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Fehlanpassung bei MM-Systemen

Begonnen von audiophilanthrop, Sonntag, 25.November.2007 | 21:32:16 Uhr

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audiophilanthrop

Ich bin mal spaßeshalber unter die Simulanten gegangen, um den Effekt einer kapazitiven Fehlanpassung eines MM-Systems zu ermitteln, ausgehend von Daten meines Ortofon OMP10:
LTspice-Schaltung,
Resultierender Graph (Abweichung von Referenz mit 300 pF - Ortofon gibt 200-600 an, bei größeren Systemen 200-400, also dürfte 300 nicht zu sehr danebenliegen - , jeweils 47 kOhm)
Sowas gibt es auch in gemessener Form:
Shure M97xe (Shure hat offensichtlich die Überhöhung bereits berücksichtigt)
Nagaoka MP11 (hier ist das dagegen nicht der Fall)
Angesichts dieser Resultate ist es zwar schön, wenn der Phonopre die RIAA-Entzerrung (bzw. das, was man normalerweise darunter versteht) auf <0,5 dB genau hinkriegt, deutlich nützlicher ist hingegen eine Möglichkeit zur Anpassung der Kapazität (und ggf. auch des Eingangswiderstandes). Notfalls muß man halt mit einem kapazitätsarmen Phonopre und verschiedenen Kabellängen und -typen ankommen. Und am besten hat man dazu wohl eine Testplatte mit Sinussweep o.ä.

Naja, MM ist wohl ziemlicher Frickelkram. Gibt es bei MC auch solche Späße oder sind die Systeme happy, solange sie nur einigermaßen niederohmig terminiert sind (von den Anforderungen an die Verstärkerelektronik mal abgesehen)?

Ojeoje - hochwertige Wiedergabe von Schallplatten ist ja mit so einigen Wenns und Abers behaftet. Die Anzahl möglicher Fehlerquellen (teilweise auch noch verkoppelt) ist durchaus phänomenal. :_24_: Respekt, wenn das Gesamtpaket aus Laufwerk, Tonarm und Abnehmer paßt. :_hi_hi_:
Stephan

Captn Difool

Dann müßten ja 300-320pF optimal sein ;) Nein, MCs sind da weit unkritischer, bei zu hohem Abschluß geht allenfalls der Pegel runter. Das ist der Vorteil der Niederohmigkeit. Kapazitätswerte haben daher keinen nennenswerten Einfluß. Anders erst, wenn Du einen Übertrager zwischen hast, der reagiert verstärkerseitig wieder ähnlich den MM-Spulen.

be.audiophil

Hi André,

sorry, wenn ich widerspreche ... aber ... die Aussage, daß sich bei einer Fehlanpassung eines MC-Systemes nur der Pegel reduzieren würde, kann ich nicht teilen ...

Ein fehlangepaßtes MC-System spielt müde, unfrei bis knochig, harsch und schrill/ spitz ... es wird also bei einer Fehlanpassung sehr wohl der Frequenzgang verbogen.

Entsprechend meinen selbst angestellten Erfahrungen mit diversen hoch-, mittel- und extremst niederohmigen MC-Systemen ...

... spielen alle niederohmigen und extremst niederohmigen Systeme mit Übertrager deutlich besser ... es sei denn, die Phonostufe liegt im 5.000 EUR-Bereich ...

... darunter kann keine einzige mir bekannten Phonostufe wirklich mit einem niederohmigen MC-System mit geringer Ausgangsspannung brillieren ... schlimm wird es wenn die MC-Sektion auf Stromverstärkung ausgelegt ist ... dann kann diese Phonostufe noch nicht einmal ein mittelohmiges MC-System sauber bedienen ... ein Übertrager ist dann die klanglich deutlich bessere Wahl.

