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Captn's TD126MkII Projekt - Restauration Teil 1

Begonnen von Captn Difool, Mittwoch, 03.September.2008 | 01:22:09 Uhr

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Captn Difool

Hallo Thorensfreunde,

vor etwa zwei Jahren erstand ich in der Bucht zwei identische TD126MkII zum Preis von einem. Allerdings ist der Zustand der beiden schon jämmerlich, da diese mindestens zwei Jahre im feuchten Keller des Vorbesitzers verbrachten und offenbar schon einiges mitgemacht hatten. Die beiden 126er muffelten nach Keller und die Teller waren schon fleckig angelaufen. Die Abdeckhauben wollte der Verkäufer erst gar nicht mitgeben, weil zerbrochen, ich habe sie dann aber doch noch bekommen. Die eine Haube hat nur ein herausgebrochenes Stück, welches sich wieder einkleben lassen sollte. Die Seriennummern unterscheiden sich nur im zwei Einerstellen, anscheinend sind sie zusammen bestellt und geliefert worden. Aber nicht nur das ist bei diesen beiden MkII-ern selten, sie stammen anscheinend aus der letzten Produktionsserie, kurz vor der Umstellung zum MkIII. Denn sie haben schon alle Merkmale, die eigentlich dem neueren MkIII vorbehalten waren: Tasten mit Symbolfeldern, 7mm-Messinglager, TP16MkIII. Die Frontblende paßt dazu, da die Symbole für die Tasten korrekt ausgespart sind, aber die Bezeichnung dennoch auf den MkII hinweist. Der Motor ist der bekannte Synchronmotor, welcher aber gleich aufgrund eines durchgebrannten Steuerwiderstandes in der Motorsteuerung seinen Dienst versagte.

Ursprünglich wollte ich nur einen TD126 als Basis für einen kompletten Neuaufbau mit einer Long Base Zarge im Stile des TD125 LB. Da das hier vorgestellte Exemplar besser erhalten ist, werde ich den anderen TD126 MkII dann für den Neuaufbau verwenden. Als Arm kommt dann mein Sony PUA 1600L zur Verwendung. Dieses Projekt wird dann aber gesondert vorgestellt.

Da MkII-er selten sind und diese Exemplare in Nußbaum recht zeitlos aussehen, habe ich mich entschlossen, auch den einen MkII als Originalplayer zu behalten. Lediglich ein neuer Tonarm sollte montiert werden, da ich Arme mit SME-Bajonett irgendwie lieber habe. Ich könnte mich in den Hintern beißen, damals meinen ersten TD126MkIII mit SME 3009R verkauft zu haben. So hatte ich jenen gegen einen weiteren 126er VCM mit Koshin 801 getauscht. Die Vakuumanlage konnte mich ebenso wenig überzeugen wie der Koshin, der neben den trägen Lagern auch in seiner Originalausführung viel zu schwer für ein Thorens mit Subchassis ist. Der Koshin wird ebenfalls von mir neu aufgebaut und in einem anderen Thread behandelt. Aufgrund eines Wohnungswechsels und anderer Prioritäten habe ich den Koshin erstmal beiseite gelegt und mache ihn später weiter. Ob ich diesen auf den MkII-er montiere, weiß ich noch nicht. Am liebstem möchte ich einen modifizierten SME 3009R oder II draufbauen....aber dazu später mehr, wenn es soweit ist.

Als nächstes kommt erst einmal eine Bestandsaufnahme während der Demontage. Hier kommen die notwendigen Arbeiten erst zum Vorschein.


Ausgangszustand wie erworben. Als Matte war nur eine ranzige Filzmatte dabei, de ich gleich entsorgt hatte.


Die Zarge hat einige Spuren und man sieht hier auch das ausgebrochene Stück der Abdeckhaube.


Die Frontblende hatte ich schon mit Glasrein vorgereinigt, war total gilb-versifft. Eine Endreinigung steht noch an...


