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Bodenplatte für TD 146

Begonnen von Analoger3, Dienstag, 13.März.2007 | 14:52:45 Uhr

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Analoger3

Hallo Classicsfans!
Mein Name ist Andreas und ich habe mich gerade in diesem Forum angemeldet. Habe auch schon eine Frage! Hat jemand Erfahrungen mit dem Selberbau einer Bodenplatte für ein Thorenslaufwerk? Ich habe gesehen das man die Platten auch kaufen kann;aber 169 EURONEN sind mir dann doch zu teuer! :hurted: Für Antworten wäre ich dankbar :thanks:
Ich habe gesehen das der Jürgen Heiliger hier Admin ist. Hallo Jürgen; wir kennen uns aus dem Revox Fan Forum!
Schöne Grüße
Andreas :walkman:

Jürgen Heiliger

Hi Andreas,

Herzlich  :welcome: hier im Forum. Was meinst Du warum ich dort soviel Werbung mache..... :icon_mrgreen: :angle:

Nun aber zu Deiner Frage, klar kann man den Boden auch selber machen. :icon_wink:

Dazu sollte man wissen es gibt zwei verschiedene Ansätze, RDC und Sonnenscheinboden, um den Resonanzen des Originalbodens Herr zu werden.

zu RDC) hier ist die Philisophie einen Dünnen Boden (Spanplatte 11-16 mm) mittels einer Schneckenform in 2/3 Materialstärke tief und auch breit wiederum aufzufräsen und mit einem stark dämpfenden Mittel, in diesem Falle RDC, zu verfüllen. Vorteil: dünne Spanplatten neigen zwar zum resonieren, aber die Resonanz wird auch schneller wieder abgebaut. Durch die Schneckenförmige Aufbrechung und starke Dämpfung können sich diese aber nicht kugelförmig ausbreiten, bzw. werden daran gehindert.

zu Sonnenschein) hier geht man den umgekehrten Weg. man nehme ein schwer anregbares Material (MDF) in einer 22 mm Stärke und fräse hier in der Mitte einen etwa 12 cm Ø Kreis, auch in 2/3 Materialstärke in Tiefe und Breite. Von Dort auslaufend 4 "Strahlen" in Richtung der Eckpunkte der Zarge. Diese Ausfräsungen werden dann im gegensatz zu RDC nicht verfüllt. Auch dadurch kommt es nicht zum kugelförmigen Ausbreiten der Resonanzwellen im Plattenspieler Boden.

Zu allen Böden sei noch erwähnt, ratsam ist es den neuen Boden so zu fertigen dass er stramm in der Zarge sitzt. Also lieber 1mm größer machen. :icon_wink:

Hier findest Du übrigens einen bebilderten Bericht zum Bau eines RDC-Bodens.......
http://www.allabouthifi.de/forum/index.php?topic=8.msg20#msg20
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
Unsere WIKI
Skype: juergen_heiliger

Analoger3

Hi Jürgen
:thanks: für die Antwort! Das hört sich nach viel und vor allen Dingen schwieriger Arbeit an! Ich habe Zuhause zwar eine kleine Universalfräsmaschine, aber der Arbeitsbereich (Verfahrwege der Achsen) reicht dafür nicht aus,um die Spirale zu fräsen.  :wallbash: Gibt es da keine andere Möglichkeit?
Schönen Gruß
Andreas :walkman:

Jürgen Heiliger

Hallo Andreas,

so schwer ist das aber nicht mit den Einfräsungen. Habe mir dazu eine Zeichnung mit Coral DRaw gemacht und ausgeruckt. Durchgepaust auf den jeweiligen Boden und dann Freihand ausgefräst. Mit etwas Übung geht das ganz gut.

Alternativ könnte/würde ich einmal einen Boden auch Multiplex 14-16mm machen.

