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George Michael - Faith

Begonnen von Captn Difool, Mittwoch, 18.Februar.2009 | 16:08:22 Uhr

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Captn Difool

Ich habe die LP von jemand günstig geschnappt und muß nur noch mal richtig gewaschen werden.

Ich habe dazu nur eine aufnahmetechnische Frage:

Ist das Master digital oder noch analog (1987) aufgenommen worden? Vielleicht hat jemand die CD-Ausgabe, wo das mit einem DDD oder AAD vermerkt ist?

Auf LP klingt die Aufnahme schon fast "digital" da diese sehr "sauber" erscheint, schon fast "klinisch". Der letzte feinste Glanz fehlt aber, ansonsten sehr räumlich und natürlich, die Stimmen detailreich.

Heinz-Werner

Moin Moin André.

Ich weiß nicht, ob Dir das weiter hilft: http://musik.ciao.de/Erfahrungsberichte/Faith_George_Michael__29984

Da gibt es auch wohl LP´s die in Holland gepreßt wurden: Faith (1987) [Vinyl LP]
Holland by Epic 6511196, 1987. Cover/Vinyl VG/VG
Anscheinend gibt es da verschiedene Pressungen: http://www.vinyltap.co.uk/shop/search/artist+(is)+George+Michael+(and)+style+(is)+Male+Pop.aspx

Wenn es Dich nicht weiter bringt, hau mich einfach  :grinser:

Heinz-Werner
der ansonsten seinen Kumpel Heinz fragt, der weiss, denke ich jedenfalls, so etwas.

Captn Difool

#2
Danke, Heinz-Werner.
Ich habe die holländische Pressung. Scheint aber keine Erstpressung, da bereits ein Aufkleber auf dem Cover war, so schon auf die erfolgreichen Singelauskopplungen hingewiesen wurde. Es ist in der Tat eine der guten Epic-Pressungen. Mit dem "letzten Glanz" meinte ich eben, was ich bei so manchen Analogaufnahmen schätze. Unterm Strich aber dennoch ein sehr guter Klang, der zeigt, das CD nicht alles ist.  Leider steht in den Links nichts zur Aufnahme als solche, trotzdem vielen Dank. :_good_: Statt Haue:  .,a095

Armin777

Hallo André,

was, bitte, meinst Du mit "digital" klingen? Kann man das hören???

Ich kann mir darunter beim besten Willen nichts vorstellen.

:drinks:

Captn Difool

Klänge in Wort bringen, braucht manchmal schon etwas poesi und vor allem Einfallsreichtum. Ich versuche es mal so:
Die Aufnahme erscheint ein wenig kühl und zu "perfekt" also vielleicht ein wenig "künstlich". Digitale Effekte wurden auf jeden Fall angewendet, waren aber meist Sample-Synthezizer. Inwieweit man das studiotechnisch eingesetzt hat, weiß ich leider nicht. Also ob man den Sampler ganz normal auf ein analoges Mehrspurband gespielt hat, oder bei einer Digitalaufnahme direkt digital eingemischt, ohne analoge Zwischenwandlung. Der gesamte Klangeindruck erinnert mich sehr an eine gut gemachte Digitalaufnahme, könnte daher durchaus mit 48KHz aufgenommen sein.

Der Hintergrund meiner Frage kommt daher, ich suche noch einige Klangbeispiele. Echte, sehr gute Analogaufnahmen, die man mit einer CD gegenchecken kann. Aber auch digitale Aufnahmen von Schallplatte können mit einer CD einen guten Gegenvergleich bilden. Ich will damit Unterschiede in der analogen Schallplattentechnik ergründen. Ein paar Aufnahmen habe ich schon. George Michael's "Faith" wäre ein weitere Kandidat, den ich mir ggf. auch noch digital zulegen würde.

Heinz-Werner

#5
´nabend.

Dieses Gefühl habe ich auch mal ab und an wenn auf den Platten "digital-remastered" aufgedruckt ist. Komischerweise nicht explizit, aber doch dann und wann. Nach meinem pers. Gefühl ist es ungefähr so als wenn man in früheren Jahren von einem Braun/Telefunken/Grundig Gerät auf einen der "Japankracher"
umgestiegen ist. Der Klang war für mich daraufhin analytisch und kühl. Anders könnte ich es nicht beschreiben.

Ansonsten muß man hier mal hinfahren: http://www.pauleracoustics.de/paulerac/pa_rf/pa_news_r.html
Die arbeiten mit verschiedenen Aufnahmetechniken. Ich meine, daß in einen der älteren Analog-Aktuell mal ein Bericht von der "Schmiede" war. http://www.pauleracoustics.de/paulerac/pa_rf/pa_start_r.html

Heinz-Werner

Captn Difool

Stimmt, "analytisch und kühl" trifft es auch ganz gut.

Ja, so ein netter Direktschnitt könnte mir auch gefallen, gibt es das heute noch? Ist jetzt aber schon OT...