Der Abschluß eines MC-Systemes ist ebenso kritisch wie der Abschluß eines MM-Systemes ... und ja, die von Stefan gemachte Aussage bzgl. Anpassbarkeit ist richtig ... früher konnte dies auch jede auch nur halbwegs vernünftige MM-Stufe ...  .,a015 ... womit wir bei einem wichtigen Punkt angelangt wären ... das, was man heute auch für viel Geld kaufen kann, sind demzufolge keine vernünftigen Phonostufen ... :zwinker:

Und nein, ein Übertrager reagiert verstärkerseitig nicht wie ein MM-System sondern allenfalls wie ein MC-System ... wobei sich hier die Erfahrungen auch gewaltig teilen ... also verschiedene Wege aufzeigen ...

... während Einige meinen, daß man einen Übertrager verstärkerseitig noch mittels Widerständen entsprechend abzuschließen hätte, sprechen alle alten Publikationen zum Thema Übertrager davon, daß diese ohne zusätzliche Anpassung am 47 kOhm-MM-Eingang zu funktionieren hätten ... würden sie dies nicht tun, dann wären sie einfach nicht zum TA passend - also keine Rede vom Eingang der Phonostufe.

Ich betreibe meine mit 6 Ohm Innenwiderstand doch sehr niederohmigen MC-Systeme nur mittels Übertrager an Röhren-Phonostufen ... und selbst mit Ausgangsspannungen von nur 0,14 mV mußte ich mir bei wirklich passenden Übertragern noch nie Gedanken über einen verstärkerseitigen Abschluß machen ...

... im Gegenteil ... ich habe schon viele Versuche mit MC-Stufen unternommen und die zu Hauf auffindbaren Empfehlungen über Abschlußwiderstände bei z.B. einem Ortofon MC-20 oder einem DL-103 erschließen sich mir im Selbstversuch meistens nicht ... ein DL-103 mit 1000 Ohm abgeschlossen klingt grauenhaft ... mit einem Übertrager vom Schlage des MCT-1 dagegen am normalen MM-Eingang meiner Röhren einfach wunderbar ... ok, mit den ganz normalen etwas zu groß geratenen Limitierungen, denen ein DL-103 oder DL-103R halt unterliegt  :flööt: :flööt:

Ja, eine MM-Stufe sollte in gewissen Grenzen nicht nur kapazitiv anpassbar sein ... ansonsten taugt sie nicht wirklich bis gar nicht ... :zwinker:

@ André

Beides ist wichtig ... eine sehr genaue Entzerrung - also < 0,2 dB wäre wünschenswert - passend zu der beim Schneidvorgang genutzten Schneidkennlinie und die Möglichkeit die MM-Stufe auf das verwendete MM-System zu trimmen. Und bei dem Thema Schneidkennlinie sind wir auch bei dem Thema Neumann-Konstante ... also der in die Sättigung laufende Drosselspule des Schneidkopfes ... diese Konstante wird leider heutzutage von den wenigsten Herstellern von Phonostufen berücksichtigt ... es gibt sogar von den HiFi-Gazetten hochgelobte Hersteller, die den Sinn dieser Konstante noch nicht einmal annähernd verstanden haben  :shok:

Analog ist halt heute nur noch ein Geschäft, welches angesichts der vielen kursierenden Fehlinformationen und den "unwissenden Usern" maximalen Gewinn innerhalb kürzester Zeit verspricht  :_sorry: ... demzufolge wird auch nur verkauft, was sich mit aller Gewalt und Werbung sowie blumigen Versprechungen verkaufen läßt ... Qualität ist nebensächlich ... :mega_shock:

... leider werden zu MM-Systemen aus moderner Fertigung meistens die wichtigen Parameter für den richtigen Abschluß mutwillig verschwiegen ... so manche Enttäuschung könnte so natürlich auch ausbleiben ... und so manches "vorschnell" gewechseltes MM-System müßte nicht durch Neukauf abgelöst werden ... :zwinker:

Aber dies sagt ja auch nur ein Hardcore-Analoger, der keine Mühen scheut eine vernünftige und so gut als möglich perfekte analoge Wiedergabe zu erreichen :zwinker:  :flööt: :flööt:

Jayk.