Übrigens mal am Rande, die Zarge von innen mit Fliesen beklebt und zusätzlich darüber Filz geklebt, soll auch der Wiedergabe sehr zuträglich sein. :icon_cool: :sailor:

Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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Analoger3

Hallo Jürgen
Das Problem mit dem Freihandfräsen habe ich nicht ;habe jede Menge Erfahrung im Umgang mit Werkzeugmaschinen :thumbup: Aber wenn das nicht so genau sein muß, schätze ich mal das das hinzukriegen ist! Ich glaube das die Sache mit der Bodenplatte eleganter ist,als die mit den Fliesen!
Schöne Grüße
Andreas :walkman:

horst_t

#5
Hi Analoger 3,
ich habe bei meinem TD145 MKII eine Bodenplatte aus 16mm MDF incl. 3 kurzen Spikes von "die Nadel" verbaut.
Klanglich schon eine klare Verbesserung zur dünnen Original Bodenplatte :thumbup:

Was mindestens genau so wichtig ist, ist die Base wo der Plattendreher drauf steht. Die Unterschiede waren bei mir
noch größer als bei der Bodenplatte. Ich habe 4 verschieden Platten getestet:

Bewertung- Base-:
1) 40 mm Buche Leimholz (beste Dynamik, straffster Bass, beste Durchhörbarkeit)
2) 27 mm Buche Leimholz (etwas weniger Dynamik, Tendenz wie 1)...)
3) 40 mm Schichtholz (zu viel Bass, zu wenig Dynamik..)
4) 20 mm MDF Platte (von allem zu enig  :icon_cry:)

Dieses Ergebniss wurden an zwei unterschiedlichen Ketten (LINN/NAIM)  und verschiedenen Räumen bestätigt.

LG

Horst










Analoger3

Moin Horst
Ich werde es auch mal antesten mit der 16er MDF Platte :thumbup:! Spikes habe ich jetzt auch schon drunter! :thumbup: Das ist schon eine Verbesserung gegenüber den kleinen Gummifüßen! Als Base verwende ich eine 45mm Buchen Leimholzplatte, die ich an stabilen Stahlwinkeln an die Wand geschraubt habe! Auch schon eine klangliche Verbesserung gegenüber zu einem normalen Rack!
Schöne Grüße
Andreas :walkman:

horst_t

Hi Andreas,
so sieht es nun aus mit Spikes, 16mm MDF Bodenplatte, Echtholz-Buchenplatte (Basis) und aus dem Vollen gedrehten Messingfüssen.

Schönes WE

Horst



horst_t

Habe jetzt 3 RDC II Kegel (Spikes) und eine 15 mm  Birkenmultiplex Platte under meinem Thorens.
Ist noch besser geworden. :bash:
Bei Bedarf kann ich weiter Infos geben.

Gruss

Horst

be.audiophil

Hallo Andreas,

.. der Tipp mit einer dickeren Bodenplatte ist zwar prinzipiell richtig ... aber auf die Wahl des richtigen Materiales/ Werkstoffes kommt es an ...

... aus eigener Erfahrung sollte man Birkemultiplex in 16 bis 22 mm Stärke verwenden und anstatt billiger Spikes sollten es schon die RDC-Kegelfüsse sein.

Wenn Du weitere sinnvolle Informationen zum preiswerten Tuning an Deinem Thorens haben möchtest, dann bitte entweder anhand der sog. Thorens Tuning Tipps unter

http://vinyl-lebt.de/TTT.txt

oder anhand der fast deckungsgleichen Chadwick-Modifikationen (vgl. http://theanalogdept.com/thorens_tweaks.htm)

"Within the archives there I was able to dig up the following scraps of a recipe of Chadwick mods on a TD-125. Here is the link to the full post which refers to a magazine article in the Absolute Sound and an A/B comparison between the modified Thorens and a much pricier VPI table: http://www.audioasylum.com/audio/vinyl/messages/95257.html

Snip

9 mods were done:

1. baltic birch plywood 1/2 inch replacing the existing bottom plate with three spikes or cones underneath
2. isolation of the 3 suspension springs of the suspension using new gaskets and silicone
3. dampening the top of the motor plate and the underside of the top plate with 2 kinds of silicon damping material
4. readjustment of the bearings and selective damping of the arm tube
5. dampening of the platter hub with silicon and rebalancing
6. lining the underside of the arm board with cork for further isolation
7. replacing the rubber mat with a Chadwick "Corktone" mat
8. replacing the standard interconnect with a Sumiko PIP box and the interconnects of your choice
9. installing and aligning of the arm and cartridge of your choice"

Und für alle die es einmal ausprobieren wollen, wie der kleine Thorens mit richtig angeordneten Spikes oder RDC-Kegelfüssen klingt, hier eine Postitionsskizze ...



Bitte beachten, daß es die Bodenplatte bei Thorens in zwei Größen gibt ...

