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Focus und Bias bei Philips CDM Laufwerken...

Begonnen von entenschreck, Sonntag, 05.August.2012 | 14:14:06 Uhr

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entenschreck

Servus,

mal wieder aus aktuellem Anlass ein paar Zeilen zu Philips CDM Laufwerken...

Solange sie laufen, alles kein Thema, aber... wenn der Player keine CD mehr erkennt oder Gebrannte nicht mehr liest,
ist in den seltensten Fällen der Laser kaputt. In der Regel kann man bei entsprechendem Manual den Laser wieder justieren.
Bei man Playern ist das sehr easy (z.B. CD 903), bei manchen Laufwerken verzweifelt man fast, wie mein aktueller Fall.

Konkret  geht es um einen Cambridge CD3 mit CDM-1 MKII (vergleichbar mit CDM2).
Während bei den CDM Laufwerken 0, 4 und 9 die Steuerung meist auf den Playerplatinen verbaut waren
und somit in den Manuals auch feste Messpunkte eingerichtet sind, befindet sich die Steuerplatine der CDM1 MKII und 2er Lauwerke direkt unter dem Laufwerk.  :wallbash

Anbei mal zur Verdeutlichung, was ich meine... ein CD 903 mit festen Messpunkten (hier z.B. Focus viel zu hoch eingestellt)



Bei einem CDM MKII gestaltet sich das Ganze extrem schwierig. Zum einen sind die Potis von oben unerreichbar und senkrecht nach unten verbaut,
zum anderen habe ich nun stundenlang Manuals gewälzt aber keine vernünftigen Messpunkte oder Messwerte fest machen können.
Mit der Erreichbarkeit kann man insofern Abhilfe schaffen, indem man "Servicebohrungen" am Player vornimmt, mit denen man die Potis von unten erreicht.
Dennoch fehlen mir entsprechende Messpunkte. Beim CDM-1 kann man ensprechend an den Verbindungspunkten Messungen vornehmen (vgl. nanocamp.de)
Gibt es auch am MKII entsprechende markante Punkte, wo man die Messungen vornehmen kann und zwar im eingebauten Zustand!?
Alles andere ist Humbug und führt einen letztlich nur zur Verzweiflung. Man kann nicht das Laufwerk halten, gleichzeitig messen, justieren und den Player bedienen.  .,35

Über Tipps und Hinweise wäre ich sehr dankbar, bzw vielleicht hat ja jemand sogar ein SM eines Cambridge CD3?

Noch ein weiterer Punkt der mich an den Playern nervt...
Oftmals verstellt sich Focus oder Bias von selbst dank der Alterung der Einstell-Potis (meist Piher)
Ich habe auch schon fest gestellt, dass die Potis auf Wärme oder Luftfeuchtigkeit reagieren.
So gesehen kommt es bei alten Playern öfters mal vor, dass sie "gute und schlechte Tage" haben.
Auch auf Spannungen auf der Platine reagieren die Potis sehr empfindlich, genauso wie auf Erschütterungen.
Davon mal ab sind die Potis auch alles andere als genau und dreimal daran herum gedreht lässt sich ein Wert kaum mehr präzize einstellen.
Ich ziehe in Erwägung, diese potentiellen Fehlerquellen durch präzise Spindelpotis zu ersetzen... hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht?
Beste Grüße

Oliver


Erfahrung kann man nicht kaufen...

m_ETUS_alem

Zitat von: entenschreck am Sonntag, 05.August.2012 | 14:14:06 Uhr
....
Über Tipps und Hinweise wäre ich sehr dankbar, bzw vielleicht hat ja jemand sogar ein SM eines Cambridge CD3?
Bei Laufwerken deren einstellung durch die Bauart nicht möglich ist, gab es eine Art "Höherlegungsklammer", die das Laufwerk so weit höher setzte,
um an die Einsteller und Messpunkte ranzukommen. Da bei manchen Geräten dies aber durch die kurzen kabel nicht ging, gab es diese als lange Versionen im Service-Jig.

