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Kassetten (richtig) digitalisieren

Begonnen von kuni, Dienstag, 14.April.2009 | 23:18:36 Uhr

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kuni

'n Abend zusammen,

in Anlehnung an mein Thema von neulich http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=4349.0 habe ich nun begonnen einige MC's über die Feiertage zu digitalisieren. Bitte jetzt nicht über den Sinn und Unsinn nachdenken  raucher01. Es geht mir einfach um einige Aufnahmen von alten Schulbands und sonstigem Kram etc. die ich gerne retten möchte.

Da meine Tapedecks ja auch mal bewegt werden wollen, war der Plan der, die MC's zu digitalisieren, aber eben dann auch wieder auf MC neu zu bespielen und nicht auf CD zu kopieren. Das WAV ist dann sozusagen die "Sicherungskopie"  :_55_:.

Bei der ganzen Aktion stellte sich mir nun die Frage, ob das was ich da so getrieben habe, evtl. verbesserungswürdig wäre. Falls nicht, dann kann das Folgende als Anleitung dienen, wie man's machen kann.

Also, was ich wollte, ist: MC -> WAV -> Nachbearbeitung -> MC
Nachbearbeitung hauptsächlich deswegen, um die WAV's vom Rauschen zu befreien, weil einige MC's vermutlich eh schon die zigste Kopie vom Original waren.

Vorgegangen bin ich wie folgt:

  • Tapedeck an AUX-IN der Soundkarte anschließen
  • Eine Soundkarte mit einstellbarem Aufnahmepegel ist dabei mMn ein Muß
  • Als Aufnahme- und Bearbeitungsprogramm habe ich Cooledit 2000 verwendet
  • MC also an einigen Stellen angespielt und Aufnahmepegel so eingestellt, daß es nicht zu Übersteuerungen kommt
  • Das gelang nicht immer, aber Cooledit zeigt Übersteuerungen an (in diesem Fall halt alles nochmal von vorne  .,35)
  • Nun auf 100% normalisieren
  • Die Rauschunterdrückungsfunktion von Cooledit erlaubt das Markieren eines entsprechenden Bereichs (der das Rauschen möglichst "rein" enthalten sollte) um dieses "Rauschpattern" dann anschließend auf das WAV anwenden zu können
  • Um ein Stück Bandrauschen zu erhalten, habe ich ca. 3-5s am Bandende markiert und damit die Rauschunterdrückung laufen lassen
  • Dabei stellt sich einem die Frage: Erst normalisieren und dann rauschunterdrücken oder doch anders herum  .,a015
  • Ich habe mich dafür entschieden, die Rauschunterdrückung nach dem Normalisieren laufen zu lassen. Grund ist der Folgende: Macht man es anders herum, dann werden Signalanteile, die durch die Rauschunterdrückung nicht komplett ausgefiltert wurden, anschließend durch die Normalisierung wieder hoch verstärkt und damit womöglich wieder stärker hörbar
  • Original- und bearbeitetes WAV habe ich jeweils separat gespeichert (falls in der Bearbeitung was schief läuft, dann gibt's immer noch das echte Original als Backup)
  • Zum Schluß das bearbeitete WAV auf eine CD-RW gebrannt, über CDP abgespielt und neu aufgenommen auf MC
  • Könnte man ggf. auch vom PC direkt machen, aber ich bekomme hier dann immer einen netten 50Hz Brumm und andere Störgeräusche gratis mit (interessanterweise gibt's die bei der Aufnahme nicht)

Das wär's dann auch "schon" gewesen - ok, dauert alles, aber was macht man nicht alles  .,70

Mit dem Ergebnis war ich recht zu frieden. Nimmt man mal Originale, die nicht schon dumpf klingen, dann ist das Resultat auf der neu bespielten MC deutlich rauschfreier und dynamischer. Das Ganze hat übrigen mit neuen TDK SA C90 Kassetten stattgefunden. Wie ich finde ein ganz passables Band.
Gruß, Kuni
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jan.s

Hallo
Zitat von: kuni am Dienstag, 14.April.2009 | 23:18:36 Uhr
...
Mit dem Ergebnis war ich recht zu frieden. Nimmt man mal Originale, die nicht schon dumpf klingen, dann ist das Resultat auf der neu bespielten MC deutlich rauschfreier und dynamischer. Das Ganze hat übrigen mit neuen TDK SA C90 Kassetten stattgefunden. Wie ich finde ein ganz passables Band.
na dann hat sichs ja gelohnt. TDK SA90 hatte ich frueher auch einige und die waren wirklich gut
Gruss
jan

JayKuDo

 .,045 Guten Morgen,

ich hatte im HF auch mal Fragen gestellt. Dieses Thema ist auch sehr interessant, da ich hier noch etliches an Jazzaufnahmen habe, die auf MC da liegen. Ich hatte als Audioeditor nur Audacity eingesetzt. Leider fangen diese MC's auch an zu Leiern und quietschen zum Teil. ich hab es mit etlichen verschiedenen Tapedeck's versucht und zur Zeit steht die Projekt erstmal.
Aber ich schau mir mal Cool Edit an, bisher hab ich das Signal Testweise durch ein Weiteres Tape laufenlassen mit einer Ansage - MC aus einem AB 60Sec und dann per Dolby und DBX experimentiert. Mit Endlosbändern und Geschindigkeitsregler hab ich schon mal für Halltiefen experimentiert.

