre es nicht sinnvoller um Umschaltgeräusche zu vermeiden einen Umschalter mit mindestens zwei Ebenen mehr zu nehmen, um somit das jeweilige Signal bei der Umschaltung erst einmal auf Masse legen zu können?

Oder das Ganze über Relais zu realsieren?

Du meinst mit mehr Schaltstellungen, z.B.mit der Schaltreihenfolge:

  • ON (Anschluß 1)
  • ON (Masse)
  • ON (Anschluß 2)
oder sogar so (hier meine ich sind die OFF Stellungen überflüssig) ?

  • ON (Anschluß 1)
  • OFF
  • ON (Masse)
  • OFF
  • ON (Anschluß 2)

Würde natürlich auch gehen. Ich wollte halt mal den einfachsten Umbauvorschlag als "Basis" für eine Schaltung zeigen.
Zudem sind Umschalter mit mehr als 3 Schaltstellungen, bzw. mit ON-Mittelstellung mMn schwer zu bekommen.
Ggf. nur als Drehschalter (z.B. Reichelt Art. Nr. "DS 4" mit 4 Polen/3 Stellungen).

Ob der Umschalter Knackser erzeugt kann ich nicht sagen (hab's ja selbst als Quellen-US nicht realisiert).
Evtl. könnte man einen Pull-Down Widerstand in der Mittelleitung gegen Masse einbauen ?

Als LS-Umschalter knackst jedenfalls nichts und die Quellen werden ja in den Receivern auch nur über einfach Umschalter geschalten. Ich glaube nicht daß da eine "Masselegung" drin ist, oder ?

Das Ganze mit Relais zu machen geht klaro auch, aber dann wird's ja noch aufwendiger (und teurer  :shok:):
- Stromversorgung
- Relaistreiber
- Tasteransteuerung
- Logik
- ....  .,a015  :flööt:
Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

kuni

Zitat von: HiFifan01 am Dienstag, 31.März.2009 | 22:01:54 Uhr
was die masse betrifft, könnte man es nicht so machen wie bei den Plattenspielen die masse am Verstärker anzuschließen?
Das ist doch dann mein zweiter Vorschlag, wenn ich's recht verstehe.
Gehäuse am Verstärker dürfte üblicherweise auch interne Masse sein und damit auch Quellenmasse (bin mir aber nicht sicher - ein Ohmmeter würde gleich  :;aha bringen).
Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

PhonoMax

Mitternacht,...

Aufgrund vielfältiger Erfahrungen, die ich allerdings auch schon anderswo geschildert habe, möchte ich einige Gedanken zum Thema 'Signalverteilung in größeren Anlagen' beisteuern.

Oben werden die Nebengeräusche angesprochen, die solche Umschaltvorgänge verursachen. Um denen zu begegnen, muss man sich zunächst einmal klar machen, woher sie rühren, um dann festzustellen, dass die unsymmetrische (nicht erd- und oft genug auch nicht gleichspannungsfreie) Amateurtechnik hier eher schlechte Karten ziehen muss:

Knackse entstehen an der Schaltstelle nämlich einmal, wenn an der Verbindungsstelle Gleichspannungspotenzialdifferenzen vorliegen, also Trennkondensatoren nicht auf das selbe Potenzial geladen sind. Beide Potenziale werden bei Schaltvorgang ausgeglichen, was zum Knacken führt. Hier kann man etwas tun, indem man bei allen beteiligten Geräten an den Ausgängen möglichst identische Verhältnisse schafft. Die professionelle Technik bediente sich hier der transformatorischen Erdfreiheit, war also per definitionem gleichspannungsfrei, weshalb zumindest dieses Problem in den teilweise riesigen Steck- und Schaltfeldern der Medienproduzenten nicht existierte.