Die Rückseite der Zarge sieht noch recht brauchbar aus, auch wenn man später dort kaum hinschauen kann...


Nach Entfernen des Subchassis kommt die Montageplatte zum Vorschein...






... wo sich im Lauf der Jahr eine Menge Dreck angesammelt hat. Aufgrund der "knackig" sitzenden Schrauben stellte ich fest, das diese Teile noch nie angefasst wurden.


Das Schaumgummipolster hinter der Frontblende löst sich auf und muß ersetzt werden.


Während die Zarge auf der rechten Wange und hinten noch recht gut aussieht...


...hat sie auf der linken Wange einige Druckstellen vom Aufrichten zu Montagezwecken erlitten.


Hier sieht man unter dem Platz des Haubenscharnieres die ursprüngliche Farbe der Nußbaumzarge.


Da liegt sie nun, fertig zu weiteren Bearbeitung....


...während alle anderen Teile sortiert in alten Fotoschalen der Dinge harren.


Bei der Demontage hatte ich mich schon etwas gewundert, warum das Tonarmbrett so klebrig ist, anscheinend wurde während eines Disco-Einsatzes Cola auf dem Thorens verkippt, oder was es sonst auch sein kann, der Kleister in der Ecke ist zäh wie Sirup.


Mit einem Bastelmesser rücke ich diesem zu Leibe...


...nach einer geduldigen Schabsession ist dieser Unrat weitgehendst verschwunden.


Druckstellen in der Nähe der Scharniere, ich werde versuchen, sie ein wenig durch Anschleifen zu kaschieren.


Die Hauptplatine...


...die auf der Rückseite...




...einige Lötspuren zeigt, die nicht vom Werk stammen. Hier hat sich schon mal jemand dran versucht.


Der Synchronmotor...muß auch zwecks Reinigung zerlegt werden.

Zunächst wird jedoch die Zarge hergerichtet, da sie alle weiteren Teile tragen muß, danach folgt dann das Montageblech.

Fortsetzung folgt....

beldin

Das wird ein richtig spannender Bericht!

Weiter so!  :drinks:

Natürlich wirst Du Dich nur schwer  erwehren können, wenn wir anfangen zu drängeln!
Solche Berichte, die quasi immer den aktuellen Stand eines Projektes zeitnah darstellen, sind auch für dne Leser ein besonders Erlebnis!

Hat man ein Projekt erstmal fertig, dass kann man ja entscheiden, ob man das Ergebnis präsentoeren wll. Beriichtet man zeitnah zum Fortgang des Projektes, läuft man immer Gefahr, dass es ins Stocken gerät, weil einem eine Lösung mal noch nicht optimal erscheint, oder weil die Zeit fehlt. Es kann auch vorkommen, dass ein Schritt mißlingt. Das ist das Risiko bei solchen Berichten.

Dann wird es für den Leser und den Autor doppelt spannend, wie dann das Problem gelöst wird.

Ich bin gespannt wie es weitergeht!


Liebe Grüße

von beldin .,73

Compu-Doc

 :_hi_hi_: Glück auf Andre´ (wie der Bergmann sagt)  :smile

schöner Thread~>Starter, klasse Bilder!

Die Knauben im Holz würde ich lassen-> "verschlimmbesser" !  :_thumbdown_:
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

aileenamegan

Super André :_good_:

Ich würde ans Holz auch nur mit Stahlwolle 1 gehen und dann wachsen. Aber da hat wohl jeder seine eigenen Vorstellungen...

Captn Difool

Nach dem hier noch ein lackiertechnisches Problem geklärt werden mußte, ging es heute weiter mit Abbeizen:


Der Abbeizer hat das Wort...


...der Lack wirft Bläschen, jetzt übernimmt...


...die Ziehklinge und holt den ganzen Lack runter.


