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A77 ORF ist nun da !!!!!!!!!!!

Begonnen von Valsi, Donnerstag, 21.Februar.2008 | 19:49:55 Uhr

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Valsi

Hallo,

heute habe ich vom Händler MEINE Revox A77 ORF abgeholt. Die Maschine macht einen nahezu neuwertigen Eindruck, ist kontrolliert, justiert, hat acht neue Elkos und einen neuen Ausgangsübertrager erhalten. Wie man sehen kann ist auch ein Vorlaufbandspender dabei!   .,a115

Zum Preis sage ich nur der war mehr als heiß. Im Vergleich was man bei ebay zahlt sogar sehr billig!  :_yahoo_: :_yahoo_:

Jetzt werden noch die Lemo Stecker gekauft (hat Conrad welche?) konfektioniert und ab geht es. Ach ja Teller für Offenwickel kommen noch!

Hier ein paar Bilder:











Bin schon auf die Performance des Gerätes gespannt!

lg

Rudi

Jürgen Heiliger

Zitat von: Valsi am Donnerstag, 21.Februar.2008 | 19:49:55 Uhr
Hallo,
............... Ach ja Teller für Offenwickel kommen noch!

............Bin schon auf die Performance des Gerätes gespannt!

lg
Rudi

Hi Rudi,

erst mal herzlichen Glückwunsch zu Deiner A-77 ORF, und denk daran die Offenwickel hast Du in Frankfurt ab zu liefern...... :flööt:
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Valsi

Hallo Jürgen,

meine bekommst du nicht ! Du bekommst Deine!  :grinser:

Ach ja eine Schneideeinrichtung hat sie auch!

lg

Rudi

Armin777

Hallo Rudi,

ist das die Kofferversion mit eingebauten Lautsprechern? Und Low speed oder hi speed?

:drinks:

Valsi

Hallo,

bin kein Bandexperte, aber die ORF gab es nur in HS und ohne LS und ohne Verstärker. War ja eine Studiomaschine für den Österreichischen Rundfunk. Sie hat auch einen höheren Bandzug um bei den 38cm/sek den ORF Anforderungen zu genügen.

Siehe das ORF Logo auf der Seite!

Aber Jürgen hat da sicher noch ein paar Insiderinfos!

lg

Rudi

Maxihighend

Hi Rudi,

hast du ein Glück - gratuliere  :pleasantry:

Mir sind schon einige 77er untergekommen - aber KEINE EINZIGE war in Ordnung und ALLE zu teuer  :girl_devil:

:drinks:
Viele Grüße,
Max.

Jürgen Heiliger

Zitat von: Valsi am Donnerstag, 21.Februar.2008 | 20:03:14 Uhr
Hallo,

bin kein Bandexperte, aber die ORF gab es nur in HS und ohne LS und ohne Verstärker. War ja eine Studiomaschine für den Österreichischen Rundfunk. Sie hat auch einen höheren Bandzug um bei den 38cm/sek den ORF Anforderungen zu genügen.

Siehe das ORF Logo auf der Seite!

Aber Jürgen hat da sicher noch ein paar Insiderinfos!

lg
Rudi

Hi Rudi,

es hat was länger gedauert.........

Hier noch einige Infos zu der A-77 ORF oder Professional, wie sie auch schon mal genannt wird......

Die A-77 ORF ist eine trafosymetrisch aufgebaute Highspeed (19/38 cm/s) Halbspur-Stereo (0,75er Rasen) Maschine mit erhöhtem Bandzug für den Offenwickelbetrieb. Vornehmlich gebaut für's ORF, deshalb auch der Name.

Und nun noch einige Besonderheiten wo anderen Orts Phonomax drauf aufmerksam machte......

Zitat von: Phonomax
Lieber Rudolf,

"Auswirkungen" auf dein Equipment bestehen höchstens insofern, als du unter Umständen damit rechnen musst, dass die von der ORF erwarteten Eingangspannungen für Vollaussteuerung (1,55 V für 514 nWb/m) von deinen Geräten aus dem Amateurfamilie nicht beigebracht werden; doch das wird man sehen. Der Eingangswiderstand der ORF entspricht den im Amateurbereich üblichen Werten: 50 kOhm; insofern ist also nicht mit Engpässen zu rechnen.

Die Ausgangsspannungen sind mit 1,55 V bei 514 nWb/m 'heute' weitgehend normal, bei entsprechendem Band und entsprechender Aussteuerung (und 38 cm/s) können daraus aber durchaus jenseits 3,5 Volt werden, was dann dem ein oder anderen Verstärkereingang zuviel werden mag; er klippt dann im schlimmsten Fall, was du dann aber schon merkst.

Die Desymmetrierung sollte dagegen ordentlich und anständig ausgeführt werden. XLR-Stift 2 ist heiß (also Cinch-Mittenkontakt), XLR 3+1 gehen auf den Schirm. Ein kleines Problem (oder besser eine der Halbherzigkeiten) der ORF ist die Anlage der Netzsektion nach Schutzklasse 2, also ohne Schutzleiter. Sie entspricht damit exakt der Urspungsversion und vertritt eine 'Halbweltposition' zwischen den Ansprüchen symmetrischen und unsymmetrischen Betriebes. Dich soll das zunächst nicht weiter stören. Im Brummproblemfall wirst du dich ja ohnehin melden. Das Steckermaterial entspricht übrigens der XLR-Norm.

Ansonsten existieren die Cinch-Ausgänge in funktionstüchtiger Form, allerdings auch mit den spezifischen Grenzen der Ausgangsverstärker einer A77, die bei 38 eng werden. Dass Volume-Steller und Betriebsartenwahlschalter (I/II/Mono/Stereo) Rückwirkungen auch auf den symmetrischen Ausgang haben, kann man aus der Schaltung erschließen (und in praxi erfahren). Das sollte man wissen, wenn man auf den beruhigend solide aussteuerbaren Ausgangsverstärker der symmetrischen Sektion zurückgreift.
Es gibt noch ein paar weitere Dinge, die bei der A77 generell im Hinterkopf bewahrt werden sollten, die uns jetzt aber einstweilen auch noch nicht beschäftigen müssen, auch wenn sie gerade im tonstudiomäßigen Betrieb eines solchen aufgebohrten Bandgerätes gemeinsam mit Schmetterlingskopf-Geschwistern ziemlich schnell auffallen: Spurbreitenfrage beim Aufnahmekopf und kleiner Bug in der Laufwerkssteuerung.

