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HiFi zwischen Nord- und Ostsee

Begonnen von Matthias M, Freitag, 22.August.2008 | 21:07:49 Uhr

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Matthias M

Moin, moin,

der Fokus der Wahrnehmung von Tonband- und HiFi-Geräten scheint mir hier und anderswo deutlich bei inländischer, amerikanischer, im Schwerpunkt aber bei japanischer Technik zu liegen.

Doch stoße ich immer wieder auch auf ein überraschend vielfältiges Angebot an Komponenten aus skandinavischen Ländern. Neben den bekannteren Marken, wie Bang & Olufsen, Tandberg oder Ortofon scheint es dort einen beeindruckenden Reigen an Herstellern und Marken gegeben zu haben, die es angesichts der Bevölkerungsdichte im Norden zumindest prozentual mit der ehemals hiesigen Markevielfalt aufnehmen konnte.

Es scheint mir allerdings, skandinavische Firmen haben mindestens in gleichem Umfange auf die Japanische Werkbank zurück gegriffen, wie hiesige Manager.

Ein Beispiel dafür hat mich gestern erreicht: Der Receiver Dantax 3000 CR-5082.



Ich hoffe, auch Ihr stellt hier einige Eurer Fundstücke zu dem Thema vor! Mit einem Arena Verstärker hatte ich bereits vorgelegt.

Im Jahre 1971 hat die Dantax Radioindustri A/S mit der eigenen Lautsprcherfertigung begonnen. Bis heute gibt es Dantax-Lautsprecher-Boxen, darunter sogar im Design des Jakob Jensen, der auch schon für B+O tätig gewesen ist.
Dantax Boxen gibt es zum Teil unter eigenem Namen, zum Teil auch unter der Marke Scansonic.

Darüberhinaus verkauft Dantax heute alles mögliche, vom Telefon bis zum Plasma-Fernseher. Wie ich vermute, nicht unbedingt aus eigener Produktion. Dieser Receiver jedenfalls trägt ein "Made in Japan" am Heck.

Augenfällig ist zunächst das Design des Gerätes. Unter einer schnittig schmalen Abstimm-Skala finden sich wohlgeordnet zwei Reihen Druckknöpfe, fünf Dreh-Regler und eine Kopfhörer-Buchse.
Der Dantax sieht elegant und nach mehr aus, als er technisch zu bieten hat. Daran ist aber nichts auszusetzen; nicht jeder braucht "mehr" Technik, aber das Design soll - so oder so - eigentlich passen.



Zwei Plattenspieler, zwei Aufnahmegeräte und ein "Sonstiges" Hochpegelgerät finden per DIN-Buchse Anschluß an den Receiver. Zwei Lautsprechergruppen (DIN, 4-16 Ohm) und ein Kopfhörer (6,3mm Klinke) können ihrem Herrchen die sicher nicht besonders stolze Leistung in die Ohren blasen. Eine Verbindung zum Äther findet der Empfänger über die eingebaute Stab-Antenne und ein Paar greiser Antennenanschlüsse für AM und FM (300 Ohm).



Die Riege der fünf Drehregler ist ausgesprochen ergonomisch gestaltet: Die beiden wichtigen Räder für Lautstärke - mit zehn Raststellungen - und Tuning sind von der Klangregelung in der Größe gut erkennbar abgesetzt und durch die kleineren voneinander "fehlbedienungssicher" separiert.



Mehr auf Design, als auf Funktionalität haben die Gestalter aus Bransagervej bei der Anordnung der in zwei Gruppen und Reihen gelegenen Druckknöpfe gelegt: Hier entspricht die hinterlegte Funktion nicht eben dem Anschein von Ordnung. Die Reihe der Quellwahl-Tasten zieht sich über einen Teil der oberen Reihe über beide Blöcke hinweg, um sich dann in Mono- und Loudness-Filter fortzusetzen. Die untere Reihe des linken Blockes erlaubt die Bedienung der Tuner-spezifischen Funktionen (Muting, High-Blend, AFC und AM/FM-Umschaltung), während die Tasten des unteren rechten Blockes zwei Fitler (7k und 10k) und die Lautsprechergruppen aktivieren. Bei den ambitionierten Testern der Siebziger Jahre hätte diese Anordnung sicher Abzüge in der B-Note gegeben. Aber ehrlich: Wen interessierts?

Die Ausstattungsliste wird von einer beleuchteten Skala mit Feldstärke-Anzeige, Stereo-Lämpchen und einem Paar beleuchteter Pfeile als Ratiomitten-Instrument komplettiert.



Wie gesagt: Spitzenklasse versucht der Dantax nicht zu sein. Eine Einrichtung zur Hinterbandkontrolle fehlt ihm genauso wie Festsenderspeicher, eine einstellbare Mutingschwelle oder andere Gimmicks der Oberklasse Receiver.
Abgesehen von seiner Seltenheit hierzulande macht ihn das angenehme und elegante Design attraktiv.

Die Verarbeitung ist dabei recht gut, wenn auch die Knöpfe etwas "leicht" wirken.. Ein metallenes Chassis wird von einer hölzernen Haube geschlossen; die ist mit vier Schrauben befestigt. Die Buchsen auf der Rückseite sind allesamt zumindest zusätzlich mit dem Chassis verschraubt.



Innen ist der Dantax übersichtlich; das fällt ihm zugegebenermaßen leicht. Andere Geräte haben mehr unterzubringen.
High Tech kommt hier nicht zum Vorschein. Die Verbindungskabel sind mit den Platinen verlötet, ebenso der IC (HA11565H1). Die Platinen stammen von Comet, die Kondensatoren von Maroon (USA), der Empfänger von Alps und Transistoren von NEC (D586). Als Kühlkörper dient ein U-föriges Blech mit abgekanteten Enden, anstatt eines üblichen, gerippten Typs. Wo nicht viel Energie umgesetzt wird, braucht auch nicht viel Wärme abgeleitet werden.

Ich datiere diesen Receiver auf die Mitte der Siebziger Jahre. Was meint Ihr? Wenn ich vergleiche, was in dieser Klasse zu dieser Zeit sonst in Deutschland in den Läden stand, ist der japanische Däne eine attraktive Alternative ... und funktionieren tut er auch!

Tschüß, Matthias

Edit: Bilderlinks repariert! Matthes
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Stormbringer667

Obwohl ich keine 5 Minuten von der dänischen Grenze entfernt wohne, trifft man hier eigentlich sehr wenig dänisches Hifi an. Das war hier wohl nicht besonders beliebt. :smile

Dafür schwappen ziemlich viele Sansuis und Luxmänner über die Grenze, also haben die Dänen den einheimischen Produkten auch nicht besonders vertraut. :grinser:

Das Design des Dantax kommt mir allerdings bekannt vor. Das habe ich auch schon unter anderen Labels gesehen. Leider will mir im Moment nicht einfallen, welche das waren.

Kappa8.2i

Design-Anleihen von Tandberg sind mE unverkennbar

Jürgen Heiliger

Volker, Matthias,

nicht nur Anleihen bestehen da zu Tandberg in Sachen Design, auch die Liferanten müssten gleich gewesen sein....
Schaut mal auf die FM-Anzeige und die Drehknöppe..... und dann bei der 10xxer Serie bei Tandberg..... sowas von auffällig.....
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

Matthias M

Moin, moin,

ich denke mal, kaum ein Deutscher wird über die Grenze gestiefelt sein, um in Dänemark oder Schweden HiFi zu kaufen.
Wahrgenommen wurden hier doch wohl nur die Firmen, die auf einen professionellen und etablierten Vertreib zurückgreifen konnten, z.B. B+O, (Intermarket), Ortofon (Syma), Arena (Mössinger, Rank-Organisation), Tandberg (Kirksaeter, Syma). Diejenigen, die es selber versuchten, z.B. Sonab, Peerless, Scan-Dyna, mussten sämtliche Vertriebs- und Servicewege selber aufbauen. Sicher nicht einfach.

Zudem habe ich den Eindruck, der englisch-sprachige Markt, insbesondere die USA waren für die skandinavischen Hersteller von Beginn an eher das Ziel. Deutschland war und ist nicht unbedingt HiFi-Land.

Umso interessanter finde ich, was es so alles unbemerkt von uns in Skandinavien gegeben hat.

