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Jazz in Deutschland

Begonnen von Heinz-Werner, Dienstag, 17.Februar.2009 | 16:30:46 Uhr

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Heinz-Werner

Tach auch.

Beim Stöbern bin ich darauf gestoßen und finde nicht schlecht, daß so etwas noch produziert wird.
http://www.bear-family.de/index.php?sid=03dd114b7defe8ed644b8fff4a3b3a0a&cl=tcnews&item=v42497dd79be0ca59.07549177&tcnewscategory=0

Und hier ist noch ein Artikel der bei arte.TV steht:
http://www.arte.tv/de/Diese-Woche/2437982.html

Jedenfalls werde ich mir da mal was bestellen.

Heinz-Werner

be.audiophil

#1
Moin Heinz-Werner,

eine tolle Idee, zumal die deutschen Jazzer wirklich im Schatten der internationalen Kollegen zu stehen scheinen ... nur wenige haben den Sprung zu allgemeinem Bekanntheitsgrad geschafft ... Albert Mangelsdorf, Volker Kriegel und Klaus Doldinger ...das United Jazz + Rock Ensemble oder den Altrocker Udo Lindenberg oder die kleineren Gruppen aus dem Ende der Siebziger/ Anfang der Achtziger wie z.B. Munju (wobei die sich selbst eher als Rocker bezeichnen - für mich sind deren Songs Gradwanderungen zwischen Jazz, Funk und Rock) oder die Klassiker der Fünfziger und Sechziger wie z.B. Paule Kuhn hat fast niemand als echte Jazzer auf der Pfanne/ Liste ...

... aber wenn wir sozusagen "unsere Erinnerungen zusammen schmeißen", dann könnten wir hier doch einige der deutschen Jazzer vorstellen ...

... das fände ich mal ein echt spannendes Thema.  :_good_:

UBV

Zitat von: be.audiophil
... aber wenn wir sozusagen "unsere Erinnerungen zusammen schmeißen", dann könnten wir hier doch einige der deutschen Jazzer vorstellen ...

... das fände ich mal ein echt spannendes Thema. 

Hallo,

da fällt mir spontan Günther Fischer für den Anfang ein.

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther_Fischer
Gruß Bertram

PeZett

#3
Hallo,

da wären noch: Wolfgang Dauner, Eberhard Weber, Peter Kowald, Wolfgang Schmid, Joachim Kühn, Silvia Droste,
Anne Haigis, Bill Ramsey (ja von wegen "Zuckerpuppe von der Bauchtanztruppe" - BR ist ein achtbarer Jazz-Vokalist),
Axel Zwingenberger (...eher Boogie-Woogie), Peter Herbolzheimer, um nur einige zu nennen.

Deutschland (und auch Europa) mangelt es ja nicht an guten Jazz-Musikern, die Krux liegt darin, wie
populär dieser Zweig ganz allgemein ist.
Die Problematik war und ist ja, dass in Europa mit Jazz (mit wenigen Ausnahmen) keine Platten- und Konzertumsätze
zu machen sind. In den USA war und ist das anders, Grössen wie Davis, Coltrane, Coleman und wie sie alle
heissen haben den Jazz quasi erfunden - sie waren schon populär als man in der "alten Welt" erstmalig von ihnen
hörte. Ein Klaus Doldinger musste indes erst Film-Musik schreiben ehe er einem breiten Publikum bekannt wurde.
Und auch in der Frühzeit des Jazz (Swing, Rag-Time und was es nicht alles für Stile gab...) waren die USA
die Tonangeber - in Deutschland war das zu der Zeit entartete Kunst.

edit: ...ein sehr prägnantes Beispiel für die Situation in Deutschland ist in meinen Augen Helge Schneider - dieser
überaus begnadete Multi-Instrumentalist und Jazzer sagte einmal (sinngemäss) , dass man vom Jazz in Deutschland
nicht leben könne. Folglich hat der gute Helge etwas anderes auf die Beine gestellt: die Nebenwirkungen und Folgen
kennen wir alle.
edit-ende