Auch diese Löcher nicht vergessen, vom Abbeizer zu befreien.
Ein Pfeifenreiniger ist für sowas immer noch sehr nützlich.


Die nackte Furnieroberfläche muß jetzt etwas ruhen, nachdem sie mit Nitroverdünnung
vom Abbzeizer gereinigt wurde. Die restlichen Lösestoffe müssen sich zudem verflüchtigen.

Weiter geht es dann in ca. 3 Tagen mit Schäden im Furnier reparieren und verschleifen der Oberfläche.

sth

Moin !
Richtig gut die Anleitung!

Habe noch'n 160er (MK nix). Ist eines meiner nächsten Baustellen. Deine Anleitung ist 'ne verdammt gut Sache dabei ...

Wasn "Knauben"? Druckstellen o.ä?

Bei Druckstellen im Holz hilft ein Tropfen Wasser und dann vorsichtig mit 'nem richtig heißen Lötkolben (min 150 W) den Tropfen schlgartig verdunsten lassen. Ein Schreiner hat mir mal den Trick verraten - damit werden Tischplatten von kleinen 'Eindellungen' befreit. Habe ich selbst schon getestet. Wenn die Delle nicht zu tief sitzt, dann klappt das bestens.
Bitte vorher üben, denn der Lötkolben darf das Holz natürlich nicht berühren!

Gruß Stephan
Bis neulich ... (V. Pispers)

Compu-Doc

Na das probiere ich aber mal aus, wäre ja der  :_06_:, wenn das so hinhaut!  :_good_:

Hier ligt noch´ne alte, gammlige Strativari, an der werde ich mal ein wenig rumlöten.  raucher01
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fly_hifi

Zitat von: Compu-Doc am Donnerstag, 04.September.2008 | 21:43:04 Uhr
Hier ligt noch´ne alte, gammlige Strativari, an der werde ich mal ein wenig rumlöten.  raucher01

sowas kann auch nur Robert raushauen ....

sth

Moin!
Zitat von: Compu-Doc am Donnerstag, 04.September.2008 | 21:43:04 Uhr

Hier ligt noch´ne alte, gammlige Strativari, an der werde ich mal ein wenig rumlöten.  raucher01

Der Gammel bei alten Geigen ist beabsichtigt! Laß es! Siehe auch GEO-Heft (eine der letzten Ausgaben?; ganz hinten)
Beabsichtige meine LS zu "beschimmeln"  :zwinker:

Gruß Stephan
Bis neulich ... (V. Pispers)

Jürgen Heiliger

Hallo Jungs,

bleibt doch bitte beim Thema......

=> André,

an dieser Stelle wäre nun zu überlegen mit welchem Lack zu weitermachen möchtest.....

Gute Erfahrungen habe ich bei solchen Dingen entweder mit Herbol Kunststoffsiegel Sgl oder Glasurit Seidenstar gemacht, beides Klarlacke.
Eine Aufbauanleitung findest Du hier von mir.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Skype: juergen_heiliger

Captn Difool

Mal sehen, den Lack werde ich wohl erst am Montag besorgen können und hängt vom Angebot ab. Leider tendieren Baumärkte dazu, dem Malerfachhandel die Luft abzuwürgen und gleichzeitig gute Markenprodukte durch eigene Billigprodukte zu ersetzen. Herbol haben die schon lange nicht mehr im Angebot. Glasurit - muß ich mal nach schauen. Ich muß eh gleich los, vielleicht schaffe ich es auf dem Weg noch in den Baumarkt...

Udo

#11
Du wirst doch im Raum Stuttgart einen Malergroßmarkt finden. Die haben nicht nur mehr und bessere Produkte, sondern sind dazu auch noch preiswerter, als jeder Baumarkt.

Edith: Wenn du auf glasurit.de gehst, kannst du einen Fachhändler in deiner Nähe suchen. Da Glasurit und Herbol mal eine Firma waren (sind bei mir um die Ecke, heute gehört Herbol zu Akzo Nobel und Glasurit zu BASF), sollte der Glasurithändler auch Herbol führen.