Vielleicht habt Ihr noch ein paar Beispiele?

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

beldin

Der Rank Arena R5000 hat interessanter Weise DIN Buchsen und eine komplett in Deutsch gehaltene Beschriftung.
Da deutet nicht gerade auf Amerika als Zielmarkt hin.
Liebe Grüße

von beldin .,73

LeCobra

Allerdings, ich habe aber auch mal einen Rotel mit komplett deutscher Beschriftung gesehen.

beldin

Gehörten Rotel, Lenco und KEF nicht auch mit zum englischen Rank-Konzern?
Liebe Grüße

von beldin .,73

Stormbringer667

Receiver von Arena, Wharfedale,Heco oder Thorens kamen alle aus der Rank-Schmiede. Wer die am Ende gebastelt hat, weiß ich auch nicht. Und der deutsche Markt war sicherlich nicht uninteressant. Ich hab hier sogar noch einen Yamaha-Receiver mit Din-Buchsen.

LeCobra

Die allerdings sehr oft vorkommen. Schon etliche CR 600 oder 800 mit DIN Buchsen
habe ich in der Bucht kommen und gehen gesehen.

Matthias M

Moin, moin,

DIN-Buchsen waren nicht nur in Deutschland verbreitet, sondern in ganz Europa, besonders auch in England.
Nicht vergessen, es gab Zeiten in denen die Deutsche Fono-Industrie in weiten Bereichen Markt-beherrschend war (Röhren-Radio, Plattenspieler, Tonband). So etwas führt natürlich auch zur Verbeitung von Standards. Zudem war die deutsche DIN 45500 (etc.) die einzig klare Definition von HiFi und beispielsweise selbst innerhalb des englischen Marktes werbemäßig eingesetzt. Wer sein Geräte mit dem Logo "DIN HiFi" "veredeln" wollte, der mußte zumindest auch DIN-Anschlüsse vorhalten. Beispielsweise Körting und Schneider waren bis tief in die Siebziger Jahre sehr erfolgreich in England und Italien. Mit DIN-Norm.

Die deutschsprachige Beschriftung japanischer Geräte war insbesondere bis zur Mitte der Siebziger Jahre eher Normalität als Seltenheit.
Die Japaner wollten etwas - nämlich in den Markt - also haben sie sich an die hiesigen Sitten angepaßt. Mit elektrischer Sicherheitsprüfung, deutscher Beschriftung und z.B. DIN-Anschlüssen. Letztlich haben Importeure wie z.B. Intermarket (Rotel, Nikko etc.), Quelle (Hitachi, Tensai etc.) und Elac (?) (The Fisher, Nakamichi) darauf geachtet, daß sie Geräte in der Sprache der Ureinwohner anbieten konnten. Alles andere hätte damals Marktanteile gekostet.

Wieso soll Thorens aus der Rank-Schmiede gekommen sein? Welche?!

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

fly_hifi

by the way: zu welchem Kurs wird ein gut bis sehr gut erhaltener Rank Arena R-950 gahandelt ?

Armin777

Zitat von: Matthias M am Sonntag, 24.August.2008 | 18:41:49 Uhr
Wieso soll Thorens aus der Rank-Schmiede gekommen sein? Welche?!

Das habe ich mich auch gefragt! Die wenigen Elektronik-Geräte (also keine Plattenspieler, sondern Verstärker, Tuner, Receiver, CD-Player und Kassettendecks) die im Hause Thorens verkauft sind, wurden meines Wissens nach auch dort (in Lahr) gefertigt und waren wohl auch am Niedergang dieser wundervollen Marke nicht ganz unbeteiligt.

:drinks:

Matthias M

Zitat von: Armin777 am Montag, 25.August.2008 | 12:06:34 Uhr
...Die wenigen Elektronik-Geräte (...) die im Hause Thorens verkauft sind, wurden meines Wissens nach auch dort (in Lahr) gefertigt...

Moin, moin,

an der Herkunft der einzelnen Thorens Geräte wäre ich auch interessiert. Zweifellos stammen aber nicht alle aus einer Thorens-Fertigung bzw. -Entwicklung!