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Heinz-Werner

Hallo Foren-Mitstreiter

Also, ich habe mich in all den Jahren mit den "alten Knochen" gar nicht beschäftigt und darum war ich auch ganz schön baff, was da früher so gelaufen ist.
Da ich auf diesem Gebiet immer so quer durch den Garten höre, habe ich im Moment die Zigeuner-Jazz Phase  :grinser: Da ich noch etwas vom Reinhard Schnuckenack, geb. 1921, gesucht habe. Da habe ich auch bei der Bear Familie reingeschaut und bin auf diese Vier Zusammenstellungen gestoßen. Was ich gut finde ist, daß allen ein Booklet beiliegt.
Man ist immer wieder geneigt zu Glauben, Jazzkultur hätte sich nur in den USA etabliert, aber ich habe auch schon sehr gute Französische Interpreten gehört: http://www.jazztipp.de/Portraits/Frankreich.htm
Oder tschechische Musiker http://news.jiport.com/?nid=117273&lang=de&date=2006-05
Mein lieber Schwan, wenn man da gräbt, kommt man auf Dinge, die man nicht für möglich gehalten hätte.

Heinz-Werner

be.audiophil

#5
Moin Peter,

Zitat von: PeZett am Dienstag, 17.Februar.2009 | 18:52:53 Uhr
Ein Klaus Doldinger musste indes erst Film-Musik schreiben ehe er einem breiten Publikum bekannt wurde.

Yepp ... z.B. die Titelmusik zum Tatort ... und unter dem Pseudonym Paul Nero Schlager und Tanzmusike zum Besten geben, um zu überleben ... z.B.


copyright rateyourmusic.com/ cosmicsounds-london.com


copyright rateyourmusic.com/ cosmicsounds-london.com


copyright rateyourmusic.com/ cosmicsounds-london.com

Wo würdet Ihr denn eigentlich Haindling einsortieren? Eher unter Pop oder ob der vielzähligen jazzigen Einschläge doch unter Jazz?

Heinz-Werner

@Rolf

Bei den ersten beiden Bildern, habe ich nur leere Felder?

Liegt es an meinem Browser?

Heinz-Werner

beldin

Zitat von: Heinz-Werner am Dienstag, 17.Februar.2009 | 19:33:50 Uhr
@Rolf

Bei den ersten beiden Bildern, habe ich nur leere Felder?

Liegt es an meinem Browser?

Heinz-Werner

Ich auch!

So'n komisches Beigegrau.....
Liebe Grüße

von beldin .,73

be.audiophil

#8
Moin Heinz-Werner,

möglich, daß es am Browserchache liegt ... aber hier ist der Link zur Aufstellung der meisten Paul Nero Einspielungen

http://rateyourmusic.com/artist/paul_nero

... von dort geht´s dann zu den einzelenen Titeln und meistens auch deren Coverfoto

P.S/ Edith:

Bildlink oben gefixt ...

Heinz-Werner

Danke Rolf   :-handshake:

nun funzt es  :grinser:  Ich sitze an einem Firmenrechner der Firefox hat und noch einige andere Spielereien die uns im Internet hübsch behindern können. Allerdings haben wir die Genehmigung, nach der Maloche, wenn wir auswärts sind, den Rechner auch privat zu nutzen.

Hier mal eine Auflistung http://www.jazzpages.com/links/jazzmusiker-deutschland-a-c.htm von Namen, die wohl heute noch "in Brot" sind, bzw. noch lebende Leute.

