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Nakamichi 700 Tri-Tracer / eine kleine Vorstellung

Begonnen von PeZett, Donnerstag, 17.September.2009 | 21:32:18 Uhr

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PeZett

Hallo Alteisenfreunde,

das hier gezeigte Schwergewichts-Tapedeck aus dem Hause Nakamichi hat schon seit
längerem einen Platz in meiner bescheidenen Sammlung und da ich im gestern wieder
einmal ein paar Laufstunden gegönnt habe, möchte ich ein paar Worte dazu verlieren.
(Schliesslich gehört es zu meinen "Lieblings-Tapedecks"... ...und hat im Laufe der Zeit sogar
noch ein Zwillingsbrüderchen bekommen)



Stilistisch empfinde ich diesen "Sumoringer" (immerhin bringt der 700er stolze 12,5 kg auf die Waage) sogar noch gelungener
als seinen grossen damaligen Bruder, den 1000er TriTracer. Auch wenn es eher schwierig sein dürfte, ein solches
Deck unauffällig in die HiFi-Kette zu integrieren. Aber genau das muss Nakamichi im Sinne gehabt haben - einen "freistehenden
Eyecatcher zu bauen, der auch neben einem Bandgerät noch eine gute Figur macht (oder dieses gar ersetzt?).

Auch irgendwie gelungen sind die flächigen Tasten, die übrigens sensorisch sehr sensibel reagieren. Die Grösse der Tasten
lässt allerdings die Ergonomie etwas leiden, zumindest, wenn man REC und PLAY mit einer Hand bedienen möchte. Mit
kurzen "Wurstfingern" wird das nichts (Kindersicherung gegen unbeabsichtigtes Löschen???).



Überraschend übrigens die Reaktionsgeschwindigkeit des Laufwerks - dies um so mehr, als dass es im Innern vollmechanisch zu geht, Kunststoffteile sind
so gut wie keine verbaut, Auch die Klappe, hinter der sich Pitch, Azimuth-Justage des Aufnahmekopfes und Taster/LEDs für den Testton verbergen, ist
mit metallenen Scharnieren für die Ewigkeit aufgehängt.

Der "Peilschlitz" im Kassettenschacht hätte auch etwas grösser ausfallen dürfen - wer wissen möchte, wie viel "Futter" noch auf der
abwickelnden Spule ist, sollte lieber eine Stopuhr mitlaufen lassen oder das Zählwerk gut kennen und beobachten.




Die techn. Daten in Kürze:

2 Motorenlaufw. mit Doppelcapstan, 3 Köpfe, Frequenzgang nach DIN 20 - 18000 Hz (Fe) bzw 20 - 20000 Hz (CrO²), Übersprechdämpfung
bei 1 kHz > 60 dB, Gleichlauf < 0.12 %, Kubischer Klirr bei 333 Hz und Vollaussteuerung < 2 %. Der Rest ist nachzulesen u.a. im
Hifi-JB Nr.8, Seite 598

Die beeindruckenden äusseren Abmessungen (520 x 290 x 150 mm) kommen übrigens nicht von ungefähr: das Gerät ist "picke-packe voll"! Die Innenaufnahmen
zeigen, dass da wirklich nicht mehr viel geht und sich in einem soliden Stahlblechchassis ein aufwändiges Laufwerk und etliche "Boards"
befinden. Deshalb habe ich das Deck auch nicht mehr zerlegt, als zu einer "Inneninspektion" und moderaten Reinung und Schmierung
nötig war. Alles weitere erfordert akribische Arbeit, die an einem Wochenende nicht zu erledigen ist.







Kurzum - ein in meinen Augen sehr schönes Deck, dass zudem (immer noch) sehr gute Aufnahmen macht, die mit meinen alten Ohren
fast nicht vom Original zu unterscheiden sind. (Vielleicht eine Nuance höhenbetonter.)

Und weil es eben eines meiner "Lieblinge" ist...  ....ist´s unverkäuflich und darf bleiben.

Gruß

Peter


Bildtags gefixxt
Jürgen
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Captn Difool

Beeindruckende "Cassettenmaschine"  :_good_:  Da schwindet der Abstand zur ausgewachsenen Bandmaschine.

teax

Hallo Peter,

netter Beitrag. Da ich selbst seit Jahrzehnten Naka-Nutzer bin freut mich die Vorstellung eines Decks, welches ich selbst nie live erlebt habe, besonders! Zu meiner Zeit war das 1000 ZXL das Gerät schlechthin, auf einer Messe in Düsseldorf durfte ich mal die (kitschige) Gold-Version bestaunen. Allein preislich natürlich unerreichbar. Die 480/680 Versionen fand ich damals nicht mehr so prickelnd, so daß mein erster Naka ein LX-3 wurde, da das Preis-Leistungsverhältnis so klasse war. Da finde ich doch einige optische Anleihen bei Deinem 700, allerdings waren die LX überall mit Plastik ausgelegt.

