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Modern Jazz Quartett - Third Stream Music - Atlantic SD-1345

Begonnen von be.audiophil, Sonntag, 15.Februar.2009 | 00:12:16 Uhr

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be.audiophil

Moin,

dann stelle ich Euch heute mal einen weiteren Klassiker der Atlantic-JAZZ-Einspielungen, die unter der Ägide von Nesuhi Ertegun ab ca. 1953 entstanden, vor. Ertegun zeichnet verantwortlich für die sog. Serien 1200, 1300 und 1400, die gleichzeitig auch sozusagen den Durchbruch des 12"-Formates bei Vinyl einläuteten.

Alle drei Serien erschienen sowohl als Mono als auch als Stereo ... die 12o0er Serie trug ein einfarbiges Label, ab der 1300 Serie wurde das Label mehrfarbig. Die einzelnen Pressauflagen werden dann anhand der Ausgestaltung des Lüfterrades (engl. fan) und des Atlantic A klassifiziert. Stereo und Mono unterschieden sich in der generellen Farbgebung.

Jetzt aber zurück zu der betreffenden Einspielung:

Kaum jemandem dürfte Milt Jackson, Ray Brown, Kenny Clarke oder John Lewis gänzlich unbekannt sein. Das Gespann lernte sich erstmalig 1946 in Dizzy Gillespie & His Orchestra kennen und fungierte dort als Rhythmusgruppe. 1951 firmierten diese als Milt Jackson Quartett. 1952 wechselte Percy Heath an die Stelle von Ray Brown und das Modern Jazz Quartett wurde eine eigenständige Band, die fortan nicht mehr aus der Geschichte des modern Jazz wegzudenken war.



Die A-Seite wurde bereits 1956 (Da Capo und Fine), die B-Seite 1959 (Conversation, Sketch) aufgenommen, der letzte Titel der A-Seite (Exposure) allerdings erst 1960. Insofern verwundert es auch nicht, daß manche Quellen als Veröffentlichungsdatum bereits 1957 erwähnen. Dies korrespondiert allerdings nicht mit der Bestellnummer SD-1345, die die Stereo-Erstauflage mehr oder weniger als green/ blue white fan Label definiert, die Mono als red/ purple white fan ...

... die Erstveröffentlichung dürfte somit und wie mancherorts auch in diesem Zusammenhang richtig formuliert Ende 1960/ Anfang 1961 erschienen sein.

Bei der mir vorliegenden Pressung handelt es sich um eine mit handschriftlichem Stamper versehene green/ blue white fan Label Stereo ... also anscheinend die Erstauflage.

Aufnahmetechnisch ist die Einspielung über jeden Zweifel erhaben, die Räumlichkeit darf man als phänomenal bis gigantisch bezeichnen ... die skizzierte Bühen ist tierisch breit, klar skizziert und jedes Instrument hat seinen richtigen Platz, auch an Rauminformationen mangelt es der Aufnahme nicht im geringsten. Es ist einfach alles da, was man erwartet und vermuten würde.

Musikalisch ist es einerseits noch ein frühes Werk des Modern Jazz Quartett, welches sich für diese Einspielung noch zusätzlich die Jimmy Giuffre 3 (Jimmy Giuffre an der Klarinette, Jim Hall an der Gitarre und Ralph Pena am Contrabass) sowie das Beaux Arts String Quartet eingeladen hat, und andererseits streift es die im Titel angesprochene Gradwanderung zwischen Jazz und Klassik eigentlich nur am Rande. Hier folgt es vielleicht eher der Atlantic SD-1284 (SD 1284, The Modern Jazz Quartett - One never knows "No Sun in Venice"); orientiert sich also eher an Elementen der zeitgenössischen Filmmusik als an echter klassischer Musik.

Dafür brillieren die Einspielungen mit den Giuffre 3 um so mehr. Hier findet sich eine echte kongeniale musikalische Ergänzung. Für mich schon sehr nahe am echten Lauschgift ...  :_good_:

Captn Difool

Hallo Rolf,
hast Du ne schwere Kiste Platten vom Flomi mitgehen lassen? Deine Rezensionen füllen ja bald ein Buch ;) (Aber ein interessantes)

be.audiophil

Moin André,

nö ... keine Kiste vom Flomi ... stammt alles aus dem heimischen Plattenregal ... und wenn ich Vinyl kaufe, dann eher in USA; der frühen Auflagen wegen ...

... aber ich hatte einfach mal Lust ein paar Scheiben vorzustellen ... vielleicht kommt heute eine weitere Vinyl-Vorstellung ...  :flööt:

UBV

Zitat von: be.audiophil
... und wenn ich Vinyl kaufe, dann eher in USA;

...muß da der Zollobulus auch entrichtet werden aber bei einelnen Platten wohl eher nicht oder ?
Gruß Bertram

be.audiophil

Moin Bertram,

yepp ... alles über ca. EUR 25 Warenwert kostet Einfuhrumsatzsteuer ... alles über der neuen Grenze von EUR 150 Warenwert kostet dann auch noch zusätzlich Zoll ...

... aber selbst mit Versandkosten und Steuer sind die meisten frühen Pressungen aus USA immer noch günstiger, als hier beim Plattendantler gekauft ... selbst das Verschicken einer einzelnen Scheibe lohnt sich ... Beispiel ... Jimmy Giuffre Tangents in Jazz, Capitol ... kostet hier als frühe Pressung mindestens EUR 50 in USA $20 zzgl. Porto (zw. $2 (kein Witz) und 25)