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Pioneer CT-F1250 - wenn es nicht mehr wickeln will

Begonnen von zuendi, Montag, 04.August.2008 | 22:47:12 Uhr

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zuendi

Hallo,
ein Reparaturtip:
Ein Pioneer CT-F1250 wollte nicht mehr richtig das Band aufwickeln, bzw. spulen. Das Band bleibt plötzlich stehen und das Gerät schaltet ab, bzw. läuft erst gar nicht an. Dann geht es mal wieder (volle Zugkraft), meistens aber nicht lange zur vollen Zufriedenheit.

Was macht man da, aufschrauben, nachschauen, Gummis + Gegenstücke putzen, bzw. erneuern. Habe ich gemacht = ohne Erfolg. Ich stellte fest, das in dem Moment, wo alles "stecken" blieb, auch der Wickelmotor stand. Der Spannungsprüfer sagte mir aber, Spannung liegt an, also wird wohl zuwenig Strom ankommen?! Bei bestimmten Grundig Tapedecks, kann man das einstellen, an einem Poti. Und gesucht und gesucht - es gibt dafür kein Poti!

Also habe ich den Wickelmotor ausgebaut und zerlegt, zwecks Reinigung der Kohlebürsten und Kontrolle auf Wickelbruch. Und siehe da, der Rotor des Motors hat 2 Fliehkraftschalter, die wohl die Drehzahl (mechanisch) regeln sollen. Das es so etwas gibt, habe ich noch nie gesehen.
(Bei den erwähnten Grundig Tapedecks, wird über eine Elektronik, der Strom gemessen, geregelt und wenn dieser einen definierten Wert übersteigt, dann schaltet diese Elektronik alles ab (Endabschaltung).)
Und diese Fliehkraftschalter waren verdreckt, bzw. durch Schaltfunken lädiert. Diese habe ich mit einem Glashaarpinsel gereinigt, edler ist ja Armins Tip mit dem Lederstreifen und wieder alles zusamnmengebaut. Fazit = läuft wie verrückt, Problem beseitigt.

Man braucht nicht das ganze Laufwerk auszubauen, zwecks Ausbau des Wickelmotors, es geht auch von vorne, ist zwar filigran, aber machbar. Zuerst entfernt man die Frontplatte, dann sieht man schon gut durch. Dann sollte man erst mal das helle Plastikteil (oben am eigentlichen Laufwerk), das die Kassette hält entfernen (Vorsicht Bruchgefahr, weil Plastik), danach das Metallteil, welches die Wickeldorne bremst. Dann kann man schon ins Innere des Laufwerkes schauen und erkennt die beiden Schrauben, welche den Wickelmotor halten, usw., usw.. Die "Strippen" des Motors dicht am Motor abknipsen, bzw. auf der Verteilerleiste ablöten.

Der Motor ist mechanisch, durch Metallverformung verschlossen, am besten bekommt man ihn mit einem Dremel + Fräskopf auf. Nicht mit Gewalt, dabei verformt man nur alles! Danach alles vorsichtig auseinandernehmen (nicht die Bürsten verbiegen) und alles weitere ist "sehende Technik  raucher01" Die Gewichte des Fliehkraftschalters kann man auch abschrauben, so bekommt man sie leichter sauber, ohne alles übermäßig zu verbiegen, bitte nicht vertauschen, auch das ist sicherlich "eingestellt". Dabei kann man gleich die beiden Broncegleitlager ausbauen und vorsichtig mit einer Reibahle den Abrieb ausreiben.
Nach dem Zusammenbau, funktionierte alles wieder tadellos.

Gruss zuendi
Gruss Frank

Armin777

Hallo Frank,

gut gemacht! Das ist bestimmt der Pioneer von Erich, gell?

Das Grundproblem bei den Kassettendecks der "blauen" Serie liegt nicht in den Fliehkraftschaltern der Wickelmotore, sondern vielmehr in den Zwischenradantrieben zwischen Wickelmotor und Bandtellern. Über der Kassettenfachlampe befindet sich ein Fettdepot für den Wickelantrieb. Die Wärme der Lampe verteilt das Fett als feinen Dampf über alle Gummiröllchen, so daß diese immer wieder durchrutschen.

Abhilfe: entweder Lampe totlegen (optisch unschön) oder Fettdepot komplett entfernen und durch geringe Mengen von Vaselinespray ersetzen. Vorher in jedem Fall die Gummiteil erneuern oder mit Isopropyl gründlich reinigen.

:drinks:


Django

Bei meinem CT-F850 (welches von der Konstruktion her vermutlich ähnlich ist wie das CT-F1250) hatte ich auch Probleme mit dem Wickelmotor. Ich habe mir aber nicht die Mühe gemacht, ihn auseinanderzunehmen, sondern habe ihn durch einen Motor aus einem älteren Technics-Tape-Deck ersetzt (war der selbe Motor-Typ - hat genau gepasst).

harald64646

hi,

ja kenne ich das problem, ich hatte darüber im anderen forum geschrieben. ich gehe aber noch einen schritt weiter und erhöhe den anpressdruck durch die kleinen schräubchen damit hat der motor mehr zugkraft und bleibt nicht stehen, ausserdem erhöhe ich den anpressdeuck des idlerrades an der feder wo es aufgehängt ist ein wenig, spulen kein problem...

natürlich alles sollte gesäubert und ggf erneuert werden, sollte klar sein.

jim-ki

wenn das idlerrad ganz im eimer ist, kann man mit pattex ein antriebsriemen auf den idler kleben und ihn auf eine windung aufdicken. habe das schon an einigen tapes angewand.  :drinks: