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TD 125 MK II - Motor defekt?!

Begonnen von SgtChris, Montag, 02.Februar.2009 | 20:00:03 Uhr

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SgtChris

Hallo zusammen!
Ein super Forum habt ihr hier...
Nicht, dass ich euch als Neuling nerven möchte, aber ich habe einen sehr gut erhaltenen TD 125 MK II geschenkt (!) bekommen.  :huepf:
Problem: Der Motor dreht sich nicht, brummt aber je nach Geschwindigkeitswahl in verschiedenen Frequenzen.
Ist dass vielleicht ein bekanntes Problem? Ich hoffe doch, dieses wirklich ansonsten sehr gut erhaltene Schätzchen wieder flott zu kriegen.
Der mittlerweile sehr gute Freund meinte, wenn er nicht funktioniert, soll ich ihn auf den Sperrmüll stellen  .,c045
Ich habe leider selbst sehr wenig Erfahrung in punkto Plattenspieler-Reparatur aber ich denke doch, dass sich eine Reparatur in jedem Fall lohnen würde!?

Jürgen Heiliger

Hallo Chris,

mache einmal eine Versuch....
Nehme den Riemen runter und fasse ganz leicht an den Motorpulley..... zittert dieser? ---- Wenn ja ist der Anlaufkondensator hinüber.... diesen tauschen und schon läuft er....
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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SgtChris

Wow...prompte Antwort! Vielen Dank!
Ja, zittern tut der... Wäre ja klasse, wenn´s nur daran liegen würde.
Mal gucken, ob ich diese Woche noch dazu komme...

Jürgen Heiliger

Der Anlaufkondensator sitzt direkt am Motor, Chris.
Gruß
Jürgen

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beldin

Dann fehlt ja nur noch die Angabe der Kapazität, mal so eben aus der hohlen Hand geschüttelt, .... Jürgen?  :smile
Liebe Grüße

von beldin .,73

Jürgen Heiliger

Marc, Chris,

dazu müsste ich erst einmal die Seriennummer wissen, denn gerade beim MK II gab es mehr als zwei Änderungen in der Elektronik....
Gruß
Jürgen

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beldin

#6
Ich glaube, ich kenne da jemanden, der sitzt auf einem SM....  :zwinker:
Und deshalb braucht er die Seriennummern....  :_55_:
Liebe Grüße

von beldin .,73

Jürgen Heiliger

Ne Marc,

nicht auf irgendeinem SM, sondern auf einem welches Michael Otto und ich überarbeitet haben um sämtliche Änderungen, die es beim TD-125 gab, mal in einem SM zu haben......

Somit dürfte es auch einmalig sein... raucher01
Gruß
Jürgen

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SgtChris

Na dann:
S.No. 9831110

... Ihr seid ja echt drauf  :_good_:

Jürgen Heiliger

Hi Chris,

dann hat der Kondensator 0,1µ.....

aber achte auch einmal ob die Birne auf der Platine leuchtet.... (6V/0,02A), denn wen diese nicht leuchtet läuft der Motor auch nicht....
Gruß
Jürgen

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SgtChris

Meinst du die Glimmlampe für´s Stroboskop?
Die leuchtet, aber der Vorbesitzer sagte was von kurzzeitigen Aussetzern...

Jürgen Heiliger

Chris, nein, ich meine die Birne die auf der Elektronikplatine!
Hat mit der Glimmlampe zur Strobobeleuchtung nix zu tun....
Gruß
Jürgen

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beldin

Chris!

Stell mal ein Foto ein oder sende es an Jürgen per Mail!
Liebe Grüße

von beldin .,73

Jürgen Heiliger

Hier mal die Schaltung und das Platinenlayout der TD-125 MK II ab Seriennummer 93039....
<= Klick mich
Chris, die Birne habe ich Dir im Platinenlayout gekennzeichnet.
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

#14
Nee, da sitzt kein Anlaufkondi, das haben nur TD150/160 u.w. mit Netzstrommotor. Richtig ist, das eine Motorphase ausgefallen ist. Hier muß nach Schaltplan gemessen werden, ob der Endstufentransi hin ist oder schon am Opamp was fehlt. Im einfachsten Fall ist nur ein Poti verdreckt, aber selbst wenn man da rumdreht, sollte man das alles mit einem Oszi nachmessen und wieder einstellen. Das Gute: Die Schaltung ist recht einfach und daher leicht zu reparieren. Lasse den Motor aber  nicht unnötig vor sich hinbrummen, nicht das noch mehr kaputtgeht. Außedem mit einem Spannungsmeter die korrekten Spannungen einstellen. Dann sollte der Dreher wieder gehen. Die Motorspulen sollten glaube ich so um die 30 Ohm haben, auch noch mal durchmessen.

SgtChris

So...
Habe das Teil jetzt mal auseinander genommen, nur leider meine Digitalkamera nicht hier!
Also, Jürgen, DIESES Lämpchen leuchtet tatsächlich nicht!
Gut, dass ich keinen Plan habe...  .,1
Werde das Gerät doch mal von dem Elektroniker meines Vertrauens checken lassen...
Aber vielen Dank für die zahlreichen und hilfreichen Antworten!

Jürgen Heiliger

Chris,

bitte beachten, wenn dort in der Elektronik (Steuerung) Potis gesäubert oder gewechselt werden muss die Schaltung mittels Osziloskop abgeglichen werden..... dazu brauchst Du ein Service-Manual..... meld Dich bei mir per eMail, wenn Du keins hast....
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

Das Lämpchen leuchtet auch nicht, wenn alles i.O. ist. Das Lämpchen dient nur als Kaltleiter zur Spannungsstabilisierung. Da fließt nur ganz wenig Strom durch.

Und ja, lass Dir von Jürgen den Schaltplan kommen und geh zu jemanden, der das versteht ;)

PhonoMax

Angenehme Nachtruhe in die Runde,

trotzdem zur Motorelektronik des TD125/II eine kleine, aber lohnende Aufklärung, denn der Aufwand ist für die frühen 1970er relativ groß un ddas Verfahren heute weit verbreitet:

Die Elektronik stellt nämlich einen richtigen kleinen Drehstromgenerator in Dreiecksschaltung vor, den andere -so meine ich mich zurückerinnern zu dürfen- als einen solchen in Scottschaltung bezeichnen. Der Motor ist damit natürlich auch ein klassischer Drehstrommotor.

Dabei werden -wie bei den weiland Drehstromlokomotiven der Ferrovie dello Stato an der Brennersüdseite- zwei Spannungszuführungen (hier rot und blau; doppelpolige Fahrleitungen bei den FS) und eine Erde (hier schwarz; Schienen bei der alten Brennerbahn) an die insgesamt drei Wicklungen des Motors gelegt.

Anders als bei den Lokomotiven verließen sich die Konstrukteure des TD125 für die Drehzahljustage aber auf einen auf unterschiedliche Frequenzen (und damit Motordrehzahlen) abstimmbaren und mit einem Lämpchen absolut gängig pegelstabilisierten Wienbrücken-Sinusgenerator. Er erhielt eine Endstufe für die erste Motorphase, deren Signal zusätzlich über ein phasenverschiebendes RC-Glied (C8/R7) soweit zeitverzögert einer zweiten Endstufe zugeführt wird, dass der für die Bewegung des Drehstrommotörchens zwischen den beiden diskret erzeugten Phasen notwendige Zeitversatz gewährleistet ist. Die dritte Phase (für die Motorwicklung zwischen rot und blau) ergibt sich von selbst und braucht daher nicht eigens erzeugt zu werden.

Die drei in der Schaltzeichnung nicht gezeichneten Motorwicklungen stelle man sich als gleichseitiges Dreieck vor, an dessen Spitze die schwarze Litze geführt, während die 'Dreiecksbasis'-Wicklung zwischen den Anschlüssen rot und blau angeordnet ist.

Wahrscheinlich fehlt bei nicht drehendem und nur brummendem Motor lediglich eine Phase, weil ein 709 durch oder eine Endstufe taub ist. Dies kann man sehr leicht kontrollieren, indem man das (möglichst klirrarme) Sinussignal des Oszillators mit einem Zweikanaloszilloskop gegenüber Masse (schwarze Motorlitze) an der roten und blauen Motorlitze abgreift und auf dem Schirm zur Darstellung bringt. Das rote Signal muss dabei dem blauen um 120° zeitlich vorausgehen. Beide Signalpegel sollen überdies gleich groß sein.

Leider kann man nicht ausschließen, dass auch eine der Motorwicklungen 'etwas hat', was dann vermutlich vorliegt, wenn die beide Phasen einwandfrei am Motor nachzuweisen sind, ohne dass sich dieser zu den betriebsnotwendigen Drehbewegungen bequemte.

Hans-Joachim








Jürgen Heiliger

Hallo Hans-Joachim,

hast Du vielleicht übersehen, aber der Dreher von Chris ist mit einer Seriennummer über 93039...... ab dieser Seriennummer wurde das Schaltungslayout etwas geändert, da nicht mehr der 709 verbaut wurde sondern der 741.
Ich habe aber Chris dazu auch einmal das Dir mittlerweile vorliegende SM zukommen lassen.
Dies enthält auch die Schaltung der EMT-Variante 928.
Gruß
Jürgen

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