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Tandberg -- eine lange Liebe zum Tonband begann

Begonnen von Jürgen Heiliger, Sonntag, 13.August.2006 | 22:59:25 Uhr

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Jürgen Heiliger

Hallo Wolfgang und alle,

Angefangen hat alles im Alter von 13 Jahren mit einem gebrauten Philips RK 36 Tonbandgerät, welches ich von meinem Vater geschenkt bekam, nach dem er selber sich ein neues Sony TC 378 gegen den "Haushaltsvorstand" in Form meiner Mutter gekauft hatte.

Man war das ein Fortschritt gegenüber meinem Radiorecorder Marke einfach von Saba. Es war endlich Aufnahme in Stereo möglich von meinem Saba Transall de Luxe. Leider fingen bei dem Philips so langsam die Wehwehchen an und 1978, ich fing gerade mit meiner Lehre an, sagte man mir dann keine Reperatur mehr möglich. Mittlerweile denke ich mit meinem bis jetzt erworbenen Wissen, es war ein riesen Fehler das RK 36 dann 1980 zu entsorgen.

1979 hatte ich dann das Glück hier bei mir im Ort ein gebrauchtes Tandberg 10 XD zu bekommen, welches ich mir auch leisten konnte. Man war das nochmals ein Fortschritt. Besitzt diese doch für eine Viertelspur Maschine unübliche 9,5 / 19 / 38 cm/s und eingebautes Dolby B und Dolby FM. Echo und Sync.Aufnahme sind selbstredend auch möglich.



Es war auch die Zeit wo ich sehr viel Muße und Zeit meinem Hobby wittmete.

1985 kam dann noch eine Tandberg TD 20 A ¼ Spur mit 9,5 / 19 cm/s hinzu, die ich als Vorführgerät in einem Lautsprecherladen in Köln incl. Fernbedienung und Haube preiswert erstehen konnte. Der Ladenbesitzer räumte mir sogar ein 14-tägiges Rückgaberecht ein, um die Tandberg erst einmal überprüfen zu können.
Bei einer Wartung in diesem Jahr überraschte sie mit sehr guten Frequenzgängen selbst bei 9.5 cm/s.



Hier gibt es eine sehr gute Gegenüberstellung beider Tandbergtypen:
http://www.sabinebendlin.de/tonbandwelt/big/18.htm

Dann wurde es in der Zeit von 1988 - 2000 sehr ruhig um mein Hobby, Freundin/Frau und auch meine Anfänge meiner Selbstständigkeit kamen mir dazwischen. Ich musste halt Prioritäten setzen. Ein Gerät verkauft habe ich trotz Drucks meiner Frau nie, ich musste mir oft genug anhören 'meinst du eigendlich das ist überhaupt noch ein Wohnzimmer'. Ja, die Zeiten ändern sich halt und die Geräte blieben............

Im letzten Jahr fiel mir dann eine TD 20 A ½ Spur 19 / 38 cm/s vor die Füße und ich konnte wieder nicht nein sagen. So ist das nun mal wenn einen das Fieber gepackt hat.



Man sieht ein Tonbandgerät welches man noch nicht hat und schon ist die Sucht schon wieder ausgebrochen.

Ich kann aber jetzt nun nicht sagen, das es einen Liebling bei meinen Tandbergs gibt. Aufnahmen erstelle ich immer noch mit allen drei Maschinen, wobei mich immer wieder die Qualität der 10 XD bei 19 cm/s überrascht und auch ihre Unkompliziertheit im Umgang mit verschiedenen Bandstärken wie man immer wieder von den Teacs und Akai hört und liest. Selbst 18µm Band bereitet ihr überhaupt keine Probleme.

Auch besitze ich mittlerweile eine TD 20 A SE, in der Version 19/38 cm/s und ½ Spur Stereo.



Aus diesem Grund möchte ich hier einmal eine Aufstellung der beliebtesten Tandbergtonbandgeräte erstellen.


Dabei ist es doch so einfach die TD-20 A Typen zu unterscheiden...... ;D

Die Tandbergs der ersten Serie haben den aufgeklebten silberen Schriftzug (erhaben) "Tandberg TD 20 A" auf der oberen Kopfabdeckung. (siehe dazu das erste Bild der TD 20 A in diesem Beitrag.

