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Eumig FL 900 --- hat wer Erfahrung?

Begonnen von raphael, Dienstag, 15.Juni.2010 | 08:30:42 Uhr

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hach520

Hallo Raphael,
habe nach ca. 20 Jahren meine Eumig FL 900 wiedergefunden - Klasse -.
Das Spulen, schnell vor und Abspielen funktioniert nicht mehr (ohne Band alles OK)
Nun hat man mir gesagt, ich bräuchte neue Riemen insbesondere für den Kapstan.
Da ich kein Schrauber bin kannst Du mir vielleicht die Art und Grösse der Riemen
sagen (evtl. wo man die Dinger herbekommen kann??=
Wäre Toll. Vielleicht kann ich dann nen Laden finden der mir die Eumig repariert 
mfg
hach520

raphael

Hallo!

Nun, ich habe einen der beiden Riemen in meinem Fundus entdeckt (den Vierkant, der hauptsächlich für den schnellen Vor- und Rücklauf verantwortlich ist) den anderen --- einen Flachriemen für die beiden Capstane --- besorgte mir der örtliche RB-Ladenbesitzer (Radiobastler, die gibt´s in Österreich), nachdem ich ihm den alten Riemen als Muster gezeigt hatte.
Etwas kürzer als der alte Riemen, das ist die Regel, aber auch nicht zu straff.
Längen weiß ich leider keine, aber es sind durchaus gängige Größen für Kassettendecks.

Der Flachriemen darf ruhig breiter sein als das Original, denn Platz ist auf den beiden Schwungmassen genug, der Vierkantriemen soll querschnittsmäßig möglichst dem originalen entsprechen. Letzteren könntest sogar du tauschen, denn da muss man nur den Gehäusedeckel runter, aber der allein bringt´s nicht ohne den Flachriemen für den Capstan, und letzterer ist mistig.
Den Zählwerksriemen würde ich bei der Gelegenheit auch tauschen.
Alle drei Riemen zusammen kosten zwar bloß ein paar Euro,  aber ich möchte nicht wissen, wieviel eine Werkstatt da für die Arbeit verrechnet!
Übrigens solltest du dir vorher die PDF Datei zum FL 900 herunterladen (findest du gratis bei Elektro Tanya), vielleicht ist da auch die Länge der nötigen Riemen irgendwo angeführt im Service-Manual.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael





kuni

Hi zusammen,

das FL-900 von Joachim (aka "hach520") befindet sich seit einigen Wochen zur Reparatur bei mir, weswegen ich den hiesigen Thread mal etwas fortführen möchte.

Problem war erst mal, daß das Deck nicht vorspulte. Schuld daran waren abgenudelte Gummis an den Wickeltellern (siehe Bilder unten).
Zählwerkriemen und Antriebsriemen waren zwar augenscheinlich noch iO, aber Joachim wollte da 'ne komplette Kur.

Wie Raphael uns schon berichtete, ist der Laufwerksausbau am FL-900 eine Sache für sich. An die Wickelteller + Zählwerkriemen und Antriebsriemen kommt man "vglw."  :flööt: leicht dran, aber zum Wechsel des Capstanriemens muß das ganze LW raus und dazu muß der ganze Drahtverhau ab   :wallbash - eine Konstruktion die einen allein vom Zuschauen schon WAHNSINNIG  :_tease: werden läßt.

Hier mal Bilder, die uns Raphael ja vorenthalten  :grinser: hat:

Frontplatte ab:



LW von oben:



Hier der ganze Kabelsalat, der ab muß um das LW auszubauen:



Ein Blick in den Zwischenraum mit den vorderen Riemen:



Vorderer Antriebsriemen der Wickel:



Rechter Wickelteller (mit dem Gummi der bei Joachim aaaaalglatt war), mit Antriebspulley im PLAY Betrieb und Riemen zum Zählwerk:



Das andere Ende des Zählwerkriemens:



Um an das vordere "Gerieme" zu kommen, muß erst die Front ab, dann rechts neben der Kassettenklappe an dem folgenden Winkel zwei Schrauben lösen:



Auf der linken Seite dann den Splint abmachen und dann kann man die Klappe nach rechts aushebeln:



Folgende Gummis passen (bekommen bei Gummi Meyer):

- Gummi am Wickelteller: Außen-D = 22mm, Innen-D = 16,8mm, Breite = 2,9mm, Dicke = 2,9mm
- Vierkantriemen Zählwerk:  63mm X 1mm X 1mm (Nr. 17228)
- Vierkantriemen Wickelantrieb: 51,5mm X 1,3mm X 1,3mm (Nr. 17146)

Spulen tut's nun wieder, aber abspielen ist trotzdem noch nicht.
Die Capstanwellen laufen zwar ohne Kassette, sobald aber nur ein bischen Last auf die Welle kommt (sanft mit einem Q-Tip abbremsen reicht da schon), rutscht der Riemen hinten am Motor durch und alles steht. Der Riemen müßte also gemacht werden, was dann wohl der nächste Schritt sein wird.....
Gruß, Kuni
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raphael

Hallo Kuni!

Super Bilder als Anleitung!
Irgendwie habe ich den Capstan-Riemen getauscht, ohne die Klappe rauszuhebeln, vielleicht war die Arbeit ja deshalb so mistig...

Grüße Raphael

Jürgen Heiliger

Hi Matthias,

das der Capstanriemen hin ist kann man schon auf Deinem Bild erahnen. Sonst wie immer sauber dokumentiert, Danke.
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Captn Difool

Jepp, der Riemen hat schon einen "Hänger" und schlabbert lustlos in der Führung. Geht nur noch tauschen.
Mir scheint auch, das die deutschen Konstrukteure die Geräte gern besonders kompliziert aufgebaut haben.  .,a015

kuni

Hi zusammen,

Zitat von: raphael am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 08:08:08 Uhr
Irgendwie habe ich den Capstan-Riemen getauscht, ohne die Klappe rauszuhebeln, vielleicht war die Arbeit ja deshalb so mistig...