Zitat
Noch ein weiterer Punkt der mich an den Playern nervt...
Oftmals verstellt sich Focus oder Bias von selbst dank der Alterung der Einstell-Potis (meist Piher)

Eher weniger, suche Deinen Fehler im Bereich der Laserpowerschaltung / Regelkreis / und FOK- Kreises
dort sind teilweise Elyts verbaut ( Werte jeh nach Gerät 0,47 - 4,7µ) die verrotten.

Zitat
Ich habe auch schon fest gestellt, dass die Potis auf Wärme oder Luftfeuchtigkeit reagieren.

Offene Graphitschichten haben nun mal diese Angewohnheit und ist normal!

Zitat
So gesehen kommt es bei alten Playern öfters mal vor, dass sie "gute und schlechte Tage" haben.

Siehe oben....

Zitat
Auch auf Spannungen auf der Platine reagieren die Potis sehr empfindlich, genauso wie auf Erschütterungen.
Davon mal ab sind die Potis auch alles andere als genau und dreimal daran herum gedreht lässt sich ein Wert kaum mehr präzize einstellen.

Trimmer sind nicht für den dauernden "Bewegungseinsatz gebaut sondern zum einmaligen einstellen, da man den benötigten Wert nicht aus der E12er E96er - Reihe hat oder in der Produktion durch andere Faktoren eine individuelle Anpassung machen muß. Die Trimmer haben dabei eine Tolleranz von +/- 20 %.
Ich gehe mal davon aus, daß du mit "Präzise einstellen" meinst: Du hast ein Strichlein draufgemalt und beim verdrehen und zurückdrehen ist der Wert nicht mehr der selbe ? Nun weist Du warum es sinnfrei ist da was draufzumalen......probiers mit neuen Trimmern, gleicher Bauart ( Nicht Leitplatik) aus.  :__y_e_s:

Zitat
Ich ziehe in Erwägung, diese potentiellen Fehlerquellen durch präzise Spindelpotis zu ersetzen... hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht?
Beste Grüße
Oliver
Warum ?
Du hast evtl die Tolleranz verbessert, die bei so einem funktionierenden Regelkreis eh nicht ganz so ausschlag gebend ist.
Die eigentliche Fehler hast Du damit nicht erschlagen.......nur einem el. Gespenst hinterhergejagt.
Aber wenn es beruhigt, dann wechsle die Trimmer durch Leitplastikteile aus und dann eliminiere den eigentlichen Fehler   :-handshake:





Gewerblich

entenschreck

#2
ZitatDa bei manchen Geräten dies aber durch die kurzen kabel nicht ging, gab es diese als lange Versionen im Service-Jig.

Genau da liegt der Hund begraben...  :__y_e_s:
Und da ich kein Servicetechniker sondern Hobbyist bin, habe ich natürlich keine Servicekabel und muss mir anders behelfen.
Da du das ja anscheinend gelernt hast, kennst du auch die entsprechenden Messpunkte des CDM1 MKII Laufwerkes?

Zitatsuche Deinen Fehler im Bereich der Laserpowerschaltung / Regelkreis / und FOK- Kreises
dort sind teilweise Elyts verbaut ( Werte jeh nach Gerät 0,47 - 4,7µ) die verrotten.

Hmm... du bringst mich nun ein wenig ins Grübeln... meinst du mit "Elyt" grundsätzlich die Elkos?
Die Elkos (radial + axial) habe ich wohlweislich alle getauscht und gegen neue bzw. NOS ersetzt. Das ist eigentlich immer Step eins, wenn ich einen Player anfange.
Kondensatoren (z.B. MKP/T) habe ich bisher so belassen, da ich davon ausgehe, dass sie nicht der Austrocknung unterliegen.  .,a015

ZitatIch gehe mal davon aus, daß du mit "Präzise einstellen" meinst: Du hast ein Strichlein draufgemalt und beim verdrehen und zurückdrehen ist der Wert nicht mehr der selbe ? Nun weist Du warum es sinnfrei ist da was draufzumalen......probiers mit neuen Trimmern, gleicher Bauart ( Nicht Leitplatik) aus.

