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CARAD ist CARPENTIER aus Belgien

Begonnen von hanns-d.pizonka, Sonntag, 12.November.2006 | 21:26:15 Uhr

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hanns-d.pizonka

Hallo Ihr Liebhaber von alten Tonbandgeräten,

sicher ist Zeit der Röhrentonbandgeräte schon seit fast vierzig Jahren vorbei. Mein Interesse an europäischen Tonbandgeräten, die nicht aus deutschen Landen stammen, ist schon vor Jahren bei mir und anderen Liebhabern erwacht. Der belgische Hersteller CARPTENTIER mit seiner Marke CARAD drang in den siebziger Jahren bis in die Klasse der "semprofessionellen" Bandmaschinen mit seinem Modell R73 vor.

Noch liegen für mich die Anfänge von CARPENTIER im Dunkeln, da nach meinem heutigen Kenntnisstand CARAD-Tonbandgeräte unter eigenem Namen nur vereinzelt durch Direkt-Import nach Deutschland gelangt sind. Mitte der sechziger Jahre sind vom deutschen Versandhändler Neckermann einige (?) Modelle mit einer Neckermann-Typenbezeichnung zu uns gelangt.

Auf Grund der konstruktiven Merkmale erscheint es für mich sicher, das Modell Neckermann 7244 (oder heisst es 7144 ???)  stammt aus Belgien von dem Hersteller CARPENTIER. Bis heute habe ich noch kein solches Gerät besessen, mein Foto stammt aus einer mir nicht mehr bekannten Quelle (irgendwo im Netz vor mehr als fünf Jahren aufgegabelt).

Hier erst mal ein Deck-Blatt  einer Bedienungsanleitung für ein (mir noch nicht bekanntes) CARAD-Tonbandgerät R62PA ohne genauere Informationen.

MFG
H A N N S -D.

CARAD "BILD 001" R62PA)

hanns-d.pizonka

#1
Suchen und finden in BENELUX gehört natürlich dazu. Nicht alles ist in der Bucht zu finden, für die Sammler aus Köln und Aachen (und Umgebung -Hallo NIKO!) liegt das Land Belgien natürlich direkt vor der Tür. Also mal öfter hier schauen:

http://www.kapaza.be/subcat/13/page3/

Auch für die regelmässige Suche nach CARAD, es müsste doch dort was auftauchen.

MFG
H A N N S -D.

Mehr ist/wird hier zu sehen:

http://my.opera.com/hanns-d.pizonka/albums/show.dml?id=160559

hanns-d.pizonka

#2
Hallo Lieberhaber der seltenen Bandmaschinen,

da sind mir doch vor kurzer Zeit noch einige Bilder der CARAD-Bandmaschinen aus Belgien  von einem Sammler aus dem hohen deutschen Norden per Mail zugeflogen. Hier zwei  der interessanten Fotos von dem Modell R73, weitere Bilder folgen in einigen Tagen.

MFG
H A N N S -D.

Matthias M

#3
Zitat von: hanns-d.pizonka am Sonntag, 10.Dezember.2006 | 13:29:40 Uhr
Hallo Lieberhaber der seltenen Bandmaschinen,

da sind mir doch vor kurzer Zeit noch einige Bilder der CARAD-Bandmaschinen aus Belgien  von einem Sammler aus dem hohen deutschen Norden per Mail zugeflogen. Hier zwei  der interessanten Fotos von dem Modell R73, weitere Bilder folgen in einigen Tagen.

MFG
H A N N S -D.

Hallo Hanns,

da Du Dich ja scheinbar für Carad interessierst, hier ein paar Infos:

EDIT:
(ursprünglich: "Carad" ist ein Akronym für CArpentier en RADio, was soviel wie "Radio-Tischlerei" bedeutet. Carpentier ist meiner Meinung nach also nicht der Name des Gründers, sondern eher eine Tätigkeits-Bezeichnung.)
QUATSCH! Man lernt dazu:
Carpentier Radio war die Marke der Etablissement G.L. Carpentier, die von Ihrem Gründer für die Radioprodukte der Firma verwendet worden war.

...
Der Hersteller, so habe ich in einer Auflistung belgischer Audio-Marken gelesen, soll "Etablissements Carpentier S.A." gewesen sein.
http://users.skynet.be/radiocollection/uk/constructeurs_uk.html

Die erste Carad - wenn ich mich richtig erinnere, ein Modell  R52 oder R53 - dürfte in den Fünfziger Jahren auf den Markt gekommen sein. Die Zweite Carad war die R62, die von 1961 bis 1969 erhätlich gewesen sein soll, Beides waren Röhren-Geräte in Mono. Wen wunderts?
Die R59 war die dritte Carad. Sie unterschied sich von ihrem Vorgänger durch die gebürstete Aluminium-Front (bei gleichem Laufwerk), die Transistor-Bestückung und - natürlich - die Auslegung als Stereo-Gerät.
Diese Carad's gab es sowohl als Tapedeck, wie auch als "PA" (Power Amplifier) Variante mit Verstärker und Lautsprecher eingebaut. Eine Eigenart der Carad war der eigenwillige Anschluß (Line) mit einer dreipoligen Steck-Verbindung, für die es kaum noch ein Kabel geben dürfte. Ein augenscheinlicheres Merkmal der Carad waren übrigens die verstellbaren Spulenteller: Man kann sie in zwei Rastungen für 18cm oder für 27cm-Spulen betreiben. Das mag den Sinn gehabt haben, die Baugröße des Gehäuses zu verringern.
Die vierte und letzte Bandmaschine aus dem Hause Carad war die R73. Die unterscheidet sich maßgeblich von den vorherigen Geräten. So stehen z.B. die Bandteller fest und sind nicht verstellbar. Außerdem ist die R73 ein Dual-Capstan-Gerät, das es wohl auch nur als Deck, also ohne eingebauten Verstärker, gibt. Zumindest habe ich es bisher nicht anders gesehen.

Carad in Kuurne, West-Flandern, wurde übrigens um 1975 zahlungsunfähig und in der Folge von der britischen Thorne-Gruppe (EMI, Ferguson etc.) übernommen. Die hatte wohl weniger Interesse an dem Know How, sondern eher an dem Vertriebsnetz. Jedenfalls gab es in der Folge alle möglichen Produkte unter dem Namen Carad - z.B. Fernsehgeräte - die aber nichts mehr mit den alten Carad-Geräten zu tun hatten.
In diese Zeit datiere ich übrigens auch den 8-Track-Casseiver, den ich im anderen Forum gezeigt hatte.
http://mb.abovenet.de/forum2/showtopic.php?threadid=3687&highlight=carad

Übrigens gab es von Carad nicht nur Bandgeräte. Angefangen hatte man wohl - der Name belegt es - mit Radiogeräten bzw. Musiktruhen. Rosita und Schneider lassen Grüßen. Ein Bild hatte ich gepostet.
In den Sechszigern gab es dann eine durchaus interessante Palette an Verstäkern, Tunern und Vor-/Endstufen-Kombinationen. Das Design teilweise ähnlich Ferrograph bzw. Klein&Hummel, teilweise aber auch recht eigenwillig.