Heinz-Werner

PeZett

#10
Heinz-Werner,

...wo Du Tschechien sagst: die Prager-Jazz-Szene ist/war eine der renommiertesten in Europa.
Dass ein gewisser Mr. Bill Clinton vor einigen Jahren in einem Prager Club eine Session mit einem
gewissen Herrn Vaclav Havel hingelegt hat, kommt nicht von ungefähr.
Und natürlich ist die europäische Szene eine durchaus lebendige (und war es immer), die Reinhard-Dynastie
(das ist ein Familienunternehmen das sich schon seit Generationen mit der Musik beschäftigt)
ist ein gutes Beispiel. Ich hatte in den späten 80ern das Gluck, das damalige Schnuckenack-Reinhard-Quintet
(teils geistige Erben des legendären Django Reinhard, der Schnuckenack´s Vetter war) live erleben
zu können - grossartige Künstler kann ich nur sagen.

Auch aus Polen kommen/kamen viele gute Jazzer (Sbigniew Seiffert ist zum Beisp. einer der Grossen
aus Polen gewesen). Und wer kennt nicht den Jazz-Rock Grenzgänger Jan Hammer (Ungarn) der
auch erst multimediale Popularität errang, als er das "Miami Vice - Theme" schrieb. Ebenfalls
aus Ungarn stammend der grosse Gabor Szabo (...der lt. einigen Quellen grosses Vorbild von Carlos
Santana gewesen sein soll...).

Auch unsere direkten Nachbarn haben einige internationale Grössen hervorgebracht: Jasper van't Hof
und Jan Akkerman (Ex Focus) aus den Niederlanden oder Philip Catherine aus Belgien...

...ach, das könnte hier stundenlang so weitergehen... ...die Szene ist so reichhaltig, das gibt es gar nicht.

...deswegen seid Ihr wieder dran, sonst poste ich hier noch, bis der Arzt kommt.

Gruss

Peter


edit: danke an Heinz-Werner für den tollen Link... ...ja, da werden Erinnerungen wach. Auch wenn die
Liste doch nicht ganz aktuell erscheint, denn einige sind doch nicht mehr unter uns (leider).
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Heinz-Werner

Ja Peter, einige von den "alten Herren" sind eben nicht mehr da, allerdings ist die Musik "Gott sei Dank" noch nicht verloren gegangen, und solange es Foren wie dieses o.ä. gibt, die sich mit dem "alten Zeugs" beschäftigen, ist mir auch nicht bange, daß das noch lange so bleibt.
Wie man sieht, und es überrascht mich ja immer wieder, gibt es ja Leute, die mehr Background haben als sie manchmal öffentlich machen  :grinser:
Da ich ja Jazzhörer bin, der manchmal nicht durchschlafen kann, habe ich letzten, mitten in der Nacht  :wallbash, einen tollen Bericht über die Weiss Familie gesehen. Dieser war ausführlich und sehr gut gemacht und darum konnte ich hinterher auch nicht mehr pennen!! Jedenfalls bin ich nun immer am schauen was es da alles so zu lesen gibt: http://romani.uni-graz.at/rombase/cgi-bin/artframe.pl?src=data/pers/kubik.de.xml
http://ling.kfunigraz.ac.at/~rombase/ped/pers.de.html 
Dann bin ich noch auf diesen Musiker "gestoßen": http://www.jazzecho.de/aktuell/news/detail/article/70165/

Heinz-Werner

be.audiophil

Moin Heinz-Werner,

stimmt, die Weiss-Familie hatten wir ganz vergessen ...

... das Hänschen Weis Quartett habe ich zuletzt Mitte der Achtziger im Münchner Nachtcafe live gehört und mich mit Hänschen Weiss auch lange uterhalten ... er erinnerte sich daran, daß wir uns bereits einige Jahre zuvor auf dem Mülheimer Jazz-Festival begegnet waren ... damals spielte auch das Quartett und dann zu sehr später Stunde gab´s eine Jam-Session mit Klaus Doldinger, Dizzy Gillespie (?), Peter Tohms, Helge Schneider und einigen Anderen ... das war damalsin Mülheim und einige Jahre später in München einfach nur genial ...