Ein Sechziger-Jahre-Tuner, angeblich "Made in France", ist mir einstmals in der Bucht über den Weg gelaufen. Carad in Belgien war ein Lieferant fertiger Geräte an Thorens, wie im Carad-Thread zu lesen ist (z.B. Thorens 1250 = Carad 2001).
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=319.0
Das Thorens Tapedeck hat nicht nur Ähnlichkeiten mit Fürther Recordern der späten Siebziger, sondern auch entsprechend beschriftete Bauteile von Schneider. Habe ich im Thread zum PC650 dargestellt.
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=417.0

Ob die AT-Receiver Thorens-Produkte sind, kann ich zumindest noch nicht bestätigen; Aus Äußerlichkeiten folgere ich eine vom Recorder abweichende Herkunft.
Posting 56: http://mb.abovenet.de/forum2/showtopic.php?threadid=2971&pagenum=3&highlight=thorens+650

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Armin777

Hallo Matthias,

habe den ganzen thread im Bandmaschinen-Forum aufmerksam gelesen - ein immer wieder hochinteressantes Thema:    Wer baute was in welchem Werk für wen?

Die dort im vorletzten Beitrag von Dir gestellten Fragen nach der Fertigung in Deutschland von DENON in Nettetal und auch von Matsushita in Peine, kann ich Dir zumindest teilweise beantworten:

der Standort Nettetal wurde von Denon dort errichtet auf Betreiben eines gewissen Herrn Nishimura, den ich persönlich näher kennenlernen durfte. Nishimura ist meines Wissens nach der einzige Japaner, der bei einem Hersteller (Kenwood) als Deutschland-Chef gearbeitet hat und nach dessen Rückberufung nach Japan, in Deutschland bleibend gekündigt hat (das gibt es bei Japanern normalerweise nicht! Normal bleibt man bis zur Rente bei seinem Brötchengeber, selbst das Begräbnis wird von der Firma organisiert und bezahlt!) und dann den Posten der damals noch ganz neu in Deutschland auftauchenden Marke Nippon Columbia (DENON) angenommen hat. Als die Fertigung in Nettetal (vorwiegend CD-Player) aufgeben wurde, zog das Vertriebsbüro von Neuss nach Nettetal. Der damalige Serviceleiter Dimitrios Miglis (griechischer Herkunft) wurde dem bis zu diesem  Zeitpunkt amtierenden Produktionsleiter Hans-Günter Nolden unterstellt. Alle genannten Beteiligten, mit Ausnahme von Nishimura, der zwischenzeitlich altersbedingt in Ruhestand ging, sind noch heute in Nettetal. DENON und auch marantz wurden von einer US-amerikanischen Heuschrecke übernommen (zusammen mit Boston-Acustics) und heißen heute D&M (Denon und Marantz) mit Sitz in Nettetal, An der Landwehr 19.

Matsushita, der Mutterkonzern von Panasonic und Technics, aber auch der kleineren Tochter JVC und per Beteiligung auch Pioneer, hatte in Peine eine Fabrik, in der Geräte ausschließlich für den europäischen Markt "assembled" (montiert) wurden. Die Baugruppen hierzu kamen aus Fernost. Das Gelände, direkt an der A2 bei Peine-Edemissen, wurde aber in den 90ern aufgegeben und an den bekannten Berliner Schokoladenhersteller Rausch veräußert, der daraufhin seine Produktion größtenteils von Berlin-Tempelhof nach Peine verlegt hat. Die Schilder "Schokoland" an der A2 weisen auf dieses Werk hin, zumal man dort für kleines Geld "Produktionsunfälle" aber auch reguläre Ware verbilligt direkt kaufen kann. Soweit mir bekannt, hat Panasonic noch bis heute eine Gemeinschaftswerk mit Funai in Schleswig-Holstein, wenn sie das nicht auch zwischenzeitlich aufgegeben haben. Dort wurde nach meinen Informationen, nach der Einstellung der Videorecorder-Produktion, noch Autoradios als OEM (Original Equipment Manufactor) für z.B. Mercedes-Benz und andere hergestellt. Ist aber auch schon wieder ein paar Jahre alt, diese Information - es ändert sich ja ständig alles...

