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Gehäuse restaurieren - Alternative zum Lackieren: ölen, wachsen und anderes

Begonnen von wattkieker, Montag, 25.August.2008 | 22:37:51 Uhr

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wattkieker

In diesem Thread sollen die Alternativen zum Lackieren von Holzgehäusen vorgestellt werden.

Lackieren ist nicht jedermanns Sache, dem Einen ist es zu aufwändig, dem Anderen "riecht" es zu stark und manch einer hat schlechte Erfahrungen mit dem Ergebnis seiner Arbeit.

Eines noch vorweg:

Auch beim Ölen und Wachsen muss man sich an die Spielregeln der Hersteller dieser Mittel halten, es gibt keinen "Freifahrtschein" für gute und sehr gute Ergebnisse ohne die entsprechenden Vorarbeiten, Anstrichintervalle und Nacharbeiten.

Schreibt bitte eure Erfahrungen und gerne auch die Mittelchen, die Ihr benutzt habt, hier rein, ich werde aus meiner Erfahrung auch noch verschiedene Produkte vorstellen.

Captn Difool

Sodele, dann gehts mal los:

Ich habe gerade den ersten meiner beiden Thorens TD126 MkII am Wickel. Dieser soll seine Originalzarge behalten, leider ist sie etwas mitgenommen. Im Gegensatz zur lackierten Mahagonizarge, wie sie am TD 126 MkIII zu finden ist, ist die Nußbaumzarge vom TD125 und TD126 anscheinend gewachst. Weiß jemand näheres dazu? Die Zarge muß ich an einigen Stellen etwas anschleifen (400er oder 600er) und möchte dann die Oberfläche nachbehandeln.





Immerhin ist die geölte(?) bzw. gewachste Nußbaumobfläche haptisch wesentlich angenehmer als die lackierte Mahagonizarge.

Stormbringer667

Es gibt zwar Mittel zum Entwachsen, aber ich würde trotzdem empfehlen, bis zum letzten runterzuschleifen und dann zu wachsen o.ä.

wattkieker

Wenn es gewachst ist, kann es mit dem Schleifen eventuell noch funktionieren, beim Öl kann es problematisch werden. Je nach Konsistenz des Öls kann es sehr tief eingedrungen sein. Es gibt aus dem Bereich Mittel, die werden bis zu 25 - 30 mal Nass in Nass aufgetragen, bis eine Sättigung erreicht ist. Dann hilft auch das Schleifen nicht mehr wirklich, der Materialabtrag wird zu groß.

Das heißt, ein Neuaufbau auf Lack wäre mir persönlich zu riskant, die Öle vertragen sich eigentlich untereinander, mir sind bisher keine Unverträglichkeiten untergekommen.

Zu den Holzwachsen (Antikwachs usw.) kann ich nichts sagen, da fehlt mir die Erfahrung und das Wissen. Jürgen sprach mir gegenüber von einer Holzbehandlung, um Wachsreste zu entfernen, das sollte er dann aber selber posten, ich möchte ungern durch einen "Übertragungsfehler" Schuld an einer versauten Zarge sein.

prollpopper

Moin,

ich kann für so einen Fall Osmo-Colorwachs bestens empfehlen!
Gibts in allen gängigen Holzfarben- übrigens auch farblos.
Nicht billig ,aber das Ergebniss rechtfertigt jeden Preis !
Das fasst sich hinterher wie ein Babyarsch an, da möchtest Du immerzu dranfassen!



Gruß Prollpopper

Captn Difool

 raucher01

Ja, damit es keine Mißverständnisse gibt: Ich will nur die Macken ausschleifen und dann die Oberfläche mittels Wachs wieder einheitlich schön hinbekommen. Lackieren will ich auch gar nicht, da mir das Wachsfinish viel besser gefällt.

Meine Frage drehte sich nur darum, ob eben jemand die Werksverarbeitung der Nußbaumzarge kennt. Vielleicht Joel? Ich werde an einer weniger sichtbaren Stelle eine Arbeitsprobe machen. Bleibt noch die Frage, wie schon von prollpopper erwähnt, ob farblos oder coloriert.... .,a015

prollpopper

Morgen,

mal drüber nachgedacht die Zarge um 180 Grad verdreht wieder zu befestigen- ist doch bestimmt Vollholz ?

