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Yamaha KX-930

Begonnen von Captn Difool, Dienstag, 18.Mai.2010 | 17:51:02 Uhr

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Captn Difool

Yamaha KX-930

Es begann alles mit dem KX-650 (welches hier noch keinen eigenen Thread hat). Begeistert von der überzeugenden Qualität kaufte ich ein KX-670 nach, welches auch einen Einmeßcomputer besaß. Doch blieben ein paar Dinge, die mich noch nicht so recht befriedigten. So gefällt mir das Design in Details beim KX-650 besser. Mir fehlt beim KX-670 das beleuchtete Cassettenfach, auch das Scharnier des KX-670 hat Schwächen, die Anfälligkeit des offenbar gealterten Motorreglers und eine nicht immer funktionierende Bandeinmessung. Das brachte mich dann zum Vorgängermodell KX-930, aus welchem auch das KX-650 als preisgünstigere Zwischenvariante abgeleitet wurde.

Das KX-930 sieht von außen schon fast Yamahatypisch eher unscheinbar aus. Es folgte dem Spitzenmodell KX-1200 und war das erste Topgerät im neuen Titansilberdesign Anfang 90er. Es wurde 1990 produziert und blieb bis 1992 im Katalog, wo es dann vom KX-670 als neues Spitzenmodell abgelöst wurde. Doch im Gegensatz zu seinem Nachfolger wurde hier noch nicht der Rotstift geschwungen, das sieht man an der deutlich aufwändigeren Verarbeitung und Bestückung. Hier wurde noch vieles diskret aufgebaut, statt in kleine ICs zu quetschen, die Dolbyeinheit ist mit großen Bausteinen auf einer separaten Platine ausgeführt und die beiden Generatoren für die Meßfrequenzen sind diskret aufgebaut und sogar im Pegel justierbar. Etwas umständlich scheint mir doch die Aufnahmepegelregelung mir zwei kleinen Pegelstellern und einem sog "Masterfader". Da hat man sich beim Nachfolger ein Poti gespart und einfach zwischen Pegel und Balance unterschieden. Die Anzeige ist zweifarbig ausegführt, ein angenehm erscheinendes Bernsteingelb mit in rot gehaltenen Ergänzugen. Gefällt mir persönlich besser als das sonst typische Flourosenzblau anderer Geräthersteller. Yamaha verwendet hier LCD-Technik, die von zwei kleinen Glühbirnchen gleichmäßig hinterleuchtet wird.



Meist werden schwarze Gehäusevarianten angeboten, das hier vorhandene Titansilber schon seltener. Allerdings wird das KX-930 wohl auch eher geschätzt, da der Preis etwas höher im Schnitt liegt als beim KX-670. Leider erwischte ich ein Exemplar, welches äußerlich einige Gebrauchsspuren aufweist, obwohl es vom Verkäufer mit "guter, gepflegter Zustand" beworben wurde. Die Macken sind aber noch tolerabel und teils ausuzbessern. Der Gehäusedeckel ist von Spuren eines anscheinend jahrelang angeklebten Klebebandes gezeichnet und hat viele Kratzer, hier muß ich wohl neu lackieren. Mit dem Gerät wurde offenbar wenig pfleglich umgegangen und eher herumgeschubst. Das Innenleben zeigte sich dagegen von deutlich besseren Zustand, es sind keine Verschleißmängel erkennbar, auch die Kopfspiegel sehen noch sehr gut aus, der Antriebsriemen noch im gut brauchbaren Zustand. Das veranlaßte mich dann dieses Gerät doch zu behalten und zu überarbeiten.











Während der Gehäusedeckel an der anderen Seite eine Beule hat und an den kanten verkratzt ist, oben noch Klebereste hat, ist hinten dran noch etwas von der originalen Schutzfolie dran geblieben. Was waren das nur für Besitzer?

Ein Blick auf die Elektronik zeigt die Bauteilevielfalt. Sogar die Bandsorten sind in der BIAS-Grundeinstellung einzeln justierbar. Bei Metall allerdings leider nur eingeschränkt, für eine TDK-MA konnte ich selbst bei Minimum-BISA keinen befriedigenden Frequenzgang hinbekommen, dazu später noch mehr.