Die Infos zu Carad sind insgesamt so dünn gesäht, daß selbst belgische Sammler im Internet Suchanzeigen für Infos zu Carad aufgegeben haben.

Wenn  Ihr also welche habt: Immer her damit - oder gleich in die Wiki

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Matthias M

#4
Moin, moin,

nachgeschaut: Die erste Carad war die R53. Das offensichtliche Unterscheidungsmerkmal zur R62 ist das magische Band, anstatt eines runden Auges.

Übrigens scheint es mehrere Namensgebungen für den Hersteller Carad gegeben zu haben. Eine Folge der mehrsprachigkeit Belgiens, der historische Abfolge oder von Outsourcing?
G.L. Carpentier, S.A., Cuerne – Courtrait, Belgique)
G.L. Carpentier N.V., Kuurne bij Kortrijk, Belgie
Etablissements Carpentier S.A.

Tschüß, Matthias


EDIT:
Die Firma hieß Etablissement G.L. Carpentier, je nach Sprache mit der Abkürzung der Gesellschaftsform N.V. (holländisch) oder S.A. (französisch). Aus den Vielsprachigkeit Belgiens resultieren auch die unterschiedlichen Ortsnamen von Kuurne / Cuerne.
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Matthias M

#5
Moin, moin,

damit wir alle wissen, worüber wir reden :)

Eine kleine Vorstellung von zwei 21kg-Carad.

CArpentier RADio ist eine belgische Marke für Audiogeräte hohen Anspruchs der Etablissements G.L. Carpentier S.A. Jedenfalls war sie das, bevor die Marke Carad um 1971 von der englischen Thorn-Gruppe übernommen wurde.



Im Jahre 1956 erschien ein erstes Tonbandgerät R62 (geklautes Bild oben). Mono natürlich. Natürlich mit Röhren ausgerüstet. Gar nicht natürlich war die Auslegung als Drei-Motorer, mit drei Köpfen und vielen weiteren Gimmicks.



Das eigentliche Laufwerk hat drei Generationen erlebt: Die R62, die R53 und - bis in die Siebziger Jahre - die R59.
Die R62 kam zunächst ohne Zählwerk und ohne Bremsen auf den Markt. Meine ist eine frühe R62, aber schon mit Zählwerk und Bremse. Eine R62 Vers.2 erschien auf Wunsch des Belgischen Rundfunks: Sie hatte schon das längliche Magische Auge und war für ca. 17.000 Belgische France (1000 DM, um 1960) als Highspeed-Version mit 19/38cm/s erhältlich. Die R53 war eine Art Light-Version der R62 V.2 für ca. BEF 13.500 (wieder ein geklautes Bild).



Eine Besonderheit des Laufwerkes, das die Carad bis zur R59 gemein hatten:



Neben der Ausstattung mit drei Motoren - davon ein direkt getriebener 3,2kg-Capstan-Außenläufer - verfügt das Carad-Lautwerk über ein Paar Riemen-getriebene Wickelteller, jeder davon mit einem kleinen eigenen Antriebsmotor ausgestattet, die nach außen verstellt werden können, um Spulen größeren Durchmesers aufnehmen zu können.



In der Standard-Variante verträgt eine Carad Spulendurchmesser von 18cm; das auch bei geschlossenem Deckel. Mit nach außen gezogenen Tellern verarbeitet sie Spulen bis 27cm Durchmesser. Der praktische Mechanismus sorgt dafür, daß das Chassis der Carad verhältnismäßig klein bleibt: 365 x 310 x 150/170mm.
Bremsen hat die Carad übrigens auch: Wo zeitgenössische Bandgeräte mechanische Bremsen mit Hebeln oder Bremsbändern verwenden, setzt Carad auf eine elektromagnetische Bremse. Ein Relais - aus eigener Fertigung (Cartran: Carpentier Transformateurs) - reagiert innerhalb einer Zehntel Sekunde auf Tastendruck und stoppt den Motor. Etwa zwei Zentimeter soll die Carad bei 19cm/s noch laufen, bis sie zum Stehen kommt.

Üblicherweise sind die Carad - so war es damals üblich - transportable Geräte in einem Koffergehäuse. Praktischerweise läßt sich ihr Chassis aber sehr einfach, nach einer Viertel-Drehung nur einer Bajonett-Schraube an der Rückseite des Koffers, aus dem Gehäuse nehmen und z.B. in eine Musiktruhe einsetzen. Genial.



Die Carad R62 und die R53 sind also gewissermaßen dreiteilig: Das Chassis mit eingebautem Röhrenverstärker, das Netzteil und der Koffer mit zwei Audax-Lautsprechern. Bei der R59 ist auch der Verstärker autonom. Die Bauteile sind untereinander mit Kabeln mit Steckverbindungen vernetzt.

Das Chassis ist gradezu winzig. Dem praktischen Verstellmechanismus sei Dank. Platz genug für das Netzteil wäre trotzdem gewesen. Da wird jedoch die Philosophie von Carad deutlich: Bestmögliche Qualität bedeutet auch eine gute Separierung und Abschirmung - so haben das Netzteil, der Verstärker und sogar der Aufnahme- und der Wiedergabekopf jeweils ein eigenes Gehäuse.

Der Verstärker ist mit insgesamt vier Röhren (2x ECC40, EL41, EF40) ausgestattet. Dazu ein magisches Auge bei der ersten R62  bzw. ein magisches Band bei der zweiten Version und der R53Die Laufwerkssteuerung kommt ohne Röhren aus. Die Kondensatoren stammen hauptsächlich von Bosch und Siemens.



Der Kopfträger ist mit drei getrennten Tonköpfen für Löschen, Aufnahme und Wiedergabe ausgestattet. Zumindest bei der R59 von Bogen. Der Wiedergabe-Kopf besitzt eine eigene Azimuth-Einstellung, die von außen zugänglich ist, und das Abspielen fremdbespielter Bänder erleichtern soll.
Die Bandführung ist relativ einfach. Am Ein- und Auslauf des Kopfträgers befindet sich je eine Umlenkrolle. Der Andruck des Bandes an die Köpfe ist mit Hilfe von Filz-Pads realisiert, die, auf Federblechen gelagert, zusammen mit der Adruckrolle relaisgesteuert an die Köpfe angefahren werden, wenn der Benutzer nach vorgewählter Funktion auf "Start" oder "Listen" drückt..

