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Eigenbauprojekt Retrobox P-5000 (Fotobaubericht)

Begonnen von Armin777, Montag, 26.November.2007 | 18:08:00 Uhr

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Armin777

Viele waren ja schon gespannt auf die ersten Retroboxen. Diese entstanden nun am letzten Wochenende, da ein Kunde ein Paar P-5000 (in Anlehnung an die heco-Professional-Baureihe der frühen Siebziger von P-1000 bis P-6000) bestellt hat.

Ich plane diese Lautsprecherbaureihe in meiner Manufaktur (Märkische Lautsprecher Manufaktur) in Kleinserie herzustellen. Ich baue nun seit rund 40 Jahren Lautsprecherboxen, bisher rund 200 Pärchen, für die unterschiedlichsten Anforderungen, bis hin zu Beschallungen von Gaststätten, Verkaufsläden oder Diskotheken. Im HiFi-Bereich wurden zuletzt die jetzt in Mode gekommenen Säulenmodelle mit Basschassis meist um die 170mm, die zwar recht ordentlich klingen (mein Sohn hat das letzte Pärchen zu seinem 23. Geburtstag bekommen und ein Kommilitone von ihm besitzt Sonus Faber, war aber ganz neidisch auf seine Boxen, deren Marke er nicht kannte). Daher entschloß ich mich, passend zu unseren alten Klassikern Boxen zu bauen, die so klingen, wie das früher üblich war und die auch so aussehen.

Daher hier nun ein Bericht vom ersten Pärchen, das entstanden ist:

Die P-5000 ist eine große, geschlossene Regalbox (Abmessungen: 700 x 400 x 300 mm = 84 Liter brutto, knapp 70 Liter netto) mit einem 30cm Bass, einem 135mm Konus-Mitteltöner und einer 30mm Seidenkalotte klassisch Drei-Wege mit 6/12 dB-Weiche bei 650 Hz und 6 kHz. Also nichts aufregendes, oder doch?

Das Gehäuse baue ich in "Sandwich"-Bauweise, innen mit 16 mm Preßspan verleimt und verschraubt mit 16 mm mittel- dichter Faserplatte (MDF). Wenn es nicht ganz genau zugeschnitten ist (Hxxxbach!), sieht das so aus:



Was ich meine, sieht man hier nicht so genau, aber hier, wenn man links oben die klaffende Naht beachtet, dann ärgert man sich, daß man keine Striebig-Formatsäge sein eigen nennt und der Mensch im Baumarkt keine Lust hat, damit exakt zu arbeiten...



Abhilfe: Furnier ringsum, um den Pfusch abzudecken. Durch die doppelwandige Bauweise ist die Luftdichtigkeit immer gewährleistet. Zunächst also Furnier (hier: Birke natur) zugeschnitten.



Dann alle Seiten damit verleimt, dann sieht das Gehäuse, im Querschnitt an einer Ecke, so aus:



Damit wären die Zargen fertig. Schall- und Rückwände bestehen aus 19 mm MDF. Die Schallwände sitzen plan im Gehäuse und wurden schon unbearbeitet eingeleimt. Jetzt müssen die Chassisöffnungen eingefräst werden. Für diese Arbeit habe ich mir, nach Anleitung von Udo Wohlgemuth (in einer DIY-Zeitschrift) einen Fräszirkel gebaut. Der schaut so aus:



Und von unten:



Mit Hilfe dieses Werkzeuges kann man (nahezu) kreisrunde Löcher zwischen ca. 30 mm und 460 mm fräsen. Die Kosten betragen nicht mal 5 Euro, man muß nur ein wenig herumtüfteln, bis er funktioniert. Die Fräse ist eine normale BOSCH mit 550 Watt.
Nach dem Anzeichnen und dem ermitteln der Mittelpunkte (für den Zirkel) werden zunächst nur die Flächen ausgefräst, die später die Körbe aufnehmen sollen. Also, so tief wie der Korb stark ist und so breit wie er übersteht. Ich benutze dafür einen 20mm HM-Rundfräser. Hier für den Bass:



Dann für den Mitteltöner, man beachte die unterschiedliche Frästiefe!