Die separate Dolby-Platine




Die einzelnen BIAS-Steller für die Bandtypen




Eine Überarbeitung will gut vorbereitet sein...




...daher hatte ich mir erstmal das SM heruntergeladen, ausgedruckt und zusammengeschneidert um mich mit allen Einzelheiten beschäftigen zu können. Neben der Neujustage habe ich auch die wichtigsten Koppelkondensatoren im Signalweg von Elko auf Folie getauscht.


Das Laufwerk












Der Antriebsriemen, frisch müßte er 75mm Durchmesser haben, aber auch hier ist die Spannkraft noch ausreichend gut.




Die linke Capstanwelle mit Schwungscheibe




Die rechte Capstanwelle mit Schwungscheibe, die Welle ist etwas dicker asugeführt...




...und beide Wellen im Andruckrollenbereich mattiert.




Das Sinterlager der rechten Capstanwelle von hinten. Auf der Platine sind rückseitig Kontaktbahnen, die von einer Schaltscheibe per Hubmotor angesteuert wird. Damit lassen sich die Schaltstellungen abbilden.




Die Capstanlager sind mit drei Schrauben auf dem Trägerblech solide montiert.




Das Spulwerk mit hochgeklappter Platine, die die beiden Fotozellen zur Bandlaufüberwachung trägt. Yamaha verzichtete schon seit einiger Zeit auf Reibräder für den Wickeltransport und nimmt lieber alterungsbeständige Zahnräder. Ich habe die Zahnkränze mit etwas Modellbaufett geschmiert, sicher ist sicher. Die Fotozellen habe ich etwas gereinigt, auch vorsorglich.




Hier der Kopfspiegel auf dem fast kein Verschleiß erkennbar ist.




Das Laufwerk im wieder zusammen gebauten Zustand von der Seite her gesehen. Man sieht rechts unten den kleinen Hubmotor. Der Capstanmotor hat eine kleine Ölung am Pulleylager bekommen, ebenso wie die beiden Capstanlager.




Das innere Abdeckblech im Laufwerksschacht von hinten mit LED-Beleuchtung, welche man sich beim Nachfolger KX-670 schon gespart hatte.




Die Tonkopfkerne sollen aus 12fach geschichteten amorphen Blechen bestehen. Die feine Schichtung wie die amorphe (nicht kristalline) Beschaffenheit sollen die Wirbelstromverluste reduzieren.




Ein Montagekunststoffteil für die Hauptplatine. Dieses wurde natürlich noch vor der Endmontage hergestellt und gibt einen Hinweis auf das Herstellungsdatum, welches wohl nur kurze Zeit später als der hier zu sehende 20.04.1990 war.


Fortsetzung folgt...



kuni

Schöne Sache André  :_good_:.
Sieht sehr aufgeräumt und servicefreundlich aus. Vor allem die Klartextbeschriftung an den Potis gefällt mir wirklich gut - muß man nicht groß suchen und braucht für die Einstellung kein SM.

Hat mich ja bei den Revox'en etwas geärgert, daß man sich da sogar die Bauteilbeschriftung gespart hat. Mann das ist manchmal ein rechtes Suchspiel bis man die Bauteile vom Schaltplan im Bestückungsplan gefunden hat und dann noch auf der Platine.....
Gruß, Kuni
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Captn Difool

Die R+C sind leider auch nicht beschriftet, da muß man dann schon das SM mit Layoutplan bemühen. Aber stimmt, notfalls kann man auch ohne SM improvisieren.

Captn Difool

#3
Der Umbau beinhaltete den Austausch der Elkos in den Signalkopplungszweigen gegen Folienkondensatoren von WIMA, die noch einen kleinen Schichtkondensator auf der Unterseite zusätzlich erhielten





Auch die Dolbyplatine hat 6 Koppel-Cs.





Dann ging es ans Einmessen.



Die Bandgeschwindigkeit paßte mit etwas nachstellen, mit Abweichungen von etwa +-5Hz. Das Justieren ist allerdings eine recht fummlige Sache, da man mit einem Uhrmacherdreher kaum so feine Drehungen machen kann.