Die Klappe muß eigentlich nur raus um an die Gummis an den Wickeln zu kommen. Anders bekommt man die nicht von der Achse, weil eben die Klappe im Weg ist. Die beiden vorderen Riemen für den Wickelantrieb und Zählwerk würde man auch ohne die Klappe zu demontieren da rein gepopelt bekommen.

Für den Capstanriemen muß die Klappe nicht ab, aber das komplette LW muß raus und da das alles kabeltechnisch gewrapt ist, muß da etliches an Kabeln ab. Nicht weiter schwierig aber eben zeitaufwendig.

Zitat von: Jürgen Heiliger am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 09:25:43 Uhr
das der Capstanriemen hin ist kann man schon auf Deinem Bild erahnen. Sonst wie immer sauber dokumentiert, Danke.

prost02

Ich konnte es ja auf Grund Raphaels ersten Berichten nicht glauben, aber der Capstanriemenwechsel ist hier wirklich mühsig.

Zitat von: Captn Difool am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 12:05:52 Uhr
Mir scheint auch, das die deutschen Konstrukteure die Geräte gern besonders kompliziert aufgebaut haben.

Aber Obacht Herr André:
Das ist keine deutsche Konstruktion und auch keine österreichische, sondern ein Abklatsch eines Alpage - also japanisch, weil nur die bekommen solche Konstruktionen hin .....
Gruß, Kuni
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Captn Difool

Zitat von: kuni am Mittwoch, 28.Juli.2010 | 12:27:45 Uhr
Aber Obacht Herr André:
Das ist keine deutsche Konstruktion und auch keine österreichische, sondern ein Abklatsch eines Alpage - also japanisch, weil nur die bekommen solche Konstruktionen hin .....

Au weia, wahrscheinlich haben die in D studiert.. :smile. Nee, ich habe schon einige deutsche Konstruktionen gesehen, die von der Intention eben "perfekt deutsch" waren, aber leider auch umständlich wie anfällig. Als "Japanisch" kenne ich auch eher den "Drahtverhau", mußte eben in der Produktion schnell gehen....  :flööt:

Wie auch immer, ich denke bei den meisten Decks, so auch bei meinen japanischen Yamahas muß das Laufwerk zum Riemenwechsel komplett ausgebaut und teils sogar zerlegt werden.

kuni

Heut' ging's am FL-900 weiter, deswegen eine kleine Anleitung wie man den Capstanriemen raus bekommt:

Kabel am Zwischenprint abwickeln (da sind zwei Lagen auf die Pins gewickelt, die obere "Lage" abmachen reicht):



Print am Zählwerk abschrauben:



Sicherungsscheibe (auf dem Foto nicht zu sehen, weil schon ab) am Schalthebel abziehen und Schalthebel aushängen (obacht, diese sch...ß Sicherungsscheibe ist aus Kunststoff und hat mir erst mal einen Satz durch's Zimmer gemacht  :wallbash):



Dann müssen am Geräteboden 4 Schrauben raus gedreht werden und das LW läßt sich nach oben rechts raus heben.
Im SM ist noch die Rede davon die TK-Kabel am Hauptprint abzulöten, ging aber auch ohne, wenn man das LW nicht ganz ausbauen möchte.

Nachdem also dann das LW mit der Unterseite nach oben liegt, kann man 2 Schrauben (LW-Unterseite) der Distanzstifte aufschrauben. Die beiden oberen Schrauben braucht man nur anlösen. Gerade so, daß sich die hintere Platte um ca. 5mm aufmachen läßt. Das reicht dann, um den Riemen durch das ganze Gedöns durchzufädeln.



Übrigens sind die hinteren Capstan-Lager dann immer noch verlackt in der hinteren Platte, d.h. eine neue Einstellung kann so entfallen, wenn man die Lagerschrauben nicht geöffnet hat.

Im ausgebauten Zustand, habe ich den alten Riemen wie folgt gemessen:
Umfang = 266 mm, Breite = 4 mm, Dicke = 0,5 mm

Abzgl. 8% komme ich dann ca. auf den folgenden Riemen von Gummi Meyer:
Nr. 17094: 77,0 x 4,10 x 0,60 mm

Der ist nun bestellt.....
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kuni

Kleiner Nachtrag zum heutigen Stand:
O.g. Capstan-Riemen von Gummi Meyer (Nr. 17094) paßt prima.

Der rechte Wickel zog das Band aber immer noch nicht richtig an. Nach genauerer Nachforschung stellte sich heraus, daß hinter dem Wickel eine Rutschkupplung ist:



Dieser Filz war wohl nicht mehr frisch und das ganze Teil vrmtl. nicht mehr zu bekommen.
Habe deswegen die Kupplung per UHU+ "stillgelegt".



Das festzukleben ist in diesem Fall nicht weiter tragisch, weil auf der Vorderseite (hier nicht im Bild) ein Messing-Pulley auf der Achse steckt, der wiederum einen Gummi am Wickel antreibt. Wenn es also haken sollte, dann rutscht der Pulley dort eh und es braucht die Rutschkupplung hinten nicht unbedingt.

Abgesehen davon wäre das Dingens nur raus zu bekommen gewesen, in dem man das LW nicht nur ausbaut, sondern anfängt es teil zu zerlegen.
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uk64

Das ist eigentlich keine Lösung.
Pulley bzw. das Gummi werden das nicht lange mitmachen, der normgemäße Bandzug
wird nicht erreicht werden.

Wenn die Kraft nicht übertragen wird liegt es bei diesen Rutschkupplungen meist nicht am Filz.
Oft ist irgendwo eine Kunststoffhülse gebrochen und der Federdruck der Kupplung stimmt nicht mehr.