Hans-Joachim

Dies bedeutet für Dich im praktischen Umgang, bei Eigenaufnahmen könnte es, wenn die Quellen nicht bis 0dB ausgesteuert wurden könnte es leider ohne Aufholverstärker oder Symetrierverstärker etwas knapp bemessen in der Eingangspannung bei der A-77 für die Vollaussteuerung werden.

Den angesprochenen Bug in der Laufwerkssteuerung kennst Du, oder besser wie er sich auswirkt? ---- Bei gedrückten Rec-Schaltern sollte niemals in den FF- oder Rev Betrieb direkt geschaltet werden, da ansonsten ganz kurz der LöschOszilator tätig wird und Du Dir so wertvolle Aufnahmen versaust. Also immer daran Denken, die REC-Schalter zu benutzen wenn Du wirklich aufnehmen willst.

Gruß
Jürgen

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PhonoMax

Lieber Rudi,

die "Performance" deiner A77ORF ist die der A77, nicht mehr, nicht weniger; will sagen: Hier erlebst du praktisch, wie weniger Dinge es bedarf, um handfeste Qualiität herzubekommen. Es ist kein Zufall, wenn ich heute der A77 einen zentralen historischen Ort in der Geschichte der Magnetbandtechnik zuweise.

N' paar Dinge noch:

Dein Gerät ist die erste ORF, die ich mit Bewusstsein als Kofferversion gebaut sehe. Wenn ich mich richtig zurückerinnere (ich kaufte damals, vor gut 30 Jahren, ja zwei Exemplare im Abstand weniger Monate), habe ich danach nämlich gefragt, weil ich die relativ leicht transportablen Dinger für Plattenaußenaufnahmen (gemeinsam mit vier DOLBY-A-360-Einschüben) verwenden wollte.
Die Antwort aus Löffingen lautete damals, dass es diese Version nicht gäbe,weshalb ich gezwungen war, mir einen eigenen Deckel für die Nussbau-CS-Version zurechtzusägen. Weiterhin bedeutet dies aber auch, dass der ORF die Maschine sehr wohl im Außendienst, also zur Produktion und nicht nur im Archiv eingesetzt haben muss. Meine einschlägigen Nachfragen bei Kollegen des ORF liefen damals nämlich darauf hinaus, dass die A77ORF "nur zu Archivzwecken" Verwendung fände. Dafür wäre ja auch das auf deinen Koffer als Eigentümernachweis aufgespritzte ORF-Auge unnötig gewesen.

Zum anderen sehen die XLR-Tableaus meiner noch verbliebenen und der vor Jahren verschenkten A77ORF so aus wie auf dieser Seite unten:

http://www.theimann.com/Analog/A77/Spezial/index.html

Leider besitzt die A77ORF keine Schmetterlingsköpfe, sondern ebendasjenige Material, das die Standard-A77 aufwies. Dies macht insofern gewissen Ärger, als die beiden Spuren der Revox-Aufnahmeköpfe offenbar (das gilt wohl für einen beachtlichen Teil des Revox-Kopfspektrums) nicht exakt gleicher Breite sind. Dies spielt für die Eigenaufnahme und -Wiedergabe über 2+2mm-Anlagen zwar keine Rolle, man merkt derlei aber, wenn man die mit der Maschine entstandenen Aufnahmen auf eine Maschine mit Schmetterlingsköpfen legt, die dann -neben dem selbstverständlichen Pegelverlust von gut 2,7 dB- plötzlich eine zuvor nicht existente Pegeldifferenz links vs. rechts ausweist.  Wie man damit umgeht, muss man sich bei jeder A77 und A700 anhand der eigenen Anwendungsbedingungen überlegen, zumal 2+2mm-Aufnahmen auch bei der Wiedergabe auf Schmetterlingskopfmaschinen durch die Leerrasenabtastung ein leicht erhöhtes Rauschen aufweisen.

Nicht ganz unwichtig ist bei der Verwendung der symmetrischen Ausgänge, den Betriebsartenwahlschalter keinesfalls in Stellung Mono zu bringen und den (Wiedergabe-) Volumesteller auf 'volles Rohr' zu drehen, weil dann das Ausgangssignal monofonisiert wird. Dies hängt mit dem Einflicken des ORF-Ausgangssymmetrieverstärkers ins Konzept der A77 zusammen. Also: Bei Kopien und Wiedergaben ab symmetrischem ORF-Ausgang Volume-Steller immer am linken Anschlag halten.

Angesichts dieser Schaltereifrage eine kleine Korrektur an Jürgens Hinweisen oben: Gefährlich ist -wenn ich mich recht erinnere- bei gedrückten Aufnahmewahlschaltern nur der fliegende Übergang vom Wiedergabeprozess in den schnellen Rücklauf. Nur dann fallen die Relais potenziell so ungünstig ab, dass sich der Löschoszillator kurzzeitig mit einem zackigen "Pfft!" innerhalb der bestehenden Modulation zu Wort meldet. Jürgens Schluss jedoch, bei jedweder Wiedergabe die Spurwahlschalter auszulösen, sollte grundsätzlich beherzigt werden. Man macht auch anderweitig allzuleicht Bockmist, was ich mit meinem Bezugsband im Kreuzgang des Domes zu Brixen leidvoll erfahren durfte....
Wer mir bezüglich des Laufwerks-Bugs nicht glaubt, kann meine Aussagen gerne anhand der Schaltung der A77-Laufwerkssteuerung verifizieren. Mich kostete das -nach praktischer Konstatierung des Phänomenes- vor 30 Jahren immerhin einen Badewannenaufenthalt, nach dem ich aber Bescheid wusste.

Der etwas erhöhte Bandzug offenbart die bei 38,1 cm/s guten Kopfträgerqualitäten der A77ORF, die problemlos mit der erheblich aufwändigeren B67, ja der A80 (!) mithält. Die Stabilität des Pegels und der Phasenlage eines 10-kHz-Signales auf meinen ORF verwunderte mich immer wieder. Der Restbrumm war natürlich A77-spezifisch, spielte aber bei mir durch den Einsatz von Dolby A keine Rolle mehr. Dass dem Normalbürger die spektrale Verteilung des Störgeräusches eines Bandmaschine normalerweise gar nicht auffällt, bitte ich bei dieser Aussage ordentlich im Auge zu behalten.

Die heute ach so beliebten Klangdiskussionen kann man auch mit der ORF durchziehen: Sie -bei mir immer perfektest eingemessen- entsprach im A-/B-Vergleich (vor vs. hinter Band) dem Original minimal mehr als die B67, die etwas 'schöner' (weil runder) tat, was mich weiland in Konflikte stürzte, ob Außenaufnahmen nicht doch weiterhin mit ORF zu machen seien.