Eine zweite Ursache für die Knackse liegt im abrupten Schalten der sich ständig ändernden Signale, wodurch diese im Zuge des Schaltens Schaltflanken erhalten, die im Signal nicht vorkommen, dem Ohr aber als scharfe Pegelanstiege auffallen, die es als "Knackse" hört. Sie treten natürlich auch dann auf, wenn die Schaltstelle völlig gleichspannungsfrei ist. Auch hier kann man etwas tun, indem man die Einschaltung eines Signales über einige Millisekunden 'blendet'. Dann fällt auch dieser Schaltvorgang nicht mehr geräuschhaft auf. Der Bauteilbedarf ist aber nicht unerheblich, weshalb die professionelle Steckfeld- und Kreuzschienenverteilertechnik solche Dinge meist nicht vorsah. In Mischpulten jedoch finden sich seit den 1970ern jede Menge von Fet-Schaltern, mit deren Fähigkeit zur Blende man Schaltvorgänge maskierte.


Wie mancher inzwischen sicher gemerkt hat, spreche ich hier grundsätzlich von Line-Signalen; die Umschaltung von Leistungen, namentlich solchen, die zum Treiben von Lautsprechern ausreichen, ist durchaus problematisch, weil Schaltermaterial Verwendung finden muss, das bereits beachtliche Lasten verkraftet, weil ja schnell 50 bis 100 Watt zusammenkommen können. Insofern sollte man die Schaltvorgänge besser in den Linebereich verlegen, wo derartiger 'Dampf' nicht bewältigt werden muss. Das ist zwar finanziell unerfreulich, weil jedem Lautsprecher bzw. jeder Box eine eigene Endstufe zugeordnet werden muss/müsste, löst aber allerhand Probleme und erklärt, warum die professionelle Technik aktive Lautsprecher -auch- präferierte.

Ein praktisch nicht beherrschbares Problem wird in einem der letzten Posts oben als das der Masseführungen angesprochen. Die generell unsymmetrische, also Masse und Signalrückführung zusammenlegende Amateurtechnik muss hier prinzipbedingt scheitern, weshalb man durch die sich im Grunde bei jeder Anschaltung eines Gerätes ändernden Erd- und Masseverhältnisse innerhalb einer Anlage immer Gefahr läuft, sich 'auf Knopfdruck' eine Erdschleife einzufangen. Die professionelle Technik sah auch deshalb von Anfang an mit Hilfe ihrer Symmetrie konsequent darauf, die Funktion 'Signalrückleitung' und 'Masse' konsequent zu trennen und nur an genau definierten Stellen ("Massepunkt") zusammenzuführen.

Das ist dem Amateur durch die Unsymmetrie unmöglich gemacht worden. Sobald die Anlagen groß werden, die durch eine zentrale Kreuzschiene verkabelt werden sollen, beginnt diese fast grundsätzlich, auch (audio-)elektrisch labil zu werden. Man kann auch dagegen etwas tun, indem man die Erden/Massen aller (unsymmetrischen) Geräte auf einen Massestern auflegt und sämtliche (!) Schirmungen nicht mehr zum nächsten Gerät führt, fängt sich dabei aber zwangsläufig die Führung der Signalrückleitungen über jenen Massestern und damit separate Verkabelungen ein, die keineswegs vorteilhaft sein müssen, vom zusätzlichen Kabel- bzw. Litzenverhau einmal abgesehen. Das Problem ist in der Amateurtechnik schlicht nicht befiedigend lösbar.

Nicht unkritisch sind auch Kabellängen, wenn die Ausgangsimpedanzen der Geräte zu hoch werden. Dies war durchaus nicht wenig lange Standard im Hause der Liebhaber-Geräte, selbst wenn die diesbezüglich besonders problematische Anschlusstechnik nach DIN nie zur internationalen Normalität wurde. Hier aber treten durch recht hohe Ausgangswiderstände und Probleme bei der -in Schaltfeldern ansonsten vorgesehenen- Anschaltung mehrerer Verbraucher an einen Quellenausgang unzulässige Betriebszustände auf, über die man sich klar werden muss. Maximal zulässige Kabellängen kann man aus den technischen Daten eines gegebenen Gerätes zu seinem Ausgangswiderstand berechnen, wie sich aber zwei DIN-Eingänge parallel an einem (normgmäßen!) DIN-Ausgang verhalten, ist schlicht ungewiss. Diese Technik sieht diesen Betriebszustand nämlich nicht vor.

Übrigens muss bei Schaltanlagen durch eine interne, logische Verriegelung vermieden werden, dass zwei Ausgänge zusammengeschaltet werden können. Das ist bei Profis nicht anders als bei Amateurs.