Gruß Ulrich

Captn Difool

Das sehe ich auch so. Es gibt doch von DeCeFix auch Filzfolien zum Aufkleben, mach davon was neues drauf und sollte dann wieder schön gleiten. Alternativ gibt in den Heimbastelabteilungen auch dünnen Filz in verschiedenen Farben. Die Filzbeschichtungen meiner Yamahas waren noch ok, sonst hätte ich sie auch mit den Materialien neu belegt.

Araso

Moin, moin.

Mit der Klebung hast du dir nur mehr Arbeit gemacht. So kann´s nicht bleiben.
Warum wurde ja schon gesagt.

Ein gerissenes Kunststoffteil habe ich erst selten erlebt.
Meistens war der Filz schmutzig, bzw schmierig geworden. Oder ein Idiot hatte ihn geölt.

Geholfen hätte ausbauen, zerlegen, alles reinigen, Filz waschen und wieder zusammenbauen. Neue Filze habe ich selten gebraucht, aber dann nehme ich lieber einen aus einem E-Teil einer Schlachtaktion eines Videorecorders. Vom Müll mitgenommen spendet so´n VCR allerlei Kleinkram, den man bei Reps von Tapedecks gut brauchen kann. Da z.B. die Filze größer sind, kann man maßgenau zuschneiden. Ansonsten natürlich auch fleißig Billigtapes schlachten.

Wenn es einen Riss geben sollte, würdest du ihn dann auch sehen und behandeln können.

@Andre.
Den Klebefilz gibt´s schon lange nicht mehr. Sei froh, wenn du noch irgendeinen Rest ergattern kannst. Das Zeug ist inzwischen schon wertvoll.

Viele Grüße, Arnulf.

kuni

'n Abend zusammen,

ja, ja - ich weis schon, daß das "sub-optimal" ist so, aber ...

Zitat von: Araso am Mittwoch, 15.September.2010 | 14:31:27 Uhr
Geholfen hätte ausbauen, zerlegen, alles reinigen, Filz waschen und wieder zusammenbauen.

...genau das ist das Problem.
Dazu darf man LW nicht nur ausbauen, sondern auch noch bis zur Hälfte zerlegen. Allein das Ausbauen für den Capstan-Riemen war ja schon eine Aktion, aber dann das Dingens auch noch zerlegen ist beim FL-900 echt eine Tortur, wohingegen der Gummitausch flott geht  :flööt:
Gruß, Kuni
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Araso

"Suboptimal" ist gut. Es ist halt gar keine Lösung.

Manchmal muß man wegen so einer Kleinigkeit viel Arbeit machen. Trotzdem, ganz oder garnicht. Alles andere macht unnütz Arbeit und die ist dann wirklich zuviel.

Ahn mal, wie oft ich schon Dinge 2 mal gemacht habe. Beim 2ten mal kommt immer die Erkenntnis, daß es richtig noch am einfachsten ist. Die Welt der Technik ist oft verbaut.

Wenn du nicht auf silberne Geräte fixiert wärst, würde ich dir mal ein ASC ans Herz legen. Hier ist die Arbeit am LW regelrecht eine Wohltat :-) .

Also auf und durch, Arnulf.

Captn Difool

Wer ein schönes Gerät haben will muß leiden, da ist bei alten Decks eine nahezu komplette Laufwerkszerlegung schon obligatorisch. Da muß man durch...  :flööt:

kuni

Moin Ulrich, Arnulf und André,

Zitat
Ahn mal, wie oft ich schon Dinge 2 mal gemacht habe. Beim 2ten mal kommt immer die Erkenntnis, daß es richtig noch am einfachsten ist. Die Welt der Technik ist oft verbaut.

Wem sagst Du das, Arnulf .....

Zitat
Wenn du nicht auf silberne Geräte fixiert wärst, würde ich dir mal ein ASC ans Herz legen. Hier ist die Arbeit am LW regelrecht eine Wohltat :-)

Also insgesamt macht das LW des FL-900 schon einen guten Eindruck, nur daß es eben zu der "üblichen" Gummi- und Zwischenradfraktion gehört.
So'n ASC 3001 ist schon länger auf meiner Wunschliste, aber - wie Du richtig bemerkt hast  :_good_: - käme nur silber in Frage.
Ich hatte hier doch mal einen "Silberne Tapedecks" Thread aufgemacht und da hatte jemand angemerkt, daß es dem Vernehmen nach auch ASC in silber gab.
Bisher habe ich noch keins gesehen - wurden wohl in homöopathischen Stückzahlen gebaut, wenn überhaupt.
Wenn sich da in den nächsten Jahren nix tut, dann muß ich wohl mal eine "schwarze Ausnahme" machen  raucher01

Übrigens hatte ich ja seinerzeit auch die beiden LW'e meiner Revox B215 und B710 zerlegt. Das ist insgesamt auch 'ne Aktion von gerade mal 2h.
So schlimm der Ruf des FL-1000 Laufwerks auch ist, aber im Vergleich zum 900'er ist das auch 'ne vglw. einfach Angelegenheit.
Zeitmäßig zwar auch nicht weniger aufwendig, aber bei weitem nicht so eng verbaut.
Das hatte mich am 900'er echt mürbe gemacht, daß da so'n Sicherungsring ist, der mitten im LW sitzt und fast nicht wieder drauf zu bekommen ist.

Na ja, lassen wir das Jammern....

Zitat
Wer ein schönes Gerät haben will muß leiden, da ist bei alten Decks eine nahezu komplette Laufwerkszerlegung schon obligatorisch. Da muß man durch...

Es ist halt so, daß mir das FL-900 ja gar nicht gehört. Es ist das o.g. Gerät von Joachim (alias "hach520").
D.h. es ist nicht einfach nur eine Sache von "machen wir halt mal", sondern es sollte deswegen eben auch wirtschaftlich im Rahmen bleiben.
Stand heute war ich mit den geschilderten Aktionen rund 15h beschäftigt, wenn ich das LW jetzt nochmal ausbaue und dann noch zerlege, dann sprengt das mMn den "wirtschaftlich rentablen" Rahmen.

