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A-77 Halbspur Dolby sollte entsorgt werden

Begonnen von Jürgen Heiliger, Freitag, 20.März.2009 | 19:53:14 Uhr

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P.Nieratschker

Zitat von: Jürgen Heiliger am Dienstag, 21.April.2009 | 17:25:35 Uhr
Hi Pit,

der Tip kam reichlich spät...... einer meinte schon sein Bein anheben zu müssen..... : [...]

Ich zitiere mich ausnahmsweise mal selbst:

Zitat von: Pit kurz nach'm 1. April
[...] Die Grundregel: erst mal alle Schifferl versenken und die gelben Rundlinge entsorgen sollte jeder A-77 Revidierer sich so tief einprägen, daß er gar nicht mehr drüber nachdenken muß. Spart viel Ärger, äährlisch...

Das war am 02. April in Beitrag #25. Vielleicht etwas 'zu früh'...

Die per mail gewünschte Ergänzung in Beitrag #27 kann ich leider noch nicht 'herauslesen', ich bitte um Eintragung oder Editiermöglichkeit, sonst ziehe ich wieder vollständig ins BMF um.

Gruß Pit

Jürgen Heiliger

Pit,

Du kannst nun selber noch editieren..... habe dazu Deine Rechte leicht geändert....

Und hier einmal die beiden Dolby-Prints.....

Aufnahme-Print des Dolby-Schaltkreises
Wiedergabe-Print des Dolby-Schaltkreises

bis hier hin noch mit den "Übeltätern"........
und hier selbige....


Und nun die überholten Printkarten.....

Links die Aufnahmekarte, Rechts die Wiedergabekarte
Gruß
Jürgen

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PhonoMax

Naamd,

und nicht vergessen, die R818 in beiden Line-Ausgangsverstärkern 1.077.720 (Stufen HINTER dem Volumepot) in (relativer) Analogie zur B77 auf 15 kOhm zu bringen, um die Aussteuerbarkeit des Ausgangs ..., ehe wieder Aprilscherze fällig werden.

Hans-Joachim

Jürgen Heiliger

Hallo Hans-Joachim,

dies habe ich schon gemacht.....
Gruß
Jürgen

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Jürgen Heiliger

Hallo Jungs,

heute durften wir dann die komplette Einmessung wiederholen, nachdem wir die Frakos alle gewechselt hatten...... sämtliche Einmesswerte waren daneben.....

Deshalb hier an dieser Stelle nochmals eine Kurzzusammenfassung der heutigen Arbeiten.........

Also zuerst wieder das Bezugsband NAB (320 nWb/m = 0 dB) aufgelegt und am PIN 1+15 die Spannungen kontrolliert, eingestellt auf 173 mV.


Dann den internen Dolbycalibrierton eingeschaltet und über den Poti 103 r der REC-PRO-Platine des Dolby an PIN 2+12 auf 100 mV eingestellt......
Danach die VUs mittels von außen anliegenden 1 kHz / 100 mV Sinuston, die außen Aufnahmeregler komplett aufgezogen / Eingang auf AUX, an den PLAY-PRO-Platinen mittels der Potis 103 p/103 auf 0 dB justiert, an den PIN 1+15 auf 100 mV überprüft.

Zum Schluss mittels einer Überband-Aufnahme den REC-Level justiert. Dabei wie folgt vorgegangen.....
Die außen zugänglichen Rec-Level-Regler (hinter der Kopfklappe zu finden) in Mittelstellung gebracht und dann mit den Rec-Level-Potis auf den Aufnahmeverstärkerkarten den Pegel Hinterband auf 0 dB auf den VUs gebracht. Überprüft wiederum an PIN 1+15 auf 100 mV.

Danach gings dann mit dem ganz normalen Einmessprozedere weiter......
Also 10 kHz Sinuston mit -20 dB (unter Vollaussteuerung) und Hinterband mittels des Vormagnetesierungspegelreglers auf Höchstpegel gebracht und dann nach Bandvorschrift (DP-26) bei 19 cm/s den Pegel weiter erhöht bis er um 4 dB zurück gefallen war. (Bei 9,5 cm/s wird dazu ein 6,3 kHz Ton genommen und dieser wird 4,5 dB zurückfallen gelassen.) Anschließend noch bei 18 kHz mittels des REC-EQ-Level Potis auf möglichst keinen Abfall gegenüber 1 kHz abgleichen (für 19 cm/s)......
Zu guter letzte noch einen Sweep 20-20000 Hz laufen gelassen....... und siehe da 40-18000 Hz waren über Bandgemessen innerhalb ± 1,9 dB.... also in den Spezifikationen der A-77.
Bei 9,5 cm/s zeigte der Seep einen Frequenzgang von 50 bis 16500 Hz ± 2,0 dB.....

Ich denke genüber dem Zustand wie ich sie bekam, um ein vielfaches besser.
Gruß
Jürgen

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Captn Difool

...wie war das? Nicht zur Strafe, nur zur Übung ;) Schön, das die Maschine wieder tut.  :_good_:

PhonoMax

Lieber Jürgen nebst Mitlesern,

auch wenn wir heute Morgen ja miteinander zur Sache telefoniert haben: Glückwunsch, der Unterschied zum nicht gerade ermutigenden Anfangzustand ist ja geradezu dramatisch: Es wird so manche (sicher auch hoch gerühmte) A77 unter der Sonne geben, die -ohne Dolby- die von dir mit Dolby bestimmten Werte deines wiederbelebten Geräts nicht einhält.

An alle anderen, denn Jürgen weiß Bescheid:

Bei Jürgen fehlt noch der interne Abgleich des Dolbys, weil dies bei der A77 diskret, also nicht mit integrierten Bausteinen, sondern mit Einzeltransistoren aufgebaut ist. Der zuständige Regeltransistor ist ein Feldeffekttransistor von der Stange (2 N 5458), der zweifellos nicht aus einer Lieferung herausgemessen wurde. Dies hat Dolby selbst auch nur bei seinen professionellen Karten Cat.22 so gemacht, für derer zwei aber soviel zu erlegen war wie für eine komplette A77. Beim Profidolby des Typs A gibt es dafür auch keine Alternative, weil dieses ja mit jeweils vier Frequenzbändern und nicht mit lediglich einem, die Höhen betreffenden, arbeitet wie dasjenige des amateurgängigen Typs B.

Also müss[t]en bei Jürgens Maschine FET-Arbeitspunkt und interne Dolby-Verstärkung eigentlich auch noch kontrolliert werden. Die gegenwärtigen Frequenzgangwerte aber lassen da keine Katastrophen befürchten. Wir werden diesen Abgleich irgendwann in absehbarer Zeit einmal gemeinsam mit den heiliger-üblichen Diskussionen als Privatissimum durchziehen, weil das etwas kitzelig ist, wenn man sorgfältig sein möchte. Und der Sinn der Sorgfalt wurde bislang in dieser Sache ja erfolgreich demonstriert, denn nur mit Jux und Dollerei allein kommt man nicht so weit.

Jürgen sollte jetzt seinen externen A77-Ausgangspegelsteller ("Volume") bei Balance-Mitte so einstellen, dass er (Dolby aus!) mit einem 320 nWb/m-Bezugsband etwa 0,96 V am Ausgang erhält und sich diese Position markieren. Dann nämlich kann er mit dem bei ihm auf erhöhte Aussteuerbarkeit gebrachten Line-Ausgangsverstärker neuzeitliche Bänder bis zu deren Sättigung wiedergeben, ohne dass der kleine Endverstärker ein "No!" in Gestalt des bekannte Clippings zu Protokoll gibt.

Mit dieser Einstellung erhält man dann bei

370 nWb/m  1,12 V, bei
514 nWb/m  1,55 V, bei
740 nWb/m  2,24 V, bei
1480 nWb/m 4,50 V am Ausgang.

Bei 740 nWb/m wird mit Bändern der LPR-35-Klasse (also auch Maxells u.ä.) und 19 cm/s bezüglich des Klirrfaktors die Hochwertigkeit bandseitig (k3 > 3%) verlassen. Manch einer will aber bewusst sättigen, weshalb ich die 1480 nWb/m auch noch angegeben habe, die der Ausgang jetzt auch noch problemlos wegsteckt, weil das Ausgangsclipping jetzt erst 2,5 dB später, also etwas oberhalb 6 V einsetzt.

Bei dieser Gelegenheit gehört es sich, so meine ich, auch einmal an Guido Besimo, den Konstrukteur der Audiosektion dieses Gerätes denken, der -nun ein Achtziger- am kommenden Wochenende wieder einmal seinen alten Wirkungsort Regensdorf zum Treffen mit alten Kollegen aufsuchen wird: Wir danken es nicht zuletzt ihm, dem Vater der Elektroniken von D bis G36 und A77, aber auch der C37, die von uns in der A77 (und auch der F/G36!) vorgefundene Klarheit als ein wirklich hochwertiges und dauerhaft funktionstüchtiges Gerätekonzept umgesetzt zu haben, das als Amateurgerät geplant noch 44 Jahre nach dem Entwurf tadellos mithält. 44 Jahre sind in der neuzeitlichen Industriegeschichte eine fast unvorstellbar lange Zeit.
Und Jürgens Gurke wird es wegen der neuwertigen Köpfe noch manches Jahr tun...


Hans-Joachim

Jürgen Heiliger

Hallo Hans-Joachim, liebe Mitleser,

wie ich gerade erfahren habe hat mittlerweile der dritte Forenuser sich eine A-77 Dolby an Land gezogen, die ich hier in meine Hände beomme um mal drüber zu sehen....

Mal schauen wie sie sich zeigt gegenüber den Messgeräten.... lasse mir dann demnächst schon mal von Dani die ersatztypen für die weißen und güldenen Frakos mitbringen..... raucher01 ... man Lernt ja, ne Pit....

Für Dich gäbe, so wie ich hörte auch dann Arbeit an Deinem Liebling einem A-78, soll's nicht tun..... :smile ... aber dazu dann im neuen Thread.... :grinser:
Gruß
Jürgen

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Skype: juergen_heiliger

a.k.

Das ist alt, aber trotzdem hierhin.
--

Azimut/azimuth - Justage.

Ich verwende schon lange keine 10 kHz Signale mehr ( wenn es denn geht ).
Eher 3k15 oder so. Wichtig ist bei der Wiedergabe Einstellung: das Band muss wirklich hochwertig und hochwertig aufgenommen sein.

Dazu ein 2-Kanal Oszi. Auf kleinsten Versatz ( delay ) zwischen den Kanälen abgleichen (Oh, ein Vollspur bzw. MONO-Kopf Abgleich ist schwierig). Zumindest bei schlechten Laufwerken oder einer frischen Einstellung nach Kopfwechsel kann man bei 10 kHz Lissajous auch mal 360° daneben liegen. Als Azimut-Fehler gebe ich den delay an. Der sollte wohl immer unter 20 us liegen. Ein frequenzUNabhängiger Wert.

Wird der AufnahmeKopf justiert, kann die Justierung der Wiedergabe ein wenig aus dem Ruder laufen. Im Idealfall also wechselseitig justieren

Es gibt auch diese Tricks mit dünnem TrippelBand, das man (auch) umdreht, also (auch) mit dem Träger über den Kopf laufen lässt. Das geht natürlich bei 10 kHz kaum, sondern nur bei tieferen Frequenzen und mit der Delay Methode. Bei den grösseren Wellenlängen können auch wirklich höhere Pegel draufgeknallt werden. Und ... die A77 geht mit dem Band doch ein wenig ruppig um, also mit Bedacht bedienen.  .,70

Wichtig ist hier: die delay Methode erlaubt die Angabe von VORzeichen ! Es können also Fehler exakter angegeben werden und über mehrere Messsungen/Bänder/Bandzugwerte   was auch  immer gemittelt werden. Hier wird dann mit viel Verstand gemittelt zu Band richtig herum und falsch herum.

Die ZeitversatzMethode erlaubt also KLARE Angaben zur GRÖSSE des AziimutFehlers, eben auch MIT Vorzeichen. Auch Angaben zur Schwankung z.B. -5 us bis +10 us bei 9.5 cm/s. Weil es letztlich ein geometrisches Problem ist, benötigt die Zeitangabe die Benennung der Laufgeschwindigkeit.

Will man das zu einem Winkel umrechnen, ist der mittlere Spurabstand, nein ! ... der Abstand der SpurMITTEN entscheident (und die Geschwindigkeit). Also A77 und ASC  (2 Spur) etwas unterschiedlich (HalbSpur zu Fast-SchmetterlingsKopf) und 2- zu 4-Spur zu CC sowieso.

Sinnvoll ist der Bezugspunkt CH1 == left == Trigger .

Solange das Band nicht wertvoll ist, kann auch hier das Band mal mit der Fingerspitze 'verzogen' werden, oder abgebremst oder ... .
Es lohnt sich für Versuche und Training sich ein eigenes Azimutband herzustellen, was natürlich weitgehend ungenau ist, aber es erlaubt das 'Spielen' . Gute AzimutSpulenBänder, noch mehr gute Azimuth CCs sind GOLD wert, und werden am besten gar nicht benutzt. Was eigentlich für alle Messbänder gilt.  :_good_:

Ich wünsche dazu happy BandSalat, guten Appetit.  ;0006

a.k.


--
.


uk64

#49
Zitat von: a.k. am Dienstag, 17.März.2015 | 09:57:21 Uhr

Die ZeitversatzMethode erlaubt also KLARE Angaben zur GRÖSSE des AziimutFehlers, eben auch MIT Vorzeichen. Auch Angaben zur Schwankung z.B. -5 us bis +10 us bei 9.5 cm/s. Weil es letztlich ein geometrisches Problem ist, benötigt die Zeitangabe die Benennung der Laufgeschwindigkeit.

Will man das zu einem Winkel umrechnen, ist der mittlere Spurabstand, nein ! ... der Abstand der SpurMITTEN entscheident (und die Geschwindigkeit).


Für Geometrie und Winkelfunktionen bin ich immer zu haben.

Spurfehler in Grad=Arkustangens(Bandgeschwindigkeit*Zeitabstand /mittlerer Spurabstand)

Mittler Spurabstand steht für Abstand von Spurmitte zu Spurmitte (entspricht aber genauso Abstand von der richtigen  Spurkante zur richtigen Spurkante).
Für die Richtung des Versatzes ist auf Vorzeichen und die Referenzspur zu achten.

Beispiel für 19,1cm/s, Halbspur, 0,75mm Rasen, Zeitversatz 20µs:

arctan(0,191m/s*20µs/3,525mm)= 0,0621Grad

Wobei man das nicht zu genau nehmen sollte, der Zustand des Laufwerks kommt hinzu, der  Spurfehler des (Stereo-) Kopfes ist unbekannt, die Spurbreiten entsprechen auch nicht immer exakt den Vorgaben. Genauso müssen die Perioden auch erst mal zusammenpassen.

Gruß Ulrich