Dann kam die Azimutheinstellung mit einer BASF-Azimuthcassette bei 12500Hz. Die Ellipse flappte so vor sich hin und war gut die Hälfte der Zeit zu einer Linie zusammengefallen.




Das war etwa die größte Abweichung.




Hier fast als Linie.




Es macht zusätzlich noch Sinn, sich das Bild als herkömmlichen Sinus anzuschauen, denn dann sieht man den Phasenversatz beidseitig. Bei der Lissajous-Ellipse sieht man nämlich nicht, ob die Abweichungen zwei- oder nur einseitig sind. Hier war schön zu sehen, daß die Phase sehr gleichmäßig in beide Richtungen abweicht, so kann man davon ausgehen, das der Spalt richtig steht.

Nach den Einmessungen zu BIAS-Leakage, REC-Level und BIAS konnte es dann zu einem ersten Hörtest gehen. Der war schon mal sehr gut, aus Zeitgründen komme ich aber erst nächste Woche weiter. Dennoch waren die ersten Klangeindrücke schon sehr überzeugend, es war mit einer einfachen TDK-SA bereits ein sehr transparentes und feinzeichnendes Klangbild zu erreichen, das sich praktisch kaum vom Orignal der Schallplatte unterschied. Weder in der Tonalität noch in der Feindynamik. Auch keine Schärfen bei S-Lauten, wenn behutsam ausgesteuert wird. Dazu aber in einem späteren Teil mehr davon. Desweiteren wird es noch ausführliche Messungen zu den einzelnen Bandsorten geben, wie sie sich verhalten und auch einmessen lassen. Immerhin sei schon soviel verrraten, das eine TDK MA gut 24kHz Bandbreite bringen kann...

Außerdem muß der Gehäusedeckel noch überarbeitet werden.

Captn Difool

Mittlerweile habe ich nach einer weiteren Justage und Lackierung des Gehäusedeckels das KX-930 fertig gestellt, es folgen zunächst ein paar Frequenzgänge. Wie üblich habe ich dazu den Visual Analyzer genommen, ab ca. 8kHz mauß man den Frequenzgang aber äußerst langsam durchstimmen, damit es genug Zeitscheiben für die Speicherung der Daten gibt, sonst erscheinen Peaks nach unten. So brauchte ich bis zu ca. 10min pro Schrieb.



Line in -> Line out




Grundeinstellung auf dem Board, diese kann man immer für die SA ohne Autoeinmessung nehmen.




Im Unterschied dazu, wenn man eine SA-X ohne Einmessung mit der Boardeinstellung der SA nimmt.




Trotz Autoeinmessung gab es immer wieder mal Abweichungen im Hochtonbereich, hier konnte ich allerdings die Boardeinstellung vorsichtig nachstellen, bis sie für alle Bänder auch mit Autoeinmessung paßte...




...was hier endlich gelang. Auch hängt die Kanalgleichheit auch etwas von der optimalen Andrucklage des Bandes ab.




Für Type1 habe ich die TDK-AD genommen




Auch BASF wird beim KX-930 problemlos eingemessen, hier streikt zumeist das KX-670. Hier eine LH Super von 1975.







Eine alte Chromdioxyd von 1976.







Die TDK MA kommt auf knapp 24kHz.


Captn Difool

Noch zur Ergänzung:
Die Messungen erfolgten ab 100Hz, daher ist der Bereich davor so schön gerade.

kuni

Hi André,

das sieht wirklich nicht schlecht aus, wobei ich da auch so die "üblichen" 2dB "Welligkeit" sehe.
Witzig ist ja auch, daß das Yamaha zu einem ähnlichen Buckel im Hochtonbereich (20kHz) zu neigen scheint, wie mein Eumig - auch bei allen Bandsorten durchgängig der Fall. Nichts desto trotz  :_good_:

Wie sieht das denn bei Dolby aus ?
Gruß, Kuni
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Captn Difool

Hi Matthias,
mit Dolby muß ich noch messen. Aber erst mal ruhe ich mich ein wenig davon aus, die Messerei ist doch ganz schon zeitraubend wie anstrengend. Gerade läuft eine Parallelaufnahme, wo ich auf der neuen SA Victor Lazlos "She" zwischen KX-930 und K-560 vergleichen werde.

Bei den "Buckel" suche ich noch nach Beschreibungen der Hersteller, ich meine, auf BASF-Hüllen auch schematisierte FGs mit diesem Buckel gesehen zu haben, scheint also Absicht der Hersteller zu sein und weniger vom Gerät abhängig.

kuni

Zitat von: Captn Difool am Donnerstag, 10.Juni.2010 | 21:00:42 Uhr
Bei den "Buckel" suche ich noch nach Beschreibungen der Hersteller, ich meine, auf BASF-Hüllen auch schematisierte FGs mit diesem Buckel gesehen zu haben, scheint also Absicht der Hersteller zu sein und weniger vom Gerät abhängig.

Die 20kHz Buckel hast Du aber nicht nur bei BASF Kassetten sondern auch bei den TDK und Maxell Messungen  :flööt:...
Im Prinzip war's bei meinem Eumig ja ähnlich, nur daß der Buckel da bei 18kHz war.
Gruß, Kuni
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Captn Difool

#9
Z.B. hier ein wohl extremeres Beispiel:



Bei der Chromdioxyd von BASF ist es sogar ausgeprägter.

Bei TDK gibt es auch so ein Blatt



Besonders die SA-X hat hier auch den Buckel, siehe Grafik unten rechts.

Jürgen Heiliger

Hallo André,

ich hatte gestern Besuch von einem alten Hasen des Geschäfts, der früher auch immer die Decke mit dem NAKA T-100 eingemessen hat.....

Er schlug vor mal die Einmessung der Vormagnetesierung intern anstatt mit den üblichen 10kHz mit bis zu 15kHz zu machen..... er habe damit die KX-930er meist glatter als mit dem Internen Compi bekommen.
Versuch macht kluch.... :zwinker:
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

Captn Difool

Hallo Jürgen,
was meinst Du mit "intern"? Das ich die Feldstärke von den Bandpartikeln messe? "Board" ist ja die interne Einmessung mittels Justierpotis auf der Platine - "auto" mit dem "Computer", wobei ich da auch mit Hilfe der Kurven eingemessen habe. Ich habe ja im anderen Thread Kurven vo KX-670 veröffentlicht, bei diesem hier muß ich das wohl noch nachholen, anfangs waren die Buckel bei 20kHz eher Peaks, also noch extremer.

Nachdem ich 1/10mm-Weise die BIAS-Potis auf dem Board ins Optimum gerutscht habe, geht auch die Autoeinmessung fast ohne Buckel, so z.B. bei der grünen LH-Super. Der hörbare Unterschied ist, das den Aufnahmen ein wenig "Glanz" fehlt, welcher aber bei längerfristiger Lagerung der Aufnahmen durchaus sinnvoll ist, so das die Tapes dann auch noch nach 20 Jahren frisch klingen. Von daher bin ich mit den Ergebnissen, was Hören angeht sehr zufrieden. So Schwurbelterme wie "Transparenz" und "Leichtigkeit" kommen voll wieder, wie ich sie auch vom Plattenspieler hören konnte. Ich kann keine wirklich deutlichen Unterschiede zwischen Original und Band heraushören, allenfalls den Hauch mehr an "Glanz".  Das sind aber wirklich Nuancen wie zwischen zwei guten Tonabnehmern, wo eher der Hörgeschmack entscheidet, aber kein Qualitätsunterschied mehr empfunden wird.

Leider mußte ich gestern unterbrechen, aber der Klangwettbewerb zwischen KX-930 und K-560 scheint auf ein Patt hinauszulafuen. Das K-560 muß ich nochmal ein wenig nachstellen, hier war der "Glanz" schon eine leichte Höhenbetonung, da muß noch ein wenig mehr BIAS rein. Dann werde ich wohl keinen nennenswerten Unterschied mehr zwischen beiden hören, auch wenn das KX-930 messbar etwas mehr Bandbreite im Hochtonbereich hat, welcher aber erst bei TypIV wirklich ausgespielt werden kann. Ich werde wieder hier berichten.