How ever, habe gestern mal mit ihm telefoniert um ihm das zu schildern, mit dem Fazit, daß er das Gerät wohl vor Zeiten gekauft hatte und Erinnerungen dran hängen.
Kurzum, er möchte da auch lieber eine reelle Lösung - was ich ja immer begrüße, weil ich ja selbst kein Fan von Murks bin.
Also hat er mir "die Freigabe erteilt" den Filz wieder fit zu machen.

LW muß dann also nochmal raus und zerlegt werden, damit ich den Hebel samt Pulley und Rutschkupplung herausbekomme.
Den UHU+ kann ich dann leicht wieder abkratzen und dann sollte sich die Kupplung zerlegen lassen um an den Filz zu kommen.

Dazu noch 'ne Frage:
Diese Filzscheibe ist ca. 1mm dick und hat einen Durchmesser von ca. 10mm. Ob sie einseitig verklebt ist konnte ich noch nicht ermitteln.
Die "Reib-Paarung" Kunststoffscheibe + Filz" bestimmt hier ja das Aufwickelmoment.
Daß der rechte Wickel das Band mitunter nicht richtig aufwickelt, kann - wie Ulrich auch schon bemerkt hatte - am Filz oder an der Feder liegen.
An ein gebrochenes Kunststoffteil glaube ich in diesem Fall nicht, weil das Deck mit leichtgängigen MC's prima funzt.
Also wird's der Filz und/oder die Feder sein. Die Feder werde ich beim ausbauen wieder etwas "stretchen", damit sie wieder ein bischen mehr Anpressdruck bringt.
Den größten Effekt erwarte ich aber vom "Filz Rework".

Jetzt will ich natürlich nicht nach dem Trial & Error Prinzip zig fach das LW aus/einbauen, deswegen wüßte ich gerne, welche Reparaturmethode des Filz auf Anhieb den größten Erfolg verspricht:
(1) Einfach nur den Filz waschen und alles entfetten.
(2) Neue Filzscheibe aus (wegen der passenden Dicke ggf. mehrfach verklebtem) Bastelfilz, also jener dünne, schlabbrige und feinfasrige Filz.
(3) Neue Filzscheibe aus festerem und grofasrigem Filz, ähnlich dem wie man ihn in diesen Filznägeln findet, die man unter Stuhlbeine machen kann.
(4) Alternativen ?

Falls eine neue Filzscheibe reinkommt, sollte die etwas dicker sein (also ggf. um die 1,5mm) ?
Oder doch besser die alte Dicke "nachbilden". Ich denke mir, daß sich der Filz halt im Laufe der Jahre auch etwas verpresst hat und ursprünglich eh dicker war.

Also her mit Euren "Filzfrickeltips" .....  .,73
Gruß, Kuni
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Captn Difool

Ich weiß nicht, wie es beim Eumig bestellt ist, aber wenn Du mal in meinen Yamaha K-560 Thread schaust, dort ist die gleitende Andruckscheibe auf dem Filz mit einer Bronzefeder arretiert. Die kann man in mehreren Höhenlagen rasten und somit den Bandzug per Andruckkraft einstellen. Zu dick sollte der Filz nicht sein, sonst wird die Haftreibung zu undefiniert. Ich würde besser schauen, ob man nicht am Andruck was machen kann. Die Andruckfeder des Gummirades ist meistens ok, scchaue auch hier, ob der Gummibelag nicht schon angespeckt oder gar verhärtet ist. Meistens die Ursache für unwilliges Vorspulen, da diese Seite auch viel mehr abgenutzt wird.  

uk64

Noch mal zum Filz

Zitat von: kuni am Freitag, 17.September.2010 | 09:09:55 Uhr

Die "Reib-Paarung" Kunststoffscheibe + Filz" bestimmt hier ja das Aufwickelmoment.


Hier fehlt das dritte Element, der Andruck zwischen den Kupplungsscheiben.
Da ist irgendwo ein Federelement das gezielten Druck ausübt.
Vor dem "Auseinanderreißen"  der Kupplung  oder "Stretchen" der Feder erst mal genau schauen was Sache ist.
Ich kann nur wiederholen, bei verschlissenem Filz ist es selten so, das der Bandzug extrem gering ist.  Im Gegenteil verschlissene Filze reagieren oft mit zu hohem und rupfendem Antrieb (Oberflächenänderung des Materials und damit des Reibwertes).
Wenn jetzt planlos der Filz erneuert wird, wird oft um die eigentlich Ursache drum rum gebaut.
Wobei man natürlich bedenken muss, das zur normalen Nutzungszeit dieser Geräte die Kupplung immer komplett erneuert wurde. Heute muss man natürlich improvisieren.

Gruß Ulrich


kuni

#59
Hi André und Ulrich,

ich werde mehr sehen, wenn das Teil ausgebaut ist.
Im eingebauten Zustand kann ich keine irgendwie geartete "Arretierfeder" erkennen.
Die einzige Feder ist die, welche die beiden Kupplungsplatten (mit dem Filz dazwischen) zusammenpreßt.

Die Gummibeläge an den Wickeln sind übrigens schon erneuert, die hatte ich ja zu allererst im Verdacht bevor ich gesehen habe, daß da noch diese Rutschkupplungen drin sind.

Zitat von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 12:56:34 Uhr
Hier fehlt das dritte Element, der Andruck zwischen den Kupplungsscheiben.
Da ist irgendwo ein Federelement das gezielten Druck ausübt.

Jepp, die Feder gibt's.

Zitat von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 12:56:34 Uhr
Ich kann nur wiederholen, bei verschlissenem Filz ist es selten so, das der Bandzug extrem gering ist.