:drinks:

Stormbringer667

Hallo Armin, der Panasonic-Standort in S-H befand sich in Neumünster, aber mittlerweile haben die auch das Weite gesucht und sind nach FFM. Hergestellt wurden dort Autoradios. Ein paar Bekannte von mir haben dort gearbeitet.

Armin777

Hallo Peer,

stimmt, das Werk in Neumünster meinte ich - war mir nur entfallen. Aber siehste - geht alles nur eine bestimmte Zeit, dann wird wieder alles aufgegeben. Schuld ist immer: es geht immer billiger!!
Am Ende gibt es nur noch Fabriken in China und Indien und wir in der Restwelt sind die braven Konsumenten, die kaufen sollen und ansonsten das Maul zu halten haben, selber schuld!

:drinks:


Stormbringer667

Zitat von: Armin777 am Montag, 25.August.2008 | 13:31:31 Uhr
Hallo Peer,

stimmt, das Werk in Neumünster meinte ich - war mir nur entfallen. Aber siehste - geht alles nur eine bestimmte Zeit, dann wird wieder alles aufgegeben. Schuld ist immer: es geht immer billiger!!
Am Ende gibt es nur noch Fabriken in China und Indien und wir in der Restwelt sind die braven Konsumenten, die kaufen sollen und ansonsten das Maul zu halten haben, selber schuld!

:drinks:



Da kann ich ein ziemlich langes Lied von singen. Bin ja selber von diesem Sparzwang betroffen.  :smile

Und ich hab mir vor 2 Jahren noch ein "deutsches" Autoradio gekauft, weil mein japanesisches die Grätsche gemacht hat. Keine Ahnung, wo das neue gebaut wurde.  :flööt:

Armin777

Hallo Peer,

wenn es ein Blaupunkt ist - in Malaysia. In Deutschland baut nur noch einer Autoradios: Becker (in der Nähe von Karlsruhe) aber auch immer weniger, von den 1.500 Leuten, die da früher geschafft haben, sind auch schon fast 900 wegrationalisiert, dafür verkauft Becker (die seit einigen Jahren zur Harman-Gruppe gehören!) inzwischen fast nur noch Navi-Systeme für die Frontscheibe mit Saugfuß, die allesamt aus dem Olympialand kommen...

Ist es nicht furchtbar?

:drinks:

Stormbringer667

Zitat von: Armin777 am Montag, 25.August.2008 | 13:40:35 Uhr
Hallo Peer,

wenn es ein Blaupunkt ist - in Malaysia. In Deutschland baut nur noch einer Autoradios: Becker (in der Nähe von Karlsruhe) aber auch immer weniger, von den 1.500 Leuten, die da früher geschafft haben, sind auch schon fast 900 wegrationalisiert, dafür verkauft Becker (die seit einigen Jahren zur Harman-Gruppe gehören!) inzwischen fast nur noch Navi-Systeme für die Frontscheibe mit Saugfuß, die allesamt aus dem Olympialand kommen...

Ist es nicht furchtbar?

:drinks:

Jepp, es ist ein Blaupunkt. Ein Becker würde für mein Opel wohl etwas überkanditelt sein.  :smile

Neben Becker dürfte Metz wohl der einzige Hersteller mit einheimischer Produktion sein, auch wenn sie ihre Displays aus Fernost beziehen. Der Legende nach soll ja die Witwe von Paul Metz noch immer durch die Produktionshalllen wandern.  raucher01

Matthias M

Moin, moin,

so kommt man von skandinavischer HiFi auf Japaner... Aber immerhin habt Ihr Neumünster erwähnt, das ja auch mal dänisch war! :)

Danke für die Informationen, Armin. Vielleicht kannst Du mir auch eine weitere Nachfrage zu Matsushita (die erste Marke war hierzulande übrigens National) beantworten: In einer Funkschau aus den Siebziger Jahren las ich kürzlich, Philips sei an Matsushita beteiligt. Ein Forenmitglied bezeichnete das am Telefon als "Quatsch" und meinte, es habe lediglich eine gemeinsame Fabrik (in Asien) gegeben.
Erinnerst du näheres?

