Hallo Klausi,
ein Experte oder Spezialist bin ich natürlich nicht.
Meine Allgemeinbildung sagt mir allerdings soviel,
dass man vor rund 60 Jahren (zumindest in der Gebäude-
Installation) die Alu-Kabel durch Kupferkabel ersetzt
hat - und dies aus gutem Grund. Galten doch die damaligen
Alukabel als weniger leitfähig (wie Du schon schriebst)
und als feuchtigkeitsempfindlicher (Korrosion).
Man musste also "dunnemals" Alukabel dicker dimensionieren,
um die gleiche Strombelastbarkeit hinzubekommen.
Ein Gewichtsvorteil mag da also schnell wieder aufgezehrt
worden sein.
Andererseits dürfen wir heutzutage nicht mehr davon ausgehen,
dass noch "reine" Werkstoffe zum Einsatz kommen. So sind derzeit
Bemühungen in Gange, im KFZ-Bau wieder zu Alukabeln zurückzukehren,
um Gewicht zu sparen.
Unter der Prämisse, dass Legierungen zum Einsatz kommen, die
bei niedrigerem Einzelleiter-Gewicht die gleiche Leitfähigkeit
besitzen, wie vergleichbare Kupferkabel, könnte diese Rechnung
aufgehen, sobald die Industrie soweit ist. Allein - das Problem
der Feuchtigkeitsempfindlichkeit bleibt bestehen und hier ist die KFZ-
Industrie ja ohnehin recht umtriebig. Schliesslich ist die heutige
Bordelektronik auch enorm empfindlich und will entsprechend
geschützt sein. Technisch machbar scheint es also zu sein,
zum Alukabel zurückzukehren.
Wenden wir uns wieder dem LS-Kabel zu: ...bei den von Dir
beschriebenen Kabeln will mir vor allem die Materialpaarung
nicht gefallen. Mal ganz abgesehen davon, dass man sich in
Punkto "Korrosionsempfindlichkeit" gerade im Home-Hifi-Bereich
schwer tun dürfte, langzeitstabile Systeme auf die Beine zu stellen,
will mir das "Beschichten" nicht gefallen. Bitte nicht misverstehen - mit
"Korrosionsempfindlichkeit" will ich nicht zum Ausdr. bringen, dass das
Kabel schneller "wegoxydiert" - das wird es nicht tun - aber es kann
stärker anlaufen, wenn die Deckschicht weg ist und dann ist die
Leitfähigkeit ggf. eingeschränkt, bzw. die Übergangswiderstände an den
Kontaktflächen erhöhen sich. Wie sich darüberhinaus unterschiedliche
Elektro-Chemische-Spannungsreihen der Materialpaarung "Cu / Al"
auswirken, vermag ich als Nicht-Chemiker nicht zu sagen - auch hier
sagt mir die Allgemeinbildung nur, dass man "früher" diese Kombination
verbot (Fenster-/Gebäudetechnik) bzw. zumindest vermied.
Aber wie gesagt: das bezieht sich wohl eher auf die "reinen", unlegierten
Werkstoffe, wie sie wohl heute in geringerem Maße anzutreffen sind.
Mein Fazit:
Erfahrungen mit "klanglichen" Auswirkungen (d.h. phys. Auswirkungen, die den
Klang verändern) habe ich keine aber instinktiv geantwortet - ich halte
von der Materialpaarung nicht viel.
Zumindest auf lange Sicht (d.h. mehrjährige Benutzung) scheinen
mir aus zuvorgenannten Gründen "Probleme" (sprich: Nachteile gegenüber
reinen Cu.-Kablen) vorprogrammiert. Hier will uns die Industrie etwas
Neues präsentieren, wohl weil etliche der edleren Metalle auf dieser
Erde so langsam zur Neige gehen oder deren Gewinnung zunehmend
teurer wird. Kupfer mag dazuzugehören.
Genug der vielen Worte - soweit meine Ansicht dazu.
Gruß
Peter