Der Bandzug ist auch nicht extrem gering, bei leichtgängigen MC's packt's die Kupplung nämlich.
Gruß, Kuni
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uk64

#60
Das ist doch extrem Gering.
Noch was, bei solchen Sachen sollte man Bandzüge messen können.
Hast du eine Messcassette?

PS: Die Feder kann neben einer Spiralfeder auch eine Blattfeder sein, die sieht man oft nicht auf den ersten Blick.

Gruß Ulrich

kuni

Zitat von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 13:03:52 Uhr
Noch was, bei solchen Sachen sollte man Bandzüge messen können.
Hast du eine Messcassette?

Ne, fehlt mir noch in meinem Equipment, genauso wie eine Spiegelkassette.
Bzgl. Bandzug-Meßkassette habe ich hier gerade heute morgen ein Suchinserat eingestellt.

Wenn Du da was zu veräußern hättest ? :flööt:

Zitat von: uk64 am Freitag, 17.September.2010 | 13:03:52 Uhr
Die Feder kann neben einer Spiralfeder auch eine Blattfeder sein, die sieht man oft nicht auf den ersten Blick.

Du meinst für den Andruck der Kupplung ?
Da sitzt eine Spiralfeder auf der Achse, die sehe ich von außen.
Ich werde da mal Bilder machen, wenn das LW zerlegt ist.
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uk64

#62
Nein, zumindest hab ich keine Übrig. Meine über 30 Jahre alte Grundig Kassette ist wahrscheinlich eh nicht mehr das Maß der Dinge.

Wenn du eine Bandzugmesskassette bekommst kann man übrigens einen verschlissenen Filz gut daran erkennen das der Bandzug, egal welch absoluter Wert, nicht gleichmäßig ist. Das oben erwähnte "Rupfen".

Diese Rupfen kann man manchmal auch gut mit einem W&F Messgerät messen, es schlägt sich im Gleichlauf wieder.
Daher auch nach arbeiten an der Kupplung immer den Gleichlauf messen.

PS: Der Gleichlauf wird jetzt mit blockierte Kupplung wahrscheinlich Katastrophal sein..

Gruß Ulrich


Jürgen Heiliger

Hi Matthias,

ich habe da eventuel noch eine Quelle für die Benötigte Bandzugmess- und auch die Spiegelkasette.
Hast dazu eine Mail von mir.
Gruß
Jürgen

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kuni

Hi zusammen,

habe gerade mal die Rutschkupplung ausgebaut:









Leider geht die hintere Messingscheibe nicht ab. Ich habe die Vermutung, daß diese Scheibe und der Pulley auf die Achse aufgepresst ist.
Dooferweise ist das ganze Rutschkupplungsteil im SM auch als Ganzes gezeichnet, was für mich darauf hin deutet, daß es nicht zerlegbar ist.

So und nu ?
Gruß, Kuni
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Araso

Und nu würde ich die Klebe entfernen und das ganze mal mit Bremsi reinigen. Sieht mir zumindest von hinten etwas ölig aus.
Mit den Fingern dann die Kupplungsscheibe wegdrücken und den Filz mit Bremsi spülen. Nicht wegspülen, sondern mal von der einen Seite, dann mit den Fingern irgendwie umgreifen und den Filz zur anderen Seite schieben und von dort reinigen. Dazwischen immer den Bremsi verdunsten lassen. Dann sieht man, wenns Ölfrei und sauber ist, außerdem sollte man verhindern, daß der Filz unter Druck trocknet, damit er "in Form" bleibt.

Das Ergebnis dann mal mit Hand prüfen, ob die Friktion stimmen könnte. Da du ja nicht das erste Tapedeck befummelst, hast du ja sicher einen vagen Vergleich. Zum Testen mußt du es ja wieder einbauen. Und dann mal sehen, ob´s so schon geht.

Zum zerlegen müßte es gehen, den Pulley in einem Stiftenkloben oder Modellbohrfutter zu spannen. Dann die geklemmte Kunststoffscheibe unter drehen abziehen. Vorher aber messen, wie weit sie auf der Achse war. Sicher wird damit in diesem Fall der Anpreßdruch der Feder verändert. Also wenn das Reinigen nicht genug bringt, hier vielleicht mal drehenderweise weiter raufschieben.

Schönen Sonntag, Arnulf.

kuni

Hi Arnulf,

Zitat von: Araso am Sonntag, 19.September.2010 | 15:31:24 Uhr
Und nu würde ich die Klebe entfernen und das ganze mal mit Bremsi reinigen. Sieht mir zumindest von hinten etwas ölig aus.
Mit den Fingern dann die Kupplungsscheibe wegdrücken und den Filz mit Bremsi spülen. Nicht wegspülen, sondern mal von der einen Seite, dann mit den Fingern irgendwie umgreifen und den Filz zur anderen Seite schieben und von dort reinigen. Dazwischen immer den Bremsi verdunsten lassen. Dann sieht man, wenns Ölfrei und sauber ist, außerdem sollte man verhindern, daß der Filz unter Druck trocknet, damit er "in Form" bleibt.

Schien mir so nicht machbar zu sein, weil das Spiel zwischen den beiden Scheiben arg klein war.

Zitat von: Araso am Sonntag, 19.September.2010 | 15:31:24 Uhr
Das Ergebnis dann mal mit Hand prüfen, ob die Friktion stimmen könnte. Da du ja nicht das erste Tapedeck befummelst, hast du ja sicher einen vagen Vergleich. Zum Testen mußt du es ja wieder einbauen. Und dann mal sehen, ob´s so schon geht.