Nein nicht Strichlein...  :shok: Ausmessen und auf Werksvorgaben gemäß SM einstellen! Fummelig ohne Ende und meist so behaftet, dass selbst der feine
Druck des Einstellinstruments (Sechskant oder feiner Kreuzschlitz, je nach Poti) bereits eine riesen Wertschwankung erzeugt. +/- 20% sind da teils sehr geschmeichelt.
Neue Trimmer gleicher Bauart zu besorgen ist teils auch nicht ganz einfach. Was genau spricht gegen (gefühlt) präzisere Spindelpotis, wenn die herkömmlichen
mit bekannten und benannten Problemen kämpfen?

ZitatAber wenn es beruhigt, dann wechsle die Trimmer durch Leitplastikteile aus und dann eliminiere den eigentlichen Fehler

Na ja, bis jetzt habe ich eigentlich fast jedes Laufwerk wieder über die beschriebene Weise zum Laufen gebracht, deswegen bin ich natürlich
noch nicht auf andere "Verdächtige" gestoßen. Natürlich werde ich auch gerne deine Vorschläge beherzigen, zumal du sicherlich mehr Ahnung hast.
Beste Grüße und vielen Dank

Oliver
Erfahrung kann man nicht kaufen...

m_ETUS_alem

Oliver,

ich repariere die Laufwerke, egal welchen Hersteller seit fast 30 Jahren....manche lieber manche weniger.
Da sammelt sich nat. einiges an Wissen an, welches normalerweise mit dem Untergang der alten Servicefirmen verlohren ging.
Als "Übriggebliebener Meister" kämpfe ich entsprechend weiter an den CD-Playern ( welche endlich wieder beachtung finden!)
und lasse gerne, im Gegensatz zu vielen anderen, auch an meinem Wissen teilhaben, breche mir da nichts ab bei.

Du schreibst, Du hast die Kondensatoren aus dem BD-Board schon alle gegen NOS getauscht ?
Warum ?...und warum NOS ????



Gewerblich

entenschreck

ZitatAls "Übriggebliebener Meister" kämpfe ich entsprechend weiter an den CD-Playern ( welche endlich wieder beachtung finden!)
und lasse gerne, im Gegensatz zu vielen anderen, auch an meinem Wissen teilhaben, breche mir da nichts ab bei.

Genau deshalb schätze ich diese Forum und die User!  :_good_:
Es ist extrem schwierig, im Netz brauchbare Informationen zu bekommen.
Vielen hüten ihr (angebliches?) Wissen wie ein Augapfel... meist weil sie es auch finanziell ausschöpfen möchten.
Ich denke da nur an so einen "highend-Veredeler" der vorwiegend Philips CD100 vergewaltigt... angeblich der Erfinder der Brotsuppe.   ;0001
Derjenige hat es tatsächlich geschafft mir eine ganze Seite Email mit Erklärungen voll zu kritzeln, warum er aus seinem unermesslichen
Wissensschatz nichts preis geben kann. Dabei ging es um eine simple Frage die mit ja oder Nein hätte beatwortet werden können.  .,35

ZitatDu schreibst, Du hast die Kondensatoren aus dem BD-Board schon alle gegen NOS getauscht ?
Warum ?...und warum NOS Huh??

Öhm... nö, so habe ich das nicht geschrieben.  ;ich?
Ich ersetze i.d.R. pauschal gegen (vorwiegend) Neue Elkos, da ich keine großartige Lust verspüre, den Player ein Jahr später wieder zu öffnen
weil der nächste Elko die Segel streicht. Auslöten, ausmessen und wieder einsetzen in der Hoffnung, dass der Elko noch ne Weile hält... da tausche ich lieber gleich.
Sollten entsprechende Bauformen nicht mehr zu bekommen sein, greife ich ab und an auf NOS (new old stock) zurück.

Natürlich bin ich mir darüber bewusst, was für eine Materialschlacht ich da veranstalte.
Aber ich löte nun mal sehr gerne (beruhigt mich nach einem anstregendem Arbeitstag) und schaue bzw. höre mir gern das Endergebnis an.
Darüber hinaus habe ich immer das Gefühl bzw. die Hoffnung, diesen herrlichen Playern die nächsten 30 Jahre geschenkt zu haben...
Beste Grüße

Oliver
Erfahrung kann man nicht kaufen...