Captn Difool

Sodele, ich hatte die Bilder ja schon hochgeladen (nur vergessen sie noch vorher zu posten  :_sorry:), so sehen die Kurven mit vormaliger Werkseinstellung aus, auch hier "auto" also mit Bordcomputer eingemessen. Allerdings nur mit einem Kanal.












Vergleicht besonders diese Kurve der SA-X mit der von weiter oben.




...ebenso die XL-IIS auch hier deutlich stärkerer Peak.



uk64

Wenn du willst kannst du mal C1 und C2 (100 pF Eingang Wiedergabeverstärker) entfernen und schauen ob der 20 kHz Höhenpeak mit den "Problemcassetten" immer noch vorhanden ist.

Gruß Ulrich

Captn Difool

Du meinst, der Buckel käme nur Wiedergabeseitig? Dann sollte er sich aber durch den BIAS eigentlich kaum beeinflussen lassen.  .,a015 ...eigentlich war ich froh, das der Deckel nun zu ist, also wieder rein in die Kartoffeln... :flööt:

Das KX-650 steht noch an, ich werde es wohl erst mal dort probieren, bei Erfolg mache ich dann auch hier den Deckel nochmal auf. 

Vor allem vielen Dank für den Tipp  .,d040  :-handshake:

kuni

Zitat von: Captn Difool am Freitag, 11.Juni.2010 | 19:07:06 Uhr
so sehen die Kurven mit vormaliger Werkseinstellung aus, auch hier "auto" also mit Bordcomputer eingemessen. Allerdings nur mit einem Kanal.

Das ist schon ein Quantensprung an Unterschied  .,73

Zitat von: Captn Difool am Freitag, 11.Juni.2010 | 21:10:44 Uhr
Du meinst, der Buckel käme nur Wiedergabeseitig?

Da bin ich auch mal gespannt, ich denke nämlich auch, daß das schon bei der Aufnahme reinkommt, Man wird sehen ....

Zitat von: Captn Difool am Freitag, 11.Juni.2010 | 21:10:44 Uhr
eigentlich war ich froh, das der Deckel nun zu ist, also wieder rein in die Kartoffeln... :flööt:

... wenn der Deckel wieder aufgeht  :grinser:.

Btw.:
Was meinst Du wie oft ich bei meinen letzten Tape Operationen die Deckel auf und zu gemacht und wieder aus dem Regal geholt habe  :_rofl_:.
Immer wieder dachte ich mir "ach Mann, las gut sein", aber dann sticht einen doch immer wieder der Hafer  ;0001
Gruß, Kuni
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Captn Difool

Eigentlich reicht es mir schon, beim K-560 immer den Deckel abzunehmen, da kann man nur von innen einstellen, daher ist der Deckel auch nur aufgelegt, ohne Schrauben... :flööt:

uk64

#17
Zitat von: kuni am Freitag, 11.Juni.2010 | 21:51:22 Uhr

Da bin ich auch mal gespannt, ich denke nämlich auch, daß das schon bei der Aufnahme reinkommt, Man wird sehen ....


Immer diese Zweifel :)
Man sollte sich mal Gedanken machen wie so ein Puckel zustande kommen kann, Aufnahmeseitig ist das extrem unwahrscheinlich.

Das ist ein Systembild eines Wiedergabekopfes und der Anpassung ans Gerät.



Die Spannungsquelle und Induktivität stellt den Wiedergabekopf dar, der Kondensator und der Widerstand
die Anpassung ans Gerät
Kopfinduktivität und Kondensator bilden einen Schwingkreis, der durch den Widerstand bedämpft wird.
Die Resonanz wird in den Bereich gelegt, in dem der Frequenzgang schon abgefallen ist um noch ein bisschen nach oben rauszukitzeln.
Diese Anpassung stimmt nur bei bestimmten Parametern.
Ändert sich irgendwas, z.B. Bandgeschwindigkeit, Kopf aber auch die Höhenempfindlichkeit der Cassette kann die Resonanz in den noch relativ linearen Bereich wandern. Es entsteht dieser typische Höhenpuckel, der Schwingkreis schießt praktisch übers Ziel hinaus bzw. daneben.



