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Bandgeschwindigkeit beim Nakamichi 482

Begonnen von NAKADECK, Montag, 06.Mai.2013 | 23:47:06 Uhr

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NAKADECK

Hi, Audiopeople
Habe da noch eine Frage zum Naka 482
Die Bandgeschwindigkeit, also die Drehzahl des Capstan Antriebs: Ist diese durch eine Elektronik immer genau so wie sie sein sollte, oder muss  man diese mit Hilfe einer Referenzkassette eichen? Wenn sie einstellbar ist, kann ich das selbst vornehmen?
Gruß Christof
Interessen: Alte Hifi Geräte, Analog Aufnahmen, Experimentieren mit alten Tonträgern und Aufnehmen von eigenen Sounds, Zweitaktmotorentechnik speziell Sachs,
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frank1391

#1
Hallo Christof,
wie bei fast allen Tapedecks (und Bandmaschinen) läßt sich die Bandeschwindigkeit regulieren. Dazu verwendet man ein Geschwindigkeitsmessband (3000 Hz) und einen Frequenzzähler.  Wow und Flutter Meter im Anschluß für die Gleichlaufmessung.


Gruß
Frank

m_ETUS_alem

Oder eine 3150Hz -Messkassette nach DIN..... :_55_:

Wobei es eigentlich egal ist ob 3, 5 oder 10 KHz Messkassette.
Die Warheit sagt dir dann Dein Frequenzzähler. Dahingehend entspr. einstellen.
Erwarte Dir aber keine Wunder von dem Naka ! der "Ankerwindenmotor"  :grinser: läuft nach 2 bis 10 Minuten erst einigermassen einstellbar. Das ist da normal !


Gewerblich

Jürgen Heiliger

Richtig Dominik, machen kann man eine Geschwindigkeits Justage mit jeder Frequenz, man sollte aber dazu sagen dass eine W&F Messung nur mit 3, bzw. 3,15kHz klappen. Dementsprechend sind die jeweiligen Messkasetten auch nur mit diesen Frequenzen bespielt.

Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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frank1391

Hallo Jürgen, Hallo Dominik !

Klar, 3150 geht auch (und alles andere, wenn man es denn genau aufgezeichnet hat). Es interessiert mich aber in diesem Zusammenhang, warum Nakamichi eine andere Messfrequenz vorschreibt.

Gruß
Frank

hifikauz

Hallo Frank!

Das nennt man "Alleinstellungsmerkmal"
Viele Grüße,

Käuzchen

Jürgen Heiliger

Hi Käuzchen,

so einfach sollte man es sich nicht machen.......

es scheint wohl so zu sein, dass die 3000 Hz im NAB-Umfeld überlebten und die 3150 in Europa sätestens ab 1962 genormt waren.

Zitat von: eMail Diskusion mit Hans-Joachim Röhrs zum ThemaDIN45507 (1962) spricht von 3150 Hz, weist aber in einer Fußnotenformulierung auf offenbar kürzlich erfolgte Veränderungen hin.

Welche das ggflls. waren, ist aber nicht gesagt. Der NAB-Standard vom April 1965 spricht nur von 3000 Hz ("3 kc"), George Alexandrovich erwähnt in seinem Beitrag "Disk Recordíng and Playback" für das "Handbook for Sound Engineers", Carmel,IN 1992 auf S. 1002, dass die Messplatten CBS STR 150, die NAB-Test-Record und die RCA 12-5-65 "for this purpose" einen 3000-Hz-Ton aufwiesen.
Demnach tatsächlich:
Amerikanischer Raum 3000 Hz, Europa 3150 Hz.

EMT sagt in seinem Handbuch zum EMT424 auf S. 10 (also in der Umgebung der letzten Messgerätegeneration), dass, "da die Messfrequenz früher 3000 Hz (statt heute 3150 Hz) betrug, ... unter Umständen noch Platten und Filme mit dieser Frequenz anzutreffen" seien.