Zu meiner analogen Zeit hatte ich eine professionelle bzw. teilweise auch professionalisierte (also grundsätzlich erdfrei symmetrische) Anlage aus etwa 40 stereofonen Einzelgeräten über vier kaskadierte 10x10-Schaltmatrixen zusammengefasst, die aus Schadow-Tastensätzen mit gegenseitiger Auslösung bestanden. Hier knackte es natürlich, weil die Kontakte zwar gleichstromfrei arbeiteten, aber in laufender Modulation Schaltflanken erzeugten.
Nachdem jedes Gerät innerhalb der Anlage bei den üblichen Vollaussteuerungen Nennpegel 1,55 V abgab, konnte unbesehen jeder Ausgang auf jeden Eingang geschaltet werden, ohne dass mit unerwartetem Radau oder gar Übersteuerungen zu rechnen gewesen wäre. D. h., auch Tuner und Plattenspieler-Entzerrerverstärker lieferten bei Nennhub (40 kHz) bzw. 33-LP-Vollaussteuerung (11,3 cm/s) ihre 1,55 V. Liegen diese normierten Pegel nicht vor -die Amateurtechnik kennt keine Pegelnormierung-, dräut weiteres Ungemach.

Obgleich die Sammelleitung zwischen den Verteilern und dem Mischpult (Studer 269 mit 16 in 4) nicht in Paaren geschirmt war, lag die Übersprechdämpfung zwischen belasteten (!) Leitungen entweder innerhalb bzw. knapp außerhalb der sehr strengen einschlägigen IRT-Forderungen. Man konnte daher gleichzeitig mehrere Programme übertragen, ohne gegenseitige Störungen befürchten zu müssen.

Nachdem heute die besagten Schalter unbezahlbar geworden sind, würde ich mir für größere Anlagen ein Koppelfeld aus DIL-Relais oder elektronischen Schaltern mit einer einfachen Steuerlogik aufbauen, die man modular geplant fast beliebig erweitern kann, sofern man die oben geschilderten Probleme halbwegs in den Griff bekommt.

Hans-Joachim

kuni

Hans-Joachim, sehr interesant, Deine Analyse  :_good_:
Wenn ich das recht verstehe, dann hat man eigentlich gar keine vernünftige Möglichkeit mit einfachen/billigen Mitteln solche Umschaltknackser zu unterbinden (im Heimbereich), oder siehst Du eine Möglichkeit meine o.g. Umschaltbox bzgl. Einsatz als Quellenumschalter hier weiter zu verbessern ?
Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

PhonoMax

Lieber Kuni,

man kann zu minimieren versuchen, also beispielsweise jeden Ausgang der noch nicht entsprechend ausgestattet ist, mit einem Widerstand geeigneter Größe nach Masse abschließen. Dabei darf man aber nicht zu aggressiv vorgehen, weil viele der historischen (Amateur-)Geräte doch relativ hohe Ausgangswiderstände aufweisen, die einem bei Vorliegen eines zusätzlichen Lastwiderstandes nur wegen die Knackspäße unter Umständen schon Frequenzgangschwierigkeiten machen. Das hängt aber vom jeweiligen Gerät ab. Mit der zunehmenden Verbreitung der OpAmps gehörte das natürlich der Vergangenheit an. Aber hinschauen muss man immer.
Wie aber ist das doch gleich wieder mit der Herausgabe der Geräteschaltungen durch die Hersteller gewesen? Aha. Studer war da lange eine sehr, sehr löbliche Ausnahme.

Auch die Eingänge sollte man dann, wenn man dem Knack beikommen möchte, und dies von Seiten des Konstrukteurs noch nicht geschehen ist, mit einem ohmschen Widerstand gegen Masse abschließen. Dieser Widerstand muss aber seinerseits so groß sein, dass er (gemeinsam mit der konstruktiv realisierten Eingangsimpedanz) die gängigen Werte nicht unterschreitet, damit die steuernden Quellen nicht so belastet werden, dass der Frequenzgang im Höhen- oder Tiefenbereich einsinkt.