Hähä, Rolf,

wie immer: fragste sieben Gärtner, krichste 4711 verschiedene Antworten....  prost02

Kann Dir ja in weiten Bereichen folgen, habe aber so meine eigenen Erfahrungen gemacht, die ich messtechnisch belegen konnte.

Und zwar habe ich mit einem Rechtecksignal (Audio Soundcheck DMM Testplatte - hat Jürgen auch) und einem Oszilloskop mal die Signalverformung (Sprungantwort) überprüft - und siehe da, was z.B. in den Links oben für das Shure angegeben ist, stimmt.

Zu niedrige Kapazität bei MM ergabt grosse Überschwinger (Höhen spitz/Schrill), zu hohe Kapazität "verschliff" die Anstiegsflanke (Höhen wech/mumpfiger Klang)

Das oben erwähnte Nagaoka ist doch ein MI, oder? Jedenfalls konnte ich an meinem MP-50 exakt das Umgekehrte nachvollziehen: diese Systeme brauchen schon deutlich mehr kapazitive Last (>470pF), um nicht spitz/schrill zu klingen...

Im AAA hab ich gerade vor ein paar Tagen zu MC (HO) geschrieben:

>>> Zitat Anfang

... sowie auch damit experimentiert (an Yamaha C-4, MM-Eingang einstellbar: Kapazität 100 / 150 / 220 / 330 / 470pF // Widerstand 100Ohm (MI-Systeme) / 33k / 47k / 68k / 100k).

Dabei habe ich festgestellt, das sich HO MC's wie MC's verhalten:

- Kapazitätsänderungen wirken sich (wenn überhaupt) ausschliesslich auf den Pegel aus (Lautheit)
- Widerstandsänderungen können sich minimal auf den Klang (Frequenzvelauf?) auswirken.


(Getestet mit Rechtecksignal von Audio Testplatte mit Oszilloskop)

Für mich beste klangliche Ergebnisse haben sich immer mit den vom Hersteller angegebenen Werten eingestellt, meistens waren das Werte ca. 250pF / 47kOhm, manchmal waren (bei best. Software) die 100kOhm besser.

Fazit für mich: HO-MC's sind, was die Anpassung an den Pre angeht äusserst "pflegeleicht"...

>>> Zitat Ende


Allerdings "spiele" ich auch nicht mit Glühwürmchen u. Übertragern, sondern "nur" mit Transen, die, wie z.B. die AQVOX Phono2CI MKII symmetrisch verkabelt (und nur so!) einen MC-TA stromgesteuert "verstärken". Natürlich (wie immer) gibt es bei den unterschiedlichsten Konzepten die unterschiedlichsten Einschränkungen. Hier sind's MC-TA's mit extrem niedrigen Innenwiderstand (erinnere: Dein FR hab ich hier nicht rauschfrei zum Fliegen bekommen) die Limitierungen. Aber sowohl die 40-Ohm Denons (bei mir DL-103 vdHul / DL-304) spielen einwandfrei. Das 14Ohm Denon DL-103R geht mir echt auf den Senkel, egal ob an der AQVOX, der C-4, der Onkyo P-3890, der Lukaschek PP-1: das Teil hat so einen "Badewannen"-Effekt" -nä - willich nich... Seit DL-304 hat das 103R eh m.b.M.n. keine Daseinsberechtigung mehr...

Kurz noch zu ÜT's: habe jetzt einen AT-650 zum Spielen (aber immer noch kein Glühwürmchen): das AT-OC9 ML/II sowie das AT33PTG speilen da hervorragen mit. Ein DV 23RS MKII (35 Ohm / 0,15mV) spielt super in der 3-Ohm Einstellung.... obwohl doch eigentlich die 40Ohm -Einstellung die Besesere wäre, gelle?

Naja - Spass macht das Rumspielen allemal - nur zum Gesetz würde ich das alles nicht erheben wollen - ist u. bleibt Hobby


Gruss

Jonny
Zitat von Wilhelm Busch [1832-1908]: > Musik wird oft nicht schön empfunden, Weil sie stets mit Geräusch verbunden. ...Dideldum! <

rund

#4
http://www.hagtech.com/loading.html


einfach mal die Parameter des Systems eingeben schon sieht man was passiert - vielleich hilfreicher als Mutmassungen.