Tja, so'n antrainiertes Fingerfeeling habe ich leider noch nicht  :_sorry:

Zitat von: Araso am Sonntag, 19.September.2010 | 15:31:24 Uhr
Zum zerlegen müßte es gehen, den Pulley in einem Stiftenkloben oder Modellbohrfutter zu spannen. Dann die geklemmte Kunststoffscheibe unter drehen abziehen. Vorher aber messen, wie weit sie auf der Achse war. Sicher wird damit in diesem Fall der Anpreßdruch der Feder verändert. Also wenn das Reinigen nicht genug bringt, hier vielleicht mal drehenderweise weiter raufschieben.

Das war's  :;aha.
Diese hintere Messingscheibe war nur auf die Achse gepreßt.
Wie Du gesagt hast (in Modellbohrfutter spannen und dann die Messingscheibe mit Drehbewegungen abziehen) ging prima.
Messen, wie weit sie auf der Achse war, ist nicht nötig. Die Achse war hinten bündig.

So, nun ist der Filz raus, sieht so aus:

Was hier so schmierig aussieht (an der Kunststoffscheibe) ist aber kein Öl/Fett sondern der Kunststoff glänzt einfach so komisch.



Hier der Filz auf der Messingscheibe (die beiden sind verklebt - aber nicht von mir  :grinser:).



Leider ist wohl mein Kleber seitlich in den Filz gelaufen. Wenn ich das alles wieder wegschneide, dann wird der Durchmesser des Filzes kleiner und die Reibung damit ebenfalls noch kleiner.

Ich gedenke den Filz nun doch zu ersetzen. Als geeignet scheint mir der im Folgenden abgebildete Klebefilz (Bodenschutz für Stuhlbeine), wenn man ihn zuvor passend zurecht schneidet.



Was meint Ihr, könnte das gut gehen ?
Gruß, Kuni
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hifikauz

Hallo Kuni!

Das mit Deine Filzggleitern könnte klappen.
Versuche den Filzring mit Stanzeisen zu erzeugen, damit es rund wird.
Viele Grüße,

Käuzchen

kuni

Hi,

habe gerade mal zum Testen ein Plättchen mit der Schere ausgeschnitten.
Das wird nix. Schon gefühlsmäßig hat das zu wenig Reibung. Der Filzgleiter ist da einfach aus zu grobem Filz.
Bastelfilz habe ich auch noch ausprobiert - hat auch zu wenig Grip....

.....  .,a015
Gruß, Kuni
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Araso

Hast du nicht irgendein Schlachtteil? Bisher ist mir immer das gleiche Filzmaterial untergekommen. Allerdings anderes, als im Handel, bzw. falsche Dicken.
Ich würde ihn auch frei montieren, also an keiner Seite geklebt.

Miss doch mal den Ring aus. Vielleicht habe ich was brauchbares in meinen Katakomben.

Erstmal...Arnulf.

kuni

Moin,

Ne, habe leider kein Schlachtteil. Dooferweise repariere ich immer alle Decks wieder und dann sind sie mir zu schade zu schlachten  :flööt:.

Der Ring ist ca. 10mm im Durchmesser (außen) und 1mm dick. Die Dicke ist wichtig wie ich gestern gelernt habe. Wenn es dicker wird, dann wird die Feder zur stark zusammengedrückt oder ich bekomme diese Aluscheibe gar nicht mehr auf die Achse. Außendurchmesser könnte auch größer sein, weil das kann ich ja dann zurechtschneiden.

Bzgl. des Materials habe ich gestern nochmal etwas rumprobiert:
Alle Filze und Stoffe die ich so gefunden habe kommen mMn definitiv nicht in Frage, weil die gefühlsmäßig einfach viel zu wenig Reibung aufbringen.

Das Plastikrad hat auf der Kupplungsseite konzentrische Rillen und ist zudem ein recht glattes Material. Der Filz flutscht darauf regelrecht wie geschmiert. Die linke Wickelseite (dort ist ja auch so'ne Kupplung drin) hat mir als Vergleich gedient. Da muß man mit den Fingern schon vglw. ordentlich dran drehen, daß sich was bewegt.

Ich bin mittlerweile zur Einsicht gelangt, daß der originale Filz nicht einfach nur Filz sein kann, sondern daß der entweder mit irgendwas gummiartigem getränkt wurde, oder daß da noch Gummifasern mir eingewirkt wurden. Der ist auch vom Anfassen her leicht gummiartig und dehnt sich auch etwas wie Gummi.

Was mMn am nächsten kommt, wäre ein Plättchen aus Hartgummi. Da habe ich aber Angst, daß der Gummi sich im Laufe der Zeit abschleift, sich dann feiner Gummiabrieb in den Rillen festsetzt und die Kupplung dann nicht mehr gleichmäßig durchrutscht, sondern rubbelt.

Was auch evtl. in Frage kämme, wäre dünnes Leder. Da will ich heute mal das Oberleder von alten Birkenstock Sandalen probieren.

Wenn Du natürlich was finden würdest, dann wäre das auch 'ne Option  :_yahoo_:
Gruß, Kuni
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Captn Difool

Du könntest den Bastelfilz mal ein wenig mit groben Schleifpapier aufrauhen, vielleicht bringt das was. Ggf. auch mal im Waschbecken handwaschen, manche Filze haben Imprägnierer und ähnliches drin, die diesen glatter machen. Mit einer Nagelschere kann man schon recht gut Kreise ausschneiden. Ein exakter Rundlauf ist auch gar nicht nötig, da ja hier flächig angelegt wird.

kuni

Hi André,

waschen wäre vlt. auch 'ne Möglichkeit, wobei ich nicht ganz glaube, daß das hinkommt.
Ist leider auf meinen Fotos nicht detailliert genug zu erkennen, aber wenn man die Filze mal unter der Lupe anschaut, dann stellt man fest, daß der Originalfilz wesentlich feinfasriger ist, als die anderen Filze die ich habe.