Die Front der R62 zeigt sich in einem champagner-farbenen Hammerschlag-Lack. Die Beschriftung, die beiden Kunststoff-Schalen der Tonkopf-Abdeckung, die drei Drehknöpfe und die Umrandung der Anschlüsse sind weinrot. Die Einfassung alle Bedieninstrumente und Anschlüsse ist messingfarben. Bei der R59 sind die Armaturen und die Beschriftung in schwarz gehalten.
BIAS-Frequenz (56 Kc/s), Frequenzbereich (40-14k Hz) und Ausgangs-Impedanz (5 Ohm) sind auf der Front aufgedruckt. Genauso die Modellbezeichnung der R62PA und der Hersteller.
An Anschüssen besitzt die R62 Klinkenbuchsen für Mikrofon (max. 0,3 Volt), Eingang (max. 30V) und externem Lautsprecher  Der Anschluß für die internen Lautsprecher befindet sich an der Oberseite der R62. Darüberhinaus gibt es einen dreipoligen Anschluß für die Fernbedienung bzw. die Synchronisation mit einem Filmprojektor und eine ebenfalls dreipolige, XLR-ähnliche Buchse für den Radio Ein- und Ausgang. Natürlich ist auch ein Bandzählwerk mit Nullstellung vorhanden.



Der Hauptschalter des Laufwerkes wurde in den Aussteuerungsregler integriert. Der Hauptschalter des Verstärkers befindet sich im Lautstärke-Regler. Praktisch: Man kann also das Laufwerk benutzen, während der Verstärker abgeschaltet bleibt. Genauso kann man den Verstärker vorheizen bzw. selbstständig benutzen, ohne dabei ein Band laufen lassen zu müssen.
Der Qualitätsanspruch von Carad wird hier im Detail sichtbar: Die Kunststoff-Regler wiegen nicht nur mehr, als so mancher Alu-Knopf. Sie sind auch gleich doppelt mit Madenschrauben gesichert.
Der Funktionsschalter hat fünf Stellungen: Schneller Vor- und Rücklauf, Aufnahme, Wiedergabe und Verstärker. Die Aufnahme-Stellung ist mechanisch verriegelt. Gestartet und Gestoppt wird die Carad jedoch mit jeweils einem zusätzlichen Druckknopf. Ein weiterer Druckknopf regelt das Cueing (Mithören bei Vor- und Rücklauf). Ein Umschalter aktiviert die Diktier-Funktion.
Wer den Mithör-Ausgang über einen passenden Mischverstärker mit dem Eingang verbindet, hat eine Echo-Funktion mit 1/6-Sekunde Verzögerung bei 19cm/s Bandgeschwindigkeit.

Ansonsten: Die Gleichlaufschwankungen liegen bei 0,25%. Die Abweichung von der mittleren Bandgeschwindigkeit beträgt lediglich +/- 4 Sekunden auf 30 Minuten Spielzeit, somit +/- 0,22%. Die Abweichung von der Sollgeschwindigkeit bei einer Schwankung der Versorgungsspannung von bis zu 40% liegt bei maximal 0,8%..
Der Geräuschspannungsabstand wird mit 55dB bzw. mit 50dB bei im Koffer eingebautem Gerät angegeben. So stehts im Prospekt.
In einem niederländischen Forum habe ich erfahren, die R62 sei zwischen 1961 und '69 gebaut worden, ein belgischer Sammler spricht für die erste Version der R62 von einer Bauzeit von bereits 1956-58 mit ca.300 Einheiten. Die Motoren stammen von Papst. Die Beschriftung von Motoren und Elkos in meiner R62 weisen auf Baujahre in den Fünfziger Jahren hin (Motoren von 1957, Bosch-Elkos von 1954).



Die R59 besitzt fast identische äußere Maße. Jedenfalls der Koffer. Das Chassis wirkt wesentlich moderner, eleganter. Dazu trägt natürlich die gebürstete Aluuminium-Front bei. Auch die Form der Regler ist moderner gehalten. Lediglich die Schalen der Abdeckung des Tonkopfträgers sind die Alten geblieben. Anstatt des magische Auges sind in das nun Stereo-Gerät zwei Drehspulinstrumente eingezogen. Ansonsten soll das Chassis weitestgehend mit dem der Vorgänger-Modelle identisch sein. Lediglich der Verstärker ist nun als eigenständiges Modul AA-59 selbstständig geworden und verwendet nun statt Röhren Silikon-Transistoren.
Anstatt der bisher verwendeten Klinken- und 3pol-Buchsen zieren nun DIN-Anschlüsse die Front: Input, Radio, Mikro und Remote das Chassis und zwei Lautsprecher-Ausgänge den Verstärker.
Das Chassis verfügt nun über einen Umschalter für zwei Bandgeschwindigkeiten (9,5 und 19cm/s). Hatte Carad im R62-Prospekt noch der langsamenren Arbeitsgeschwindigkeit die Fähigkeit, "Full Frequency Range Recording" zu realisieren, abgesprochen, scheint sie jetzt die Gnade der Entwickler gefunden zu haben.
Der Funktionsschalter wurde aufgeteilt: Ein Regler aktiviert die Laufwerksfunktionen Play, Vor- und Rücklauf. Zwei weitere Regler stellen kanalgetrennt Off, Play, Monitor und Tape zur Wahl.. Jeweils zugeordnet ist ein Schalter für die Entsperrung der Aufnahme. Auch die Aussteuerung ist nun kanalgetrennt möglich.



Der 2x 12W (8Ohm)-Verstärker wird ebenfalls in Doppel-Mono-Konzeption bedient: Lautstärke, Bässe und Höhen-Regelung sind jeweils getrennt regelbar.

Diese Carad haben Charme. Nach Vergleichbarem muß man - zumal aus dieser Zeit - lange suchen. Die R59 durfte ich hören. Sie gefiel schon über die Koffer-Lautsprecher. Unverwechselbar sind die Geräte auf jeden Fall. Für mich jedenfalls gehören sie zu der Kategorie "Behalten". Tue ich dann auch.

Die letzte Carad war übrigens die R73. Ein Tapedeck ,,moderner" Konzeption. Mit deutlich weniger eigenem Charakter. Ein wenig mehr geklaut, ein wenig oberflächlicher verarbeitet. Ein wenig weniger ,,aus einem Guß". Aber trotzdem gut. Doch dazu später mehr :)

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Jürgen Heiliger

Hi Matthias,

Danke für Deinen ausführlichen Bericht und für Deine persönliche Mühe. Mal wieder ein schönes Stück Zeitgeschichte.

Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

Matthias M

Zitat von: Jürgen Heiliger am Donnerstag, 21.Dezember.2006 | 11:41:08 Uhr
Hi Matthias,

Danke für Deinen ausführlichen Bericht und für Deine persönliche Mühe. Mal wieder ein schönes Stück Zeitgeschichte.

Gruß
Jürgen

Danke für die Blumen. Leider konnte ich nur zwei Bilderchen anhängen und habe den Text mit etwas mehr Futter nochmal ins Nachbarforum gestellt ("Neuankömmlinge".
Wenn ein Admin die hierher verlinkt (ich kann leider nicht editieren), kann man sie auch von hier sehen :)

Ansonsten: Wer in seinen geheimen Archiven oder Gehirnwindungen noch mehr Infos zu Carad hat: HER DAMIT !!!

Mich würde natürlich besonders interessieren, ob die Angabe über die Bauzeit stimmt, die ich aus dem niederländischen Forum habe. Hat Carad wirklich Elkos von 1954 in einer Maschine verbaut, die angeblich erst 1961 auf dem Markt war?

Zu den R73 würde ich gerne auch etwas mehr schreiben. Leider habe ich zu dem Gerät derzeit leider überhaupt keine begleitenden Infos. Aber sobald mir da etwas in die Finger kommt, reiche ich es nach. Ein Bild habe ich im gleichen Thread im Nachbarforum eingestellt.

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Jürgen Heiliger

#8
Hi Matthias,

wenn Du mir sagst wo Du die Bilder hin haben möchtest mache ich dies doch gerne, liegen ja sowieso auf dem gleichen Server. ;)
Aber Du kannst den Beitrag auch selber editieren, die Bilderadresse einfach dahin wo Du es willst..... diese dann markieren und mit dem {[img]}-Befehl umfassen (ikon links neben der Erdkugel). ;D

Gruß
Jürgen

Nachtrag: Hier findest Du weitere Infos Betreffs des Bildereinstellen
http://www.allabouthifi.de/forum/index.php?topic=4.0
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

Matthias M

#9
Moin, moin,

hier vorab etwas zur letzten Carad. Falls jemand technische Infos oder Testberichte hat, bitte her damit!
Diesmal habe die Bilder erst nebenan hochgeladen, damit ich sie hier zeigen kann. (Sollte ich editieren dürfen, kann ich das im anderen Beitrag nachtragen).

Die Carad R73



Das vierte Bandgerät der Marke Carad ist gleichzeitig das Letzte aus Kuurne. Diese Bandmaschie dürfte bis zum Verkauf des Herstellers Ende 1975 lieferbar gewesen sein. Das abgebildete Gerät zeigt ein Produktionsdatum der großen Papst-Wickelmotore vom Juno 1971.

Mit ihren drei Vorläufern hat die Carad R 73 auf dem ersten Blick wenig gemein. Das typische Carad-Laufwerk fand keine Verwendung.
Die neue Carad verzichtete diesmal auf den direkt getriebenen Capstan-Motor, stattdessen kommt in der R73 ein riemengetriebener Doppel-Capstan zum Einsatz. Wiederum durch einen Papst-Motor angetrieben. Dabei gibt es zwei Führungen für parallele Riemen, die gleichzeitig über den Motor und beide Schwungmassen laufen.

Zwar bietet die R73, wie auch die R59, zwei Arbeitsgeschwindigkeiten, jedoch ist die Bandführung viel komplexer: Neben den beiden Andruckrollen verfügt die R73 über zwei beweglich gelagerte Umlenkrollen und auf jeder Seite über eine weitere Führungsrolle.
Der Bandzug ist für zwei Spulengrößen umstellbar.

Wie bei Ihren Vorläufern kommt auch bei der R73 eine Relais-gesteuerte Motorbremse zum Einsatz. Im diesem neuen Modell ist die Bremsgeschwindigkeit über einen an der Frontplatte gelagerten Drehpoti einstellbar.



Auch das Kopfträgersystem ähnelt dem der früheren Carad: Drei Köpfe und ein Andrucksystem durch Filz-Pads, die gegen die Bandrückseite gedrückt werden und für den Band-Kopfkontakt sorgen sollen; für rückseitenbeschichtete Bänder wenig geeignet. Die Azimuth des Wiedergabekopfes kann durch eine Schraube an der Kopfträgerabdeckung verstellt werden, um die Wiedergabe fremdbespielter Bänder zu optimieren.
Neu ist die verstellbare Entzerrung.

Die Carad verfügt über Line-Eingänge in Cinch und DIN, die mit Hilfe eines Schalters an der Front umgeschaltet werden können. Zusätzlich gibt es einen kanalgetrennten Mikrofon-Eingang an der Front, dessen Empfindlichkeit nach High und Low an den verwendeten Mikrofontyp angepaßt werden kann.



Als erste Carad verfügt die R73 über zwei nebeneinander liegende Drehspulinstrumente ,,moderner" Form. Zwei Paar Flachbahnregler bilden ein keines Mischpult, das Mikrofon- und Hochpegel-Eingang aussteuern kann.
Wie bei ihrer Vorläuferin muß auch hier zunächst für beide Kanäle getrennt die Aufnahmebereitschaft aktiviert werden. Die R73 signalisiert sie über ein Paar Leuchtdioden. Natürlich kann auch die R73 – wiederum für die beiden Stereokanäle getrennt – zwischen Vor- und Hinterband umgeschaltet werden.
Zusätzlich verfügt die R73 über jeweils eine Taste, mit der die Wiedergabe eines Kanals abgeschaltet, außerdem über jeweils eine, mit der die Überspielung von einer Spur auf die andere aktiviert werden kann.



Schließlich hat die Carad einen Kopfhörerausgang mit kanalgetrennt regelbarer Lautstärke. Das Bandzählwerk ist vierstellig.
Sehr schön finde ich die Spulenbefestigung gelungen: Die Carad  verfügt über die übliche Dreizack-Klemmung. Das obere Teil läßt sich jedoch zusätzlich über eine fest installierte Verschraubung fixieren.

Wie bei ihren Vorläufern auch läßt sich das komplette Chassis der R73 aus dem Gehäuse entnehmen. Dazu müssen an der Rückseite des Gerätes lediglich vier Schrauben gelöst werden. Das Chassis ist mit einem Rahmen versehen, so daß das Gerät ohne Gehäuse problemlos liegen und sogar in Betrieb genommen werden kann. Sämtliche Platinen sind mit diesem Rahmen verschraubt.



Das ganze Gerät ähnelt äußerlich in hohem Maße der Telefunken M28. Das beginnt mit dem Rahmen des Chassis und der Anordnung der Anschlüsse an der Oberseite, und endet bei den beleuchteten, quadratischen Tasten und den Flachbahnreglern.



Gegenüber seinen Vorläufern ist dieses Tonbandgerät wesentlich weniger liebevoll verarbeitet. Das Design wirkt etwas zusammengewürfelt, einfacher als bei den Vorgängern. Das Gehäuse ist scharfkantig.
Trotzdem ist die R73 ein Tonbandgerät auf hohem Niveau, das viele Eigenschaften späterer Kleinstudiogeräte vorweg nimmt. Die Bedienung ist jedoch hier und da etwas eigenwillig.



Alles in allem eine ungewöhnliche und  - zumindest in Deutschland - eine äußerst seltene Maschine.Im zeitgenössischen Vergleich ein echter Knaller!

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Matthias M

#10
Moin, moin,

noch ein Paar Infos hinterher:

Ein Bekannter hat mir mitgeteilt, er habe eine R73 im Holzgehäuse.



Seine R59 sei keine "PA"; das Gerät habe keinen Verstärker und hätte dementsprechend nur ein deutlich kleineres Gehäuse.
Das hat es also auch gegeben.

Aus Belgien habe ich erfahren, Carad hätte Verstärker, Tuner und Receiver für Thorens hergestellt und sei Vertretung für Thorens in Benelux gewesen.

Also werde ich mal die Thorens-Spezis anspitzen, was die zu Carad sagen können.

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

hanns-d.pizonka

#11
Hallo Matthias und alle Suchenden,

im belgischen Netz habe ich diese Geräte (-bilder) gefunden. Vielleicht hat CARAD als "unbekannter" OEM-Hersteller auch über die Tonbandgeräte hinaus eine Rolle gespielt?

MFG
H A N N S -D.

EDIT:
Hier noch eine Ergänzung: Ein CARAD-8TRACK-RECEIVER (aus Kuurne und dort zusammen gebaut oder mit einem neuen Label aus Japan eingekauft?

Matthias M

Zitat von: hanns-d.pizonka am Mittwoch, 03.Januar.2007 | 21:41:55 Uhr
Hallo Matthias und alle Suchenden,

im belgischen Netz habe ich diese Geräte (-bilder) gefunden. Vielleicht hat CARAD als "unbekannter" OEM-Hersteller auch über die Tonbandgeräte hinaus eine Rolle gespielt?

MFG
H A N N S -D.

EDIT:
Hier noch eine Ergänzung: Ein CARAD-8TRACK-RECEIVER (aus Kuurne und dort zusammen gebaut oder mit einem neuen Label aus Japan eingekauft?

Hallo Hanns,

die Geräte-Evolution aus Kuurne läßt sich ganz gut anhand der Anzeigen im Internet nachvollziehen.
Es geht los mit Radioschränken (inkl. Netzversorgung für die Tonbandgeräte), mit Vor-/Endverstärker- und AM-/FM-Tuner-(in getrennten Geräten) Kombinationen, über Verstärker, Tuner und Receiver in einem typischen Design das etwas von Corporate Image hat, das sich vor allem durch eine gewisse "Hochwertigkeit" auszeichnet..

Für meine Begriffe hat der 8-Spur-Casseiver, den ich auch schon im Bandmaschinen-Forum gezeigt hatte, in dieser Reihe nichts zu suchen. Um es genauer zu sagen: Ich bin auf kein Kassettengerät aus Kuurne gestoßen, das Vorläufer oder Nachfolger sein könnte. Mir ist auch kein 8-Spur-Kassettengerät aus europäischer Produktion bekannt. Überhaupt schien mir auf dem Kontinent auch kein großer Markt für diese Geräte bestanden zu haben. In England hingegen gab es meines Wissens nach mehr solche Player. Kennen tue ich dort allerdings nur 8-Spur-Geräte aus japanischer Produktion.
Ich unterstelle also, daß es sich hier nicht um einen Carad aus Kuurne, sondern um ein Gerät der Art, wie das von Dir am Anfang des Thread gezeigte Bandgerät handelt.

Tschüß, Matthias
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Matthias M

#13
Moin, moin,

eben erreicht mich eine weitere Mail aus Belgien, deren Inhalt ich den interessierten Lesern (wäret Ihr nicht interessiert, dann würdet Ihr JETZT nicht weiterlesen) nicht vorenthalten will:

Tatsächlich gehe der Name von CARAD nicht direkt auf eine Tätigkeitsbeschreibung, sondern auf den Namen des Gründers, den Diplom-Ingenieur Gabriel Carpentier, zurück. Herzlichen Glückwunsch, Hanns. Geraten? Quellen verheimlicht?

Herr Carpentier sei wohl 1905 geboren und habe bereits Mitte der Dreißiger Jahre ein Unternehmen für die Herstellung von elektromechanischen Bauteilen für die Radioproduktion gegründet und die belgische Industrie mit Schaltern, Spulen, Trafos, Relais etc. beliefert (Marke Cartran: Carpentier Transformateurs).
Zuvor sei die Familie in der Flachsindustrie um Kortrijk tätig gewesen.

Das erste Radiogerät der Marke Carad erschien 1946. Es galt wohl eine Menge Loewe, Halske, Lorenz und Telefunken zu ersetzen (unqualifizierte Wertung meinerseits :) ).
Ab den 50igern bot Carpentier dann ein in Handarbeit gefertigtes Audio-Vollprogramm (ob auch Plattenspieler, kann ich nicht sagen) mit recht hohem Anspruch, wobei auf eine konservative Modellpolitik geachtet worden sein soll. Zudem belieferte Carad auch professionelle Anwender; die zweite Version der R62 soll auf Wunsch des belgischen Rundfunk entstanden sein.
Nebenbei fertigte man auch Tuner und Verstärker für Thorens, deren Vertrieb Carpentier in Benelux übernommen hatte.

In den Siebzigern bekam das Unternehmen zunehmend Probleme mit der asiatischen Konkurrenz. Die Modelle wurden modernisiert, verloren dabei wohl jedoch ihren spezifischen Charme. Schließlich verkaufte der inzwischen 65 Jahre alte Gründer seine Firma an Thorne.
Thorens hatte sich wohl auch für die Übernahme der Receiver-Fertigung des Thorens 1250 (1973-74) interessiert. Schließlich verlor man einen wichtigen Lieferanten.

Ich habe einige weitere Fragen gestellt. Vielleicht poste ich ja noch mal.

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Matthias M

Moin, moin,

eben haben mich ein paar Bilder von dem netten Sammler von Carad im Holzgehäuse erreicht. Er besitzt auch die Heimversion der Carad R59.

Das dürfte wohl der kleinste Großspuler sein, oder?

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Jacques1951

Guten Tag,

Hier ein Bild des Thorens 1250, der auch als Carad 2001 verkäuft wurde. 2 x 60W an 4 Ohm, FM-tuner (wie sonstige Thorens Tuner mit Görler Bauteilen aufgebaut), etc.

Hat einen Eingang für Tape Head (ohne Vorverstârker).

Zitat von: Matthias M am Samstag, 06.Januar.2007 | 23:04:53 Uhr
...
Nebenbei fertigte man auch Tuner und Verstärker für Thorens, deren Vertrieb Carpentier in Benelux übernommen hatte.

In den Siebzigern bekam das Unternehmen zunehmend Probleme mit der asiatischen Konkurrenz. Die Modelle wurden modernisiert, verloren dabei wohl jedoch ihren spezifischen Charme. Schließlich verkaufte der inzwischen 65 Jahre alte Gründer seine Firma an Thorne.
Thorens hatte sich wohl auch für die Übernahme der Receiver-Fertigung des Thorens 1250 (1973-74) interessiert. Schließlich verlor man einen wichtigen Lieferanten.



Jacques1951

Es soll 4 Modelle Tonbandgeräte gegeben haben: der R62 (wohl in zumindestens 3 Ausführungen: 1955-1957, 1958-1960, 1961-1963), der R53, der R59 (seit etwa 1968) war stereo und hatte Transistoren, der R73 (seit 1972).

Ein paar bessere Bilder der "Urversion" des R62 (im inneren lässt sich der Serien-Nummer 00010 lesen). Der hatte noch nicht die Relais-gesteuerte Bremsen und auch kein Bandzähler, die kamen nur mit dem 2. Modell.

Der 3. Modell des R62 hatte schon ein modernes (EM80) Magisches Auge und 2 Bandgeschwindigkeiten: 19 und 38 cm/s oder 9,5 und 19 cm/s.

Jacques1951

Zum Schluß noch ein Bild des "letzten" R62 und des R53. Soll mal was solideres schreiben.

Tschuß,

Jacques (Carad-Fan seit 1967)

hanns-d.pizonka

#18
Hallo Jacques,

vielen Dank für Deine Informatonen und Deine Fotos.

Kannst Du von Deinen eigenen Carad-Bandmaschinen die Gerätenummern und die Typenbezeichnungen fotografieren und in den Thread stellen? Matthias M. und ich sind der Auffassung, dass von den Geräten der R-Serie recht wenig Geräte hergestellt wurden. Vielleicht lässt sich über den Vergleich der Gerätenummern der noch existierenden Bandgeräte ungefähr feststellen welche Modelle in welcher Stückzahl hergestellt wurden?

MFG
H A N N S -D.

P.S.
Schau mal in die WIKI hifi hinein, was Matthias über Carad schon geschrieben hat. Vielleicht lässt sich hier mit den Modellen noch einiges ergänzen.

Edit: P.S. nachgetragen
Pardon JACQUES (leider Deinen Namen falsch geschrieben; WAR UNAUFMERKSAM) das C nachgetragen, nochmals PARDON (HDP 7.2.2007 9h12)

Jacques1951

Hallo Hans und Mathias,

Ja, das werde ich tun für meine Geräte (R62, R53, R59, R73). In den nächsten Wochen werde ich in der lage sein mich mit zwei ehemaligen Carad-Mitarbeiter zu unterhalten über ProduktionsZahlen, eine genauere Zeitlinie, vielleicht auch was "kleine Geschichte", usw. Diese Leute sind auch nicht mehr ganz jung (62 und 69 Jahre alt).

Immerhin sollen von jedem R* Modell nur einige Hunderte gemacht sein -- Alle die ich je gesehen habe waren noch betriebsfähig...

Noch eine Werbung für den R62_v2 (1958, kostete 17000 BEF, damals war ein DEM ~= 12 BEF)

hanns-d.pizonka

#20
Hallo Jacques,

danke für die Bilder.
Wenn Du Dich mit den "Ehemaligen" von Carad triffst, dann nimm bitte das Gespräch auf Band auf. Denk daran, es gibt heute im Jahre 2007 auf dieser Welt nur noch sehr wenige  Mitarbeiter von Tonbandfirmen/herstellern, die noch leben! Du hast eine Gelegenheit (für die Aufnahme), die in unser aller Leben NIE wieder kommen wird. Also lass die Leute am besten zu Dir kommen, und nimm das Gespräch über die vergangene Zeit am besten mit einem Carad-Tonbandgerät auf (das wäre dann einfach toll). Ein Cassettenrecorder mit eingebautem Mikrofon würde natürlich auch gehen, das ist immer besser als nichts.

Viel Erfolg.
MFG

H A N N S -D.

P.S.
Hast Du eine Preisliste/Typenliste von Carad? (Wegen der Preise und dem Zubehör?)?
Kannst Du an Fotos von dem ehemaligen Werk kommen?
Fotos der Mitarbeiter, Foto vom Herrn Carpentier?

edit: PARDON PARDON zweimal denselben Fehler, das C nachgetragen (Kniefall als Entschuldigung angemessen?)
HDP 07.02.2007 9h16

Jacques1951

#21
Zitat von: Jacques1951 am Montag, 05.Februar.2007 | 14:00:56 Uhr
...

Der 3. Modell des R62 hatte schon ein modernes (EM80) Magisches Auge und ...

Ja, da soll man selbstverständlich "EM84" lesen.

Ich habe nur eine Preisliste, von 1958 (mir geschickt von Frank Tytgat). Einer der Zubehöre war ein "elektronischer" Mischpult mit 4 Eingänge, mit 3 ECC83 Trioden.


hanns-d.pizonka

Hallo an alle CARAD-Liebhaber,

durchblättert man KAPAZA.BE, dann findet man unter CARAD vieles was irgendwie mit dem Elektrischen/Elektronischen und dem Highfidelen zu tun hat. Selbst ein Kühlschrank mit dem Namen Carad xyz ist mir aufgefallen. Wer Tonbandgeräte (R62 und diverse), Mischpulte (EMI8), Tuner und Verstärker baut, der müsste auch noch Lautsprecher bauen. Hier zufinden:
http://www.kapaza.be/detail/4409691/Carad_luidsprekers.html
Ein Bild dazu hilft (vielleicht?) weiter. Wer weiss dazu etwas?
MFG
H A N N S -D.

Jacques1951

#23
Etwa 1967 könnte ich ein paar Carad-Lautsprecher hören mit dem legendarischen Decca ribbon Tweeter und Wharfedale 15" Woofer. Andere Carad Lautsprecher hatten Peerless Woofers und Tweeters. Allerdings führten die Carad-Dealer Ende der Jahren 1960-Anfang 1970 auch Celestion, Wharfedale und Kef Lautsprecher.

Es gibt seit Monaten ein R53 auf Kapaza der verbastelt ist: Chassis und Netzteil stecken nicht richtig im Koffer und statt des originellen Radio-Anschluß gibt's eine DIN-Buchse. Auch der externe Lautsprecher-Jack scheint nicht original. Auf einem niederländischen Forum (http://forum.audiofreaks.nl) gab es einige nicht ganz gute Bewertungen dieses Verkäufers, jedoch ohne Details.

Ich weiß nicht was nach 1976 passiert is mit der "Carad"-Marke. Allerdings gibt es noch asiatische Audio-Kleingeräte (z.B. tragbare CD-Spieler) mit dem gleichen Logo. Die Haushalt-Elektrogeräte haben damit nichts zu tun.