Heinz-Werner

Klar André

http://www.pauleracoustics.de/paulerac/pa_news_e.html

Diese Leute, und ich denke Du hast Dir die Seiten mal angesehen, machen auch Direktschnitte. D.h., und dieses weiß ja nun Jeder, daß das Musikstück direkt mitgeschnitten wird. Verspielt sich einer von den Musiker, kann man den Rohling wegwerfen und das Stück muß wieder von vorne aufgenommen werden. Darum sind solche Platten meißt ganz schön teuer und eben weil letztendlich nicht so hohe Stückzahlen gepreßt und verkauft werden.

Heinz-Werner


Captn Difool

Ja, da habe ich schon gesehen, nur am Markt habe ich diese nicht wahrgenommen, aber da schaue ich auch nicht gezielt danach.

be.audiophil

Moin André,

Wikipedia weiß zu dem Album Faith folgendes zu berichten ...

ZitatAfter the split of Wham!, Michael spent the most part of 1987 writing and recording the songs for his breakthrough project. In addition to playing a large number of instruments on the album, he wrote and produced every track on the recording except for one, "Look At Your Hands," which he co-wrote with David Austin. Using the then-revolutionary Synclavier 9600 Tapeless Studio, Faith was Michael's first digital recording. A contemporary R&B album, Faith showcases the vocals of Michael in a new-style mode. It features songs littered with introspective lyrics, generating controversies about Michael's personal relationships at that time.

Und das von George Michael angeblich genutzte Synclavier 9600 hatte ab 1982 "optional" Sample to Disk ...

ZitatThe Sample-to-Disk option offered in 1982 was the first 16-bit digital audio hard drive recording device on the market

... allerdings damals nur monophonic ... also Mono.

Wiederum in der Wiki findet man dann beim Synclavier unter den "Referenzen"/in der Liste der Synclavier Nutzern ...

ZitatGeorge Michael - his Faith album (1987)

Also wurde entsprechend diesen Quellen das Album Faith wohl digital produziert.

Captn Difool

#10
Hallo Rolf,
danke  :_hi_hi_:, das war der Hinweis: Synclavier, jetzt fällt es mir wieder wie Schuppen von den Augen. Das war in der zweiten Hälfter der 80er "State of the Art" auch Kate Bush und viele andere nahmen auf Synclavier auf. Habe ich also "richtig" gehört. Gut, dann werde ich mir noch die CD-Ausführung besorgen  :__y_e_s:

...und ich befürchtete schon, mit meinem 12kHz-Gehör fast taub zu sein... :smile

PS: Ja das stand auch auf dem Cover, das er zwei Jahre für das Album gebraucht hat und damit seine Erfahrungen verarbeitet hatte. Ich habe auch die letze Wham!-CD, nette Unterhaltung (für eher nebenbei). George Michael knüpfte am Wham!-Sound an und führte die Musik letztendlich ausgereifter und entwickelter fort. Ich vermute sogar, das Faith seine erfolgreichste Platte ist. Ich bin jetzt kein großer G.M.-Fan, höre aber mal gerne rein.

be.audiophil

Moin André,

wenn damals mit Synclavier produziert wurde, dann wurde ab ca. 1982 bei 16 bit mit bis zu 50 kHz gesampled ... allerdings nur in Mono ...

... ab 1985 waren dann bei 16-bit Samplingraten bis zu 100 kHz in Stereo möglich ... insgesamt standen dann auch bis zu 100 Spuren zur Verfügung ... das war dann laut deutscher Wikipedia das erste komplette digitale Musikproduktionssystem ... zu einem Preis von damals gut $ 400.000 ...

... neben George Michael verwendeten (vgl. Wikipedia) das Synclavier ...

    * Laurie Anderson
    * Tony Banks
    * Wendy Carlos
    * Celebrate The Nun (Vorläufer von Scooter (Band))
    * Depeche Mode
    * Sean Callery
    * George Duke
    * Harold Faltermeyer
    * Foreigner
    * Genesis
    * Hanne Haller
    * Roger Hodgson
    * Michael Jackson
    * Jeans Team
    * Grace Jones (Album: Slave To The Rhythm, 1985)
    * Kitaro
    * Kraftwerk
    * Bernd-Michael Land
    * Chris Martin
    * Pat Metheny
    * New Order
    * Pink Floyd
    * Alan Silvestri
    * Mark Snow
    * Ed Starink
    * Ralph Siegel
    * Sting
    * Stevie Wonder
    * Frank Zappa

P.S::

Es gibt sogar eine deutsprachige Seite zum Synclavier ... http://www.synrise.de/docs/types/n/newenglanddigital.htm

Captn Difool

Interessante Liste, die hilft, Aufnahmen zu evaluieren, da nicht immer angegeben wird, wie aufgenommen wurde. Die Digitaltechnik wurde m.W. nur in ihrer Anfangszeit eher werbewirksam erwähnt. Kate Bush erwähnte die Vorzüge des Synclavier in einem Interview zu ihren Aufnahmen für "Hounds of Love" 1985, welche übrigens von Dave Gilmour (Pink Floyd) produziert wurden.