P.S. und ja die Simulationen entsprechen der meßbaren und hörbaren Realität recht gut, sofern die Phonostufe nix verbiegt.

Gruß

René


P.P.S. Zudem sind mir 2 Dinge aufgefallen....ältere Analogies kompensieren bei MCs ihren gehörbedingten Hochtonabfall gern mit 47KOhm Abschluß. Andere kompensieren gern Resonanzprobleme des Gesamt-Systemes mit Fehlanpassungen -geht zwar tendenziell wird aber nie zu einem guten Ergebnis führen.

be.audiophil

Hi Jonny,

Zitat von: Jayk. am Sonntag, 25.November.2007 | 23:33:17 Uhr
Zu niedrige Kapazität bei MM ergabt grosse Überschwinger (Höhen spitz/Schrill), zu hohe Kapazität "verschliff" die Anstiegsflanke (Höhen wech/mumpfiger Klang)

... nichts anderes hatten Stefan, André und ich in Bezug auf MM-Systeme geschrieben ... das zeigen ja auch die auf tnt-audio veröffentlichten Meßergebnisse so auf ... also FullACK :zwinker:

Zitat von: Jayk. am Sonntag, 25.November.2007 | 23:33:17 Uhr
Das oben erwähnte Nagaoka ist doch ein MI, oder? Jedenfalls konnte ich an meinem MP-50 exakt das Umgekehrte nachvollziehen: diese Systeme brauchen schon deutlich mehr kapazitive Last (>470pF), um nicht spitz/schrill zu klingen...

... hmmm, Nagaokas kenne ich jetzt nur aus den Achtzigern ... und selbst habe ich damit nie wirklich richtig rumgespielt ...

... aber eigentlich sind das doch ganz normale MMs und keine MIs ... so weist es auch die cartridgedb aus ... für das MP-50 werden dort 100 pF als kapazitiver Abschluß sowie 3900 Ohm als Ausgangsimpedanz angegeben ... und es soll an 47k Ohm betrieben werden ...

... mit einer statischen Compliance von 24 sowie der dynamischen von 12 sollte es auch mit z.B. Deinem relativ leichten Improved zusammenspielen ... wie es sich allerdings an dem kurzen tangentialen Stummel der ReVoxe verhält, kann ich hingegen nicht abschätzen ... vielleicht regt es diese auch zu heftigen Resonanzen an und will bei Dir dann mit einem deutlich höheren kapazitiven Abschluß gefahren werden?

Zitat von: Jayk. am Sonntag, 25.November.2007 | 23:33:17 Uhr
Dabei habe ich festgestellt, das sich HO MC's wie MC's verhalten:

- Kapazitätsänderungen wirken sich (wenn überhaupt) ausschliesslich auf den Pegel aus (Lautheit)
- Widerstandsänderungen können sich minimal auf den Klang (Frequenzvelauf?) auswirken.


(Getestet mit Rechtecksignal von Audio Testplatte mit Oszilloskop)

auch hier hatte niemand etwas anderes behauptet. Und die von Dir für HO-MCs gegebenen Beispiele bzgl. Abschluß an MM-Eingängen sind mit Bezug auf die 250 pF und 47k Ohm durchaus nachvollziehbar ... bei den von Dir ebenso beschriebenen Abschlüssen mit 100 kOhm ...  .,a015 ... würde ich eher Rene´s Ansatz folgen :zwinker:

Zitat von: Jayk. am Sonntag, 25.November.2007 | 23:33:17 Uhr
Allerdings "spiele" ich auch nicht mit Glühwürmchen u. Übertragern, sondern "nur" mit Transen, die, wie z.B. die AQVOX Phono2CI MKII symmetrisch verkabelt (und nur so!) einen MC-TA stromgesteuert "verstärken". Natürlich (wie immer) gibt es bei den unterschiedlichsten Konzepten die unterschiedlichsten Einschränkungen. Hier sind's MC-TA's mit extrem niedrigen Innenwiderstand (erinnere: Dein FR hab ich hier nicht rauschfrei zum Fliegen bekommen) die Limitierungen. Aber sowohl die 40-Ohm Denons (bei mir DL-103 vdHul / DL-304) spielen einwandfrei. Das 14Ohm Denon DL-103R geht mir echt auf den Senkel, egal ob an der AQVOX, der C-4, der Onkyo P-3890, der Lukaschek PP-1: das Teil hat so einen "Badewannen"-Effekt" -nä - willich nich... Seit DL-304 hat das 103R eh m.b.M.n. keine Daseinsberechtigung mehr...

... auch hier sind wir keinen Deut auseinander. Daß eine stromverstärkende MC-Stufe wie in Deiner Aquox ein extrem niederohmiges MC-System vom Schlage eines FR-1 MKII oder Supex SD-900 Super nicht treiben kann ... genau das war meine Aussage ... und diese hast Du nun nur nochmals bestätigt.

Ja, mittels Stromverstärkung lassen sich mittelohmige MC-Systeme natürlich schon rauschfrei betreiben ... nur geht auch dies mit Übertrager ein gutes Stück weit besser ... die Systeme spielen dann luftiger, in den Stimmen mit mehr Brust und entsprechend meinen "Erfahrungen" werden die Klangfarben eines MC-Systemes erst mit einem Übertrager komplett ersichtlich ...

... so erlebt bei DL-103, DL-103R, AT-30E (ein HO-MC), Empire MC-100E, Technics MC-310, Sony XL-33 Nishimura, DL-301, MC-20 Super, MC Rohmann, MC Kontrapunkt B, Coral MC-81 und MC-82, FR-1 MKII, FR-1 MK3F, Supex SD-901 Super (ein HO-MC), Supex SD-900 Super und Co. ...

Natürlich ist das ganze ein Hobby ... und über Gesetzmäßigkeiten kann man sich sicherlich trefflich streiten ... nur diesen Streit lassen wir doch lieber Andere austragen :zwinker:

Hier wollen wir nur versuchen ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen und etwas unserer zahlreich gemachten Erfahrungen preiszugeben ... alles andere führt nur dazu, daß erfahrene Leute wie an anderer Stelle immer wieder geschehen das Schreiben einstellen ... :zwinker:

rund

Hi,

nun aktive MC Stufen verhalten sich je nach Schaltung sehr unterschiedlich...da geht fast keine Pauschalisierung hinsichtlich des Abschlußwertes.

Bei MMs gibt es schon grundsätzliche Ansätze...je größer die Spule (hohe Induktivität) desto mehr profitiert das System von Widerstandswerten über 47 K. Aber einfach mal mit dem hagtech Simulator spielen....

Deccas (MIs) verhalten sich da teilweise etwas anders.


Gruß

René

be.audiophil

Hi René

Zitat von: rund am Montag, 26.November.2007 | 14:11:35 Uhr
Deccas (MIs) verhalten sich da teilweise etwas anders.

... das stimmt ... die funktionieren sogar an einer Röhre sehr gut über Übertrager :zwinker:

Captn Difool

#8
Hallo Rolf,

ich hatte mal einen T20 mit MC30, dann einen Gryphon und noch so ein teures High-Endteil von Übertrager (von dem ich den Namen nicht mehr weiß) daheim zum testen. Aber keiner der Übertrager konnte mich in der Feinauflösung und Analytik restlos überzeugen, die Trafos haben eben immer einen Restphasenfehler. Selbst der kleine MCA-10 von Ortofon gefällt mir da besser, erst Recht, wenn er neue Transistoren und Elkos erhalten hat. Nicht zuletzt dieser Umstand führte mich zu meiner Traumvorstufe (bin ja bescheiden  :grinser: ) Yamaha CX-70. Die hat eine der besten MC-Vorstufen die ich kenne, rein im Klang und rauschfrei. Ich habe auch mit Kapazitäten und Widerständen getestet, ich bleibe dabei, zumindest niederohmige MCs von <10Ohm sind gegen Kapzitäten wirklich unkritisch. Der Pre muß eben nur gut aufgebaut sein.