Die Kopfabdeckung der zweiten Serie mit dem Schriftzug "Tandberg TD 20 A" in weißem Siebdruck-Aufdruck. Im Bild eine TD 20 A, der zweiten Serie mit 19/38 cm/s und 1/4" 2-Spur Stereo.


Die Tandberg gab es in folgenden Modellvarianten:
9,5/19cm/s1/4"4-Spur Stereo
19/38cm/s1/4"4-Spur Stereo
9,5/19cm/s1/4"2-Spur Stereo
19/38cm/s1/4"2-Spur Stereo

Die Sonderversionen:
Zur Tandberg TD 20 A-P (in allen 4 Versionen) ist zu sagen, sie war gedacht für den Einsatz in Sprachlaboren, als Wiedergabegeräte zum Beispiel im Krankenhausfunk, etc.. Weiterhin hatten diese Maschienen einen rückwärtigen Fernbediennungsanschluss.
Die Tandberg TD 20 A-L war eine Version 1/4 Spur mit 4,75/9,5 cm/s zur Überwachung und Dauerberieselung im Supermarkt.
Die Tandberg TD 20 A-S (für Studio, in allen 4 Versionen) hatte symetrische Ein- und Ausgänge und selektierte Bauteile im Aufnahme- und Wiedergabezweig.


Hier die Typen der Modellreihe Tandberg TD 20 A SE:
9,5/19cm/s1/4"4-Spur Stereo
19/38cm/s1/4"4-Spur Stereo
9,5/19cm/s1/4"2-Spur Stereo
19/38cm/s1/4"2-Spur Stereo

Die Zusatzbezeichung S (für Studio) gab es übrigens auch bei der TD 20 A SE. Die hieß dann TD 20 A SE-s, das vorhin gesagte gilt auch da.

Weitere Informationen wird es später dann im *Unergründlichen* mit Michael Otto's Hilfe geben. ;)


Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen

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Jürgen Heiliger

#1
Heute die 9xxx Serie von Tandberg


Hallo Freunde heute möchte ich einmal näher auf die 9xxx Serie von Tandberg eingehen.

Die Daten und Bilder dazu habe bei http://www.nrhf.no/nrhf-TR-innhold.html entliehen, werde sie aber wenn mir andere zur Verfügung stehen diese durch eigene ersetzen.

Model 900x Serie

Baujahr:1972
Transistoren:38 trans, 17 IC
Köpfe:4 (Wiedergabe,Aufnahme innen -  Aufnahme außen, Löschen)
Lautsprecher:keine
Eingang: Mic, radio, line Radio: 0,75V / 5kohm.
Ausgang:Line: 1,5V / 200 ohm.
Frequenzgang (DIN 45511):40Hz bis 25kHz
Motoren:1 Stk. hysterese synkronmotor , 2 stk Spulmotoren
Geschwindigkeiten:4,75 / 9,5 / 19 cm/s
Spulendurchmesser:18 cm
Gehäuse:teak, palisander Holzgehäuse
Zubehör:elektrische Kabel-Fernbedienung (Start, Stop, Spulen), Koffer, 19" Rackwinkel
ModellSpurPreis krMaße cmGewicht kgAnmerkungen
Modell 9021 X
2
40x41x18
15,5
Modell 9041 X
4
3295 40x41x18
15,5
Modell 9041 XQ
4
3295 40x41x18
15,5
Quadro Modell

Aufstellung Serie 9100x Varianten

Baujahr:1974
Transistoren:38 trans, 17 IC
Köpfe:4 (Wiedergabe,Aufnahme innen - Aufnahme außen, Löschen)
Lautsprecher:keine
Eingang: Mic, radio, line Radio: 0,75V / 5kohm.
Ausgang:Line: 1,5V / 200 ohm.
Frequenzgang (DIN 45511):40Hz bis 25kHz
Motoren:1 Stk. hysterese synkronmotor , 2 stk Spulmotoren
Geschwindigkeiten:4,75 / 9,5 / 19 cm/s
Spulendurchmesser:18 cm
Gehäuse:teak, palisander Holzgehäuse
Zubehör:elektrische Kabel-Fernbedienung (Start, Stop, Spulen), Koffer, 19" Rackwinkel
ModellSpurPreis krMaße cmGewicht kgAnmerkungen
Modell 9121 X
2
399540x41x18
15,5
Modell 9141 X
4
3995 40x41x18
15,5

