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GX-630DB: Beim Abspielen ist Rückseite des Bandes leicht hörbar

Begonnen von Rumpel, Montag, 22.Februar.2010 | 12:45:58 Uhr

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Rumpel

Hallo Gemeinde,

ich habe eine Akai GX-630DB geschenkt bekommen, die hervorragend funktioniert und sich auch allgemein in einem exzellenten Zustand befindet. Es handelt sich um ein Vierspur-Gerät mit Dolby, das stets gut gepflegt wurde.

Nun sind mir 2 Dinge aufgefallen, die ich ein wenig störend finde: Zum Einen scheint im Mitteltonbereich um 1kHz etwas Frequenzgang zu fehlen (was allerdings auch am Band liegen kann, die Maschine ist auf Maxell UD eingemessen, die Aufnahmen erfolgten aber auf Maxell XLI). Das fällt aber nur beim häufigeren Hin- und Herschalten zwischen Vor- und Hinterband auf und ist nicht wirklich schlimm.

Zum Anderen (und das nervt schon ein wenig) hört man beim Abspielen der Rückseite eines Bandes sehr dumpf und ganz leise die Spuren der Vorderseite. Das ist besonders beim Ausklingen eines Titels oder bei Leerpassagen störend. Dieser Effekt tritt auch bei ganz leeren Bändern auf, es liegt also nicht daran, dass die vorherige Aufnahme nicht korrekt gelöscht wird. Die Köpfe und Bandführungsteile wurden frisch entmagnetisiert und die Köpfe scheinen mir auch richtig eingestellt zu sein, jedenfalls klingen Fremdaufnahmen einwandfrei.

Hat jemand eine Idee, ob es sich um einen Defekt oder eine Einstellungssache handelt oder ist dieser Effekt bei 4-Spur Geräten "normal" und ich muss damit leben? Ach ja: Interessanterweise scheint der Effekt bei hoher Bandgeschwindigkeit stärker zu sein.

Und wenn wir schon dabei sind: Wozu ist dieser Schalter "Low Noise / Wide Range"? Ich höre da keinen Unterschied...

Für Tipps dankbar ist
Christian

Araso

Moin, moin.

Low Noise - Wide Range dürfte die Umschaltung für verschiedene Bandtypen sein. Er ist, meine ich, nur bei Aufnahme aktiv.
Ich habe eine 646, da gibt es die Umschaltung normal - EE. Deins ist wohl der Vorläufer.

Es wird viel geschrieben, daß das Durchhören der Rückspur Systembedingt sei. Gut, kann sein. Ich habe meine 646 schon über 20 Jahre und da gab und gibt es kein Durchhören, Übersprechen, oder ähnlich. Ich denke, bei einer 630 sollte das auch nicht sein.

Sicher wird es aber jemand genau wissen, Arnulf.

Jürgen Heiliger

Hallo Christian,

Frage an Dich meinst Du mit.....
ZitatZum Anderen (und das nervt schon ein wenig) hört man beim Abspielen der Rückseite eines Bandes sehr dumpf und ganz leise die Spuren der Vorderseite.
Rückseite eventuell sie Gegenspur, soll heißen wenn Du das Band gewendet hast?

Die Rückseite des Bandes ist, bzw. darunter versteht man die den Köpfen abgewandte Seite...... sollte es also so sein, ist es normal, wenn das Tonsignal sehr leise und dumpf zu hören ist.

¼-Spur-Machinen kennen aber auch noch das Problem des Übersprechens der Gegenspur..... dies ist je größer die Geschwindigkeit gewählt wird, je lauter zu hören (dies hat mit der aufgezeichneten Wellenlänge des Signals zu tun....
Dies dürfte aber nur in Ruhephasen der eigentlichen Spur sehr sehr leise zu hören sein. Ansonsten muss sie neu abgeglichen und justiert werden

Der Schalter LowNoise / WirdRange verändert in geringem Umfang den Vormagnetesierungsstrom..... Unter LowNoise fallen alle Bänder ab der Generation LN, also z.B. DP-26/LP-35 fast alle Maxelltypen (nur das erste Maxellband (A-) war noch kein LN-Band)

ZitatNun sind mir 2 Dinge aufgefallen, die ich ein wenig störend finde: Zum Einen scheint im Mitteltonbereich um 1kHz etwas Frequenzgang zu fehlen (was allerdings auch am Band liegen kann, die Maschine ist auf Maxell UD eingemessen, die Aufnahmen erfolgten aber auf Maxell XLI). Das fällt aber nur beim häufigeren Hin- und Herschalten zwischen Vor- und Hinterband auf und ist nicht wirklich schlimm.