Gruß Pier

Jürgen Heiliger

#7
Hi André,

Achtung, Du wirst so mal eben auf die "schnelle" mit Wachs nur unzulängliche Ergebnisse bekommen....... ebenso wie ich nun auf die Schnelle hier nicht mal ein Allheilmittel posten kann..... :zwinker:

Doch nun einam von Anfang an.....

Ich habe mir einmal erlaubt an Dieser Stelle einmal drei Bilder aus zu leihen, an denen ich Dir die Problematik zeigen möchte, die auf Dich zu kommen werden.....

Zuerst aber einmal, die Zargen waren im Original immer lackiert mittels eines sogenannten Möbellackes, der auch als Nitrolack bezeichnet wird. (übrigens typisch für die damalige Zeit)

anhand dieser Bilder......

ist folgendes zu erkennen für mich......
Der Originallack ist noch vorhanden zeigt aber die typischen Kakleerisse Krakeleerisse, die in diesen Lacken immer entstehen, wenn die Hausfrau sie immer gut mit Möbelpolituren behandelt hat.

Nun gilt es erst einmal zu entscheiden welches Endergebniss willst Du erreichen?
  • Soll nur mal eben so aufgefrischt werden, hilft es die Möbelpolitur mittels eines Silikonentferners oberflächig zu entfernen/abzuwaschen. Aus den Poren wirst Du sie so aber nicht bekommen, dazu bedarf es dann aber anderer Geschütze..... Und ein Auftrag mittels einer modifizierten DSL-Lasur.
  • Sollen die Schadstellen bei Drübersicht nicht mehr in Erscheinung treten, wirst Du mittels Wachse zu keinem guten Ergebniss kommen, da die vorhandene Lackschicht schon im Begriff ist sich aufzulösen, bzw. sich vom Untergrund zu lösen. D.h. die Schäden werden spätestens in einem Jahr wieder sichtbar sein.
  • Wirkliche Abhilfe wird nur eine radikale Methode sein, dies bedeutet aber Furnier runter, neu Furnieren und Neuaufbau der Oberflächenbehandlung.

    Daher meine Frage an Dich, welche Lösung kommt Deinem Gewünschten am nächsten?


    Edit RS Kakleerisse Krakeleerisse
Gruß
Jürgen

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Jürgen Heiliger

Hi Pier,

dies wird so nicht klappen, die Zarge besteht aus furniertem Spanholz in den die Montagehölzer mittel einer Art Lamellen-Verleimung einverleimt sind. (@Marc, im Gegensatz zum MK III mit seiner billiger gemachten Zarge.)
Gruß
Jürgen

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Lakritznase

Gelöscht wegen Verhohnung der Moderation
Jürgen

Jürgen Heiliger

#10
Hi Ralph,

gemeint sind Krakeleerisse (entschuldige ein Schreibfehler, kommt davon wenn man aus der Erinnerung schreibt). Diese entstehen durch Oberflächenspannungen im Anstrichaufbau. (der Aufbau erfolgte von einer zu fett eingestellten Grundierung, gefolgt von einer magerer eingestellten zweiten Lackschicht. Dies bedeutet nichts anderes, die als die Grundierung dringt nicht tief genug in den Untergrund ein um sich dort zu vernetzen, soll heißen das Bindemittel des Lackes wird zu stark vom Untergrund aufgesaugt, das eigentliche Pigment trocknet daher zu schnell an und bekommt keine Haftung.) Das Schadensbild zeigt sich aber erst nach über 25 Jahren....

In diesem Falle auch zusätzlich verursacht durch die aufgetragenen Möbelpolituren..... diese dringen in die oberen Lackschichten, durch die Einweichung dieser vergrößert sich die Spannung im Komplettaufbau und lässt diesen reißen.

Man kennt dieses Erscheinungsbild auch bei alten Ölgemälden..... Die alten Öllacke drangen mit dem Erstbeschichtungsauftrag nicht tief genug ein (Saugkraft der Leinwände zu stark) und blieb ähnlich einem Pulverbrei auf der Oberfläche sitzen. Nachfolgende Anstrichaufträge bekommen wiederum keine richtige Haftung ...... somit zum eigentlichen Untergrund.