Ansonsten empfehle ich jedem unserer einschlägigen Klangapostel den mir weiland (stationär) problemlos möglichen Vergleich zwischen A77ORF, B67 und A80 -jeweils in perfekt eingemessener Form bei anspruchsvoller Modulation- durchzuführen. Er wird in Teufels Küche geraten, wenn er wirklich zuverlässig alle drei Maschinen anhand des Wiedergabeergebnissses allein auseinanderhalten will: Es ist dies nicht möglich. Ob allerdings eine ORF fünf, die B67 zehn Jahre eines professionellen Einsatzes mit einer derartigen Wertekonstanz durchsteht, wie eine A80 20 angestrengte Jahre überlebte, dazu brauchen wir nicht zu diskutieren.
Hier, und nur hier liegt das Problem, denn es gab durchaus Amateurgeräte, die im Neuzustand gegenüber einer A80(!) die Nase vorn hatten.

Hans-Joachim


Valsi

Hallo Hans-Joachim,

vielen Dank für deine mehr als ausführlichen Informationen. Ich hoffe und denke es wird auch so sein, dass ich noch viel Freude mit dieser Maschine haben werde. Ich bin mir nicht sicher auf welches Band der Händler die Maschine eingemessen hat. Das muß ich nochmals erfragen. Er hat mir allerdings vom LPR35 abgeraten, da erstens zu dünn (35µ) und klanglich nicht das Gelbe vom Ei sei. Bei meiner Tandberg kann ich nichts davon bemerken, aber dort ist auch der Bandzug ein geringerer und mit Kopfhörer höre ich keinen Unterschied zwischen Vorband und Hinterband - ausgenommen den etwas höheren Rauschpegel.

Nun zur Kofferversion, ich wusste auch nicht was ich da bekomme. Er sagte mir er hätte eine A77, dann korrigierte er sich und fügte den Passus ORF hinzu, nannte den Preis und ich war mehr als zufrieden. EIn paar Tage später rief er mich an und bat mich um Verschiebung des Abholungstermines da der Ausgangsübertrager auf einen Kanal defekt war. Wenn ich mich recht entsinne, sprach er von einen Höhenverlust. Weiters war das Zählwerk nicht mehr auf Null rückzustellen und das gehört natürlich auch repariert, denn man kann doch nur eine funktionierende Maschine verkaufen. Nun als ich sie abholte sah ich dass es eine Kofferversion war, und erzeigte mir die auch die Teile die er ersetzt hatte. Es waren auch 7-8 gelbe Elkos dabei.

Die Maschine macht einen nahezu neuwertigen Eindruck. Entweder hat er alle Tasten und die Frontplatte mitgetauscht, oder die bei ORF gingen sehr pfleglich mit ihr um oder sie stand immer wieder einsam in einer Ecke. Jedenfalls fast wie aus dem Regal. So nebenbei bemerkt er dass der vereinbarte Preis eigentlich nicht mehr für ihn lukrativ wäre, aber ausgemacht ist ausgemacht und wünschte mir viel Spaß mit meiner neuen Errungenschaft. Ein seriöser Verkäufer -wobei Verkäufer so nicht stimmt, hat er doch ein Studio und Werkstätte auch- hat heutzutage schon einen hohen Seltensheitswert!

Es kann durchaus sein dass ich noch die eine oder andere Frage habe und bitte schon deshalb um ein weinig Geduld und Verständnis.

lg

Rudi

Valsi

Hallo,

nun schon die erste Frage (habe ich auch im AAA Forum gestellt) Wo gibt es diese Lemo Stecker. Ich werde nicht fündig... .,a015 Ich benötige mind. 3 oder aber auch 4.

lg

Rudi

Jürgen Heiliger

Hi Rudi,

frage mal bei Tom Schmitz nach, der hatte da eine Quelle.....
Gruß
Jürgen

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PhonoMax

Lieber Rudi,

zu den Lemos: Schaue nach, ob XLR passt. Bei mir ist/war im Schaltungsblatt genauso von Lemos die Rede, drin waren von Anfang an Neutrikbuchsen, die bei dir nicht verbaut wurden; da unterscheidet sich meine defintiv originale Version von der deinen.

Bezüglich des LPR35 kann ich die Aussagen des Vorbesitzers nicht teilen, denn der Magnetit des LPR35 entspricht zumindest heute (und das seit einigen Fertigungsgenerationen) dem 911, an dessen grundsätzlicher Qualiität man nicht zu zweifeln braucht. Dagegen ist die Problematik von Langspielbändern bei 38 und entsprechender, gleichsam professioneller Aussteuerung durchaus sehr real: Der Kopiereffekt nimmt bei 38 ohne -professionelle- Rauschminderer leicht Größenordnungen an, die nicht mehr tolerabel sind.

Um 'soweit' zu kommen, muss die Aussteuerung jedoch mit professionellen Mitteln, also als Spitzenspannung, überwacht und angelegt worden werden, was in Amateurshand meist nicht der Fall ist, zumal dort VU-Messung ja mit Aussteuerungsmessung bedeutungsgleich gehandelt wird.
Das gilt natürlich auch für ein 'aufgebohrtes' Amateurgerät wie die A77ORF. Sie zeigt auf ihre Weise, dass der Schlüssel zur Hochwertigkeit des analogen Magnetbandsystems nicht zuletzt in der angemessenen Aussteuerung liegt, zu der eben neben der Hartware auch ein gerüttelt Maß an Erfahrung gehört, selbst wenn die neuzeitlichen Bänder bei hohen Bandgeschwindigkeiten die Situation gegenüber der Frühzeit des Verfahrens durchaus entschärft haben.
Gleichzeitig liefert diese Einsicht aber auch die Erklärung dafür, warum schon so lange Zeit hochwertige Aufzeichnungen möglich waren, die der heutige Sekundärnutzer allzuleicht mit "den teuren Studiomagnetofonen" allein in Verbindung bringt, womit diese aber nur 'am Rande' zu tun haben. Primär ist es neben der selbstverständlich vernünftigen Anlage dieser Geräte (und der hochwertigen Peripherie; von nix kommt nix, das ist schon richtig) vor allem das Wissen von Sinn und Unsinn im Tun des Aufnehmenenden, das Bauchplatscher üblerer Sorte vermeiden hilft. Und diesbezüglich verzeiht eine A80 genausowenig wie eine A77ORF.