In der Funktechnik 10, 1949 (2. Mai-Heft) wird das Ferrophon-Junior Max Ihles (erstes Gerät mit Omega-Omschlingung der Tonwelle, also nach Patent des Ihle-Freundes, -Mitarbeiters und -Zuträgers Bruno Woelke) vorgestellt, wobei auch von einem "neu geschaffenen und objektiv anzeigenden Schwankungsmeßgerät" die Rede ist, das natürlich von Bruno Woelke stammte.
Der abgebildete Messschrieb erhielt in der Bildlegende den Hinweis "Bandzug-Schwankungsdiagramm für 3 kHz Ton". 3 kHz waren also von Woelke als "Pilotton" für sein neues Gleichlaufschwankungsmessgerät schon Ende der 1940er Jahre vorgesehen worden. Wohl aufgemerkt: Woanders gab es diese Messgeräte damals noch gar nicht. Die Amerikaner hatten die 3 kHz also allemal von Woelke, der seinerseits gerade von Oberfranken aus eine sehr intensive Korespondenz mit am Magnetofon interessierten amerikanischen Firmenbesitzern unterhielt.
Gruß
Jürgen

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m_ETUS_alem

Zitat von: Jürgen Heiliger am Dienstag, 07.Mai.2013 | 19:23:56 Uhr
Hi Käuzchen,
so einfach sollte man es sich nicht machen.......
es scheint wohl so zu sein, dass die 3000 Hz im NAB-Umfeld überlebten und die 3150 in Europa sätestens ab 1962 genormt waren.

Dooooch, so einfach kann man es sich machen.   .,70

Die 3KHz für die messtechnische Ermittlung von W&F bei Tapedecks entsprechen der JIS (Japanese Industrie Standard) und nicht der NAB! oder haben damit etwas zu tun !

Die JIS war in Ursprung die Konkurenznormung zur deutschen DIN und ist bei dieser Messung PEGELUNABHÄNGIG!

Effektiver Vorteil / Nachteil der JIS-DIN-> KEINER

(Viele haben schon, aus Langeweile? die Foren mit entsprenden Beiträgen über Sinn, Nutzen, "Habe gehört /gelesen" zu diesem Thema gefüllt, das werde ich nicht tun, da mir meine Zeit dazu zu schade ist und ich auch noch andere Interressen habe und.....
solche Diskussionen für Dich nicht zielführend für deinen Naka ist.)

BTT:
Da es nicht auf Pegel ankommt sondern auf gleichmäßiges Nutzsignal, kannst Du auch eine alte 10kHz-Kopfeinmesskassette und Frequenzzähler nehmen. Wenn Du die Zeit und Lust hast, kannst du mit den unterschiedlichen Einstellungen der Zeitbasis dann auch eine W&F Messung machen.





Gewerblich

Jürgen Heiliger

Dominik,

es mag ja sein dass die 3kHz zur W&FMessung mit im JIS übernommen wurde, aber 1949 dachte im Land der aufgehenden Sonne niemand an die Bandtechnik...... und bevor die JIS an irgendwas dachte in Sachen Bandtechnik, waren die Dinge schon in der DIN und der NAB festgelegt.
So schloss man sich in Sachen Bandtechnik nur der einen oder anderen Norm an!
Gruß
Jürgen

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m_ETUS_alem

Und was hat das nun mit dem Naka und dem Problem des Themenstellers zu tun ?  :wallbash


Gewerblich

NAKADECK

Hallo Leute

Da hab ich ja mal so ganz ungewollt eine kleine Diskussion in Gang gesetzt. Ich muss gestehen, dass mir die Flut an Fachausdrücken und dieser oder jener Norm im Moment zumindest nicht wirklich weiterhelfen. Das eigentliche Problem liegt nicht am Besorgen von Messkassette oder spezieller Geräte, was wahrscheinlich bei uns hier im Forum sicher zu haben sein wird, sondern die Frage ist jetzt: WO SITZT DER POTI, UM DAS GERÄT ZU PITCHEN? Habe keinen Schaltplan und..... bin nun mal kein Elektroniker. Mechanik kein Problem, aber das Andere! Wenn also jemand über das 482 Bescheid weiß, bitte mal melden.
Danke im Voraus
Christof
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kuni

Hi Christof,

die Frage nach dem "Wo" des Potis ist die einfachere Angelegenheit. Das steht im Service Manual - bekommt man für lau im Netz:
http://www.hifiengine.com/library/nakamichi/482z.shtml
http://www.eserviceinfo.com/index.php?what=search2&searchstring=nakamichi+482
http://elektrotanya.com/nakamichi_482z_sm.pdf/download.html

Ich kenne das 482 nicht, aber oft steckt das Poti im Motor (von hinten zugänglich durch ein kleines Loch) oder irgendwo auf der Motortreiberplatine.
Also im SM nach dem Geschwindigkeitsabgleich und dann nach dem Poti suchen.