PS: Mit Halbwissenden kann man immer das beste Geschäft machen, ist leider überall so.  :_06_:

rund

Hallo Andre,

ich teile Deine Vorbehalte zu Übertragern, zumindest teilweise, dennoch gibt es gute Tonabnehmer-Übertrager Kombinationen denen nur sehr, sehr wenige PhonoPres das Wasser reichen können.
Zudem ist das Ergebnis Übertrager mit Transistorphono vs. Röhrenphono nicht vergleichbar.

Die MC-Stufe eines CX-70 ist sicherlich nicht schlecht, aber da gibt es eine Menge wesentlich bessere - auch im Vintage Bereich.

Gruß

René

be.audiophil

Hi André,

Zitat von: Captn Difool am Montag, 26.November.2007 | 23:07:17 Uhr
ich hatte mal einen T20 mit MC30, dann einen Gryphon und noch so ein teures High-Endteil von Übertrager (von dem ich den Namen nicht mehr weiß) daheim zum testen. Aber keiner der Übertrager konnte mich in der Feinauflösung und Analytik restlos überzeugen, die Trafos haben eben immer einen Restphasenfehler. Selbst der kleine MCA-10 von Ortofon gefällt mir da besser, erst Recht, wenn er neue Transistoren und Elkos erhalten hat. Nicht zuletzt dieser Umstand führte mich zu meiner Traumvorstufe (bin ja bescheiden  :grinser: ) Yamaha CX-70. Die hat eine der besten MC-Vorstufen die ich kenne, rein im Klang und rauschfrei. Ich habe auch mit Kapazitäten und Widerständen getestet, ich bleibe dabei, zumindest niederohmige MCs von <10Ohm sind gegen Kapzitäten wirklich unkritisch. Der Pre muß eben nur gut aufgebaut sein.

zur CX-70 hat René ja schon etwas geschrieben ... ich kenne diese übrigens nicht ... ist auch sozusagen nicht meine "Baustelle" ...

... aber ich kann mir sehr gut vorstellen, daß Dir der kleine MCA-10 klanglich mehr zusagte als der T-20 ... der T-20 ist nicht nur für den verlangten Neu- und Gebrauchtpreis sozusagen die schlechteste Wahl ... er funktioniert bereits mit MC-Systemen von Ortofon nur suboptimal und mit Fremdsystemen schon fast grauenhaft spitz, harsch mit unkontoriertem Bassbereich ... das kann wie gesagt bereits ein MCA-10 besser.

Die anderen beiden von Dir genannten ÜTs kenne ich nicht ... allerdings gebe ich zu bedenken, daß der ÜT auch optimal zum MC-System passen muß ... ansonsten ist eine Sandlösung meistens besser ...

Wir sollten aber gerade im Bereich MC-System mal definieren, worüber wir wirklich sprechen wollen? Ich betrachte aufgrund der meinerseits gemachten Erfahrungen sozusagen mehrere Klassen ...

-> die extrem leisen und extrem niederohmigen (< 10 Ohm & < 0,2 mV) Systeme ... z.B. Ortofon SPU, FR-1 MK3F, Supex SD-900 Super, Kiseki, Koetsu und Co. ... für diese habe ich noch keine echte Alternative zu Übertragern finden können.

-> eher laute aber niederohmige Systeme (< 20 Ohm & < 0,5 mV) Systeme ... z.B. Benz, vdH ... diese Systeme scheinen bereits komplett auf heute übliche MC-Stufen mit 100 Ohm Abschlußwiderstand ausgelegt zu sein. Sie sind also eher unkritisch.

-> leise und mittellaute sowie mittelohmige MC-Systeme (< 40 Ohm & < 0,35 mV) ... z.B. DL-103, DL-304 ... diese Systeme laufen mit fast zufriedenstellenden Ergebnissen an modernen MC-Stufen, blühen aber über Übertrager betrieben förmlich auf ...