Compu-Doc

Moin,

ich denke, bei solchen Preziosen sollte man nicht auf den Cent schauen und sich in einem Malerfachgeschäft zumindestens "basisberaten" lassen.

Einfach mal das Case mitgenommen und im Geschäft vorgezeigt; jedenfalls würde ich es so machen.

Der-alte-Schreiner um die Ecke hat evtl. auch noch einen Geheimtipp im Petto.
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Captn Difool

Ich war heute in zwei Baumärkten, der eine hat nur Alpinalacke der andere, OBI, hat nur eine eigene Reihe und von Glasurit ne Menge aber ausgerechnet keinen Klarlack. Auf den Homepages komme ich bei Händlersuche auf www.basf-coatings-services.de, Herbol hat erst gar keine Suche. Zähneknrischend werde ich wohl wieder zum Baumarkt schlurfen müssen...denn Einzelhänlder sind online kaum suchbar. Vor Ort gibt es keinen, durch Stuttgart verblase ich jetzt keine 20l Sprit, bis ich einen finde.

Jürgen Heiliger

Hallo André,

habt ihr keinen Malerbetrieb in der Nähe? ---- Dort mal fragen.
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

#15
Ich komme gerade von einer weiteren Odyssé zurück. Der vermeintliche Malerfachbetrieb mit Malergeschäft lag inmitten einer Einfamielenhaussiedlung, nicht mal ein Schild draußen, da bin ich gleich weitergefahren. Der Toom-Markt hat nur Lacke auf Wasserbasis. Somit war der OBI-Lack der bisher einzige, den ich überhaupt auf Alkhydharzbasis finden konnte. Mannomann, ich hab jetzt nen richtigen Hals, die Versorgungslage war ja selbst in der alten DDR nicht so desolat.  :wallbash

Gibt es auch einen Versandhandel? Denn einen wirklichen Fachhandel, der seine Bezeichnung verdient, gibt es nicht mehr.  :_sorry:

PS. Taucht der was?

[nicht mehr gültigen Link entfernt, auf Wunsch Herrn R. Kacer von Handwerker-Versand. de]
Jürgen Heiliger
Forenbetreiber


Hier endlich mal ein Lichtblick...

Jürgen Heiliger

Gruß
Jürgen

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Captn Difool

Ich habe auch noch einen Satz Clou im Keller gefunden, G1 Grundierung und L1 Lackierung, allerdings nur in Hochglanz. Seidenmatt gibt es aber auch. Komischer Weise in den Baumärkten aber nur die Wasserbasisvarianten. Ginge der Nitrolack auch? Ansonsten werde ich Dein Glasuritvorschlag aus der Bucht ordern. Holzkitt brauche ich auch noch...

BTW. Die Nußbaumoberfläche sieht jetzt sehr sauber und trocken aus.  :_good_:

Jürgen Heiliger

Hi André,

mit den Clou Lacken habe ich während der Meisterschule gewisse Erfahrungen gemacht die mich aber letztendlich nicht überzeugt haben.
Nun gut die Sortenvielfalt war in dem Fall auch nicht zu groß, die Erfahrungen waren mit Glasurit über wesentlich längere Zeiträume gegeben.

Von Clou gibt es sogenanntes Flüssigholz, in Nitrozellulose gebundener Schleifstaub des jeweils angegebenen Holzes. Besseres um Holzschäden vor einer Lackierun zu reparieren gibt es nicht. Nach dem Überschleifen nicht mehr sichtbar.
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

#19
Ah ja, das sollte in den Clou-Regalen der Baumärkte noch vorätig sein. Da werde ich mal nach schauen.
Glasurit ist geordert, dann kann ich eventuell nächste Woche lackieren, allerdings bin ich ab Donnerstag in Berlin. Sonst eben übernächste Woche...