Die schwierigere Frage ist, wie Du an das notwendige Equipment kommst.

Um die obige Fachdiskussion vlt. etwas verständlicher zu machen:
Ganz grundsätzlich ist das im Prinzip vollkommen juck, mit welcher Frequenz eingestellt wird. Wichtig ist, daß die Aufnahme auf dem Band mit der korrekten Geschwindigkeit gemacht wurde.
Dafür gab's mal Referenzbänder, die aber heute nicht mehr zu bekommen sind (außer gebraucht und daher in evtl. fragwürdigem Zustand).
Weil diese Bänder eben selten geworden sind, wird das u.U. nicht so einfach sein, welche zu bekommen oder ausgeliehen zu bekommen. Ich zumindest gebe meine nicht aus der Hand - sorry.

Korrekt wäre es, die Geschwindigkeit mit einem entsprechenden Geschwindigkeits- bzw. W&F-Meter + Referenzkassette einzustellen. Dabei wird dann die Frage nach der Frequenz wieder relevant.
Ist das Meßgerät aus dem europäischen Raum, dann wird es sich (u.A.) an die DIN halten und daher die besagten 3150Hz sehen wollen.

Wenn Du aber nun weder ein Referenzband noch ein W&F Meter hast, dann bleiben Dir nur die folgenden Möglichkeiten:
(a) Du machst die Einstellung mit einer Kassette, die auf einem vertrauenswürdigen Deck aufgenommen wurde (egal welche Frequenz) und stellst mit Frequenzzähler ein.
Dabei handelst Du Dir natürlich die Toleranz ein, die das aufnehmende Deck hat.
(b) Du schickst das Deck in eine Werkstatt die das machen kann (z.B. bei Dominik in Karlsruhe)
© Du schickst das Deck an irgendjemanden, der das Equipment hat und Dir das macht.

Darüber hinaus gibt's noch etliche andere Möglichkeiten, die ich aber nie ausprobiert habe und die mir auch recht "fummelig" erscheinen,  z.B.:
- Zeit über eine definierte Bandlänge stoppen
- mittels 400Hz Ton hinterband über Deck und parallel über CD abgespielt, dann per "Hören der Schwebung" abgeglichen.

Ich hoffe, ich konnte damit etwas helfen.
Gruß, Kuni
..............................
http://kuni.bplaced.net/
..............................

m_ETUS_alem

Vergiss alles was oben steht.
Kommen wir zurück zum Kern deiner Frage:

Zitat von: NAKADECK am Montag, 06.Mai.2013 | 23:47:06 Uhr
Hi, Audiopeople
Habe da noch eine Frage zum Naka 482
Die Bandgeschwindigkeit, also die Drehzahl des Capstan Antriebs: Ist diese durch eine Elektronik immer genau so wie sie sein sollte,
Ja !
Ist vom Werk voreingestellt.
Wenn Sie abweicht hat das Gerät (Spannungen / Motor / Mechanik / Motorsteuerung) einen Schaden und sollte vor dem Einstellen erst repariert werden.
Ist also normalerweise WARTUNGSFREI !

Zitat
oder muss  man diese mit Hilfe einer Referenzkassette eichen? Wenn sie einstellbar ist,
siehe oben.

Zitat
kann ich das selbst vornehmen?
Gruß Christof

Ja, aber warum wenn alles OK ist ?

Ansonsten Messequippment besorgen.....


Gewerblich

frank1391

#13
Zitat von: NAKADECK am Dienstag, 07.Mai.2013 | 23:02:00 Uhr
WO SITZT DER POTI, UM DAS GERÄT ZU PITCHEN?