Hier sehe ich aber durchaus Land, und sei es, dass man sich ans Blenden begibt. Schaltungen zum Studium der grundsätzlichen Funktion eines solchen Features kann man sich in den Unterlagen zum Studerpult 169 ansehen. Andererseits wird es sicher DIL-Analogschalter geben, die diese Fähigkeiten bereits auf dem Chip haben. Aber es geht hier ja darum, zu kapieren, wo sich einem Widerstände entgegenstellen und wie man ihrer möglicherweise Herr werden kann. Bedenke bitte auch, dass man ja eigentlich das Knacken dadurch vollkommen vermeiden kann, dass man 'leise dreht'.
Übrigens sind Abtastsysteme von Plattenspielern durchaus heikle Gebilde, die sehr genau mit den halbwegs standardisierten Impedanzen abgeschlossen sein wollen, wenn einem an freqeunzlinearer Übertragung gelegen ist. Hier sollte man mit Experimenten vorsichtig sein. Hier sind solche Auswege infolgedessen auch problemträchtig.

Schwieriger dürfte in deinem Fall aber dennoch das Beherrschen der Masseproblematik werden, sobald die Anlagen eine "haushaltsübliche" Größe überschreiten.


Wir befassen uns hier mit ziemlich historischen Techniken, was -gerade auch bei mir- wesentlicher, praktisch einziger Anlass ist, darauf überhaupt noch Aufmerksamkeit zu verschwenden. Es steht uns daher der Blick auf die technische Entwicklung der letzten 100 Jahre offen, über den als Rückschau relativ leicht die anfallende Spreu vom Weizen zu trennen ist. Dass man in der professionellen Audiotechnik von Anfang an und letztlich bis zum heutigen Tag an der transformatorischen Kopplung und der Erdsymmetrie festhält, kommt nicht von ungefähr. Nicht aber etwa deshalb, weil dies das Gute, Richtige, Wahre und Schöne wäre, sondern weil es mit vergleichsweise geringem Aufwand die Beherrschung von Problemen erlaubt, die sonst unüberwindlich sind. Es sei denn, man bediente sich ganz anderer Techniken (z. B. optische Übertragung).

Hans-Joachim

P.s.: Wusstest du, dass der Kreuzschienenverteiler der Tonstudiotechnik als Kind Ulrich Tuchels von 1936 die Herkunft mit dem Tuchelstecker teilt? Ulrich Tuchel selbst hat darüber vor 50 Jahren im radio mentor 1958 einmal kurz geschrieben.

Jayk.

Nabend,

nicht billig, aber m.M.n. preiswert (sprich: den Preis wert) sind die Vorverstärker u. Abhörsysteme, Analoge Audio-Signalumschalter und Summierer der Firma FUNK Tonstudiotechnik, zu finden hier:

http://www.funk-tonstudiotechnik.de/ABHOERSYSTEME.htm

Gruss
Jonny
Zitat von Wilhelm Busch [1832-1908]: > Musik wird oft nicht schön empfunden, Weil sie stets mit Geräusch verbunden. ...Dideldum! <

kuni

Hi Jungs,

@Hans-Joachim
Die Sache mit den Eingangs- und Ausgangswiderständen hatte ich mir auch schon überlegt. Wäre sicher die korrekte Variante, aber in der Praxis im Heimbereich sehe ich da etliche Schwierigkeiten:

  • Um die Widerstände bestimmen zu können, müßte man die jeweiligen Eingangs- und Ausgangsimpedanzen jedes einzelnen Geräts kennen oder bestimmen. Das alleine dürfte schon nicht ganz einfach sein.
  • Die Widerstände würde man ja idealerweise im Umchalter und nicht im Gerät selbst unterbringen. Damit sind die jeweiligen Anschlüße am Umschalter an ein bestimmtes Gerät gebunden. Anschluß tauschen oder anderes Gerät anschließen geht dann nicht mehr universell.
  • Den Einfluß auf den Frequenzgang sehe ich auch noch als problematisch.

Eine Schaltung zur Blendung zu implementieren sprengt mMn den Ansatz eines einfachen Umschalters (aus genau dem gleichen Grund hatte ich auch Überlegungen zum Einsatz von Relais verworfen).