Captn Difool

#20
Nach dem die Nitroverdünnung nun verflüchtigt und das Holz trocken ist, habe ich mich daran gemacht, die Schadstellen mit Clou-Holzpaste zu verfüllen.





Gut umrühren, damit auch die Sedimentschichten vom Dosenboden aufgerührt werden. Der ganze Schleim muß verschwinden, bis es eine schön breiiege Pampe wird... :smile



Dann mit einem Japanspachtel oder kleinem Schraubendreher (je nach Größe des Lochs) einen Klecks entnehmen...



...und auftragen.



Später werden die dicken Kleckse erst mit einer Feile abgeflacht und der Rest dann mit 180er Sandpapier verschliffen.








Nachfolgend einige Vorher-Nachher-Beispiele:
















Eine Neufurnierung ist also nicht nötig, der MkIIer sollte schon wegen seiner Seltenheit möglichst im Originalzustand bleiben, vor allem äußerlich. Nächste Woche wird hoffentlich der Lack eingetroffen sein, dann werden wir sehen, ob die Stellen auch unter Lack akzeptabel aussehen.






aileenamegan

Das Problem bei Holzpaste ist, dass sie sich nicht verändert unter Einfluß von Lack. Und sie altert nicht - wird nicht dunkler. Sehen wird man die Ausbesserungen dann. Ich neme bei kleineren Stellen Wachs - nachdem alles lackiert ist. Dann kann man schön den passenden Wachsbarren aussuchen...

Captn Difool

Das Holz ist an den Stellen wo Licht einfiel, eher heller geworden. Zudem ändert sich das auch mit dem Lichteinfallswinkel. Wachsstifte machen das kaum besser, ich habe mir das schon angesehen. Ganz perfekt wird es mit solchen Ausbesserungen nicht, das ist mir schon klar, aber besser also vorher finde ich es schon.

aileenamegan

Da gebe ich Dir recht - es ist natürlich viel besser. :drinks:

Aber die Flüssigkeit wird die Umgebung dunkeln lassen - und Wachsstifte? Du meinst richtiges Wachs, so  wie ich auch - gell? Nicht die Möbelfarbstifte zum Ausbessern.
Ich habe mit dem Wachs gute Erfahrungen gemacht. Habe etwa 16 verschiedene Wachsbarren. Da ist immer was zum (fast) perfekten Ausbessern dabei.

Captn Difool

#24
So, nach knapp 2 Monaten geht hier wieder weiter.

Nachdem das Holz nun vom Lack befreit, von Löchern repariert und verschliffen war, kam nun endlich der Moment des Aufbaus, von nun an wird alles wieder gut...  :__y_e_s:

Als erstes wurde der "Seidenstar" von Glasurit mit ca. 20% Terpentin verdünnt (nach Anleitung auf der Dose) als Grundanstrich aufgetragen.












Vorrichtung, damit der Lack nicht so Nasen laufen läßt, ein paar Randnasen ließen sich aber dennoch nicht verhindern. Die wurden dann mit Ziehklinge udn Schleifapier eingeebnet. Insgesamt wurden drei Schichten aufgebracht, nach der Grundierung unverdünnt.


Naßschliff mit 600er Papier.


Anschließend mit Packpapier poliert. So verschwanden die letzten Einschlüsse und der Lack wurde sanft wie ein Pfirsich.


So sieht die reparierte Macke nun aus. Je nach Lichteinfall heller bis unauffällig. Für mich akzeptabel.


Auch die löchrige reichte Seite der Zarge sieht wieder ansehnlich aus.

Jetzt gehts wieder an den Aufbau:


Erste Paßprobe an der fertigen Zarge...


Captn Difool

Nun kommt die Montageplatte dran


Der grobe Dreck mit einer weichen Stahlbürste und etwas Glasreiniger


Ein erste Unterschied wird sichtbar, der Dreck haftet aber hartnäckig, eine verbackene Schicht aus Staub und Aerosolen.