... evtl. müßt Ihr also die angegebenen Maße so anpassen, daß die Position der Spikes gleich bleibt ...

be.audiophil

Hallo Horst,

Zitat von: horst_t am Montag, 02.Juli.2007 | 21:13:09 Uhr
Habe jetzt 3 RDC II Kegel (Spikes) und eine 15 mm  Birkenmultiplex Platte under meinem Thorens.
Ist noch besser geworden. :bash:

...  :zwinker: :zwinker: ... so sieht man sich wieder ...  :zwinker: :zwinker:

horst_t


be.audiophil

Hallo Horst,

ein gut aussehender Thorens ...

... dann wird es ja wirklich Zeit, daß ich den letzten bei mir verbliebenen und schon lange als zerlegtes Ersatzteillager im Schrank schlummernden TD-145er mal wieder angehe und in die zuletzt von mir angedachte Ausbaustufe bringe ...

-> sinnvoll modifizierte Zarge
-> leicht modifiziertes und bedämpftes Subchassis
-> Alu-Pulley von Phonosophie
-> bedämpfter Innenteller
-> Feder-Modifikation
-> Hartmetall-Lagerspiegel
-> geändertes Tonarmbrett
-> MPX-Boden mit RDC-Kegelfüssen
-> Mayware Formula IV MKIII mit geänderter Innenverkabelung (ISODA!?)
-> Supex SD-900 Super oder AKG P8ES SuperNova vdH-II
-> Naim Armageddon-Clone

Übrigens habe ich gerade nachgesehen, wo sich der Thorens gerade versteckt und dabie festgestellt, daß der vor Jahren bereits polierte Teller heute immer noch genauso glänzt wie zu dem Zeitpunkt, als ich das Gerät sozusagen "einlagerte" ...

... ich habe den Teller nach der damaligen Oberflächenbehandlung - sozusagen ein Mittelding zwischen Sonnenschliff und Politur - mit Ballistol eingerieben und nochmals poliert. Das wirkte bislang bei allen meinen Thorens derart gut, daß deren Teller nach dieser Behandlung nicht mehr wirklich angelaufen sind ...

horst_t

Hi Rolf,
was kann man am besten mit ein wenig techn. Verständnis und Geschick noch an meinem Thorens verbessern.

wichtig:  Leicht zu machen und große klangliche Verbesserung. 8)

Bis jetzt:
- 15mm MPX Bodenplatte
- RDC Füsse
- Neues Chinch Kabel
- MC Gold mit  Schablone montiert / Naim Phono Pre "S"
- Acryl Plattentellerauflage

PS: Möchte meinen MK II optisch nicht verbasteln..

LG an Alle  .,31

Horst

PS: Die NAC 202 spielt schon Klasse ;D

be.audiophil

#14
Hallo Horst,

Du willst Deinen TD-145 also optisch im Originalzustand belassen und demzufolge auch am Tonarm festhalten?

Der TP-16 MKII gerne auch mit dem Zusatz Isotrack versehen, ist einerseits ein eher leichter Vertreter seiner Gattung (eff. Masse 7,5 gr.) und zudem dann in der Folge bzw. nach allen möglichen Modifikationen eindeutig das Nadelöhr.

Deshalb würde ich auch über den Tonarm einmal nachdenken - zumal es ja auch aus dem Hause Thorens die sog. "Wolf im Schafspelz"-Modelle gegeben hat. Dies waren TD-14x/16x-Modelle, die anfänglich um ihre Endabschaltung (bei TD-14x) "beraubt" mit einem SME-3009 II versehen wurden. Die späteren Modelle hatten dann auch Endabschaltung und einen SME Series 3 ...  :zwinker:

Zudem hat die Firma ATR mehrere "Sondermodelle" mit wahlweise Hadcock GH228, Mayware Formula IV MK III, Ultracraft/ Audiocraft AC-30, AC-300, AC-300 MKII bis hin zu einer Kombination mit einem Rega RB-250 aufgelegt. Grundlage für diese klanglich ganz hervorragenden "Sonderlinge" war hier immer die B-Version des entsprechenden TD-16x-Modells - also die nackten Laufwerkseinheiten.

Ich hatte in den zurückliegenden Jahren schon verschiedene TD-14x/16x in meiner Obhut und keiner hat diese "geheiligten Hallen" mehr mit dem originalen Arm verlassen ...  :zwinker: :zwinker:

Der Umbau auf einen anderen Tonarm ist übrigens kein großer Akt, zumal es heute bereits von verschiedenen Anbietern auch zum Tonarm passende Tonarmbretter aus verschiedenen Materialien angeboten werden, wobei ich die Angebote aus Aluminium in klanglicher Hinsicht nicht unbedingt empfehlen würde. Holz ist hier imho bzw. für eine Paarung mit z.B. SME-3009, SME Series 3 oder den Einpunktern von Hadcock, Mayware, Audiocraft/ Ultracraft und Co. immer noch die bessere Wahl.