Ich benützte damals zunächst 468 und wechselte erst, als Agfa etwa 1982/83 alberne Vertriebsallüren an den Tag legte, zunächst zum kurzlebigen 910 und danach zum 911 der BASF. Wenn ich mich recht erinnere, war 468 mit den Mitteln der A77 (Equalizing nur bei den aufnahmeseitigen Höhen) im Frequenzgang 'minimal perfekter' einzumessen, womit es sich dann aber hatte, was heute keineswegs mehr so sein muss, weil die Rezeptur des 468 seither sicher verändert wurde.

Außerdem müsstest du dieses technologisch-handwerkliche Niveau auch zunächst einmal einstellen, um die(se) Minimalunterschiede zwischen den beiden Bändern auszuloten. Das wirst du nicht schaffen, weil dir -und sei es zunächst- vermutlich die Erfahrung und eine dafür sinnvoll geeignete Aufnahmeanlage fehlen, die mir damals nicht nur zur Verfügug stand, sondern auch auf die Erfordernisse (m)eines mobilen Betriebes hin aufgrund meiner -fachlichen- Erfahrungen ziemlich 'versatil' angelegt worden war. Eine Einmessungskontrolle ließ sich damit innerhalb von etwa einer Minute (brutto) abschließen, eine Neueinmessung dürfte kaum mehr als drei Minuten gekostet haben, sofern ich die Daten des Bandes kannte. In derselben Weise war die Arbeit der Dolbys kontrollierbar, deren prinzipbedingte Pegelsensibilität dir ja sicher bekannt ist.

Was am Übertrager gewesen sein könnte/sollte ist mir nicht recht erfindlich, es sei denn, es handelte sich doch um einen der Eingangsübertrager. Beim Ausgangsübertrager -das sind richtig dicke Trafos- kann ich mir kaum einen Grund vorstellen, der zum Höhenverlust hätte führen können. Wichtiger erschiene mir da, dass sich nun -nach einem Reparaturversuch- zwei identische Übertrager im Gerät befinden. Denn wo man noch heute einen Ausgangsübertrager für eine ORF innerhalb weniger Tage herbekäme, möchte ich stante pede nicht beantworten müssen. Und wenn doch solch ein Trafo "ous Villinge-Schwenninge" zu beziehen wäre, so möchte ich nicht wissen, was dafür zu erlegen ist. Nun kann es ja sein, dass der ORF in Wien noch Ersatzteile ... usw. Insofern, gut.

Nachdem dein Gerät einen solch neuwertigen Eindruck macht, wüsste auch ich ganz gerne, welche Tonmotorregelung (Schalenkern oder IC) es besitzt, wann es gebaut wurde und/oder welche Seriennummer es hat, um es 'historisch lokalisieren' zu können. Dass die 'lebendig-betriebliche Praxis' einer Rundfunkanstalt spitzfingerig-vorsichtig mit den Geräten ihres Arbeitgebers umging, erscheint mir eher ungewöhnlich, was dann eher dafür spräche, dass deine ORF einer Reserve zugehörte, die fast nie zum Einsatz kam. So etwas soll es ja geben.

Übrigens sind die symmetrischen Ausgangsstufen der A77ORF fest mit den Wiedergabekorrekturverstärkern verbunden, also nicht per Schalter und Wunsch an die Wege vor oder hinter Band anzukoppeln. Bei mir stand bis heute lediglich ein Elko (Stützelko im Löschoszillator) zum Austausch an, wobei ich meine einzige verbliebene A77ORF im Verlauf der letzten 20 Jahre praktisch nicht mehr eingesetzt habe.

Die A77ORF kostete zu Lebzeiten genauso viel wie eine Standard-A700 (2750,00 DM), die ein deutlich aufwändigeres Laufwerk andient. Ich benötigte damals daher allerlei Überlegung, ob, und wenn ja warum, wozu und weshalb ich mich für die ORF entscheiden sollte, könnte, dürfte, müsste. Dass das schließlich seinen richtigen Weg genommen hatte, mag man daran erkennen, dass von mir wenige Monate später die zweite ORF beschafft wurde, obgleich die A77 ja inzwischen ausgelaufen war.

Hans-Joachim

Valsi

#12
Hallo Hans-Joachim,

ich habe meine Antworten/Kommentare in blau eingefügt.

lg und Danke für Deine Hilfe

Rudi

Zitat von: PhonoMax am Freitag, 22.Februar.2008 | 21:28:07 Uhr
Lieber Rudi,

zu den Lemos: Schaue nach, ob XLR passt. Bei mir ist/war im Schaltungsblatt genauso von Lemos die Rede, drin waren von Anfang an Neutrikbuchsen, die bei dir nicht verbaut wurden; da unterscheidet sich meine defintiv originale Version von der deinen.

Die XLR kosten ja nur ca 3€ das Stück und rein optisch müßten sie passen. Ich werde aber vorher anrufen ob es denn passt.

Bezüglich des LPR35 kann ich die Aussagen des Vorbesitzers nicht teilen, denn der Magnetit des LPR35 entspricht zumindest heute (und das seit einigen Fertigungsgenerationen) dem 911, an dessen grundsätzlicher Qualiität man nicht zu zweifeln braucht. Dagegen ist die Problematik von Langspielbändern bei 38 und entsprechender, gleichsam professioneller Aussteuerung durchaus sehr real: Der Kopiereffekt nimmt bei 38 ohne -professionelle- Rauschminderer leicht Größenordnungen an, die nicht mehr tolerabel sind.

Auch den Kopiereffekt hat er erwähnt. Ich habe das schlichtweg vergessen. Aber so wie ich Dich verstehe werde ich das Aussteuereungspotential gar nicht ausreizen. Und wenn dann nur per Zufall.

Um 'soweit' zu kommen, muss die Aussteuerung jedoch mit professionellen Mitteln, also als Spitzenspannung, überwacht und angelegt worden werden, was in Amateurshand meist nicht der Fall ist, zumal dort VU-Messung ja mit Aussteuerungsmessung bedeutungsgleich gehandelt wird.
Das gilt natürlich auch für ein 'aufgebohrtes' Amateurgerät wie die A77ORF. Sie zeigt auf ihre Weise, dass der Schlüssel zur Hochwertigkeit des analogen Magnetbandsystems nicht zuletzt in der angemessenen Aussteuerung liegt, zu der eben neben der Hartware auch ein gerüttelt Maß an Erfahrung gehört, selbst wenn die neuzeitlichen Bänder bei hohen Bandgeschwindigkeiten die Situation gegenüber der Frühzeit des Verfahrens durchaus entschärft haben.
Gleichzeitig liefert diese Einsicht aber auch die Erklärung dafür, warum schon so lange Zeit hochwertige Aufzeichnungen möglich waren, die der heutige Sekundärnutzer allzuleicht mit "den teuren Studiomagnetofonen" allein in Verbindung bringt, womit diese aber nur 'am Rande' zu tun haben. Primär ist es neben der selbstverständlich vernünftigen Anlage dieser Geräte (und der hochwertigen Peripherie; von nix kommt nix, das ist schon richtig) vor allem das Wissen von Sinn und Unsinn im Tun des Aufnehmenenden, das Bauchplatscher üblerer Sorte vermeiden hilft. Und diesbezüglich verzeiht eine A80 genausowenig wie eine A77ORF.