Eine rotierende weiche Stahlbürste macht es zuweilen etwas leichter


Aber erst die Intensivbehandlung mit Stahlfix macht dem Dreck den Garaus. Zu spät erkannte ich leider, das der Hauptwirkstoff Zitronensäure direkt aus einer Zitrone den Stahl noch blanker gemacht hätte...


Zusammen mit der Frontblende und der Tastenleiste, welche ebenfall mit Stahlfix eingerieben wurden, ging es in den Waschgang.


So schauts schon wieder besser aus.


Das Montageteil zeigte leichte Rostansätze, die mit Rostumwandler behandelt wurden, anschließend eine kleine Abreibung mit Ballistol.




Die Federaufnahmen habe ich mit Vaseline am Gewinde eingerieben, damit drehen sie leicht und die Gefahr einer Beschädigung ist nahezu gebannt. An meinem TD126MkIII hatte ich das damals nicht gewußt und mit Gewalt per Zange gedreht, so daß zwei dieser Federaufnahmen dadurch zerstört wurden, nicht mehr drehbar und angebrochen...


Montageetappe. Die Zarge wurde zum Schutz gegen Kratzer während der Montage abgeklebt.




Der Motor wird zur Reinigung teilzerlegt, vor allem die Rutschkupplung.


Gleitseite der Rutschkupplung


Filzscheibe der Rutschkupplung. Die Rutschkupplung ist zu schwergängig und daher wirkungslos.
Ich habe die Filzscheibe mit etwas Kreide eingerieben und eine schwächere Andruckfeder aus der Grabbelkiste verbaut.


Um die Motorachse hatten sich viele Fasern festgesetzt, die mit einem Pfeifenreiniger entfernt wurden.


Dann wurden die Motorlager mit dem passenden Öl von Joel nachgeölt.


Dann fand der Motor wieder an seinen angestammten Platz zurück.
Die eine falsch montierte Riemenbegrenzung wurde mittlerweile korrigiert.


Der Halter des Stroboskopspiegels....


...mußte noch gereinigt werden.


Ebenso die Stroboskopoptik samt Halterung.




Wieder montiert...


An seinem Platz. Die alte Glimmlampen-Beleuchtung wird durch einen Satz LED ersetzt.




Im nächsten Teil wird es dann den Schwerpunkt auf die Elektrik und Elektronik geben.

Jürgen Heiliger

Hi André,

harte Rutschkupplung...... dann war Deiner mal einer aus ner Diskothek.......

Klasse Arbeit..... aber für Lacknasen hibts einen Lackhobel..... :_tease:

Gru
Jürgen
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Captn Difool

Lackhobel? Das mach ich freihand mit Klinge....  :smile

Ich meine auch, der wäre mal ein Discodreher gewesen, da ich diese ja als Zwillinge bekam, mit nur 2 Zählern Unterschied in den Seriennummern. Die Rutschkupplung des anderen habe ich nochmal probiert, der reißt einfach den Riemen auf Drehzahl und fertig, da rutscht nur der Riemen über den Pulley.

rappelbums

Oh, sehr schöne Arbeit! Mit viel Liebe zum Detail, man hört es nicht, wenn die Kabelisolierung wieder sauber ist. Sieht aber besser aus :drinks:

Gruß,
der rappelbums


Bildergalerie It ain't what they call Rock and  Roll

beldin

Liebe Grüße

von beldin .,73

Maxihighend

Was für ein Enthusiasmus, Andre!! Hut ab kann ich nur sagen.

Du hast also die Strobo - Lampe durch LED´s ersetzt, richtig? Das würde mich jetzt näher interessieren. Ich hab für meinen MK II extra aus der Bucht aus einer Schlachtmühle die Einheit ersteigert  .,a01
:drinks:
Viele Grüße,
Max.