Ein wenig aufmerksamer sollte Du aber schon lesen. In der ersten Antwort auf Deine Frage ist die Beschreibung (zugegebenermaßen in Englisch) aber auch ein selbsterklärendes Bild aus dem Servicemanual!

Dann kann man sich die Mühe einer Antwort ja sparen, zumal Du auch hier immer ausführlichere Antworten finden wirst, die für andere hochinteressant sind. Wenn Dich das langweilt, verwirrt oder anderes, überlies es doch einfach. Andere ziehen da weiterführendes Wissen draus.

Gruß
Frank

NAKADECK

Hallo Frank

Muss und möchte mich gerne bei Dir entschuldigen.
Hab das echt nicht gecheckt. Nachdem ich Deine letzte Antwort gelesen habe, bin ich direkt zum Deck, welches noch offen da steht und hab  die Öffnung dann auf Anhieb, hinter einem Aufkleber am Motor gefunden.

Werde aber vorerst nichts weiter unternehmen.
Vielen Dank für Deine/ Eure Hilfe.
Christof
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Frickler

hallo Christoph,

en paar kleine Tipps, falls du wirklich anfangen willst da rum zu drehen:
- das mit der Hinterbandkontrolle und Schwebung funktioniert nicht, da die Aufnahmegeschwindigkeit gleich der Widergabegeschwindigkeit ist.
- nimm besser einen nichtleitenden kleinen Schraubendreher. Es währe nicht die ertse Motorsteuerung, die durch nen Kurzschluss gegen Gehäuse kaputt gegangen währe.
- ohne Referenzband solltest du die Einstellsache vergessen. Auch wenn ich dir mit meinem Tapedeck der Referenzklasse ein Band aufnehme wird es kein Referenzband werden.
- Das zurechtschneiden des Bandes könnte schon klappen, nur sollte es schon nachgemessen (mit nem Zollstock) sein und am besten auch Bespielt.

Erfolg auf dauer wirst du aber nur haben, wenn die Ursache nicht durch einen Fehler kam.

Trotzdem viel Erfolg.

Gr.
Thomas
Perfekt ist 88
und wenn du 88 hinlegst wird es doppelt unendlich

frank1391

Hallo Christof,
kann erst heute antworten (hat seine Gründe!)

Meine Antwort war zu harsch, entschuldige bitte. Ein erneuter Hinweis hätte gereicht.

Gruß
Frank

NAKADECK

Hallo Frank

Sehr sehr spät, aber umso herzlicher danke ich Dir für deine Antwort. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Die Gründe für die sehr lange Auszeit hier bei Euch im Forum haben keinen Zusammenhang mit Euren Antworten. Ich habe noch ein zweites zeitaufwendiges Hobby, einen 42 Jahre alten Mokickroller. Bin im Hercules Forum zeitweise sehr aktiv gewesen. Motorrevision und Ähnliches kosten Zeit Nerven und Geld. Kurzum, jetzt ist Winterzeit und ich möchte mich zurückmelden....
Das Problem mit der Bandgeschwindigkeit habe ich übrigens recht simpel, vielleicht etwas grob gelöst. Bandgeschwindigkeit in Meter pro Minute ermittelt, steht ja bei Wikipedia. Einen Zeitwert genommen , in dem Fall 20 Sekunden, ergibt eine dazugehörige Bandlänge, diese in der Cassette markiert und die Motordrehzahl an dem vorgesehenen Trimmer so eingestellt, dass bei dem gestoppten Zeitwert von 20 Sekunden die Markierung über dem Tonkopf steht. Das mehrmals wiederholt, leichte Differenzen von 5 bis 15 mm waren trotzdem da. Ist halt ein altes Gerät, aber Klingt super, finde ich.
Ich habe noch ein etwas größeres (kleines ) Problem mit einem Naka BX 125 E, das in einem neuen Beitrag, bei Gelegenheit.

Noch ein schönes Wochenende Christof Bauersch
Interessen: Alte Hifi Geräte, Analog Aufnahmen, Experimentieren mit alten Tonträgern und Aufnehmen von eigenen Sounds, Zweitaktmotorentechnik speziell Sachs,
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