Der Einwand bzgl. der Umschaltknackser wurde ja weiter oben von Jürgen eingebracht. Ich persönlich würde mich daran vermutlich nicht weiter stören, weil:

  • ich nicht glaube, daß diese Knackser soooooo gewaltig ausfallen, also eher einen "Schönheitsaspekt" darstellen (schließlich kommen - soweit ich weis - die Quellenumschalter in den Geräten selbst auch ohne weitere Maßnahmen aus)
  • ich auch den einfacheren Weg (wie Du schon sagtest) gehen würde und die Umschaltung im laufenden Betrieb einfach bleiben lassen würde

In meiner persönlichen Praxis habe ich eh eine ganz andere "pragmatische" Lösung für das "Problem" gefunden:
Ich habe mehrere Receiver  :grinser:, um die vielen Quellen anschließen zu können, die dann wiederum mit eingangs erwähntem LS-Umschalter auf 1/2 Boxenpaare geschalten werden.

@Jonny
Die Funk Umschalter mögen schöne Geräte sein, mir wären sie aber für den Heimbereich deutlich zu teuer (auch wenn sie dennoch preiswert sein mögen).
Zu dem Kurs favorisiere ich, einfach mehrere Receiver/Verstärker anzuschaffen. Ich meine für rund 700€ kann man sich schon einiges an Equipment hinstellen  :_yahoo_:.
Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

Andreas K.

Hallo zusammen,

da ich auch mit dem Problem zu kämpfen hatte immer stöpseln zu müssen habe ich folgende Lösung realisiert. Ich hoffe ich habe in der Zeichnungsumsetzung keine Fehler gemacht und alles verständlich ausgeführt. Die Lösung mit Relais (die über einen Stufenschalter betätigt werden... ohne Treiber, Logik etc.) habe ich schon in mehreren Röhren-Vorverstärkern eingesetzt und bisher keinerlei Probleme gehabt. Wahrscheinlich geht es natürlich noch besser (teurer) ... aber für mich als elektronischen Autodidakten tut es die simpelste funktionierende Lösung..
Ich möchte diesen Thread nicht kapern sondern lediglich eine Lösung zum Thema beitragen und bin für Anregungen und Kritik (vielleicht findet ja doch jemand einen Fehler;-))  natürlich offen.

Viele Grüße und ein schönes, sonniges Wochenende
Andreas

jan.s

Hallo Andreas,
ein paar mehr Infos zu deiner Loesung waeren schon schoen
Gruss
jan

Andreas K.

Hallo,

ich hatte versucht ein Bild einzufügen... leider vergeblich. Ihr findet den Schaltplan in meinem Foto-Album in der Bilder-Galerie. Ich habe leider in der Hilfe-Übersicht keine Anleitung zum Einfügen von Bildern gefunden, sorry.

Viele Grüße
Andreas

Jürgen Heiliger

Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

Andreas K.

Hallo Jürgen,

ich erkenne es wieder ;-).... Danke!!!
Die Anleitung führe ich mir mal zu Gemüte.

Schönen Abend
Andreas

kuni

Hi Andreas,

Zitat von: Andreas K. am Samstag, 04.April.2009 | 19:44:26 Uhr
Die Lösung mit Relais (die über einen Stufenschalter betätigt werden... ohne Treiber, Logik etc.) habe ich schon in mehreren Röhren-Vorverstärkern eingesetzt und bisher keinerlei Probleme gehabt. Wahrscheinlich geht es natürlich noch besser (teurer) ... aber für mich als elektronischen Autodidakten tut es die simpelste funktionierende Lösung.
Auf die Idee (Relais-Wicklung direkt über den Stufenschalter zu schalten) bin ich Doofie  .,35 noch gar nicht gekommen. Ich hatte irgendwie immer eine Tasterlogik dabei im Kopf, was ja wirklich nicht sein muß.
How ever: Eine Stromversorgung braucht Dein Böxchen dann aber trotzdem noch.

