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BIAS- und Recordpegel-Einstellung

Begonnen von Captn Difool, Freitag, 01.Mai.2009 | 23:17:03 Uhr

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Captn Difool

Ich habe gerade unseren Yamaha KX-650 nachjustiert, Recordpegel und BIAS waren noch nicht ganz optimal. Was soll ich sagen? Eine +30 Jahre alte BASF LH Super hat die Brothers in Arms von Dire Straits nahezu perfekt wiedergegeben. Beim Umschalten zwischen Vor- und Hinterband verriet sich die LH Super nur durch das Bandrauschen in leisen Passagen, ansonsten brilliant und dynamisch. Hätte ich so einer alten Eisenoxyd gar nicht zugetraut. Auch alle anderen Bandtypen gehen sehr gut, der manuelle Biaseinsteller hat nach der Justage einen besseren Arbeitspunkt, da fast alle Bandtypen zuviel "Festbias" bekamen und ich den manuellen Bias bei einigen Bandtypen nicht weit genug zurücknehmen konnte. Nur bei der BASF Ferrochrom hat der manuelle BIAS kaum Einfluß, auch der Pegel ist -3dB. Ebenfalls kaum beinflußbar ist die MA-R von TDK, auch wenn diese recht ausgeglichen klingt. Hier wird ein noch zu beschaffendes Servicemanual Auskunft geben, ob ich schaltungstechnisch etwas anpassen kann. Den Recordpegel habe ich etwas angehoben und ist -1dB zum Vorbandd für die TDK SA. Morgen werde ich nochmal den Azimuth messen.

Mein Kenwood KX-7030 hat offenbar einen deutlich verdrehten Azimuth, den werde ich morgen auch gleich mal checken. Cassettenaufnahmen im gegenseitigen Tausch klingen jeweils dumpf, wobei die Yamahaaufnahme im Auto sehr gut klang, hier wird eher weniger nachzustellen sein.

Meßtechnik:
Soundkarte vom Notebook mit Softwareoszillator (eher ein Spielzeug, na ja... ;0001) und ein Oscar. Die per Oscar gemachten Einstellungen der BIAS-Vorverzerrung waren gut im Abhören nachvollziehbar.

AndreasTV

Guten Morgen, André  :_hi_hi_:.
... ist ja für mich schon fast ein "Wunder", wenn Jemand der hier etwas länger Aktiv ist noch einen verstellten Azimuth in seinen Geräten wähnt  :shok:.

Wenn Es nicht grade ein Spitzen - Notebook ist vergiss dessen Soundkarte ->
Habe ich hier mal vor einer Woche "durchgetestet": Müll  .,1.
Im Gegensatz dazu bietet ein alter Grundig - TG6 hervorragende Signalqualität  :_good_:; ist ab u. an mal in der Bucht sehr günstig zu bekommen.
Selbst hatte / habe ich zwar nicht Decks eurer teilweise hervorragenden Qualität auf dem Tisch - doch selbst bei "Dreiköpfern" stimmt die Tonkopfeinstellung meiner Beobachtung nach sehr selten ...
"Gerne" wurde da wohl auf - 180 ° Grad bis irgendwo dazwischen abgeglichen.
Selbst hatte ich zwei von meinen Decks seinerzeit neu aus dem Geschäft erworben -> Wie sich später herausstellte hatte Beide jeweils andere Kopfstellungen sowohl im Forward - als auch Reverse - Betrieb  :0keule ...
"Selbst ist der Mann" - wenn mir dadurch leider auch ein guter Teil der alten Aufnahmen dadurch "unbrauchbar" wurde.
Wie sagte mir seinerzeit ein auch hier bekannter Händler vor zig Jahren am Telefon: "Ein neu einjustiertes Deck ist zu 99 % besser als ein frisch gekauftes Neues eingestellt ..."  :_good_:.

MfG

Andreas

Captn Difool

Die Soundkarte ist von Yamaha, nicht die schlechteste. Für den Zweck reicht es aber, da idR nur bis max 10KHz eingemessen wird.

Ich drehe eigentlich nur an Geräten, wo mir ein Fehler auffällt, hier habe ich es noch nicht bemerkt gehabt. Aber die kommenden Neuanschaffungen werden gründlicher geprüft, versprochen. Zumal ich erst jetzt die Messtechnik dazu habe. Nur nach "Gehör" kann man nämlich da auch viel verbiegen und verschlimmbessern.

AndreasTV

Hallo.
Stimmt - mit meinem "Gehör" hatte ich mich schon mehrfach "in die Nesseln" gesetzt  .,1.
Habe mir "aus Spaß" mal vorhin die SW "Zelscope" installiert, eventuell muß ich dann nicht immer gleich das Oszi und / oder den Frequenzzähler aufbauen ... (Okay, für genauere Spannungsmessungen schon - eventuell ist aber die Frequenzmessung brauchbar).
Höre grade ein eum 1980 aufgenommene Kassette welche ein damaliger Freund auf seinem frisch in Do eingemessenem Deck (Frag´ mich bitte nicht Welches - war aber seinerzeit ein Referenzgerät, da Er wirklich HiFi - Fan war) = Klingt "so frisch" wie am Aufnahmetag (und Das sogar mit dolby  :shok: :_good_:).
Ich mag meine Decks jetzt wieder so wie seinerzeit (Obwohl ich wohl noch den Wiedergabeequalizer irgendwie "zurecht basteln muss (Der Nachteil von der seinerzeit einhergehenden IC - Bestückung, da hatten / haben diskrete Aufbauten doch immense Vorteile).
Dann mal viel Spaß beim "frickeln" - da kann so ein schöner Tag wie heute sehr schnell rum sein  :__y_e_s: :flööt:.

MfG

Andreas

Captn Difool

Vorhin habe ich den Azimuth gemessen





125Hz Vorband




Die bringt auch der KX-7030 recht gut




5kHz Vorband...




...leider bei 5kHz nur noch ein fast-Kreis  :_sorry:




1kHz beim Yamaha KX-650 Vorband...




...und Hinterband




5kHz Hinterband




9kHz Hinterband. Das Frequnzgeruschel kommt ab 8kHz von der Soundkarte. Auch wenn sich die Linie zu einer Ellipse öffnet bleibt der Winkel nahe bei 45° ich habe die größte Amplitude bei gleichzeitg größer Annäherung an 45° eingestellt. Die Abweichung war vorher beim Yamaha nur sehr geringfügig.




Abschließend noch das 125Hz-Bild vom Yamaha, Hinterband, Vorband siehe ganz oben. Ich denke, mit dem Yamaha kann ich schon recht zufrieden sein?



AndreasTV

Hallo ;-).
Die 9 kHz habe ich hier schon entschieden schlimmer gesehen - sieht doch bei fast Allen älteren Geräten so aus  .,013.
Eventuell bekommst Du Das noch etwas "fein getunt" ...
Andererseits fällt so eine Abweichung eh überwiegend nur dann richtig auf sobald dolbyrisierte Aufnahmen "in´s Spiel" kommen.
Aber  .,a015 - warum so eine "krumme" Frequenz von 9 statt 10 bzw. 12,5 kHz (Okay - meine Technics werden normalerweise bei 8 kHz eingestellt -> Das "Flattern" geht aber bis 12 kHz gut zu kontrollieren)?.

Aber bedenke: Dir wird´s da so wie mir und Anderen ergehen -> Ältere Aufnahmen mit zuvor nicht optimalem Azimuth werden jetzt sehr wahrscheinlich etwas entäuschen ...

MfG

Andreas

PS: ... der eventuell noch mal einen speziellen Thread zu Testbändern bzw. deren Benutzung eröffnen möchte.

Captn Difool

Die Software geht leider nur bis 10kHz, zwar läßt sich mehr eingeben, kommt aber wieder weniger raus... :flööt:

Bei 10kHz sind noch mehr Nebenfrequenzen drin, das macht es nicht unbedingt besser. Beim Yamaha gehen Dolby B wie C übrigens perfekt. Weder Hinterband noch am Oscar sind da irgendwelche Sachen zu sehen, allenfalls ein kurzes Einschwingen. Zu hören ist nichts, außer weniger Rauschen, kein Atmen, kein Regeln. Das stimmt beim KX-7030 leider nicht so gut. Daher habe ich mich entschlossen, das der Kenwood wieder zurück in die Bucht geht. Ein Yamaha KX-670 ist bereits an der Angel...mal sehen, was das so hergibt. Die Trägerplatte für den Tonkopf kommt übrigens beim Yamaha vom gleichen Hersteller wie beim Kennwood, konnte ich vorhin noch feststellen. Form und Schrauben samt Anordnung absolut identisch.