Ich benützte damals zunächst 468 und wechselte erst, als Agfa etwa 1982/83 alberne Vertriebsallüren an den Tag legte, zunächst zum kurzlebigen 910 und danach zum 911 der BASF. Wenn ich mich recht erinnere, war 468 mit den Mitteln der A77 (Equalizing nur bei den aufnahmeseitigen Höhen) im Frequenzgang 'minimal perfekter' einzumessen, womit es sich dann aber hatte, was heute keineswegs mehr so sein muss, weil die Rezeptur des 468 seither sicher verändert wurde.

Das 486 soll ein gutes Band sein, so der Händler. Hoffentlich ist die Maschine darauf oder ein adäquates Band eingemessen


Außerdem müsstest du dieses technologisch-handwerkliche Niveau auch zunächst einmal einstellen, um die(se) Minimalunterschiede zwischen den beiden Bändern auszuloten. Das wirst du nicht schaffen, weil dir -und sei es zunächst- vermutlich die Erfahrung und eine dafür sinnvoll geeignete Aufnahmeanlage fehlen, die mir damals nicht nur zur Verfügug stand, sondern auch auf die Erfordernisse (m)eines mobilen Betriebes hin aufgrund meiner -fachlichen- Erfahrungen ziemlich 'versatil' angelegt worden war. Eine Einmessungskontrolle ließ sich damit innerhalb von etwa einer Minute (brutto) abschließen, eine Neueinmessung dürfte kaum mehr als drei Minuten gekostet haben, sofern ich die Daten des Bandes kannte. In derselben Weise war die Arbeit der Dolbys kontrollierbar, deren prinzipbedingte Pegelsensibilität dir ja sicher bekannt ist.

Was am Übertrager gewesen sein könnte/sollte ist mir nicht recht erfindlich, es sei denn, es handelte sich doch um einen der Eingangsübertrager. Beim Ausgangsübertrager -das sind richtig dicke Trafos- kann ich mir kaum einen Grund vorstellen, der zum Höhenverlust hätte führen können. Wichtiger erschiene mir da, dass sich nun -nach einem Reparaturversuch- zwei identische Übertrager im Gerät befinden. Denn wo man noch heute einen Ausgangsübertrager für eine ORF innerhalb weniger Tage herbekäme, möchte ich stante pede nicht beantworten müssen. Und wenn doch solch ein Trafo "ous Villinge-Schwenninge" zu beziehen wäre, so möchte ich nicht wissen, was dafür zu erlegen ist. Nun kann es ja sein, dass der ORF in Wien noch Ersatzteile ... usw. Insofern, gut.

Wenn ich mir die Größe des Übertragers in Erinnerung rufe dann sind die beiden auf einer Platine etwas größer als ein Fingerhut und können insofern nur die Eingangsübertrager sein

Nachdem dein Gerät einen solch neuwertigen Eindruck macht, wüsste auch ich ganz gerne, welche Tonmotorregelung (Schalenkern oder IC) es besitzt, wann es gebaut wurde und/oder welche Seriennummer es hat, um es 'historisch lokalisieren' zu können. Dass die 'lebendig-betriebliche Praxis' einer Rundfunkanstalt spitzfingerig-vorsichtig mit den Geräten ihres Arbeitgebers umging, erscheint mir eher ungewöhnlich, was dann eher dafür spräche, dass deine ORF einer Reserve zugehörte, die fast nie zum Einsatz kam. So etwas soll es ja geben.

Wo kann ich das denn finden? Ich würde Die gerne diese Daten zukommen lassen!

Übrigens sind die symmetrischen Ausgangsstufen der A77ORF fest mit den Wiedergabekorrekturverstärkern verbunden, also nicht per Schalter und Wunsch an die Wege vor oder hinter Band anzukoppeln. Bei mir stand bis heute lediglich ein Elko (Stützelko im Löschoszillator) zum Austausch an, wobei ich meine einzige verbliebene A77ORF im Verlauf der letzten 20 Jahre praktisch nicht mehr eingesetzt habe.

Die A77ORF kostete zu Lebzeiten genauso viel wie eine Standard-A700 (2750,00 DM), die ein deutlich aufwändigeres Laufwerk andient. Ich benötigte damals daher allerlei Überlegung, ob, und wenn ja warum, wozu und weshalb ich mich für die ORF entscheiden sollte, könnte, dürfte, müsste. Dass das schließlich seinen richtigen Weg genommen hatte, mag man daran erkennen, dass von mir wenige Monate später die zweite ORF beschafft wurde, obgleich die A77 ja inzwischen ausgelaufen war.

Die "normale" A77 hat das aufwändigere Laufwerk? Warum den das? Ich dachte das ist bei allen A77 gleich!

Hans-Joachim

Jürgen Heiliger

Rudi,

Du hast da gerade einiges verwechselt......

1.) Du meinst bestimmt das 468er Band......
2.) Hans-joachim sprach davon dass die A-700 das aufwendigere Laufwerk als wie die A-77 besaß......
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Skype: juergen_heiliger

Valsi

Hallo Jürgen,

Beim Band war ein Tippfehler schuld und beim Laufwerk ein Lesefehler  .,35

lg

Rudi

PhonoMax

#15
Lieber Rudi,

zur Gerätedatierung habe ich drüben schon allerlei geschrieben, zur Bandgeschichtsfrage kannst du in den anderen Foren (z. B. Christoph Roses Studer+Revox-Forum oder im Bandmaschinenforum) nachlesen. Das ist alles nicht so ganz 'ohne', zumal ja 468 fast ein Wiener Kind ist, denn es gehört zu den späten Geschenken des aus Wien stammenden Leverkusener Magnetbandpapstes Friedrich Krones an seinen bis 1980 letzten Arbeitgeber: die AGFA AG.