... Hänschen Weiss spielte an jenem Tag im Nachtcafe dann noch bis ungefähr 6 Uhr in der Früh ... zwar vor sehr kleinem Publikum aber bei richtig geiler Stimmung ... spätestens nach jedem dritten Titel kam er von der Bühne setze sich bei uns an den Tisch und wir ratschten ein wenig weiter, tranken dabei Kaffe und Bier und dann ging´s weiter ...

... eine echt geile Nacht ...

PeZett

Hallo,

...komme soeben vom "Rundfunkempfänger" zurück, wo ich was... ...na Jazz gehört (und aufgenommen) habe -
auf WDR3 gab´s das Orchester Kurt Edelhagen aus dem Jahre 1961. Auch so einer der Wenigen, die in Deutschland
Popularität erlangen durften. (Vornehmlich mit Tanzmusik natürlich...)

@Heinz-Werner

Ja - das Hänsche Weiss Quintett - auch eine tolle Kombo. Schade, dass T.Winterstein schon so früh... (...der war erst 51...).

@Rolf,

solche Liveauftritte mit persönlicher Tuchfühlung sind allemal das Grösste - besser als Massenaufläufe in
Fussballstadien, finde ich. Dass das Spass gemacht hat, glaube ich gerne. 

So, und nun muss ich wieder `raus hier -  morgen gibt´s auf DRadio-Kultur das "WattStax-Festival" von 1972
(das ist zwar kein Jazz aber trotzdem hörenswert und ich muss noch was "präparieren", damit ich nach
der Arbeit nur ein paar Knöppe drücken muss.)

Man liest sich.... ...und hier in dieser "Schublade" sicher noch öfter.

Gruss

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Heinz-Werner


Heinz-Werner

Also,

so Mitte-Ende der 70ger waren im Jazz-Club Dissen schon einige Größen. Damals war das noch in einem keinen Saal von einer Kneipe!
Erst war Mr. Acker Bilk auf der Bühne bis so gegen 0 Uhr. Dann haben wir gar nicht mehr viel erwartet und nun kommt es; Da kommen ein paar Herren, nein, die waren nicht zu dick, die Beine standen nur zu weit hinten  :grinser:, diese trugen DUAL-Boxen rein und dann kamen sie, "Häns´chen Weiss Quintett mit ein paar Musikern. Dabei war ein sehr junger Bursche und dieser war ein begnadeter Geiger kann ich Euch sagen. Jedenfalls @Rolf bin ich nach Hause gegangen als die Sonne schon am Himmel stand. Und das dollste war; nüchtern und das hatte meine damalige Freundin gar nicht erwartet  :grinser:

Heinz-Werner

PeZett

Zitat von: Heinz-Werner am Dienstag, 17.Februar.2009 | 23:44:08 Uhr
... "Häns´chen Weiss Quintett mit ein paar Musikern. Dabei war ein sehr junger Bursche und dieser war ein begnadeter Geiger kann ich Euch sagen. ...


Ich nochmal...

Heinz-Werner,

dieser begnadete junge Geiger müsste Titi Winterstein gewesen sein, gelle?
Oh Mann, was Du für´n Glück hast...

Jetzt aber...

...gute Nacht!
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Heinz-Werner

Habe ich mir noch keine Gedanken drumm gemacht,

aber möglich wäre es gewesen. Damals war ich so zwischen 20 und 25 jahre alt und nur beeindruckt von dem was die Jung´s mit den Dual-Boxen so auf der Bühne zauberten.
Ich bin ja von Haus aus Nichtraucher und die "Bude" war total verqualmt am frühen Morgen und in dem kleinen Saal hielten sich noch ca. 100 Personen, hat mir ein paar Tage später der Wirt erzählt, auf. Diese waren total begeistert. 
Ich gehe immer da hin: http://www.jazz-club-dissen.de/   raucher01

Heinz-Werner