Zuletzt für den Kalottenhochtöner:



Nun spanne ich eine schmalen Fingerfräser (auch in Hartmetall!) mit 6mm Durchmesser ein und fräse die Löcher aus. Dabei gilt es eine kleinen Trick zu beachten: nicht die gesamte Tiefe in einem Zug fräsen, dann fällt das ausgefräste Material (ein runder Holzteller) bei Vollendung des Kreises in die Box hinein und die Fräse in meiner Hand ist ihrer Führung beraubt. Also fräse ich nur 18 mm tief und schneide den fehlenden Millimeter mit der Stichsäge außen an der Fräsnut entlang aus. Hier war die Stichsäge noch nicht in Aktion:



Jetzt nachdem die Stichsäge aktiv war:



Das dann auch wieder für die Mitteltöner und Hochtöner:



Zum Schluss hat man zwei komplett ausgefräste Gehäuse:



Jetzt kommen die Rückwände dran. Die sind mit ihrer Größe äußerst resonanzanfällig. Ein Trick aus der YAMAHA-Serie (NS-690 und NS-1000) übernommen, leime und schraube ich die herausgefrästen Teller für die Tieftonlautsprecher genau gegenüber den Basschassis auf die Rückwand. Diese werden dadurch an dieser Stelle 38 mm stark und schwingen erheblich weniger. Am besten man schraubt vor dem Einsetzen in die Box schon die Frequenzweichen auf und lötet die komplette Verdrahtung an, nachher macht sich das nicht mehr so bequem. Zuvor mußten natürlich noch die Anschluß-Terminals eingebaut werden.



Sind die Rückwände erst einmal eingeleimt, kommt man nicht mehr so gut heran:



Spätestens bei diesem Anblick sollte man sich vor Augen halten, daß alle Arbeiten doppelt ausgeführt werden müssen, da es ja zwei Lautsprecherboxen werden sollen. Ich habe mir angewöhnt, jeden Arbeitsschritt gleich doppelt zu machen, dann sind beide Boxen stets im gleichen Zustand. Zum Schluß habe ich noch die Nippel für die Abdeck-Grills aus Stoff eingebohrt, vier Stück für jede Box:



Am Ende des Tages habe ich die beiden Schallwände noch mit mattschwarzem Lack gestrichen - der mußte dann über Nacht erst mal trocknen. Heute Abend kann ich die Lautsprecher dann fertig stellen. Ich nehme die Kamera dann wieder mit nach Hause und dokumentiere den Rest genauso wie bisher.

Morgen folgt dann der zweite Teil des Berichts.

:drinks:





Compu-Doc

Respekt!!!  :_good_:

Da macht das lesen und Bilder anschauen grosse Freude.

.........weiter so!  prost01
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

aileenamegan

Wunderbar Armin - schöner Trick mit den ausgefrästen Teilen. Muss ich mir merken...

jim-ki

super armin. genauso hätt ich das auch gemacht :zwinker:
ne, du kannst das besser als ich prost01


was ich sehr gut finde sind die doppelten wände und dein selbstgebauten zirkel. das mit dem zirkel gefällt mir besonders gut. mal sehen wie ich das mal für meine fräse übernehmen kann.

schön das du dir immer soviel mühe gibst. DANKE  prost01

aileenamegan

Da hat der gute Jianni natürlich recht, Armin. Vielen Dank für die Mühe, die Du Dir immer machst. :drinks: :drinks: :drinks:

Rollo

Zitat von: aileenamegan am Montag, 26.November.2007 | 20:53:14 Uhr
Da hat der gute Jianni natürlich recht, Armin. Vielen Dank für die Mühe, die Du Dir immer machst. :drinks: :drinks: :drinks:

Da müsste der Rest des Forums allmählich ein schlechtes Gewissen bekommen - kaum einer der soviel Arbeit in seine Threads hineinsteckt.  .,d040
:drinks:

[...jedenfalls in dem Bereich des Forums indem ich mich aufhalte...]

beldin

#6
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen!