-> die sog. High-Output MC-Systeme, die direkt an jedem MM-Eingang mit 47 kOhm betrieben werden können. Auch diese klingen über ÜT mbMn besser, lassen sich aber über herkömmliche MC-Sektionen meistens nicht betreiben, da die nachfolgenden MM-Stufen dann meistens übersteuern.

Der Große Unterschied zwischen Sand-MC-Stufen und Übertragern sind die Klangfarben ... diese sind bei MC-Stufen meistens bedeckt ... über ÜT komplett ausgeprägt. So zumindest meine Erfahrung.

Und allen vorgenannten Gruppen von MC-Systemen ist es eigen, daß diese auf unterschiedliche Kapazitäten nicht reagieren.

Und fast vergessen ... es gibt auch Phonostufen, die manchmal auch noch zusätzlich mit einer MC-Stufe ausgestattet sind, die im MM-Betrieb nicht mit einem ÜT zusammenpassen ... nachdem, was ich bei einem Münchner Stammtischbruder habe hören dürfen, könnte z.B. die Omtec Antares so ein Kandidat sein ... :zwinker:

Die Phonostufe Cronos, die ich ja in einer Vorserienversion auch schon in meiner eigenen Kette habe hören können, ist z.B. ein Kandidat, der auch meine extrem niederohmigen und leisen MC-Systeme handeln kann ... in der Vorserienversion klang aber meine ÜT-Lösung besser/ stimmiger ... und da wird mir René sicher beipflichten. Deshalb bin ich auf die Serienversion schon sehr gespannt. Aber darüber werde ich dann auf jeden Fall hier berichten.

Ich habe die vergangenen Jahre über verschiedene MC-Systeme und ÜTs getestet und auch länger betrieben ...

DL-103, DL-103R, DL-301, Sony XL-33 Nishimura, Excel MC-100E, AT-30E, Technics MC-310, FR-1 MKII, FR-1 MK3F, Supex SD-901 Super, Supex SD-900 Super, Coral MC-81, Coral MC-82, Coral MC-88 und auch ein Ortofon SL-15 ...

... und diese mit den ÜTs Supex SDT-77, AnalogTubeAudio MCT-SPU sowie dem Ur-MCT aus gleichem Hause, Mayware T-24, AT-630, FRT-3, AGT-5, Signal Master MC-3000, Ortofon T-20 und STM-72, Lundahl 16xx und die Denon AU-250 und AU-310 ...

Hierbei stellten sich einige sehr gute und auch einige sehr schlechte Kombinationen heraus ...

z.B. der MCT-SPU oder der SDT-77 harmonieren ganz vorzüglich mit den FRs und den Supexen ... der AGT-5 oder der FRT-3 auch, aber halt nur mit klanglichen Abstrichen.

... der AU-250 sowie der UR-MCT oder der T-24 passen zum DL-103, DL-103R oder DL-301 wie die sprichwörtliche Faust auf´s Auge ...

... die Ortofon ÜTs gehen gar nicht, die Lundahls passten zu mittelohmigen MC-Systemen sogar sehr gut, aber halt nicht zu den niederohmigen und die übrigen sind nur Mittelmaß ...

Bei ÜT-Lösungen heißt es halt immer zuerst ausprobieren und gegen die MC-Sektion testen. :zwinker:

rund

#11
Hallo Rolf,

die KronoS die Du zur HighEnd bei Dir gehört hast lief ja auch dort an einer Röhrenvorstufe. An Deiner Röhrenvorstufe klang sie allerdings etwas verhalten .... da ich dieses Phänomen bisher mit keinem Serienvorverstärker wieder erlebt habe würde es mich immernoch interessieren woran das lag.

Gruß

René


P.S. Systeme wie Koetsus oder Supexe am Übertrager haben schon Ihren Reiz nur mir war stets der Bass etwas zu unkonturiert, zumindest in meiner Anlage