Die Kunststoffscheibe hat ganz feine Rillen (kann man auf meinem Foto ganz gut erkennen). Ich meine, daß diese Kombination aus feinfasrigem Filz und den Rillen dazu führt, daß sich die Fasern in den Rillen soz. leicht "einkrallen" und sich damit ein höherer Reibwert ergibt, als mit langfasrigem Filz.

Genau das hat mich auf die Idee gebracht, vlt. mal mit Leder zu experimentieren. Das Oberleder meiner alten Birkenstocks hat ein ganz glattes Wildleder, das von der Struktur dem originalen Filz recht ähnlich ist.
Gruß, Kuni
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Araso

Waschen ist bei gebrauchten Filzen Pflicht. Dann ist wieder gut. Der gezeigte scheint aber auch schon gelitten zu haben. Meist ist es ja nur Schmutz und Schmier, der die Funktion beeinträchtigt.

Da ich sowieso ´ne Menge Bastelmaterial habe (oder Quellen), habe ich auch am Anfang Versuche mit allerlei Material gemacht. Die Freude war immer groß, wenn´s dann wieder lief........., um nach ein bis drei Tagen, oder 1 bis 3 Wochen sich soweit verändert zu haben, daß es doch nichts taugte.

Seitdem betrachte ich Orion VCR´s und andere Turbo-Wind Schleudern, oder diese 1 kg Doppeltapedecks (oder Single) mit anderen Augen  :;aha

Da musst du nichts restaurieren, die darf man schlachten. .,111 Besser als völlig ungenutzt in die Tonne.

Zu deinem Filzl. Also 1 mm dick und außen (!?!) 10 mm Durchmesser?
Schreibe bitte nochmal soweit genau den Innen- und Außendurchmesser, bevor ich da was missverstehe.

Übrigens. Bei meiner bisherigen Suche habe ich auch einen Filz gefunden, der zwischen Messingscheibe und geriefter Kunststoffscheibe läuft. Der ist tatsächlich am Messing geklebt. Kann schon sein, daß bei dieser Paarung geklebt wird, gegenüber Kunststoff / Kunststoff. Das Messing würde sich sonst abarbeiten, bzw. polieren und damit den Reibwert verändern.

Könnte gut sein, daß ich was für dich habe, Arnulf.

kuni

#74
Hi Arnulf,

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Der gezeigte scheint aber auch schon gelitten zu haben.

Der ist so mMn auf jeden Fall unbrauchbar. Gelitten hat er wohl hauptsächlich deswegen, weil ein bischen Kleber in den Filz rein gelaufen ist (das ist das Zeugs außen rum).

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Die Freude war immer groß, wenn´s dann wieder lief........., um nach ein bis drei Tagen, oder 1 bis 3 Wochen sich soweit verändert zu haben, daß es doch nichts taugte.

Hmmm  .,a015

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Da musst du nichts restaurieren, die darf man schlachten. .,111 Besser als völlig ungenutzt in die Tonne.

Na ja, so gaaaaanz üble hatte ich bisher auch noch nicht, ansonsten wären die tatsächlich ins Reparaturlager gekommen.
Vlt. hast Du recht und ich sollte beim nächsten Sperrmüll all das Plastikzeugs mitnehmen, an dem ich sonst verachtend vorbeifahren  :flööt:

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Zu deinem Filzl. Also 1 mm dick und außen (!?!) 10 mm Durchmesser?
Schreibe bitte nochmal soweit genau den Innen- und Außendurchmesser, bevor ich da was missverstehe.

Aber logo  :_hi_hi_::
Dicke = 1mm, Außen-D = 16mm, Innen-D = 8mm

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 18:35:57 Uhr
Könnte gut sein, daß ich was für dich habe, Arnulf.

.,d040
Gruß, Kuni
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Araso

So, Filz habe ich. Sogar gleich 2.
7 mm innen, 17 mm außen und einen dick. Jeweils einseitig geklebt.
Das heißt, du wirst das etwas erwärmen müssen, oder auch mit etwas Reinbenzin vorarbeiten  :__y_e_s:

Benzin erst ablüften lassen, wenn nötig und auf deine Scheibe kleben. Voilá
Wenn man das eins zu eins umsetzt, klappt´s prima. Wenn ich die hier schon ablöse, müßte ich sie auf eine Trägerfolie kleben. Das möchte man sich wegen der Klebkraft lieber sparen.

Außerdem hast du 2 Versuche........, oder schon einen Filz liegen, wenn das nächste kommt.  .,73

Viel Spaß, Arnulf.

P.S. Ich bräuchte dann mal deine Adresse.

Captn Difool

Bastelfilz mit 1mm hätte ich notfalls auch noch.
Leder (Rauhleder) wird nicht funktionieren, das schleift sich mit der Zeit speckig und klebt dann mehr oder wird hart wie Plastik und rutscht dann wieder.

kuni

Moin Jungs,

Zitat von: Araso am Montag, 20.September.2010 | 19:44:07 Uhr
So, Filz habe ich. Sogar gleich 2.
...
P.S. Ich bräuchte dann mal deine Adresse.

Im Namen von Joachim (übrigens ein netter Kerl) bedanke ich mich schon mal ganz aaaaarg  :_good_:.
Er hatte mir am Telefon gesagt, daß er manchmal mitliest, ich denke er wird sich dann auch nochmal zu Wort melden.

Meine Adresse habe ich Dir per PN geschickt.

Zitat von: Captn Difool am Montag, 20.September.2010 | 20:31:52 Uhr
Leder (Rauhleder) wird nicht funktionieren, das schleift sich mit der Zeit speckig und klebt dann mehr oder wird hart wie Plastik und rutscht dann wieder.

Das mit dem Wildleder meiner ausgedienten Birkenstock Sandalen hatte ich gestern auch noch getestet. Hatte auch zu wenig Grip und mit der Vermutung, daß sich das runter schleift kannst Du gut recht haben.