AndreasTV

 :_good_: ... dann wäre ja quasi ein "Reserve" - Tonkopf da  :__y_e_s: - nie verkehrt heutzutage.
Hab´ Dir ja schon `ne PN geschickt vonwegen einer speziellen Test - CD z. Einpegeln / Aus - / Einmessen diverser Geräte  :zwinker: ...
In Verbindung mit einem CDP ein perfekter Generator.

An meinen hier in Verwendung befindlichen Decks wird erstmal Nichts veräußert - kam ja erst vor ein paar Tagen sechs mal eine Riemen - / Andruckrollengarnitur  :flööt:; Das hält solange die Köpfe mögen.

Aber mal schauen - ich wollte ml nach einem Deck mit völlig frei wählbarem Equalizerabgleich schauen.

MfG

Andreas

Captn Difool

Nein, die Köpfe selbst sind anders, Yamaha hat sogar einen eigenen Aufdruck mit Firmenname. Wenn die CD da ist, werde ich berichten, das KX-670 werde ich erstmal gründlich durchchecken.

AndreasTV

#9
Moin moin  :_hi_hi_:.
Mir viel gestern Abend noch ein:
Hast Du überhaupt schon den Wiedergabepegel kontrolliert bzw. nachgemessen - ansonsten wäre ja das Abgleichen des Aufnahmezweiges irgendwie "sehr individuell"  .,a015 ...
Steht ja bestimmt im SM (Soweit vorhanden - obwohl -> In meinen Hier steht´s nicht sondern nur in der Beschreibung der originalen Bezugskassette  :0keule).
Noch ein Tipp um das Originalband nicht zu sehr / schnell "abzunudeln":

1. Um die Bezugskassette nicht unnötig lange im Gerät zu lassen für solche Messungen mache ich immer Folgendes =>
Nach Säuberung u. Entmagnetisierung lege ich kurz die Bezugskassette ein und spiele den Bezugspegelteil ab, dabei mit dem Oszi oder / und dem MVM die Pegel der Kanäle aufschreiben (Die Pegel bezogen auf den Sollwert selbst sind in diesem Moment völlig irrelevant-  Es geht "nur" um die exakten Werte).

2. Nun die für die Einmessung bevorzugte Kassette (Wenn keine Referenz da ist) einlegen, Pegelton mit der erforderlichen Frequenz / Spannungshöhe auf die Eingänge geben u. Aufnehmen.
Dabei via Hinterbandkontrolle mittels "RecVol" und Balancesteller soweit einregeln bis die exakt identischen Pegel wie zuvor bei der Bezugskassette an den Ausgängen anstehen; somit hast Du den originalen Pegel exakt auf das zum Einmessen bevorzugte Bandmaterial übertragen.
Nun die Originale wieder raus aus dem Deck und mit der eben erstellten "neuen Referenz" den endgültigen Abgleich des Wiedergabepegels durchführen  :_good_:.

So wird zumindest der Wiedergabebezugspegelteil der Originalen geschont und das Ergebnis ist absolut identisch  :__y_e_s:.
Mit dieser Aufnahme - soweit dieses Band - / Kassettenmaterial auch für andere Decks bevorzugt wird - hat man jetzt eine Möglichkeit zumindest den Wiedergabepegel exakt ohne das wertvolle Originalband einzustellen.

MfG

Andreas

PS: Das ist hier bei mir sehr von Vorteil, da z. Bspl. Technics - Decks nicht mit den Üblichen "200 nW", sondern mit "165 nW" Ausgabeseitig eingepegelt werden u. diese doch geringe Bandflusstärke noch "bescheidener" aufzutreiben ist; zumal ja - wie schon weiter Oben erwähnt - nicht immer der benötigte Wert im SM direkt steht.

P.Nieratschker

Zitat von: AndreasTV am Sonntag, 03.Mai.2009 | 06:16:24 Uhr
[...]
PS: Das ist hier bei mir sehr von Vorteil, da z. Bspl. Technics - Decks nicht mit den Üblichen "200 nW", sondern mit "165 nW" Ausgabeseitig eingepegelt werden u. diese doch geringe Bandflusstärke noch "bescheidener" aufzutreiben ist;
[...]

Eine kleine Anmerkung zur Auffrischung: Wenn eine 200nWb/m Referenz vorliegt, aber eine Einstellung auf 165 nWb/m gefordert ist, treibt man nicht notwendigerweise eine Cassette mit diesem Pegel auf, sondern man stellt einfach eine Ausgangsspannung ein, die 1,67dB, also in praxis 1,7dB oder 'knapp' 2dB unter der Spannung liegt, die von der 200nWb/m enthaltenden Referenz produziert wird.

200/165=1,21 [fach] 'weniger' (das Spannungsverhältnis zw. Ist und Soll)

20 * log 1,21= 1,67 [dB]

Damit hat die Jagd  nach einer 165-er Cassette ein vorläufiges Ende...

Pit

PS: ebenso läßt sich mit 200/250, 250/185 oder sonstigen krummen Werten verfahren.


AndreasTV

Guten Morgen, Peter  :_hi_hi_:.
Das von Dir Geschriebene ist natürlich korrekt, aber in wieweit die Anzeigen der Decks "Kalibriert" sind ....; deshalb meine diesbezüglichen Anmerkungen (zumal die jeweiligen Anzeigen ja nicht linear sind).
Auch ist Es ja nicht immer einfach erst einmal den definitiven Fluxwert des Herstellerbandes herauszubekommen ...
MfG

Andreas

P.Nieratschker

#12
Zitat von: AndreasTV am Sonntag, 03.Mai.2009 | 10:56:25 Uhr
[...]
aber in wieweit die Anzeigen der Decks "Kalibriert" sind ....; deshalb meine diesbezüglichen Anmerkungen (zumal die jeweiligen Anzeigen ja nicht linear sind).
Auch ist Es ja nicht immer einfach erst einmal den definitiven Fluxwert des Herstellerbandes herauszubekommen ...
[...]

Die Kalibrierung der (linearen oder kompensierten oder entzerrten oder vorlaufenden) Anzeigen ist hierfür völlig unbedeutend. Im Gegenteil, die Anzeige wird ja gerade nach dem auf dem Band befindlichen magnetischen Fluß geeicht / kalibriert!

Man mißt diese Spannungsverhältnisse / Deltas / Dezibelabweichungen ja auch an definierten Ausgangsbuchsen oder Meßpunkten im Gerät und nicht irgendwie mit Bordmitteln - wenn man's gescheit macht. Dazu lassen sich Pegelunterschiede jederzeit in Spannungsdifferenzen umrechnen und umgekehrt.

Ein gescheites Bezugsband sagt übrigens auch ohne Beiblatt im Vorspann an, was (welcher Pegel / welche Norm) auf ihm aufgezeichnet ist. Ein unbekanntes 'Herstellerband' ist mittels Vergleichsmessung mit einem flußbekannten Band in wenigen Sekunden eingeordnet und 'nachdefiniert', wenn diese Info fehlt. Ein Aufkleber erledigt dann die Zukunft...

Und mit den üblichen 200nWb/m liegst Du m.E. im Cassettenbereich herstellerunabhängig immer im grünen Bereich. Ausnahmen sind IMMER (irgendwo im Kleingedruckten) erwähnt.

Also nochmal: die Kalibrierung der recorderinternen Anzeigeinstrumente wird nach dem Bezugspegel geeicht, das sind keine heiligen Konstanten. Je nach Charakteristik sind sie dann zum Einmessen mehr oder weniger tauglich. Einen 2 dB Unterschied könne sie alle, egal, ob genau oder nicht ganz so genau 'kalibriert', im interessierenden Bereich anzeigen.

Jetzt bin ich wieder 2 Cent ärmer...

Pit

PS: die virtuelle Keule (siehe Folgebeitrag) wird so schnell nicht ausgepackt. Hoffentlich werden die beiden Referenzleerbänder bald ausgepackt! DHL hat sie schon einige Zeit in der Kiste...

AndreasTV

Zitat von: P.Nieratschker am Sonntag, 03.Mai.2009 | 14:12:18 Uhr
....

... und irgendwann "verwünscht" mich der Pit  :_55_: ...
Natürlich hast Du wieder Recht - aber nicht Jeder hat gleich mindestens ein anderes Bezugsband zum "Austesten".
Jetzt bin ich aber erstmal still bevor mich der virtuelle -> .,c045 trifft.

MfG

Andreas

Captn Difool

Ich habe nur den linken Kanal der Anzeige leicht angepaßt, wegen Kanalungleichheit. Vorband habe ich von der CD 0dB genommen und Hinterband den Recordlevel auf -1dB für SA eingestellt. Im Auto klang das als Vergleichswiedergabe recht passabel. Natürlich wäre das mit externen Bezugsband besser, ich bin auch gerade dabei, welche zu beschaffen.

AndreasTV