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Tonarmlager - Reinigung und Schmierung

Begonnen von hagu, Samstag, 20.Januar.2007 | 09:42:50 Uhr

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hagu

Hallo und guten Morgen,

bezüglich der Reinigung und Pflege von Tonarmlagern würde ich gerne mal Meinungen - Tips - Erfahrungen lesen  :book:

Hatte ja gestern den FR-24 gesäubert und bin dabei folgendermaßen vorgegangen:
...empfindliche und schreckhafte Zeitgenossen sollten jetzt vielleicht Wegclicken  :icon_smile:

Aussenrum mit Spüli und Polierwatte, also noch ganz althergebracht.
An die Lager ist sehr schwer ranzukommen und vor einer Demontage schrecke ich (noch) zurück.
Also den kompletten Lagerbereich satt mit Felgenreiniger eingesifft und 5 Minuten einwirken lassen.
Dann mit etwas Druck und reinstem Isoprop reichlich ausgespült, mit Druckluft getrocknet.
Als Schmiere habe ich ganz ordinäres Nähmaschinenöl genommen.

Meine Frage(n):
Wie reinigt Ihr Tonarmlager ?
Was verwendet Ihr als Schmiermittel ?

:thanks: für Tips, Erfahrungsberichte, Statements jedweder Art.
Also auch Schelte wegen meinem Vorgehen, ich will ja was Lernen  :icon_wink:

Gruß,
Volker

TommiS

Moin Hagu,

es ist sicherlich eine Frage der Güte des Tonarm und auch des Anspruchs, den man an dessen Funktion hat.
Ich muß Dir gestehen, daß ich die von Dir beschriebene Methode als viel zu rabiat ansehe!
Ich würde den Arm zu Mario Grötzinger schicken.
Der baut ihn auseinander legt die Kugellager in ein Reinigungsbad oder ersetzt sie gegebenenfalls und baut  Dir das Teil danach
wieder vorschriftsmäßig zusammen.
Falls Du willst verpaßt er dem guten Stück auch noch ein neues Käbelchen und macht ihn damit besser als er je war...
Danach hast Du einen Arm, der wieder in einem Top-Zustand ist! Garantie auf seine Arbeiten gibt es auch noch und preiswert sind
die Arbeiten noch dazu.

Viele analoge Grüße

Tom

hagu

Hi Tom,

die Methode ist zugegebenermaßen auf den ersten Blick sehr Rabiat.
Ich denke aber besser als die Lager in Dreck und Speck weiter zu betreiben ist es allemal.
Auf deinen Tip mit Mario Grötzinger komme ich gewiss noch zurück, nur...
...wenn der Arm dann noch besser wird komme ich ja garnicht mehr aus meinem Laden raus  :icon_lol:

Bin schon wieder seit 11h am Musikhören, jetzt wirds aber langsam Zeit mal wieder Nachhause zu gehen.
Zuerst aber noch den Rest von Dean Martin "I'm the one who loves you", ne australische Pressung von '66

Gruß,
Volker

be.audiophil

#3
Hallo Volker,

bitte bedenke, daß Du mit dem FR-24 nicht nur einen Tonarm sondern ein fein abgestimmtes Kunstwerk in Händen hältst...

... deshalb tut die von Dir geschilderte Behandlung des FR-24 im Herzen weh!

... deshalb solltest Du diesen als Gesamtheit erhalten und würdigen.

... und ich empfehle Dir die originale Verkabelung auf jeden Fall zu erhalten

... andernfalls verkaufe bitte diesen tollen Tonarm lieber an jemanden der ihn zu schätzen weiß, oder tausche diesen gegen einen Anderen mit jemanden, der den FR dann im Originalzustand betreiben und entsprechend respektieren wird!

Sorry, aber das mußte meinerseits jetzt einfach gesagt werden.

Jetzt zur Reinigung:

Ich habe mir den Pivot des FR-24 noch nie genauer ansehen können, deshalb kann ich Dir leider auch nicht sagen, wie Du diesen für eine vernünftige und angebrachte Reinigung zerlegen kannst. Ich besitze nunmal keinen. Deshalb nur soviel:

Kardanische Lager kann man mit irgendwelchen Mittelchen ertränken und so den oberflächlichen Dreck aus verharzten Fetten und Co. zwar lösen. Aber in dem gleichen Maße, wie man damit den Dreck anlöst, in dem gleichen Maße schwemmt man den gelösten Dreck auch in die kardanischen Lager. Somit ist das Ende vom Lied ein wesentlich dreckigeres Lager, als man es vorher hatte. Deshalb kommt man um eine komplette Zerlegung und Reinigung z.B. im Ultraschallbad nicht herum. Punkt.

Spitzenlager können hier schon wesentlich unempfindlicher sein - solange diese aus gehärteten Spitzen, die in einem keramischen oder diamantenen Gegenlager laufen. Da es aber hierbei auch Vertreter wie z.B. den Audio Technica ATP-12T gibt, bei dem das Gegenlager aus kleinsten Kugellagern besteht, gilt dann auch hier wiederum das vorstehend ausgeführte für die kardanischen Lager.

Nähmaschinenöl ist übrigens meistens säurehaltig und zudem für die Lagerschmierung gänzlich ungeeignet. Aber das nur mal so am Rande.

Wenn Du den FR-24 gesäubert und revidiert haben willst, dann kannst Du ihn mir auch gerne schicken - ich würde das dann für Dich erledigen. Über die Modalitäten können wir uns gerne per PN unterhalten.

hagu

Hi ! Guten Morgen Leute

Das sind ja mal ganz klare Aussagen, die nichts an Eindeutigkeit vermissen lassen  :icon_exclaim:

Mir ist schon bewusst welches Kleinod ich in Händen halte  :icon_smile:
Ihr könnt sicher sein dass ich den Arm nicht leichtfertig ruiniere und ihn auch in seiner Gesamtheit erhalten werde  :icon_wink:

@ Rolf: Du hast Post

Gruß,
Volker

Captn Difool

Hallo Volker,

es ist änlich wie Rolf schon geschrieben hat, den Dreck einfach nur "naß" machen verteilt ihn ähnlich wie auf einer Naßabspielplatte und kleistert danach anderswo noch fester. Bei einem feinmechanischen Präzisionsteil wie einen Tonarm per se würde ich nur mit feinmechnischen Mitteln und Methoden dran gehen, sonst erreichst Du bestenfalls eine Verschlimmbesserung. Das durfte ich schon bei meinem Koshin erfahren, man muß schon höllisch aufpassen, will man nichts vermurksen. Bremsenreiniger sollte man besser beim Auto lassen. Lager sollten generell trocken sein, dann haben sie den geringesten Laufwiderstand. Da ein Tonarm sehr langsam geht, ist hier ein Verschleiß oder gar "heißlaufen" eines Lager wohl kaum zu befürchten  :icon_lol: Ich habe meine Kugellager kurz in Nitroverdünnung gebadet und so den letzten Rest an Schmiermittel entfernt. Die Leichtgängigkeit hat spürbar zugenommen. Kugellager mit hoher Belastung, z.B. durch hohe Drehzahlen hingegen müssen geschmiert werden. Spitzenlager sind meines Wissens genauso trocken zu betreiben. Einmal leicht vertikal angetippt muß ein gut gelagerter Arm mehrmals wippen, bis er seine Balance findet, hört er schon nach 1-2mal auf oder wippt erst gar nicht, reiben die Lager noch zu stark. Gur reinigen kann man die Lager in der Regel nur bei sorgfältiger Zerlegung des Arms.

hagu

Hallo Andre,

Danke für die einleuchtende Antwort.

Wie ein Wackeldackel auf der Heckablage wippt der Arm jetzt nicht gerade, aber mit 1-2x gibt er sich nicht zufrieden.

Vielleicht sollte ich mal Brent fragen, der verhöckert gerade nen FR-24 in der Bucht
und hat sich bestimmt eingehender damit beschäftigt.

Gruß,
Volker

be.audiophil

Hallo Volker,

was ist denn aus dem FR-24 nun geworden? Hast Du diesen noch in Benutzung?

violette

Hallo Thorensler

TA Kugellager sind zu reinigen mit Reinigungs Benzin

Bitte Keine ÖL dran (kommerzielles)

Wer umbedingt Ölen möchte kann bei mir die dünnst Lageröl die es übehaupt gibt habe.

An vertikal lager gehört auch kein ÖL (absolut sauber sein) ein sauber kontaktierung von TA Rohr müsse über beide Lager 100 % sein.

Gruß
Joel
Old Thorens worker