Aufstellung Serie 9200x Stereo

Baujahr:1977
Transistoren:38 trans, 17 IC
Köpfe:4 (Wiedergabe,Aufnahme innen - Aufnahme außen, Löschen)
Lautsprecher:
Eingang: Mic, radio, line Radio: 0,75V / 5kohm.
Ausgang:Line: 1,5V / 200 ohm.
Frequenzgang (DIN 45511):40Hz bis 25kHz
Motoren:1 Stk. hysterese synkronmotor , 2 stk Spulmotoren
Geschwindigkeiten:4,75 / 9,5 / 19 cm/s
Spulendurchmesser:18 cm
Geh?use:teak, palisander Holzgehäuse
Zubehör:elektrische Kabel-Fernbedienung (Start, Stop, Spulen), Koffer, 19" Rackwinkel
Besonderheit:Eingebautes Dolby B / FM
ModellSpurPreis krMaße cmGewicht kgAnmerkungen
Modell 9221 XD
2
40x41x18
15,8
Dolby B / FM
Modell 9241 XD
4
40x41x18
15,8
Dolby B / FM


Gruß
Jürgen
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Jürgen

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Captn Difool

Ich hatte nie eine Maschine, da mir die Cassetten reichten (wegen Austauschbarkeit und Universalität). Ein Kumpel hatte aber mehrere Maschinen nacheinander (so auch die Revox A77, GX-7.. und davor eine Technics), so daß sie mir dennoch vertraut sind. Die guten alten Tandbergs ghörten für mich neben Revox, Akai und Technics zu den "ganz Großen" in der Branche, die wirkliche "Lechzhabenwollenmaschinen" bauen konnten.

Zudem waren Bandmaschinen nach den Plattenspielern noch Geräte, wo sich die Musik sichtbar "bewegte" ;)

Jürgen Heiliger

#3
Hallo Andrè,

da ich schon geschrieben mein Hobby mit einem Tonbandgerät begann, wurde bei mir immer mindestens eine Bandmaschine gesichtet. Auch wenn ich dann später mehr mit dem Cassettendeck aufnahm. Aber auch nicht verwunderlich bei den Tapepreisen für Open-Reel gegenüber der Kasette. Heute sieht dies etwas anders aus und gute Kasetten (die hochwertigen Typ-II + IV etc.pp.) sind teilweise nicht für Geld und gute Worte zu bekommen.

Zu den Technic nur eine kurze Bemerkung, sie sehen klasse aus, aber wehe Du hast was dran.... Da bleibe ich doch lieber bei den Herstellern, wo die Ersatzteillage zumindestens teilweise noch als gut zu bezeichnen ist.

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Doch nun zur Aufstellung der verschiedenen Tandberg 10 Xx Typen.

Die Daten und Bilder dazu habe bei http://www.nrhf.no/nrhf-TR-innhold.html entliehen, werde sie aber wenn mir andere zur Verfügung stehen diese durch eigene ersetzen.

Aufstellung Serie 10x Varianten

Baujahr:1974
Transistoren:xxx trans, 8 IC
Köpfe:4 (Wiedergabe,Aufnahme innen - Aufnahme außen, Löschen)
Lautsprecher:keine
Eingang: Mic, radio, line Radio: 0,75V / 5kohm.
Ausgang:Line: 1,5V / 200 ohm.
Frequenzgang (DIN 45511):30Hz bis 30kHz
Motoren:1 Stk. hysterese synkronmotor , 2 stk Spulmotoren
Geschwindigkeiten:9,5 / 19 / 38 cm/s
Spulendurchmesser:26,5 cm
Gehäuse:teak, palisander Holzgehäuse
Zubehör:elektrische Kabel-Fernbedienung (Start, Stop, Spulen), Koffer, 19" Rackwinkel
Modell  Spur  Preis kr  
Maße cm
 Gewicht kg  Anmerkungen
Modell 10-21 X  
2
--  43,5x45x18,5
16,4
Modell 10-41 X  
4
--43,5x45x18,5
16,4


