The Prestige-JaZZology: Gene Ammons - Boss Tenor - PRSLP7180

[be.audiophil]

Moin,

ich möchte Euch heute einen weiteren aufnahmetechnischen Oberhammer der Jazzgeschichte vorstellen ... die Prestige 7180 - Gene Ammons - Boss Tenor ...



Das Label Prestige wurde gegen Ende 1949 von Bob Weinstock gegründet und residierte zuerst in New York, 446 West 50th Street und nutze neben dem privaten Studio von Rudy van Gelder auch das Nola Studio oder die sog. Beltone Studios. Produzerin war damals bei fast allen Einspielungen wahlweise Bob Weinstock himself oder Ira Gitler.

Die ersten Label (vornehmlich 10" und 78er) sahen wie folgt aus ...



Ende der Fünfziger oder Mitte der Sechziger -  hier widersprechen sich die Quellen etwas - wurde dann die neue Wirkungsstätte in Berkenfield, NJ, 203 South Washington Avenue bezogen.

Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt änderte sich auch das Label auf dem Vinyl, man spricht fortan vom Prestige Fireworks Label mit Berkenfield Adresse ...



Eine der Prestige-Spezialitäten war es, daß den Musikern keine Probe bezahlt wurde und diese also gleich von der Straße im Studio komplett auf den Punkt und ohne Fehler spielen mußten. Dies ließ die Aufnahmen zum teil sehr ursprünglich erscheinen, machte aber auch gleichzeitig den echten Reiz dieser Aufnahmen aus. Gleichzeitig griff man deshalb aber auch i.d.R. auf die Standards zurück. Die abgefahreneren Sachen und aufwändigeren Eigenkompositionen der betreffenden Musiker finden sich deshalb auch eher auf den Veröffentlichungen anderer Label wieder.

Und Bob Weinstock hatte noch einen weiteren ihm ureigenen Spleen. Bänder mit mißlungenen Einspielungen bewahrte er nicht auf, sondern spulte diese zurück und nutzte diese für den nächsten Take, so daß man im Prestige Katalog eigentlich keine B-Takes vorfindet.

Ende der Sechziger wurde das Label dann an Fantasy Records verkauft und verließ New York.

Bei der mir vorliegenden Einspielung handelt es sich um eine black(für mich ist das allerdings eher ein blue)/ silver fireworks with Berkenfield address, RVG Stereo stamped mit handschriftlichem Eintrag der Bestellnummer PRSLP7180 ... also die Stereo-Auflage.

Nachdem ich diese Einspielung vor einiger Zeit auf CD habe hören können und von der phänomenalen Räumlichkeit sehr beeindruck war, begab ich mich auf die Suche nach einer Vinyl-Pressung dieser 1960er Aufnahme und wurde in USA fündig.

Die Rauminformationen und der Nachhall des Tenorsaxophons auf dieser Vinylscheibe sind einfach der absolute Oberhammer ... das, was die CD dort konnte, wird von dieser Pressung absolut und einzigartig in den Schatten gestellt. Einfach gigantisch ...

... eine ganz tolle Einspielung, die in keinem Plattenregal fehlen darf ... 

[Valsi]

Hallo Ralf,

ich bin auch schon einige Zeit auf der Suche nach dieser LP. Kann es sein dass die Monoversion die gleiche Nummer hat wie mir ein Händler schriftlich bestätigte?

PR 7180

lg

Rudi

[be.audiophil]

Moin Rudi,

das ist meines Wissens nach nicht ganz richtig ...

... sowohl Mono als auch Stereo haben auf dem Cover nur die Nummer 7180 ... die Mono müßte das gelbe Label mit schwarzer Schrift, die Stereo das blau/ schwarze Label mit silberner Schrift haben ... und in der Auslaufrille findet sich dann für die Mono die Gravur PR7180 und für die Stereo die Gravur PRSLP7180 ... dann findet sich dort auch noch zusätzlich der Stamper RVG Stereo ...

... insofern kann man Mono und Stereo schon auseinander halten ...

Auf eBay.com wird gerade eine frühe Berkenfield Stereo angeboten ... von Euclid Records ... dieser Händler ist nicht nur zuverlässig sondern kompetent und fair, kostet allerdings knapp EUR 80 ohne Versand (eBay  110152261323). Im Zustand Mint werden übrigens ab ca. $ 200 dafür fällig.

[PeZett]

Hallo ...


...habe mir heute mal von Joe Sample "Old Places Old Faces" ´reingezogen.
Wunderbar...

Gruss

Peter

[Valsi]

Hallo,

gut Ding brauch Geduld und Weile! Seit gestern habe ich aus den USA ein Original in Stereo mit organisiert. Die LP ist in sehr gutem Zustand nur auf Seite 2 in der letzten Zwischenrille knackst es wegen eines Kratzers. Nur für den Preis (12$) ist das aus meiner Sicht mehr als o.k. Nach zweimaligen Waschen mit der Rundbürste ist die Platte sauber und bin gerade dabei sie zu genießen.

lg

Rudi

[Compu-Doc]

  aaahh, ein Rundbürsten-Jünger; wenn ich mal frisch bin, also in 2-300.....Wochen  ,
genehmige ich mir auch eine von Günthers Sauberzauber-Maschinen! Gut putz