Tschüß, Matthias

Übrigens: Gehört Becker nicht zu Harman International und die wiederum einem britischen Investor? Becker baut noch selber? Und an Metz (oder war das Loewe) ist doch wohl wieder Matsushita beteiligt, oder?
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Stormbringer667

Vergeßt mir nicht die dänischen Boxenhersteller!  .,111

Dynaudio, Dali,Jamo und (leider) auch Eltax........ :flööt:

HF-Elektronik von Triax aus Hornsyld betrifft uns ja auch ein wenig. Die haben irgendwann mal Hirschmann gekauft. Die zahlen übrigens Stundenlöhe ab 15€ und aufwärts, denen scheint es also ziemlich gut zu gehen. :grinser:

Ich habe einige dieser Betriebe besuchen dürfen. Aber das sind auch nur Bastelbuden.

Matthias M

Zitat von: Stormbringer667 am Montag, 25.August.2008 | 13:56:46 Uhr
Vergeßt mir nicht die dänischen Boxenhersteller!...

Moin, moin,

wie könnten wir. Abgesehen von Philips'ens B+O ist ja nicht viel anderes übrig geblieben.

Deshalb hoffe ich ja auch, daß uns jemand von Euch seinen kleinen Nokia oder Unamco, Sonab oder Salora vorstellt. Es kann ja auch ein Arena oder FFF/Tungsram, Tandberg oder halt B+O sein. Oder halt 'ne Box. :)

Tschüß, Matthias

P.S. LeggerStereo möge uns die Ignoranz verzeihen. Ist es der, den Du heute abholen willst? Die Preisgestaltung der Rank-Receiver ist zumindest mir vollkommen unbekannt.
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Armin777

Zitat von: Matthias M am Montag, 25.August.2008 | 13:48:44 Uhr
Danke für die Informationen, Armin. Vielleicht kannst Du mir auch eine weitere Nachfrage zu Matsushita (die erste Marke war hierzulande übrigens National) beantworten: In einer Funkschau aus den Siebziger Jahren las ich kürzlich, Philips sei an Matsushita beteiligt. Ein Forenmitglied bezeichnete das am Telefon als "Quatsch" und meinte, es habe lediglich eine gemeinsame Fabrik (in Asien) gegeben.
Erinnerst du näheres?

Moin Matthias,

von einem Joint-Venture zwischen Philips und Matsushita habe ich noch nie gehört! Höchstens in bezug auf Philips Erfindung der MC-Kassette von 1967. Da wurden über die Fa. Staar SA in Brüssel (eine 100%ige Tochter von Philips) Milliarden kassiert bis 2007. Um den Geldstrom nicht zu unterbrechen wurde rechtzeitig die CD gemeinsam mit SONY 1979 "erfunden" (daher schließe ich eine Zusammenarbeit mit Matsushita nach 1979 eigentlich aus, da SONY und Matsushita die ewigen "Großfeinde", also erbitterte Konkurrenten sind - weltweit!). Dafür wird bis nächstes Jahr noch kräftig kassiert von Philips und von Sony zu je 50%! Aber die Nachfolger gibt es ja schon.


ZitatÜbrigens: Gehört Becker nicht zu Harman International und die wiederum einem britischen Investor? Becker baut noch selber? Und an Metz (oder war das Loewe) ist doch wohl wieder Matsushita beteiligt, oder?

Becker baut noch selber, rund 80% aller in Mercedes-Benz von Werk aus eingebauten Geräte stammen von Becker, darüber hinaus dürfen die noch BMW (bavaria professionel), Posche, Ferrari und auch tlws. Audi beliefern, am freien Markt sind die auch noch erhältlich, mit z.T. Aufsehen erregender Technik - made in Germany.

Wem harman International gehört, weiß ich nicht - läßt sich aber doch bestimmt ergoogeln.

Die Matsuhita-Beteiligung war bei LOEWE (50%), soll aber inzwischen schon teileweise zurückgekauft worden sein.
Bei Metz habe ich sowas noch nie gehört, dazu sind die auch zu klein, glaube ich.

:drinks:

Udo

Wer etwas über Beteiligungsverhältnisse wissen will, der guckt einfach in den Annual Report von 2008. Der größte Aktionär von Matsushita ist Moxley & Co (Strohmann von JPMorgan, der auch an Sony 12,5% hält) mit gerade mal 8%. Der Rest ist im Streubesitz  mehrerer Banken und Versicherungen.