Aufstellung Serie 10 XD Varianten

Baujahr:1974
Transistoren:xxx trans, 8 IC
Köpfe:4 (Wiedergabe,Aufnahme innen - Aufnahme außen, Löschen)
Lautsprecher:keine
Eingang: Mic, radio, line Radio: 0,75V / 5kohm.
Ausgang:Line: 1,5V / 200 ohm.
Frequenzgang (DIN 45511):30Hz bis 30kHz
Motoren:1 Stk. hysterese synkronmotor , 2 stk Spulmotoren
Geschwindigkeiten:9,5 / 19 / 38 cm/s
Spulendurchmesser:26,5 cm
Gehäuse:teak, palisander Holzgehäuse
Zubehör:elektrische Kabel-Fernbedienung (Start, Stop, Spulen), Koffer, 19" Rackwinkel
Modell  Spur  Preis kr  
Maße cm
 Gewicht kg  Anmerkungen
Modell 10-21 XD  
2
6500,--  43,5x45x18,5
16,4
eingebautes Dolby B / FM
Modell 10-41 XD  
4
6500,--43,5x45x18,5
16,4
eingebautes Dolby B / FM

Mit der 10 XD endete bei Tandberg die Ära der Crossfieldtechnik.

Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

Zitat von: Jürgen Heiliger am Dienstag, 15.August.2006 | 01:01:02 Uhr
Heute sieht dies etwas anders aus und gute Kasetten (die hochwertigen Typ-II + IV etc.pp.) sind teilweise nicht für Geld und gute Worte zu bekommen.

Das stimmt, aber ich konnte mich zumindest noch mit neuen SA eindecken, die für meine Zwecke reichen.

Zitat von: Jürgen Heiliger am Dienstag, 15.August.2006 | 01:01:02 Uhr
Zu den Technic nur eine kurze Bemerkung, sie sehen klasse aus, aber wehe Du hast was dran.... Da bleibe ich doch lieber bei den Herstellern, wo die Ersatzteillage zumindestens teilweise noch als gut zu bezeichnen ist.

Die Technics war faszinierend, aber wie so oft ist bei Fernostprodukten die Ersatzteilversorung sehr mau. Soweit ich mitbekommen habe, sieht es bei den Akais nicht besser aus. Was nützen einen da "lebenslang haltende" GX-Köpfe, wenn Elektronik oder Motor aufgeben? Mit japanischen Autos aus den 80ern ist es nicht besser und eine von meinem Schwager kürzlich verreckte Digitalvideokamera ( auch hier: Panasonic) kostet in der Reparatur mindestens so viel wie das bessere Nachfolgemodell neu gekauft. Man kann über die etwas altbacken wirkenden europäischen Geräte etwas die Nase rümpfen, aber hier und da kann man doch immer noch eine Quelle auftun, die noch das eine oder ander Teil hat.

Valsi

Hallo Jürgen,

tsts und du erwähnst gar nicht daß eine solche Liebe nach Wien entschunden ist.... ;D

Tja welche habe ich denn nun, denn der Aufdruck "Tandberg   TD 20A" ist kein Aufdruck sonder Teil der Kopfabdeckung. Das heißt das ist so mitgegossen -erhaben natürlich) aber nach dem Lackieren abgeschliffen damit es silbern glänzt und kein Siebdruck o.ä.

lg nach RB

Rudi

Valsi

Hallo Jürgen,

noch was:

was ist denn der Unterschied zwischen denm ersten und zweiten Modell?

lg

Rudi

Jürgen Heiliger

Hi Rudi,

Du hast eine Tandberg der ersten Serie..... Unterschiede gibt es meines Wissens nur in den Elkos der Netzteilversorgung.

Die Buchstaben wuren nicht mitgegossen, sondern sind geklebt soweit ich weiß, bei Deiner der ersten Serie.

Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen

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timo

Tja, Tandberg... ich hatte zwei Bandmaschinen der Marke, und zwei völlig verschiedene Eindrücke...