Jetzt aber zu den übrigen Möglichkeiten:

Nach vielen verschiedenen Versuchen habe ich mich letztendlich immer ein Stück weit an die Chadwick-Modifikationen gehalten ...

Zur Veränderung der Tieftonwiedergabe existieren zwei Wege:

Entweder die Federn tauschen oder die Federn mit kleinen Schaumstoff-Würfeln verschiedener Härtegrade ausfüllen und die Federn anschließend mit Schrumpfschlauch überziehen ... der Schrumpfschlauch muß aber elastisch bleiben ... alternativ kann man auch Rennradschlauch nehmen ...

... passende Federn gibt es z.B. bei Phonosophie oder man nimmt die Federn aus einem LP12 ...

Ebenfalls mehr Tieftonfundament sowie etwas mehr Ruhe und Kontrolle erreichst Du, wenn Du den Innenteller zusätzlich bedämpfst ... entweder mit Plastic Fermit - eine Art dauerelastischer Knetmasse aus dem Sanitärbereich - ausfüllen oder die MDF-Scheibe von Joel Boutreux ..

Für mehr Kontrolle und Durchzeichnung ...

... muß das blecherne Sub-Chassis und die Deckplatte bedämpft werden. Dies kann man mit verschiedenen Materialien tun ... Filz, Kork, Bitumenplatten aus dem Autobedarf oder diese Schwermetallfolien zur Bedämpfung von Computergehäusen eignet sich fast gleichermaßen gut ... Kork sollte man dann aber von oben und unten auf das Subchassis kleben, die Schwermetallfolie nur von unten, die Bitumenmatten unten ganzflächig und oben nur in der Mitte ...

... bei Filz kann man diese Filzgleiter für Möbel nutzen und einfach mit etwas Abstand auf der Unterseite des Sub-Chassis verteilen ...

Auch wenn die Zarge bereits durch den wesentlich stabileren Boden gehörig an Stabilität und auch an Gewicht gewonnen hat, so ist die Zarge trotzdem noch etwas zu leicht und unruhig ... es geht nicht mehr um zusätzliche Steifigkeit, sodnern nur noch um Bedämpfung ...

... diese würde ich an ihren Innenflächen je Innenfläche immer nur zur Hälfte mit Walzblei auskleiden. Walzblei gibt es bei jedem Dachdecker für ein paar Euro .. einfach in passende Stücke zuschneiden und mit einer Acryldichtmasse aufkleben ...

Bitte das Walzblei nur mit Handschuhen und einer Blechschere verarbeiten und zudem unbedingt von Kindern fernhalten ... Blei ist giftig.

Etwas mehr Feindynamik erhältst Du zudem noch, wenn Du die Acryl-Tellerauflage gegen eine mitteldicke Ledermatte - mit der glatten Seite nach unten - austauscht.

Abschließend noch ein Satz zum Phonokabel ...

... dieses sollte nicht entlang des originalen Weges aus der Zarge herausgeführt werden, sondern gleich unterhalb des Tonarmes gerade nach unten aus der Zarge herausgeführt werden und dort dann in einem weiten Bogen weitergeführt werden ... dies bringt bei allen von mir bislang ausgetesteten Tonarmen immer etwas mehr Luftigkeit ...

P.S.:

Hatte ich ja ganz vergessen ...

... der Austausch des Antriebspulleys ...

... der Phonosophie-Pulley bringt mehr Auflösung, eine bessere Tiefenstaffelung und eine etwas höhere Räumlichkeit sowie etwas mehr Frische ...


horst_t

Hi Rolf,
kann man einen Tonarm für eine bestimmte Musikrichtung empfehlen  (Jazz Trio plus Sax, Vibr,Trompete)?
Welche Tonarme würden zum Beispiel mit Benz gut harmonieren?
Welche waren die original Thorens-Tonarme?
Gibt es einen LINK dazu, oder muss ich selbst mal googeln..
Welchen Tonarm würdest Du vorziehen und warum?
Wieviel kosten ein guter Arm und wie lange dauert der Einbau?


SME-3009, SME Series 3

Einpunktern von:
Hadcock,
Mayware,
Audiocraft/ Ultracraft

Ich nehmen an, dass die Einpunkter im Hochtonbereich und in der Räumlichkeit Vorteile bieten und
z.B. der SME im Bass mehr Druck macht.

Ich würde  gerne erst mal einen besseren Dreher bei mir hören, damit ich mir ein Bild von der wirklichen Verbesserung
machen kann. Ausserdem habe ich noch folgende Überlegung:
Ist ein bereits getunter Thorens z.B. mit  SME nicht der bessere Deal?
Hat ein o.g. Tonarm in der Regel bereits eine "vernünftige" Verkabelung?


Sorry für die vielen Fragen  .,35
Eine kurze und knappe Stellungnehme würde mir schon reichen. Mache dir nicht zu viel Arbeit damit.

LG

Horst

PS: Vielleicht wohnt ja jemand bei mir in der Nähe und kommt mit einem modifizierten Dreher mal auf eine
Tasse Cappu vorbei.. .,34









be.audiophil

Hallo Horst,

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 01:06:43 Uhr
kann man einen Tonarm für eine bestimmte Musikrichtung empfehlen  (Jazz Trio plus Sax, Vibr,Trompete)?

... diesen Zusammenhang würde ich nicht unbedingt herstellen wollen ...

... mein Postulat wäre eher: ein guter Tonarm kann alle Stilrichtungen gleich gut wiedergeben ...

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 01:06:43 Uhr
Welche Tonarme würden zum Beispiel mit Benz gut harmonieren?

Du nutzt aktuell das Benz Gold an einem Phonopre von Naim ...

... macht also eine Compliance/ Nadelnachgiebigkeit von 15 und ein Systemgewicht von 5,7 gr.

... somit sollte die effektive Tonarmmasse zwischen 9,85 gr (Reso 10 Hz) und 27,4 gr (Reso 7 Hz) liegen ...

... diese Parameter würden z.B. zu folgenden Tonarmen passen:

-> Jelco SA-250 oder die bis auf die Lagergüte baugleichen Phonotools vivid-one oder vivid-two, Sumiko MMT, Mission 774SM, Mythology Pan ...
-> die Linn-Arme Basik, Ittok oder Ekos ...
-> Rega RB-250, RB-300 ...
-> SME 3009-II - hier aber bitte keinen Series 2 und bei den IIern auch nur die ganz frühern Vertreter mit zweiteiligem Gegengewicht und der konzentrischen Schraube durch den Gegegengewichtsausleger ... alle anderen sind klanglich deutlich schlechter ...
-> Moerch UP-4 oder DP-6

Die von mir zuvor genannten Einpunkter sind, da über Siliconöl im Pivot anpassbar, natürlich ebenfalls möglich ...

... über die Ultracraft AC-400/ AC-300 hatte ich hier im Forum z.B. bereits berichtet - vgl. http://hifi-classic.de/forum/index.php?topic=160.msg668#msg668

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 01:06:43 Uhr
Welche waren die original Thorens-Tonarme?
Gibt es einen LINK dazu, oder muss ich selbst mal googeln..

... hier sind neben den Thorens-Armen auch alle verbauten Fremdtonarme aufgeführt ...

http://www.fl-electronic.de/analog/tonarme.html

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 01:06:43 Uhr
Welchen Tonarm würdest Du vorziehen und warum?

Ich bevorzuge Einpunkter, da diese luftiger, freier und feiner aufspielen, als kardanische Arme. Die SME mag ich nur in der langen 12"-Version und dann auch noch mit Bronzebasis und weiteren Modifikationen wirklich leiden  :zwinker: ... und selbst dann haben diese Tonarme eine geringfügig andere Räumlichkeit als z.B. meine Einpunkter ...

... ja, ein Einpunkter macht einen sehr sauberen Hochton, bietet die bessere Auflösung und kann zudem auch abgrundtief in den Basskeller hinunter ... und ein SME macht entgegen der immer wieder behaupteten Annahme nicht mehr Druck als ein Mayware oder Ultracraft ...

... er klingt im Original etwas verwaschener, unsauberer ... das läßt sich aber mit einer Überarbeitung der Messerschneiden und deren Wiederlager deutlich ändern ...

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 01:06:43 Uhr
Wieviel kosten ein guter Arm und wie lange dauert der Einbau?

