ein Kondensator besteht ja vereinfacht dargestellt aus 2 dicht beieinanderliegenden Platten mit einer Isolierung dazwischen.
Seine Kapazität wird bestimmt von der Größe der Fläche der Platten und ihrem Abstand zueinander. Um das schön kompakt hinzukriegen werden viele Kondensatoren gewickelt, also 2 Metallfolien und 2 Isolierfolien.
Da eine zeitbedingte Vergrößerung der Fläche hier nicht in Betracht kommt kann es also nur der Abstand der beiden Metallfolien zueinander sein, d.h. die Isolierlage, das Dielektrikum, ist im Alter geschrumpft und dünner geworden. Davon betroffen sind offensichtlich nur Folienkondensatoren. Hervorragend genau über die vielen Jahre haben sich Styroflexkondensatoren erwiesen, die machen es scheinbar nicht, obwohl sie auch Folienkondensatoren sind. Sie sind aber bauartbedingt dicker und volumiger, daher finden wir sie meist nur als kleinere Kapazitäten, vor allem in den LC Kreisen der Empfänger.
Über alte Widerstände kommt auchnoch ein kleiner Beitrag.
Das alles bitte nicht falschverstehen und nun jeden Wickelkondensator unter Verdacht stellen. Die hier gezeigten EROID wurden 1954 in das Radio eingebaut, sie hatten also eine kleine Ewigkeit Zeit um sich so zu verändern. Im zarten Alter von zehn Jahren sollte sowas nicht vorkommen.
lG Martin