Jacques

Matthias M

#24
Moin, moin,

ein Carad-Mischpult wurde kürzlich in einem Tapedeck-Konvolut angeboten. Leider kann ich nicht bieten, weil ich weder in Belgien, noch in den Niederlanden wohne :) Bin aber dran.
Außerdem steht zur Zeit - allerdings für €250 - eine Carad "Musiktruhe" mit Receiver und Tonbandgerät, sowie mit Dual-Plattenspieler zum Verkauf. Leider ohne Bild.

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

hanns-d.pizonka

Hallo Matthias,

es ist zwei oder drei (??) Wochen her, da habe ich dieses Bild (von mir bearbeitet/korrigiert/vergrössert?) in KAPAZA.BE (?) oder im MARKTPLAATS.NL gefunden. Das kann doch jetzt nicht bei 250 Euro gelandet sein (obwohl es das wegen der Tonband-Maschine? bringen könnte - eine R62?).

MFG
H A N N S -D.

Jacques1951

Guten Abend,

Ende Dezember 2006 hatte ich Herrn Christiaens angerufen (siehe auch http://www.marktplaza.be/CARAD-ANTIEK-RADIOMEUBEL-MET-BANDRECORDER-PLATENSPELER-2774895.php, er erwartete etwa 150 euro für das Ganze. Nur, ich habe einfach keinen Platz mehr für diese Kiste (1 Meter breit,  80 cm hoch und 55 cm tief) aus 1957-1958, habe schon ein anderes Carad Radio-Möbel. Auch hat es nicht mehr den originalen Plattenspieler, der ein Dual 1004 war und nicht ein 1010 wie auf dem Bild. Vielleicht fragt er 250 euro um 150 euro zu bekommen?

Kapaza listet jetzt auch einen R62 (siehe http://www.kapaza.be/detail/4668534/Caradbandopnemer.html), das Bild entspricht nicht dem Gerät, das angeblich eines des 3. Generation ist (mit 9,5 und 19 Cm/S Geschwindigkeiten). Ich glaube, 240 euro sei wirklich zu teuer. Laut ein e-Mail des Verkäufers fehlt auch eine der Deckplatten (siehe Bild).

Tschüß,

Jacques


                                                                                               

Jacques1951

#27
Das Bild war nicht richtig, hier gibt's ein zweiter Versuch. Sieht man auch daß eine 5-polige DIN-Buchse die originelle 3-polige ersetzt hat.

Dazu auch ein Bild des Tuners A737, etwa 1955, ohne UKW, der aus einem ähnlichen Möbel stammt. Schon eine Buchse für dem Fernsehenklang und eine 2 x EL41 Push-Pull Endstufe.

Matthias M

#28
Moin, moin,

vielleicht darf ich Euch noch mit dem einen oder anderen "selbstgeklauten" Bild beglücken, die zeigen, was Carad sonst noch so hatte:

Besonders schon finde ich diese Vor-/Endstufen-Kombination PPC27N und AAS26


Interessant auch der Verstärker mit getrennten Empfängern für AM und FM PAS29, FMT31 und AMTC32:


Hier ein weiterer Tuner:


Dies dürfte einer der größeren Tuner von Carad gewesen sein:


Erinnert mich im Design ein wenig an Ferrograph oder Klein&Hummel.

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Matthias M

Zitat von: Matthias M am Mittwoch, 03.Januar.2007 | 22:37:22 Uhr
(...)
Für meine Begriffe hat der 8-Spur-Casseiver, den ich auch schon im Bandmaschinen-Forum gezeigt hatte, in dieser Reihe nichts zu suchen. Um es genauer zu sagen: Ich bin auf kein Kassettengerät aus Kuurne gestoßen, das Vorläufer oder Nachfolger sein könnte. Mir ist auch kein 8-Spur-Kassettengerät aus europäischer Produktion bekannt. Überhaupt schien mir auf dem Kontinent auch kein großer Markt für diese Geräte bestanden zu haben. In England hingegen gab es meines Wissens nach mehr solche Player. Kennen tue ich dort allerdings nur 8-Spur-Geräte aus japanischer Produktion.
Ich unterstelle also, daß es sich hier nicht um einen Carad aus Kuurne, sondern um ein Gerät der Art, wie das von Dir am Anfang des Thread gezeigte Bandgerät handelt.

Tschüß, Matthias

Moin, moin,

um hier keine falschen Infos zu verbreiten, hier eine kleine Richtigstellung:

Tatsächlich hat es 8-Spur Recorder "Made in England" gegeben! Aus dem Buch "Just for the record" über die Firma BSR kann man entnehmen das zumindest BSR und Glenburn Engineering ca. ab 1972 eigene 8-Spur-Geräte bauten! Denkbar also, daß diese besonders kompakten Laufwerke auch in Carad-Geräten von Thorne landeten. Ob so war müsst Ihr mir sagen.

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Matthias M

Moin, moin,

zum Thema Carad noch eine Ergänzung:
Wie ich inzwischen las, hatten sich anscheinend ehemalige Carad-Ingenieure selbstständig gemacht und ihre eigene Firma gegründet. Herausgekommen ist unter anderem dieser "HiFi Stereo" Röhrenverstärker Typ 212C von Artec Electronics mit 4x EL84, ECC83 und ECC808
Das Gerät regelt Lautstärke und Balance, hat kanalgetrennte Regler für Höhen und Tiefen, dazu Rumpel- und Scratch-Filter, kann zwischen zwei Level, zwischen Mono und Stereo umgeschaltet werden. Die Lautsprecher sind abschaltbar. Der Artec hat Anschlüsse für Tape, Phono, Tuner und Aux, sowie eine Kopfhörer-Ausgang.

Nicht schön, aber sicher sehr selten.

Tschüß, Matthias

P.S.: Die Bilder sind geklaut. Wenn der angefragte aber leider bislang nicht antwortende Eigentümer etwas dagegen hat sie hier wiederzufinden, möge er sich äußern und ich nehme sie wieder raus!
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

aileenamegan

Klasse Fred und sehr informativ. Macht Spass zu lesen. Weiter! :drinks:

Matthias M

Zitat von: aileenamegan am Mittwoch, 06.Februar.2008 | 17:28:37 Uhr
Klasse Fred und sehr informativ. Macht Spass zu lesen. Weiter! :drinks:

Moin, moin,

danke für die Blumen :)

Hier noch ein paar Preise der Carad-Elektronik aus den frühen Sechsziger Jahren (?) in 'Belgischen France':
-PAS 29 12W Mono-Vollverstärker 3.590,-- BEF
-PPC 27 + AAS 26 Stereo Vor-/Endstufenkombination (2x 12W) 6.470,-- BEF
-TC 32 AM-Tuner 4.550,-- BEF
-T 51 FM-Tuner 3.270 BEF
Quelle: radiocollection.be

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Matthias M

Moin, moin,

heute ist ein kleines Paketchen aus Belgien bei mir angekommen, das meinen Carad-Haufen ein wenig erweitert hat.

Es handelt sich um den All Silicon Integrated Circuit Professional FET Stereo FM Tuner - Carad Stereo FM Tuner T61 "Made in Belgium" (ein Bild ist weiter oben zu sehen, das Untere in der 3er Reihe) und den Carad professional amplifier stereo all silicon MPAS 30.
Das sind Namen, was? Kirksaeter ist nix dagegen.

Die Geräte dürften aus umrum 1970 stammen; entsprechend sind jedenfalls Bauteile beschriftet.
Und wer noch immer glaubt, Thorens habe Tuner selber gebaut, nur weil da Görler-Teile drin sind, der schaue mal etwas genauer in den T61 (rechts): Mindestens drei Platinen und der Drehko stammen von Görler "Made in Germany" :)

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

aileenamegan

Wunderbar, wo hast Du den gefunden? Über die Bucht? oder andere Quellen?

Matthias M

Zitat von: aileenamegan am Mittwoch, 19.März.2008 | 09:22:58 Uhr
Wunderbar, wo hast Du den gefunden? Über die Bucht? oder andere Quellen?

Moin, moin,

Carad kriegst Du über die belgische Bucht oder Kleinanzeigen-Blättchen. Oder Du fährst hin. :)

Übrigens: Falls Ihr Euch nicht durch die oft hohen aufgerufenen Versandkosten manch belgischer Anbieter abschrecken lassen wollt: Weist die Verkäufer darauf hin, daß es in Belgien inzwischen GLS gibt, die für etwa die Hälfte des Kurses der belgischen Post nach Deutschland transportieren. Aber wehe Ihr wildert jetzt in meinen Jagdgebieten!

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Matthias M

Moin, moin,

vor einigen Wochen hat mich eine Überraschung ereilt, die sich heute fortsetzte: Ein Receiver ist angekommen. Jacques hat ja schon vom Thorens 1250 berichtet. Nun ist das original da!

Mein neuer Carad All Silicon FET Receiver Model 2001 besitzt Kondensatoren von 1971 (was zugegebenermaßen nicht notwendig bedeuten muß, daß er älter als die Thorens-Variante ist)



Er sieht ein wenig so aus, als habe man einem Kirksaeter RTX Professional ein wenig Loewe QR-320 hinzu gemischt. Viele Interessante Design-Elemente sind jedoch etwas willkürlich zusammengestellt. Herausgekommen ist ein Bolide von 13,9kg Kampfgewicht mit 2x 60 Watt (an 4 Ohm) in fast modernen Ausmaßen (45 x 15 x 31/34 cm).



Die neue Gehäuse-Konzeption – sie erinnert etwas an den Uher CV-140 oder die Nordmende 7500'er, verzichtet auf die Bajonett-Schraube und bietet dafür einschiebbare Ober- und Unter-Deckel – deutet an, daß der 2001, so wie die R73 aus gleichem Hause, einer neuen Generation Carad angehört. Es wurde gespart: Während zum Beispiel die zweikanaligen Potis für die Lautstärke-Regelung natürlich einen zweiteiligen Knopf benötigen, ist der Einsatz zweiteiliger Drehknöpfe für die einteilige Achse des Umschalters der Kanalwahl  wohl nur mit den Erfordernissen des Mengen-Einkaufs zu erklären. Aber wen stört's?

Die Inneren Werte machen denn auch deutlich, daß sich an dem Selbstverständnis des Hauses nicht viel geändert haben kann: Hochwertige Verarbeitung und umfangreiche Ausstattung prägen das Bild!



So bietet der UKW-Receiver neben den Eingängen für Mikrofon, Aux, Bandgerät und zwei Plattenspieler, noch für einen für Tape Head. Alle Anschlüsse liegen sowohl in DIN, wie auch im Cinch-Format vor. Der Plattenspieler-Eingang ist zwischen Magnet und Kristall umschaltbar. Hinterbandkontrolle ist möglich. Der Carad verfügt über Anschluß-Klemmen für zwei Paar Lautsprecher-Boxen; linker und rechter Kanal sind getrennt abgesichert. Neben zwei Klinkenstecker für Kopfhörer hat das Gerät noch Ein- und Ausgang zum ,,Dubbing" auf der Front und einen zusätzlichen 54 Volt Stromanschluß am Heck.



Die Klangregelung besteht aus kanalgetrennten Reglern für Lautstärke, Bässe und Höhen, dazu aus schaltbarem Loudness-Programm, Höhen- und Tiefen-Filter.



Der UKW-Tuner mit Görler-Empfänger bekommt sein Futter über Antennen-Anschlüsse von 300 oder 75 Ohm und wird über eine beleuchtete, analoge Abstimm-Skala justiert. Tunig-, Ratio-Mitten-Instrument und ein leuchtender Stereo-Indikator sind ebenso vorhanden, wie Muting und AFC.



Der Verstärker kann seine Leistung entweder auf die Kopfhörer, auf die Lautsprechergruppen einzeln oder gemeinsam abgeben, außerdem läßt sich das Gerät auf den linken oder rechten Kanal, auf Stereo oder umgekehrtes Stereo, oder auf Mono stellen.



Ein Ausstattungspaket also, das an einem Kirksaeter oder an den Großen der Japanischen Konkurrenz gemessen werden kann. Nur produzierten Letztere sicherlich preiswerter, bestückten kaum mehr von Hand und hatten begonnen, alle Bauteile auf nur einer Platine unter zu bringen, während der Carad nicht nur mit vielen handgelöteten Einzelplatinen arbeitet, sondern dazu Bauelemente auf beiden Seiten des Chassis angeordnet hat!

So finden sich die fünf Transistoren (2N 3055 und BD130) auch unter herausziehbaren Drahtgittern auf beiden Seiten des Receiver!



Das unausgewogene Design wird sicherlich keine Begeisterungsstürme auslösen. Das kann das eines Marantz aber auch nicht! Zweimal Sechzig Watt sind unter denen, für die ein Receiver ein ,,Monster" sein muß natürlich ein Ausschluß-Kriterium. Macht weiter so, Unwissende, dann bleibt von den besonderen Sachen mehr für mich. Denn etwas Besonderes ist dieser Carad auf jeden Fall. Und selten zudem. Darf bleiben.

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Erich

Zumindest bekommt man die Endtransistoren noch leicht und billig nach .,d040
Beginne den Tag mit einem Lächeln und behalte es den ganzen Tag bei

Lächeln ist die netteste Art den Leuten die Zähne zu zeigen

aileenamegan

Tolles Statement und tolles Gerät - erinnert mich auch ein wenig an die frühen Sansuis. Den mechert i aa. :drinks: :_good_: :_good_: :_good_:

Kannst Du noch Fotos von innen nachreichen? Das wäre sehr interessant.

Erich

Beginne den Tag mit einem Lächeln und behalte es den ganzen Tag bei

Lächeln ist die netteste Art den Leuten die Zähne zu zeigen