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Isophon / ENB 209 / S209 - wer kennt sie?

Begonnen von Matthias M, Dienstag, 04.November.2008 | 17:30:30 Uhr

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Matthias M

Moin, moin,

mir sind zwei Böxchen zugeflogen, sie heißen "209" und "S 209", vor denen ich gewissermaßen Kopf-Kratzend stehe und mich frage: Was ist das?



Klar ist: 3-Wege Lautsprecher-Boxen von 420x220x210mm.



Klar ist: aktiv.



Klar scheint: Spätere Siebziger Jahre. Weil einerseits Form und andererseits Sanken Hybrid-Endstufe

Schon etwas unklar ist mir der Hersteller: Das Gehäuse verfügt über Aufkleber und Gerätenummern jeweils von Isophon und ENB, die Hauptplatine der Endstufen-Einheit ist mit "ENB" bezeichnet. Hat also Isophon eine Box gebaut und ENB sie aktiviert? Hat Isophon für ENB unter Verwendung der ENB-Endstufe eine Box gebaut oder hat ENB unter Verwendung von Isophon-Chassis (?) die Böxchen gezimmert? Zumindest die Verarbeitung: um ein einfaches Spanplatten-Gehäuse herum ist ein (inzwischen) schlecht verklebter Kunststoff-Mantel gelegt, ist nicht auf sonstigem Isophon-Niveau, hat es allerdings in billlig-OEM Reihen von Isophon auch anderweitig gegeben.

Der Prüf-Aufkleber der Nürnberger RBT deutet auf einen Einsatz-Zweck bei den öffentlich-rechtlichen Sende-Anstalten hin. Allerdings scheint mir die Elektronik mit der 20Watt (RMS an 8Ohm) IC-Endstufe SI1020G (http://www.rcrowley.com/Sanken/index.htm) eigentlich nicht besonders vertrauenswürdig. Wo bzw. wofür wurden diese / solche Boxen also verwendet?




Leider habe ich keinerlei Technische Daten und auch keine Ahnung bezüglich der Anschluß-Werte, nicht einmal die passenden Strom-Kabel. Kann ich die Boxen an einem "handelsüblichen" HiFi-Vorverstärker betreiben?
Warum haben die Boxen jeweils zwei Regler, warum einmal hinten und bei der anderen oben auf?

Vielleicht hat jemand von Euch ein Datenblatt oder kennt diese Boxen persönlich?

Vielleicht kennt jemand ENB? Mir sind bisher nur Studio-Möbel dieser Berliner Marke bekannt (z.B. Rollwagen für die Telefunken M10).

Tschüß, Matthias



edit
Überschrift korrigiert
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Armin777

Hallo Matthias,

gehe mal davon aus, daß der Hersteller der Boxen nicht Isophon heißt, sondern hier lediglich als Chassislieferant aufgetreten ist.

Die unterschiedliche Anordnung der Lautstärkepotentiometer scheint sich in den unterschiedlichen Bezeichnungen (209 S = S für Seite?) wieder zu finden. Die Aktivantriebe mit Tuchelsteckern (jedenfalls eine!) deutet auf Studioanwendung, Empfindlichkeit vermutlich entsprechend hoch - bei Anschluß an Pre Outs daher Vorsicht mit der Lautstärke.

Besonders hochwertig ist die Geschichte allerdings schon deswegen nicht, weil passive Weiche hinter der integrierten Endstufe dann doch keine "echte" Aktivbox ist.

:drinks:

Udo

Wollte ich auch gerade schreiben, es sind eher Passivboxen mit integriertem Verstärker.

Compu-Doc

Wenn der "Rückwandausschnitt" nicht so sauber gefrässt wäre, hätte ich auf "Eigengebrödel" tetippt.

Aber so, würde ich auch behaupten, daß aus passiv Akitvchen wurden.
En la mesa y en el juego, la educación se ve luego.

rappelbums

Nönö, selbstgebaut scheint mir das nicht zu sein. Dazu sieht der Schrumpfschlauch um die Kabel zu professionell aus und die Buchse unter dem Netzteil sieht auch nach "in einer Firma" verklebt aus.

Gruß,
der rappelbums


Bildergalerie It ain't what they call Rock and  Roll

Matthias M

Hallo jungs,

besonders hochwertig sind die Böxchen sicher nicht: Das wertvollste Teil der Elektronik dürften die Haufe-Übertrager sein.
Aber einen Selbstbau schließe ich aus. Isophon und ENB sind beides "bekannte" Berliner Marken. Eine RBT-Zulassung hat sich auch nicht jeder geleistet.
Übrigens liegen sowohl die Isophon- wie auch die ENB-Seriennummern recht weit auseinander - man sieht auf den Bildern auch einen Farbunterschied der Aktiv-Module - so daß ich auch deshalb nicht an einen Bastel-Lösung glaube.

Außerdem scheint mir die Tatsache, daß jede Box eine eigene Seriennummer von Isophon UND ENB hat, darauf hinzudeuten, daß Isophon eben nicht nur lose Chassis geliefert hat.
Wobei die Typenbezeichnung ENB zuzuordnen ist: Sie steht auf den Aktiv-Modulen.

Ein Forenmitglied hat mich telefonisch darauf hin gewiesen, daß das Finish der Boxen dem anderer OEM-Isophon's entspräche. Insbesondere der Kunststoff-Überzug sei "zeittypisch" und auch bei anderen Isophon-Boxen (negativ) aufgefallen. Allerdings werden an ein im Studio oder Rundfunk eingesetztes Gerät andere Anforderungen an das Äußere gestellt, als an eine Heim-Box. Da geht es eher um Unempfindlichkeit, was der Kunststoff gegenüber einem Holz-Furnier eher bieten dürfte.
Insofern könnte ich mir vorstellen, Isophon hat fertige OEM-Boxen mit der Aussparung im Gehäuse für die "Aktivierung" geliefert und ENB hat aus dem Vorprodukt ein Fertiges gemacht.

Trotzdem bleibt die Frage: Was hat der Rundfunk mit solch einer eher einfachen Box gemacht? Hinweise auf eine Wandhalterung o.Ä. gibt es übrigens auch nicht.

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)

Harry Hirsch

Zitat von: Matthias M am Mittwoch, 05.November.2008 | 10:37:31 Uhr
Hinweise auf eine Wandhalterung o.Ä. gibt es übrigens auch nicht.


Für mich wären die beiden Löcher auf der Rückseite Hinweise für eine Wandhalterung.

Matthias M

Zitat von: Harry Hirsch am Mittwoch, 05.November.2008 | 10:50:57 Uhr
Für mich wären die beiden Löcher auf der Rückseite Hinweise für eine Wandhalterung.

...dann aber sicher keine Studio-mäßige. Jedenfalls waren diese Boxen nie fest installiert, sondern "standen herum".

Tschüß, Matthias
"Den guten Tonabnehmer erkennt man daran, daß er bei einem Auflagegewicht von höchstens zehn Gramm auch bei stärksten Bässen nicht entgleist und nicht klirrt." (Fono Forum 3/53)