Captn Difool

Hallo Max,
ich habe die Beleuchtung noch nicht ersetzt, das kommt aber demnächst. Die LED sind schon da...wie genau werdet Ihr hier dann sehen.

Captn Difool

Weiter gehts mit dem Aufbau der Elektrik und Elektronik.


Hier sieht man den durchgeschmauchten Widerstand R224 mit 18 Ohm.
Zunächst schien es mir, Thorens hätte diese kleinen Viertelwattwiderständchen für
die Motorendstufe etwas unterdimensioniert.
In gewisser Weise stimmt das auch, worauf ich weiter unten eingehen werde.


Hier sieht man die Widerstände mit grünen Punkten markiert. Der doppelte Punkt
zeigt noch einmal die angeschmorten Widerstände, rechts der vom Netzteil, negative Gleichspannung 15V.


Doch zunächst wird auch hier erstmal ein wenig gereinigt.


Die Haltepins vorher / nachher habe ich wie manche Kontaktpins mit Silberreiniger behandelt.


Hier die Widerstände im Vergleich, oben die neuen Metallfilmtypen mit 1W und 1%
unten die alten Widerstände mit 0,25W.


Lötstelle von mir...


So sieht es nun jetzt aus. Von der Belastbarkeit zumindest glaubwürdiger und im Fehlerfall
weniger Arbeit, da die Gefahr des Durchbrennens nun geringer schient.




Auf der Hauptplatine wurden auch die Potis...


...mit Silberreiniger wieder ihrem Ursprungszustand optisch etwas näher gebracht.


Der Probeaufbau. Das Netzteil (Trafo mit Platine) soll später, wenn ein geeignetes Gehäuse vorliegt,
ausgelagert werden.

Leider verlief der erste Test recht ernüchternd  :cray:
Der Trafo brummte nur kurz aber stark und dann war Ruhe, er nahm die kleine Schmelzsicherung auf der Platine in Anspruch. Ok dachte ich. nimmst kurzerhand die vom anderen MkIIer...


..aber auch die war sofort gehimmelt.  :_aggressive:

Dann nahm ich das Multimeter, statt der knapp 40mA lagen 221mA an!!! Uupss...


Kein Wunder, daß der Trafo so brummt. Anscheinend ist noch was auf der Motorplatine im Argen, also die vom anderen MkIIer kurzerhand reingesteckt. Ah der Motor dreht (Sicherung mittels Draht gebrückt...) aber dann schon wieder ein Schmauchwölkchen von R224, so war der auch hin und alles wie eben zuvor.  :girl_devil:

Auch diese Platine hat Lötspuren, der Fehler scheint bei mir nicht zum erstemal aufgetreten zu sein.  Davon mehr im nächsten Post.

Jayk.

Hallo Andre,

wenn Du den Trafo auslagern möchtest - hab ich schonmal im MKIII gemacht und hätte da noch Infos zu.
Schick mir 'ne mail, dann kann ich Dir in der Antwort die Daten/Schaltungs-Skizze dazu schicken.

Gruss
Jonny
Zitat von Wilhelm Busch [1832-1908]: > Musik wird oft nicht schön empfunden, Weil sie stets mit Geräusch verbunden. ...Dideldum! <

Captn Difool

So wie es aussieht, kommt der Fehler von der Hauptplatine her, die Endstufentransistoren sind anscheinend nicht in sich schaltungstechnisch geschützt (nur durch die Trafosicherung) und so kommt offenbar T210 in Vollast, was der kleine Kollektorwiderstand nicht mehr mittragen kann und sich so verabschiedet. Der negative Spannungsteil wird ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, da auch R204, Kollektorwiderstand von T202 (Netzteil) auch Schmauchspuren aufweist.

Was diese Vollaussteuerung verursacht, kann ich noch nicht feststellen, ich werde wohl einige Transitoren auslöten und prüfen müssen, die BD237/8 und BC 557 auf der Platine scheinen mir auch schon mal getauscht worden zu sein, ferner auch der kleine Sarg SAS67000, der die Geschwindigkeiten umschaltet. Wobei: Die Lampe(n) leuchteten und es ließ sich der Motor ein/ausschalten. Desweiteren werde ich mir auch einige Elkos vornehmen...

Die Suche wird jedenfalls mühselig sein, da in diesem Zustand eine Messung unter Betrieb zu gefährlich ist und weitere Bauteile in Mitleidenschaft ziehen kann. Ich hoffe den Fehler zu finden, denn es wäre schade, wenn das Projekt an der Elektronik scheitern würde.

Ich kenne jetzt keine Probleme anderer TD 126 MkII, ob diese auch die Probleme haben, allerdings war hier schon mal das Thema Transistormessung, wo mir auf dem einen Bild auch die getauschten Kollektorwiderstände aufgefallen sind. Anscheinend ist die Elektronik der frühen TD126 Mk nix und MkII doch nicht ganz so zuverlässig wie der Synronmotor. Mein TD126MkIII hatte bis auf das Pitchpoti nie Zicken gemacht.



Armin777

#36
Hallo André,

super Arbeit! Ich würde am liebsten auch immer so arbeiten, manchmal (im Sommer) mache ich das auch, aber dann meist für mich selbst, denn die Auftraggeber wollen nicht annähernd die Hälfte der Zeit bezahlen, die man in solche Projekte reinsteckt. Schreibe uns allen doch mal, wieviel Zeit da so bisher reingeflossen ist. Wenn man so etwas also für jemandem, der es selbst nicht kann, macht und berechnet dafür 500,- Euro, dann ist dasher preiswert, gemessen am Aufwand - aber niemand hätte Verständnis dafür, wenn man für die Überholung eines Plattenspielers 500,- Euro verlangt.

Dennoch - beneidenswert ist Deine Geduld und Deine penible Art, auch auf Kleinigkeiten zu achten. Respekt und chapeau!! Das Ergebnis wird Dich für lange Zeit entschädigen!

:drinks:


Captn Difool

Hallo Armin,
die Zeit habe ich nicht berücksichtigt, aber die 500€ wären bei einem Stundenlohn von 15€ sicher schon jetzt aufgebraucht...

Ich habe den Ehrgeiz einen TD126MkII zu besitzen, andere Angebote gibt es nicht und ich denke, man kann diesen Spieler noch gut hinbekommen. Ja und er sollte spielen können, so lange ich noch Platten hören will und kann.   :drinks:

@Jonny
Ich dachte da an ein großes Steckernetzteilgehäuse, ich habe da eins im Blick, muß nur noch passen...

Aber erstmal muß ich die Elektronik hinbekommen, das wird jetzt wohl der größte Act.

Captn Difool

Jetzt habe ich nochmal ne Frage zur Transistormessung:
Die letzte Messung geht noch auf meine Lehrzeit zurück, da bin ich mittlerweile ähnlich "korridiert" wie die Potis weiter oben...

Die Dinger müßten doch im Megohmbereich liegen? B -> C beim BD137 hatte etwa 19MOhm. Die Leistungstransistoren schienen demnach ok. Leider habe ich die Anleitung zu meinem Multimeter verschlampt, daher weiß ich nicht, was der Transistortester anzeigen soll  .,a015

Ich habe beide Platinen noch mal kurz am anderen MkII mit der anscheinend intakten Hauptplatine probiert: Die "kaputte" vom ersten hat zwar nicht mehr geraucht, auch der Strom blieb anscheinend im Rahmen, aber der Motor lies sich nicht drehen und vibrierte schwach im Auszustand und bei "Motor ein" vibrierte er stark. Also immer noch nur eine Phase. So scheint mir doch irgendwas an der Motorendstufe ebenfalls defekt zu sein.  .,a015

Ich messe jetzt mal die kleinen Treibertransistoren BC 547/557...