Fein, daß hier auch mal wieder die Japan-Fraktion zu Wort kommt. Andere Mütter haben eben auch schöne Kinder hervorgebracht...  :drinks:

Gruß
Frank

PeZett

Moin Frank,

Kunststoff hat ja dann bereits in den 80ern fleissig Einzug in den Nak´s gehalten.
Die Laufwerksmimik im BX300 z.B. ist vollständig aus kleinsten Kunststoffrädchen und Hebelchen
aufgebaut. Auch was den Innenaufbau angeht, sieht das BX300 etwas "lohngefertigt" aus - und
das bei einem Deck, dass gegen Ende der 80er Jahre einen LP von 1800,- DM hatte. Aber dazu
vielleicht mal an anderer Stelle mehr.

Die ZXL-Reihe war natürlich die technische Speerspitze - und optisch gelungen waren sie auch,
wie auch die LX-3/-5 , trotz Kunststoff. Am oben beschr. 700er ist noch sparsam mit Kunststoff
umgegangen worden. Innen gibt es ihn eigentl. gar nicht und aussen ist die untere Fronttafel
(schw.) in hochwertigem Kunststoff ausgeführt. Der Rest ist wirklich Metall (bzw. furniertes Sperrholz).
Ich werde übrigens bei Gelegenheit mal das etwas unscharfe Laufwerksfoto austauschen - versprochen.
(Leider waren an der Kamera die Akkus fast leer und dann werden die Bilder nix mehr.)

@Jürgen

....danke für die Verkleinerung der Fotos - wenn Du mir kurz durchgeben würdest, welchen "Qualifier" Du
da in der Aufrufzeile eingebaut hast, dann könnte ich mein abgespeichertes Muster entsprechend ändern.

Gruß

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Jürgen Heiliger

Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

PeZett

Hi Jürgen,


Danke...

....aber ach herrjeh - so´n ellenlanger Thread aber irgendwann ist´s ja dann doch auf den Punkt gekommen!
(...genauso eine "Lesestunde" wollte ich mir mit meiner Frage ja ersparen...  :zwinker:)
Wenn ich das dann richtig verstanden habe, muss dem Namen d. Bilddatei der Präfix "normal_"
vorgesetzt werden. Korrekt?

Gruß

Peter
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Jürgen Heiliger

Hi Peter,

im Prinzip richtig.
Du brauchst aber nur auf den oberen *Copy-Button* zu klicken, dann hast Du im Zwischenspeicher die komplette Befehleszeile (incl. Bilderlinks), die Du sonst im Forum erst erstellen müsstest.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Skype: juergen_heiliger

thomas

Guten Abend,

ich bin neu hier und habe ein Problem mit meinem Nakamichi 700 Tri Tracer. Ich habe das Gerät von einer älteren Dame bekommen die es im Schrank
eingepackt in einer Folie über viele Jahre eingemottet hat.Das Gerät geht an,aber das Laufwerk reagiert nicht? Ist da vieleicht ein Sicherung kaputt gegangen? Für eure Antwort wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Thomas

kuni

Hi Thomas,

miss doch einfach mal, ob der/die Motor(en) Strom bekommen. Ich kenne den 700'er nicht, aber aller Erfahrung nach ist an Kassettendecks eher ein verdreckter Schalter oder eine durch verharztes Fett gehemmte Mechanik das Problem. Evtl. läuft der Motor auch, aber der/die Riemen sind hinüber und deswegen bewegt sich nichts.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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teax

ich schließe mich Kuni an, vermutlich verharzt...aufschrauben und mal den Anstrengungen des Decks mit den Fingern nachhelfen, meist funktioniert es dann wieder. Wenn dem so ist, sollte man dennoch eine komplette Reinigung durchführen (lassen). Bei meinem Nak hat das seinerzeit TGE in Essen gemacht. Auch wenn das nicht Jürgens Favorit ist/war ;) so muß ich nun nach Versuch mit Nak-Ehmler konstatieren: TGE war schneller und erheblich günstiger bei gleichwertig guter Arbeit. Ich werde bei zukünftigen Service-Arbeiten wieder zu TGE tendieren.

Grüßle

thomas

Guten Tag,

erstmal vielen Dank für eure Antwort. Ich habe mal den Deckel abgenommen und mal nachgesehen. Die Antribsriemen sehen noch sehr gut aus und auch beim drehen der Motoren ist auch alles leichtgängig. Das Bedienfeld ( Play, Stop usw ) reagiert nicht? Es scheint mir eher, als ob das kein Strom ankommt und eher irgendwo eine Sicherung defekt ist.

Grüße Thomas