Bislang ist mir also kein geeignetes Ersatzmaterial untergekommen. Wenn Arnulf jetzt keine Ersatzfilze gehabt hätte, dann hätte ich die - auf 1mm Dicken zurechtgeschliffenen - Hartgummischeiben genommen. Die sind ganz sicher auch nicht optimal, aber immer noch das Beste was ich bisher ausprobiert habe.
Gruß, Kuni
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uk64

Ich versuche es noch mal :)

Das ist eine vereinfachte und verzerrte Skizze der Rutschkupplung (ein begnadeter Zeichner bin ich leider nicht).



Dazu eine noch weiter vereinfachte Gleichung zur Reibung (Friktion), die Haftreibung und der Übergang zur Gleitreibung (Slip Stick Effekt, bei ungünstigen Verhältnissen führt das zu dem oben genanten ,,Rupfen") mal unter den Tisch fallen gelassen

FR= µ * FN

,,FN" ist hier die Federkraft, der Druck mit dem die beiden Materialien angepresst werden.
Diese Kraft geht linear in die Formel ein.
,,µ" ist der Reibungskoeffizient, hier drin steckt die Oberflächenbeschaffenheit der Materialien.
Die Bestimmung von ,,µ" ist nicht so einfach. Aber egal wie der Filz oder die Riemenscheibe sich ändert, ,,µ" wird nicht zu Null werden.
Hier findet man ein paar Beispiele für den Reibwert ,,µ":

http://de.wikipedia.org/wiki/Reibwert

Kuni, du beschäftigst dich im Moment nur mit ,,µ", wenn ,,FN" aber nahezu Null ist, ist das Aussichtslos.
,,µ" und ,,FN" sollten auch in einem bestimmten Verhältnis zu einander stehen damit man im Normalbetrieb einen Abstand vom Übergang Haft zu Gleitreibung einhält.
,,µ" erhöhen um ein geringes ,,FN" auszugleichen kann nach hinten losgehen.
Man kann die Filze zwar dicker machen (bei gleichem ,,µ"), damit steigt auch ,,FN" da die Feder wieder eine höhere Spannung erhält, aber das ist nur der oben genante ,,Work Arround".

Wenn das rechte Federlager (Zeichnung) mit der Achsklemmung nachgegeben hat ( nach ,,rechts" gewandert ist) ändert sich nun mal ,,FN".
Dort wo Kunststoff auf Metal geklemmt wird sind oft die kritischen Stellen.

PS: Mir ist natürlich klar, das nach der Kleberei der Filz nun trotz allem ersetzt werden muss.

Gruß Ulrich

kuni

Hi Ulrich,

Zitat von: uk64 am Dienstag, 21.September.2010 | 19:03:06 Uhr
Ich versuche es noch mal :)

:grinser:

Die Kupplung am FL-900 sieht in der Tat fast so aus, wie auf Deiner (übrigens doch sehr guten !) Zeichnung.
Allerdings hat sie im FL-900 keinen Filz zwischen Feder und Riemenscheibe, sondern nur zwischen Achsantriebs- und Riemenscheibe (in Deiner Zeichnung links).

Nur z.I.:
Die Achsklemmung ist bei mir keine "Klemmung" im Sinne, daß da eine Madenschraube o.ä. wäre. Das ist nur eine, auf die Achse aufgepreßte Metallhülse.

(1) Urlich, die Sache mit "µ" und "FN" ist mir schon klar, allerdings sieht's in dem FL-900 so aus:
Sowohl Klemmung, als auch Pulley sind auf die Achse gepreßt. Die ganze Achse hat im Lager nur geringes Axialspiel. Zudem ist die Achse leichtgängig.
Deswegen scheint mir diese Achsklemmung nicht verrutscht zu sein, bzw. durch das Aufpressen kann sie auch gar nicht so einfach "verrutschen".

(2)
Zitat von: uk64 am Dienstag, 21.September.2010 | 19:03:06 Uhr
Dort wo Kunststoff auf Metal geklemmt wird sind oft die kritischen Stellen.

In der FL-900 Kupplungskonstruktion gibt es keine Kunststoffteile, die auf Metall geklemmt wären (zumindest nicht auf der Achse).

(3) Daß die Feder zu wenig Druck aufbringt kann natürlich sein, aber außer "etwas Aufdehnen" sehe ich da keine großen Möglichkeiten an der Feder groß was zu machen.

Habe mir die Tage die ähnlichen Kupplungen in meinen anderen Decks mal angeschaut. Die bringen alle erheblichen Druch auf, d.h. man muß schon vglw. fest mit den Fingern "klemmen & drehen" um gegen den Reibwiderstand der Kupplung "anzukämpfen".

Zudem scheint mir der Kunststoff (gerillte Seite der Riemenscheibe zum Filz hin) sehr glatt zu sein (sieht ja auf meinen Bildern auch aus, als wär's eingeölt). Mir scheint das fast so zu sein, als hätte der Filz im Laufe der Jahre den Kunststoff poliert.

Wenn ich jetzt z.B. mal einen Filz mit dem Daumen auf diese Reibfläche drücke, dann bekomme ich gefühlsmäßig nicht annähernd den gleichen Widerstand, als bei den anderen Kupplungen. Erst wenn ich z.B. ein Gummiplättchen nehme scheint das "µ" hinzukommen.
Klar kann bekomme ich mit dem Filz ein ähnliches "µ" hin, aber dann muß ich richtig fest drauf drücken und diese Kraft bekommt die dünne Feder nie und nimmer hin.

Das ist der Grund wieso ich mich in erster Linie auf den Reibwert konzentriere.

Man muß auch sehen, daß das Deck leichtgängige Kassetten ja umgespult hat, nur eben nicht etwas schwergängigere.
Das ist ein weiterer Grund, wieso ich die Feder nicht so recht im Verdacht habe, sondern eher einen "ausgelutschten" Filz.

Ulrich, verstehst Du was ich meine ?
Gruß, Kuni
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