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Tonarm SME 3009 S2 improved

Begonnen von Nik099, Mittwoch, 23.November.2016 | 10:08:42 Uhr

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Nik099

Hallo,
ich suche einen Expertenrat, oder ein Forum, wo man einen solchen finden könnte.
Ich habe ein schönes Laufwerk (Technics SL 110) mit dem SME 3009 S2 improved Tonarm, und irgendwas mache ich bei der Justage falsch.
Gleich daneben steht der Technics SL 1200 mit dem originalen Tonarm.
In beiden Tonarmen steckt der Ortofon VM Blue Tonabnehmer.
Beide Tonarme sind auf die gleiche Auflagekraft eingestellt
Beide Plattenspieler laufen über gleiche MM Vorverstärker.
In dem SME Tonarm verwende ich ebenfalls die SL1200 Headshell.
Der SL1200 spielt gut. (Bitte keine Diskussion über die audiophile Untauglichkeit eines Diskodrehers hier zu starten)
Der SL110 mit dem SME 3009 klingt zur Plattenmitte richtig verzerrt.
Das ist auch bei der Wiedergabe einer Mess Platte am Oszilloskop deutlich sichtbar.
Die Tonabnehmer habe ich bereits vertauscht.
Der Fehler liegt daher weder im Tonabnehmer oder im Vorverstärker.
Eine Flüssigkeitsdämpfung ist nicht vorhanden, Antiskating ist korrekt eingestellt.
Die Lager scheinen subjektiv leichtgängig zu sein.
Der SME Arm ist im Originalzustand, originale Lager.
Zur Justage habe ich die "Schön" Schablone verwendet und mit maximaler Genauigkeit durchgeführt.
Jetzt bin ich ratlos.
Kann jemand weiter helfen?

Jürgen Heiliger

Hi,

habe bei Nachbarn schon von Deinem Problem gelesen.

Nur, was nutzt Dir die maximale Genauigkeit, wenn Du aber den SME Arm falsch justierst. Denn die Schönschablone hat die falschen Nulldurchgänge und die Headshell ist auch die falsche!
Nimm das OriginalHeadshell oder übertrage dessen Geometrie auf das Technicsheadshell und zeichne dann zumindest die SME-Nulldurchgänge in der Schönschablone ein und verwende dann diese.

Und zum Schluss justiere die Lateralbalance am SME.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Nik099

#2
Hallo Jürgen,

Deinem Rat folgend habe ich zuerst  den Ortofon Tonabnehmer in dem Technics Shell so montiert, dass  der Abstand der Schrauben zu der äußersten Flanke des Shell-Steckers gleich war, wie beim originalen SME Shell. (Schraubenachse - Steckerende einschließlich Gummischeibe= 40.5mm )
Ich habe ganz genau darauf geachtet, dass auch die Längsachse des Tonabnehmers mit der Achse des Shells übereinstimmt.
Anschließend habe ich noch überprüft den Abstand Schraubenachse - Abtastspitze=9mm.
Das Gewicht beider Shells verglichen: ist ziemlich identisch=8g.
Dann habe ich für die Tonarmjustage die originale SME Schablone verwendet (=Einpunktjustierung).
Die Einstellung vor dem Eingriff zeigte bei dieser Schablone einen auffälligen Fehler.  :;aha (Ich habe ja vorher mit der ELAC/Schön) Schablone justiert. :shok:
Also justierte ich den Abstand mit der Verschiebung des Tonarms in der Basis neu nach der originalen Schablone.
Anschließend überprüfte ich noch die seitliche Neigung des Shells/Tonabnehmers mit dem Spiegel auf der Elac Schablone und justierte ganz leicht nach mit dem Verdrehen des Shells im Tonarmrohr (etwas umständlich, weil es nach der Überwindung des anfänglichen Widerstandes gleich zu weit geht, man muss ein Gefühl dafür entwickeln.
Der Tonarm ist beim Abspielen auch genau parallel zur Platte.
Zum Schluss überprüfte ich:
a) den Überhang:  Der sollte 15.6mm sein, ist aber eher 14.8mm.
b) den Winkel bei den Punkten A und B der Elac/Schön Schablone: Überraschung: Voll richtig!    :;aha
c) Den Spurfehlwinkel anhand der Elac Schablone: der war am größten am Anfang der Platte, fast 2°
    dann ging er zurück und blieb im Bereich 0,1-1°.
Anschließend die laterale Balance  durch Justage des Auslegers entsprechend dem Gewicht des Tonabnehmers=5g eingestellt.
Und zum Schluß den Auflagedruck (Tracking force) entsprechend der Empfehlung des Herstellers auf 1.5g eingestellt und das Antiskatinggewicht in die entsprechende Kerbe am Tonarmlager eingehängt.
Und dann kam die Audioüberprüfung:
Die massiven Verzerrungen (hauptsächlich zur Plattenmitte) verschwanden und der Klang war sehr schön, aber leider doch nicht einwandfrei.
Bei Instrumenten war alles perfekt, es klang ausgewogen und luftig, brillant, aber bei Vokal (männlicher Tenor), bei lauten Lauten, hörte ich eine Verzerrung, ein Klirren,wie beim übersteuertem Verstärker.
Ein Vergleich mit dem daneben stehenden SL1200 zeigte, dass die Verzerrung nicht auf der Schaltplatte ist.
Diese Unsitte ist allerdings unabhängig von der Position des Abtasters, es passiert über dem ganzen Radius, wenn es sehr laut wird.(über Kopfhörer abgehört)
Die ganzen Einstellungen habe ich wirklich extrem genau und gewissenhaft gemacht, besser geht es wohl nicht.
Glaubst Du, dass die Messungenauigkeit von <1 mm noch Einfluss haben könnte?
Ich fürchte eher, es sind Resonanzen im Arm oder sowas.. es gibt ja drin im Tonarmrohr eine Art Dämpfung, die man austauschen kann, aber ich mag das Ding nicht komplett zerlegen..

Liebe Grüße

Nikola

Nik099

Sorry, zwei Ergänzungen bzw Korrekturen:
1) Der Spurfehlwinkel ist natürlich nicht max 2°, sondern max 0.2° , dies im Bereich der äusseren Rille.
2) Dass die Einstellung nach der originalen SME Schablone  zu einem Ergebnis führt, der auch nach der ELAC-Schön Schablone stimmt, ist insofern nicht überraschend, als die nach dem hier hinterlegten Nulldurchgangrechner berechneten Werte 60,3/117.3mm sich von jenen der  ELAC Schablone ( 60,2/117,2mm  ) nur um 0,1mm unterscheiden.

Nik099

Entschuldigung, wieder eine Korrektur (leider kann ich die alten Beiträge nicht editieren).
Also, die Einstellung nach der originalen SME Schablone stimmt mit der Elac-Schön Schablone in beiden Justagepunkten zwar überein,
aber der im Nulldurchgangsrechner ermittelte Radius für die SME 3009 S2 improved ist nur für den äußeren Justagepunkt (117,3mm) gleich.
Für den inneren Nulldurchgang kommt aus dem rechner 60.3mm, während die ELAC-Schön Schablone bei 62.2mm liegt.
Aber wie gesagt, interessanterweise führt die Justage nach dem "SME Protractor" zum ELAC-Schön kompatiblen Ergebnis,
aber in den Modulationspitzen ist das Klirren leider noch da.