Es fing an mit einer 9241 XD, die Mitte 1993 im "Revier-Markt" (ist das gleiche wie die "Avis", heißt im Ruhrgebiet nur anders) angeboten wurde. Ich kannte die Maschine zum Zeitpunkt des Kaufs nur aus dem HiFi-Jahrbuch von 1976. Die Beschreibung las sich gut: Drei Motoren, Crossfield-Technik (kannte ich von meiner Akai X-201), Hinterbandkontrolle, drei Geschwindigkeiten, Cinch- und Klinken-Anschlüsse (ist bei europäischen Geräten ja nicht selbstverständlich), Dolby. Originell sah sie auch noch aus (ich fand sie sogar hübsch, aber darüber kann man sicher geteilter Meinung sein), und immerhin 15 Kilogramm Gewicht bei relativ kompakten Maßen sprachen für einen grundsoliden Aufbau. Letztes wurde vom Verkäufer dann beim Telefonkontakt auch bestätigt: Rückwand aus Metall, Tonkopfabdeckung aus Metall... keine Frage, die Maschine musste ich haben.

So machte ich mich mit meinem alten Kadett auf den Weg von Gelsenkirchen nach Werne-Stockum, wo das Gerät stand. So seltsam wie es klingen mag: Allein die Fahrt hin und zurück sind mir immer noch in wunderbarer Erinnerung. Die Erwartungen an das Gerät waren groß, das Wetter war schön, und ich hörte im Auto ein paar frisch aufgenommene und noch unbekannte Kassetten, auf denen ich einige spätere Lieblingslieder entdeckte.

Schließlich war es dann soweit. Nach einem kurzen Test vor Ort zahlte ich brav den heute recht stattlich anmutenden Preis von 250 DM, bewunderte noch kurz die Pioneer RT-909 des Verkäufers (wegen der er sich auch von der Tandberg trennte), lud das Gerät in den Kofferraum und fuhr in der Gewissheit, eine neue Lieblingsbandmaschine gefunden zu haben, wieder nach Hause.

Zugegebenermaßen: Ganz problemlos war die Tandberg nicht. Schon am Tag nach dem Kauf "hakte" das Gerät beim Druck auf die Play-Taste. Der Grund war aber ziemlich banal: Einer der Zugmagneten des Laufwerks war eingeharzt. Ein paar Tropfen Öl, und sie lief wieder. Schon ärgerlicher: Nach ein paar weiteren Wochen fiel ein Kanal bei der Wiedergabe aus, weil ein Elko sich verabschiedet hatte.

Aber der Tandberg habe ich das verziehen. Sie war einfach interessant, klang für eine "kleine" Maschine erstaunlich gut, spulte wie der Teufel und machte einfach Spaß - mehr als jede andere Bandmaschine, die ich bisher besessen habe! Den Campingurlaub in den Niederlanden, den ich weniger Tage nach dem Kauf angetreten habe, konnte ich gar nicht so recht genießen. Es regnete wie aus Eimern, und ich erwischte mich mehr als einmal bei dem Gedanken: Wäre ich doch zu Hause bei meiner Tandberg geblieben. ;-)

Leider folgte im Oktober des gleichen Jahres eine große Dummheit meinerseits. Da mir die Tandberg wesentlich mehr Spaß machte als meine "Erstmaschine", eine Akai GX-630 DB (also ein Großspuler), wollte ich große Spulen und Tandberg unter einen Hut bringen, erwarb eine TD-20 A Viertelspur und verkaufte aus Geld- und Platzmangel die 9200er (die Akai sollte kurz darauf folgen). Der wahrscheinlich größte Fehler meines Tonband-Lebens! Leider wurde mir erst nach dem Verkauf der großen Tandberg bewusst, dass diese mir nicht annähernd so viel Spaß machte wie die kleine. Klar, klanglich war sie um Längen besser, aber ansonsten - fand ich damals - einfach eine langweilige Kiste.

So verkaufte ich letztendlich die TD-20 A und behielt die Akai. Die 9200 aber war weg, und ich hatte nie wieder die Gelegenheit, eine zu kaufen. Sehr ärgerlich!

So bleibt mir von Tandberg leider nur eine zwiespältige Erinnerung.