Im unteren Bild, welches ich von André nach hier kopiert habe, sind diese Risse, für den Fachmann deutlich erkennbar, als schwärzliche Haarrisse zu sehen. Der Laie interpretiert dies als eingedrungene Feuchtigkeit bei Holzuntergründen, was ja auch nicht grundsätzlich falsch ist, weil er ja nicht die Ursache für dieses feuchtigkeitseindringen kennt, bzw. um diese weiß.
Ebenfalls typisch für die Ursächlichen Krakeleerisse ist auch das "Nachobenwölben" des eigentlichen Lackes an den Risskannten (Bild 1 an der Oberkannte deutlich zu sehen; im Bild 2 in der Mitte des Bildes innerhalb der Längsmaserung, dort aber schwächer ausgebildet).

Alles in Allem sind dies keine Voraussetzungen für eine dauerhafte "Reparatur" des Oberflächenaufbaus. Hier sollte André sich erst einmal entscheiden, welchen Weg er gehen will.....

Eine Instandsetzung oberflächiger Art..... dann ist er spätestens in 2 Jahren aber wieder dran.

Oder den "Lackaufbau" vernünftig wieder herstellen, dann muss zuerst der Schmodder runter.
Also zuerst die Möbelpolitur und dann der Lack, sonst ist das Furnier/Holz erst recht versaut durch die nichttrocknenden Ölanteile in einer Möbelpolitur...... Und kein Lack- oder Wachsaufbau trocknet/härtet mehr richtig aus.
Gruß
Jürgen

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beldin

Da ich auch schon leicht angestossene Kanten an der linken Zargenwange gesehen habe, würde ich das Furnier entfernen und neues Furnier auflegen.
Dann kann die weitere Beschichtung nach eigenen Wünschen erfolgen. Auch einer Lackierung stünde dann nichts mehr im Wege!

EDIT: Ein paar Tippfehler gejagt...
Liebe Grüße

von beldin .,73

Captn Difool

Hallo Jürgen,
vielen Dank für Deine Einschätzungungen und Tipps. Dann hat man in Lahr anscheinend eine seindenmatte Lackierung gewählt, denn der Mahagoni MkIII hat eine Glanzlackschicht, die als solche auch leichter zu identifizieren ist.

Meine Intention ist natürlich, das originale Nußbaumfurnier möglichst zu erhalten. Ich habe noch "Plan B", vom Zwillings TD126 bleibt ja noch eine gleichartige Zarge übrig, ich habe sie jedoch bisher nicht so genau untersucht, sieht aber auch recht gut aus. Notfalls kann ich später noch mit jener tauschen. Nur nicht jetzt, da ich aus Platzgründen nicht zwei TDs zerlegen möchte.

Ich werde erstmal schleifen und sehen, wie das wird. Dann muß ich mir wohl noch Silikonentferner besorgen...

Jürgen Heiliger

Hi André,

Stop!  Zuerst die Möbelpolitur entfernen!  Erst dann schleifen! Sonst versaust Du Dir den Untergrund erst Recht!
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

Ok, bekommt man den Reiniger im Baumarkt? Dann werde ich mich erstmal auf meinen Drahtesel schwingen und bei Toom mein Glück versuchen...

Jürgen Heiliger

Hi André,

ruf mich bitte ersteinmal an damit wir uns unterhalten können, wie das Ganze nachher aussehen soll. Möbelpolitur ist ein Sauzeug!
Gruß
Jürgen

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Captn Difool


rappelbums

Hallo Jürgen!
Danke für die Ausführungen! Womit sollte Möbelpolitur denn entfernt werden?
Und Wie sieht es Deiner Meinung nach mit der Verwendung von Möbelpolitur auf neuen, vernünftigen Lacken aus? Ist das o.k. oder sollte da lieber eine andere Behandlung erfolgen?

Gruß,
der rappelbums


Bildergalerie It ain't what they call Rock and  Roll

Captn Difool


Lakritznase

Danke Jürgen.