Eine Frage hätte ich aber dennoch:
Was bringen die Relais als Vorteil gegenüber einem Schalter ?
Kanckser wegen Potentialunterschieden, bzw. wegen Schaltflanken im Signal gibt's ja deswegen trotzdem.
:;aha Vermutlich hatte ich eine Tasterlogik deswegen immer im Kopf, weil sich zusammen mit Relais ein Mehr an "Bedienkomfort" machen liese.
Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

jan.s

#17
hallo
Ich bastel grade einen Umschalter fuer meinen Subwoofer.
Kurz zur Problembeschreibung: Der Subwoofer wird zwischen Vor- und Enstufe eingeschleift und gibt das Signal ohne die Tieftonanteile zurueck.
Anfaenglich fand ich das total klasse, aber inzwischen habe ich mehr als einen Receiver der ueber diese Auftrennung verfuegt und dazu kommen noch Vor- Wndstufenkombinationen.
Anforderungen: Ausgewaehlte Geraete sollen ueber den Sub laufen, nicht ausgewaehlte Geraete sollen aber trotzdem funktionieren. 8 Receiver sollen anschliesbar sein.

Ich bin zufaellig an ein 19"-Gehaeuse fuer Eurokarten gekommen. Also bekommt das Ganze einen modularen Aufbau mit einer Karte fuer den Sub und 8 Karten fuer die Receiver. Dann noch eine Backplane und hinter der Frontblende ein Schaltnetzteil.
In die Frontblende kommt nur ein Drehschalter fuer die Receiverwahl und ein Netzschalter.

Anbei mal das Layout der 8 Receiverkarten und der Schaltplan dazu
Gruss
jan

jan.s

Hallo
es geht langsam weiter.
Die Backplane ist fertig und eingebaut. Sie hat Platz fuer 7 von den Steckkarten aus dem vorigen Beitrag.
Im Moment ueberlege ich grade, wie hell die LED (Betriebsanzeige) in der Frontplatte sein darf. Ich moechte ja keinen Scheinwerfer im Wohnzimmer.
Hat da jemand praktische Erfahrung?

Die Frontplatte werde ich wohl bei der Schaeffer AG in Berlin fertigen lassen.
Die sind zwar nicht billig, aber wenn die gefraeste Platte mit schwarz eingelgten Buchstaben 40,- kostet, komme ich damit klar :__y_e_s:

Ich bin auch noch auf der Suche nach ein paar schoen gemaserten Brettern fuer die Seitenteile. Hier im Emden gibts da leider nicht viel. Auch hier waere ich fuer Tips dankbar.
Gruss
jan

jan.s

Hallo
da man auf den beiden Bildern praktisch nichts erkennen kann, haenge ich mal die original Eagle-Files als ZIP an.
Die Befestigungspunkte fuer die Platine sind recht frei gewaehlt. Ich habe dort langloecher gemacht. Wer das exakter haben moechte, sollte da nochmal nen Blick drauf werfen :__y_e_s:
Gruss
jan

jan.s

Hallo
es geht weiter.
Letzte Woche ist die Frontplatte von der Schaeffer AG gekommen.
Fast 50 Euronen, die sich gelohnt haben  :__y_e_s:
Die Tage werde ich nun die Alublenden fuer die Einschubmodule fertigen. Danach gibts dann auch Fotos.
Das Holz fuer die Seitenwangen habe ich immernoch nicht. Aber das wird dann auch noch folgen.

Mit 19" und 3HE ist das ein recht wuchtiges Teil.
Ich plane aber schon, sowas in einer nicht modularen Version in 19" 1HE (Pizzabox) zu bauen.
Fuer die flache Version wird es dann aber wohl eine Duallayer-Platine werden.

Eine weitere Anwendung fuer die Teile ist ja die Umschaltung von Kassettendecks oder Tonbandgeraeten. 1 Tape an vielen Verstaerkern  oder viele Tapes an einem Verstaerker.
Wenn jemand Interesse an sonem Teil hat, ruhig melden. Ob ich nun ein Teil baue oder zwei ist kaum ein Unterschied :)
Gruss
jan

beldin

Moin Jan!

Die Interessenten werden sich schon melden, wenn Sie Dein fertiges Pult sehen!
Kann man bei Deinem Pult mit eingeschalteten Verstärkern umschalten?
Liebe Grüße

von beldin .,73

jan.s

Hallo
da es ja zwischen Vor- und Endstufe sitzt, gibt es ja kein Problem mit den Pegeln. Ob es dann im Lautsprecher knallt, kann ich noch nicht sagen. Hoffe aber, dass es sich in Grenzen haelt oder am besten gar nicht Ploppt :)

Bilder kommen noch.
Gruss
jan