Das 468 markiert im Grunde das Ende der professionellen Bandentwicklung, auch wenn es durch Verschiebung einiger Kompromisse in der Aussteuerbarkeit bei 911 um anderthalb und schließlich im allerletzten Schritt mit 900 nochmals um gut anderthalb dB weiter ging. Wenn man sich klarmacht, wo man schon 1973 mit 468 angelandet war, kann man sich lebhaft vorstellen, welcher Aufstände es bedurfte, um das 900 fertigen zu können.
An eine Einmessung würde ich an deiner Stelle aber auf jeden Fall denken. Zusicherungen eines Verkäufers sind das eine, die Vorgeschichten eines Bandgerätes das andere.

Mit der Aussteuerung meinte ich das nicht ganz so, wie du das deutest. Ich verweise in meinen Aussagen einerseits auf die Notwendigkeit adäquater Aussteuerung, die bei 38 dann zwangsläufig zu einer fragwürdigen Kopierdämpfung eines Langspielbandes führen muss, zum anderen auf den bei Amateuren zumindnest in klassischer Zeit fast grundsätzlich fragwürdigen Zustand der Aussteuerung: Entweder ist man mit Hallo 'drüber' oder so deutlich 'drunter', dass eben die zur Verfügung stehende Betriebsdynamik des Systems unzureichend ausgenützt ist. Das liegt daran, dass bei Amateurs eben zumeist schlicht nicht das Gerät zur Verfügung stand, so auszusteuern, wie das vom (analog-magnetischen) Verfahren gefordert wurde bzw. wird. Daraus kann man allerlei Schlüsse ziehen, die in den genannten Foren und vielleicht auch bei Jürgen hier schon diskutiert wurden, obgleich sein Forenfokus in etwas andere Richtungen zielt.

Wenn dir der defekte Übertrager als ein solcher in Fingerhutgröße vorgelegt wurde, so handelte es sich bei ihm nicht um den Ausgangs-, sondern definitiv um den Eingangsübertrager, der von der Fa. Beyer, Heilbronn kam, die aber inzwischen offenbar keine Übertrager mehr fertigt. Und der ist im Verhalten durchaus etwas heikel. Ich habe mit ihm und seinen Geschwistern in vielfältiger Weise Erfahrungen gesammelt, dabei unter anderem auch vier Kanäle meines damaligen 269-Pultes anstelle der betreffenden Line-Eingänge mit einer MS-Matrix ausgestattet. Man kennt sich daher.

In der Schlusssentenz schrieb ich von A700 und A77; bitte nicht mehr aus meinen Texten herausdestillieren, als drinsteht. Natürlich -da hast du völlig Recht- sind alle A77-Laufwerke gleich, was von mir aber auch mit keinem Wort in Abrede gestellt wurde.

Sollten bei dir tatsächlich Lemos verbaut sein (meine schon dem Verfall preisgegebenen Augen erkennen das auf deinen Fotos auch bei Vergrößerung nicht richtig) kommst du mit dem Erwerb von vier originalen Steckverbindern knapp an die Zwangsvollstreckung heran. In solch einem Falle würde ich es mir heftig überlegen, ob man nicht auf die bei mir von Anfang an eingesetzten Neutriks/Cannons/XLRs umgerüsten sollte und den ORF-Zirkus ORF-Zirkus sein lässt. (Vgl. den Theimann-Link oben). Die originalen Einbau-Lemos kannst du dann ja immer noch in Kunstharz eingießen und als Briefbeschwerer verwenden. Studer machte so etwas auch bei Firmenjubiläen und dergleichen, wie bei Enzo di Benedetto zu sehen ist.

Hans-Joachim

Valsi

Hallo Hans-Joachim,

das ich die Mschine zum Einmessen geben werde, habe ich schon mehr oder weniger beschlossen. Nur wo in Wien oder Umgebung ist mir nicht nicht klar, aber vielleicht hat ja der Händler einen Tip.

Bezüglich des Laufwerkes habe ich mich nur verlesen und ich las eben dass die Standard-A77 (und nicht wie ich es lesen müsste Standard-A700) das aufwändigerere Laufwerk hätte. Das war ein Lesefehler meinerseits. Entschuldige bitte die von mir gestiftete Verwirrung!

Danke für den Tip, da werde ich mal im Revoxforum/Bandmaschinenforum stöbern.

lg und gute Nacht

Rudi

PhonoMax

#17
Lieber Rudi,

ganz vorsichtig, fast liebevoll der Hinweis, ob man nicht vielleicht auch daran denken darf, selbst Hand anzulegen? Das analoge Magnetbandsystem schöpft seine hohe -sagen wir mal so- "Betriebsqualität" aus der über lange Zeit großen Nähe, ja Identität von Theorie und Praxis, Praxis des Betriebes und Praxis im Betrieb. Das wird auch in der (Aus-)Bildung des Personals der klassischen Zeit deutlich, wovon sogar heute noch eigentümlich erstarrte Reste übrig sind. Dies auch -und vergleichsweise spät gekommen- in Wien.
Der Niedergang einer Szene deutete sich an, als diese Verbindung aus den verschiedensten Gründen zu zerbröseln begann, während gleichzeitig die Forschung die technologischen Standards deutlich anheben und die Kenntnisse verdichten konnte. Die besagte Verbindung ging also von zwei Seiten her verloren.

Nachdem du hier aber mit historischer Technik zu tun hast, für die es heute mehr als nur ernsthafte Alternativen gibt, stehen dir ohne den Druck der Besserwisserei einer aufgeblasenen Pseudofachlichkeit Wege offen, jene Einheit von Theorie und Praxis, Praxis und Praxis in dem Grade wiederzubeleben, der für dein Tun von Bedeutung ist. Die uns aktuell umgebende Welt einer betriebsblinden Pseudofachlichkeit benötigt letztlich diese gesellschaftliche Gegenbewegung eines 'integrativen Fachdenkens' über enge Grenzen hinaus. Das Studium des Engel, fachliche Gespräche mit 'deinen Wiener Kollegen' (ich diene gerne mit der einen oder anderen Adresse) helfen dir sicher weiter. Außerdem steht dir der Weg als Fragender in meine Mailbox offen. Mangelnde Kooperativität sollte bei mir -unter menschlich tolerablen Umständen- nie ein Problem gewesen sein.

Denke an dieselben Phänomene innerhalb deines Fachgebietes, dessen Beherrschung ohne die chemophysikalischen Dunkelkammerhintergründe nicht denkbar ist. Anhand dieses Vergleiches wirst du verstehen, warum mir die Sache in "obgedachter Form" ein wenig auf den Nägeln brennt.