Interessante Thraeds, liebevoll und aufwendig gemacht.
Jetzt möchten wir bald die fertigen Boxen sehen einen Hörtest machen und wissen, ob du die anderen Modelle der Px000 auch baust ?
Und ganz wichtig:  Wie sehen die aus und wie klingen die?
Liebe Grüße

von beldin .,73

Armin777

#7
Zitat von: beldin am Dienstag, 27.November.2007 | 00:10:18 Uhr
Jetzt möchten wir bald die fertigen Boxen sehenm einen Hörtest machen und wissen, ob du die anderen Modelle der Px000 auch baust ?
Und ganz wichtig; Wie sehen die aus und wie klingen die?

Hallo Marc,

die Modelle baue ich alle mal, je nachdem wie das Geld langt dafür und wer welche davon bestellt.
Die Baureihe sieht folgendermaßen aus:

P-1000   Flachbox                      2-Weg        TT 135mm       HT Kalotte
P-2000   kleine Kompaktbox          2-Weg        TT 135mm       HT Kalotte
P-3000   kleine Regalbox              2-Weg        TT 175mm       HT Kalotte
P-4000   mittelgroße Regalbox       3-Weg        TT 265mm       HT Kalotte     MT Kalotte
P-5000   große Regalbox              3-Weg         TT 300mm      HT Kalotte     MT 140mm Konus
P-6000   Standbox                      3-Weg         TT 380mm      HT Bändchen  MT 130mm Konus

Der Klang ist so, wie die Boxen aus dieser Zeit eben klangen. Beim Probehören der P-5000 gestern abend sind mir sofort Vergleiche zur NS-690 oder NS-1000 eingefallen...

:drinks:

Armin777

#8
So - und nun hier Teil 2 des Fotobauberichtes:

Gegen 20 Uhr war ich zu Hause und begab mich sofort ans Werk. Zunächst mußte das Bedämpfungsmaterial in die Gehäuse. Ich verwende ausschließlich ein Gemisch aus Schafwolle (75%) und Polyesterwatte mit einer Dichte von 300g/qm. Pro Box habe ich Material für 60 Liter netto verwendet - also nicht zu stark bedämpft.

Hier schauen wir durch die Öffnung des Tieftonlautsprechers in das Boxeninnere, das Material habe ich rechts und links mit je einem Stück Pappe und je einem breiten Dachnagel fixiert.



Durch die Öffnung von Hochtöner und Mitteltöner gesehen, sieht man, daß die Bedämpfung dort nur gering ist. Nützlich ist es, wenn man die Kabelstränge markiert, damit man weiß, zu welchem Lautsprecher es führen soll - denn nach dem Einbringen der Bedämpfung hat man keinen Blick mehr auf die Frequenzweiche. Auch Phasendrehungen, wie der zumeist um 180 Grad verdreht angeschlossene Mitteltöner, sollten auf der Weiche vorgenommen werden, beim Anlöten an die Chassis ist dann immer Markierung an Plus. Dies ist auch wichtig für später, wenn mal ein Chassis ausgetauscht werden soll.



Jetzt kann mt dem Einsetzen der Chassis begonnen werden. Hier der Mitteltöner, der, wie man hier gut sehen kann, ein eigenes Gehäuse besitzt und daher keine Abschottung nach hinten benötigt.



Eingebaut schaut das dann so aus. Man beachte, das der Korb exakt mit der Schallwand bündig abschließt.



Nun geht es mit den Hochtönern weiter, links ist er schon drin, rechts sind nur die Leitungen angelötet.



Zum Schluß die großen Tieftöner, ansonsten das gleiche Bild.



Jetzt müssen alle Schrauben eingedreht werden, Löcher alle vorstechen, um ausreichend Führung für die Schrauben zu bekommen, Chassis vorher ausrichten: zentrisch in den Ausscchnitt und waagerecht mit den Schraubenlöchern!
Wenn alle drin sind, darf das Gehäuse aufgerichtet werden.



Danach wollte ich eigentlich noch die Bespannungen bauen, aber ich konnte mir ein wenig Probehören nicht verkneifen! Nachdem ich damit fertig war, war es mir eindeutig zu spät, um noch mit den Bespannungen anzufangen...

Das Hörerlebnis war wirklich die ganze Arbeit wert! Ich bin mir ziemlich sicher, daß die P-5000 neben einer YAMAHA NS-1000 nicht schlecht aussieht, ähhh... anhört!

Im Verkauf kostet eine P-5000 448,- Euro, alles inkl. - nur Versand kommt ggfs. noch hinzu!

:drinks:

Compu-Doc

#9
Good morning Speaker~freaks,

Hi Armin,Frage:

Wie ist denn deine Idee bezgl.Frontabdeckung?

Ich habe mir schon vor längerer Zeit diese "Konstruktion" überlegt:

Man nehme 2 Rahmen,welche exakt ineinanderpassen(Spaltmaß=Materialdicke+1-2/10mm).

Man spanne/lege den zu verarbeitenden "Stoff" verzugsfrei auf ein-grosses-Arbeitsbrett,lege den "Frontrahmen" auf,schlage den Stoff um und fixiere selbigen mit dem 2. "Hilfsrahmen".

Jetzt nur noch an der Innenseite des 1.Rahmen den Stoff dauerhaft fixieren/verkleben und fertig ist die Bespannung.

Danach natürlich Rahmen #2 und überliegende Stoffreste entfernen.

Ich sehe den massgeblichen Vorteil dieser Konstruktion darin,daß man den "Bezugsstoff" annähernd verspannungsfrei verarbeiten kann.

Bei evtl.´len Denkfehlern bitte ich um  :;aha !

Die Idee kam mir,als ich den doch sehr dünnen Stoff meiner INFINITY 1500/EMIT sah/anfühlte(fast Nylonstrumpfdicke).

edit : das war ja fast parallelposting.  :drinks:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

tominz

#10
Hallo Armin,

schönes Projekt.
Deine Lautsprecher erinnern mich auch ungemein an meine Quadral Sonologue Taifun von ca. 1981.
30er Seas Tieftöner, Isophon Konusmitteltöner und Technics-Bändchen im quasi geschlossenen Gehäuse (ist ventiliert, das haben Quadral und andere damals gemacht). Die sind etwa 70 cm hoch, 40 cm breit und 32 cm tief.

Was mir auffällt ist, daß man heute so ein Gehäuse wohl nicht mehr ohne Verstrebungen zwischen den Seiten- bzw. Rückwänden bauen würde - Deine ausgefrästen Teller sind da natürlich eine echte Alternative - und daß der Mitteltöner kein eigenes Gehäuse hat.
Ich nehme an, der von Dir verwendete Konusmitteltöner ist geschlossen aufgebaut und braucht daher kein Gehäuse, oder?

Erzählst Du uns noch mehr zu den verwendeten Treibern und zur Weiche? Und gestaltest Du die Weiche nach Erfahrung und Gefühl oder mittels Simulationsprogrammen und Messungen?
Wie furnierst Du? Bügeln, Pressen oder mit Kleber?

Gruß
Thomas

edit: da bist Du mir mit Deinem Beitrag zuvorgekommen und hast schon einiges beantwortet.

Armin777

Hallo Thomas,

na dann hier der Rest:  ich verwende ausschließlich Chassis und Weichen von Monacor - alles andere ist mir einfach zu teuer - gemessen an der Qualität.

Diese P-5000 habe ich mit express-Holzleim geklebt, Pressen nur durch das Eigengewicht des Gehäuses.

Für die Abstimmung verwende ich keine Programme - sondern nur zwei Dinge (nein, nein - nicht Wasser und CD!!!)
meine Erfahrung und mein Hörempfinden - es wird halt solange geändert bis es "richtig" klingt!

Richtig ist - gerade bei Lautsprechern - äußerst subjektiv!!!

:drinks:

beldin

Moin Moin!
Armin, bei den Boxen bekommt man richtig Lust sie mal anzuhören!

Wie sieht denn einen P 6000 aus?
Hast du Bilder von einer bereits gebauten?

38'er Bass und HT-Bändchen sind eine sehr interessante Kombination!
Liebe Grüße

von beldin .,73

Armin777

Hallo Marc,

nein, eine P-6000 habe ich bisher noch nicht gebaut - wenn Du ein Paar bestellst, erscheint in Kürze hier ein Fotothread vom Bau derselben! :_55_:

Ich finde auch, daß das eine sehr interessante Kombination ist, deshalb habe ich sie mir auch ausgedacht. Die P-6000 ist auch nicht einmal  so teuer, wie man denken könnte: 798,- Euro pro Stück! Also, wer möchte kann bestellen. :grinser:

:drinks:


Armin777

So, die Boxen sind seit heute in der Firma und laufen zum Test - bisher waren alle, die sie gehört haben uneingeschränkt begeistert!



Als Antrieb dient übrigens ein YAMAHA CA-1010, der von einem Freund von Udo gerade zur Reparatur da ist und noch ein wenig Probe läuft. Die Box klingt damit wirklich fein - ganz ohne Loudness (hat der Yamaha nicht!) richtig tiefe Bässe, auch bei Zimmerlautstärke! Dabei ganz klare Mitten und weiche aber durchkonturierte Höhen. Ich bin selber ganz begeistert und gebe sie nur ungern wieder her!

:drinks:

jim-ki


beldin

Sehr schön!

Wenn nur mein Finanzminister nicht wäre...... :_nudelholz_:

Liebe Grüße

von beldin .,73

Compu-Doc

@ Armin :

Hallo und wann sehen wir das Endprodukt mit Frontbespannung?  prost01
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

Armin777

Zitat von: Compu-Doc am Donnerstag, 29.November.2007 | 17:48:52 Uhr
@ Armin :
Hallo und wann sehen wir das Endprodukt mit Frontbespannung?  prost01

@compu-Doc

erwähne bloß nicht das Wort Frontbespannung in meiner Gegenwart!
Folgender Hintergrund: Am Montag Abend wollte ich die Frontbespannungen herstellen, also zwei Rahmen gebaut, Fotos davon gemacht, Stoff zugeschnitten, nur noch drauf tackern... aber keine Klammern mehr in Karton vom Elektrotacker, nur noch ein paar in 16mm - die sind natürlich zu lang für die 10mm starken Leisten. Also den Klammeraffen vom Schreibtisch hergenommen und auf ging es - aber fast jede Klammer bog sich um, das Holz ist einfach zu hart für die (Büro-)Klammern. Also am nächsten Tag Klammern gekauft für den Elektrotacker, jeweils ein Paket in 6 mm und in 8mm. Sorte 53F von novus. Am Abend nun sollte es von statten gehen, ohne Klammern schießt der Tacker richtig gut, mit Klammern jedoch nicht, Tacker ungefähr 18mal auseinander und wieder zusammengebaut - dat Ding will nicht! Jedenfalls nicht mit Klammern!!! Heute bei novus angerufen und gefragt, was da los sein könnte. Der Techniker von novus meinte sofort, die Frontplatte sei nicht für die "F"-Klammern ausgewechselt worden! Uuhhps, sagte ich, so eine habe ich gar nicht! Na, ja die war seinerzeit schon beim Gerät dabei, sagt er (und das war immerhin 1997, als ich dat Dingen gekauft habe!). Nun, wenn Sie eine solche Platte benötigen, sende ich Ihnen ein zu, meinte er, kostenlos - weil das Rechnung schreiben sei ja teurer als die Platte. Adresse gegeben und kommt kostenlos! Wat fürn Service! Einfach unglaublich...

So, und nun mach ich die Bespannungen erst am Wochenende, wenn die Platte da ist!

Liegen ja schon bereit, guckst Du hier:



Also am Montag folgt der Rest mit Bildern!

:drinks:


jim-ki

armin mach leim drum. und dann mit heftzwecken fixieren. wenn leim hart zwecken raus prost01

klaus

Doc wollte auf seine "2-Rahmen-ineinander-und-Bespannung-dazwischen-versenkt" Konstruktion raus.  :foto01

Die Ästhetik daran würde sich zwar hauptsächlich im abgenommenen Zustand zeigen,
aber sauberst aussehen würde das freilich schon...  :_hi_hi_:
Grüße Klaus

"ES" ist alles eine Frage der Einstellung.  Meine Galerie hier im Classic

Compu-Doc

@ Armin :
Also das ist worklich Pech,da hapert es an einem kleinen (Ersatz)Teil ;0006

Das mit dem tackern würde ich nochmal überdenken!
Wenn du feinen/dünnen Stoff benutzt,kann es leicht passieren,daß Du "Struktur-Unregelmässigkeiten" reinbekommst,oder spannst Du den Stoff mit(meiner) "Hilfsrahmenmethode",tackerst aber dann den inneren Rahmen seitlich von innen an den äusseren Rahmen?
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

Udo

Ihr Feingeister, lasst ihn doch tackern. Mir würde gefallen, wenn die Schallwand auch furniert wäre, so kann man die Box auch ohne Abdeckung betreiben.

Compu-Doc

#23
Funierte Front?......logo!!! Sieht garantiert sehr edel aus,Armin muss halt die Befestigungsschrauben für die Chassis irgenwie "verdeckt" anbringen,denn nur so sieht man nur den Speaker,oder?

Blödsinn,Kommando surukk!!!

Er hat ja die LS von aussen eingesetzt.

nein,so sieht eine "offene" Front nix aus! :_thumbdown_:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

Udo


Compu-Doc

.......und die MT´s & HT´s mit SIEMENS Lufthaken von hinten durch die Brust ins linke Auge. :_06_:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

HisVoice


Udo

Sind wir doch, wir machen Verbesserungsvorschläge. Gute Optik ist wichtig.

Compu-Doc

En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

klaus

Finde die Optik der Front von Armins Box schon ganz in Ordnung. Eigentlich für diese Art Box passend.
Mit einem Furnier auf der Frontplatte könnte gut aussehen, wenn man eine dazu passende Art mit etwas noblerer Optik
aussehenden Chassis-Ränder in polierter Silber-Optik anstrebt.

In dem Fall passt zu dunklen Chassis mit dunklem Randbereich auch eine dunkle Front die nicht unbedingt Furniert sein muß.
Wichtig sind gescheite, passend dunkle Schraubenköpfe. Am besten Inbus.

Eine dunkle Filz oder Samtartige Beschichtung zur Reflexionsbedämpfung würde da auch passen.
Grüße Klaus

"ES" ist alles eine Frage der Einstellung.  Meine Galerie hier im Classic

beldin

Ich könnte mir vorstellen, dass Armin bei einer Bestellung Euren Sonderwünschen nicht abgeneigt ist und diese umsetzt.
Natürlich müßte der Auftrageber dann etwas mehr berappen....

Schließlich betreibt Armin eine Manufaktur!!!


Handemade by Armin....

Das könnte ein Qualitätssiegel werden!
Liebe Grüße

von beldin .,73

Armin777

Zitat von: beldin am Freitag, 30.November.2007 | 09:05:32 Uhr
Handemade by Armin.... Das könnte ein Qualitätssiegel werden!

Das wird gnadenlos angestrebt  - seit nunmehr 40 Jahren! Vielleicht hab ichs nun ja mal bald. ;ich?
Klappt nicht - ich bin einfach nie zufrieden! Sobald eine Box mal ein wirklich guter Wurf ist, denke ich schon wieder
über Verbesserungen nach.

:drinks:

Compu-Doc

Stillstand ist Rückschritt prost01-----------> keep on :_06_: konstructing !!!
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

daemon

schrecklich, wenn ich jetzt über lautsprecher-design nachdenken anfange kann ich wieder eine woche nicht schlafen -soviele möglichkeiten -soviele emotionen zu transportieren!

meine lieblinge sind da selbstverständlich die alten jbl monitore mit ihrer kruden, aber wunderschönen kontrast-optik:


achja, eh ich es vergesse:
tolle sache die du da machst armin!!
:clapping:

michi

rappelbums

Hallo!
Muß hier auch mal mein Lob aussprechen. Die Boxen machen wirklich einen interessanten Eindruck!
Den Fräszirkel benutze ich selbst auch und kann ihn nur weiterempfehlen. Funktioniert übrigens auch gut an einer Billigfräse aus dem Baumarkt-Superangebot mit 20 % auf alles ;) Die Idee stammt aber nicht allein vom Herrn Wohlgemuth, dessen Magazin unter http://www.acoustic-design-magazin.de zu finden ist.
Frohes Wasteln!

Gruß,
der rappelbums


Bildergalerie It ain't what they call Rock and  Roll

classic.franky

schön schön schöner bericht :beer: bis auf .,1  :_24_: :

Zitat von: Armin777 am Montag, 26.November.2007 | 18:08:00 Uhr...Furnier (hier: Birke natur)...

bin eben ein klassiker :_55_:
,¸¸,ø¤º°`°º KLICK KLACK º°`°º¤ø,¸¸,

audiophilanthrop

#36
Retro-Boxen - die Idee hat wirklich mal was. :;aha
Daß die Konzeption genauso oldschool von Hand erfolgt, paßt da nur ins Konzept - sollte sich allerdings mal eine Gelegenheit zum Vermessen von Abstrahlverhalten und Frequenzgang ergeben, würde ich die wahrnehmen.

Bei der MT/HT-Trennung würde ich über eine etwas höhere Weichenordnung nachdenken. Die horizontale Anordnung von MT und HT ist hier kritischer - vertikal wird man hoffentlich in etwa auf Achse hören können, aber horizontal sind größere seitliche Winkel alles andere als ungewöhnlich, und da kommt es im Übernahmebereich zu einem Einbruch bedingt durch destruktive Interferenz. Die Ausdehnung dieses Einbruchs im Frequenzbereich verringert sich bei steilflankigerer Trennung. Man darf ja auch mal was besser machen als die Klassiker. ;)
Dann würde ich nach Möglichkeit für die MT/HT-Weiche nur Folien-Cs einsetzen (das gab es auch schon damals in D, hmm, bei Braun oder so?) - die halten länger und haben bessere Performance. (Daß die Japaner trotzdem gern Elkos verbaut haben, hatte ganz einfache Gründe: Folien-Cs waren dort Mangelware, dafür gab es aber viel Know-How und Auswahl in Sachen Elkos.)

Hmm, Bändchen-HT (P-6000)... ziemlich kontroverse Biester. Nach den Messungen, die ich gesehen habe (hier z.B. ein Fred auf diyaudio.com und die dort erwähnten Messungen), trennt man die i.d.R. besser eher hoch ab (3-4 kHz, wäre für Klassiker-Boxen aber eh nicht untypisch), und auch so ist das Verzerrungsverhalten oft nicht wirklich gut gemessen an deutlich günstigeren Kalotten. Von Vorteil sein KÖNNEN die starke vertikale Bündelung (Stichwort Boxenreflexionen bei größeren Hörabständen; bei Kalotten rückt man dann üblicherweise mit einem Waveguide an, der HT der P-5000 hat ja auch einen Hauch von Hornansatz zur Anpassung der Bündelung) und der potentiell brettebene Impedanzgang (damit kann die übliche Pegelabsenkung per Vorwiderstand ohne Nebenwirkungen erfolgen; bei Kalotten kann man notfalls 'ne Impedanzlinearisierung machen, wenn der Resonanzbuckel Ärger macht).

Am sympathischsten wäre mir von den Eckdaten her die P-4000. Ach ja: Die P-3000 hat 3 Wege und 2 Treiber, wie geht das? :Frage

Jetzt aber mal 'ne ganz blöde "?": Was macht der Fred eigentlich hier unter "Mein Gerät hat einen Defekt" "Mei HaiVieh-Glump isch putt"? Die Macht der Gewohnheit? :D

(Hoppla, mal wieder 'n kleiner Roman, sorry.)
Stephan

Armin777

#37
Zitat von: audiophilanthrop am Sonntag, 02.Dezember.2007 | 00:14:17 Uhr
Am sympathischsten wäre mir von den Eckdaten her die P-4000. Ach ja: Die P-3000 hat 3 Wege und 2 Treiber, wie geht das? :Frage
Jetzt aber mal 'ne ganz blöde "?": Was macht der Fred eigentlich hier unter "Mein Gerät hat einen Defekt" "Mei HaiVieh-Glump isch putt"? Die Macht der Gewohnheit? :D
(Hoppla, mal wieder 'n kleiner Roman, sorry.)

Den Schreibfehler bei der P-3000 habe ich schon korrigiert, bevor ich Deinen Beitrag gelesen habe. Selbstverständlich haben auch bei mir 3-Wege-Boxen mindestens drei Chassis!

Die Ankoppelung des Bändchens in der P-6000 erfolgt bei 5 kHz mit 12dB pro Oktave, die Weichen haben alle Folienkondensatoren - die Vorserien P-5000 mußten darauf verzichten, ebenso, wie dieses Paar einen abgespeckten Tieftöner (kleinere Schwingspule und kleineren Magneten) erhielt, um den geringeren Preis zu ermöglichen - dieser Kunde hatte halt als 500 Euro als Obergrenze für das Paar gesetzt.
 
Daß der Thread hier steht, hat einzig und allein den Grund, daß mir kein besserer eingefallen ist. Wo hättest Du ihn denn hingesetzt?

Daß Dir die P-4000 am sympathischsten ist, ist auch kein Zufall - 1970 war die Heco P-4000 die meistverkaufteste Box Deutschlands - sie gewann auch die meisten Vergleichstests!

Werde wohl demnächst mal ein Pärchen davon bauen und hier vorstellen.

:drinks:

Dynacophil

Hi Armin!

.... da fällt mir auf dass ich mich eigentlich mittelfristig mit recht ähnlichen Dingen beschäftige :)

in Arbeit gerade (läuft zZ Probe) ein Sub-Woofer der zu meinem Dynaco/ScanDyna Setup passt, 6m2 Sägefurnier amerikanischer Nussbaum wartet schon auf Verarbeitung. Darauf soll folgen ein Centerspeaker im selben an die 60er/70er Dynas angepassten Design, der soll dann auf dem Sub tronen und gleichzeitig Basis für den TV werden und wird mit den Bestandteilen eines Paares Dynaco A-10 bestückt die hier noch liegen...
Fronts sind ScanDyna A-45x, Rears Dynaco A-25 (mit SEAS Treibern, da suche ich noch nen Satz mit Scanspeak), das ganze wird mein  :pleasantry:Sixties Home-Cinema


Mad about Dynaco...

,,Iss dein Schnitzel, sonst kriegst du keinen Nachtisch"
Elliot Reid

Armin777

Soohh, es folgt nun das letzte Kapitel der Fertigstellung:

Nachdem also auch nach fünf Tagen die fehlende Frontplatte des Tackerherstellers immer noch nicht eingetroffen war, entdeckte ich zum Glück im Conrad-Katalog, daß es Klammern mit 6 mm langen Schenkeln in Version F und auch ohne F gibt! Also ab in den nächsten Baumarkt und ein Paket Klammern ohne F erstanden - damit müßte das Tackern mit der vorhandenen Frontplatte ja klappen - und das tat es auch!

Also zunächst den Stoff passend zu den Rahmen schneiden:



Anschließend das Ganze herumdrehen:



Zunächst eine lange Seite umschlagen und festtackern, dabei habe ich die Pinökel etwas ausgeschnitten:



An den Ecken einen Ausschnitt vornehmen, damit nicht so viel Stoff übereinander zu liegen kommt:



Dann übereinander zusammentackern:



Nach und nach alle Seiten festtackern, dabei immer auf Spannung achten, also den Stoff ziehen und dann unter Zug antackern (der Stoff hat Stretch-Eigenschaften):



Am Schluß sollte das Ergebnis von vorne etwa so aussehen:



Übrigens hat das beziehen der fertigen Rahmen mit zugeschnittenem Stoff keine 10 Minuten mehr gedauert (beide zusammen). Insgesamt stecken jedoch rund 10 Stunden Arbeit in so einem Paar Boxen - also die reine Montage - es sollte schon vorher klar sein, was man bauen möchte - und zwar bis ins Detail!

:drinks: