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Fotostory Gehäuse furnieren

Begonnen von HisVoice, Freitag, 16.Mai.2008 | 23:06:07 Uhr

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HisVoice

Hallo Gemeinde

Da immer die Frage auftaucht wie man ein Gehäuse furniert stelle mal an einem Bsp (Gehäuse von einem Kenwood KR 7200) vor,wie ich da vorgehe .........

Hier das Gehäuse im Urzustand





Hier habe ich schon mal eine Schadstelle mit Furnier "ausgelegt" (es war schon Furnier rausgerissen ) dh ich habe ein stück grob eingepasst  mit Papier, zum pressen eingeleimt das der Untergrund eben ist







Hier das Furnier grob abgemessen und zugeschnitten (Farbton Makore)



Das Gehäuse mit 80er (oder gröber) anschleifen , damit der Untergrund haftfähig wird (den Leim aufnehmen kann) und mit Silikonentferner oder Universalverdünnung  noch nachbehandelt .........zur Sicherheit  (wer weiß welche Wundermittel die Vorbesitzer dem Gehäuse "angedeihen" liesen  :smile )







Die Schadstelle ist nun auch Plangeschliffen




Jetzt das Gehäuse und das Neufurnier satt mit Zahnspachtel oder Pinsel in Leim "gebadet" dann aufgebracht und ausgerichtet ........zum Pressen vorher schon Schraubzwingen Holzplatte und Backpapier bereit gelegt Backpapier zwischen Furnier und Platte gelegt dann Pressen pressen ........... 

Das Backpapier wirkt als Trennschicht damit Leim der durch das Furnier treten kann , keine innige Verbindung mit der Pressplatte eingeht.......... das wäre schon sehr unangenehm  .,a040 oder man legt sich schon mal eine Flachmeisel parat  :_55_:











Der Leim ist nun ist nun abgetrocknet alle Ecken und Kanten sind grob mit dem Cuttermesser auf einer Planen fläche liegend abgeschnitten und bei geschliffen , das Gehäuse ist auch geschliffen mit Abstufung in der Körnung ( 240,360 400 oder ähnlich)















Nun noch das Gehäuse in Nußbaum Dunkel gebeizt , trocknen lassen und die ersten Schicht mit Wachs ist aufgetragen über Nacht trocknen lassen



Morgen wird poliert und weiter fotografiert  :pleasantry:















aileenamegan

Ans Beizen traue ich mich nie so recht...

LeCobra

Wieso? Das ist doch die schönste Arbeit  :drinks:

Martin, das Case sieht echt gut aus  :_good_:

HisVoice

Peter mach es das sieht klasse aus ..............der Tabakton ist der "Klopper"!  :foto01 :drinks:

Ich hole mir immer die Clou-Beize in Pulverform (wasserlöslich).......... ergiebig und über die Verdünnung auch steuerbar im Tönungsgrad

LeCobra

Die benutze ich auch, echt toll das Zeug. Lässt sich auch mischen  :_good_:

HisVoice

...........Und güüüüüüüüüüüüünstig 2-3 Öre die Packung ...................reicht für zwei bis drei "Leben"  .,a026  raucher01

LeCobra

Nimmst du zum beizen normale Pinsel, also ohne Metall?

aileenamegan

Beim nächsten eigenen Gehäuse werde ich es wohl probieren - habe ja noch über 20 Kandidaten.

HisVoice

Zitat von: Kim O' am Freitag, 16.Mai.2008 | 23:18:25 Uhr
Nimmst du zum beizen normale Pinsel, also ohne Metall?

Wie ohne Metall ?

Günstigsten Pinsel aus dem örtlichen Handwerksausstatter und dann ab in den Müll.................den mach ich nicht sauber  :smile

LeCobra

Achso, weil das Metall doch angegriffen wird.
Aber wenn die gleich wieder weggeworfen werden dann spielt das ja keine Rolle.

lyticale

2. Fragen hierzu:

Wie hast du den Gehrungsschnitt der Stirnseite hinbekommen? Überlappen lassen und beide übereinander passend zuschneiden?

Kann man das Furnier auch mit "ausreichender Feuchigkeitszufuhr" umlaufend anbringen, damit sich die Maserung ohne Versatz exakt um das Gehäuse aufbringen läßt?

aileenamegan

Gehrungsschnitt: Überlappend und dann mit einem geeigneten Messer (ich nehme immer ein Skalpell) entsprechend trennen - klappt prima.

Umlaufend geht nicht. Reißt, franst aus. Man sucht vorher aus den Blättern geeignete Stücke aus - hat dann aber entsprechend viel Verlust, weil man immer ein neues Blatt nehmen muss. Beim nächsten Gerät/Gehäuse relativiert es sich aber...
Den Verlust wollte Maddin sich schenken - wenn es gebeizt ist, fällt es eh weniger auf.
Ansonsten ist der Ansatz kein Problem.

wattkieker

Zitat von: lyticale am Freitag, 16.Mai.2008 | 23:27:23 Uhr
2. Fragen hierzu:

Wie hast du den Gehrungsschnitt der Stirnseite hinbekommen? Überlappen lassen und beide übereinander passend zuschneiden?

Kann man das Furnier auch mit "ausreichender Feuchigkeitszufuhr" umlaufend anbringen, damit sich die Maserung ohne Versatz exakt um das Gehäuse aufbringen läßt?

"Um die Ecke" furnieren funktioniert nicht, auch nicht mit ausreichend Flüssigkeit. Das Furnier ist zu fest, würde mit Sicherheit Spannungsrisse geben, spätestens beim Trocknen. Die eigentliche Trocknungsphase/Durchhärtungsphase ist ja noch erheblich länger, als das Werkstück in der Presse ist.

ZitatWie hast du den Gehrungsschnitt der Stirnseite hinbekommen? Überlappen lassen und beide übereinander passend zuschneiden?

So kenne ich es und einen besseren Weg hab ich noch nicht gefunden.

edit: Peter war mal wieder schneller, vielleicht hätte ich zwischenzeitlich mal aktualisieren sollen.

Aber schön, dass wir einer Meinung sind  :drinks: :grinser:


HisVoice

Rischtisch ...........

Trotz verschnitt lässt sich immer ein Ansatzpunkt finden sodass man eine fortlaufende Maserung hat Voraussetzung ist man hat es aus einer Charge zugeschnitten


lyticale

Ok, bei den etlichen Kilometern, die ich schon tapeziert habe, sollte ein Gehrungsschnitt kein Problem darstellen ...  :_06_:

Wenn ich mal nen Gehäuse baue, soll es aber einfach gut werden. Da bin ich nicht so leicht zufrieden zustellen.
Dann ist eher nen langes Furnierblatt fällig, was ich dann mit minimalem Verlust/Verschnitt aufbringen möchte, damit eben diese fortlaufende Maserung enstehen soll. Betonung liegt auf soll .....

Und da ich in diesem Leben wohl kein Originalgehäuse inner Bucht für meinen Model 18 finde, wird es wohl nicht nur bei der Planung bleiben.

HisVoice

Peter soll mal ein Bild von seinem Luxman einstellen da hat er es "geschafft" ( zu "spiegeln")


Sehr sehr hübsch und aufwendig restauriert  :_hi_hi_:

aileenamegan

Das ist nicht wirklich schwierig, weil Du die Blätter mit gleicher Maserung beim Kauf aussuchen kannst. Das wird perfekt, wenn Du drei Blätter des gleichen Brettes dann opferst. Die Kosten sind eh zu vernachlässigen.

aileenamegan

Maddin, Dein Wunsch sei mir Befehl:











Das Muster mit dem Auge ist entsprechend den Querstreifen angepasst. Es verlief im Original auch oval. Ansonsten ist der Verlauf der unterschiedlichen Furnierrichtungen exakt dem Original angepasst. Das hat Luxman so festgelegt und ich habe mich an das Original (nach Prospekt) gehalten...

lyticale

Als notorischer "Schöne-Bilder-Sammler" kannte ich den Luxman schon. Sieht super aus.

Hm, warum sollte ich mich da abmühen, wenn doch schon so viele Profis am Werk sind  .,a015

LeCobra