Dies ist normal, weil das XL-I Band wesentlich Höhenfreundlicher ist/war als das UD-Band. Willst Du optimale Ergebnisse, so sollte die Akai neu eingemessen werden auf das Band mit welchem Du in der Zukunft aufnehmen willst.
Gruß
Jürgen

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Rumpel

Hi Jürgen,

Du hast natürlich recht, ich meinte die Gegenspur und nicht die "Rückseite".
Und wie Du es auch schreibst: Man hört das nur bei sehr leisen Passagen oder Ruhephasen. Ich habe schon befürchtet, das dies ein systembedingtes Phänomen ist, kannte es aber bisher nicht, weil meine alte Revox eine 2-Spur Maschine war (und ich dachte mir: wenn es bei Kassetten nicht auftritt, dürfte es bei einer Bandmaschine erst recht nicht sein) und mir das auch bei meiner GX-77 seinerzeit nicht aufgefallen ist.

Danke für die Hinweise, ich wusste doch, dass ich mich auf Euch verlassen kann  :grinser:

Jürgen Heiliger

Hallo Christian,

das geringe Übersprechen der Gegenspur ist bei ¼-Spur-Maschinen schon fast Bauartbedingt gegeben, da bei diesen der Rasen (Trennspur) nur 0,75 mm beträgt. Im Gegenzug dagegen ist bei einer Amateur ½-Spur-Machine von einer Trennspur von über 2 mm auszugehen im Normalfall.
Wenn man sich nun vor Augenhält wie die Spuren aufgeteilt sind, nämlich 1-2-3-4 und nun bedenkt dass die Spurpakete 1+3 sowie 2+4 laufrichtungsmäßig zu sammen gehören, wird einem dieses Problem schon bewusster, oder?

Weiterhin gibt es Bandmaschinen, wo dieses Übersprechen mal stärker, mal weniger stark zu Tage tritt.... manchmal bedarf es aber auch eines Neuabgleichs/-einmessung der jeweiligen Bandmaschine um dieses Übersprechen fast gegen Null zu drücken......
Nur dabei sollte man streng nach Herstelervorschrift vorgehen, damit es nicht so geschieht wie dies der Tage zuletzt bei einer A-77 hier der Fall war..... da war der entsprechende Trimmpoti total verkurbelt und da war das Übersprechen schon sehr deutlich zu hören. Nachdem ich aber der Maschine mittels Messgeräte zu leibe rücken durfte, war es möglich sie wieder in die Spezifikationen zu bekommen und das Übersprechen war wieder als fast nicht mehr hörbar einzustufen.

Gruß
Jürgen

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NORDIM

Hallo Christian,
habe das gleiche bei meinem GX-630DB, welches ich kürzlich erworben habe, auch festgestellt  :drinks:  - allerdings bei einem Band, welches auf einem anderen Gerät bereits bespielt wurde. Bei meinen "alten GX 210 u. 201 ist mir  das bisher nicht nennenswert aufgefallen.

Viele Grüße Mike

Jürgen Heiliger

Dieses Übersprechen, wenn die Aufnahmen auf einer anderen Bandmaschine getätigt worden ist, ......

1) kommt aber meist von der Inkompaktibilität der Spureinstellung zwischen den unterschiedlichen ¼-Spur-Bandgeräten. Die wenigsten wissen a) wie es geht und b) haben nicht alle die Messmöglichkeiten zur Verfügung.

2) weitaus größer ist in diesem Fall, dass die zuerst aufnehmende Bandmaschine eine ½-Spur-Maschine war und bei der Neuaufnahme immer noch Reste der alten Spur von der ¼-Spur-Maschine auf dem Band nicht gelöscht werden. Dies ist aber kein Fehler der jeweiligen ¼-Spur-Maschine, sonder prinzipbedingt. Abhilfe schafft da nur ein konsequentes Löschen des Bandes vor der Neuaufnahme mittels des ½-Spurers oder die Verwendung einer sogenannten Löschdrossel.
Gruß
Jürgen

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Rumpel

So, nun muss ich doch noch eine Ergänzung dazu abgeben:

Das Phänomen der leise hörbaren Gegenspur scheint in hohem Maße von der verwendeten Bandsorte abzuhängen. Nachdem ich nun meine ganzen Spulen wieder ausgegraben habe, konnte ich feststellen, dass der Effekt bei Verwendung von Maxell UD - Bändern (auf die das Gerät auch eingemessen wurde) nicht auftritt.

Bei Maxell XL-I hört man den Effekt stärker, sofern sie auf der Akai mit hoher Geschwindigkeit aufgenommen werden - meine bereits auf einer Revox B-77 bespielten XL-I sind jedenfalls komplett unauffällig.

Somit hat sich das "Problemchen" eigentlich von selbst erledigt, da ich meine alten Aufnahmen hören kann und 80% meines Bestandes ohnehin aus UD - Material besteht.

Vielen Dank für Eure Erfahrungen und Tips!!!