Für einen frühen SME 3009-II mit zweiteiligem Gegengewicht mußt Du mittlerweile schon mit ca. 300 bis 350 rechnen, ein SME Series 3 liegt in einer ähnlichen Preisklasse ...

... ein Ultracraft liegt preislich noch ein gutes Stück darüber (bis ca. EUR 450-500 für einen AC-300 MKII komplett und in Originalverpackung), die vivid-Arme gibt es neu je nach Ausführung des Armrohres (gerade oder S-förmig) zwischen EUR 398 und 419 ...

... einen Rega RB-250/ RB-300 würde ich ausschließlich gebraucht einkaufen, da dieser vor einem vernünftigen Einsatz zuerst noch grundlegend modifiziert werden müßte. Original ist bei einem RB-250 die Innenverkabelung sowie der Ausleger für das Gegengewicht und das Gegengewicht an sich imho unbrauchbar, zudem fehlt eine Tonarmhöhenverstellung ... diese Dinge gibt es aber bei verschiedenen Anbietern und schlagen mit nochmals ca. EUR 200 zu Buche ... insofern wäre ich nicht bereit für einen gebrauchten Rega RB-250/ RB-300 im Originalzustand mehr wie EUR 100 -150 auszugeben ... geschickter ist es dann schon einen gebrauchten und bereits komplett überarbeiteten Rega-Arm einzukaufen und hierfür dann zwischen ca. EUR 250 und 350 anzusetzen  ...

Der absolute Preisrenner ist in diesem Zusammenhang dann immer noch bzw. schon seit Jahren der Mayware Formula IV MKIII bzw. dessen in Lizenz gebauter "Nachbau/ Nachfolger" Sonus Formula IV, die beide für Preise zwischen EUR 150 (für den Nachbau) und max. EUR 300 gehandelt werden.

Durch die durchweg guten Besprechungen in den einschlägigen Magazinen haben die Preise für Hadcock-Arme leider deutlich angezogen und diese werden mittlerweile durchschnittlich über EUR 350 gehandelt. Zudem werden die neuzeitlichen GH242 wesentlich häufiger angeboten ...

Die ebenfalls genannten Mythology Pan, Sumiko MMT, Sumiko FT-3, Mission 774SM wurden alle auch bei Jelco Ichikawa gefertigt und sind entweder baugleich oder sehr eng verwandt ...

... zudem kann man einen Mythology Pan, den kleinen Mission oder den kleinen Sumiko durchaus auch mal für Preise unter EUR 200 erwischen ...

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 01:06:43 Uhr
Ich würde  gerne erst mal einen besseren Dreher bei mir hören, damit ich mir ein Bild von der wirklichen Verbesserung
machen kann. Ausserdem habe ich noch folgende Überlegung:
Ist ein bereits getunter Thorens z.B. mit  SME nicht der bessere Deal?
Hat ein o.g. Tonarm in der Regel bereits eine "vernünftige" Verkabelung?

Natürlich macht das sehr viel Sinn ein höherwertigeres Laufwerk oder einen getunten Thorens vorher einmal zu hören ... wahrscheinlicher wird allerdings sein, daß Du diesen dann in fremden Räumlichkeiten und einer fremden Kette wirst hören können/ dürfen ...

Ein komplett getuntes Gerät mit einem anderen Tonarm würde ich nicht kaufen, da speziell in einem anderen Forum der dort mittlerweile als allgemeingültig geltende Zargengigantismus und viele andere dort vertretene Tuningtips komplett in die falsche Richtung gehen und zudem u.U. die Laufwerkseinheit unwidderbringlich zerstören können - so mancher Tipp mit Getriebeöl im Tellerlager oder dem Umbau einer T&D-125/126-Motorsteuerung auf die neuen Transitoren ohne anschließende Überprüfung der von der Wien-Brücke generierten Sinusschwingung etc ...

... zudem wird jeder dieser Hardcore-Garagenschrauber Dir sein Gerät als der Weisheit letzter Schluß verkaufen, jeden Mangel verschweigen und beides zusammen in Gold aufgewogen bekommen wollen ...

... wenn dann würde ich nach einem im Originalzustand belassenen "Wolf im Schafspelz" (TD-160 mit Fremdarm) suchen und selber Hand anlegen ...

Wenn Du diesen Weg - Neuanschaffung - gehen wolltest, dann würde ich Dir aber eher zu einem TD-125 mit Fremdtonarm raten ... der TD-125 hat wesentlich mehr Potential und ist auch noch ein gutes Stück besser als ein TD-126er ... und Du bekommst einen TD-125er mit Fremdarm für einen sehr ähnlichen Preis, wie einen TD-160er mit Fremdarm ... meistens sogar ist der TD-125er doch noch etwas preiswerter ...

... der TD-125 weist z.B. die besten Gleichlauf- und Rumpelwerte aller Thorens auf - mit Ausnahme des Prestige und vielleicht des TD-524/ TD-2001/ TD-3001 mit dem Widia-Lager ...

... ein TD-125er löste bei mir vor vielen Jahren die kleinen Thorens der 100er Serie ab und ich konnte dait sehr lange sehr zufrieden Musik hören ... wäre nicht der "Spieltrieb" zurückgekommen, dann würde er wahrscheinlich noch heute bei mir stehen ...

... hier ein Link bzgl. der Chadwick-Modifikationen an einem TD-125 und einem anschließenden Shootout mit einigen hochpreisigen Drehern ... http://www.audioasylum.com/audio/vinyl/messages/95257.html

be.audiophil

Hallo Horst,

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 01:06:43 Uhr
PS: Vielleicht wohnt ja jemand bei mir in der Nähe und kommt mit einem modifizierten Dreher mal auf eine
Tasse Cappu vorbei.. .,34

bei Dir in der Nähe .. das heißt dann doch Stuttgarter Raum, oder liegt das evtl. zwischen Ulm und Stuttgart ... wie weit z.B. von München entfernt?

... wobei ich Dir bei mir nur vorführen könnte, was noch alles mit anderen Drehern - Thorens TD-121 mit modif. SME 3012-II oder Garrard 401 mit Ultracraft AC-400 MKII - möglich wäre ... und dann das Ganze noch über Röhre, Röhre und Röhre und 300B mit max. 6 Watt je Kanal und Breitbänder mit mind. 98 dB Wirkungsgrad ... also auch noch sozusagen vom Ansatz her im "krassen Gegensatz" zu Deiner Kette ... :zwinker: :zwinker: :grinser: :grinser:

horst_t

#18
Hi Rolf,
es lebe der krasse Unterschied  .,34 .,14

Leider wohne ich nicht in Stuttgart :o

Da wohnt mein Bruder (Hubert). Mein Wohnort ist SW von Köln (Erftstadt)...

LG

Horst

PS: Ich werde das Thema mal von verschiedenen Seiten in Ruhe angehen. Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme.

be.audiophil

Hallo Horst,

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 12:25:29 Uhr
Mein Wohnort ist SW von Köln (Erftstadt)...

PS: Ich werde das Thema mal von verschiedenen Seiten in Ruhe angehen. Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme.

... dann wohnst Du ja ganz in der Nähe von unserem Jürgen ... und Jürgen hat derzeit noch mindestens einen TD-126er mit SME Series 3 in seiner Sammlung und imho auch noch viele andere schöne Dinge ...  :zwinker:

Dann wohnen wohl auch noch diverse andere Forenmitglieder in diesem Bereich, die nicht der schreibenden Zunft angehören und zudem Ahnung von dem haben, was sie tun ... was bei so manchem Schreiberling für Hochglanzmagazine leider nicht der Fall ist ...  :zwinker: 8) .,11 :Mundzh: :Mundzh:

... unser Andreas vom wilden Westen z.B. hat einen TD-125 MKII mit einem SME IV bestückt und fährt darunter ein Benz Glider oder Ruby ... und müßte eigentlich auch ganz in Deiner Nähe sitzen, und und und ... einfach rumhören und Dich selbst einladen ... 8) 8)

Wenn Du aber mal den weiten Weg nach München schaffen solltest, dann bist Du gerne zu einem Hörtermin eingeladen ...


Jürgen Heiliger

Zitat von: be.audiophil am Sonntag, 12.August.2007 | 15:50:32 Uhr
Hallo Horst,

Zitat von: horst_t am Sonntag, 12.August.2007 | 12:25:29 Uhr
Mein Wohnort ist SW von Köln (Erftstadt)...

PS: Ich werde das Thema mal von verschiedenen Seiten in Ruhe angehen. Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme.

... dann wohnst Du ja ganz in der Nähe von unserem Jürgen ... und Jürgen hat derzeit noch mindestens einen TD-126er mit SME Series 3 in seiner Sammlung und imho auch noch viele andere schöne Dinge ...  :zwinker:.....

Hi Rolf, was meinst Du wie Horst in dieses Forum gefunden hat und in so einige andere in denen ich auch bin/war.... .,013 .,009

Aber bring' demnächst mal was mit zu mir, dann kann sich Horst ja mal bei mir mit Dir treffen..... Den Weg kennt er jedenfalls sehr gut.... .,14 :raucher:

Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
>.... die HiFi-Classiker und die Information ....<
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Skype: juergen_heiliger

Jürgen Heiliger

Hi Rolf, Horst,

und hier eins der ersten Bilder des neuen Laufwerks von Horst.....





Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen

>.... liebt den guten Ton und die Musik ....<
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be.audiophil

#22
Hallo Horst,

meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser Dreammachine ...  .,31


... wie ich vernommen habe, wurde das Tellerlager bereits überholt, der Tonarm (SONY PUA-286) gewartet und alle Laufwerksfunktionen geprüft ... und bei dem Preis ein echter Schnapper ... was will man mehr?  :zwinker:

... außer die nächsten 20 Jahre das Thema Laufwerk ad acta legen und zufrieden Musik hören ...  .,14 .,14

... übrigens hier mein ultimativer Tip bzgl. Teller auf Hochglanz bringen:

Heißes Wasser in das Waschbecken, mit einem wirklich großen Spritzer SIDOL Ceran & Stahl Reiniger - der in der grünen Flasche - mischen, das Wasser sollte dann milchig weiß sein ... dahinein den unbehandelten Teller und mindestens eine halbe Stunde darin liegen lassen ... anschließend in der Waschlösung den Teller mit einem Topfschwamm - dieses gelbe Ding mit den zwei unterschiedlichen Seiten - abschrubben und anschließend mit klarem Wasser abspülen. Nach dem Trocken ist der Teller bzw. dessen Oberfläche so, wie man es sich vorstellt ...

... den trockenen Teller nun noch mit Ballistol einreiben und abpolieren ... dann läuft dieser auch nicht mehr an ...  :zwinker:

P.S.:

Dieses SIDOL meine ich



wobei auf meiner Flasche noch etwas von "Mit Aktiv-Mineralien" zu lesen ist


Valsi

Hallo Rolf,

das mit dem Waschen ist ein guter Tip....Danke sehr.

wenn ich Zeit habe werde ich meinen 160S MK5 von unten fotografieren, dann habe alle die es benötigen eine Vorstellung wo Thoren Dämpfungsmaterial raufgeklebt hat. Ach Ja mein 160SMK5 hat schon den Dämpfungs-Schaumstoff in den Federn. Hast du von einen anderen gesprochen?

Zum Tonabnehmer kann ich nur den EMT TA (MCH 63) empfehlen. Jürgen weiß wovon ich rede....

lg

Rudi

be.audiophil

Hallo Rudi,

Zitat von: Valsi am Dienstag, 14.August.2007 | 12:30:17 Uhr
...wenn ich Zeit habe werde ich meinen 160S MK5 von unten fotografieren, dann habe alle die es benötigen eine Vorstellung wo Thoren Dämpfungsmaterial raufgeklebt hat. Ach Ja mein 160SMK5 hat schon den Dämpfungs-Schaumstoff in den Federn. Hast du von einen anderen gesprochen?

Das mit den Fotos ist eine gute Idee ... wenn ich dann mal irgendwann dazu komme den letzten verbliebenen und seit Jahren unvollendeten Thorens nach vorne zu treiben, dann könnte ich davon ja auch mal Fotos vom Innenleben machen ...

Ich weiß nicht, welchen Schaumstoff Thorens verwendet hat ... ich bin immer in ein Spezialgeschäft und habe mir Reststücke unterschiedlicher Härte geben lassen ... daraus habe ich dann kleine Würfel geschnitten und dies in die Federn gestopft ... und solange experimentiert,  bis es mir auch tonal gefallen hat ... wobei die Tieftonpotenz dann nochmals ein klein wenig zulegt, wenn mann die Federn mit Schlauch überzieht ... das sollte man bei den Experimenten berücksichtigen ...

... der hier noch stehende und unvollendete TD-145er bekommt aber diesmal Federn vom LP12 ... und sollte trotz der DNA-Behandlung ursprünglich einfach mal ein echter Siegfrieds- oder Vatermörder werden  :zwinker: :grinser: :grinser: