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Welches Bandgerät ist zu empfehlen (Reparierbarkeit) und welches Bandmaterial

Begonnen von Jürgen Heiliger, Freitag, 14.Januar.2011 | 13:41:29 Uhr

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Jürgen Heiliger

Hi Jungs,

in einem anderen Thread kam es im Laufe der Diskusion zur obigen Fragestellung..... Um dort den Gesprächsfaden nicht zu stören habe ich das Ganze mal nach hier kopiert......

Zitat von: Jürgen Heiliger am Freitag, 14.Januar.2011 | 12:22:01 Uhr
Hallo Klaus,

ein wenig Abseits der Diskusion Analog <=> Digital, die ich hier so auch nicht lostreten möchte, so ganz kann ich den Medien DAT und DCC/MD (als Vertreter der reduzierten Aufzeichnung) nichts abgewinnen.
Mir ist deren Erhaltbarkeit der Geräte zu unsicher..... Daher beschäftige ich mich mit Ihnen auch nicht mehr (als Aufzeichnungsgeräte neuer Aufnahmen, wenn sie denn länger erhalten werden sollen). Denn für mich ist eine Langzeitsicherung erst gegeben, wenn diese auch 30 Jahre überdauert und dann noch mit den Geräten wieder ausgelesen werden kann.

Mittlerweile bekomme ich des Öfteren Anfragen, ob ich alte Bänder digitalisieren könne, da in den Jeweiligen haushalten keine Bandmaschine mehr vorhanden sei..... Ja. man entschuldigt sich teilweise dafür dass man so "dumm" war, diese Bandmaschinen/Tonbandgeräte entsorgt zu haben. Ich erstelle den Leuten dann gerne eine Digitalkopie und gebe Ihnen das Original mit den Worten zurück, "erhalten sie so lange es geht das Original, denn es ist nicht gesichert ob sie in 10 Jahren die digitalisierte Version noch lesen können. Das Original wird dann noch lesbar sein zu 99,5 %."
Bei diesen Kopien gehe ich folgender Maßen vor...... die Bandaufnahme selber digitalisiere ich mittels DAT-Band und überspiele diese in den Rechner, die Bearbeitung erfolgt dann mittels geeigneter Programme..... der Anfragende erhält dann eine Kopie auf CD. Die DAT Kopie lagere ich etwa für 5 Jahre zwischen.

Daher sehe ich bei den Digitalen die CD in Vorteil, da sie die wahrscheinlich am längsten in der Zukunft zu beschaffenbaren Gerätschaften stellen wird.

Professionell erstellte Bänder aus der Zeit ab 1955, die ich hier im Original (!), also keine Arbeitskopie, zu liegen habe, zeigen jedenfalls dass sehr wohl möglich ist eine hohe Aufnahme Qualität über die Jahre zu erhalten und heute noch fast ohne Abstriche zu Gehör zu bringen. Und gerade Maschinen vom Schlage einer Telefunken M-15 sind von Ihren elektronischen Bauteilen her einfach zu reparieren, da dort nur Standartteile verbaut sind.

Will ich also für mich selber sehr gute Aufnahmen auf Dauer archivieren, so geschieht dies per Bandaufzeichnung mit 38 cm/s und Halbspur...... eventuell mittels zugeschaltetem Rauschunterdrückungssystem (je nachdem welches das Original "enthält")...... und ich habe ein ruhiges Gewissen über die Erhaltbarkeit der Aufnahme, zumindestens für meine restliche Lebenserwartung.



Zitat von: orionklausi am Freitag, 14.Januar.2011 | 12:59:40 Uhr
die m15 ist ja schon ein monster! die hab ich bei einem kleinem filmstudio gesehen die werbefilme für die industrie herstellt. mir persönlich gefällt eine studer a807 ungemein, finde die einfach bildhübsch! eine technics rs1506 oder rs1700 sieht auch toll aus, hat aber eher mechanische langzeitprobleme, auch die ersatzteilversorgung soll problematisch sein.
ich wusste nicht das tonbänder so lange halten! ich dachte nach 10 jahren verlieren die etliches an qualität... so einen dinosaurier wollte ich eh immer schon mal haben und wenn das mit den bändern nicht so das problem ist werde ich meinen wunschzettel umschreiben!
woher bekommt man tonbänder und welche sind empfehlenswert?


Zitat von: jan.s am Freitag, 14.Januar.2011 | 13:05:55 Uhr
Hallo
so sehe ich das auch.
Immerhin kann ich selber auf Band haltbare Kopien erstellen.
Bei den gebrannten CDs ist das leider nicht der Fall. Die Rohlinge haben eine zu stark schwankende Qualität. Ich habe zwar noch eine meiner ersten CD-ROMs und sie ist auch noch komplett lesbar, aber ich habe auch schon sehr viele weggeworfen da sie kaputt waren.
Da liegt auch ein weiterer grosser Vorteil der analogen Speicherung: Wenn die Datenqualität sinkt, kann ich sie aber trotzdem noch wiedergeben. Bei einer digitalen Speicherung komme ich da sehr schnell an Grenzen bei denen nichts mehr geht.
Für den Alltagsgebrauch sind billige, digitalisierte Versionen auf CD oder Festplatte sicher OK und haben durchaus ihre Berechtigung. (CD rein und Play drücken ist bequem und geht schnell)
Gruß
Jürgen

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Jürgen Heiliger

Hallo Klaus,

Deine Frage nach "welches Bandmaterial ist zu empfehlen" kann so allgemein nicht beantwortet werden...... Dazu müsste man wissen auf welches Bandmaterial ist Deine (zu erwartend) Bandmaschine eingemessen.... Oder anders herum gesagt, es ist ein jedes Bandmaterial zu empfehlen, auf welches Deine Bandmaschine eingemessen wurde/wird.

Aktuell hergestellt wird von der Firma RMG in Holland, die das Band nach Repzepturen der BASF/AGFA/EMTEC herstellen. Die meisten der Bandbezeichnungen sind zudem auch gleich. Daher lassen sich folgende Bandtypen ohne jede Abstriche auch empfehlen..... LGR-35 / PER-528 / SM-468/900/911
  • LGR-35 ist ein Rückseiten besichtetes Langspielband (35µ dick, ehemalige Entwicklung BASF), ist praktisch für den Amateursektor das Standartband.
  • PER-528 ist ein Standartband (50µ dick, ehemalige Entwicklung AGFA), welches für den Rundfunk entwickelt wurde um dort die Kompaktibilität zu den Altbeständen des Rundfunks zu gewährleisten ohne die Maschinen massiv ummessen zu müssen.
  • SM-468 ist ein Standartband (50µ dick, ehemalige Entwicklung AGFA), welches zur damaligen Zeit (frühe 70er Jahre) den höchsten Entwicklungsstand  darstellte. Der Wurf der AGFA schlechthin!
  • SM-900/911 ist ein Standartband (50µ dick) welches in der Endwicklung von der BASF dem 468 nachgeschoben wurde und auch neuer ist. Zu dessen Eigenschaften möchte ich einmal den Gesprächsfabden an Hans-Joachim weiterreichen.

    Grundsätzlich ist aber zu sagen dass die 50µ Bänder besser auf den ½-Spurmaschinen mit Geschwindigkeiten oberhalb von 19 cm/s aufgehoben sind.

    Nun zu den dem Amateur zu empfehlenden Maschinen aus dem Profisektor.....
    Da wäre zunächst einmal die von mir schon erwähnte Telefunken M-15 nicht A (!), weiterhin die Studer B-67 und A-80/81.
    Warum diese und nicht deren Nachfolger? --- Diese haben noch Schaltungen die nicht sonders intregiert sind, also keine Prozessoren oder ICs, sondern sind auf normalen diskreten Transistorschaltungen aufgebaut. Jenes, so lehrt uns schon die Gegenwart, ist fast immer mit Standartbauteilen zu reparieren und brauch nicht die Kenntnisse eines Elektronikentwicklers um bei Schaden eines ICs/Prozessors für letztere eine Ersatzschaltung bauen zu können (Kostenfaktor!)
    Daher fallen für mich persönlich, auch wenn ich solche in meinem Besitz habe, Maschinen wie, Telefunken M-15 A / M-20/21/21R und Studer A-807/810/812/816/820 aus dem für mich, bei Neubeginn Tonbandhobbys, gültigem Rahmen heraus.

    Die Kosten eines Kopfes, sofern ein solcher einmal erstezt werden muss, ist, wenn man Wert auf die Qualität der Oroginalköpfe legt, bei allen obengenannten Maschinen fast gleich. Von daher, und weil die Situation sich für alle fast gleich entwickeln wird, habe ich dies nicht gesonders aufgeführt.



    Aber warten wir einmal auf das, was von den Profis kommt.

Gruß
Jürgen

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