Hans-Joachim


Valsi

Hallo Hans_joachim,

wie sich doch Gedanken gleichen oder vielleicht sogar übertragen können. Ähnliches habe ich heute mit Jürgen am Telefon besprochen. Ich selbst würde ja gerne Hand anlegen, aber da bei etwas komplexerer Technik doch an und ab "try & error" abverlangt wird, wäre eine leitende Hand und das eine oder andere notwendige Fachgespräch sicherlich das notwendige Maß um hier nicht ein Totalschaden oder im günstigsten Fall eine Totalrevision herbei zu beschwören.

Alles weitere per Mail.

Liebe Grüsse aus dem sonnigen Wien

Steffen Hecking

Zitat von: Valsi am Donnerstag, 21.Februar.2008 | 19:49:55 Uhr
Hallo,

heute habe ich vom Händler MEINE Revox A77 ORF abgeholt. Die Maschine macht einen nahezu neuwertigen Eindruck, ist kontrolliert, justiert, hat acht neue Elkos und einen neuen Ausgangsübertrager erhalten. Wie man sehen kann ist auch ein Vorlaufbandspender dabei!   .,a115

Zum Preis sage ich nur der war mehr als heiß. Im Vergleich was man bei ebay zahlt sogar sehr billig!  :_yahoo_: :_yahoo_:

Jetzt werden noch die Lemo Stecker gekauft (hat Conrad welche?) konfektioniert und ab geht es. Ach ja Teller für Offenwickel kommen noch!

Hier ein paar Bilder:











Bin schon auf die Performance des Gerätes gespannt!

lg

Rudi

auch von mir  :_good_: sieht wirklich Top aus.

Gruß aus dem Frankenland

Steffen
Heut ist nicht aller Tage, ich komme wieder keine frage ;-))

Jürgen Heiliger

Da ich denke dieser Beitrag von Rudi sollte auch hier zu finden sein, deshalb als Zitat....

Zitat von: Valsi am Montag, 01.September.2008 | 18:47:11 Uhr
Hallo,

nachdem neben der A77 ORF, dem Behringer Mischpult Xenyx 1204 nun 2 Telcom (ANT Geräte) endlich im Haus sind, wurde nach einigen Problemen -Hans-Joachim sei Dank!- die erste Aufnahme von einer seltenen Platte getätigt. Aber zuerst ein paar Randinformationen:

Die A77 ORF die ich bei einen Wiener Händler seeehr günstig erstanden hatte, wurde nach dem ich die Bekanntschaft mit Hans-Joachim gemacht habe, kurz und bündig mit dem Beringer und Emtec SM468 die Reise nach München angetreten um einerseits vom Experten zu lernen und andererseits die Maschine und die Köpfe auf genaueste justieren zu lassen. Hans-Joachim bestätigte mir, dass diese Maschine einen exzellenten Zustand hätte und einen Vergleich -nachdem er die Maschine getestet hatte- mit den großen Studer nicht zu scheuen braucht. Umso mehr bestätigte sich mein Eindruck dass ich ein großes Schnäppchen gemacht hatte  .,a115

Trotzdem hatte das ganze einen bitteren Beigeschmack, denn anstelle einer Feinsicherung war im Sicherungshalter eine M6 Schlitzschraube. Der Händler hatte im als ich im angesprochen hatte, sehr erbost reagiert und allesd abgestritte. Also kann es nur ich gewesen sein oder ein Heinzelmännchen. Dieser Händler ist für mich erledigt.

Nun ja das EInstellen und entmagnetisieren der Köpfe, und das Einmessen auf das SM468 dauerte so einige Zeit da Hans-Joachim das allerletzte Quentchen aus der Maschine rausholen wollte. Das Jagdfieber nach dem letzten Dezibelchen hatte ihn gepackt!

Bei 38cm/sek ist der Frequenzgang lehrbuchmäßig:




vor zwei Wochen habe ich dann direkt beim ORF zwei Telcom die auf Grund ihrer ORF Nummer zusammen "im Dienst" waren, erstanden. Aber dazu gibt es hier schon einiges darüber zu lesen.

Gestern war es dann soweit! Die allererste Aufnahme sollte nun gemacht werden. Ein Freund brachte eine alte hervorragende Jazz Platte mit -Jazz at the pawn shop 2- und nach ein paar Gesprächen mit meinen geduldigen Lehrmeister - das Mischpult hatte zu viele Knöpfe  .,35 ) sind zwei Bänder endlich bespielt.

Um es kurz zu machen. Mittels Kopfhörer hörte ich zwischen Vorband und Hinterband keinen Unterschied, oder sagen wir es mal so nichts was auffällig oder besprechungswert wäre!

Nochmals vielen herzlichen Dank an Hans-Joachim. Ohne seine Hilfe würde ich noch immer am Anfang stehen.
Diese Technik ist trotz ihres Alters oder gerade deswegen mehr als faszinierend.

lg

Rudi
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

Valsi

Hallo,

hier ein Bild des Aufbaues. Leider kann man nicht alle Kabel sehen....



Danke an Jürgen, dass er hier eine Kopie des neuen Threads machte.  :_good_:

lg

Rudi

Jürgen Heiliger

Zitat von: PhonoMax am Montag, 01.September.2008 | 22:56:42 Uhr
Vielleicht ein paar Anmerkungen zur Interpretation des von Rudolf oben mitgeteilten Frequenzganges der ORF, den ich durch Klopfen, Tun und Machen natürlich so hinoptimiert habe, wie das die sehr begrenzten Eimnstelloptionen der A77 irgend hergeben.

Man muss bedenken, dass die A77ORF natürlich nichts anderes ist als eine A77, die einmal für 9,5 und 19 cm/s von Guido Besimo und Paul Zwicky technisch hingetrimmt wurde, während d'r  Vat'r aus dem Hintergrund immer den fachkundig mahnenden Finger des auf dem Geldsack sitzenden Hausherren hob.
1965, nicht 1975!

Das heißt zum Beispiel, dass beim Kopfspiegelschliff keinerlei Maßnahmen ergriffen wurden, um die bei 38 bereits respektablen Kopfspiegelresonanzen (prinzipbedingte Welligkeit des Frequenzganges im Tieftonbereich) in den Griff zu nehmen. Warum auch? Bei 19 und erst recht bei 9,5 cm/s liegen diese so tief, dass sie unterhalb der Übertragungsgrenze aufträten, also zwangsläufig nicht Erscheinung treten können.
Nicht aber bei 38, an die anfänglich in Regensdorf wohl kaum jemand systematisch gedacht haben wird, weil sich 1965/66 gerade einmal die G36HS anschickte, ihre Liebhaber zu suchen. Sieht man sich dann diesen schönen Tiefenfrequenzgang von Rudis gut 30 Jahre alter Dame an....

Bei der Messung über den Audiotester, hatte ich unseligerweise die 0-dB-Marke auf den höchsten vorkommenden Wert und nicht auf 1 kHz gelegt, weshalb ein wenig der Anschaulichkeit abhande kommt, dennoch sieht man, was solch ein Gerät hinsichtlich seiner Kopfträgereigenschaften leisten kann, selbst wenn die Eelektronik keinerlei Einstellmöglichkeiten für den Tiefenfrequenzgang bietet.
Was uns hier zumindest hinsichtlich des Frequenzganges geboten wird, steht größeren, sehr viel größeren Geschwistern der A77 bestens zu Gesicht. Solche 'Vorlagen' aufnahmequalitativ in Eigenproduktionen umzusetzen, wird Rudolf viel Liebe und Mühe kosten.

Übrigens habe ich auch den Klirrfaktor erfasst, der als Kgesamt beim 468 allerdings nicht unter 0,3 % für 0 VU zu drücken war. Veilleicht hätte sich da durch eine auf konsequentes Klirrfaktorminimum allein abgestimmte Einmessung noch etwas biegen lassen, was aber sicher zu Lasten des Frequenzganges erfolgt wäre und daher unterblieb.

In dessen Höhenbereich sieht man andererseits, dass ich da beim vorhandenen Aufsprech-Equalizing etwas gebogen habe, was zu der leichten Beule bei 14 kHz führt. Das könnte man -genauso wie die Abweichung zwischen linkem und rechtem Kanal zwischen 19 und 20 kHz - problemlos herausnehmen, würde dann aber bei 20 kHz die Spezifikatinsgrenze für Studiogeräte erreichen.  Also habe ich das so hingebogen, dass man da auf jeden Fall drin bleibt. Der Kanalunterschied ergab sich duch ein genau an der erforderlichen Position etwas springendes Equalizingpot, wäre also durch dessen Tausch vermutlich auch noch 'wegzunehmen' gewesen. Doch habe ich das dann einfachheitshalber so gelassen.

Bei Einsatz von Rudis offensichtlich tadellos funktionierenden Telcompaaren (er hat eine voll hinterbandtaugliche Anlage!) wird das auf 514nWb/m eingerichtete Gerät ja 'automatisch' auf einen Bezugspegel von 320 nWb/m zurückgenommen, was dem Ding auch hinsichtlich des Klirrfaktors zweifellos das Ausspielen aller seiner Möglichkeiten einräumt. Insoweit sollten bei Telcom und 38 keinerlei Wünsche offen bleiben.

Das kleine Behringer-Pult tut auch ganz im Sinne des Erfinders mit, was wir nicht unbedingt in dieser 'Breite' erwarten konnten, weil die vorab konsultierten, schriftlichen Infoquellen der Firma Behringer, na, sagen wir's einmal deutlich, nicht gerade das Niveau der roten, buchstäblich viel-seitigen Aktenordner haben, die Studer weiland seinen 200 mal so teuren Mischpulten beilegte: Schaltungen gehen bei Behringer generell ab, die Blockschaltbilder waren bis zur Fehlerhaftigkeit interpretationsbedürftig. Nun, wir hatten Glück, Rudi nennt nun eine Anlage sein Eigen, die gemeinsam mit vier angemessenen Kondensatormikrofonen prinzipiell sehr schöne Ergebnisse zuwege bringen kann, wenn sie angemessen eingesetzt wird.
Oder, anders ausgedrückt: Man muss sehr viel Erfahrung erwerben und adäquat einsetzen, um plattengewohnte Ergebnisse zu erzielen. Das Problem dabei besteht nicht darin, ob man mit A77ORF oder A80 arbeitet, sondern ob man weiß, wie man die Damen zu hochwertigem Tun überredet: Die Unterschiede zwischen einer A77 und A80 (!) sind vergleichsweise marginal. Kopiert man, bis man schwarz ist, stimmt das natürlich nicht mehr, doch wer kopiertunter Liebhabern schon so weit gehend.

Übrigens kann man auch mit dem Aussteuerungsmesser des Behringerles durchaus etwas anfangen, zumal offensichtlich (= von uns nachgeprüft) Spitzenspannugen gemessen werden, wenn auch offenbar mit einer Einweggleichrichtung. Die Integrationszeit liegt mit um 5 ms herum vielleicht für hiesige Gewohnheiten etwas kurz, dennoch ist es besser so als anders herum mit verlänerten Integrationszeiten kämpfen zu müssen.
In der Anlage Rudis ist der Nenn-VA-Pegel (hierzulande meist 1,55 V) bei + 2 dB erreicht, weil Behringer sein Produkt natürlich für den internationalen Markt konzipierte, der sich an amerikansichen Pegelgewohnheiten orientiert (1,23 V für eine Anzeige von 0 dB). Über diesen Pegel (von + 2 dB) kann man in Spitzen (bei Rudis Anlagekonfiguration) durchaus 2 bis 4 dB hinausgehen, ohne bei gängigem Material Unsauberkeiten befürchten zu müssen, weil die Maschine ja mit den "Minus-4-dB-Telcoms" generell 4 dB niedriger ausgesteuert wird. Darüberhinaus reduziert das Telcomprinzip oberhalb des Kennlinienschnittpunktes (nominelle Vollaussteuerung) Pegelanstiege zusätzlich um den Systemkompressionsgrad: +6dB werden dabei beispielsweise als 6dB / 1,5 = +4dB aufgezeichnet.

Ich denke, dass Rudolf sicher etwas zu erzählen haben wird, wenn er seine ersten Gehversuche in Eigenproduktionen hinter sich hat. Man nimmt es mir sicher nicht übel, wenn ich anmerke, dass das eine raue Strecke werden wird, die aber ihrerseits lehren kann, dass mit wildem Knopfdrücken, dem Ausprobieren oder einem überbordenden Fachwissen allein noch keine schöne Aufnahme entstand. Da gehören Kenntnisse, Interesse, Erfahrung und eine nicht geringe Liebe zur Sache her, um einem erstrebten Ziele nahe zu kommen. Und derlei zieht sich ---- .... ---.

Hans-Joachim

Aufgrund dessen, dass dieser Bericht sich vornehmlich um die A-77 ORF von Rudi dreht, habe ich mir erlaubt, Hans-Joachim, ihn auch nach hier zu kopieren.
Gruß
Jürgen

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