Gruß
Jürgen
wenn die Fazination Technik nicht dabei wäre, hörte ich immer noch Küchenradio ;-)

Captn Difool

Ich habe einige Radiomitschnitte von Cassette auf Festplatte digitalisiert. Mit Linux habe ich das mit rezoud gemacht, geht recht ordentlich. Dann habe ich den digitalisierten Mitschnitt in einzelne Tracks unterteilt und diese auf CD gebrannt. Auf Cassette werde ich das aber nicht zurückspielen, die nehme ich dann für reine Analoganwendungen, also Platte auf Cassette. Die Nachbearbeitung der Radiomitschnitte werde ich auch noch ausprobieren, teilweise habe ich Pegelunterschiede zwischen den Kanälen und teils auch Empfangsrauschen. 

kuni

'n Abend zusammen,

Zitat von: jan.s am Dienstag, 14.April.2009 | 23:48:57 Uhr
Hallona dann hat sichs ja gelohnt. TDK SA90 hatte ich frueher auch einige und die waren wirklich gut
Ich wollte unbedingt wieder CrO2 oder Chrom-Substitut Kassetten. Wie in dem anderen Thread schon raus kam, gibt es da ja wohl nur noch eine, eben die TDK SA. Die, die ich verwendet habe sind aber eben neue - das sei nur nochmal der Vollständigkeit halber gesagt  :_good_:

Zitat von: JayKuDo am Mittwoch, 15.April.2009 | 09:22:42 Uhr
Aber ich schau mir mal Cool Edit an.
Ich habe zwar keine Erfahrung mit anderen WAV-Editoren, aber Cool-Edit fand ich von Anfang an relativ intuitiv und im Ergebnis recht gut. Leider gibt's Cool-Edit aber nicht for free.

Ich denke aber, daß der Editor selbst (bzgl. des Audioergebnisses) auch relativ egal sein dürfte. Ich kann mich erinnern, daß ich zwischendurch mal einen anderen ausprobiert hatte, auch mit Rauschunterdrückung, und da keinen Unterschied feststellen konnte. Die Rauschunterdrückung scheint ja wohl immer so zu funktionieren, daß man ein genügend langes Stück Rauschen (ich nehme da immer so 3-5s, wenn vorhanden) markiert. Das Programm errechnet daraus ein bestimmtes Filterspektrum und filtert damit dann den Rest des Nutzsignals. Ich würde meinen, daß der Algorithmus dafür relativ gleich bei allen Programmen sein dürfte. Daß dabei sicher auch immer etwas Nutzsignal weggefiltert wird, kann man sich evtl. auch vorstellen. Gehört habe ich davon aber noch nichts.

Blöde Effekte mit der Rauschunterdrückung gibt's aber trotzdem. Wenn man nicht wirklich Rauschen erwischt, sondern noch leise Nutzsignalanteile in der Markierung mit drin sind, dann ergibt sich nach der Unterdrückung an manchen Passagen ein Effekt als ob durch ein langes metallisches Rohr gespielt wird.

Deswegen sichere ich mir die Originale immer extra, damit ich im Falle solcher Artefakte die ganze Rauschunterdrückung nochmal mit anderen Einstellungen laufen lassen kann. Bei Cool-Edit kann man da z.B. noch den Grad der Unterdrückung angeben.
Gruß, Kuni
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Agger

Schönes Feiertagsprojekt, aber eigentlich ehr was für den Winter :-)
Ich benutze auch den Cooledit, ist ein klasse Tool.
Hast du die Stücke vereinzelt,oder die ganze Cassettenseite als ein WAV gespeichert und zurückgespielt. Man kann sich ja beliebig vielArbeit machen....
TDK SA-C90 waren damals auch meine Lieblingscassetten,oder MA C90.
Gruß, Holger
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Pioneer SX-5590, SP-D07, RT-707, Thorens TD-145 + Glanz System, Canton Carat M60DC, CS-3000A,Y: CR-2020, R2000, NS-244; SX-D7000, SX-1250, SX-980, SA-9100, SA-7800, TX-7800, SA-710, SA-708, SA-510, SX-737, SX-7730, SX-1000TW, SX-770, CS-E700; Kenwood KL-888S

kuni

Hi Agger,

ne, das Schneiden in Einzeltitel habe ich bleiben lassen. Sollte ja eh wieder alles auf MC, da hat das dann schon gepaßt.
Wenn ich das mal auf CD brennen wollte, dann würde ich das aber auch machen. Die Suche mit dem CDP ist dann doch einfacher wie mit einem einzigen Track auf CD  :_tease:
Gruß, Kuni
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