Gruß Ulrich



Captn Difool

Hallo Ulrich,

verstehe ich das dann richtig, das man in meinem Fall dann C1, C2 nur als Griff in die Trickkiste genommen hat, um den Wiedergabefrequenzgang noch etwas aufzupeppen?

Ich hatte die anderen Kondensatoren schon eingelötet, dann aber wegen der Brummstörung (die damit aber nichts zu tun hatte) zunächst wieder verworfen: Die Kondensatoren C36, C38 im Oszillator für das BIAS-Einmesssignal gegen 560pF getauscht und damit die Messfrequenz für Bias auf ca. 18,4kHz angehoben, da wo der Buckel annähernd sein Maximum hat. Das wäre doch auch eine Möglichkeit, den Buckel zu begrenzen? Wenn ich den Deckel wieder abschraube und löten sollte, werde ich das noch mal richtig ausprobieren.

Wenn ich C1, C2 auf sagen wir mal 60pF verkleinere, sollte der Buckel doch weiter nach 22kHz oder gar mehr verlagert werden und die Cs wieder Sinn machen?

uk64

Hallo Andre,
nicht nur in deinem Fall, es ist praktisch eine Standartschaltung die du fast überall findest.

Die Anpassung eines MM Systems beruht doch auf dem gleichen Prinzip.

Gruß Ulrich


Captn Difool

#20
Ja, das ist mir gestern auch schon aufgefallen und damit bietet sich theoretisch eine Spielwiese, denn nicht nur C1, C2 sondern auch R1, R2. Nur begibt man sich dann ein wenig in Gefahr zur Frage, was ist dann noch ein linearer Frequenzgang? Nicht das die Aufnahmen dann nur noch auf diesem Gerät abspielbar sind.

Anderseits ist eine Überhöhung von meist nur max 2dB im Ultraschallbereich kaum wahrnehmbar, der Aufwand für eine rein kosmetische Begradigung des Kurvenabschnittes ist es daher wieder kaum wert. Auch Ortofon bedient sich bei seinen MCs zumeist dieses Tricks, ab 20kHz den FG etwas anzuheben, was von vielen Hörern offensichtlich als angenehm feinauflösend empfunden wird, ohne das der TA scharf, spitz oder gar schrill klingt.

Ich werde darüber mal nachgrübeln und mein nächstes Projekt, das KX-650 dafür hernehmen und mal schauen wie hören, ob Änderungen Erfolg bringen.

kuni

Hi zusammen,

@Ulrich:
Na ich wollte Dich doch nur aus der Reserve locken  raucher01.
Im Ernst:
Du begründest das alles immer so schön, daß man richtig was bei lernen kann.
Jetzt ist mir auch ein  :;aha aufgegangen  .,a095

@André:
Zitat von: Captn Difool am Samstag, 12.Juni.2010 | 08:38:21 Uhr
Anderseits ist eine Überhöhung von meist nur max 2dB im Ultraschallbereich kaum wahrnehmbar, der Aufwand für eine rein kosmetische Begradigung des Kurvenabschnittes ist es daher wieder kaum wert.

Sehe ich eigentlich auch so.
Hatte da neulich mal einen Test gemacht wie weit ich eigentlich noch höre:
Bei rund 16kHz war Schicht im Schacht - oder meine Boxen konnten nicht mehr ....

How ever: Bei mir ist ja mittlerweile auch die Einsicht gereift, daß so bis +/-3dB im Frequenzgang nicht weiter tragisch sein müssen, man sowas also nicht unbedingt hört. Die komisch krummen FG's meiner beiden Revoxe beweisen das - im Hörtest merkst Du davon nicht mehr viel.
Andreas hatte uns das in den diversen Threads ja immer wieder gesagt  :flööt:
Gruß, Kuni
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AndreasTV

Mahlzeit zusammen  :_hi_hi_:.
Tja - Das mit den angesprochenen Kondensatoren im / am "Tonkopf - Schwingkreis" und dessen Bedämpfung (durch die Widerstände) hatten Wir doch schon mal bei einem Technics - Deck ... :flööt:  .,a095.

Persönlich würde ich dahingehend keien großen Umbauten / Anpassungen mehr vornehmen da der FG des Yamaha absolut im "Grünen" liegt  :_good_:.

Davon abgesehen kann an der TK - Peripherie durchaus etwas "Gefriemelt" werden ohne Sorge um die Fremdabspiel - Fähigkeit der danach aufgenommenen Kassetten zu fürchten:
Der danach zu erfolgende Wiedergabe - FG sorgt ja für benötigte dann erforderliche "neue Grundeinstellung" und in Folge Dessen dann ebenso eine den neuen Gegebenheiten angepassten Aufnahme - FG  .,045.

MfG

Andreas

Captn Difool

#23
Zitat von: AndreasTV am Samstag, 12.Juni.2010 | 15:40:29 Uhr
und in Folge Dessen dann ebenso eine den neuen Gegebenheiten angepassten Aufnahme - FG  .,045.

Ja, Andreas, das ist genau die von mir angesprochene Falle: Das paßt alles schön zusammen, aber ein entsprechende "vorgebogener" Aufnahme-FG kann das Band dann u.U. auf anderen Geräten nicht mehr so abspielbar machen, spricht da ist der Wiedergabe-FG dann schön krumm  :flööt:

Die Specs im SM sind recht großzügig, da darf es bis +/-4dB abweichen, aber mein sportlicher Ehrgeiz will natürlich möglichst nah am Ideal bleiben  .,70 Bis auf den kleinen Buckel klappt das ja auch recht gut.

Ein weiterer Hörtest zeigte vorhin nun auch die Entscheidung zwischen dem KX-930 und dem K-560, welches ich noch mal auf TDK weiter optimiert habe, sprich den Aufnahmepegel noch etwas zurück genommen und den "Buckel" ganz rausgedreht. Als Aufnahme diente wieder Victor Lazlos "She". Die scharfen S-Laute sind schon eine Herausforderung, die vorher noch etwas verzischelten, nach mehr BIAS mit weniger Pegel waren sie beim K-560 nun endlich sauber, aber es verblieb gegenüber dem KX-930 eine leichte Rauhigkeit, die charaktereigen für die Schaltung des K-560 zu bleiben scheint. Das KX-930 klang weicher, feiner, glatter und natürlicher ohne aber weniger Höhenwiedergabe zu haben. Es klingt schon für sich sehr neutral, aber auch im Direktvergleich mit der Aufnahmequelle. Mit einer Maxell XL-IIS sind die Höhen noch ein Tick brillianter, dabei frei von Schärfen.

Auch im Kreuztausch, also die jeweilige aufgenommene Cassette auf dem jeweils anderen Gerät wieder abgespielt behält weitgehend den Aufnahmecharakter. Die Aufnahmen vom KX-930 gefallen da einfach einen Tick besser, wobei das K-560 schon sehr gefällt und beide auf hohen Niveau für ein Cassettendeck spielen. Voraussetzung ist aber stets eine sehr gewissenhafte Einmessung aller Parameter.

So wird das KX-930 wie beabsichtigt mein Standardaufnahmedeck werden, zumal die Autoeinmessung schnell und präzise mit nur zwei Frequenzen gelingt.

Captn Difool

Hier noch ein Bild vom neu überlackierten Deckel



...und die Standardansicht der Front:




AndreasTV

Guten Abend, André / Gemeinde  :_hi_hi_:.
Sicherlich sollte am Wiedergabeteil nicht "Endlos" abgeändert werden - da die Toleranzen aber immer einen doch relativ großen "Schlauch" Schaltung (Wiedergabeseitig) zu tolerieren sein bzw. die Auswirkungen bezüglich Fremdgeräte - Wiedergabe zu vernachlässigen sein  .,045.

Selbst habe ich ja auch hier ein Technics - Deck bei welchem der FG bei 12 kHz bei - 3,6 dB lag  :flööt: ->
Da ist z. Bspl. beim Abspielen auf einem anderm Deck mit "- 0,8 db Höhenabgang" Nichts nachteiliges zu hören  :_tease:; Das mag aber auch an der Art meiner bevorzugten Musikrichtung liegen ...

MfG

Andreas