PeZett

...wenn man Deine Leidensgeschichte liest kann man nur sagen: wohl dem der Geld UND Platz hat!
Meine Devise lautete bisher immer NEVER SELL A HiFi-COMPONENT !
(Ausnahmen wie absoluter Geldmangel, Krankheit, Verlust des Wohnsitzes, Heimeinweisung etc. sind
natürlich zugelassen).
Dem Umstand verdanke ich natürlich, dass ich kurz vor der Entmündigung durch meine Frau stehe. ;D
Spass beseite - gräme Dich nicht, am Ende ist es alles nur technisches Spielzeug (auch wenn einem
eine 9xxx nicht alle Tage über den Weg läuft)

Gruss

PeZett
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (F.Kafka)

Steffen Hecking

#10
Hallo Forumsteil- und Mitleser,

hier ein kleiner Beitrag zum Thema Tandberg (siehe Anlage)

Gruß
Steffen
Heut ist nicht aller Tage, ich komme wieder keine frage ;-))

peter2055

...mal ´ne Frage: Was dürfte denn eurer Meinung nach eine Tandberg  3500x Bandmaschine in einwandfreien Zustand kosten?
...ist ein solches 1-Motoren-Gerät überhaupt empfehlenswert; ich erinnere mich nämlich noch an ein Uher Royal, das ich in meiner Jugendzeit hatte: Ewiger Zirkus mit dem Antrieb...
Gruß Peter

Jürgen Heiliger

Hi Peter,

mehr als 50€ würde für eine solche nicht ausgeben, da die 9x00 Serie meist schon um die 100€ gehandelt werden und diese qualitativ hochwertiger anzusehen sind.

Gruß
Jürgen

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peter2055

Danke Jürgen, hilft mir schon mal weiter. Ich habe zwar eine kleine Tandberg-Kollektion, kann die auch beurteilen, aber die Spulengeräte sind Neuland für mich.

..gibt´s noch andere Meinungen?
Gruß Peter

bukongahelas

Vorsicht bei einer eventuell notwendigen Reparatur der Laufwerkslogiksteuerplatine der TD-20-A:
Die Masse (mittlerer Pin) des 7805 Spannungsreglers, der die TTL-ICs der Laufwerkslogik versorgt, ist im Platinenlayout nicht angeschlossen (isoliertes Lötpad), der 7805 bezieht seine Masseverbindung nur über das Chassis = Masse.
Das Gehäuse des 7805 ist zwar mit dem mittleren Massepin verbunden, auch so kann man die Masse zuführen.
Demontiert man die Logikplatine, "klaut" man dem 7805 seine Referenzmasse und er schaltet seine Eingangsspannung, ca 12 Volt, voll auf die Logik durch. Die TTL 74xx ICs mögen das garnicht und explodieren reihenweise. Ebenso ein sehr teures PROM , das praktisch unersetzbar ist, die Intelligenz der Laufwerkslogik. Bei ausgebauter Logikplatine muss man unbedingt über eine zusätzliche Leitung (Draht) dem 7805 seine Masse geben ! Ich musste es so erleben, das PROM überlebte glücklicherweise und die TTL-IC sind Centartikel, wenn man sie denn mit einem Profi-Entlötgerät austauschen kann. Trotzdem kostete mich die mE völlig unnötige Reparatur (es lag noch ein anderer Fehler vor) Stunden und Nerven.
Und ich konnte mir zunächst nicht erklären, warum die 74xx TTLs die Deckel hoben.
Ich kann mir nicht erklären, warum sich eine namhafte Firma wie TANDBERG so einen Konstruktionsmangel leistet, allenfalls vermuten, dass so die Logikmasse von der NF-Audio-Masse entkoppelt werden soll. Ich habe eine zusätzliche Drahtverbindung vom mittleren Pin des 7805 zum zentralen Massepunkt im Netzteil (Minus Siebelko) gezogen und das 7805 Gehäuse vom Chassis isoliert, Glimmerscheibe,Kunststoffisolierring und Wärmeleitpaste.
Im Übrigen empfiehlt der Hersteller des 7805 , die Masse nicht über das Gehäuse des 7805 zuzuführen, sondern ausschliesslich über den mittleren Pin.
Analog zu Transistoren: Da ist der Kollektor oft mit dem Gehäuse der Transistoren verbunden, man soll die Spannung aber über den dafür vorgesehenen Lötanschluss zuführen und nicht über das Gehäuse des Transistors.
Eine Ausnahme sind TO-3 Transistoren mit Metallgehäuse.
bukongahelas
Gewerblicher Teilnehmer

Die Firma Audiotronic-Hifi bietet Reparaturen und Restaurationen klassischer und aktueller Hifi-Geräte