Ich kenne den sog. "Craquelé" - Effekt in der Tat nur von Gemälden und Porzellan.
Dass es dazu eine 'eingedeutschte' Schreibweise geben könnte, ist mir so spät in der Nacht nicht in den Sinn gekommen ...

Gelöscht wegen Verhohnung der Moderation
Jürgen

Jürgen Heiliger

Sodele, fertig mit Labern..... nun kommt auch die Antwort Harald.

Zum entfernen von Möbelpolier gibt es zwei Möglichkeiten, sie sich aber nach der Beschaffenheit des eigenlichen Untergrundes richtet, bzw. richten muss.

Zunächst einmal im Idealfall, einer intakten Lackierung, also dem was bei André nicht vorliegt.....

Da reicht es die Politur nur mehrmaliges Abwaschen mit Silikonentferner runter zu waschen...... Silikonentferner bekommt man immer im Autolackierbedarf oder beim örtlichen Autolackierer. Wichtig dabei ist auch der regelmäßige Wechsel des "Abwaschlappen", der natürlich auch nur begrenzt die Möbelpolitur aufnehmen kann um sie vom Untergrund zu entfernen/abzutragen.

Nun im Falle von André......
Da in diesem vorliegenden Fall André auch eine Neulackierung, nach Rücksprache vorhat, ist mein Tip anders vorzugehen. Es rät sich hier die Möbelpolitur mittels Kausch-Soda, einer Natron-Lauge, zu "verseifen", soll heißen die Möbelpolitur bildet durch den Auftrag der Kausch-Soda mit einem Pinsel seinen Seifen artigen Schaum, der dann abgewaschen werden kann mit Wasser. Fertig zu kaufen bekommt man diese Lauge als 50-70% Lösung, bei der es dringend anzuraten ist Hände und auch Bindehäute gut zu schützen. Also Schutzhandschuhe und -brille tragen!

Nach der Verseifung der Möbelpolitur geht's dann daran den beschätigten Lack zu entfernen....
Hier würde ich einen normalen Abbeizer (Grüneck z.B.) zweimal dünn auftragen und diesen dann nach einer Einwirkzeit von etwa 10 Minuten mittels einer Japanspachtel (der Profi nimmte eine entsprechende Glasscherbe) ziehender Weise runter zu holen. ---- Ziehender Weise, um so die Gefrahr der Furnierbeschädigung im Kantenbereich zu verringern. ---- Dann empfiehlt es sich, die Zarge nochmals mit reiner Nitroverdünnung nach zu waschen, um so die letzten Reste des Abbeizers aus den Holzporen aus zu waschen (diese können einen Neuaufbau mit Lack direkt wieder zerstören).

Nun sollte die Zarge einige Tage (2-3) ruhen und dann erst geschliffen werden..... mit 120-150er Schleifpapier in Maserrichtung.....

Der weitere Lackaufbau kommt wenn André dann so weit ist.
Gruß
Jürgen

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Lakritznase

ZitatDer weitere Lackaufbau kommt wenn André dann so weit ist.

Und dann bitte im anderen Thread.

Hier ging es mal um Alternativen zum Lackieren, nicht um "Bekehrungen" ...
Gelöscht wegen Verhohnung der Moderation
Jürgen

Captn Difool

Ja, hier wollte ich nur das Problem als solches geklärt wissen, die jeweiligen Arbeitsschritte kommen selbstverständlich dann im anderen Thread.

Jürgen Heiliger

Zitat von: Lakritznase am Mittwoch, 03.September.2008 | 13:41:29 Uhr
.....
Hier ging es mal um Alternativen zum Lackieren, nicht um "Bekehrungen" ...

Hi Ralph,

keine Sorge......

Nur eine Bemerkung sei mir an dieser Stelle noch gestattet. Aufgrund des vorhandenen Aufbaus, "verbietet" sich gerade zu die Weiterbehandlung, bzw. der Nauaufbau mit einem Wachs oder Öl, da sich mit dieser Methode nicht restlos der Lack aus den Holzporen enfernen lässt.
Anderenseits aber sich die Benutzung von groben Schleifpapier oder gar eine Zieklinge im Falle eines Furniers berbietet, weil die Gefahr der Beschädigung desselben als zu groß ein zu stufen ist.
Marc riet daher nicht ohne Grund zu einer Neufurnierung. Dies ist im Falle eines gewünschten Wachsens in jedem Falle angeraten.
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

Die Apothekentour war leider erfolglos, immerhin hat die bemühte Mitarbeiterin der ältesten Apotheke Schorndorfs zwar nach einigem Blättern "Kausch-Soda" gefunden, meinte aber man bräuchte dazu Atemschutz und solch gefährliche Sachen würden schon seit längers nicht mehr in Apotheken verkauft. In einer anderen Apotheke zuvor schauten mich nur große Augen durch eine noch größere Brille ratlos an.... :shok:

Das hier habe ich noch im Netz gefunden.

Also soll ich Domestos ansetzen...?  raucher01 Sonst sollte ich es vielleicht gleich mit Nitroverdünnung versuchen.  :_aggressive:

Jürgen Heiliger

Hallo André,

habt ihr einen Malerfachbedarf in der Nähe, also nicht Bäumarkt und Co..... sondern eher eine Maler-Einkaufs-Genossenschaft?
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

#26
 ;0003 Ich wüßte jetzt nicht wo...muß ich mal googlen...


...ich werde wohl mal meine Spezls fragen, der eine ist Maler, der andere Schreiner, vielleicht wissen die noch ne Quelle.
Puh, das wird ja ein Projekt....

Captn Difool

Sorry, ich war zu ungeduldig und konnte meine Experimentierfreude nicht länger unterdrücken. Ich habe noch eine Flasche Anlauger vom Baumakrt im Giftschrank gefunden und dachte, probierst mal. Ich habe das Zeugs pur auf ein Küchentuch genommen.


Das Holz sieht jetzt brillianter aus, es wird wohl hauptsächlich der Gilbsiff ins Tuch gegangen sein, nach einer Zeit kam nichts weiteres davon hinzu.



Auf der linken Wange ist der Unterschied zum abgedeckten Bereich stärker ausgeprägt, wahrscheinlich UV-Einfluß über die Jahre (Fensterseite).


Hier nochmal von gestern...


...und so sieht es jetzt aus, Die dunklen Löcher sind hell geworden.


Das bleibt an der Klinge, wenn ich sie drüberziehe. "Ölig" oder gar "fettig" wirkt die Oberfläche jetzt gar nicht mehr. Dem Bauchgefühl nach könnte ich jetzt eigentlich abbeizen. Jürgen, meinst Du immer noch, da ist alter Politursiff in den Poren?

Jürgen Heiliger

Hallo André,

mache einmal die Fingernagelprobe.......

Soll heißen, ziehe einmal mit dem Aufgestellten Daumennagel über die Oberfläche wie mit der Klinge...... Bleiben irgendwelche Rückstände am Daumennagel? ---- wenn ja, dann hast Du noch Rückstände...... wenn nein, kannst Du nun mit dem Abbeizer weiter Arbeiten.....

Übrigens in den Löchern hat sich im Laufe der Jahre die überschüssigen Anteile der nichttrocknenden Öle angesammelt, die sich wunderbar mit dem Staub aus der Umgebund zu einer schmodrigen Pampe verbunden haben..... Also man kann sagen, es sind die Anzeichen zu erkennen weswegen mich kein Öl oder Wachse auf lange Sicht überzeugt.....

Gruß
Jürgen

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Captn Difool

Mein Daumennagel wurde nicht dreckiger :grinser: Sprich blieb sauber, habe ich auch schon probiert. Scheint mir eher der Siff gewesen zu sein, der eine Wachsschicht vortäuschte. Da bin ich schonmal beruhigt, ok, morgen gehts dann mit Abbeizen weiter.  :pleasantry:

Rolf L.

:) Hallo Andrè,
was ist aus dem Projekt eigentlich geworden, wie ging es weiter?
Mit netten Gruss

Rolf

Captn Difool

Folge diesem Link und dann den darin enthaltenen, Viel Spaß bei der Lektüre... ;) Du kommst somit zu meinem TD126MkV. Aktuell liegt der 126MkII noch in Teilen, da ich den TD320 für den jörg noch fertig machen muß, hat sich leider durch den Elektronikfehler etwas verzögert, danach geht es dann an die Elektronik des TD126MkII...


nix1euro

Salute !

Ich habe hier eine Zarge aus den 60zigern, die mit Echtholzfurnier beschichtet ist. Die Originallasur in nussbaum-natur wollte ich augen- und verkaufsfreundlich abtönen.

Nach längerem Suchen und Produktvergleichen bin ich in einem Hellweg-Süpermarket pfündig geworden:

Firma Liberon aus Frankreich
Natur-Effekt-Lasur auf Wasserbasis
tropfgehemmt
sehr widerstandsfähig
Blechbüchse mit 250ml für ca. 10,00 Euro inkl. MwSt.

Nach dem guten Umrühren konnte die Lasur ohne weiteres zum meiner vollsten Zufriedenheit mit einem speziellen Lasurpinsel bzw. für die Details mit einem Tuschepinsel Größe 6 verarbeitet werden. Ich meinte: " Im dunkeln ist gut munkeln ! " - Daher nahm ich gleich " Wenge matt " . Bemerkenswert: Wer geschickt mit dem Lasurpinsel umgehen kann, zaubert möglicherweise eine andere Maserung herbei.

Es gibt etliche, durchaus interessante Farbtöne.

Was meint ihr zu den Alternativprodukten und -anbietern ?

MfG,
n1e

Captn Difool

Also ich stehe mit diesem Wasserkarm eher auf Kriegsfuß. Dsa Finish meiner Boxen gefällt mir nicht so gut und auch das Zeuchs von Liberon ist für meine Ansprüche nicht so der Knaller. Ich nehme lieber noch den guten Kunstharzlack auf Nitrobasis, der bringt für meine Ansprüche/Erfahrungen immer noch die besten Ergebnisse.

UBV

Moin,

zumindest habe ich mit der Beize von Liberon gute Erfahrung gemacht. Der farblose Tischlerlack von Liberon sollte jedoch unbedingt gespritzt werden , da mit dem Pinsel aufgetragen , der Lack zu rau und zu ungleichmäßig wird.
Gruß Bertram

nix1euro

Nabend !

Klaro gibt es wunderbar müffelnde Alternativen, doch bin ich bald klimatisch und räumlich derartig beschränkt, daß ich auf " Bio-Ware " ausweichen muß.  :cray:

Ich werde irgendwann einmal das Lasurergebnis präsentieren, auch wenn Robert diesmal evtl. nicht  .,70 machen sollte.  :smile

MfG,
n1e

Jürgen Heiliger

Hi n1€,

wenn Du wüsstest was Du bei der sogenannten "Bio-Ware" Dein Leben lang einatmest, würdest Du nicht so reden.....

Dagegen herkömmliche Lacke haben nach spätestens 4 Tagen völlig ausgegast. Da kommt dann nichts mehr!
Gruß
Jürgen

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nix1euro

Ist mir schon klar, daß die Vorsilbe BIO schon seit langem vertriebsoptimiert mißbraucht wird.  :_thumbdown_:

Aber ich muß halt zukünftig mit gewissen Materialien und Essenzen zurückhaltender sein. Da mein Restaurationstrieb eher dem Wiederverkauf dient denn der Werterhaltung, kann ich im wahrsten Sinne wieder durchatmen, wenn die Ware wieder meine Räumlichkeiten verlassen hat. Technische Ruinen, die elementar restauriert werden müßten, kann ich leider zukünftig nicht gebrauchen.

Captn Difool

Wenn ich meine Nase auf die 12 Jahre alten Boxen halte, müffeln sie noch immer ein wenig nach diesem Wassermilchzeugs, der knapp 1 jährige Nitrolack in meiner TD126Mk2-Zarge ist dagegen schon geruchslos.

Jürgen Heiliger

Hi André,

was Du dort richst ist das darin enthaltene Glykol..... (leberschädigend und Nierenangreifend).... erinnere Dich mal an den Weinskandal des letzten Jahrhunderts....
Glykol wird bei Wasserlacken als Weichmacher verwendet, denn ohne diesen Zusatz würden sie verspröden. Giftzeugs dies....
Gruß
Jürgen

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